Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

"Unzählige" Fragen zum reiten

  • 92 Antworten
  • 35362 Gelesen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Ehemaliges Mitglied 55
*

"Unzählige" Fragen zum reiten
« am: 31. Juli 2011, 17:35:10 »
Der Titel sagts eh schon ;) ein paar fragen die ich mir in letzter zeit gestellt habe - aber für jede
einen thread zahlt sich nicht aus und im Cafe gehen sie unter :/ Sind zum Teil Sachen die ich zwar "angenommen" habe, aber mir fehlt halt das warum *gg* und das ist vorallem bei "konservationen" mit gewissen leuten sehr brauchbar...

1) Kauen (das positive) bedeutet ja dass das Pferd locker/losgelassen ist? Muss ein pferd also immer kauen? Oder kann es auch entspannt und losgelassen sein ohne dass es kaut?

2) Warum ist es so schlecht mit der Hand rückwärts einzuwirken?

3) Hat ein Pferd, wenn es nicht über den Rücken geht automatisch Taktfehler?

hmmm irgendwie warens vorher mehr..vielleicht fallt mir der rest später ein  :confused:
  • Gespeichert

  • Servicepersonal ;)
  • ****
  • Mitglied
  • 958 Beiträge
Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #1 am: 31. Juli 2011, 17:58:40 »
Zu 1)
Das mit dem Kauen ist unterschiedlich, nicht alle Pferde kauen deutlich sichtbar. Das Kauen ist ja auch kein alleiniges Zeichen für die Losgelassenheit, da gibt es ja noch einige mehr, z.B. der allgemeine (Gesichts)Ausdruck, ein locker pendelnder Schweif, lockere Bewegungen .... einleichtes Kauen ist sicher positiv, ich würde es aber nicht überbewerten, sondern mehr auf das Gesamtbild achten.

Zu 2)
Die meisten Pferde halten regelrecht "gegen" bei einer rückwärts wirkenden Zügeleinwirkung, sie spannen den Kopf-Arm-Muskel an und es ist als würde das Pferd "im Widerrist abbrechen" - der Bewegungsfluß durchs Pferd ist gestört, der Rücken fällt durch, Vor- und Hinterhand scheinen zu verschiedenen Pferden zu gehören. ;) Außerdem verlieren die meisten Reiter durch eine solche Hilfengebung ihren ausbalancierten Sitz, stören das Pferd und so verstärkt sich o.g. Reaktion.

Zu 3)
Ich würde behaupten - ja. Allerdings sind sie manchmal so wenig deutlich, dass man sie nur mit Übung erkennen kann. :)


Hilft dir das etwas weiter?
LG Cate

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen  -  Sir John Lubbock
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 55
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #2 am: 31. Juli 2011, 18:16:03 »
Ja, sehr :) dankeschön!
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 55
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #3 am: 02. August 2011, 19:42:49 »
Es geht weiter :P

Seitengänge und die Gewichtshilfe? bzw prinzipiell - soll ein Pferd dem gewicht weichen oder ihm "folgen" ?
  • Gespeichert

Mannimen
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #4 am: 02. August 2011, 20:02:36 »
Seitengänge und die Gewichtshilfe? bzw prinzipiell - soll ein Pferd dem gewicht weichen oder ihm "folgen" ?

Ich würd' mal sagen, in Balance bleiben. ;)

Und wenn wir davon ausgehen, dass es dabei zu dem noch unter den gemeinsamen Schwerpunkt treten soll, wäre es angebarcht wenn wir uns auch genau dort mit unserem Zentrum befinden würden. :)

Wie reitest Du denn an? Gehst Du da auch vor dem Pferd nach vorne oder zusammen mit dem Pferd oder lehnst Du dich gar nach hinten? ;)

Beim Reiten wirken doch viel Hilfen gemeinsam. Wenn also die treibende Hilfe über Schenkel und Sitz kommt, dann gibt der jeweilige Zügel entsprechend nach, damit das Tier von hinten nach vorne antreten kann.

