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Verladen

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Verladen
« am: 17. Dezember 2009, 19:56:09 »
Erstellt von: november

Zitat von: november
Hallo!
Nachdem ich letzte Woche mal wieder mitbekommen habe (nur vom Erzählen, war nicht dabei, es ging um das neue Pferd meiner Schwester) , wie eine Verladeaktion über drei Stunden dauerte, habe ich über das Thema ein bißchen nachgedacht. Ich finde es schockierend, wie viele Pferde sich unglaublich schwer verladen lassen, bzw. wie viel Stress es für sie bedeutet.

Hat jemand von euch Verladen mit dem Clicker geübt? Wie geht man am besten vor und was waren die Erfahrungen?

Könnte mir zwei Möglchkeiten mit dem Clicker vorstellen:
1. Pferd folgt dem Target in den Hänger und berührt dort evtl. ein fest montiertes Target, bis die Klappe zu ist.

2. Durch Shaping. Jede Bewegung in Richtung Hänger und auf die Rampe clicken, bis man drin ist, drin Jackpot.

Gibt es Erfahrungen zu der ein oder anderen Methode? Was wäre noch ergänzen? Ich habe es ja selber noch nie probiert, sondern nur kurz nachgedacht, wie es gehen könnte.

Was kann man tun, um Verladesituationen zu vereinfachen, wenn man keinen Hänger zum Üben zur Verfügung hat?
Vielleicht mit Target über Bohlen, dem Target durch Engpässe folgen etc.?
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Re:Verladen
« Antwort #1 am: 17. Dezember 2009, 19:56:24 »
Zitat von: EscyKane
Hallo! Kann zum Thema nix beitragen weil ich mein Pferd ohne Clicker trainiert habe, aber für die, die es mit C+B machen:
Wichtig ist, das nachher auch so zu üben, dass die Pferde völlig stressfrei und auch ohne die Belohnung rein gehen.
Wenn die mal ne Kolik haben, wollen sie nämlich gar kein Futter mehr haben und gehen ggf. dann nicht mehr hoch.

LG Alena
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Re:Verladen
« Antwort #2 am: 17. Dezember 2009, 19:56:41 »
Zitat von: Trillian
Ich glaube, es ist wichtig, sich anzuschauen, warum das Pferd nicht in den Hänger will.

Wenn es den Hänger bereits negativ kennen gelernt hat, wird das Training nicht fuktionieren ohne einen Hänger.

Hat das Pferd einfach nur Angst vor der Situation, ist es sicher sinnvoll, ähnliche Situationen zu üben, wenn man keinen Hänger zur Verfügung hat.

Der Nachteil, den ich mir beim Shaping vorstellen kann - habe damit aber keine Erfahrung - ist dass ein stürmisches, zu motiviertes Pferd möglciherweise in jeden Hänger klettert, den es zu Gesicht bekommt. Es dauert ja seine Zeit, bis das Verhalten unter Signalkontrolle steht.

Bei Kühen klappt das mit dem Target seht gut.
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Re:Verladen
« Antwort #3 am: 17. Dezember 2009, 19:57:06 »
Zitat von: Muriel
hi,
man kann ohne Hänger schon vieles üben. Voraussetzung ist, daß man anderes Material hat.

dem Target folgen ist schon mal eine wichtige Geschichte. Dazu auch verschiedene Targets nehmen und vor allem verschiedene Untergründe (Teppich, Holz, Plane, jegliche Form von (pferdesicheren) Brücken)

Rein vom Führen her sollte sich das pferd problemlos über Plane und ohne Zögern über Podeste Führen lassen. Und auch vom Podest rückwärts runter, oder Stufen rückwärts runter gehen üben. Manche haben Probleme mit dem Hänger weil sie nicht mehr wissen wie sie rauskommen können.

dann kann man sich Engpässe aufbauen (Planen, Hindernisständer, Tonnen) und üben unter Plane durchzugehen (Tunnel bauen).


Wenn man einen Hänger hat:
Target berühren (Pylon) und den immer näher dranstellen. Jegliche Vorwärtsbewegung clicken, dann das Berühren clicken. Wenn das Pferd mal mit den Füssen auf der Rampe ist, nur noch Targetberührung clicken.
Wenn die Vorwärtsidee da nicht genügend da ist, wieder runter von der Rampe und davor wieder üben.

Während das Pferd am langen Strick neben dem Hänger steht, auf der Rampe hochhüpfen, trampeln, was auch immer, und coolbleiben clicken.

Wichtig finde ich immer, zu diesem Zeitpunkt ein abrufbares Kopfsenken zu haben.
Kannst Du KS, während ich auf dem Hänger stehe?
Kannst Du KS, während ich im Hänger hüpfe?
Kannst Du einen Schritt auf die Rampe machen und KS?

usw. Möglicherweise auch quer über die Rampe gehen, mindert Annäherungsängste.

Wenn man sehr viel Zeit hat, kann man das so machen.
Ansonsten verbinde ich das auch mit dem Kruppe touchieren, also:
ich touchiere die Kruppe, kannst Du einen Schritt machen und KS? C+B

Also "sanfte" Gewalt. aber nicht zu Beginn, sondern erst wenn das Pferd mit dem Thema Hänger an sich kein Problem mehr hat, sondern "nur" mit dem Einsteigen.
Da ist es auch gut, diesen Reflex (Auf der Kruppe touchieren= 1 Schritt) frühzeitig in völlig stressfreier Umgebung zu etablieren.
Wichtig ist auch, das Pferd ohne grössere Kommentare wieder bis an den Punkt zu stellen, wo es war, wenn es mehrere Rückwärtsschritte macht, damit man nicht immer weiter weg vom Hänger kommt.

