Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Reiten => Thema gestartet von: AbbeyWood am 22. Februar 2012, 17:00:48

Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 22. Februar 2012, 17:00:48
Anmerkung der Moderation: Das Thema wurde aus dem Reithalfter-Thread  (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=2264.0)abgeteilt.

Hallo Anna,

hier schwirrt irgendwo ein Fofo von Mána herum, vielleicht kann eine Moderatorin helfen und den thread finden? Da kannst Du es gut sehen, wie hoch das halfter verschnallt werden sollte. Pi mal daumen würde ich jetzt sagen 2 Finger breit weiter oben (weiß natürlich nicht, wie breit deine Finger sind). Eben so, dass die Atmung frei fließen kann.

Grüße
Steffi

Danke, ich glaub ich weis ca. wie hoch.
Wenn das Pferd manchmal recht wild ist. Ist es dann nicht besser es etwas weit runter zu schnallen um die Atmung absichtlich zu behindern? Klingt irgendwie blöd, aber ich fänds logisch.. wobei, ein erstickendes Pferd rennt in Panik noch mehr - naja  :confused:
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 22. Februar 2012, 17:07:40
Danke, ich glaub ich weis ca. wie hoch.
Wenn das Pferd manchmal recht wild ist. Ist es dann nicht besser es etwas weit runter zu schnallen um die Atmung absichtlich zu behindern? Klingt irgendwie blöd, aber ich fänds logisch.. wobei, ein erstickendes Pferd rennt in Panik noch mehr - naja  :confused:

Die Chance dass das Pferd sich auf Grund des Schmerzes noch mehr reinsteigert ist ziemlich groß... Ich würds so ungefähr wie ein englisches Reithalfter verschnallen. Also 2 Finger Richtung Ohren am Nasenbein.
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Kess am 22. Februar 2012, 17:08:52
Danke, ich glaub ich weis ca. wie hoch.
Wenn das Pferd manchmal recht wild ist. Ist es dann nicht besser es etwas weit runter zu schnallen um die Atmung absichtlich zu behindern? Klingt irgendwie blöd, aber ich fänds logisch.. wobei, ein erstickendes Pferd rennt in Panik noch mehr - naja  :confused:
:neinnein: Mach das bloß nicht  :oma:
Wie du schon schreibst: bekommt das Pferd keine Luft mehr, bricht es erst recht in Panik aus.
Außerdem möchtest du doch bestimmt nicht zu dieser Kategorie Mensch gehören, die mit solchen Mitteln das Pferd unter Kontrolle halten wollen.
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Mannimen am 22. Februar 2012, 18:00:43
Ein gebrochenes Nasenbein ist sicher auch nicht wünschenswert. :neinnein:
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 22. Februar 2012, 19:41:24
:neinnein: Mach das bloß nicht  :oma:
Wie du schon schreibst: bekommt das Pferd keine Luft mehr, bricht es erst recht in Panik aus.
Außerdem möchtest du doch bestimmt nicht zu dieser Kategorie Mensch gehören, die mit solchen Mitteln das Pferd unter Kontrolle halten wollen.

Gut, war nur ein kurzer gedanke von mir. Ich weiß eh nicht ob das mit Abbey hinhaut.. Wenn sie mal losrennt hab ich mit Trense kaum eine Chance. Die Vorvorbesitzer haben einfach so rumgezerrt anscheinend  >:( Und ein 22 jähriges Pferd weich im Maul zu kriegen - ich weiß nicht. Ich bemüh mich wirklich, total sanft und leicht zu sein, Zügel immer etwas locker - da sie eh zum draufhängen neigt.. Am Platz klappts halbwegs wenn sie locker ist, geht sie ganz gut... Da hat sie halt auch keinen Anlass loszustürmen... Im Gelände schon.. Ich mein ich hab sie eigentlich immer unter Kontrolle, aber wenn sie mal galoppiert, beißt sie drauf, Kopf runter und dann kann ich mit meinen sanften Hilfen abfahren... Da zieht sie mich fast ausm Sattel - was dazuführt dass ich die Schenkel reindrück... und sie wird noch schneller.. Ich hab jetzt inzwischen schon meine Methoden, dass es dazu nicht kommt.. sanft ist das halt eher nicht  :-[
Deswegen wollte ich immer mal gebisslos reiten, weil sie eigentlich nur mit Halfter ganz gut geht... man muss halt auch sehr draufhängen.. Ist mir aber irgendwie zu gefährlich wenn ich nicht weiß wie sie tut...
Eigentlich hoffe ist, dass sie sich entspannt, weil sie merkt da reißt keiner herum - weil ja auch keine Trense da ist... Und auf jede Verschnürung regaiert sie mit rennen rennen rennen - Angst wahrscheinlich.. vorne Kandare und schlaufzügel - hat sie wohl nicht nur einmal erlebt.. da ist sie wohl recht wehrlos

so genaug gelabert - sorrry  :nixweiss:
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Ramona am 22. Februar 2012, 20:32:51
Ich würds einfach mal so im Viereck probieren: eine gebisslose Variante anziehen, und evtl. ein einfaches Genickstück mit Trense drüberziehen, beide Varianten jeweils mit Zügel, den Gebisslosen Zügel zum "einwirken" nehmen, den Gebisszügel zur "Sicherheit" hängen lassen (oder locker dazunehmen, wenn du das hinbekommst).
So wirkst du einerseits ein bissl gegen deine Angst, kannst aber anderseits sehen, wie sie reagiert auf die gebisslose Variante.

