Dennoch wollen (können?) wir beim Clickern doch eigentlich nicht auf den Click und das Futterlob verzichten, oder doch?
Du hast schon recht, dass meistens beim Clickertraining der Trainingsablauf so aussieht: stimulus-response-secondary reinforcer-primary reinforcer. Den sekundären Verstärker kann man eigentlich weglassen, wenn die Belohnung zeitnah kommt und es sagt eigentlich auch niemand, dass die Belohnung unbedingt in Form von Futter kommen muss. Wenn also ein gewünschtes Verhalten verstärkt wird durch naturally occuring reinforcers, dann sag ich super! De facto wird das aber selten in genau dem Resultat enden, das ich mir vorstelle
Umweltfaktoren, oder intrinsische Faktoren sind einfach sehr schwer zu steuern und meistens unmöglich zu timen, sodass sie meiner Meinung nach nur in Ausnahmen zum Training verwendet werden können. Es ist aber sehr, sehr gut darüber Bescheid zu wissen. Mein Pferd zum Beispiel ist top-motiviert bei Publikum und spornt sich so selber zu Höchsteleistungen an - ein Mittel dass ich logischerweise nicht oft einsetze, aber manchmal sehr bewusst.
Oder ein Beispiel in die andere Richtung: ich habe ihm Apportieren beigebracht mit einem Catchball. Er liebt das Ding und kann sich stundenlang damit beschäftigen den Ball zu schütteln, dass die Lippen schlackern
. Anfangs hat das die Motivation zum Apportieren ungemein verstärkt - jetzt behindert es oft die Ausführung der gesamten Übung, weil er den Ball nicht hergeben will.