Das hängt aber alles von der Menge und Art der Angst des Pferdes ab.
Ist eine totale Gratwanderung, finde ich.

wenn das Pferd mal im Hänger ist, Jackpot und wieder herausschicken. Wenn es selbständig rauswill, auch gut, dann sofort wieder einsteigen anfragen. Ruhepausen müssen natürlich auch viele sein.

Zitat
der Nachteil, den ich mir beim Shaping vorstellen kann - habe damit aber keine Erfahrung - ist dass ein stürmisches, zu motiviertes Pferd möglciherweise in jeden Hänger klettert, den es zu Gesicht bekommt. Es dauert ja seine Zeit, bis das Verhalten unter Signalkontrolle steht.

ich glaub das ist bei verladescheuen Pferden der kleinste Nachteil.  :wink:  Die wenigsten Hänger stehen ja offen herum. Und mein Pony durfte immer  in jeden Hänger klettern, wenn er wollte. Der/die Besitzer hat normalerweise nie was dagegen, wenn man grad fragt. Meistens sind sie eh zu verblüfft "Du mein Pony möchte da grad mal einsteigen, darf er das?"  :lol:
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Re:Verladen
« Antwort #4 am: 17. Dezember 2009, 20:00:41 »
Zitat von: Trillian
Zitat von: Muriel
hi,
man kann ohne Hänger schon vieles üben. Voraussetzung ist, daß man anderes Material hat.

Das stimmt, aber wenn ein Pferd den Hänger schon kennt, und damit schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist das Üben MIT Hänger wichtiger als bei einem Pferd, das sich fürchtet, weil die Situation neu und beängstigend ist, da kann man mit Vorarbeit viel erreichen.

[...]

Zitat
Das hängt aber alles von der Menge und Art der Angst des Pferdes ab.
Ist eine totale Gratwanderung, finde ich.

wenn das Pferd mal im Hänger ist, Jackpot und wieder herausschicken. Wenn es selbständig rauswill, auch gut, dann sofort wieder einsteigen anfragen. Ruhepausen müssen natürlich auch viele sein.

Zitat
der Nachteil, den ich mir beim Shaping vorstellen kann - habe damit aber keine Erfahrung - ist dass ein stürmisches, zu motiviertes Pferd möglciherweise in jeden Hänger klettert, den es zu Gesicht bekommt. Es dauert ja seine Zeit, bis das Verhalten unter Signalkontrolle steht.

ich glaub das ist bei verladescheuen Pferden der kleinste Nachteil.  :wink:

 :lol:  Da hast Du sicher recht, aber so manch einer will ja vielleicht das Verladen aufbauen, bevor die Probleme entstehen.

Zitat
Die wenigsten Hänger stehen ja offen herum.


Bei uns schon... Und dann durfte ich einstmals meinen Traber aus einem halb mit Sperrmüll befüllten Hänger rausmanövrieren. Allerdings war der schon so EINsteiggeil, als ich ihn bekam...

Zitat
Und mein Pony durfte immer  in jeden Hänger klettern, wenn er wollte. Der/die Besitzer hat normalerweise nie was dagegen, wenn man grad fragt. Meistens sind sie eh zu verblüfft "Du mein Pony möchte da grad mal einsteigen, darf er das?"  :lol:

sehr g****, ich kann mir die Gesichter der Leute vorstellen... Besonders wenn es sich um Besitzer von verladeverweigerern handelt... :lol:
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Re:Verladen
« Antwort #5 am: 17. Dezember 2009, 20:01:00 »
Zitat von: Muriel
Zitat
Das stimmt, aber wenn ein Pferd den Hänger schon kennt, und damit schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist das Üben MIT Hänger wichtiger als bei einem Pferd, das sich fürchtet, weil die Situation neu und beängstigend ist, da kann man mit Vorarbeit viel erreichen

ja, aber  :lol:
ich denke, wenn man mit Pferden, die ein Problem mit dem Hänger haben, ohne den Hänger Sachen übt, und dann am Hänger weitermacht, hat es den "aha das kenne ich von woanders und das hab ich schon überlebt"-Effekt.
Also bekannte Situation gemeistert und dann am Hänger weitergeübt.
So wird der Hänger an sich als furchteinflössende Situation nicht so betont.

Wenn ich mit einem Pferd, das ein Problemerlebnis mit dem Hänger hatte, ausschlieslich am Hänger arbeite, focussiere ich auch die Angst zu sehr auf den Hänger.

Aber das ist ein sehr weites Feld *winkzuMel* und da kann es keine Standardrezepte geben.
Wichtig ist gerade das man "open minded" bleibt und ganz kreativ denken kann.
Das Wichtigste am Hängertraining ist das Neu Lernen einer Situation, um es aus dem Stressgedächtnis zu bekommen. Und dabei ist alles erlaubt, was hilft und entspannt.  :D

lg Heike
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Re:Verladen
« Antwort #6 am: 17. Dezember 2009, 20:01:15 »
Zitat von: cinnamon
ich hab heute, weil ich hänger geholt hab für die neuen einsteller, die ich am we abhol, gleich die gelegenheit genutzt und das "einmal im jahr schauen, ob der muli noch in den hänger geht"-spiel gespielt.
war beim baby dann quasi doppeltraining, weil muttern immer noch mit inneren verlustängsten zu kämpfen hat und einen halben herzkasperl kriegt, wenn sie ihr kind in einen hänger steigen sieht. baby ließ sich trotz brüllender und wild herumgaloppierender mami nicht davon abbringen.
nach dem xten mal verladen hat sie ihr hysterisches geplärre und rumgerenne dann tatsächlich eingestellt und sich anschließend einen haxen ausgerissen vor freude, als die brut wieder zurück in die koppel gestopft wurde, anstatt vom bösen hänger verschluckt und entführt zu werden  8)
wie nennt man das, wenn ein pferd keine angst vorm verladen hat, sondern davor, dass andere pferde verladen werden?  :roll:
weil das gleiche theater hat sie aufgeführt, als die letzten einsteller verladen worden sind.

