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Lebensqualität für Pferde

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Lebensqualität für Pferde
« am: 17. Februar 2013, 12:02:16 »
Weil das in einem anderen Thema aufkam, möchte ich hier gerne eine Diskussion starten.

Was denkt Ihr über Lebensqualität für Euer Pferd? Was denkt ihr, denkt Euer Pferd über seine Lebensqualität? Wie sind Eure Erfahrungen - was "braucht" das Pferd - dieses Pferd speziell?

Ich möchte gleich zu Beginn ermahnen, dass jeder seine eigenen Erfahrunge macht und hat und dass diese nicht allgemeingültig sind und sowohl vom eigenen Typ Pferd abhängig sind wie auch von den örtlichen Gegebenheiten. Bitte im Hinterkopf behalten, damit das auch eine nette Diskussion wird. :danke2:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #1 am: 17. Februar 2013, 12:53:42 »
Das ist ein echt spannendes und auch heikles Thema. Ich trau mich einfach mal  :cheese:

Metis kommt aus Rumänien und ich stelle mir immer vor, dass er dort ziemlich wild gelebt hat, keine Ahnung, ob es stimmt. Ich stell mir aufjedenfall vor, dass er viel Auslauffläche hatte und in einer gemischten, mehr oder weniger stabilen Herde stand (irgendwie bei einem Bauer, der sich die Arbeitstiere züchtet und dadurch eigentlich nur dann ein Pferd dazukommt, wenn ein Fohlen geboren wird) Da er sehr leichtfuttrig ist, wird er auch nie besonders unterernährt gewesen sein - die Haltungsbedingungen (so wie ich sie mir warum auch immer vorstelle) dürften also für ihn ziemlich gut gewesen sein.
Er musste aber sicherlich sehr schwer arbeiten, ich nehme an, er hat Sachen gezogen, vielleicht "nur" ne Kutsche, vielleicht auch Arbeitsgerät. Und er wurde sehr grob behandelt, hat schon einiges hinter sich, dafür sprechen Narben und sein Verhalten.

Als er zu mir kam, haben sich die Haltungsbedingungen erstmal verschlechtert - er stand in 24h Boxenhaft, kam täglich ne halbe Std oder so raus um dann mutterseelenallein in der Halle zu stehen und womöglich noch gescheucht zu werden (die paarmal reiten und Longierversuche am Anfang zählen kaum). Nach ein paar Monaten kam gottseidank die Einsicht und er kam in eine Jungsherde, mit der er je nach Jahreszeit den halben Tag oder ein paar Stunden zusammenstehen und spielen durfte, die restliche Zeit stand er in einer Außenbox wo es wenigstens viel Kino gab und immer frische Luft. Nun steht er ja schlussendlich im OS, im Winter hat er da nicht sonderlich viel Platz, aber ihm war irgendwie schon immer der direkte Kontakt zu den Artgenossen viel wichtiger als die Möglichkeit, zu rennen. Er hat nun auch endlich 24h Heu zur Verfügung, was mir ein doch wesentlich zufriedeneres Pferd gibt. Was die Haltung angeht, wird er jetzt sicherlich recht zufrieden sein - vorallem nach den Bedingungen, denen ich ihn zuvor ausgesetzt habe. Wobei ich mir eben auch vorstellen kann, dass es ihm ursprünglich in Rumänien noch besser gefallen hat, jetzt allein die Haltung (wie gesagt, ich kann da auch total auf dem Holzweg sein  :lol:).

Gesundheitlich ist das noch kritisch. Er ist halt leichtfuttrig und grade im Winter geht er doch sehr auseinander. Und ihn irgendwie richtig arbeiten kann ich bisher immer noch nicht, was da eben doch dringend notwendig wäre. Das hat also nen negativen Einfluss auf seine Lebensqualität, nur dessen ist er sich eben nicht bewusst. Merken wir es das erst dann, wenn er Probleme durch das Übergewicht hat.

Wo er sich sicherlich wie im Paradies vorkommt, ist im Bereich des Umgangs der Menschen mit ihm. Ich merke, wie er sich immer lieber auf den Menschen einlässt, nachdem er positive Bestärkung kennenlernen durfte. Früher war er froh, wenn der Mensch kam, weil es endlich Futter gab, war aber wohl noch glücklicher, wenn der Mensch wieder weg war und ihm diesmal nichts Schlimmes passiert ist. Was den Punkt angeht, wage ich zu behaupten, ein sehr glückliches Pferd zu haben, wenn es auch noch deutlich Raum zur Verbesserung gibt.

Was denk ich nun selber drüber, wie die Lebensqualität meines Pferdes ist? Der OS, in dem er jetzt steht, ist schon ziemlich nah an dem perfekten Stall für Metis. Bei ihm speziell ist einerseits wichtig, dass er verschiedene Untergründe hat und nicht im Matsch steht. Außerdem darf da nicht zuviel Gras sein - hier taugt die Koppel nicht wirklich als Futterkoppel für alle Pferde, reicht aber meiner Meinung nach als Auslauf. Noch idealer wäre wohl ein komplett grasfreier Auslauf der natürlich trotzdem die selbe Größe hat. Außerdem besteht die Herde aus mehr als nur 2,3 Pferden, und es gibt genug Pferde, denen er sich unterordnen kann. Für ihn wärs ne Katastrophe, wenn er aufeinmal der Chef sein müsste.