Nun werden wir es wider seiner Natur auch nicht aus dem Stand seitwärts treten lassen. Dazu benötigen wir auch eine Vorwärtsbewegung, der wir dann durch unsere Hilfen die gewünschte Richtung vorgeben. Das geschieht aber nicht, in dem wir uns in diese Richtung lehnen, sondern in den Schultern und der Hüfte zusammen eindrehen. Daraus ergibt sich, dass der äußere Sitzbeinhöcker etwas vor und der innere etwas zurück bewegen aber nicht zur Seite.

Würden wir uns zu einer Seite bewegen, dann bringen wir nicht nur uns selbst sondern das Tier mit uns aus dem Gleichgewicht. Dieses muss es dann korrigieren und ausgleichen. Es fängt entweder die Masse ab oder hält dagegen. Beides ist nicht gewollt, wenn wir entspannt und locker bleiben wollen.

« Letzte Änderung: 02. August 2011, 20:27:12 von Mannimen »
  • Gespeichert

strizi
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #5 am: 02. August 2011, 20:21:04 »
so wie manni sagt: das pferd soll ja unter den schwerpunkt treten, daher bleibt der reiter mittig und zentriert. viel wichtiger ist die korrekte körperdrehung. wenn du dir vorstellst,dein becken ist das pferdebecken und deine schultern sind die pferdeschultern, dann kann nimma wirklich viel schief gehn.

nochwas zum gewicht: tendentiell - aber wirklich NUR tendentiell sollte man innen (ist dort, wo pferd gebogen ist) nen hauch "tiefer" sitzen - besser gesagt, das pferd sollte einen "tiefer" hinsetzen......
  • Gespeichert

Mannimen
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #6 am: 02. August 2011, 20:32:38 »
tendentiell - aber wirklich NUR tendentiell sollte man innen (ist dort, wo pferd gebogen ist) nen hauch "tiefer" sitzen - besser gesagt, das pferd sollte einen "tiefer" hinsetzen......

Das tiefere Sitzen innen ergibt sich nämlich beim gelösten Pferd, welches gut unter seinen Schwerpunkt tritt wie von selbst, weil sich beim Abfußen des inneren Hinterbeines dabei dann auch die darüber befindliche Hüfte etwas absenkt. Tut sie es nicht, hält das Pferd dagegen und ist somit verspannt im Rücken. Daran unterscheiden sich die Rückengänger von den Schenkelgängern.

Mir hat das Reiten mit geschlossenen Augen sehr geholfen, solche Dinge zu spüren. Ich wollte mit meinem Po immer auf das Pferd einwirken und habe da derart aktiv rumgemacht, dass ich so etwas überhaupt nicht mehr wahr nahm. Susanne hatte gut zu tun, mir das wieder abzugewöhnen und es gelang ihr nur, in dem sie mich bewusst hat nachspüren lassen.

« Letzte Änderung: 02. August 2011, 20:42:37 von Mannimen »
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 55
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #7 am: 02. August 2011, 21:16:08 »
Ich geb ja zu - theoretisch hab ich ziemlich wenig wissen...ich mach alles "nach gefühl" ..
und ist schon klar dass ich nicht mein ganzen gewicht auf eine seite werfe *gg*

Genau durch das reiten mit geschlossenen augen bin ich dazu gekommen dass ich "nach außen" (also zB bei schulterherein auf der linken hand - auf der "rechten seite") sitze ???

hach...ich hab da so ein HAAARGENAUES gefühl..nur ich kanns nicht in worte fassen...mein gefühl wenn ich puppe zB auf der linken hand nach rechts schenkelweichen lasse ist dass ich sie mit den zügeln "führe",im sinne von neckreining rechts "aufmachen" und mit links "mit rüber" gehen, der linke schenkel treibt seitwärts und das gewicht tendiert eben nach rechts.

auslöser war ja ne unterhaltung einer anderen einstellerin - der ihr wallach "reagiert" nämlich komplett anders - grob gesagt - wenn sie sich nach links "lehnt" geht das pferd nach rechts - und bei puppe ist es eben so dass sie nach links "unter mich" tritt.

also ist das eine falsch oder ist das "pferdespeziefisch" oder gar "ausbildungsspezifisch" ?