wie auch immer, das baby hat sich jedenfalls total über das überdimensionale pferdepodest gefreut und ein bissl spanischen schritt hat`s auch gleich geübt auf der rampe/im hänger, weil nur einsteigen wär wahrscheinlich schon wieder zu einfach gewesen ;-)
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Re:Verladen
« Antwort #7 am: 17. Dezember 2009, 20:01:32 »
Zitat von: Mannimen
Hallo ihr Lieben,

zwei wesentliche Gründe für mögliche Schwierigkeiten sind ja bereits genannt worden.

Ist der Hänger noch unbekannt, dann geht es darum sich damit vertraut zu machen. Wir haben das mit unseren Junghengsten immer mal wieder daran geübt. Sie hatten alle Zeit der Welt sich damit in aller Ruhe auseinander zu setzen und jeder Schritt in die gewünschte Richtung wurde belohnt. Im Hänger gab es dann den Jackpot.

Natürlich wurden sie auch Schritt für Schritt zuvor darauf vorbereitet. Allso jede Menge Bodenarbeit, bevor der Hänger überhaupt mit ins Spiel kam. Wen es interessiert, dem kann ich ausführlicher davon berichten.

Hat das Pferd jedoch mit dem Hänger schon entsprechende Erfahrungen gemacht, wird es sehr viel schwieriger es nun davon zu überzeugen, dass dies nicht mehr so sein wird, ihm also neues Vertrauen zu geben. Das kann schon sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen, die ich dann auch haben sollte.

Antares ging sehr gerne in jeden Hänger und ich musste ihn auch schon mal zurückhalten, weil der Hänger, in den er rein wollte für andere Pferde bestimmt war. Doch seine Neugier war schnell gestillt, als wir die erste Fahrt hinter uns gebracht hatten. Danach wollte er so schnell nicht wieder in so ein Teil rein. Es hat sehr viel Geduld gekostet, ihm dieses Vertrauen zurückzugeben. Und dann kam die erste Veranstaltung zu der wir gefahren sind. Erneut wurden seine Nerven auf eine harte Probe gestellt. Am nächsten Tag beschloss er dann nicht wieder einzusteigen und hatte die Nase gestrichen voll. Da brauchte ich dann Stunden, um ihn verladen zu können.

Doch als ich das dann endlich geschafft hatte, fuhr ich nicht los, sondern ließ ihn einfach nur im Hänger stehen. Er bekam Streicheleinheiten und Futter. Danach durfte er an Ort und Stelle wieder aussteigen. Diesen Blick werde ich nie vergessen. Er war total happy! Dabei haben wir es belassen und ich kam später wieder darauf zurück. Doch mir gefällt die Position nicht im Hänger, wie er dort in Fahrtrichtung stehen muss und sich nicht ausbalancieren kann. Daher suche ich nun nach einem Hänger, wo er sich schräg hinstellen kann. Das würde ihm sehr viel mehr Standsicherheit beim Ausbalancieren geben. Wir haben uns auch schon gemeinsam einen solchen Hänger angesehen. Der ist viel geräumiger aber leider auch deutlich schwerer und wir können in nicht an unseren Wagen anhängen. :roll:

Ich denke, dass die Pferde mehr mit dem Fahren zu tun haben als mit dem Verladen und diese Erinnerung kommt halt immer wieder hoch, sobald sie sich mit dieser Situation auseinander setzen müssen. Da werden ein paar Klicks und gutes zureden wohl wenig helfen können. Sie wissen ja bereits was sie erwartet und da möchte man dann doch lieber wieder zurück und verzichtet auf die tollste Belohnung, wenn man nicht gänzlich verfressen ist. :wink:

Und ein Pferd was ohne Druck einsteigen darf, wird schon eher seine Meinung dazu sagen, als eines das kein Mitspracherecht erhält. Es hat auch gelernt, dass ihm alles nichts nutzen wird und so fügt es sich halt und wartet bis die Fahrt wieder vorbei ist. Das ist dann wohl auch der leichtere Weg für viele Menschen. Irgendwann lernt das Pferd ja auch, dass es diesen Hänger auch immer wieder raus kommt. Es schleift sich eine gewisse Routine ein.

Ich lehne diese Art der Gemeinsamkeit jedoch ab und nehme mir eben die Zeit, die es braucht. Ich habe auch schon sehr viel länger am Hänger zugebracht als drei Stunden. Da stecke ich eben ein kleines Viereck ab und setze mich in den Hänger neben einer Futterschüssel und lese ein Buch. Wozu soll ich denn ständig das Tier auffordern, da rein zu gehen. Es ist nicht blöd und weiß sehr genau was von ihm erwartet wird. Wenn es sich dann dazu durchringen konnte erhält es natürlich meine volle Aufmerksamkeit und wird überschwänglich gelobt und belohnt. Es darf dann selbstverständlich auch wieder aussteigen, denn ich möchte ihm nicht beibringen, dass ich es in eine Falle locke, in die es eigentlich nicht gehen wollte. Damit würde ich nur seine Ängste neu bestätigen. Gefahren wird also erst dann, wenn das Verladen überhaupt kein Problem war und reibungslos verlaufen ist.