Besser wäre es, wenn es gar keine Sackgassen und Ecken gäbe, es mehr Anreize zur Bewegung gäbe, grade im Winter wäre ein Rundgang super, und für Metis wärs besser, wenn überall Netze über dem Heu liegen würden (in seinem abgetrennten Winterquartier ist das Heu ohne Netz, da der Opa, der dabeisteht, vieeel fressen muss) - außerdem wärs sicherer, wenn nicht direkt neben der einen Koppel eine stark befahrene Landstraße wäre.
Meiner Meinung nach ist seine Lebensqualität dort sehr hoch - wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich es noch verbessern, habe aber so wie es ist, wirklich kein schlechtes Gewissen (mal abgesehen davon, dass ich ihn einfach mehr bewegen muss, woran ich ja arbeite).

Das ist erstmal alles, was mir dazu einfällt (und es ist ganz schön lang geworden  :tuete:)
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penelope
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #2 am: 17. Februar 2013, 23:34:12 »
Ich würd einfach mal behaupten, dass meine beiden es wenigstens im Sommer wirklich gut haben.
Sie stehen 24h in einer stabilen Herde auf wirklich viel Weidefläche mit Wetter- und Ungezieferschutz. Im Winter ist Pferdehaltung in Norddeutschland wohl immer irgendwie ein Kompromiss. Früher hatte ich Sie über Nacht in Strohboxen, aktuell sind die beiden im Offenstall mit 24h Heu. Das ist zwar schon eine Verbesserung, noch toller würde es aber natürlich immer gehen. Ich hätte gerne weniger Matsch, mehr unterschiedliche Untergründe, mehr Wetterschutz ... Aber es ist ok. Es ist mir halt wichtig, dass die Pferde auch im Winter nicht nur Mini-Paddocks haben, sondern auch wirklich Platz zum Galoppieren und Buckeln. Und viel Fläche und matschfrei befestigte Fläche schließen sich da leider - wenigstens bis zum großen Lottogewinn - gegenseitig aus.

Geritten werden beide Pferde. Merlan recht viel, Witteke bewege ich noch so ca 3 mal die Woche locker. Ohne Arbeit könnte ich Merlan diese Haltung den Sommer über nicht ermöglichen. Der ist recht leichtfuttig und würde sicher zu fett werden, wenn er den Sommer nur auf der Weide stehen und überhaupt nichts tun müsste. Witteke wird im Alter zunehmend schwerfuttriger, aber ich hab bei ihr schon noch etwas das Befürfnis, die Alten Knochen in Schwung zu halten, da sie sich von alleine nicht mehr so viel bewegt, wie die Jungen. Ich hab also schon das Gefühlt, dass das Reiten den Pferden mehr Lebensqualität ermöglicht.

Wenn Witteke nicht mehr geritten werden kann, ist das aber halt auch so. So lange Sie noch mit der Herde mitkommen kann, wenn die anderen mal losdüsen und das Hinlegen und Aufstehen noch gut klappt, denke ich, hat Sie auf jeden Fall noch Lebensqualität. Wenn das dann schlechter wird, werde ich eine Entscheidung treffen müssen, wie und ob es weiter geht. Das wird dann wohl keine leichte Entscheidung  :-\
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solera
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #3 am: 18. Februar 2013, 08:28:40 »
meine antwort im anderen thread bezog sich auf diese formulierung
...und ich mag sie nicht voll Medikamente stopfen, damit sie gerade noch so überleben.
und sobald ich das als besitzer so sehe, habe ich eigentlich schon entschieden. weil "gerade noch so überleben" für mich das pferdische equivalent des beatmungsgeräts am gehirntoten ist.
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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #4 am: 18. Februar 2013, 08:29:47 »
Hallo Ihr,

interessantes Thema! Gestern habe ich `mal wieder darüber nachgegrübelt wie Mána wohl die Frage nach der Lebensqualität beantworten würde. Die Ponys standen auf einem kleinen Weidestück als ich kam. Da konnten sie sich nicht wirklich viel bewegen, wurden dort aber wohl einige Stunden vorher gefüttert. Erst nach ein paar Minuten stellte ich fest, dass die Weide offen war und die Pferde auch problemlos auf die ganz große Weide hätten laufen können. Dort war ein Teil der Herde auch inzwischen hingegangen. Es gab sogar schon ein paar frische Grashalme. Mána kam aber stattdessen zum Tor als sie mich sah.

Ich habe das so interpretiert, dass die Weide und ihr Laufbedürfnis in diesem Fall nicht so groß war wie ihr Interesse an mir, bzw. dem, was gleich passieren würde. In so fern  bleibe ich schon bei meiner Meinung, dass Bewegungsmöglichkeiten ein wichtiger Faktor für pferdische Lebensqualität ist, dass aber Beschäftigung auch sehr wichtig ist. Gerade, wenn das Fressbedürfnis ausreichend gestillt werden konnte.

Sicherlich könnte ich Mánas Lebensqualität deutlich erhöhen, wenn ich häufiger im Stall wäre und Zeit für sie hätte. Momentan bin ich sehr froh, dass sie wenigstens die Herde und genug Auslaufmöglichkeiten hat, die sie wie gestern, gar nicht immer nutzt.

