auf die gefahr hin, dass die hälfte eh wieder nicht ankommt ;-) mach ich mir nochmal die mühe:
Wenn die andere Hälfte schon mal ankommt, hätte sich die Mühe dann doch gelohnt.
manfred, es gibt mehr als esogedöns und reizüberflutung - da liegen ganze galaxien dazwischen! dass du dir das nicht vorstellen kannst, ist nicht mein problem, das liegt an der beschränktheit deiner gedankenmodelle (sorry) - aber glaube mir, es ist so.
magst Du mir wenigstens eine Lichtstraße in dieser Grauzone eröffnen, damit ich meinen Horizont etwas erweitern kann?
ja, ein kauen bringt das pferd weg von der gefahrenquelle.
Nur mental oder wie?
Die Pferde, die ich kenne, stellen bei vermeintlicher Gefahr augenblicklich das Fressen ein. Denen bleibt das Futter sprichwörtlich im Munde stecken.
Ich kenne jedoch aus der TTeam-Arbeit das Lösen von Angespanntheit durch Kauen. Wenn ein Pferd z.B. erstarrt ist, kann man mit ein paar Haferkörnchen, diese Anspannung wieder etwas lösen. Meinst Du das?
nein, es braucht keine reizüberflutung, um zu desensibilisieren - das sind methoden aus dem mittelalter und haben nichts mit lernen zu tun, bloß mit erlernter hilflosigkeit.
Ja und diese erlernte Hilflosigkeit lehne ich eben ab.
Nehmen wir mal den rasselnden Dosensack aus dem Gelassenheitstraining. Ihn kann ich, wie bei der TTeam-Arbeit selbst hinter mir herziehen und den auslösenden Reiz somit auch steuern, also sofort wieder aufhören, wenn es dem Tier zu viel wird. Oder ich kann ihn frei nach M.R. wie einen Dummi am Pferd befestigen und es damit so lange laufen lassen, bis es erkennt, dass es diesem Teil weder entkommen noch es abschütteln oder weg kicken kann. Diese Methode stammt z. B. aus dem 20. Jahrhundert, man möchte es nicht glauben und sie erfreut sich wachsender Beliebtheit, da sehr effektiv.
ja, manchmal funktioniert das warten auf eine erwünschte reaktion in der echten welt nicht, weil wir den auslöser nicht kontrollieren können und er zu nahe ist (freilaufender hund, fahrender traktor, etc...).
das tier wäre zu gestresst, wenn es in dieser situation warten müsste und würde irgendwann das unerwünschte verhalten zeigen und beim nächsten versuch noch sensitivierter auf den auslösereiz reagieren.
Richtig! Und warum darf es dann nicht ein paar Schritte weg davon machen? Ich befinde mich mit dem Tier doch in keinem Verkehrsstau, wo es keine freien Wege mehr gibt. In einem solchen Gedränge habe ich mit so einem Tier auch nichts zu suchen.
Wenn ich also einen Motocrossfahrer (davon gibt es bei uns leider einige, die sich die Wälder mit den Reitern teilen) kommen höre, dann bewege ich mich mit meinem Pferd weg von der Straße / dem Weg und wir schauen aus sicherer Entfernung zu, wie er an uns vorbeisaust ohne dabei in Panik zu geraten. Hätte ich diese Möglichkeit nicht, würde Kauen vermutlich auch nicht helfen und ich müsste sehen, dass ich im Sattel bleibe, wenn mein Pferd steigt oder schon vorher absteigen, sofern ich die Zeit und Gelegenheit dazu habe.
Oder ich richte mein Pferd so darauf ab, dass ich wie unsere HB damit auf den Crossfahrer losgehen kann, um ihn samt Maschine zu Fall zu bringen, ihm dann den Helm von der Birne zu reißen und bei der Polizei im Nachgang anzuzeigen (wilder Osten).
die einfachere version: wir clicken für das bemerken und anschauen des auslösers und belohnen mit distanz. wir verändern die bedeutung des reizes, indem wir ihn an etwas angenehmes koppeln, wie zum beispiel futter.
Interessant! Hast Du mal ein konkretes Beispiel dazu?
wenn wir es einmal nicht schaffen, unter der reizschwelle zu bleiben und unser tier bereits das unerwünschte verhalten zeigt, rufen wir eine supereinfache übung ab und belohnen mit vergrößern der distanz.
Etwas genauer bitte oder ein Beispiel.
das beispiel mit dem baum ist absurd, sei mir nicht bös. natürlich wird das pferd in einer echten gefahrensituation nicht an der flucht gehindert und wird auch, wenn es auf sich alleine gestellt ist, richtig reagieren.
Es freut mich, dass Deine Vorstellungskraft dafür nicht ausreicht. Zu meiner Zeit der Ausbildung (nicht im Mittelalter) war das gängige Praxis. Der Reiter musste sein Pferd daran hindern können, es unter Kontrolle behalten und diese nicht verlieren. Ein Resultat aus dieser Praxis war, dass die Tiere überhaupt nicht mehr auf die Idee kamen, selbst etwas zu entscheiden und immer nur auf Kommando reagierten, komme was da wolle.
Dieses Training hatte seinen Ursprung im Militär, wo die Pferde sich der Schlacht auch nicht entziehen durften. In der Klassischen Ausbildung wurden sie sogar auch als Waffe eingesetzt, wie Du sicher weißt.
das liegt daran, dass es die wahl hat.
Sofern der Reiter sie ihm nicht nimmt.
Nur wenn es tatsächlich die Wahl hat, wird es sich auch frei entscheiden, was ihm schlimmer erscheint, sich dem Willen des Reiters zu widersetzen oder von dem Unheil "gefressen" zu werden.
das training beginnt nicht erst vor der haustür - je mehr wir die sinne und das gehirn im alltag - zb. auf der koppel fördern, desto besser können wir berteilungsgeschwindigkeit, gedächtnis - speicherung von lerninhalten, einfallsreichtum und verarbeitungskapazität fördern.
Nichts anders habe ich gemeint und auch gesagt.
LG Manfred