Das kannst du dann auch (wenn du damit sicher umgehen kannst) auch ins Gelände übertragen?

lg, Ramona
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 22. Februar 2012, 20:50:27
Ich würds einfach mal so im Viereck probieren: eine gebisslose Variante anziehen, und evtl. ein einfaches Genickstück mit Trense drüberziehen, beide Varianten jeweils mit Zügel, den Gebisslosen Zügel zum "einwirken" nehmen, den Gebisszügel zur "Sicherheit" hängen lassen (oder locker dazunehmen, wenn du das hinbekommst).
So wirkst du einerseits ein bissl gegen deine Angst, kannst aber anderseits sehen, wie sie reagiert auf die gebisslose Variante.

Das kannst du dann auch (wenn du damit sicher umgehen kannst) auch ins Gelände übertragen?

lg, Ramona

Ich probiers auf jeden fall mal.
Angst hab ich eigentlich keine, da sie solang sie Schritt geht nicht losrennt.. nur manchmal wenn ich will dass sie steht und das vorderpferd weitergeht oder wenns ums galoppieren geht.. Ich hab auch keine Angst um mich.. Ich kann abspringen  :P Eher um sie - um ihre kaputten Hufe wenn sie am Asphalt galoppiert, Oder ihre alten Knochen wenn sie auf der Wiese ausrutscht.. Deswegen bin ich noch nie abgesprungen... auch wenn ich schon mal alle Wiesen im gestreckten Galopp überquert habe.. oh mein gott da hätt ich sie am liebsten zu leberkäse gemacht.. (natürlich nicht :D )
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: schmusekatze am 22. Februar 2012, 21:03:08
So wie ich es jetzt verstanden hab, macht sie auch mit Gebiss was sie will, oder?
Also hast ja sozusagen mit Reithalfter nichts anderes, wenn irgendwas sein sollte, oder?
(Ich hoffe man versteht was ich meine  :juck: )
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 22. Februar 2012, 21:31:51
Naja, dass sie mir wirklich mal aubhaut ist sehr selten... meistens schießt sie nur aufs galoppkommando los und ich hab sie nach 2 3 sprüngen wieder... man muss halt schon kraft haben dafür... und wenn sie wirklich mal schlimmer durchgeht... bis zum stall gerannt ist sie mir noch nie.. auch nicht auf eine straße... irgendwie kann ich sie immer halten...
und sie ist eigentlich wirklich brav und erzogen.. sie würde nie ausm schritt losschießen. wenn man die zügel annimmt pieffiert sie dahin, und wird zwar total aufgeregt, aber da ist sie wieder leicht zu halten.. traben kann man fast am langen zügel - eher ein flotter trab, aber nicht davon gerannt.. trab schritt übergänge funktionieren sehr gut... und meistens auch galopp trab... wenn sie kontrolliert galoppiert...

Naja, mit Gebiss, weiß ich, dass ich sie wirklich im notnotnotfall mit einem kringerl bremsen kann - soweit wars aber noch nie, wiel ich angst hab dass sie hinfällt.. ich reit sie auch schon seit 2007 und hab meine Methodenn entwickelt. sie sind zwar absolut nicht so wie ich gerne reiten möchte, aber ich habs nie hingekriegt. beim reithalfter, weiß ich halt garnicht wie sie reagiert...
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Bettina am 22. Februar 2012, 22:12:39
Mit Kringel reiten kannst du sie aber Gebisslos sicher genau so gut bremsen. Ich kann deine Bedenken verstehen, es geht mir ähnlich, Berta ist ja im Gelände auch so eine Ich-bin-dann-mal-weg-Kandidatin. Allerdings spielt sich das glaube ich nur in unseren Köpfen ab. Wenn die Damen wirklich die Biege machen, dann machen sie das – ob mit Gebiss oder ohne spielt glaub ich keine Rolle.
Und Berta konnte ich auch dann immer erst bremsen, wenn ich wieder zum Sitzen kam, sie sich anderweitig beruhigt hat oder das andere Pferd nicht mehr mitkam... wenn ich so drüber nachdenke, konnt ich sie mit Zügeleinwirkung eh nie wirklich bremsen.

Ich war jetzt bisher einmal gebisslos draußen, da hatte ich "zur Sicherheit" (wie gesagt, eher für mein komisches Hirn  :confused:) die Trense mit dabei / drauf; 4-züglig dann, die jeweils andern hatt ich nur ganz locker mit in der Hand, dass sie halt nicht runterfallen. (Witzigerweise haben wir sie auch gebraucht, die Trense, aber aus einem ganz anderen Grund, aber das wird dann total OT hier. :rotw:)
Was sicher nicht schadet, ist, wenn man die Grundverständigung in kurzen Einheiten mal nochmal mit besonderer Wertschätzung unter die Lupe nimmt, auf dem Platz oder so. Gebisslos ist ja vor allem fürs Pferd ein wenig anders, denk ich mir.