Grüße
Steffi
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #5 am: 18. Februar 2013, 08:45:10 »
Ich hatte mir damals erst den Stall gesucht und dann das entsprechende Pferd dazu. Das war damals ein netter kleiner familär geführter Offenstall, mit 6 köpfiger Isiherde, einem schönen großen Auslauf mit Unterstand und im Sommer halbtägigem Koppelgang mit abgeäppelten Koppeln. Im Laufe der Jahre, haben sie sich aber vergrößert, der Unterstand wurde kleiner, die Weidequalität schlechter, der Stress unter den pferden nahm zu. Als dann gegen Ende (so nach etwa drei Jahren) das Futtermangement noch wirklich schlecht wurde (teilweise zu wenig Futter, abgefressenen Wiesen als "Hauptnahrungsmittel" usw), war dann klar, dass ich mir was anderes suchen musste, wenn ich mir nicht ständig Gedanken um die Gesundheit meines Ponys machen wollte. Man hat ini der Zeit auch gemerkt, dass sie wirklich gestresst war, launisch und ich würde sagen nicht mehr wirklich glücklich und ausgeglichen. dazu kamen deutliche psychische Probleme, die sie schon mitgebracht hatte. Behandlungen mit bachblüten, viel Spiel und Spaß und da Verhindern von Leistungsdruck haben es im zaum gehalten, aber es brach immer wieder durch (konnte man immer dann merken, wenn sie sich komplett abgeschottet hat - gekennzeichnet von komplett abseits der Herde stehen, den Mensch nicht beachten, durch einem hindurch gucken usw.).

Ich hatte dann wahnsinniges Glück, dass bei mir in der Nähe gerade ein Bewegungsstall mit 24 h Heufütterung eröffnet wurde. DAS hörte sich so toll an, bin also hin, es sah noch aus wie im Krieg, aber mit der Stallbesi war ich sofort auf einer Wellenlänge. Also war klar, skessa würde das erste Fremdpony werden, was in den Stall einzieht. damals waren nur ihre drei eigenen Shettys dort.
Der Stallwechsel war das Beste für Skessa, was ich je hätte machen können. Sie lebt jetzt in einer stabilen 23 köpfigen gemischten Herde, sie haben 24 Heu aus Netzen, 1000 qm befestigten Paddock, 500 qm Liegehalle, wenn das Wetter es möglich macht, einen 1,7 km langen Treibgang, ein Selktionstor für im sommer begrenzten Weidegang usw.. Es gibt immer was zu sehen, aber auch immer die Möglichkeit sich völlig zurück zu ziehen (Skessa zum beispiel geht auch gern mal allein auf dem gang spazieren), sie ist viel mehr Reizen ausgesetzt wie im alten Stall. die oben angesprochenen psychischen Probleme tauchen eigentlich nich tmehr auf. In der rosse zieht sie sich manchmal zurück, das ist aber mit ein zwei Tage Globuli Gabe sofort wieder weg. Wir können mittlerweile ausreiten (was vorher lebensgefährlich war), sie arbeitet total gern auf dem Platz an schwierigen Lektionen. Kurz um, eigentlich ist sie ein komplett anders Pony geworden. Was für mich bedeutet, das die Haltung für ein Pferd alles ist. Weil es dort ja 24 h leben muss.

Bei uns in der Gegend hat es drei große Hitaktivställe. die Nachfrage bestimmt das Angebot, wie überall. Von daher denke ich schon, dass man als Pferdebesitzer da viel für einen Wandel beitragen kann und muss.
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Mannimen
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #6 am: 18. Februar 2013, 09:00:10 »
Hallo zusammen,

dann werde ich auch mal versuchen etwas dazu beizutragen und das wirklich nur auf meine Situation bezogen. :P

Mir waren lange Zeit die Haltungsbedingungen und die Lebensqualität dieser Tiere völlig egal, da ich sie nur zu sportlichen Zwecken nutzte / benutzte. Wenn wir in den Stall kamen, standen sie meist schon gesattelt und getrenst da oder es gab einen fliegenden Wechsel in der Halle (Vorreiter steigt ab und der nächste sitzt auf). Das war alles völlig normal für uns und es gab auch kein kuscheln, putzen usw., reiner Sportbetrieb eben. :-[

Natürlich stellten wir uns schon ab und an mal die Frage, was die Tiere wohl die restliche Zeit des Tages in ihren Ständern (normale Haltungsbedingungen seiner Zeit) oder in den Boxen (Luxusbedingungen in den etwas besseren Ställen) tun würden. An Weiden war in dem eingemauerten Berlin ja nicht zu denken. Da gab es ja nicht einmal genug Fläche zum Wohnen für die Menschen. :nixweiss:

Es war den Tieren auch nicht erlaubt mal in der Halle rum zu toben, nicht einmal longiert werden durften sie dort, weil das den Boden zu sehr aufwühlen bzw. verdichten würde. Insofern gab es Longierzirkel in den normalen Ställen, wo jedes Pferd erst einmal 15 Min. lang ablongiert werden musste, damit es in der Halle nicht explodiert. Die Luxusställe hatten Laufmaschinen, wo die Pferde dann rein kamen und zwangsweise laufen mussten. :-X

Das hat uns dann aber doch nicht mehr so gefallen und wir freuten uns immer auf den Urlaub, wo wir andere Bedingungen vorfanden. Da durften wir dann auch die Pferde selbst putzen usw. Alleine dadurch entstand schon mal ein ganz andere Bindung zu ihnen. Oftmals durften wir auch alleine mit ihnen ausreiten, nach dem wir vorgeritten sind, um zu zeigen, dass wir reiten können. Und diese Ausritte waren so wunderschön, dass wir nichts anderes mehr machen wollten. Es zog uns nur noch ins Gelände mit diesen Tieren. 8)

Als dann die Mauer fiel, zog es viele Pferdeleute in das Umland, wo es völlig andere Bedingungen gab für die Pferde. Kürzlich haben wir den letzten Reitstall, in dem wir damals geritten sind, besucht. Er ist wie ausgestorben und nur noch ein paar Privatreiter nutzen diese Anlage für ihre Turniervorbereitungen. Das Bild was sich uns da bot konnte krasser kaum sein, denn inzwischen kennen wir Bedingungen, die einem Paradies nohe kommen, wenn es dort keine Menschen gäbe, die den Tieren weiterhin nur ihren eigenen Willen aufzwingen möchten. :-\

Also beschlossen wir uns eigene Pferde zuzulegen, mit denen wir dann genau das machen konnten, was uns gefiel. Damit waren wir natürlich auch nicht besser als all die anderen Leute und wir sollten erkennen, was alles notwendig ist, um so einem Tier überhaupt seiner Natur enstrechende Lebensbedingungen bieten zu können. Nach so vielen Jahren erkannten wir, dass wir davon nicht die geringste Ahnung hatten und mussten unsere eigenen Pferde wieder anderen Menschen anvertrauen, die sich mehr damit auskannten. :nick:

...
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Mannimen
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #7 am: 18. Februar 2013, 09:00:23 »
...


Antares habe ich von einem Hobbyzüchter, der selbst noch Erfahrungen damit sammelt. So wuchs Antares auch nicht in einer Fohlenherde auf, sondern im Schutze seiner Mutter, einer Tante und eines Onkels sowie einem älteren Bruder. Das war zwar eine kleine gemischte Herde aber sie bot ihm keine optimalen Lebensbedingungen, um sein Sozialverhalten gut zu schulen und zu trainieren. Hinzu kam, dass der Züchter die Idee / das Ziel hatte aus ihm ein erfolgreiches Springpferd zu machen, damit er bekannter wird usw. Antares bekam also schon im Babyalter mächtig Kraftfutter und wusste nicht wohin mit all dieser Energie. Schon bald explodierte er und war nur noch schwer zu händeln. Er bekam Gegendruck zu spüren und lehnte sich entsprechend auf. Da nützte dann auch all die Liebe nix, die er von seinen Züchter erhielt. :neinnein:

Als er dann zu mir kam, wollte kein Schmied mehr an ihn ran und er sollte erst einmal erzogen werden. Damit kannte ich mich nun überhaupt nicht so aus und vertraute den Leuten, die das schon viele Jahre machten. Doch dieser Umgang passte nicht zu meinem Pferd und auch nicht zu mir. Ich beschloss eigene Wege zu gehen, die ich mit ihm gemeinsam abstimmte. Somit isolierten wir uns beide von den anderen Menschen und auch den anderen Pferden. Das war also auch keine Lösung. Doch was tun? ???

Mir war längst nicht mehr daran gelegen mit meinem Pferd Sport zu treiben. Vielmehr war ich an einer echten Partnerschaft interessiert und wollte diese dann aufbauen. Dabei übersah ich jedoch, dass ich nicht immer für ihn da sein konnte und er seines Gleichen viel mehr benötigt als mich. Ich musste also Wege finden, wie ich ihm ein natürliches und artgerechtes Leben ermöglichen kann. Doch inzwischen wurde er erwachsen und ich kann die Zeit auch nicht mehr zurückdrehen. All die Fehler, die mit ihm gemacht wurden hinterließen Spuren und so wurde er sehr krank. :'(

Entgegen den Meinungen all der Ärzte ließ ich ihn nicht einschläfern und kämpfte um ihn. Ich änderte seine Lebensbedingungen, seine Ernährung und den Umgang mit ihm. Er kam in einen anderen Stall und durfte das sein, was er ist, ein Pferd. Er lebt dort in einer gemischten Herde und hat Anschluss gefunden. Die Menschen dort wollen ihn auch nicht mehr erziehen sondern nehmen ihn so an wie er eben ist. Er wurde langsam aber sicher wieder gesund. :dops:

Allerdings sitzen die gemachten Erfahrungen vermutlich ein Leben lang tief in ihm drin. Das haben wir erst letztes WE wieder gesehen, als Pat zur Nachuntersuchung kam und ihn an diesem Tag gerade viele Dinge an alte Zeiten erinnerten. Das standen ein Haufen Leute um ihn rum und starrten ihn an, sodass Pat sie bat weg zu gehen. Er wurde untersucht und spürte die Anspannung in mir, welche ihn unsicher werden ließ. Seine Unsicherheit und Aufregung äußerte sich wieder in einem Kopfschlagen, welches er die ganze Zeit dort nicht mehr gezeigt hatte. Dann spürte er meine innere Traurigkeit und so stieg diese Spirale an, das Pat die Behandlung bei ihm abbrechen musste und dazu überging mich zu behandeln. :o

