Hallo ihr Lieben
Ob ein Beschlag nun nötig oder unnötig ist, diese Entscheidung trifft der Halter meist auf Anraten des Schiedes oder Hufbearbeiters. Aber in welche Gesellschaft ein beschlagenes Pferd kommt, da entscheidet auch der Stallbesitzer mit. Insofern bleibt also nur eine andere Gruppe zu suchen, wenn es eben nicht passt. Und auch das bedeutet Stress für das Tier, weil es seinen Platz wieder neu finden muss.
Bitte mit berücksichtigen
Manfred
PS:
Seit dem ich gesehen habe, wie ein Huf sein Horn vollständig verloren hat und das Tier auf der blanken, zum Glück unbeschädigten Lederhaut über den Knochen laufen musste, war mir klar, dass da auch kein Beschlag mehr hätte helfen können. Es bekam einen fetten Wundverband, der immer wieder gewechselt wurde, bis das Horn komplett nachgewachsen ist. Das hat über ein Jahr gedauert und dann war der Huf wieder voll funktionsfähig.
Und ich musste auch miterleben, wie ein alter Hengst in einem Zweikampf um die Führungsposition von einem Jüngling, der unbeschlagen war, fast tot getreten wurde. Sein Schädel wurde durch die Wucht des Aufpralls völlig eingetreten. Zum Glück hat er das überlebt und zurück geblieben ist eine tiefe Delle im Kopf. Das wäre nur durch vernünftiges Management vermeidbar gewesen, meine ich. Man lässt einfach keinen 23 jährigen mit einem 7 jährigen um die Führungsposition in der Herde kämpfen. In freier Natur würde so etwas auch mit dem Tod enden und dazu braucht es keine Eisen.
Eisen dienen inzwischen überwiegend der Verringerung von Fühligkeit und zur Reduzierung des Abriebs. Beides ließe sich jedoch auch durch entsprechende Rücksicht des Halters oder Nutzers vermeiden. Selbst Arbeit oder Hochleistung kann soweit gedrosselt werden, dass auf Eisen verzichtet werden könnte. Doch genau das will der Mensch ja nicht, weil es zu seinem Nachteil wäre. Und das Hufbehandlung durch einen Beschlag möglich sei, hat sich ja hartnäckig durch eine Zunft behauptet und wird seit längerem schon sehr erfolgreich widerlegt. Ja sogar so erfolgreich, dass die Schmiede schon um ihren Beruf bangen mussten. Nicht ganz ohne Grund leisten sie inzwischen notgedrungen Akkordarbeit bei der Barhufbearbeitung. Wären sie in ihrem Berufsfeld unersetzlich, dann bräuchten sie das wohl so nicht tun. Insofern müssen wieder die Tiere das ausbaden, was der Mensch einfach nicht besser weiß oder für seine Absichten ausnutzt (wie z. B. im Leistungssport). Und das finde ich so schade.