Zwänge und Druck dürfen meiner Ansicht nach nicht entstehen. Diese Tiere haben ein super feines Gespür für so etwas und ihre Unsicherheit wird dann auch deutlich zunehmen. Das Verladen ist insofern eine der Hauptaufgaben des Menschen sich dabei völlig ruhig und entspannt zu verhalten. Wer das nicht kann, sollte unbedingt an sich selbst arbeiten.

LG
Manfred
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Re:Verladen
« Antwort #8 am: 17. Dezember 2009, 20:01:50 »
Zitat von: lindalotze
Cinnamon, ich muss einfach nur grinsen bei dieser Beschreibung.

Zitat
wie nennt man das, wenn ein pferd keine angst vorm verladen hat, sondern davor, dass andere pferde verladen werden?

Ich weiß nicht, wie andere es nennen, aber hier nennen wir es fast Standard. - Okay, Angst ist übertrieben, aber bei mir machen auch die das Theater, die zu Hause bleiben...nicht die, die wegfahren.

Und grundsätzlich gilt: Der heimische Anhänger heißt Veränderung, da muss man wiehern und den Kragen stellen. Selbst wenn der Anhänger nur leer durch die Gegend fährt.

lg
Linda
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Re:Verladen
« Antwort #9 am: 17. Dezember 2009, 20:02:13 »
Zitat von: cinnamon
ich find`s so lustig, wie gut sie die pferdehänger raus kennen - bei uns fahren ja regelmäßig alle möglichen gefährte vorbei, von traktoranhängern in diversen variationen über lkw`s (auch teils mit anhänger), größere pkw-hänger mit aufsatz und plane - aber für aufregung sorgen eigentlich nur die pferdehänger  8)
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Re:Verladen
« Antwort #10 am: 17. Dezember 2009, 20:02:28 »
Zitat von: Muriel
Heute hatte ich Verladetraining - Termin 1 - mit einem Pferd, dass ich wegen Stallwechsel demnächst fahren muss.
Pferd geht bekanntermassen nicht auf den Hänger und schmeisst sich rückwärts oder steigt auf die leiseste Idee von Druck - soweit war meine Information.
ich kenne die dazugehörigen Menschen schon lange und sie wissen wie ich arbeite. So hat das gut gepasst. Jemand hat die ganze Zeit gefilmt (es gehören drei Menschen zu diesem und noch zwei anderen Pferden), bin gespannt wann ich das bekomme.

Es war das erste Mal, dass ich fast ausschliesslich "Kurland-Techniken" angewendet habe, um das Pferd auf die Verladesituation vorzubereiten.
Die Stute (Cheyenne) ist ein Isländer-Araber-Mix.

Begonnen habe ich damit, sie auf den Clicker zu konditionieren mit Anstubsen eines kleinen Pylons. Ch. war mässig interessiert, auch die Pellets konnten sie nur wenig begeistern. Wir wechselten zu Karottenscheiben und bekamen 100% mehr Aufmerksamkeit.  :lol:
Nach kurzer Zeit hatte sie das Spiel durchschaut und folgte dem Pylon auch gleich, wenn ich ihn weiter wegstellte.

Gut, das war Schritt 1.
Schritt 2: Kopfsenken etablieren, und zwar über die T'ai Chi Wall - eine spezielle Stricktechnik, womit der Mensch eine "Wand" aufbaut und das Pferd rückwärts schickt (durch dessen eigene abprallende Energie). Irgendwann wird es dem Pferd zu mühsam und es entspannt einen Augenblick den Hals- C+B
Diese Entspannungsmomente führen dann innerhalb von kurzer Zeit dazu, dass das Pferd auf das Anheben des Stricks den Kopf senkt.
Soweit der Plan - und Ch. zeigte es bilderbuchmässig!! Innerhalb von fünf Minuten (maximal!) konnte ich den Strick anheben und sie senkte den Kopf, ich konnte mit variabler Verstärkung anfangen und das Kopfsenken wurde sehr tief.
Nebenbei bekam ich wertvolle Information darüber wie sie mit dieser Art Druck umgeht - sie sitzt es aus und wartet! und nebenbei bekommt das Pferd auf diese Art und Weise ein Alternativverhalten gezeigt, das es  statt  Steigen zeigen kann. Kopfsenken auf diese Art erarbeitet ist ein sehr wirksames Verhalten, das dem Steigen komplett entgegengesetzt wird und die Spirale  Rückwärts- Hoch! komplett durchbricht.

Das war so faszinierend, ich bin sozusagen begeistert daß es das auch auf Video gibt - wenn ich es habe stelle ich es ein.

Schritt 3 war dann: Die Stricktechnik zum führen verfeinern (Shaping on a point of contact) und die Arbeit an der Matte.