Wie sehr sich meine mentale Verfassung auf Antares übertrug, war wieder einmal mehr als deutlich zu erkennen. Es besteht eine so enge Bindung zu diesem Tier, dass das ihn genau so berührt wie mich. Insofern muss ich nun wieder zu mir selbst finden, mich erden und zuversichtlich in die Zukunft blicken, um meinem Pferd die nötige Entspannung geben zu können. Eine derartige Tragweite dieser Bindung war mir bislang nicht bewusst und sie beinflusst auch die Lebensbedingungen für uns beide. :rotw:

Und ich bin dankbar für all die Menschne, die uns auf diesem Weg hilfreich begleiten.

 :knuddel:

« Letzte Änderung: 18. Februar 2013, 09:07:10 von Mannimen »
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solera
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #8 am: 18. Februar 2013, 09:05:50 »
wir mussten im letzten winter 3 pferde gehen lassen und - auch wenn es nicht die meinigen waren - leidet man immer ein bisschen mit.
zum hintergrund: 10 ha, 14pferde (davon 10 ponies), 2 eseln, 10 schafe, 5 ziegen, heu ad lib, flusszugang von der koppel aus und - selbst im frühling sind zumindest 3ha offen (das ist die kleinste koppel) damit sie sich nicht komplett überfressen. für die ponies ist das ganze mehr als grenzwertig und die kommen im sommer auf deutlich reduzierte flächen und wir müssen die herde trennen - was leider immer den spieltrieb rausnimmt in beiden gruppen. mit den 24/7 gras konnten die knapp 30-jährigen den gerippezustand relativ lange rausögern.
  • unsere 34-jährige patientin, die zuletzt zahnlos nur mehr ihre heucobs/ rübenschnitzen-suppe 3x täglich schlürfen konnte, dafür eigentlich den großteil des tages brauchte und dazu ein gesellschaftspferd unbedingt vonnöten war, damit sie nicht - ähnlich der senilen bettflucht - dann durch geschlossene türen marschiert, war haltungstechnisch schon eine herausforderung. im winter sowieso, weil heu konnte sie nicht mehr fressen und gras gab es keines zum lutschen. das macht man 1-2 winter mit und im 3. war das pferd nur mehr mit ihrem brei eingesperrt und brachte die ladung nicht mehr weg, nahm nochmal deutlich ab und begann mit senilen selbstverstümmelungsaktionen. warum wir so lange gewartet haben? vermutlich in der hoffnung, dass sie uns die entscheidung abnimmt. als es dann letztes jahr kalt wurde und sie uns wieder einfiel, wurde sie gegangen. und ja, man darf diskutieren ob das nicht schon zu spät war - auch wir haben uns die vorwürfe gemacht, weil "hätt nicht sooo aussehen müssen zum schluss" (ein flokatiteppich auf dem skelett-kleiderständer, im bewegungsmuster eines langzeitdrogenjunkies).
  • die zweite war deutlich jünger, war aber bereits im jahr zuvor mehrere wochen auf der klinik, weil ihr der huf geöffnet werden musste. stand dann mit supersonderspezial kunstvollem beschlag dann 3 monate in boxenhaft und man wusste nicht ob das noch mal was wird... als das dann letzten winter wieder kam, wurde gegen sie entschieden, weil "nicht alle jahre wieder huf zur hälfte chirurgisch entfernen".
  • der arthrosepatient mit geschätzten 32 lief konstant auf buta... irgendwas zwischen einer messerspitze und 4 säckchen/ tag. der war aber damit relativ fit. wendekreis war zwar so um die 25m, aber highspeed immer noch beeindruckend. seine besitzerin wollte sich dann ein neues 4. pferd kaufen... da hat auch der tierarzt ein stamperl hinterher gebraucht, weil natürlich kann man alles in allen variationen schildern. angerufen wurde er mit "is nur mehr auf schmerzmittel, damit er laufen kann. erlösen wir ihn!" und der, der fütterte sagt "njo, als durchschnittwert 1/2 sackerl buta/ tag ist jetzt nicht soooo das drama" - womit sie beide recht haben und es eine frage des betrachtungswinkels ist.
für mich ist das erste beispiel eines für "zu spät", aber ich weiß auch nicht ob ich die eier für die entscheidung gehabt hätte, das zweite ein beispiel für "just in time" und das dritte eins für "vorzeitige tötung".