Im Übrigen würde ich auch 2-3 Finger unterm Jochbein verschnallen. So ähnlich wie Kappzaum, eigentlich?
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 23. Februar 2012, 10:08:37
Hallo Anna,

mir scheint, dass eine Umstellung auf gebissloses Reiten erstmal eine gute Sache ist, WENN Du auch generell das Reiten unter die Lupe nimmst. Egal wie alt Dein Pferd ist und welche Vorerfahrungen es hat, an einer konsequenten Umstellung auf die Annahme von Zügel- und Gewichtshilfen wirst Du wohl nicht herum kommen. Zum Wohle des Pferdes und für Deine Sicherheit. Mal so aus der Ferne geschrieben, würde ich auf jeden Galopp für ein paar Monate mindestens verzichten. Im Viereck kannst Du die feine Zügelhilfe gebisslos gut lernen. Das Sich- drauflegen wird tatsächlich besser werden, wenn Du nur mit Reithalfter reitest und nicht ins Ziehen kommst. Kann Abbey sich wirklich lang strecken? Hat sie gelernt, sich am hingegebenen Zügel zu strecken und balanciert auch am losen Zügel zu gehen? Viele Pferde trauen sich auch mit Reithalfter geritten nicht, sich wirklich richtig runter zu strecken. Und auch mal ein paar Runden so zu laufen. So zu traben. Auch viele Reiter trauen sich das nicht. Wenn das gut klappt, kannst Du beginnen mit der Zügellänge zu spielen.

Der Verzicht auf die schnelle Gangart Galopp hat mehere Vorteile. Zum einen tirtt die Erinnerung Deiner Stute an "Abhauen" im Gelände langsam, langsam etwas in den Hintergrund (kann natürlich durch falsches Verhalten draußen auch nach Jahren wieder aktiv werden), zum anderen hast Du zeit im wirklich sicheren Rahmen das Pferd neu zu konditionieren. Nämlich darauf, dass Zügelhilfen und Zügeleinwirkung angenehm sein können - eben durch das Clickern. Damit lernt das Pferd ehemals negativ besetzte Erfahrungen als positiv neu kennen. Daraus ergibt sich auch die lange Zeitspanne der Galoppabstinenz.

Ich glaube Dir gerne, dass Du inzwischen gelernt hast, Abbey im Gelände so zu reiten, dass keine Gefahr besteht, da Du sie quasi zeitnah am Durchgehen hindern kannst. Das ist aber reines Reagieren auf pferdisches Fehlverhalten und eine pferdische Angstreaktion. Ich denke, dass Du durch eine Umkonditionierung, wie oben beschrieben, eine völlig neue Qualität in Euer gemeinsames Reiten bringen kannst.

Viel Spaß dabei und berichte mal.

Grüße Steffi

Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Bettina am 23. Februar 2012, 10:22:18
Schöner Beitrag, Steffi! :dops:
Danke dir! *auchzuHerzennehm*
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 23. Februar 2012, 18:33:36
Hallo Anna,

mir scheint, dass eine Umstellung auf gebissloses Reiten erstmal eine gute Sache ist, WENN Du auch generell das Reiten unter die Lupe nimmst. Egal wie alt Dein Pferd ist und welche Vorerfahrungen es hat, an einer konsequenten Umstellung auf die Annahme von Zügel- und Gewichtshilfen wirst Du wohl nicht herum kommen. Zum Wohle des Pferdes und für Deine Sicherheit. Mal so aus der Ferne geschrieben, würde ich auf jeden Galopp für ein paar Monate mindestens verzichten. Im Viereck kannst Du die feine Zügelhilfe gebisslos gut lernen. Das Sich- drauflegen wird tatsächlich besser werden, wenn Du nur mit Reithalfter reitest und nicht ins Ziehen kommst. Kann Abbey sich wirklich lang strecken? Hat sie gelernt, sich am hingegebenen Zügel zu strecken und balanciert auch am losen Zügel zu gehen? Viele Pferde trauen sich auch mit Reithalfter geritten nicht, sich wirklich richtig runter zu strecken. Und auch mal ein paar Runden so zu laufen. So zu traben. Auch viele Reiter trauen sich das nicht. Wenn das gut klappt, kannst Du beginnen mit der Zügellänge zu spielen.

Der Verzicht auf die schnelle Gangart Galopp hat mehere Vorteile. Zum einen tirtt die Erinnerung Deiner Stute an "Abhauen" im Gelände langsam, langsam etwas in den Hintergrund (kann natürlich durch falsches Verhalten draußen auch nach Jahren wieder aktiv werden), zum anderen hast Du zeit im wirklich sicheren Rahmen das Pferd neu zu konditionieren. Nämlich darauf, dass Zügelhilfen und Zügeleinwirkung angenehm sein können - eben durch das Clickern. Damit lernt das Pferd ehemals negativ besetzte Erfahrungen als positiv neu kennen. Daraus ergibt sich auch die lange Zeitspanne der Galoppabstinenz.

Ich glaube Dir gerne, dass Du inzwischen gelernt hast, Abbey im Gelände so zu reiten, dass keine Gefahr besteht, da Du sie quasi zeitnah am Durchgehen hindern kannst. Das ist aber reines Reagieren auf pferdisches Fehlverhalten und eine pferdische Angstreaktion. Ich denke, dass Du durch eine Umkonditionierung, wie oben beschrieben, eine völlig neue Qualität in Euer gemeinsames Reiten bringen kannst.

Viel Spaß dabei und berichte mal.