Ich wusste dass sie schon Bekanntschaft mit der Plane gemacht hatte. Die Matte selbst machte ihr auch gar kein Problem (Fussmatte), aber ich wollte ja genaue Steuerung. Ich wollte dass sie einen Huf präzise auf meine Anforderung hin bewusst auf die Matte setzt.
ich hatte eine Fussmatte, einen kleinen Teppich und ein Brett dabei. Das Brett war leider recht klein, also eine besondere Herausforderung, da sie die Hufe wirklich nebeneinander setzen muss um beide draufzustellen.
Eine Weile beschäftigten wir uns mit diesen verschiedenen Matten, immer wieder eine kleine Runde führen.
Zum  Schluss stand sie wirklich mit beiden Hufen zweimal (einmal von rechts geführt, einmal von links geführt) auf dem Brett und kassierte einen Mega Jackpot!!!
vorher stand sie niemals "square", also mit den Hufen vorne oder hinten nebeneinander, immer einen Huf weiter vorne als den anderen.

Normalerweise hätte ich spätestens hier aufgehört, aber das Problem ist dass wir nur wenige Termine habe bevor der Umzug stattfindet.

Also hab ich noch etwas drangehängt.
Wir waren zum Üben in der Reithalle. Diese hat einen Zuschauerbereich entlang der Längsseite.
Im Gegensatz zu anderen Hallen ist aber nicht die gesamte Längsseite Zuschauerbereich, sondern der Eingang für die Pferde ist ebenfalls an der Längsseite - dahinter beginnt der baulich erhöhte Zuschauerbereich, der mit sehr stabilen Holzdielen gebaut ist.

ein perfekter Ort um Hänger zu simulieren.
Und da kamen sie "endlich", die "NEIN"-Reaktionen.
Zwar sehr gemässigt, aber deutlich - die Umgebung, die Enge, die Anforderung - "kannst du einen Huf auf die Stufe setzen" verbunden mit auch nur einem Hauch von Druck auf dem Strick - und sie schoss rückwärts.
Vorher hatte sie schon einen Huf auf die Stufe gesetzt und dann Angst vor ihrer eigene Courage bekommen. :lol:

So hatten wir eine Situation, in der nun alle vorher geübten Dinge zum Einsatz kommen konnten und nun verstanden die zugehörigen Menschen auch das scheinbar sinnlose Herumlaufen vorher....
Schoss sie nun zurück, setzte ich Tai Chi Wall und Kopfsenken ein. so stoppte sie schon nach drei Schritten.
Mit dem Targetpylon lockte ich sie wieder nach vorn - dies verbunden mit dem Kopfsenken sorgte dafür, dass ihr Hirn aktiv blieb und sie sich nicht ausblendete -was zwischendurch deutlich zu sehen war.
Dann auf einmal war sie wieder da.
Noch einige Rückwärtsaktionen, bis ich dazu kam, mit meiner Hand am Strick einen leichten Vorwärtsimpuls aufrechtzuhalten und sie beschloss, dies auszuhalten.

endlich machte sie einen Schritt nach vorne, atmete tief durch. Kopfsenken, warten.
dann begann sie, einzelne Schritte wieder nach vorne bis an die Stufe zu machen. Als sie ganz vorne angelangt war - und zwar mit meiner Anfrage am Strick - bekam sie einen Riesengrossen Jackpot: der Eimer mit den restlichen Möhren - und ganz entspannt beendeten wir diese Einheit.

Ohne den Zeitdruck im Nacken hätte ich diese Arbeit auf drei Sequenzen verteilt.  :?  Aber da sie sehr schlau ist, intensiv nachdenkt und superfix reagiert, konnte ich hier wirklich einen Schritt nach dem anderen machen.

Morgen üben wir am Hänger.
ich bin sehr gespannt.   :D  :D
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Re:Verladen
« Antwort #11 am: 17. Dezember 2009, 20:03:29 »
Zitat von: Muriel
Verena:
ja, die einzelnen Techniken sind ja für viel mehr gut als man zuerst denkt.  :D

Verladen 2. Einheit

Der Mann marschierte mit Cheyenne zum Hänger, ich öffnete, er lief hin.
Ch. völlig entspannt.
Er meinte dann "jetzt wäre ich fast einfach so eingestiegen" und ich meinte " jo mach doch"  :lol: Bis zwei Füsse auf die Rampe kamen sie auch, dann fiel Ch. ein dass sie das doch nicht so wollte und ging wieder zurück.
Schade, es wäre doch schön gewesen  :lol:
Naja, ich übernahm sie dann und wir begannen zu arbeiten.

wir hatten die Mittelwand weit zur Seite gestellt, so dass genügend Platz war zum Gucken und auch für mich. Der Hänger hat weiche Matten am Boden wegen der Rutschsicherheit. Diese sind aber erst mal gewöhnungsbedürftig zum drauftreten.

Sie hatte kein Problem, an den Hänger heranzugehen und liess sich auch schön führen.
Der Pylon als Target interessierte sie nur sehr mittelprächtig, so hab ich eher mit Führtechnik gearbeitet.
Wir kamen recht schnell an den Punkt, an dem sie auf der Rampe stehend auch nicht den leistesten Druck oder die Idee von Vorwärts ertragen konnte und rückwärts schoss.
Ich liess sofort im Druck nach, ging mit ihr zurück und fragte mit der TaichiWall Kopfsenken ab und gleich anschliessend wieder vorwärts, was immer unproblematisch ging.
Am Hänger arbeitete sie sich nun Fuss für Fuss voran.
 :D
ich versuchte ihr die Pylone wieder schmackhaft zu machen und sie begann sich wieder an ihr zu orientieren.
Gleichzeitig bekam meine Tochter den Auftrag, sich mit dem Eimer Möhren, der ganz vorne drin stand, zu beschäftigen und das eine oder andere Karottenstückchen zu essen.  :lol:
So richtete Ch. auch ihre Aufmerksamkeit weiter in den Hänger hinein.

