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„Wahre Freundschaft mit Pferden“ v. Catherin Seib

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„Wahre Freundschaft mit Pferden“ v. Catherin Seib
« am: 08. August 2022, 15:09:24 »
Grad neu herausgekommen. „Erlebnisse einer Tierkommunikatorin“ – einer wohl recht bekannten grade für Pferde, jedenfalls hab ich ihren Namen schon öfter im Zusammenhang damit gelesen, dass andere Pferdemenschen von ihr auf diesen Weg gebracht wurden.

Wer dran glaubt oder aus eigener Erfahrung weiß, dass telepathische Kommunikation mit Tieren möglich ist, dem dürfte das Buch gefallen. Was mich betrifft – spätestens seit Gismo sich mit 3 auf diesem Gebiet erfahrenen Damen unterhalten hat, die ihn alle nicht wirklich näher kannten, aber deren „Übersetzungen“ ich überwiegend gut nachvollziehen konnte, ist mir klar, dass das funktioniert. Ich unterhalte mich auch mit meinen Rößern auf diese Weise, was mir allerdings weiterhin rätselhaft ist, ist die Sache mit den klar in Menschenworte gefassten Sätze. Hm. Da wüsste ich wohl nie, ob es mein Satz ist oder tatsächlich der vom Pferd ….

Manches erkannte ich von einem Wochenendseminar vor ein paar Jahren mit einer Tierkommunikatorin wieder, die – was es damals für mich umso überzeugender machte – hauptsächlich Landwirte in Bezug auf ihre Nutztiere berät. Z.B., dass man seine Pferde gedanklich oder verbal über das informieren soll, was man so vorhat, was passieren könnte, wie man sich selbst dabei fühlt usw. Das fand ich allein schon deshalb verständlich, weil durch konkrete Gedanken bereits körperliche Reaktionen ausgelöst werden, siehe z.B. Mentaltraining für Sportler, und Pferde ja feinste körperliche Zeichen bemerken.

Das man vor Pferden nicht verbergen soll, wenn man ängstlich, unsicher, traurig ist, weil sie das sowieso wissen und sie eine Diskrepanz zwischen Gefühl und äußerem Schein viel beunruhigender finden (Stichwort „zeig ihm nicht, dass du Angst hast …“). Und wenn man etwas nicht genau weiß, auch das sagen. Auch das haben ja auch Pferdeleute ganz verschiedener anderer Richtungen erkannt und geben es weiter.

Jedenfalls schreibt die Autorin ziemlich lebensnah. Dass Pferde natürlich alle Individualisten sind und das, was sie in unzähligen Gesprächen erfahren hat, in vielem ähnlich ist, aber oft eben auch sehr unterschiedlich gewertet. Und dass Pferde, „nur“ weil man mit ihnen auf diese Art reden kann, deshalb noch lange nicht unbedingt tun, was Mensch von ihnen möchte. Nicht anders also, als es auch bei der Kommunikation zwischen Menschen der Fall ist.

In vielem fühlte ich mich auch in meinen persönlichen Erfahrungen und Vermutungen bestätigt bzw. haben auch andere ähnliches berichtet und beschrieben.
Manches fand ich schon – merkwürdig. Sie beschreibt z.B., wie sie für Springreiter tätig war und mit deren Pferden dann die Parcours und die Aufgaben zur Vorbereitung durchgegangen ist und mit ihnen während des Durchgangs geredet hat ….

Interessant, dass die meisten Pferde z.B. nichts gegen Reiten haben, insbesondere dann nicht, wenn sie wissen, dass ihnen dadurch ganz andere Möglichkeiten des Erlebens und der Bewegung eröffnet werden, als sie in den meisten Haltungsformen eben nur haben. Oder eben selber Freunde an der Bewegung, auch an der gemeinsamen, haben. Dass sie das in den meisten Fällen aber am liebsten nur mit „ihrem“ Menschen machen, aber deutlich weniger gerne, wenn  sie z.B. als Schulpferde, Therapiepferde oder wo auch immer ständig neue Leute tragen und quasi als „Transportmittel“ genutzt werden.

Manches wäre schwierig umzusetzen bzw. müsste man sich das erstmal trauen. Z.B. Pferden möglichst große Freiheiten darin zu lassen, was sie fressen und zur Wichtigkeit von Gras (frisch, nicht in Heuform).

Immer wieder wird betont, wie wichtig Pferden „ihre“ Menschen sind und zwar auf emotionaler Ebene. Das sie auf ihren Menschen zählen können wollen. Dass „Verkaufen“ eigentlick keine Option sein darf in einer Partnerschaft, außer es geht wirklich absolut nicht anders. Auch schreibt sie, dass Tiere eben keine Spiegel sind, die Menschen nur reflektieren, sondern dass es, wenn alles gut geht, eine Seelenschnittmenge gibt und je größer die ist, desto synchroner auch beider Leben läuft („Stichwort: beide husten oder lahmen gleichzeitig – hab ich auch schon erlebt).
Das Pferde sich von ihren Menschen wünschen, dass sie weniger „machen“, sondern mehr „da sind“. Zusammen zur Ruhe zu kommen oder zusammen neues zu erkunden und durch die Gegend zu ziehen, wie Wildpferde es mit ihren Freunden machen.
Beim Pferd man selber zu sein, sich nicht zu verstellen, sich bei ihm auch mal zu entschuldigen, seiner Freude beim Wiedersehen Ausdruck zu verleihen.

Es geht auch viel darum, Pferden Freiheit und Selbstbestimmungsrecht einzuräumen und dass sie dann eben nicht nur noch „Nein“ sagen. Das ist R+lern auf einer anderen Ebene ja auch klar.

Zwei Punkte hab ich mir jetzt wieder nach oben geholt:

1.)   Viel mehr darauf achten, den Ponys zu erzählen, was ich tun will
2.)   Wenn wir unterwegs sind, zumindest abschnittsweise tatsächlich „im Hier und Jetzt“ zu sein, das gemeinsame Gehen genießen, Sonne und wind zu spüren, genauer hinzusehen, was da wächst, fliegt und krabbelt, statt zu rekapitulieren, was war und was ich machen will, wenn wir wieder zurück sind.

Beides so einfach nicht ….


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Re: „Wahre Freundschaft mit Pferden“ v. Catherin Seib
« Antwort #1 am: 09. August 2022, 15:36:13 »
Bestellt. Sofort.  :nick:
Liebe Grüße, Lena

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Re: „Wahre Freundschaft mit Pferden“ v. Catherin Seib
« Antwort #2 am: 11. August 2022, 10:18:09 »
Danke, das ist genau das Buch, was ich jetzt gerade brauche  :cheer:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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