Grüße Steffi



ich denke, das geht schon sehr weit vom eigentlichen Thema weg oder? Vielleicht ein eigener Thread oder so... Ich bin jedenfalls froh über jeden Tip  :-*
Ja, im Schritt streckt sie sich sehr schön. Zwar nicht richtig runter, aber der Hals ist ca. waagrecht. In der Bahn, ist es auch kein Problem sie an den Zügel zu reiten, Zügel aus der Hand kauen kann sie auch halbwegs.. Aber beim galopperen drückt sie den Hals eher rauf und gegen den Zügel.. Im TRab auch, außer die Zügel sind sehr locker - entspanntes fallenlassen ists dann aber auch nicht.
Ein anderes Problem ist auch das Zügelwegreißen, und jetzt mitm Clicker hab ich schon geplant mal allein ins Gelände zu gehen und das zu üben.. Also Kopf runter clicken und so.. Das Problem beim ausreiten ist, wenn sie flott geht, ist sie so im gehen das sie fürn clicker nicht mal stehen bleibt.. Deswegen wollte ich das alles mal alleine probieren, ohne Ablenkung durch andere Pferde. Am Platz kann man nur zeit leider garnicht reiten, und Abbe hat grad einen dicken haxen - deswegen muss ich noch warten - aber am Wochenende wirds wohl gehen - hoffe ich
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Bettina am 24. Februar 2012, 00:23:22
Sollen wir einen Gebisslos-reiten-Thread draus machen? (Also, den Teil halt abtrennen?)
Ich such ggf. morgen mal, ob wir da schon was haben und gliedere euch da ein, falls ja. :)
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 24. Februar 2012, 09:27:16
Hallo Anna,

vielleicht wird unser Thema verschoben, aber bis dahin noch kurz ne Rückmeldung. So wier Du die Reaktionen von Abbey beschreibst, wird sie sich vielleicht zuerst auch mit Reithalfter noch verhalten. daher würde ich quasi mit dem Umlernen per Clicker sofort beginnen. Und da wäre als erstes das Abstrecken am hingegebenen Zügel. Wenn das Pferd im Stand schon gut den Kopf senkt und auch an der Longe in allen Gangarten, machen es viele auch rasch unterm Sattel. Da würde ich als erstes drauf achten.  Den hingegebenen Zügel auch gerne im Trab und dann mal versuchen mit der Zügellänge Bahnfiguren zu reiten. Musst natürlich drauf achten, dass Dein Pferd nicht über den Zügel stolpern kann. Vorher prüfen und gegebenenfalls leicht verkürzen.
Das Zügelaufnehmen kannst Du dann über mehrere bahnrunden strecken. Also zuerst über Schenkelhilfen z.b. etwas den Schritt intensivieren, dabei kommt oft der Kopf schon leicht höher und in dem Maße, wie der Kopf höher kommt, verkürzt Du den Zügel. Nicht mehr. Bis die Zügel anstehen darf es gerne lange dauern. Solange das gut geht immer wieder C/B. Bei dieser Übung sollte Abbey keine Abwehrreaktion zeigen, sich nicht gegen die Hand wehren, drauf legen, Rücken durchdrücken, Hals rausdrücken und ähnliches.

Wenn sie am aufgenommenen Zügel dann geht, würde ich schwerpunktmäßig zuerst große Zirkel, große Biegungen reiten. Gerne leichtes Übertreten auf dem Zirkel probieren. Dabei kannst Du überprüfen, ob sie sich an den Zügel herandehnen kann. Bei Abwehr bewegungen siehe oben, fehlt es noch an Kraft und lockerer Muskulatur. Das wäre dann auch am Boden zu üben.

Danach würde ich es 'mal mit der Löseübung von Bent Branderup probieren. Dabei reitest Du große Zirkel am komplett hingegebenen Zügel. Dafür kannst Du schön das Kopf runter clicken üben. Am hingegebenen Zügel dann leichte Stellung herstellen /herclicken. In dieser Haltung dann ganz langsam den Zirkel reiten. Wenn es klappt, dann Zirkel verkleinern und vergrößern. Aber nur mit Gweichtshilfen und dem jeweiligen Schenkel. Zügel bleiben hingegeben. Mit der Übung bekommst Du eine wunderbare Lockerung im Rücken, Schenkelgehorsam und lenrst, den Zügel quasi zu vergessen. Damit verschwinden dann auch für Abbey die negativen Erlebnisse nach und nach aus der direkten Erinnerung. Gelöscht werden sie dadurch nicht. Aber sie werden quasi überblendet durch positive Lernerfahrungen.

Viel Spaß
Grüße
Steffi
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 24. Februar 2012, 19:48:46
Danke für deine ausführliche Antwort. Mit Clicker und Longe wollte ich schon beginnen - auch weil sie als altes Pferd bewegung braucht, aber locker und entspannt. Aber unser Reitplatz ist voll Schnee udn drunter versteckte Eisplatten  >:( Ich werd ihn mal anscheuen gehen, aber mehr als Schritt geht auf keinen fall.
Dann ist es wohl am besten erst mal Sattel und Zäumen und am Platz Kopfsenken vom Boden aus clicken oder? Wenn ich drauf sitze, macht sies glaub ich garnicht von selbst  :-[ nur nach vorne gerade weg strecken. Wenn ich clicke sollte sie ja immer stehen bleiben oder? Dadurch wird sie ja wieder voll rausgerissen oder? oder ist das am Anfang egal solang sies versteht und dann sofort wieder Kopf runter und wieder  :click:. Aber ich glaub ich müsst da mal ewig reiten bis sies ansatzweise anbietet und dann würde sie sich langweilen.
Dafür wäre das mit den Bahnfiguren kein Problem, da sie super ohne Zügel zu lenken ist. Das ganze mit gesenktem Kopf ist dann schon schwieriger denke ich.
Und dabei darf ich sie nicht runterspielen sondern es muss alles von ihr kommen - wahrscheinlich.

Achja. macht es überhaupt Sinn unterm Sattel beginnen den Kopf zu senken, wenn sies im Stand nur so ein bisschen kann und sies vom longieren noch garnicht kennt? Weil longieren trau ich mich nicht zur Zeit, weils zu rutschig ist..
Titel: Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: eboja am 24. Februar 2012, 22:13:38
Ich würde das Kopfsenken erstmal noch vom Boden üben, damit sie es dann beim Reiten auch eher anbietet. Das macht es ihr einfacher.

