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RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz

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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #15 am: 09. Januar 2019, 13:09:27 »
:thup:
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #16 am: 09. Januar 2019, 14:46:08 »
Ich mag die Anspielung an Magritte  :cheese:
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #17 am: 09. Januar 2019, 15:03:59 »
Ich mag die Anspielung an Magritte  :cheese:

Ja, oder  :cheese: - endlich mal jemand dem es auffällt. War die Idee von meinem Mann.
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #18 am: 09. Januar 2019, 15:10:29 »
 :cheer: :cheer: :keks: an den Mann
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #19 am: 11. Januar 2019, 01:45:34 »
 :danke2: :dafuer: :uschreib: :resp: :herzbrille:

Danke für diese Artikel,ich hibbel schon immer auf die nächsten.  :gogo:
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #20 am: 11. Januar 2019, 10:48:47 »
:danke2: :dafuer: :uschreib: :resp: :herzbrille:

Danke für diese Artikel,ich hibbel schon immer auf die nächsten.  :gogo:

Vielen Dank - es gibt immer im Schnitt alle 4 Tage ein neues Zuckerl - immer verschieden, mal ein kürzerer, mal ein langer Artikel, mal Kursvideos mit Videoartikel und nach und nach wenn sich die Community zusammenfindet starten weitere Formate.  :dops:
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Leckerlisucht
« Antwort #21 am: 12. März 2019, 11:27:09 »

In Marlitts frischestem Beitrag „Leckerlisucht“ finde ich mich sehr schön wieder. Es scheint bei ihr ja immer wieder durch, dass sie nicht wirklich eine Anhängerin des  - ich sach ma, „technischen“ Clickerns ist („Getting Behaviour“) ist, sondern ihr die Beziehungen zwischen Menschen und Pferden viel wichtiger sind als perfekte Lektionen und tolle Tricks. In der euphorischen Anfangsphase habe ich schon versucht, möglichst technisch sauber zu trainieren. Für`s Verinnerlichen der Prinzipien sicher nicht schlecht, aber da ich eine bekennende Pareto-Prinziplerin bin und ja auch mangels Trainerinnen-Aufsicht in praktikabler Nähe von „einigermaßen gut“ weit entfernt war und bin, war eine gewisse Schlampigkeit durchgehend vorhanden. Irgendwann dann auch bewusst, weil ich diese emotionslose „clicken und Futter reinschieben“ nicht so wirklich attraktiv fand und durch unsere Zirkuskurse mit einer sehr enthusiastisch lobenden Trainerin auch gemerkt habe, wie gut Pferde darauf reagieren. Ziemlich schnell haben trotzdem sowohl meine Shettis als auch ich unglaublich viel gelernt und mir sind die Kronleuchter reihenweise aufgegangen, wie man Pferden verständlich alles Mögliche erklären kann. Nun können sie grade an Tricks so viel, dass meine Fantasie hinsichtlich neuen Ideen doch etwas überfordert ist und wir sind hauptsächlich viel und lange „unterwegs“. Mal zwischendurch Tricks, Zirkus und Spielkram macht uns natürlich immer noch Spaß, passiert im Moment aber eher nebenbei.
Das Thema war also erstmal einigermaßen erschöpfend behandelt, großer Erfolg im Behandlungstraining da (Spritzen, Einsprühen, Fiebermessen), dafür hat sich dann „Beziehung“ wieder mehr in den Vordergrund geschoben und die Frage, was ist Pferden denn noch wichtig außer Keksen. Da hat mich dann das im finsteren Winter sehr ausgiebige Anschauen von Marc-Lubetzki-Filmen inspiriert.
Um wieder zum Thema zurückzukommen: Marlitt wirft in diesem sehr umfangreichen Beitrag ja nicht nur die Frage auf, wie ethisch vertretbar es denn überhaupt ist, mittels guter Technik, umfassenden Kenntnissen des Lernverhaltens und quasi unwiderstehlichem Futter so viel aus einem Pferd rauszuholen, wie man`s denn schafft, sondern auch, wie  stressig und belastend Training für Pferde mit Futter tatsächlich sein kann. Damit hatte ich mich noch nie wirklich beschäftigt. Zum einen hat`s mir von Anfang an widerstrebt, Futter „im Sekundentakt“ in meine Ponys zu werfen und ein ganzes Sortiment an Sorten mit mir rumzuschleppen (ganz zu schweigen davon, dass ich wohl auch kaum in der Lage gewesen wäre, blitzartig zu entscheiden, welche Leckerei denn jetzt grade für diese Leistung angemessen wäre). Erst gab es das Müsli, von dem ich für meine Seniorin immer was da hatte und jetzt erst recht gibt`s nur eine Sorte Keks, das nicht so gehaltvolle und auch nicht besonders aufregende „Brandon XL“. Zum anderen haben meine Pferde eigentlich immer was im Rauhfutterkasten und sollten eigentlich maximal Appetit, aber nie wirklich Hunger haben. Inzwischen habe ich allerdings auch gelernt, dass ein möglichst dezentes Markersignal und noch kleinere Futterdosierungen Cello viel besser bekommen und ihn deutlich entspannter sein lassen.
Wie ausgeprägt der pushende Effekt unter anderen Bedingungen (hungriges Pferd, sehr leckeres Futter, Fehler bei der Übergabe und das womöglich auch noch bei einem sowieso schon „hochtourigen“ Pferd) aber tatsächlich sein kann, ist mir jetzt erst richtig klar geworden.
Und mir dämmert außerdem , dass ich mir immer noch mal (z.B. durch solche Artikel …) wieder Absolution holen muss, um kein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich mit Futter gerne eher sparsam als verschwenderisch umgehen möchte …. Tsss.