Find eure Beiträge auf jeden fall super spannend, muss ich mir noch öfters durchlesen und dann versuchen mein Popometer endlich mal auch im sattel anzuwerfen.....
  • Gespeichert

  • Bertafan ツ
  • *****
  • Administrator
  • 11709 Beiträge
Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #8 am: 02. August 2011, 21:54:21 »
Ich würd' mal sagen, in Balance bleiben. ;)

Und wenn wir davon ausgehen, dass es dabei zu dem noch unter den gemeinsamen Schwerpunkt treten soll, wäre es angebarcht wenn wir uns auch genau dort mit unserem Zentrum befinden würden. :)

Wie reitest Du denn an? Gehst Du da auch vor dem Pferd nach vorne oder zusammen mit dem Pferd oder lehnst Du dich gar nach hinten? ;)

Beim Reiten wirken doch viel Hilfen gemeinsam. Wenn also die treibende Hilfe über Schenkel und Sitz kommt, dann gibt der jeweilige Zügel entsprechend nach, damit das Tier von hinten nach vorne antreten kann.

Nun werden wir es wider seiner Natur auch nicht aus dem Stand seitwärts treten lassen. Dazu benötigen wir auch eine Vorwärtsbewegung, der wir dann durch unsere Hilfen die gewünschte Richtung vorgeben. Das geschieht aber nicht, in dem wir uns in diese Richtung lehnen, sondern in den Schultern und der Hüfte zusammen eindrehen. Daraus ergibt sich, dass der äußere Sitzbeinhöcker etwas vor und der innere etwas zurück bewegen aber nicht zur Seite.

Würden wir uns zu einer Seite bewegen, dann bringen wir nicht nur uns selbst sondern das Tier mit uns aus dem Gleichgewicht. Dieses muss es dann korrigieren und ausgleichen. Es fängt entweder die Masse ab oder hält dagegen. Beides ist nicht gewollt, wenn wir entspannt und locker bleiben wollen.
Manni, ich finde, das ist ein super Beitrag! :keks:  :cheer:
  • Gespeichert

penelope
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #9 am: 03. August 2011, 07:34:02 »
mein gefühl wenn ich puppe zB auf der linken hand nach rechts schenkelweichen lasse ist dass ich sie mit den zügeln "führe",im sinne von neckreining rechts "aufmachen" und mit links "mit rüber" gehen, der linke schenkel treibt seitwärts und das gewicht tendiert eben nach rechts.


Ist das noch zu früh für mich gerade, oder reitest du nach der Beschreibung nicht gegen die Bande  :juck:

Grundsätzlich darfst du nicht die Hilfen für Schenkelweichen mit den Hilfen für Schulterherein  verwechseln. Beim Schenkelweichen ist ja wirklich der Sinn, dass das Pferd seitwärts tritt mit der Hinterhand. Im Schulterherein biegt man eigentlich das Pferd "nur" vermehrt um den inneren Schnenkel und das seitwärts ist mehr "Nebeneffekt".

Viel interessanter finde ich allerdings deine Fragen oben.
Ich hab zu denen noch nichts geschrieben - obwohl ich bei den Reit-Themen hier ja selten die Finger still halte - weil ich da einiges kaum in Worte fassen könnte.

Frage 1. Zumindest bei einem angenommen Zügel sollte ein Pferd immer kauend nachgeben, ja. Allerdings gibt es auch ein zuviel an Kauen, zuwenig genau so und Situation, wo mal das eine mal das andere der schlimmere Fehler ist. Schwer, da eine generelle Aussage zu treffen.

Frage 2. Hier tue ich mich besonders schwer, etwas in Worte zu fassen. Reiten findet IMMER nach vorne statt und Zug nach hinten "bricht das Pferd ab", stellt die Hinterhand raus.

