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Unfrieden am Reitplatz ...

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Waldgeist
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Unfrieden am Reitplatz ...
« am: 05. Mai 2011, 15:59:29 »
Wie geht man/ihr/ .. mit folgender Situation um:

Mehrere Pferde am Reitplatz, zwei Pferde begegnen sich, das eine schlägt
auf das andere aus und trifft es (... nur Kratzer, aber sonst nix).

Das ausschlagende Pferd war meines.
Besitzer von den anderen 2 Pferden (beide aus der NH Ecke) meinten, ich hätte zu wenig Sanktionen ergriffen.
(Ich schreib erst später, was ich gemacht hab)

Wie würdet ihr einen solche Aktion sanktionieren ?

« Letzte Änderung: 05. Mai 2011, 16:01:07 von Waldgeist »
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Ehemaliges Mitglied 55
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #1 am: 05. Mai 2011, 16:05:14 »
Warum waren denn die Pferde zusammen am Reitplatz? Habt ihr sie frei laufen lassen? Seid ihr geritten?
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #2 am: 05. Mai 2011, 16:06:12 »
Rein rechtlich haftest Du dafür, dass dein Pferd kein anderes schädigt. Dh. du musst Sorge tragen, dass so ein enges Zusammentreffen nicht stattzufinden hat. Das gilt natürlich auch für den Besitzer des anderen Pferdes genauso.

dh ich als Reiter/Führer eines Pferdes muss wirklich immer gefasst sein, dass mein Pferd nach einem anderen ausschlägt oder beisst, wenn man sich zu nah kommt.

Ist immer eine blöde Geschichte, zumal man in der Situation meist wirklich schnell reagieren muss und effektiv auf das Pferd einwirken. Wenn verbale Ermahnung ausreicht, ist das gut. Ich würde mich in solchen Situationen nur sehr eingeschränkt darauf verlassen, dass zb das Heranholen des Pferdes über Handtarget usw tatsächlich greift, denn das Pferd wird sich ja unter Umständen auch angegriffen fühlen und das geht in der Aufmerksamkeitsfolge sicher über der Aufmerksamkeit, die ich als Mensch dann bekomme.
Für den Fall bräuchte man wirklcih ein fest installiertes "pass auf" - Signal, so dass das Pferd alle anderen Absichten fallen lässt.
Ob das funktioniert, weiss ich aber nicht und habe es noch nicht getestet - ich gebe zu, in solchen Situationen bisher "normal" zu reagieren und nicht auf Clickerweise.
Allerdings reicht da bei Mirko verbale Ermahnung aus, und bei Jack war es so, dass er damals eh noch auf nichts gehört hat und deutliche Signale (Stimme und rucken am Strick) das einzige war, was zu ihm durchdrang.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #3 am: 05. Mai 2011, 16:07:11 »
Edit:
Sanktionen, also Strafen hinterher, bringen eh nix.  :P  Das ist ja normales Pferdeverhalten, da straft auch niemand wenn einer einem anderen mal eine hinhaut.
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Aveline
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #4 am: 05. Mai 2011, 16:09:52 »
Schwierig...einige Leute würden sagen: Da hätte ich meinem Pferd aber eine mit der Gerte gegeben. ich denke da einwenig anders. Ein Pferd schlägt ja nicht ohne Grund. Mein Pony hat sich damals von anderen Pferden immer arg bedrängt gefühlt und dann gekeilt.

Wenn Du das Problem immer wieder hast würde ich das Pferd ablenken. Das heißt...wenn Ihr am anderen Pferd vorbei reitet oder diese an Euch Deines beschäftigen zB stark vorran reiten etc und wenn er besser läuft C+B. Indem Falle wieder langsamer. Also auf andere Gedanken bringen sodass es nicht auf die Idee kommt. Mein damaliger Stallbesi hat immer gesagt: Ein Pferd was im Viereck schlägt hat zuviel Zeit. Und in gewisser Weise hat er da Recht.
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Waldgeist
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #5 am: 05. Mai 2011, 16:38:15 »
Alle Pferde warem am Strick (alle Bodenarbeit) und es ging so schnell, daß ich das nicht mehr verhindern konnte bzw. hatte ich
die Moni nicht ganz im Blickfeld, da sich ihr Kopf etwas hinter mir befand.
Sie läßt sich über verbale Ermahnung ansich leicht davon abbringen.


« Letzte Änderung: 05. Mai 2011, 16:41:09 von Waldgeist »
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Ehemaliges Mitglied 55
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #6 am: 05. Mai 2011, 17:00:25 »
Ich würde auch zu bedenken geben ob nicht das/die andere/n pferd/e zunahe vorbei gegangen ist/sind ???
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wessipferd
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #7 am: 05. Mai 2011, 17:57:09 »
In einer wie von dir beschriebenen Situation Waldgeist, sehe ich es so, dass jeder einzelne Pferdebesitzer acht zu geben hat, dass die Pferde ihren Komfortabstand zueinander haben. Jeder hat auf sein Pferd zu achten und wenn man beobachtet, dass ein anderer Pferdebesitzer das aus gleich welchen Gründen nicht kann, dann hat man umso achtsamer mit dem Abstand zu sein.