Immer wenn sie bewusst einen Huf auf die Rampe stellte oder beide, bekam sie einen click und Futter und ich führte sie wieder zurück und liess sie draussen kurz stehen, ohne Gras zu fressen.

Gleich gehts weiter, ich muss kurz weg
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Re:Verladen
« Antwort #12 am: 17. Dezember 2009, 20:03:44 »
Zitat von: Muriel
so, weiter gehts.

Cheyenne ging schon bald recht entspannt auf die Rampe. Auf der Rampe endete aber auch ihr Wohlfühlbereich und ich versuchte, mittels der gestern geübten Führtechnik sie zwar in Richtung "vorwärts" zu fragen, aber unter ihrem Stresspunkt (Druck auf dem Strick) zu bleiben.

So ging es eine Weile hin und her, für Schritte vorwärts gab es C+B und wir verliessen die Rampe wieder, manchmal warf sie den Kopf hoch und ging rückwärts, aber mit einem sehr niedrigen Stresslevel.

Schliesslich kam der denkwürdige Augenblick, wo sie zurückging, ich nachgab, um gleich wieder sachte nachzufragen und sie auf der Rampe stehenblieb und einen Schritt vorwärts machte.  :D  :D
Das gab einen Mega Jackpot und eine Pause am Gras.  :D

Nach fünf Minuten gingen wir wieder zum Hänger und siehe da:
Sie ging völlig entspannt zwei Schritte weiter als bisher und setzte einen Fuss auf die weiche Matte im Innenraum.  :D

Jetzt wechselte ich wieder zum Target, um ihr den Innenraum schmackhafter zu machen und das Kopftief im Hänger zu bestärken, sowie ihr verschiedene Möglichkeiten zu geben, den Hänger zu betrachten.
Sie probierte immer wieder mal einen (den linken) Huf auf die Matte zu setzen.

Schliesslich kam der nächste Augenblick, wo sie endlich mal mit dem rechten Huf die Matte betrat - Jackpot und Pause.

Dann dauerte es nicht mehr lange und sie stand mit beiden Hufen auf der Matte im Hänger (also so ungefähr 20 cm hinter der Klappe)!!
RiesenJackpot, rausbringen, Grasenlassen, fertig für heute.
 :D  :D

auch wenn sie insgesamt sehr oft rückwärts ging, blieb ihr Stresslevel sehr niedrig. Es gab insgesamt 1 Äppelhaufen und kein Zurückdonnern, sondern nur "ich fühle mich nicht wohl. Wenn du jetzt ziehst, dann bin ich bereit sehr schnell rückwärts zu gehen".
Da der Zug den sie erwartete ausblieb, konnte sie sich für andere Reaktionen entscheiden. Man konnte ihr richtig beim Denken zuschauen, das war spannend.  :D

Danach kam Pferd Nr 2: Skippy, eine Stute die auch einen langen Weg hinter sich hat. Mit ihr hatte ich vor drei Jahren schon einmal ein komplettes Verladetraining durchlaufen, damals in einer Mischung aus NH, Tellington Führtechniken und Clickertraining.
Zum Schluss waren wir damals so weit dass ich schnell aus dem Weg gehen musste, weil sie so dringend in den Hänger wollte um an den Futtereimer vorne zu kommen.  :lol:
Mit dem Eimer arbeite ich nicht lockend, sondern als Extra Jackpot. Der aber sichtbar bereitsteht.

Nun war die letzte (problemlose) Verladeaktion zwei Jahre her - ich hatte sie damals auch gefahren.

Am Hänger angekommen war sie zunächst auch entspannt, schnoberte an der Raufe herum und legte dann direkt bei der leisesten Anfrage nach vorne einen energischen Rückwärtsgang ein.

Wir wechselten zum Knotenhalfter und ich nahm die bereitliegende Gerte hinzu.
Damit hatte ich beim letzten Training das "Tap Tap Tap" auf der Kruppe als  Vorwärtsknopf installiert.
Zunächst ging ich mit ihr ein paar Schritte vom Hänger weg und übte "Mensch bewegt Pferd in alle Richtungen".
Skippy ist ungefähr 100% bolleriger als Cheyenne und gnadenlos und nicht fein, wenn sie nicht will.
Da ich mit ihr damals anders gearbeitet hatte als ich es mit Ch. erarbeitet hatte, knüpfte ich an ihren Erfahrungsschatz an.

Zu meiner grossen Freude funktionierte der TapTapKnopf noch wunderbar und ohne Rückfrage. Sobald sie rückwärts schoss, blieb ich mit meinem sachten TapTap auf der Kruppe präsent, bis sie wieder einen Schritt vorwärts machte- Gerte weg, C + B und Pause.

So ging es einige Male hin und her.
Zwischendurch hatte ich echte Befürchtungen bei ihr wieder von vorne anfangen zu müssen :shock: aber das prompte Vorwärts war ermutigend und ihr Stresslevel blieb insgesamt sehr niedrig. Sie liess sich aus jeder Position auf die Rampe schicken, bis sie mit den Vorderhufen drin stand.
So schlimm war es also doch nicht.  :D

(vor einigen Jahren hatten wir als Ausgangssituation: Pferd sieht Hänger - Pferd galoppiert 30 Meter rückwärts - Pferd ist nicht dazu zu bewegen gerade an den Hänger heranzugehen - das einzige was ging war seitlich über die Rampe)

Nun aktivierte ich wieder einen Menschen vorne im Hänger der den Eimer in den Focus brachte und die Karotten ein wenig herumschüttelte.
 Das brachte für Skippy die Erleuchtung, wie das mit dem Einsteigen ging, und innerhalb von weitern zwei Minuten stand sie zweimal ganz vorne drin und frass aus dem Eimer. Ich sagte: "Noch einmal rein, dann hören wir auf."

