Huhu, ich hab auch eine kleine Wiese für meine zwei Wallache und außerdem viele Agrarwissenschaftler als Kollegen, deshalb kann ich Weidepflege mittlerweile ganz gut
Du solltest das, was nicht gefressen wird, auf jeden Fall abmähen. Im Herbst kann man außerdem am besten nachsäen, wenn der Bestand lückig ist, damit sich da nicht so viele Unkräuter reinsetzen. Der Heustaub ist da nicht ideal, da dort in der Regel auch sehr viele Unkrautsamen mit drin sind. Besser wäre eine spezielle Saat für Pferdeweiden. Bei Nutzung durch nur 1 Shetty muss da auch kein Weidelgras mit drin sein, der Vertritt dürfte sich ja in Grenzen halten.
Die Stellen, die so saftig grün aussehen und nicht gefressen werden, sind Geilstellen. Da verrichten die Pferde ihr Geschäft und gehen auch erst einmal nicht mehr ans Gras (teils über Jahre). Da hilft nur penible Weidepflege, um die Stellen klein zu halten. Aber ganz weg bekommt man sie nur, wenn man mit strenger Portionsweide arbeitet und den Pferden nicht so die Wahl lässt (so mach ich das, aber ich hab auch zwei ultra leichtfuttrige Kandidaten).
Im Winter kann man gut Bodenproben ziehen, wenn einen interessiert, wie man angepasst düngen könnte. Wenn das für dich vom Aufwand her nicht infrage kommt, würde ich im Frühjahr einfach zeitig Kalkstickstoff ausbringen, um Parasiten und Unkraut etwas zurückzudrängen und dem Boden etwas Stickstoff zu geben. An sich schleppt man im Frühjahr auch die Wiese einmal ab, aber das kann am Hang schwierig werden.
Gegen Ampfer hilft nur ausstechen. Ich mache das mittlerweile im Frühjahr und im Herbst. Im Herbst sähe ich über die Stellen dann direkt drüber. Im Sommer kappe ich alle Blütenstände bevor sie Samen bilden, da sich das Zeug verbreitet wie die Pest. Bei den meisten anderen Unkräutern hilft Ausmähen meist auch ganz gut, da muss man einfach dran bleiben.
Das Allerwichtigste ist: Abmisten, abmisten, abmisten, nicht überweiden (sonst kommt u.a. der Hahnenfuß und der Spitzwegerich wird auch immer mehr) und die nicht abgefressenen Stellen und Unkräuter möglichst abmähen, bevor sie sich aussähen.
Das Gras, das nicht gefressen wird, könnte eine Rispenart oder Wiesenfuchsschanz sein. Das mögen die meisten Pferde nur jung. Auch Schilfgräser sind meist nicht so beliebt.
Wie viel man wirklich reininvestiert an Pflegemaßnahmen, hängt natürlich auch davon ab, ob man die Fläche den Futterwert betreffend größtmöglich ausnutzen will. Bei mir ist das der Fall und daher bin ich seeehr penibel und habe außenrum einen Trail, der bei Trockenheit immer offen ist und innen lasse ich ganz kleine Portionsweiden innerhalb weniger Tage abweiden, dann hat die Fläche wieder Ruhe. Dadurch hat sich der Ampfer-Hahnenfuß-Acker über die letzten drei Sommer in eine vorzeigbare Weide verwandelt. Aber wenn ich mehr Platz hätte, wäre ich wohl weniger hinterher mit der Unkraut- und Lückenbekämpfung