Hinterher sanktionieren / strafen bringt, das sehe ich auch so, nichts. Du hättest also in meinen Augen nichts falsch gemacht, wenn du nicht mehr als ein erschrockenes "HE" rausgebracht hättest. Insbesondere dann, wenn es zu einer Begebenheit dieser Art zum ersten Mal gekommen ist und du nicht damit rechnen musstest.


Bei einem Pferdebesitzer, der weiß, dass ein Pferd größeren Abstand zu andern benötigt, würde ich erwarten, dass er diesen Abstand einhält. Es sei denn wir vereinbaren ausdrücklich, dichtes Beisammensein zu üben.

Ich denke aber auch, wenn ich davon weiß, dass ein bestimmtes Pferd pinzig wird, wenn ich mit meinem zu nahe komme, ist es auch meine Aufgabe, den nötigen Abstand einzuhalten. Ich kann dann also nicht einfach immer näher kommen und den andern zum ausweichen zwingen.

Gerade auf einem Reitplatz mit seinen beschränkten Maßen funktioniert doch alles nur in gegenseitiger Rücksichtnahme.
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Ehemaliges Mitglied 160
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #8 am: 05. Mai 2011, 20:57:19 »
Öhmm wenn ich jeden tritt sanktionieren wolte, die meine zur Zeit machen,
hätte ich ein Zeitproblem.
Andere Pferde treten ist in so einer Situation echt blöd.
Aber ich glaube, ich hätte nicht allzu sehr reagiert.
Nur aufgepasst, dass ich hinterher nicht noch mal in so eine Situation gerate.
Aber ich Strafe "normales" Verhalten zwischen Tieren eh eher selten, wenn ich mal ganz ehrlich bin.
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verena
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #9 am: 05. Mai 2011, 23:32:51 »
meine Gloa ist leider auch sehr grätzig und ich weiß, daß sie anderen Pferden gegenüber eine sehr lose Hinterhand hat. Ich schaue, daß ich keinem anderen Pferd zu nahe komme und warne auch andere Reiter davor, wenn ich sehe, daß diese uns zu nahe kommen und zu wenig Abstand halten. Sollte es aus irgendwelchen blöden Umständen (oft kann man nicht schnell genug schauen) passiert sein, strafe ich sie nicht ( bis ich mit der Gerte ausholen könnte wären längst Sekunden vergangen und sie verknüpft meine Reaktion sicher nicht mehr mit ihrer), sondern schau, daß ich möglichst schnell wieder vom anderen Pferd wegkomme.
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #10 am: 05. Mai 2011, 23:39:08 »
sowas kann man bewusst trainieren - natürlich schrittweise, ohne die reizschwelle zu überschreiten.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=r0B1zoSHa8Q
Behavior Adjustment Training

http://www.youtube.com/watch?v=bwf53xwyndw
BAT - Behavior Adjustment Training for dog aggression

http://www.youtube.com/watch?v=_rggoH2OCQY
Organic Socialization: BAT for fear and aggression

http://ahimsadogtraining.com/handouts/BAT-basics.pdf
 
der einsatz von strafe ist - vom ethischen aspekt mal abgesehen - nicht zu empfehlen, weil es die situation erst recht unter spannung setzt, aggressionen fördert und das andere pferd zum konditionierten signal für strafe werden lässt.

« Letzte Änderung: 05. Mai 2011, 23:42:06 von cinnamon »
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strizi
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #11 am: 06. Mai 2011, 06:54:55 »
also, ich finde ja prinzipiell, dass man immer gegenseitig soviel abstand halten sollte, dass, selbst wenn eins tritt, es das andere nicht treffen kann. wer da nun in wessen "bereich" "eingedrungen" ist, ist ja jetzt erstmal egal - is eh schon passiert.

aber generell möchte ich anmerken, dass es bei mir daheim IMMER ne verbale rüge gibt, wenn die pferde untereinander zu schubs, beißen, treten beginnen, wenn ein mensch anwesend ist! das unterbinde ich seit jahren konsequent, weil ich der meinung bin, dass die herrschaften das bitte dann erledigen sollen, wenn kein mensch in der herde steht! ich kann das einfach nicht leiden! weder beim füttern, noch beim schmusen, freiem arbeiten und beim reiten schon überhaupt-gleich-garnicht usw.