Ich könnte Euch die Posts auch raustrennen, ich weiss nur nicht so recht, unter welchem Titel :nixweiss:.
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Muriel am 25. Februar 2012, 00:00:06
Dein Pferd hat vor allem das Muster, die seitlichen Halsheber festzuspannen und loszudüsen.
Dem kann man mit dem One-Rein-Stop entgegenwirken. Und den kann man ganz gut in kleinen Schritten üben, damit er im Notfall auch verfügbar ist.
Das sieht so aus dass Du über den einseitigen Zügel den Hals biegst und eine Antwort vom Pferd belohnst.
Ganz genau kann ich Dir das morgen beschreiben, heute ist es ein wenig spät dafür.

Wenn der One-Rein-Stop geübt ist, ist es auch egal, ob da eine Trense oder eine gebisslose Zäumung vorne am Kopf ist.
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 25. Februar 2012, 09:13:56
Dann übe ich heute ein bisschen Kopfsenken. Soll ich da einfach warten bis sies anbietet, oder So wie bisher mit Hand hinter die Ohren. - Vom Reiten aus wirds etwas schwer mit Hand hinter den Ohren  :lol: Das Problem ist ich kann nicht longieren.. Wenn ichs auf der Koppel mach wirds den SB nicht so freuen wegen der Wiese, und am Platz is es rutschig  :grmpf:
Aber im Gelände ist alles noch schwieriger zu üben, weil sie da alles anschauen muss, und sowieso dazu neigt mal einfach zu gehen... Das ist für sie anscheinend das sschönste - im rennschritt dahin zu gehen, da kann ich clicken ud sie hörts nicht, bzw. bleibt sie nicht stehen und wenn ich sie brems, nimmt die die karotte nicht  :confused:
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Kess am 25. Februar 2012, 10:28:38
Ich würde dir vorschlagen, entweder das Kopfsenken auf Stimmsignal zu trainieren oder einfach eine andere Körperstelle auszusuchen, auf die du die Hand legst. Am besten eine, wo du auch aus dem Sattel dran kommst  ;) Die meisten haben wohl den Mähnenkamm ein Stück vor dem Widerrist ausgesucht.

Um weiter am Kopfsenken (KS) zu arbeiten, musst du gar nicht richtig longieren. Da Abbey ja noch in den Anfängen steckt, reicht es erst mal, das KS z. B. beim Spazierengehen im Schritt abzufragen. Der Übergang vom KS im Stehen zum KS im Gehen ist für das Pferd meist ein gewaltiger Schritt. Selbst wenn das KS auf Signal im Stehen zu 100 % klappt, muß es noch lange nicht auch im Gehen funktionieren. Denn das ist ein neues Kriterium, das auch neu geübt werden muß.

Also wie immer im CT: Schritt für Schritt und möglichst kleinschrittig vorgehen
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 25. Februar 2012, 10:40:04
Gut, dann testen wir heute mal unsere neuen Schuhe und üben beim Spazieren Kopfsenken  :nick:
Vielleicht tut das auch dem dicken haxen gut   :confused:
ich berichte :)
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Nadine am 25. Februar 2012, 11:47:08
Hallo Anna,

was Muriel hier schreibt
Dein Pferd hat vor allem das Muster, die seitlichen Halsheber festzuspannen und loszudüsen.
würde ich auch so einschätzen. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und nach Deinen Beschreibungen behaupten, dass Ihr der Rücken, der Hals und vor allem das Genick wehtun.

Wenn die Vorvorbesitzerin - wie du schreibst - wirklich soooo fest im Maul war und sie da immer richtig festgehalten hat, hat sie mit Sicherheit Probleme im Kiefergelenk, im Genick, was sich nach hinten auf die komplette Wirbelsäule auswirkt - das könnte mit ein Grund dafür sein, dass sie überhaupt nicht mehr loslassen kann...........
ich würde mir zu allererst jemanden suchen, der Deinem Pferdchen die Schmerzen nehmen kann und vor allem Dir zeigt was du tun kannst........ so lange ihr das alles wehtut, wird sie nicht loslassen, und vor allem nicht entspannt sein können.

Ganz liebe Grüße
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 25. Februar 2012, 12:19:40
Hallo Anna,

was Muriel hier schreibt  würde ich auch so einschätzen. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und nach Deinen Beschreibungen behaupten, dass Ihr der Rücken, der Hals und vor allem das Genick wehtun.

Wenn die Vorvorbesitzerin - wie du schreibst - wirklich soooo fest im Maul war und sie da immer richtig festgehalten hat, hat sie mit Sicherheit Probleme im Kiefergelenk, im Genick, was sich nach hinten auf die komplette Wirbelsäule auswirkt - das könnte mit ein Grund dafür sein, dass sie überhaupt nicht mehr loslassen kann...........
ich würde mir zu allererst jemanden suchen, der Deinem Pferdchen die Schmerzen nehmen kann und vor allem Dir zeigt was du tun kannst........ so lange ihr das alles wehtut, wird sie nicht loslassen, und vor allem nicht entspannt sein können.