Ein bisschen erinnert dass daran, dass geschickte und geschulte (menschliche) Führungskräfte aus ihren Mitarbeitern auch viel mehr rausholen können, wenn sie sie loben, ihre Ergebnisse würdigen und sie für unentbehrlich erklären, als  wenn sie mit „Mach das oder es gibt  Ärger!“ dann eben auch das Minimum erhalten, das den Ärger vermeidet.

LG
Katja
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #22 am: 12. März 2019, 11:55:56 »
Und mir dämmert außerdem , dass ich mir immer noch mal (z.B. durch solche Artikel …) wieder Absolution holen muss, um kein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich mit Futter gerne eher sparsam als verschwenderisch umgehen möchte …. Tsss.

Witzig, ich habe den Artikel mehr dahingehend verstanden, dass man aufpassen sollte nicht zu viele zu höherwertige/zuckerhaltige Kekse zu verfüttern und dass man durchaus grosszügig sein darf und Kekse auch "einfach so" geben kann und nicht nur für Höchstleistungen (Pony macht Kopfstand etc.).
Und dass es unethisch ist, das Tier bewusst hungrig zu halten, um beim Training mehr Motivation zu bekommen (was es bei professionellen Trainern gibt; und dass dieser Effekt bei einem Tier auf Dauer-Diät aber auch vorhanden sein kann und entsprechend zu Futterstress beim Training führt).
Liebe Grüße aus Niedersachsen - Fjord Freddy, Muli Ambra, New Forest Pony Asmara & Laura
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #23 am: 12. März 2019, 12:53:35 »
Ich glaube, jeder kann da gut finden, was er/sie sucht ;).

Bei mir ist so, dass ich mich just mehr mit den „immateriellen“ Aspekten der Pferd-Mensch-Beziehung beschäftigte und festgestellt habe, dass ich mehr differenzieren möchte zwischen Situationen, in denen Pony etwas lernen / etwas eher unerfreuliches akzeptieren/ etwas eher anstrengendes erledigen soll (mehr Futter und CB) und solchen, in denen etwas schon quasi automatisiert abläuft/ in keiner Hinsicht besonders mühsam oder an sich schon eine erfreuliche Sache ist (kein Clicken und auch deutlich weniger Futter). Ich glaub schon, dass, wenn man fest darauf geeicht ist, irgendwie immer über Futter mit Pferden zu kommunizieren, geht so manches verloren.