im übrigen muss ich einräumen, dass mit jedem schritt meiner pferde in richtung große freiheit MEINE lebensqualität gestiegen ist. ich rase nicht mehr spät abends zum pferd damit ich noch eine runde drehen kann, um mitternacht vom pferd gleite und dank schlafentzug als wandelnder zombie meine tage friste, weil zu lange stehzeiten einfach lahmheiten beim arthrosepatienten erzeugen, man in diversesten ställen dann auch noch selbst nachfüttern muss - egal wie oft vollpension drauf steht, aber es war noch das beste was ich kriegen konnte und dann investiert man schon mal in ein großraumheunetz, das wie eine hängematte in die box gehängt worden ist, damit ich 1x einen abend zu hause bleiben kann und einfach nur schlafen. man ruft nicht mehr um 10 bei regen an um nachzufragen ob der regen genug regen ist, dass die pferde heute drin bleiben, damit man sich den tag planen kann um entweder miteinsteller anzurufen, die mir ihre pferde als koppelkumpel leihen würden oder zusehen, dass man früher aus der arbeit kommt damit man selbst noch für koppelgang sorgen kann und hernach dann beine waschen, reiten und bandagieren, damit man die gallen wieder in den griff kriegt. mittlerweile fahre ich auf spartanischer ausrüstung ohne schnickschnack (man öffnet manchmal gedankenverloren alte kästen und sieht bandagen, -unterlagen, decken und co mit ziemlichem schrecken an, weil wie viel geld und zeit man selbst in die "schadensbegrenzung" gesteckt hat) und obwohl ich zwar mehr verantwortung trage, bleibt mir für die pferde deutlich mehr zeit. in der zeit in der ich mich früher um 1 pferd gekümmert habe, habe ich heute 2 pferde gearbeitet und allesamt gefüttert und den OS gemistet. für verbandswechsel, augentropfen und co brauch ich ein bisschen länger, aber das sollt ja jetzt nicht zum standard werden... theoretisch. :shy:

« Letzte Änderung: 18. Februar 2013, 09:50:28 von solera »
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #9 am: 18. Februar 2013, 16:49:30 »
Ich bin mit Forsaela in 17 Jahren 4 Mal umgezogen, mit Öxi 2 Mal. Natürlich bedeutet jeder Stallwechsel Stress, aber die Bedingungen für die Pferde haben sich dabei immer verbessert.

Und im jetzigen Stall haben sie es richtig gut. Sie stehen zu viert in 2 Offenställen mit viel Auslauf, einem Rundgang, genügend Weidefläche (unsere Ponies haben natürlich nur eingeschränkt Zugang) und vielen Heunetzen über das gesamte Areal verteilt. Die Pferde kennen sich seit vielen Jahren und passen sowohl vom Alter als auch vom Temperament gut zueinander.
Der einzige Nachteil ist, dass ich von meiner Wohnung 55km zu fahren habe, vom Arbeitsplatz sind es 35km.
Aber das nehme ich gerne in Kauf, denn ich kann das erste Mal seit ich Pferde habe, kann ich sicher sein, dass sie genug Heu bekommen, sich bei Regen oder Hitze unterstellen können, genügend Auslauf und Bewegungsanreize haben und von jemand betreut werden, der sie kennt und auch merkt, wenn es ihnen nicht gut geht.

Früher war ich 5-7 Mal die Woche im Stall, derzeit sind es nur 2-3 Mal (wird im Frühling wieder häufiger). Aber diese Zeit verbringe ich jetzt wirklich mit meinen Pferden und nicht mit Stallorganisation.  :thup:
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #10 am: 18. Februar 2013, 16:53:52 »
ich finde das schwer. und da ich ja immer wieder verbesserungsideen hab und meine mama oft sagt "ach denen gehts eh so gut, anderen gehts viel schlechter", denk ich mir dann, dass es ihnen echt gut geht und sie sich nicht beklagen dürfen. Andererseits, muss man meiner Meinung nach trotzdem versuchen zu verbessern und optimieren was machbar ist (finanziell, zeitlich und pplatzmäßig). Und man muss ich Gedanken machen. Menschen, die nie nachdenken, obs das alles passt fürs Pferd oder obs nicht was gäbe, was ich total leicht verändern kann, verstehe ich garnicht. Ich hab mich (zwar schon mit 14) für ein Pferd entschieden und bin jetzt dafür verantwortlich, dass es ihm gut geht und es alles hat was es braucht um gesund, glücklich und möglichst artgerecht zu leben. Wenn man das "Bedürfnis" nicht hat, sollte man, finde ich, nicht unbedingt Tiere haben. Das stört mich auch an unserem SB.
Der ist der Meinung, dass alles was sie aushalten schon okay ist. Und es ist egal, wenn mal eine Woche nicht gemistet wird, odern wenns einen Tag kein wasser gibt.

Abbey ist in Irland geboren, war Turnierpferd, wurde geschlagen und vermutlich nicht im Offenstall gehalten. Ich denke eher Box, vielleicht mit Paddock oder manchmal Koppel. Dann war sie bei ihrer Vorbesi, im sommer 24h Koppel im Winter in der nacht in der Box (erst kein OS, dann immer zugang zu den Boxen). das alles mit 7-11 anderen Pferden, die selten gewechselt haben. Die Haltung dort war von dem her super. Aber sie war krank und hat sich nie gut gefühlt (jetzt, im nachhinein bin ich mir da ziemlich sicher!) Also war sie vielleicht doch nicht so glücklich.
Jetzt in dem Stall kann sie eigentlich immer wählen zwischen Unterstand mit 3 Wängen und naturboden, Box mit Spänen oder Gatschkoppel. Von dem her ideal.
Leider passt doch einiges nicht, was aber vielleicht mich mehr stört. Alles in allem glaub ich, Abbey geht es gut. Sie hat nur Dunja, was wenig Stress macht, wenig gejage, wenig Futterneid. Sie ist nach Jahren endlich annähernd gesund, und ihre Hufe werden stabiler, was für sie bestimmt viel angenehmer ist. Natürlich wärs schöner, wenn sie noch mehr nette Mitbewohner hätte, und mehr Platz und besser stukturierte Koppel, evtl Futterautomaten um Fresspausen zu vermeiden. Aber das geht halt nicht.