Ganz liebe Grüße

Naja, das von den Vorvorviorvor besitzern (sie hatte schon einige) ist mehr ein Vedacht. Da sie aber Turnierpferd war (Vielseitigkeit) Angst vor Hindernissen, Stangen, Männern, Gerten ... hatte (sie springt mit mir wieder ganz brav), denke ich dass die sie wohl nicht so nett behandelt haben.. Wenn die normal, sanft und respektvoll mit ihr umgegangen wären, wäre sie nicht so misstrauisch, ängstlich, schüchterm unsicher...

seitliche Halsheber - was ist das genau?
Was sie schon macht, ist die Halsunterseite festzumachen, Zähnezusammen und Hals runter oder vor. So zieht sie mich fast aus dem Sattel. Ich bin eher klein und leicht, aber ich hab mit der Zeit recht viel Bauchmuskeln und Armmuskeln entwickelt um sitzen zu bleiben  :cheese:

Mit hat mal meine Homöopathin gemeint, dass Abbey leicht verspannt ist und sie glaubt es liegt am Sattel. Zu der Zeit hat sie aber gerade eine lange reitpause gehabt und mein Verdacht war, dass sie wegen ihren Hufen immer schief gelaufen ist.. Die Homöopathin hat dann gemein dass das schon möglich wäre kutrzzeitig.
Ich hatte mal einen Barhufbearbeiter da, der ist auch Physiotherapeut. Der war nur zum Hufe bearbeiten da und hat sie demnach nicht genau angschaut. Aber er hat gesagt sie hat eine leicht schiefe Hüfte ob sie mal geflogen ist (schon läönger her) und sie tut sich schwer ein Hinterbein zu heben (ausschneiden) , weil sie da irgendwas hat. Deswegen sollte man auf keinen Fall den Fuß mit Gewalthochhalten, und sie immer wieder absetzen lassen wenn sie möchte. Er hat damal aber nicht gesagt, dass das dramatisch wäre..
Ich hatte auch im Herbst RU mit ihr (jetzt leider Winterpause wegen Schnee) und der RL war recht zufrieden.. Obwohl sie 22 ist und ich jahrelang kaum geritten bin und wenn dann im Gelände, ist sie sehr schön gegangen. Hat schön nachgegeben im Genick, war locker...

Am Platz hab ich eigentlich nicht das Gefühl das sie verspannt ist. Da geht sie im Schritt nach ein paar minizügelhilfen, schön locker runter (auch das der Zügel manchmal ein bisschen durchhängt) und biegt sich schön llocker, geht schöne seitengänge.. Im Trab braucht sie ein bisschen um locker zu werden. Man muss viel leichttraben, eher langer Zügel, sie daran erinnern, dass sie den Kopf runternimmt, bzw. nicht angespannt nach vorne.

Sie hat auch seeeehr viele Muskeln an der Halsunterseite, und weniger oben bei der Mähne - normal sollte das ja genau umgekehrt sein oder? und so fällt es ihr auch schwerer den Kopf runter zu nehmen - wenn das Muskelpaket im Weg ist..

Deswegen glaube ich, dass es mal wicktig wäre, sie viel mit gesenktem Kopf zu arbeiten. Das war eigentlich mein Plan - dann ist der Winter gekommen :@


Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Nadine am 25. Februar 2012, 12:44:39
Die seitlichen Halsheber sind die Muskeln rechts und links am Hals, die dafür Sorgen, dass sie den Kopf und den Hals heben kann.
Du bist auf dem richtigen Weg und dass Dein Pferdi eine schiefe Hüfte hat, kann ich mir gut vorstellen, allerdings glaube ich, dass es eher von vorne kommt (Genick, Kiefer).
Wenn Sie immer so zubeißt, macht die ganze Backenmuskulatur, die Genickmuskulatur und die Halsmuskulatur zu, dann noch das ständige Kopfhochnehmen, gibt den Unterhals und zu wenig Oberhalsmuskulatur. Aber da wirkst du ja schon schön dagegen.

Um den Kopf so hoch zu nehmen, muss sie quasi den Rück nach unten durchbiegen (weißt wie ich meine?) was mit sich bringt, dass hier die Muskulatur auch zu ist.

Und mit Sicherheit hat sie, durch die vielen komischen Sachen, die die Vorvorbesitzerin mit ihr getrieben hat, einen verschobenen Kiefer, verschobene Halswirbel, etc. was sich durchzieht bis zur Hüfte……….
Wie gesagt, ich würde mir tatsächlich zuerst jemanden suchen, der die kleinen Baustellchen beseitigt damit sie schmerzfrei ist. Derjenige kann dir dann auch einen „Trainings- und Behandlungsplan“ für Dich selbst zusammenstellen, damit die Muskulatur weich bleibt und die Muskulatur aufgebaut wird, die sie eigentlich brauch.   :cheer:
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Muriel am 25. Februar 2012, 12:52:06
Wenn ich mir das letzte Bild anschaue, das Du bei deinen Fotos reingestellt hast, sieht man dass sie die ganzen oberen Muskeln festhält - das scheint schon ein langjähriges Muster zu sein.

Direkte Verbesserung könntest du also erreichen, wenn Du Kopfsenken beim Gehen, beim Longieren und beim Reiten erstmal zum meistbestärkten Verhalten machst. dh du clickst erstmal im Stand jegliche Idee davon, wenn sie dann weiss, was gemeint ist, nimmst du das ins Führen im Schritt mit. Jegliches Angebot von ihr, den Hals fallen zu lassen, bekommt einen :click:
dann dauert es in der Regel nicht lange und du kannst in die Entfernung gehen. Innerhalb einer Session beim Longieren würde ich mich dann erstmal nur darauf konzentrieren, damit sie weiss: Kopfsenken lohnt sich IMMER und ist immer die richtige Antwort.
Dazu brauchst du weder ein Signal noch sonstwas, nur die ständige Bereitschaft jedes Angebot von ihr zu bestärken.
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Nadine am 25. Februar 2012, 12:59:21
huhu Muriel, wo sind die Bilder zu finden?