Dazu passt dann z.B. das (Zitat):
„Ich möchte mir stets bewusst sein, dass ich mit ungewöhnlichen Leckerbissen immer wieder auch etwas absichtlich Hochbestärktes in unser Miteinander mit hineinbringe, welches manchmal zwischen uns steht oder von der eigentlichen Kommunikation ablenkt . Etwas, was primär nicht da wäre wenn ich mich rein mit meinem Körper, meinen Händen, meiner Stimme auf das Pferd einlassen würde.“

Dass ernsthaft Leute hungrige Tiere trainieren, weil das effektiver ist – daran hab ich in meiner Naivität auch nicht wirklich gedacht. Liegt ja aber auf der Hand (wenn Geld im Spiel ist, bleibt ja oft so einiges auf der Strecke)  – und zeigt, dass leider mit jeder Methode, egal ob V+ oder V- Tiere ausgenutzt werden können und ausgenutzt werden. Und sicher andersrum auch etliche, die ohne Futter trainieren oder „sogar“ NHS betreiben, ihren Fokus bewusst auf Respekt gegenüber dem Tier und die Beziehungsebene richten. Ich habe jedenfalls manchmal den Eindruck, dass grade bei den sehr „technischen“ Trainingsmethoden (auf der eine Seite alles Richtung NHS, auf der anderen Clickern) dieser Aspekt zurücktritt. Nicht zuletzt, weil so viel Konzentration eben darauf gerichtet werden muss, „alles richtig“ zu machen. Jedenfalls, wenn man kein Trainergott ist, der alles aus dem Handgelenk schüttelt – oder clickt ;).

Das ist auch eine Kritik, die ich gut und bedacht formuliert schon mehrfach gehört und gelesen haben und die ich auch durchaus nachvollziehen kann, insbesondere, wenn sie von Leuten kommen, die ganz sicher nicht Drucksteigerung, „Dominanz“, „Ich-Chef-du-nix“ zur Grundlage ihres Umgangs mit Pferden gemacht haben. Emotionsloses „CB – CB – CB“ kann genauso „seelenlos“ aussehen wie emotionsloses „Druckaufbau, Druck weg, Druckaufbau, Druck weg“.

Gruß
Katja
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #24 am: 12. März 2019, 14:15:58 »
Und mir dämmert außerdem , dass ich mir immer noch mal (z.B. durch solche Artikel …) wieder Absolution holen muss, um kein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich mit Futter gerne eher sparsam als verschwenderisch umgehen möchte …. Tsss.

Witzig, ich habe den Artikel mehr dahingehend verstanden, dass man aufpassen sollte nicht zu viele zu höherwertige/zuckerhaltige Kekse zu verfüttern und dass man durchaus grosszügig sein darf und Kekse auch "einfach so" geben kann und nicht nur für Höchstleistungen (Pony macht Kopfstand etc.).
Und dass es unethisch ist, das Tier bewusst hungrig zu halten, um beim Training mehr Motivation zu bekommen (was es bei professionellen Trainern gibt; und dass dieser Effekt bei einem Tier auf Dauer-Diät aber auch vorhanden sein kann und entsprechend zu Futterstress beim Training führt).

Genau so habe ich es auch verstanden  :nick: Gerne mal hin und wieder etwas füttern und nicht immer höher, weiter, schneller durch über höherwertigeres, schmackhafteres Futter zu erzielen. Quasi mehr von Herzen, dafür aber auch mehr "neutrales", wie Heucobs, statt dem "guten" Müsli.

Ich habe ja tatsächlich als Basis nur Heupellets, egal für welche Lektion. Aber vor kurzem habe ich angefangen sehr wichtige Dinge eben doch höher zu bestärken. Nicht, um das Pony schneller und besser "abzurichten", sondern weil mir diese Dinge einfach sehr wichtig im Alltag sind (wirkich anhalten und stehen bleiben z.B. finde ich immens wichtig im Gelände). Alles, was zur Gefahr werden könnte, wenn es nicht funktioniert, bestärke ich gerne mit "hochwertigerem Futter". Nicht, damit es schneller klappt, sondern zuverlässiger. Und das hochwertigere Futter ist auch nur Futter auf Heubasis, nur größer  :confused: Ob die Ponys das unterscheiden weiß ich nichtmal, aber die großen Stücke kommen tatsächlich von Herzen. Quasi als: Danke, dass du diese Aufgabe, die mir so am Herzen liegt, auch ausführst/versuchst auszuführen.