Dunja war auf der Alm wenns Sommer war, und im Winter 24h in der Box. beschäftigt hat sie auch niemand mit ihr und ihr Vorbesi war auch etwas grob, vielleicht. Aber sie ist auch nicht einfach  :cheese: Was Dunja am meisten fehlt ist ein Spielkamerade. Dadurch das Abbey alt und fad ist, langweilt sich Dunja schon sehr. Wenn wir wenig Zeit haben, dann überdreht sie total und wird teilweise aggressiv. Ihr ist einfach stinkefad, und dann kommt jemand, der was mit ihr macht, dann versteht sie was nicht ist frustriert und zuckt aus. Wenn sie im Sommer mehr bewegt wird ist sie viel ausgeglichener. Sie ist jetzt auch nie eingesperrt (maximal 10 min, wenn ich sie wo entfernen muss). Das ist für sie bestimmt ein Pluspunkt...

Aber ich weiß es wirlich nicht genau, was die denken  :nixweiss:
Liebe Grüße!
Seelenpferde hat jemand einmal Pferde wie dich genannt- Pferde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen.
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Ehemaliges Mitglied 55
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #11 am: 18. Februar 2013, 17:11:32 »
Ich finde das Thema wirklich interessant und glaube auch dass man es nur auf bestimmte Fälle beziehen kann.

Puppe kommt ja ursprünglich aus Holland, wie sie dort gehalten wurde weiß ich nicht. Dann wurde sie für ein kleines Mädchen gekauft wo sie in einer Box lebte, oder im Paddock. So genau weiß ich es nicht - hab' nur ein Foto gesehen von einer großen Weide, aber wer weiß wie oft sie raus kam.
Danach kam sie zu der Besitzerin von der ich sie dann kaufte und wo ich jahrelang Mitreiter war. Offenstall - ziemlich rustikal und beinahe keine gerade Fläche (Der ganze Stall wurde auf einem Hang gebaut). Sie hatte rund um die Uhr Heu und stand mit mehreren größeren Pferden zusammen. Weide gab es da nicht.
Als ich sie dann kaufte blieb sie im Offenstall (also einem anderen, aber eben auch ein OS). Bei Regen haben wir leider recht mit Gatsch zu kämpfen da nur die zwei Unterstände befestigt sind. Im Sommer kommt die Gruppe eher selten, wenn dann abends ein paar Stunden auf die große Weide. Und da gibt Puppe ordentlich Gas.

So, das sind mal die Tatsachen.. Die perfekte Haltung für Puppe wäre wohl ein riesiger Allwetterauslauf inkl. Offenstall. Nur so etwas gibt es in meiner Umgebung nunmal nicht  :nixweiss: Kann man leider nicht ändern.
Prinzipiell denke ich dass die jetzige Haltung für Puppe in Ordnung ist solange ich sich zusätzlich bewege. Wenn ich das mal zeitmäßig eine Weile nicht schaffe ist sie doch etwas unausgeglichen.
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #12 am: 18. Februar 2013, 17:49:21 »
Lustig, dass gerade jetzt dieses Thema begonnen hat, wo ich mir noch vor wenigen Tagen ziemliche Gedanken darüber gemacht habe...  :lol:

Also. Als ich Loki bekam ging es für uns erst mal zu einem Freund an den Stall mit 2 weiteren Isis - jedoch funktionierte das ganz und gar nicht und eine Woche später zogen wir bereits um - in einen guten Offenstall.

Pferdisch gesehen war dieser eigentlich perfekt - die Pferde konnten sich das ganze Jahr über auf großer Fläche bewegen, hatten ganz viele unterschiedliche Böden, einen großen Offenstall wo sich die Tiere auch ungestört ausruhen konnten - auch im Winter war immer eine Koppel zum Grad knabbern offen, es gab 2 mal am Tag (im Winter 3x am Tag) Heu aus ausreichend Netzen - überall verteilt. Es waren 10 Pferde in der Herde und es hangen immer 15 Netze.
Aber zwischenmenschlich ging es da gar nicht mehr - sodass ich auch kaum mehr bei meinem Pony war. Ausserdem war die Herde sehr stressig - viele ranghohe Tiere, ständige Wechsel in der Herde, immer Stress!