Mein liebes bis dahin geduldiges Kind machte dann allerdings vorne im Hänger einmal einen Freudenhüpfer mit weit ausgebreiteten Armen, in der Hand ein weisses Papier  :shock: was Skippy direkt wieder veranlasste aus dem Hänger zu flüchten  :lol:
Direkt anschliessend marschierte sie aber wieder in den Hänger, so dass es nicht allzu schlimm gewesen sein konnte  :lol:

So beendeten wir Session 2.
Session 3 kommt morgen vormittag.

Sonntag ist der Umzug.
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Re:Verladen
« Antwort #13 am: 17. Dezember 2009, 20:04:01 »
Zitat von: Muriel
Heute war sie drin.  :D  :D

Verladen 3. Einheit

Sie ging mit guter Bereitschaft an den Hänger heran.. Insgesamt war sie ziemlich nervös - es war kühl und regnerisch, die anderen Pferde waren nicht auf der Koppel, ihr Mensch war nicht da, und direkt auf der anderen Seite vom Zaun wo wir üben stehen die Fahrzeuge der Müllabfuhr und da wurde gestern ziemlich viel gelärmt.  :roll:
Es war für sie sehr schwer, gelassen zu bleiben wenn irgendwas hinter ihr auftauchte - bei jedem Auto, Mensch oder Pferd hat sie sich erschrocken.
Das gab mir viel Gelegenheit, Kopfsenken zu üben vorm Hänger.

insgesamt waren aber deutliche Fortschritte zu erkennen. Auf leise Anfrage am Strick ging sie ganz oft vorwärts.
Rückwärts zwar oft, aber immer wieder gut vorwärts.

Dann habe ich mal die Mittelwand eng gestellt, das war schwierig für sie, wenn ich nicht mit vorgehe.

Ihre Komfortzone hat sich aber schon deutlich ausgeweitet.

Verladen 4. Einheit

Entspannt folgt sie zum Hänger. Heute gibts extra Leckerfutter (Müsli) im Eimer als Megajackpot.
Ich richte mein Zeug und als ich wieder nach hinten zum Hänger komme, steht Cheyenne schon auf der Rampe und wartet  :D  :D

Sie ist heute wieder sehr viel entspannter. Ihr Mensch ist da und die Pferde stehen aussenherum.
Aber auch im Hänger ist eine deutliche Verbeserung zu sehen.
Es kommen energische, bewusste Schritte hinein, und sehr viel weniger zurück.
Ich kann sie mit einem Hauch an Kontakt am Strick vorwärtsfragen.
Mein Timing verbessert sich auch: wenn ich etwas Druck aufbaue und im exakt richtigen Moment nachgebe, in dem sie auch nur über weichwerden nachdenkt, bekomme ich direkt danach einen grossen Schritt.
auffällig auch, dass sie nach dem Click fürs Target in der Regel noch einen Schritt zusätzlich herein macht.

Ich kann sie alleine über den Strick mit komplettem Release einige Schritte in den Hänger lotsen.
Im Hänger spielen wir heute sehr viel das Targetspiel, um an der Dauer zu arbeiten.
Wenn sie zurückgeht, bleibt sie oft auf der Rampe stehen.

Einige Pausen bringen sehr viel, wobei sie die Pause zwar zum entspannen nutzt, aber an dem Gras gar nicht interessiert ist und wartet, wann wir wieder in den Hänger gehen.  :D  :D

Irgendwann stehe ich tatsächlich hinter der Stange, vorne im Hänger, Ch. steht draussen am langen Strick und kommt auf Anfrage einige Schritte herein.
 :D

Als sie einige Male bis ganz vorne war und aus dem Futtereimer fressen durfte, nehme ich ein neues Kriterium hinzu:
Berührung von hinten mit der Verschluss-Stange.
das machen wir einige Male, wobei sie fürs Vorwärts C+B bekommt.

Danach ist sie erst mal wieder verunsichert und denkt sehr lange nach, bevor sie sich wieder entschliesst einen Schritt auf die Rampe zu machen.

Wir nehmen auch eine seitliche Hand an der Schulter oder Kruppe hinzu.
Eigentlich ist sie noch nicht ganz so weit, aber wir können ja leider nicht ewig üben und ich möchte auf jeden Fall sehen wie sie reagiert.

Dann wieder dreht sie sich über die Klappe seitlich weg. Also nutzen wir das und üben von dort aus auf die Rampe aufsteigen - einige Male hin und zurück, wobei sie das Manövrieren auf der doch recht steilen Rampe seitlich durchaus unangenehm findet.
Aber solange sie seitlich steht, frage ich ihre Vorderhufe auf die Rampe und dann frage ich wieder Einsteigen.
Nach einigen Malen hat sie für sich begriffen, dass es durchaus einfacher ist, von geradeaus auf die Rampe zu gehen.  :lol:  :D

Ich möchte langsam aufhören, und frage sie noch einmal mit allen Hufen auf Rampe und mit den vorderen drin.