und für Deine Ideen  :keks:   :cheese:
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 25. Februar 2012, 13:05:41

Wie gesagt, ich würde mir tatsächlich zuerst jemanden suchen, der die kleinen Baustellchen beseitigt damit sie schmerzfrei ist. Derjenige kann dir dann auch einen „Trainings- und Behandlungsplan“ für Dich selbst zusammenstellen, damit die Muskulatur weich bleibt und die Muskulatur aufgebaut wird, die sie eigentlich brauch.   :cheer:


Ich werde erstmal mit dem Kopfsenken beginnen - und verschlimmerung versuchen damit entgegenzu wirken. Und dann mal TÄ oder HP fragen was sie meinen, wenn sie mal da sind. Meine Mutter ist etwas allergisch auf "mama, ich glaub abbey braucht einen..." , weil abbey gerade schuhe bekommen hat, und ständig was ist. Wenns ein wirkliches Problem gibt, ist klar das wir wen holen. Wenn z.b. Der RL sagt das geht mal garnicht.. Aber da alles meine Mum zahlt, ist es ein bisschen schwer, weil ich sie nicht noch mehr finanziell belasten will - wir hatten bestimmt über 1000€ TA wegen Abbey im letzten Jahr..  :-\

damit sie weiss: Kopfsenken lohnt sich IMMER und ist immer die richtige Antwort.
Dazu brauchst du weder ein Signal noch sonstwas, nur die ständige Bereitschaft jedes Angebot von ihr zu bestärken.

damit beginne ich gleich heute.  :dops:
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Nadine am 25. Februar 2012, 13:21:02
ich wünsch euch auf jeden Fall alles Liebe und Gute   :herz:
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Muriel am 25. Februar 2012, 13:24:50
huhu Muriel, wo sind die Bilder zu finden?

und für Deine Ideen  :keks:   :cheese:

danke :kau: und guckstu in Abbey Fotothread (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=2412.0).  :nick:
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Nadine am 25. Februar 2012, 13:33:18
 :danke2: Muriel  :cheer:
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Bettina am 09. April 2012, 13:15:32
Ich glaube, auf jede neue Zäumung muss sich das Pferd erst einstellen, bzw. ich als Reiter muss es mit den Grundbegriffen kurz neu vertraut machen – was vermutlich bei einigen schneller und bei anderen langsamer geht.
Und wenn sie aufs Gebiss leicht und gut reagieren, sollte es denke ich nicht sooo ein Problem sein, dass auch auf andere Zäumungen "umzupolen" – sofern dem Pferd die Zäumung nicht grundsätzlich nicht taugt. :nixweiss:

Aber... *hups* Ich bin ja hier in der Fotobox... sorry... :grinwech:

Sie war Vielseitigkeitspferd und ist jetz 22 - man muss auch am gebiss sehr draufhängen , vor allem wenn sie sich heißläuft, hängt sie sich so aufs gebiss..  Aber sanft gehts nur im Schritt..
Ich hab so ein Knotenhalfter, das vorne 2 Ringe hat und enger wird wenn man anzieht, und mit dem Nasenteil vom Hannoveranischen RH hab ichs probiert.
Es geht im Prinzip schon, aber halt echt mit extremen Zug... ich hab schon oft überlegt mir mal ein "gescheides" zu kaufen, aber ich hab noch nie so viel geld gehabt um das einfach zu probieren - und leider is es doch eher teuer oder?

Wir haben seit kurzem 4 Renegades ;) nachdemm ich 2 Jahre gewartet hab bis die Hufe eine halbwegsnormale Form haben - davor hat garnix draufgepasst..



es gibt dazu schon einen thread ,  :cheese:
das problem ist, am Platz gehts eigentlich - das lenken nicht so , aber das ist klar.. nur beim ausreiten sind wir in 5 min daheim  :cheese:

Nochmal OT: Wenn es mit und ohne Gebiss ein Problem ist, dann ist es aber doch eher eine Sache, die unabhängig von der Frage, wie sie nun gezäumt ist, eben ein Problem ist. (Okay, das war jetzt wirr.) Was ich sagen will: Nur Umrüsten behebt das natürlich nicht. :meinung:



stimmt. Mit Trense ist sie zwar mühsam, Aber mit ein bisschen abspielen, Kopf zu mir holen, Fäuste auf Sattel/Widerrist aufstellen und dagegensitzen kann ich sie gut halten.. Auch wenn sie kurzfristig losprescht, mit die Zügelwegzieht, kann ich sie so wieder sammeln und bremsen.. Allerdings ist da keine Rede von sanft.
Ich hab jetzt mal das Mexikanische weggetan und das Hannoversche englisch verschnallt - sodass sie keinen Sperrriemen hat Jetzt reißt sie das Maul auf , sonst ist sie gleich...

Wart, ich such mal den Thread. Kannst du das dann vielleicht darein dingseln? Wir spammen sie Fotobox voll  :cheese:

EDIT: da ist er http://www.clickerforum.info/index.php?topic=2545.msg101996#msg101996
Bitte, Bettina ;)
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 09. April 2012, 21:22:31
Ich wollt da nochwas hinschreiben, habs irgendwie vergessen ...  ???



wegen dem, dass das Problem, da nicht mit der Zäumung zu tun hat:

Das stimmt.. Aber ich weiß, dass ich sie mit Trense halten kann.. Das gibt mir dann doch ein bisschen mehr das Gefühl nicht hilflos auf einm rennschwein zu sitzen..