momentan, mit den 3 jungen ists halt wieder etwas tumultiger, mitunter, als nur die 4 erwachsenen waren, war das üüüüüüüüberhaupt kein thema! aber, das wird schon wieder. evita ist ja noch keinen monat da und eigentlich merkt man das überhaupt nicht mehr. *hab eh ne brave herde*
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #12 am: 06. Mai 2011, 19:16:12 »
noch was zur ergänzung:
ich korrigiere sowas in der regel durch beenden des trainings - wenn`s schon passiert ist. wenn man`s noch präventiv abwenden kann, durch ein abbruchsignal - das nichts mit schimpfen oder einer ermahnung zu tun hat, sondern das verhalten einfach nur unterbricht.
wenn man eh schon weiß, dass das pferd gerne kickt, würde ich doppelt aufpassen. und weiterhin gezielt daran arbeiten. es gibt nämlich immer wieder experten, die meinen, einem auf den ars.ch drauf reiten zu müssen.
im zweifelsfall stelle ich mich dazwischen.
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Waldgeist
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #13 am: 06. Mai 2011, 19:53:36 »
Was ich gemacht hab:

Hab gegenüber der Moni meinen Unmut verbal geäußert und habs sie gleich daraufhin (max 5-10 sek später) im nächsten Viereckeck angebunden für ca 1 min
angebunden stehen lassen und mich in dieser Zeit nicht mit ihr beschäftigt (anstatt Begutachtung des getroffenen Pferdes).

Weiß nicht, obs gewirkt hat ... jedenfalls wars keine Belohnung, konnte man ihr ansehen.

EDIT: Als zusätzlicher verschärfender Faktor kam dazu, daß die Moni mit den anderen beiden Pferden nicht in einer Gruppe ist
und daher offenbar noch Rangordnungsdiskussionen offen sind.

Daher zur besten Strategie zur Unfallvermeidung: Was auch auch im Strassenverkehr gilt auch am Viereck: Abstand halten..

« Letzte Änderung: 06. Mai 2011, 23:33:20 von Waldgeist »
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Mannimen
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Re:Unfrieden am Reitplatz ...
« Antwort #14 am: 07. Mai 2011, 08:29:40 »
Guten Morgen zusammen

Aus meiner Sicht sind Sanktionen danach grober Unsinn, weil sie einfach zu spät kommen. Das ist genau mit dem Click zu vergleichen. Auch er muss punktgenau zu dem jeweiligen Ereignis erfolgen. Unsere Reaktionszeit beträgt durchschnittlich eine Sekunde. Alles was länger dauert kommt schon zu spät und kann von dem Tier auch nicht mehr exakt zugeordnet werden. Es ist sonst nur verwirrt oder zieht falsche Schlüsse.

Da die Pferde deutlich schneller als wir Menschen reagieren können (innerhalb einer Sekunde), haben wir in solchen Momenten überhaupt keine Chance. Insofern können wir uns jede Sanktion klemmen und müssen schon im Vorfeld darauf achten, was passieren könnte, damit wir damit rechnen und somit uns auf mögliche Reaktionen vorbereitet sind.

Wenn also fremde Pferde zusammen in der Halle unterwegs sind, muss mindestens eine Pferdelänge Abstand gehalten werden. Außerdem sollte ich nicht nur mein Pferd im Blick haben, sondern auch die anderen. Ich achte insofern auf deren Mimik. Wird mein Pferd von anderen stark ins Visier genommen oder gar angegiftet, vergrößere ich den Abstand zu diesen Pferden. Und giftet meiner rum, nehme ich ihn zurück oder verlasse die Halle. Unter solchen Umständen kann er sich auch nicht auf mich und seine Arbeit konzentrieren. Da macht es auch keinen Sinn mehr weiter zu machen, es ei denn ich möchte ihm sein natürliches Verhalten abgewöhnen oder auf Zurückhaltung und Ertragen müssen trainieren. Aber das liegt mir fern, denn ich lege Wert auf seine Mitteilungen und Empfindungen, insofern werde ich sie nicht eindämmen.

Was die rechtliche Komponente betrifft, kann ich nur wiederholen was Heike dazu schon geschrieben hat. Ein Pferdetritt kann auch innere Verletzungen erzeugen, die äußerlich nicht mal Kratzer verursacht haben. Paco wurde z. B. an der Hüfte getroffen und muss nun über Wochen stehen und darf sich kaum noch bewegen. Einem gestandenem Hengst wurde von einem anderen Jungspund der Schädel eingetrümmert. Es gab nicht einen Kratzer aber ein tiefes Loch im Schädel usw.

In der Bahn gibt es nicht ohne Grund Regeln und es liegt in unserer Verantwortung, dass andere Menschen und Tiere nicht durch unser Pferd zu schaden kommen. Da dies nicht immer verhindert werden kann, müssen wir auch eine Tierhalter-Haftpflichtversicherung abschließen. Sie kostet im Jahr weniger als Hundert Euro pro Tier und ist ihr Geld wert. Antares hat einem Mädchen mal die Brille von der Nase gerissen und die war deutlich teurer. Auch wenn das Mädchen sich ihm genähert hatte, bekam er die Schuld, bzw. ich, weil ich es nicht verhindert habe.

Wünsche Euch ein stessfreies Wochenende
Manfred
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