Ok, vielleicht haben wir hier auch einen klassischen Fall von: wir meinen das gleiche und reden nur aneiander vorbei.
Das reiten mit kolumbanischischen Bosal würde für meine Begriffe schon lange nicht mehr unter "klassich mitteleuropäische" Anlehnung fallen. Cavecon oder Serreta sind auch ganz definitiv nicht dafür gedacht, mit anstehenden Zügel geritten zu werden (dafür auch viel zu scharf in der Einwirkung).
"Gutes mitteleuropäisches Reiten" sollte ja nun so aussehen, dass das Pferd von sich aus die Anlehung an das Gebiss sucht, findet und dann mit leicht kauendem Unterkiefer nachgibt und eben nicht im Genick / in der WS eng wird. Der locker nachgebende Unterkiefer wirkt sich dann auch positiv auf den Bereich Brustbein, Schulteraufhängung ... aus.
Fehlt nun das Ansprechen des Unterkiefers, fehlt da einfach der ganz entscheidende Punkt in dem System. Hab ich eine Zäumung, die sich um den Pferdekopf auch noch zusammen zieht, fehlt nicht nur ein wichtiger Part, sondern wirkt das ganze auch noch negativ.
Ich kann mich an gutem Reiten jeder Art und Weise erfreuen, ob nun ein gut nach FN, HDV12 oder was auch immer mit Trense gerittenem Pferd oder einem gut gerittenem Pferd in einer Arbeitsreitweise mit Bosal oder Kappzaum/Kandare. Nur macht eben nicht jede Ausrüstung für jeden Zweck Sinn.