Futter mal so nebenbei gibt's auch gerne Mal. Was es gibt, hängt dann aber doch davon ab was die Ponys in welcher Menge im Training bekommen haben  :P Aktuell sehen sie sooo gut aus und ich bin nicht so oft draußen - da gibt es gerne noch ein kleines Möhrchen kurz bevor es auf die Koppel geht, verbunden mit viel Kraulen. Und so gibt es das Clickerfutter auch gerne mal ohne Click, wenn sie einfach nur lieb sind bei dem, was sie halt so tun :love:
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #25 am: 21. März 2019, 11:40:48 »
"Darum geht es hier bei RPlus. Es geht um die Pferde, ihr Leben und ihre Persönlichkeit. Nicht um irgendwelche Ziele die wir Menschen als wichtig erachten. Oberste Priorität hat die Persönlichkeitsentfaltung des Pferdes. Pferde, die in ihrem Schneckenhaus gefangen sind, brauchen Erfolgserlebnisse. Viele Erfolgserlebnisse, sehr viele. Sie brauchen Lob und Belohnungen in erster Linie als Geschenke."

"Erst wenn sie uns glauben, dass wir es mit unseren Geschenken ernst meinen und sie damit erfreuen wollen und diese Geschenke nicht als neue Werkzeuge benutzt werden Macht über sie auszuüben und sie zu manipulieren, werden sie sich öffnen können."

Aus Präsent wie ein Wildpferd

Danke liebe Marlitt für diese Worte! :love:
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #26 am: 26. März 2019, 08:35:49 »
In der Tat - gleichfalls :).
Ist aber doch ein ziemlich anderer Ansatz als "Getting Behaviour" - oder ...?
Ich erdrossele mich da gerne mal theoretisch beim Slalom zwischen dem "technischen" Clickern (= möglichst emotionsloses CB nach genauen Plan, mit Ampelsystem usw., was ich für mich dann "reine Lehre" nenne) und der Marlitt`schen Variante, die sich ja nun konkret auf die Spezies Pferd bezieht und nicht auf Hühner, Zootiere, Minensuchratten, Delphine oder was auch immer.
In der Praxis habe ich da mittlerweile kein Problem mehr und bevorzuge Marlitts Weg, wenn auch mit weniger Futter. Allerdings hatten meine Ponys auch (zum Glück für uns alle) in ihrem bisherigen Leben weder physisch noch psychisch besonders Übles auszustehen.
Dass der Umgang mit den vielen richtig "armen Socken" nochmal ein ganz anderer sein muss, liegt auch auf der Hand.

LG
Katja
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #27 am: 01. April 2019, 22:20:10 »
Vielen Dank meine Lieben.

Genau dazu ist RPlus ja auch gedacht - zu inspirieren, aber vor allem auch dazu den eigenen Weg zu finden, ihn zu hinterfragen und wertschätzen zu können. :princess:

Ich freue mich sehr über eure Gedanken und euer Feedback.

LG,
Marlitt
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #28 am: 08. März 2020, 13:52:00 »
Vor ein paar Tagen auf der Facebook-Seite von R+ gelesen:
Über 100 Artikel sind inzwischen auf der Homepage zu lesen und zirka 140 Minuten Videos verfügbar. Wow!

:cookiesbig:


Der aktuelle Artikel ist auch wieder sehr lesenswert.