Frage 3. Endlich mag ich mal eine klare Antwort fassen  ;): nein.
Die Mehrzahl der Pferde läuft mehr oder weniger nicht korrekt über den Rücken und lange nicht alle haben Taktfehler. Ein freies Pferd läuft nie so über den Rücken, wie beim reiten gefordert und, wenn es nicht krank ist, doch meistens sehr taktklar.
  • Gespeichert

Mannimen
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #10 am: 03. August 2011, 08:08:19 »
Genau durch das reiten mit geschlossenen augen bin ich dazu gekommen dass ich "nach außen" (also zB bei schulterherein auf der linken hand - auf der "rechten seite") sitze ???

hach...ich hab da so ein HAAARGENAUES gefühl..nur ich kanns nicht in worte fassen...mein gefühl wenn ich puppe zB auf der linken hand nach rechts schenkelweichen lasse ist dass ich sie mit den zügeln "führe",im sinne von neckreining rechts "aufmachen" und mit links "mit rüber" gehen, der linke schenkel treibt seitwärts und das gewicht tendiert eben nach rechts.

auslöser war ja ne unterhaltung einer anderen einstellerin - der ihr wallach "reagiert" nämlich komplett anders - grob gesagt - wenn sie sich nach links "lehnt" geht das pferd nach rechts - und bei puppe ist es eben so dass sie nach links "unter mich" tritt.

also ist das eine falsch oder ist das "pferdespeziefisch" oder gar "ausbildungsspezifisch" ?

Ich kann doch meinem Pferd alles Mögliche beibringen. so könnte ich es auch über ein Antippen an den Ohren lenken, wenn ich das möchte. Dein Gefühl ist nicht falsch, wie ich meine. Wenn Du beim SH vermehrt innen sitzen würdest, könnte es auch gut sein, dein Pferd entsprechend abwendet. Steuerst Du dann mit der Zügelführung dagegen, wird es dies eher nicht tun.

Nun wollen wir ja nicht mit den Zügeln lenken. Sie geben den rahmen vor, in dem sich das Pferd frei bewegen kann. Sie geben die Stellung vor, die eine Hilfe zur gewünschten Biegung ist und damit eine Hinterhand weiter untertreten lässt aber eben noch nicht abwendet. Das wird erst durch Schulter und Hüfte eingeleitet, wie Ursula schon beschrieb.

Möchtes Du also, dass dein Pferd seitlich geradeaus weiter geht, muss deine Körperachse (Schulter und Hüfte) auch weiter diese Richtung vorgeben, während der innere Schenkel und die gebogenen Stellung mehr Biegung verlangen. Der äußere Schenkel hat begrenzende Funktion genau wie der äußere Zügel. Und der innere Zügel bestimmt den Raumgriff nach vorne, soweit wie er nachgibt. Er kann auch etwas mehr angehoben werden, um mehr Aufrichtung zu verlangen und das Anheben der äußeren Schulter besser zu ermöglichen, da dann mehr Gewicht von der inneren Hinterhand übernommen wird.

Das klingt alles mächtig kompliziert aber dein Gefühl täuscht dich nicht. Damit befindest Du dich schon in der gewünschten Bewegung. ;)
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 55
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #11 am: 03. August 2011, 15:19:57 »
penelope, nein ich reit es von der mittellinie diagonal zum hufschlag.
zu mehr hab ich jez grad keine zeit x)
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 55
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #12 am: 07. August 2011, 17:42:53 »
5) Sobald ein pferd (beim reiten) den Bauch anspannt ist dann auch der Rücken oben? zB auf dem Foto: [EXTERNER BILDLINK ⤤
http://ponyhof-spillern.beepworld.de/files/img_8470.jpg

jap hab um erlaubnis bzgl reinstellen gefragt
  • Gespeichert

  • Bertafan ツ
  • *****
  • Administrator
  • 11709 Beiträge
Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #13 am: 07. August 2011, 17:50:09 »
Hübsches Pferd! :thup: (Auch wenn die Anlehnung für mich auf dem Bild recht "hingezogen" wirkt... aber das mag mich täuschen.)

Ich hab mal gelesen, dass es auch ein Zeichen von zu viel Anspannung sein kann, wenn man die "Dampfrinne" sehr deutlich sieht? (Völlig offene Frage... keine Ahnung, ob da was dran ist, bzw. unter welchem Umständen das so zutrifft. :nixweiss:)
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 55
*

Re:"Unzählige" Fragen zum reiten
« Antwort #14 am: 07. August 2011, 17:56:46 »
Hübsches Pferd! :thup: (Auch wenn die Anlehnung für mich auf dem Bild recht "hingezogen" wirkt... aber das mag mich täuschen.)

nein täuscht nicht ;)
hmm spannend
  • Gespeichert