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Warum reitet ihr (nicht)?

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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #15 am: 12. April 2023, 12:31:09 »
Ein Aspekt der mir gerade noch einfällt, den ich jetzt im Laufe der Jahre bemerkt habe, weil ich Z.B. im Urlaub auch mal geritten bin: mir macht reiten nur auf Pferden Spaß zu denen ich auch eine Verbindung habe. Vermutlich weil ich auch so Dialoge führe wie hyxc es beschreibt :cheese:. Bzw. generell macht mir Training - auch vom Boden aus - keinen Spaß, wenn die Pferde nur Dienst nach Vorschrift machen.
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #16 am: 12. April 2023, 12:39:40 »
Oh, ja, das geht mir auch so. Ich bin immer mal von verschiedenen Leuten zum Ausreiten auf ihren Pferden eingeladen worden und hab mich danach gefragt, wer da jetzt was von hatte - ich nicht so wirklich :nixweiss:
Liebe Grüße
Anett

Sternschnuppenteam
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #17 am: 12. April 2023, 12:45:13 »
Das unterschreibe ich für mich auch.

Reiten ist für mich mittlerweile so intim, dass ich mir nicht vorstellen kann, ein völlig fremdes Pferd dafür zu benutzen.

Meine Reitlehrerin hat mir z.B. auch angeboten, mal eine Stunde auf ihrer Stute zu nehmen, damit ich auf einem reitlich gefestigten Pferd meine Fähigkeiten schulen kann. Ich weiß, dass ihre Stute recht gern Menschen etwas beibringt. Trotzdem kommt bei mir da noch kein Ja dazu.  :shy:
Liebe Grüße Angela und das Traberbübchen
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #18 am: 12. April 2023, 14:32:38 »
Ah, doch Reitunterricht auf einem gut ausgebildeten Pferd würde ich total gerne machen. Hätte ich hierzu die Gelegenheit würde ich das zusätzlich zu Unterricht auf meinem Pferd in Anspruch nehmen. Hab ich leider nicht.  :bittebitte:

@Nepomuk: Gehst du denn demnach viel raus ins Gelände? Das fehlt mir zur Zeit auch. Früher bin ich zumindest einmal pro Woche ausreiten gewesen. In den letzten zwei Wochen so gut wie gar nicht mehr.
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #19 am: 12. April 2023, 14:54:08 »
Ich reite auch sehr gern, aber ponykrankheitsbedingt in den letzten zwei Jahren sehr wenig. Und ich unterschreibe absolut: eigentlich nur Pferde, zu denen ich eine Verbindung habe! Denn das ist eigentlich das, was ich daran so toll finde, sich mit minikleinen Signalen zu verständigen.
Sandero findet / fand Reiten im Gelände gut. Er ist gern flott unterwegs, er macht gerade mit anderen Pferden draußen gern Strecke.
 Seit kurzem darf ich wieder im Schritt raus, und ich merke dass das für mich einfach eine schöne Abwechslung ist zum Spazieren oder zur Bodenarbeit.
Ich glaube teils macht ihn das Reiten auch stolz. Er ist jetzt auch schon mehrmals von der Aufstieghilfe aus selbständig Richtung Reitplatz losgelaufen. Das fand ich sehr süß, so blöd kann er auch Dressur nicht finden. Er ging dort sofort in ganz anderer Haltung, gefühlt 10cm größer.
Viele Grüße von Anna und Sandero
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #20 am: 12. April 2023, 14:54:23 »
Den Fritz reite ich natürlich Größen bedingt nicht mehr - zuletzt saß ich auf ihm mit 14 drauf, wenn auch nur noch sehr sporadisch.
Jetzt ist er ja schon lange Zeit Fahrpferd (ich behaupte mal, da sind die Kommunikationsmittel des Pferdes noch eingeschränkter als beim Reiten - muss man eben noch besser zuhören  ;) )
Fritz darf sich aussuchen, was er jeweils mit mir machen möchte.
Nicht immer hat er alle Optionen offen, aber zumindest zwei Sachen zur Wahl hat er eigentlich immer.
Ausnahmen sind besondere Ereignisse wie TA, Trainingsstunde o.ä
Er entscheidet sich dann doch überdurchschnittlich häufig fürs Fahren.
Spannend ist: obwohl wir seit wir vor 8 Jahren in den neuen Stall sind,  NIE zusammen reiten waren, parkt er regelmäßig an der Aufstiegshilfe, wo L. oder das gelegentliche Ponyreiten-Kind aufsteigt, wenn ich mit ihm zum Spazieren aufbreche.
Sicher einfach die Routine - L. beschäftigt ihn ja 2-3x Woche - und auch bei ihr, würde er nie Spazieren über Reiten wählen