Vielen Dank für eure Arbeit, liebe Marlitt und liebe Conny. :sonne:
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Re: RPlus - das neue Online-Magazin von Marlitt Wendt und Conny Ranz
« Antwort #29 am: 09. März 2020, 11:13:42 »
Sehr schöner Artikel – ich finde mich da wieder. Aber ja auch sehr deutlich in der Position hinsichtlich der „technischen“ Variante des Clickerns, die wohl auch überwiegt bei den an Anzahl ja schon übersichtlichen Trainern. Diese technische Version ist meiner Erfahrung nach das, was auch grundsätzlich am „positiven“ Umgang mit Pferden sehr interessierte Menschen hinsichtlich des Clickerns abschreckt. Nicht nur wollen sie nicht permanent Futter ins Pferd stopfen, sondern meinen eben auch, dass die Beziehungsebene dadurch vernachlässigt wird. Und ehrlich gesagt … in meinem Hinterkopf spuken diese Gedanken auch rum.
Grade wenn man sich auch intensiv mit Verhalten von „Pferden unter sich“ (besonders durch ausgiebigen Konsum von Lubetzki-Filmen ;), wie wichtig Pferden Ruhe, Entspannung, Sicherheit, freundschaftliche Beziehungen nicht nur zu Pferden, sondern auch zu Menschen sind, mit Atmung, Körpersprache, auch der eigenen unbewussten, all dem, was man als Mensch an bewussten oder unbewussten Ängsten, Sorgen, Wünschen, Ansprüchen so mit sich herumträgt, beschäftigt … also ich jedenfalls komme schon zu dem Ergebnis: Pferde wie Hühner oder Delphine clickern und ausbilden – geht sicher, wenn man´s kann, aber wenn es sich auf emotionsloses CB reduziert, geht dabei auch viel verloren.
Erinnert mich daran, dass es auch beim dem, was so allgemein „Natural Horsemanship“ genannt wird, seeehr unterschiedliche Ansätze gibt, von denen, die wirklich (zumindest versucht) nur emotionslos Druck aufbauen und wegnehmen, bis zu den 4 oder wieviel auch immer Phasen, ohne Wortlob, Streicheln, Kraulen, Beachtung von Atmung, Stimmung, Körpersprache, Persönlichkeit von Pferd oder dazugehörendem Menschen (und, wenn Technik und Timing stimmen, damit eben auch „Erfolg“ haben), und anderen Ansätzen, die diese anderen Aspekte sehr wohl intensiv einbeziehen (und dann vielleicht keine immer-super-gehorsam-reagierenden Pferde haben, sondern welche, die auch mal eigenen Meinungen kundtun mögen).

Mein „Wildpferd“ Gismo zeigt mir auch sehr deutlich, dass er für den intellektuellen, technischen Bereich (sag ich jetzt mal so) erst bereit ist, wenn die Beziehungsebene geklärt ist und er mich als vertrauenswürdig einschätzt. Ich habe kurz mit „richtigem“ Clicker versucht, das gewünschte Verhalten (zunächst „nur“ Annähern und stehen bleiben) zu erreichen. Der Zusammenhang zwischen Click und Möhre war ihm sofort klar (immerhin ist er ja immer nah dabei, wenn ich mit den Shettis was mache), aber definitiv setzt er für Möhrenstücke nicht seine Sicherheit aufs Spiel. Es ging bis zum Punkt X und dann nicht weiter. Er ist allerdings auch nie hungrig und hat den ganzen Paddock mit diversen „Raumteilern“ zur Verfügung, um sich (im Schritt) vom Acker zu machen, wenn es ihm zu viel wird.
Es gibt natürlich weiterhin reichlich Möhrchen in jeder Trainingseinheit (immer noch im Zuwurf-Modus), aber ohne Markersignal, ich achte bewusst auf meine Atmung und Körperhaltung (inspiriert auch durch Sharon Wilsie), Annäherung und Rückzug, schlichte Gewöhnung und vor allem ganz deutlich mit der Einstellung und auch ausgesprochen „du bist ein ganz tolles Pferd!!!“.
Jetzt ist auch wirklich von Tag zu Tag zu sehen, wie er entspannter wird und wir beide uns immer besser einschätzen können.
Ich glaube, so ein „pures“ Pferd (im Sinne von „nicht von Fohlen an durch Menschen manipuliert) könnte man eingesperrt in einem Roundpen weder durch Clickern noch NHS-Methoden im Schnellverfahren gewinnen. Jede Beziehung braucht Zeit, nicht Technik. Technik ist dann gut für`s „Intellektuelle“, irgendwann …
Mir wird jedenfalls immer klarer, warum es so wenige Menschen gibt, die wirklich überwiegend R+ mit ihren Pferden zugange sind. Schon die „nur“ technische Variante ist unheimlich komplex und anspruchsvoll (merke ich grade sehr beim Wippentraining, mit dem die Jungs und ich uns jetzt unter professioneller Anleitung beschäftigen).
Dazu dann noch alle Aspekte, die Marlitt ins Spiel bringt und die diversen äußeren Widrigkeiten, mit der sich die meisten Interessierten wohl herumplagen müssen (bestenfalls tolerantes, meist aber kritisches Umfeld, inhaltlich und entfernungstechnisch passende Trainerin zu finden, wenig Gleichgesinnte im Nahbereich, wenn Unterricht/ Kurse/ Seminare, dann auch eher teuer bzw. weit weg usw. usw.) … aber klar, in allen Bereichen ist es ein langer Weg, um das Besondere zu erreichen.

Gruß
Katja
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