Hallo zusammen
Hab da mal ne Frage zum Targettraining. Wenn ich mit meinem Grossen Targettraining auf dem Reitplatz mache, klappt alles wunderbar. Er ist voll motiviert bei der Sache.  Ich nutze als Target die Peitsche mit einer roten Masche. Das heisst wenn die Masche nicht an der Peitsche ist, wird sie nicht als Target genutzt. Dies hat er auch sehr gut verstanden und er folgt dem Target frei auf dem Platz überall hin.

Nun wollte ich das Target nutzen um mit ihm vom Stall wegzugehen zu üben. (um auf den Reitplatz zu kommen müssen wir nur durch die Stallgasse gehen. Der Reitplatz ist am Stall angrenzend).
Da mein Jungspund noch nicht gerne alleine vom Stall weggeht wollte ich nun das Target nutzen um ihm die Situation zu erleichtern, da er ja das Target sehr mag. Das Problem dabei ist, dass er zwar dem Target einen Schritt folgt um sich C+B abzuholen, aber sobald er seine Belohung hat, geht er sofort wieder rückwärts Richtung Stall. Somit komme ich eigentlich nie über einen bestimmten Punkt hinaus. Ich versuche jeden auch noch so kleinen Schritt zu loben aber ich komme da nicht weiter. 
Im Moment habe ich das mit dem Target um aus dem Stall zu kommen mal beiseite gelegt, da ich nicht weiterkam und im Moment muss ich im eine Karotte oder sonst was vors Maul halten und ihn quasi so rauslocken damits klappt. Ist ja aber eigentlich nicht clickern im klassischen Sinne.
Habt ihr mir noch einige Tipps wie ich das mit dem Target hinbekommen kann?

Zuerst mal ist die Frage, warum er in diese Richtung nicht gerne aus dem Stall möchte. Er zeigt ja, dass es ihm in dem Moment wichtiger ist das Stallgebäude nicht zu verlassen, als sich mit dem Target zu beschäftigen. Das liegt nicht daran dass er das Target nicht versteht (er stupst es ja trotzdem einmal an). Bleibt er immer genau an der selben Stelle stehen? Was sieht man von diesem Stalleingang aus, was sich von der Seite mit dem Reitplatz unterscheidet? Könntet ihr vielleicht erst mal den Reitplatz in eine andere Richtung verlassen, um das Target außerhalb des Platzes etwas zu festigen, und den bekannten Arbeitsort so Stück für Stück zu erweitern? Wie ist seine Körpersprache, wenn ihr an dem Stallausgang seid?

Das klingt so, als ob Du evtl. auch darüber loben könntest, ihn wieder auf die Stallgasse gehen zu lassen. Die "Große weite Welt" scheint ihm wohl noch nicht sicher genug, sich da nur mit Dir hinzuwagen; daher zeig ihm, daß der Rückweg nicht verbaut ist. Es besteht eine gute Wahrscheinlichkeit, daß er nicht mehr zurückzugehen BRAUCHT, wenn er zurückgehen DARF.
Also Target hinhalten - Nase stubst dran - Klick - Pferd darf zurückgehen - Leckerchen. Wenn das gut geht, drehst Du die Reihenfolge der Belohnungen: erst Lecker, dann zurück.

An Tines Fragen möchte ich mich auch anschließen...

Beste Grüße,
Dörte.

Hallo Tine
Danke für deine Anregungen
Den Reitplatz in eine andere Richtung zu verlassen ist leider nicht möglich, da rund um den Reitplatz die Weiden sind. Ausser ich würde versuchen das Target auf der Weide zu üben. Meinst das könnte helfen?
Der grosse Unterschied zwischen Reitplatz und dem anderen Stallausgang ist, dass er auf dem Reitplatz seine Kumpels jederzeit sehen kann und auf der anderen Seite sind keine anderen Pferde sichtbar. Ich denke schon das Hauptproblem ist, dass er nicht von denen weg möchte. Deshalb habe ich in der letzten Zeit wenn es möglich war eine Stallkollegin mit einem 2ten Pferd mitgenommen.
Ich sehe auch schon einige Forschritte. Am Anfang hat er noch laut "geschnarcht" und deutlich seine Unsicherheit und Unbehangen gezeigt und nun kommt dies nur sehr selten mehr vor.
Vielleicht erwarte ich einfach auch zu schnelle Fortschritte...
Ich muss mich mal genauer achten ob es immer die gleiche Stelle ist.

Hallo Dörte
Als du meinst auch das rückwärts gehen das er von sich aus anbietet clicken? Oder ihn dann zurückschicken und clicken? Wird er dann nicht einfach weiter zurückgehen um sich  zu verdienen und er in "seiner" Umgebung bleiben kann?

Ich glaube, dass Dörte eher meint, dass Du das Zurückgehen als unmittelbare Belohnung nach dem Click einsetzen kannst. Denn genau das ist es ja, was er in dem Moment, wenn ihr Euch vom Stall entfernt, gerne möchte.

Er lernt dadurch, dass es immer wieder zurück geht, was ihm Sicherheit vermitteln dürfte.

Allerdings würde ich versuchen, es ihm aktiv anzubieten, ehe er es selbst will. 

Genauso meinte ich das - rückwärts als Belohnung für Nase an Target. Danke für die Klarstellung!

Aber da du sagst, er will seine Kumpels nicht verlassen, müßte es aber "hinten raus" tun, sind das evtl. zu viele Lernschritte auf einmal (weg von den anderen Pferden, in ungewohnte Richtung, Target in ungewohnter Umgebung).
Wenn es möglich ist, fang doch tatsächlich erst einmal auf den Koppeln in Sichtweite der anderen Pferde an! Da kannst Du an "Target in ungewohnter Umgebung" und "ungewohnte Laufrichtung" arbeiten. Vielleicht sind die ja so strukturiert, daß Du später auch mal kurz außer Sichtweite verschwinden kannst?

Beste Grüße,
Dörte.

danke schon mal für eure Tipps werde mal probieren die anzuwenden und berichte euch dann