Glossa (und Arrodi) sind dagegen explizit Reitpferde.
Arrodi hat auch Freude am Handpferdereiten und Spazieren, Glossa findet das unnötig.
Bodenarbeit machen beide gerne, aber man merkt ihnen spätestens am 3. Tag an, dass sie (körperlich) nicht ausgelastet sind.
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #21 am: 12. April 2023, 15:11:38 »
Ach wie schön, dass hier doch noch mehr reiten als ich dachte.  :dops: Vielleicht kann man die Rubrik "Reiten" ja doch wieder etwas mehr beleben..? Dazu fehlt mir nämlich manchmal ein bisschen der Austausch.

Ich hab auch den Eindruck, dass die körperliche Auslastung ganz gut ist. Ich bin zumindest vom Boden aus nicht so gut darin, um das gleichwertig auch dort zu erreichen. Aber viele schaffen das ja und das finde ich sehr beeindruckend.  :nick:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #22 am: 12. April 2023, 16:21:06 »
Sarah, ich bin fast ausschließlich in Gelände unterwegs. Platzreiten findet Layla öde, da longieren wir lieber.
Liebe Grüße
Anett

Sternschnuppenteam
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #23 am: 12. April 2023, 17:12:46 »
Früher bin ich wahnsinnig gerne geritten. Da war es mir auch halbwegs egal, was das für ein Pferd war, Hauptsache draufsitzen. Putzen und dergleichen war immer auch fein, und ich hatte mit 11 Jahren eine Art Pflegebeteiligung an einem jungen Schulpferd, die ich so ernst genommen habe, dass meine Oma mich, wenn ich Ferien bei ihr gemacht habe, jeden Tag 50 km fahren musste, damit ich dieses Pferd putzen konnte :tuete:
Als dann das erste eigene Pferd da war, bin ich jeden Tag geritten. Ausnahme war nur der eine freie Tag vom Pferd in der Woche, an dem ich nicht geritten bin. Als Schülerin mit Stall als direktes Nachbarhaus sehr gut machbar. Irgendwann kam vermehrt Angst dazu, und ich begann mich im Sattel nicht mehr so wohl zu fühlen. Dies zog sich durch sämtliche Stationen meines Lebens und ist immer noch nicht ganz weg, wobei ich heutzutage deutlich reflektierter an das "Hobby Pferd" herangehe. Teilweise leider, denn früher war ich so unbedarft und die einzige Sorge war, dass ich mal einen Tag nicht reiten konnte oder gar krank wurde und länger nicht aufs Pferd kam. Zu wenig Bewegung hatten "meine" (also die mir anvertrauten) Pferde nie - selbst nach meinem Unfall waren mehrstündige Geländerunden mit dem Trakehnerbuben eher die Regel als die Ausnahme.
Mit Lucca war ich auch stundenlang unterwegs, aber nicht mehr jeden Tag. Und seit ich Lucca gekauft habe, sinkt meine Reitzeit rapide. In den letzten Monaten habe ich sogar ernsthaft überlegt, ob ich überhaupt noch reiten möchte, weil dieser Drang einfach weg ist. Den Grund dafür finde ich trotz etlichem Nachdenken nicht, und irgendwie belastet mich das auch. Wenn wir Unterricht haben, fühle ich mich sehr wohl, fühle das, was viele hier schon beschrieben haben: eine intime Verbundenheit mit genau diesem Pferd. Aber sobald ich wieder Zuhause bin, ist das weg, und es entsteht irgendwie kein Wunsch, dieses Gefühl wiederzubekommen. Liegt vielleicht daran, dass diese Verbundenheit auch im sonstigen Umgang vorhanden ist? Zumindest kann ich auch bestätigen, was einige hier schrieben: Reiten ja, aber nicht auf jedem x-beliebigen Pferd. Als wir auf Rügen im Urlaub waren und dort einen Ausritt gebucht hatten, ist mir klar geworden, dass Reiten für mich sehr viel mehr ist, als auf einem Pferd zu sitzen und Gas zu geben. Das kann ich im Auto, auf dem Fahrrad oder dem Motorrad (was ich nicht fahre). Reiten braucht für mich eine Verbindung zum Pferd, und selbst dann möchte ich nicht auf jedes Pferd steigen.

