Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

kopf senken - tiefe haltung

  • 31 Antworten
  • 14862 Gelesen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Mannimen
*

Re:kopf senken - tiefe haltung
« Antwort #30 am: 03. November 2010, 07:59:33 »
Einspruch  :cheese:
das Pferd hat vorne und hinten Möglichkeiten, den Rumpf insgesamt zu heben. Warum sollte es das nur hinten tun? Vorne gibts auch Muskeln. Die hat schon der gute Udo Bürger in seinem Buch beschrieben. Nur die heutige Reitleere hat diese Elemente anscheinend bewusst gestrichen - alle Hinweise auf diese Arbeit wurden im Lauf der Zeit aus den Richtlinien und den entsprechenden Büchern getilgt, so dass nur noch das "von hinten nach vorne gegen die anstehende Hand" übrig blieb.

Einspruch stattgegeben  :cheese:

Es geht hier auch nicht um getilgte "Richtlinien" und schon gar nicht um ein "von hinten nach vorne gegen die anstehende Hand" arbeiten. Vielmehr ist es das Lösen und entlasten der Vorhand in einer korrekten Biegung (Hüfte und Genick spiegeln sich in ihrem Winkel, der Mähnenkamm fällt nach innen und die Kruppe senkt sich über dem abfußenden Hinterbein) ganz ohne einen anstehenden Zügel. 8)

Es ist also ein Senken von hinten welches ein Heben vorne erscheinen lässt. Der Schwung von hinten kann somit in die gelöste und entlastete Vorhand gleichzeitig übertragen werden. Dies wäre meiner Meinung nach nicht möglich wenn Muskelanspannungen den Brustkorb anheben müssten, da diese den Schwung von hinten eben nicht mehr durchlassen könnten.

Vermutlich gehen unsere Ansichten hier wieder einmal auseinander. Leichtigkeit und Elastizität kann nicht durch Anspannung erreicht werden, meine ich, sondern nur durch Schwung in eine Entspannung hinein. Und der Schub kommt nun einmal aus der Hinterhand. ;)

Liebe Grüße
Manfred

B.B. sagt auch, dass das Führen in Stellung niemals auf Zug an der Longe passieren darf, weil das Tier darauf automatisch mit einer Gegenspannung am äußeren Halsmuskel reagiert, der jedoch gedehnt werden soll. Es ist also unbedingt darauf zu achten, dass es lediglich einem kleinen Impuls (Zupfen an der Longe) mit dem inneren Halsmuskel diese Stellung selbst einnimmt. Erst dann kann sich diese Biegung auch bis zur Kruppe fortsetzen und dort spiegel. Zu sehen ist dies an dem nach innen fallenden Mähnenkamm, dem Reinkommen der Hüfte und dem Senken der Kruppe beim Abfußen des inneren Hinterbeines. Ist dies nicht der Fall, blockiert eine Anspannung diese Biegung. Auch das Stellen im Genick ist nur möglich, aus einer Dehnung heraus, das der Atlasflügel sonst eingeklemmt wird und somit den freien Verlauf der Biegung blockiert. Sie kann dann nicht in der Hüfte ankommen und das Tier wird nur im Hals gebogen, was zu dem auch Schmerzen verursachen kann und zu weiteren Verspannungen führt. Also erst vorne nachgeben und dann einen kleinen Impuls nach innen geben und auf die Reaktion des Pferdes warten usw. In der korrekten Stellung und Biegung wird dann die äußere Schulter frei. Kommt nun auch noch das äußere Hinterbein vermehrt unter den Schwerpunkt (dies geht nur, wenn die Biegung nicht zu stark ausgeführt wird), dann wird auch die innere Schulter entlastet. Das ist dann das gefühlte Heben des Brustkorbes.

Sorry, wir kommen jetzt aber immer mehr OT. :-[

« Letzte Änderung: 03. November 2010, 08:16:59 von Mannimen »
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re:kopf senken - tiefe haltung
« Antwort #31 am: 03. November 2010, 08:08:01 »
Offensichtlich verstehen wir auch unter "Anspannung" etwas anderes.  :cheese:
Diese Haltespannung muss schon erarbeitet werden in kleinen Schritten, wenn man es forciert, kommt sicher etwas verspanntes bei heraus.

Diese Möglichkeit, die Vorhand aktiv werden zu lassen, ist meiner Meinung nach der Kern dessen, was Baucher für die Reitwelt entdeckt hat. Wenn ich Bilder von Dressurpferden betrachte, sehe ich überall einen tiefstehenden Thorax. Sogar Pferde im M-/S-Ausbildungsstand laufen auf der Vorhand. Da würde es vielen Pferden gut tun, wenn sie nicht nur über den langen Hebel von hinten nach vorne heben müssten, sondern auch andere Möglichkeiten kennenlernen dürften.

Mirko, der sehr vorhandlastig ist, läuft selbst auf der Weide anders und balanciert im Schritt, wenn ich gut gearbeitet habe. Weil die Muskulatur eben gekräftigt ist und für sich arbeiten kann - für das Pferd, nicht für die Dressur.

Zitat
Und der Schub kommt nun einmal aus der Hinterhand.
Jepp, und das PFerd hat vier Beine - warum sollte ich auf die vordere Hälfte verzichten?  :cheese: und das ist ja auch das, was so vielen Pferden so schwer fällt - jahrelang wird am Schub und an der Aufrichtung von hinten gearbeitet, und dann muss das plötzlich in Tragkraft umgearbeitet werden. Ich bin froh dass es noch andere Wege gibt, das zu erreichen. Eine aktive Hinterhand besteht ja nicht nur aus Schub.

« Letzte Änderung: 03. November 2010, 08:09:56 von Muriel »
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert