Hier mal wieder eine Auffrischung
Ich habe heute ein Kundenpferd geritten und habe die Kamera mitlaufen lassen.
Das Pferd ist ein 20jähriger Norwegerwallach, den ich seit ca 2 Jahren mitbetreue. Ich habe einen Winter lang mit ihm vom Boden aus gearbeitet und die ganzen Grundlagen mit ihm erarbeitet. Ich habe ihn in den letzten Monaten nicht mehr geritten, sondern nur die Besitzerin und die RB unterrichtet. Beide clickern nicht, deshalb ist der Unterricht auch im Normalfall eher "normal klassisch" orientiert. Jetzt war die Besitzerin länger beruflich unterwegs und die RB hat ihn sehr viel geritten, und sehr viel vorwärts. Das hat ihn wieder total auf die Vorhand gebracht und er hat sich im Halsansatz total festgemacht.
Die klassische Lösung wäre jetzt über viele Seitengänge im Trab den Rücken zu lockern und am vorwärts-Abwärts-dehnen zu arbeiten, aber dafür müsste man sehr viel Druck aufwenden, da er so unbalanciert und fest ist zur Zeit dass er sehr viel Gewicht in den Zügel legt. Das ist nicht schön, wäre aber machbar als Korrektur.
Ich habe ihn stattdessen im HipShoulder-Shoulder gearbeitet und er war nach nur einer Einheit super fein, besser balanciert, der Schritt war ein klarer Viertakt und alles fühlte sich besser an.
Leider sieht man auf dem Video nicht so arg viel weil es zu weit weg ist, aber vielleicht reicht es um einen Eindruck zu bekommen.
Ich beginne damit, dass ich um die Pylonen reite in einer Biegung, die er leisten kann. Dabei frage ich immer wieder an ob er im Hals/Genick weich werden kann, und lasse sofort den Zügel wieder ganz lang damit er sich ungehindert dehnen kann. Nach einiger Zeit wechsele ich bei jedem Pylon die Richtung, zwischen den Pylonen ist der Zügel immer ganz lang damit er entspannt geradeaus gehen kann. Dann kommt das Rückwärts dazu, und dann das Anreiten aus dem Rückwärts. (alle diese Elemente haben wir früher einmal erarbeitet, so dass ich sie jetzt sofort einsetzen konnte).
Am Ende ist er superfein im Genick und am Zügel, und viel besser balanciert im Schritt. Auch der Trab (der furchtbar unbequem ist bei ihm, weil er eben kaum über den Rücken geht) ist weicher und geschlossener. Ich habe eigentlich nur getrabt, um zu schauen was sich geändert hat, und damit ich es auf Video anschauen kann. Normalerweise würde ich einfach noch länger im Schritt arbeiten.
Hier ist der Videolink
http://youtu.be/CBHocoEhy5w