Oft schwelge ich in Erinnerungen an die stundenlangen Ausritte mit dem Trakehnerbuben. Da war nie Angst im Spiel, egal wie huschig er war. Mit ihm bin ich über Wiesen galoppiert, habe kleine Baumstämme übersprungen, bin durch Bäche und Dörfer geritten, an Koppeln mit anderen Pferden vorbei. Alles Dinge, die mich heute grün oder wahlweise kalkweiß werden und zitternd vom Pony springen lassen. Dinge, die eigentlich völlig normal sind - oder? Was ist "normal" beim Reiten? Und genau dieses Verkopfte nimmt mir viel von der Freude am Reiten. Überfordere ich mein Pferd? Was darf ich von ihm verlangen? Wie kann ich Situationen für ihn besser machen? Am Boden ist das alles weniger präsent.
Lucca zeigt mir ganz deutlich, wann und wie lange Reiten für ihn okay ist und wann ich bitte absteigen soll. Diese Kommunikation ist sehr hilfreich, und trotzdem verlasse ich mich nicht darauf, sondern rutsche immer und immer wieder in das Zerdenken ab. Deswegen reite ich aktuell sehr wenig, und ob es irgendwann wieder mehr wird oder ob ich ganz aufhöre, steht in den Sternen  :nick:
Liebe Grüße, Lena

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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #24 am: 12. April 2023, 17:19:07 »
Doch, also ich will unbedingt unabhängig von der Dori mich weiterbilden, einfach damit ich ihr Niveau erreichen kann und wir dann zusammen wachsen können. Aktuell kann sie soviel mehr als ich, das will ich auf keinen Fall kaputt machen. Da ich aber keine Möglichkeit für Unterricht habe (vor Ort), muss ich das im Urlaub auf fremden Pferden machen... Mal sehen, wo es uns hinverschlägt. Ich finde auch grundsätzlich nicht verkehrt, zwischendurch mal auf ein fremdes Pferd zu sitzen, weil ich mich erinnere, wie ich mich mit meinem Ersten eingegroovt habe, sodass ich nur denken musste, und er machte. Das macht aber ein fremdes Pferd (Voraussetzung: korrekt ausgebildet und geritten) nicht, wenn man keine korrekten Hilfen gibt.
Viele Grüße Eva
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #25 am: 13. April 2023, 13:38:04 »
Ich finde, das ist auch unglaublich schwierig. Eine gute Reitschule zu finden, grenzt schon fast an ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest hier in der Gegend..

Aber das ist auch ein Punkt, warum ich teilweise immer seltener reite. Ich hab Angst was falsch zu machen.  :cheese: Und beim Reiten kann man gefühlt auf allen Ebenen so viel falsch machen.
Gerade lese ich wieder etwas mehr dazu und hab das Gefühl, einen Trainer zu finden, der eine wirkliche (!) Ahnung von allem hat, ist unglaublich schwer. Jeder Trainer sagt ja von sich, dass genau sein Weg der richtige ist. Bzw. sagt, dass er weiß, wie man es angeht.

Das Problem bei mir und vielleicht vielen anderen Freizeitreitern ist, dass sowohl der Reiter noch was lernen muss, aber eigentlich auch das Pferd. Ich hab mein Pferd ja als Jährling gekauft und hatte ihn in Beritt. Relativ lange sogar, weil ich um das Problem wusste.
So, jetzt aber im Nachhinein weiß ich schon gar nicht mehr, ob der Beritt überhaupt das gebracht hatte, was er soll (nämlich dass mein Pferd lernt, wie es korrekt über den Rücken gehen soll).
Ich selbst bin aber vermutlich auch noch nicht an dem Punkt, dass ich es meinem Pferd beibringen kann.
Da frag ich mich dann schon auch, ob ich überhaupt reiten sollte :shy: Ob ich damit keinen Schaden anrichte, oder sogar schon angerichtet hatte. Auch wenn ich schon immer viel Wert auf Beritt und Unterricht gelegt habe.

Aber es ist einfach so komplex. Und ich hab gedacht, dass es ja nur durchs Tun auch besser werden kann und daher will ich auf jeden Fall wieder regelmäßiger reiten.
3x die Woche ist schon ein guter Plan - hat ja jemand schon gesagt. Dass man nicht zwei Tage hintereinander reitet.  :nick:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #26 am: 13. April 2023, 14:18:08 »
Spannend.

Ich komme ja eigentlich aus der Distanzreiterszene, bin also gern, viel und schnell unterwegs gewesen mit meiner alten Stute. Das rote Pferd kam ja als Jährling zu mir uns bleibt irgendwie immer die "Kleine", obwohl sie mittlerweile größer ist als die andere war. Wir haben uns ja ganz gemütlich kennengelernt, machen gern und viel am Boden, Spaziergänge mit ihr mag ich sehr und hoffe, sie auch. Fürs Reiten wollte ich sie eigentlich auch weggeben, um alles super korrekt installieren zu lassen vom Profi. Naja, als es so weit war, brachte ich das nicht übers Herz und mittlerweile reite ich sie hier und da, viel im Schritt, ein ganz klein wenig (insgesamt maximal 7 min pro 1 h Ausritt), außerdem spaziere ich auch während eines Ausrittes zwischendurch mal nebenher.

Sie lässt sich artig satteln, (er)trägt mich wie selbstverständlich auf ihrem Rücken und ich bin auch erst 2 x in einem Jahr runtergefallen  :cheese:. Ich muss gestehen, wichtig ist mir das mittlerweile nicht mehr so, ich genieße die Zeit neben dem Reiten momentan eigentlich viel mehr und frage mich warum. Ich fühle mich auch (ist wahrscheinlich auch mehr mein Film ...) immer irgendwie gedrängt von den Anderen. Andere reiten einfach direkt aus mit viel Trab und auch direkt Galopp - ich nicht. Ich reite seit einem Jahr mehr oder weniger das Pony und mache immer noch fast nur Schritt ... Ich weiß auch nicht, was es ist. Vielleicht die Angst, wenn man älter wird und überall Gefahren sieht, das mehr Wissen über Trageerschöpfung und was weiß ich noch alles? Dass ich mich nicht schlank genug fühle? Dass ich denke, ich reite nicht gut genug? Ich kanns nicht sagen  :rotw:.
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #27 am: 13. April 2023, 14:34:02 »
Zitat
Ich reite seit einem Jahr mehr oder weniger das Pony und mache immer noch fast nur Schritt ... Ich weiß auch nicht, was es ist. Vielleicht die Angst, wenn man älter wird und überall Gefahren sieht, das mehr Wissen über Trageerschöpfung und was weiß ich noch alles? Dass ich mich nicht schlank genug fühle?

Tatsächlich ist bei solchen sorgenvollen Gedanken vielleicht der Gedanke hilfreich, dass "nur Schritt reiten" zum Thema Trageerschöpfung und viel menschliches Gewicht ziemlich kontraproduktiv ist :(   Da sind längere Trabstrecken und mal ein Galöppchen, um den Rücken aufzuwölben und die Bauchmuskulatur in Aktion zu bringen, erheblich sinnvoller.