Also wechselten wir zum jetzigen Stall. Da muss ich schon sagen machen wir einige ABstriche in der Haltung... Der Offenstall war damals noch nicht gebaut und der Besitzer hat auch ganz ehrlich keine Ahnung von Offenstallhaltung...
Im Winter gibts nur das normale Paddock und den Stall - aber das ist ok - dafür haben wir hier bessere Koppeln als am anderen Stall.
Derzeit haben wir eine Herde mit 4 Pferden die sich im Grunde sehr gut verstehen (2 Stuten, 2 Wallache). Gefüttert wird nicht so wie ich es gerne hätte, aber ich finde es auch nicht schlimm (2x täglich ohne Heunetze, dafür aber so verteilt, dass jeder der Herde in Ruhe fressen kann und genügend bekommt).
Im Sommer haben sie Zugang zur riesigen Koppel und können sich somit jederzeit in den Stall zurückziehen wenn sie mögen...
Ich wohne nur 2 Minuten vom Stall und habe somit sehr viel Zeit mit meinem Pony!

Allerdings zweifle ich momentan etwas an Lokis Lebensqualität - denn sehr oft wenn ich komme, oft auch wenn gerade gefüttert wurde, stehen 3 Pferde drin und Loki steht alleine draußen! Ich weiß nicht warum, weil er steht eigtl. ganz gut in der Herde und kommt auch mit allen klar - aber irgendwie glaube ich er ist in letzter Zeit einsam...
Da aber nun der junge Tinker bald einzieht - hoffe ich, dass diese ein wenig "frischen Wind" in die Herde bringt... Letzten Winter hatte Loki einen sehr guten Freund - ein älterer Quarter Herr, der fast rund um die Uhr mit ihm gespielt hat ... Vielleicht ist ihm jetzt zum Ende des Winters einfach langweilig?!  ???

Alles in allem finde ich ist es für mein Empfinden trotzdem der perfekte Stall, auch wenn nicht alles 100 % so ist wie ich es gern hätte und wenn die Pferde nochmal umziehen müssen, dann in unseren Stall im Garten - aber erstmal hoffen wir auf eine lange Zeit am jetzigen Stall!
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Nadja
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #13 am: 18. Februar 2013, 18:30:37 »
Wie Frau Corn ihre Lebensqualität empfindet - das würde mich wirklich auch mal sehr interessieren  :cheese: Das wär das coolste Feedback, was ich hier bekommen könnte.  ;) :nick:

Was mir seit unserem Umzug hier her auffällt, und worin ich eine große Steigerung ihrer Lebensqualität sehe, ist ihre Freundin, die Tinkerin. Seitdem sie die hat, hat sie kaum noch Angst. Sie ist rangniedrigstes Pferd, nach wie vor - aber den Stress, den sie davor im Stall hatte, hat sie hier nicht mehr. Wenn neue Pferde in die Gruppe kommen, geht sie denen aus dem Weg, rennt nicht mehr tagelang davon, geht ans Heu fressen, während die anderen die Lage checken. Ich glaube, ihre Freundin gibt ihr ganz viel Sicherheit und Mut. Und das tut ihr gut. Mittlerweile hört auch das "Kleben" auf - ich denke, sie wird insgesamt viel selbstsicherer.
Nebenbei: das Kotwasser war von jetzt auf gleich weg ... ob es nun ausschließlich daran liegt, keine Ahnung. Aber ich finde es auffällig.  :cheer:

Ansonten gehts der Frau Corn glaube ich, ganz gut. Sie hat viel Platz, kann sich immer draußen bewegen wie sie mag. Wir sind immer bemüht sehr gutes Futter anzubieten, da könnte es speziell für sie noch ein bisschen weniger sein. Da machen wir gerade einen Kompromiss. Ich würde mir für sie wünschen, dass sie noch mehr erleben kann, da draußen auf dem Track und auf den Paddocks. Daran arbeiten wir ja stetig ...
Ich denke, der Rest passt .Sie ist weitgehend gesund (mal abgesehen von ihrem Problem, schnell dick zu werden und evtl mal ein zwickender Sattel, wenn man sich verändert hat - der dann aber auch sofort wieder angepasst wird). Ich glaube sie kann wirklich nicht meckern.

Auf ihrer "Arbeit" geht es Frau Corn sicher auch nicht so schlecht. Klar, manchmal drückt sich der Futterspender nicht richtig aus und man muss rumraten und schiebt Frust ... sie weiß ja nicht, wie es hätte anders sein können - deswegen erwarte ich da auch nicht, dass sie mir das verzeiht. Und ich kann ihr natürlich auch viel von schlimmen BEispielen erzählen - das wird sie wohl nicht verstehen  ;) Vielleicht wäre manchmal ein besserer Trainer gerade beim reiterlichen etwas, womit ich ihr einen Gefallen tun könnte, aber sicher weiß ich das nicht.

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krümelzwerg
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #14 am: 18. Februar 2013, 20:36:31 »
Lucas Lebensqualität hat derzeit eindeutig Verbesserungspotential. Zumindest kann ich es mir nur so erklären, dass er gerade mehrfach täglich ausbüxt und wir ihn dann selig grasend im Garten vorfinden, oder ertappen, wie er sich gerade mal wieder über die Terrasse samt Stufen in eben diesen davonmachen möchte. Da steh ein Pferd auf m Flur bekommt da eine ganz neue Bedeutung.

Unser Garten ist aber nicht als Pferdeweide gedacht, und so freue ich mich, Ende der Woche ein funktionierendes Stromgerät abzuholen, die Zäune zu richten und wohl oder übel Lucas Lebensqualität wieder etwas einzuschränken.

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