Fifill ist auch eher ein "Frissviel"
Bei ihm hört bei Futter jede Form von Freundschaft auf. Der wird richtig grantig, wenn er nichts kriegt. Und wir sind uns da leider ziemlich ähnlich....
Ein Tag ohne Frühstück ist ein schlechter Tag. Wenn ich Hunger habe, kann mich auch auf nichts anderes mehr konzentrieren. In einigen anderen Sachen haben wir auch gewisse Ähnlichkeiten.
Fifi wird ja eher wenig mit dem Clicker gearbeitet. Dafür bin ich mit Loben und Futtereinschmiss ziemlich schnell und ausgiebig dabei. Tine hat sich mal ein wenig amüsiert, als ich mit dem Clicker in der Hand rumgelaufen bin, ihn aber nicht benutzt habe. Aber sie meinte, ich wär mit dem Rest so schnell, dass es keine so große Rolle spielt (wenn ich das richtig in Erinnerung habe).
Die Szene die mir bei meinem Post im Kopf war und auch immer mal wieder ist, ist folgende:
Fifi ging es aufgrund seiner COPD schlecht. Richtig schlecht. Mit Nüstern groß wie Untertassen und einer Atmung unter aller Kanone stand er und untersuchte freudestrahlend die Rückbank des Autos der TÄ. Nuschelte alles an und untersuchte alles interessiert (es waren keine Medikamente oder ähnliches, sondern Eimer, Decken, Tüten, Taschen). Die TÄ guckte ihn an und meinte sinngemäß: dass der in dem Zustand überhaupt noch Leben zeigt, ist eigentlich verwunderlich und sehr erstaunlich.
Er konnte teilweise keine 10 m ohne sehr laute Atemgeräusche laufen (und muss sich dafür vermutlich ziemlich angestrengt haben) und trotzdem kam er immer mit und gab sich richtig viel Mühe, die Aufgaben zu erledigen. Ich hab ihm aber immer versprochen, dass wir das zusammen durchstehen und bin weiterhin regelmäßig rausgefahren, um zu gucken, ob bei ihm alles in Ordnung ist. Und ich hab immer mit ihm irgendwas im Rahmen seiner Möglichkeiten gemacht - spazieren gehen, Zirkus, einfach nur putzen und tüddeln, manchmal reiten.
Er ist aber definitiv kein "JA-Sager". Er hat lehnt es z.B. strikt ab, spanischen Schritt auf Kommando zu machen. Egal, was ich versucht habe, er stand. Ich konnte ihn nicht mal leicht aus dem Gleichgewicht bringen, um den Hauch einer Chance zu haben, zu erklären, was ich von ihm möchte. Er guckte während der Zeit einfach in die Landschaft und ging dann, als es ihm vollständig zu blöd wurde. Wenn er nachdrücklich etwas von mir möchte, setzt er den durchaus mal ein.
Ihm Beine kreuzen beizubringen, war dagegen ein Leichtes.
Wenn er nicht meine ungeteilte Aufmerksamkeit hat, fängt er an, Blödsinn zu machen. Wenn das nicht klappt, zieht er schon mal nachhaltig an meinem Jackenärmel. Bei einem Kurs bei Herrn Geitner hab ich nach kurzer Zeit zur ersten Kurseinheit einen längeren Vortrag über Charaktere von Pferden im allgemeinen und dem von meinem insbesondere gekriegt. War sehr spannend. Fazit sinngemäß davon: = Einfach ist was anderes. Hat deiner nicht im Programm. Und wenn du denkst, du weißt, wie schlau er ist, dann ist der nochmal schlauer. =
Einen eigenen Kopf hatte er auch schon als Jungpferd mit althergebrachter Pferdeausbildung und da kannte ich ihn überhaupt nicht. Da hatte ich nicht mal was mit Pferden zu tun.
Und daher möchte ich "einfach" nur herausfinden, wie er da so tickt und was er sich dabei denkt oder auch nicht. Oder so....