Wenn ich (was ja sehr sehr selten ist) mal auf Jacks Rücken Platz nehme, und wir nur Schritt reiten können, steige ich bald wieder ab und frage Trab und Galopp, bevor ich wieder aufsteige.  :nick:
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #28 am: 13. April 2023, 15:09:33 »
Yrsa wird regelmäßig geritten, von mir oder unserer Reitbeteiligung B.
Ich habe schon oft überlegt, ob ich das Reiten sein lasse, weil ich das Gefühl habe, als Reiter nicht gut genug zu sein und nicht genug Zeit zu haben um wirklich ein guter Reiter zu werden. Und dann sind da noch die vielen Tausend Dinge die ich gerne mit ihr machen würde, wenn ich mehr Zeit hätte und wenn Reitzeit wegfällt, wäre dafür mehr Zeit.
Andererseits geht es mir auch wie vielen anderen Reitern hier, das die Momente wo alles passt, ein so extremes Glücksgefühl in mir auslösen, dass ich es auch nicht vermissen will. Ich kann nicht sagen, ob Yrsa geritten werden will oder nicht. Wir haben im März einen Equikinetik-Monat gemacht, dass heißt alle 2-3 Tage Intervalltraining in der Quadratvolte im Schritt, und mal ein paar Runden Trab oder Galopp zur Abwechslung über den ganzen Platz oder den großen Zirkel. Dazwischen 1-2 h Spaziergänge und etwas Bodenarbeit. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Yrsa dabei nicht ausgelastet war oder etwas vermisst hat und ich fand das auch ok für mich in dieser Zeit nicht zu reiten. Jetzt bin ich aber auch froh, dass der Monat rum ist.
Ich schwanke immer zwischen Gedanken wie:
"Ich tue ja alles mir mögliche, dass sie ein bedürfnisgerechtes, gesundes, gückliches Leben führt, da kann sie auch mal ein bisschen für mich arbeiten, auch wenn es ihr nicht so viel Spaß macht, solange es ihr nicht schadet - ich geh auch nur arbeiten um Geld zu verdienen und nicht aus purer Freude daran (Glückwunsch dem der in seinem Job Erfüllung findet - bei mir ist es nur Mittel zum Zweck)"
"Kein Pferd muss/will unbedingt geritten werden, die Natur hat das nicht vorgesehen."
"Reitend haben wir ganz andere Möglichkeiten, das Bewegungsbedürfnis zu erfüllen."
usw. vieles was hier schon geschrieben wurde, oder an anderen Stellen schon diskutiert wurde.
Ich bin in dieser Frage glaube ich noch nicht abschließend zu einem Ergebnis für mich gekommen, aber im Moment ist mein Status
"Ich will in unserer Beziehung nicht egoistisch sein, aber ich will auch nicht alle meine Wünsche hinter Yrsa´s Wünsche stellen. In einer Beziehung sollte es meiner Meinung nach Kompromisse geben und unserer (meiner?) ist eben, dass ich alles dafür tue das sie ein glückliches Pony, das alles hat was es braucht, gesund und gepflegt ist usw... und dafür muss sie mich (und B.) halt ein paar Stunden in der Woche (er-)tragen."
Ich versuche dabei selbst ein so guter Reiter zu werden wie es mir möglich ist (Zeit, Geld, Talent?), sie so gut wie möglich als Reitpferd zu fördern, sodass ihr diese "Arbeit" leicht/immer leichter fällt und mich nicht auf das Reiten zu beschränken, sondern auch andere Beschäftigungsmöglichkeiten mit ihr zu haben.
Herzliche Grüße, Ulla
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Re: Warum reitet ihr (nicht)?
« Antwort #29 am: 13. April 2023, 15:18:13 »
3x die Woche ist schon ein guter Plan - hat ja jemand schon gesagt. Dass man nicht zwei Tage hintereinander reitet.  :nick:
Das ist ein weiterer Punkt, weswegen ich aktuell so wenig reite. Durch meine beiden Mädels, die mit Lucca dankenswerterweise viel Strecke im Sattel machen, bleiben für mich quasi "nur" die Nicht-Reit-Tage, wenn ich nicht möchte, dass er zwei Tage hintereinander geritten wird. Und auch dann lässt sich das nicht immer vermeiden. Aber Lucca scheint kein Thema damit zu haben, auch mal an mehreren Tagen aufeinanderfolgend einen Menschen zu tragen, trotzdem versuche ich das so gut es geht zu steuern.
Liebe Grüße, Lena

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