Dann lasse ich sie noch am Strick am Hänger grasen und setze mich auf die Rampe.
Wir quatschen ein wenig, und nach 5 Minuten findet Cheyenne, sie könnte eigentlich noch einmal einsteigen und gucken ob im Eimer noch was drin ist  :D
diesmal ist sie ganz drin, bekommt alles was im Eimer noch drin ist und alle sind glücklich und zufrieden.  :lol:

Leider war heute keiner zum Filmen dabei. Der Unterschied von gestern zu heute war wirklich verblüffend und genial.  :D Der "Besitzer" sieht das auch, sieht ihre Fortschritte und ist selbst ganz begeistert wie komplett entspannt sie bei der ganzen Geschichte ist.

Morgen früh machen wir noch eine Einheit.
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Re:Verladen
« Antwort #14 am: 17. Dezember 2009, 20:04:28 »
Zitat von: Muriel
Kennt Ihr das Gefühl, wenn man innerlich juchzt und gerne ein paar Freudenhüpfer veranstalten würde, weil es soooo toll ist, aber dann sicher das Pferd wieder rückwärts aus dem Hänger schiessen würde, weil das noch etwas über der Grenze des Erträglichen wäre  :wink:  :lol:  :D

Verladen 5. Einheit
Heutige Aspekte:
1.) Stange ist eingehakt und hängt an der Seite, so dass sie auch immer mal damit in Berührung kommt beim Einsteigen.
2.) Mann steht seitlich mit im Hänger
3.) Mann legt Hand auf Schulter und tut sie wieder weg
4.) Mann legt Hand auf Kruppe
5.) Pferd steht vorm Hänger, Führperson ganz vorne im Hänger - Pferd kommt selbständig in den Hänger
6.) Pferd frisst vorne drin stehend aus dem Eimer, so dass man zumachen könnte

Heute war es einfach genial. Mit einem kleinen Fehler oder einer Situation wie sie nunmal manchmal passieren.

Sie geht recht energisch rein, wenn sie sich entschlossen hat. Ab Mitte Hänger haben wir das Targetspiel gespielt (anstubsen C+B in schneller Folge, also Stubs Click Stopf Stubs Click Stopf usw). um die Dauer auszubauen.

In dieser Höhe haben wir dann auch das Berühren der Schulter dazu genommen, worauf hin jeweils ein kurzer Rückwärtsgedanke kam, weil aber gerade das Target vor der Nase war und es den Click und das Futter gab, hat sie beschlossen dass das aushaltbar ist und ist dringeblieben.  :D

Nach einer Weile war sie dann soweit, ihre Aufmerksamkeit auf den Eimer zu richten. Das Kriterium für "aus dem Eimer essen" war heute: Kopf über der vorderen Stange
So hat sie sich einige Male den Eimer verdient, dann passierte bedauerlicherweise, dass der Strick ganz kurz an der Mittelwand hängen blieb und sie einem Zug ausgesetzt war - sie schoss zurück und raus, wo sie stehen blieb.
Zum Glück blieb der Strick nicht hängen, es wäre nicht auszudenken gewesen was dann passiert wäre. :shock:
So brauchte sie eine Weile mit viel Targetspiel, bis sie wieder vorne drin war. Dabei beäugte sie den Bereich wo an der Mittelwand die Stangen eingehakt sind genauestens!!
Sie hatte also ganz genau gewusst, dass dieser Bereich sie  festhalten wollte! ich war über diese Wahrnehmung von ihr völlig von den Socken.
Aber es war auch sehr klar, dass sie nicht das Vertrauen in mich verloren hatte.

Nebenbei probierte sie auch noch einmal, seitlich vorbeizugehen (draussen), worauf hin sie wieder von seitlich auf die Klappe steigen musste und entschied, dass geradeaus draufgehen besser sei.
Nach einer Weile verliess sie die Klappe beim Zurückgehen auch gar nicht mehr, so dass dieser Teil auch geklärt war.

schliesslich konnte ich ganz vorne drin im Hänger stehen, den (langen) Strick ganz sachte angenommen, und sie entschied sich bis zu mir nach vorne in den Hänger einzusteigen. Für den letzten halben Meter brauchte sie noch das Target, aber dann hatte sie sich den Eimer redlich verdient.

Ein paar Pausen verbesserten jeweils das Einsteigen, wenn auch ihre "Bedenkzeiten" zwischendrin länger wurden.
Aufkommender Wind brachte uns noch einmal die Gelegenheit, am Einsteigen mit leicht flatternder Plane zu arbeiten.

Wir beendeten diese Einheit mit einem ganz vorne stehenden Pferd, das in Ruhe aus dem Eimer frass und das von mir zurückgeschickt werden konnte, bevor sie selbständig ausstieg.  :D  :D

Und: kein einziger Äppelhaufen  :D

Da ist es dann ein echter innerer Vorbeimarsch, wenn die Leute dort am Stall fragen (als wir wieder zurück zum Stall gelaufen sind): "Und, war sie drin?" und man dann sagen kann "Ja klar" mit dem lässigsten Unterton der Welt.   
Man hat ja früher schon öfters versucht sie in die Nähe eines Hängers zu bekommen   :shock:   heute machte sie das erste Mal vorm Hänger ein "muh macht die Kuh" - Gesicht und stand entspannt schildernd vor der Klappe trotz leichtem Zug auf dem Strick - und nicht wie zu Beginn mit dem Gesichtsausdruck " wann werde ich gemordet".
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