Im Prinzip wärs ja auch cool, sie an sanfte Hilfen zu gewöhnen ob mit oder ohne Trense ist dnn ja egal..
Aber wie mach ich das?!
Am Platz klappts, da geht sie ziemlich locker und ruhig, und es braucht echt nicht viel Gezupfe.
Beim Ausreiten im Schritt gehts halbwegs, solang sie ruhig ist. Wenn dann aber was aufregendes passiert, ist das eben viel aufregender. Wenns ans galoppieren geht, oder nur auf eine Strecke an der man theoretisch galoppieren könnte, wenns heim geht, wenn andere Pferd wiehern.. Dann kann ich mit meinen zupfern alt werden.. sie reagiert nicht. in solchen situationen nimmt sie nicht mal leckerlies die ich hinhalte.. oder reagiert auch nicht auf den click...
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Mannimen am 10. April 2012, 00:33:19
Im Prinzip wärs ja auch cool, sie an sanfte Hilfen zu gewöhnen ob mit oder ohne Trense ist dann ja egal..
Aber wie mach ich das?!
Am Platz klappts, da geht sie ziemlich locker und ruhig, und es braucht echt nicht viel Gezupfe.
Beim Ausreiten im Schritt gehts halbwegs, solang sie ruhig ist.

Selbst Parelli fängt immer erst ganz sanft und leise an, bevor er immer gröber und lauter wird.

Wenn ich möchte, dass mir mein Pferd auch zuhört, wenn ich sanft und leise bin, dann darf ich eigentlich nicht grob und laut werden. Ich muss also sehen, dass ich mein Ziel niemals aus den Augen verliere und immer wieder dort hin zurückkehre, selbst wenn ich mal von dem Weg abgekommen bin.

Klappt es also am Platz ohne viel Gezupfe, kann ich das dort weiter ausbauen bis kein Gezupfe mehr nötig ist, also meine Stimme oder gar nur meine Gewichtshilfe dafür ausreicht. Es ist möglich ein Pferd alleine über die Atmung zu stoppen. :nick:

Im Gelände lauern viele Gefahren, die alle erst einmal vom Boden aus bewältigt werden sollten, bevor ich mich in den Sattel setze. Ich kann nichts mit in den Sattel nehmen, was mein Pferd vom Boden aus nicht beherrscht. Vor allem keine Sicherheit! Erst wenn es sich im Gelände genau so sicher fühlt wie auf dem Platz, wird es unter dem Sattel entspannter werden. Ein Reiter der ständig auf Habacht-Stellung auf dem Rücken seines Pferdes tront, bietet weder Sicherheit noch Orientierung. Er sorgt auch bei dem Tier für Anspannung. Da ist es dann völlig egal welche Zäumung es hat. Die Basis stimmt schon nicht. :-\

Gemütliche Schrittrunden im Gelände wird es erst geben, wenn die Basis stimmt und wenn sich das Tier dort sicher fühlt. Dann kann es auch entspannen und feinste Hilfe annehmen. Im angespannten Zustand wird es diese nicht wahrnehmen und somit überhören. Ich muss also lauter werden, was nicht mein Ziel ist. Betreibe ich das so weiter entferne ich mich von diesem Ziel und komme von meinem Weg ab. :confused:

LG Manni
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: penelope am 10. April 2012, 08:52:43
Soll ich ehrlich sein?
Ich würd ein 22 Jahre altes Pferd nicht mehr unbedingt an irgendwas ganz neues gewöhnen wollen.

Was meinst du denn mit "Vielseitigkeitspferd"? Ist sie erfolgreich Geländewettbewerbe oder in allen drei Disziplinen gestartet? In welcher Klasse? Eigentlich müsste sie dann ja über eine halbwegs solide Grundausbildung verfügen und im Gelände zu händeln sein.

Hast du Reitunterricht mit dem Pferd?

Bezüglich dem " Galoppstrecken-Phänomen", Aufregung wenn andere Pferde wiehern und schnell aufdrehen: da hat selbst meine alte Friesenstute auch gerade ihre Phase in den ersten Frühlingswochen  :confused: Ich find sie auch eigentlich zu alt für den Quatsch, aber das interessiert sie gerade nicht sonderlich. "man ist so alt, wie man sich fühlt" und sie fühlt sich gerade anscheinend wie drei einhalb  :cheese:
Das hat aber ganz bestimmt nichts mit der Zäumung zu tun. Da hilft nichts weiter als ruhig und konsequent bleiben und immer wieder üben  ;)
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 10. April 2012, 08:55:18
So hab ich mir das auch mal überlegt. Ich hab mich letzens mal ohne alles am Platz rausgesetzt und das stehenbleiben hat ein paar mal geklappt..
Beim spazieren üben wir. Sie ist (wie beim reiten) ja garnicht unentspannt. Sie geht locker, lässt oft sogar den kopf fallen und ich kann die zügel fast ganz auslassen... Wenns aber auf eine Wiese geht, oder sie lange gestanden ist.. naja wie beschrieben  :angst: obwohl sie meistens glaub ich keine angst hat..
Ich glaub auch, das oft ich sie heiß mach, wenn ich automatisch sie zügel kurz nimm, weiß sie, dass entwede eine wiese kommt, oder wir antraben(galoppieren)
Und ich glaube, das wurde ihr angelernt... Also vorne kurz, ud hinten treiben heißt vollgaß.. Also ist logisch, dass sie denkt zügel kurz=laufen.
Manchmal klappt aber auch traben am lockernen zügel (wie oben beschrieben weg und verfassungsabhängig) Find ich zwar besser, aber eines stlrt mich doch sehr: sie drückt den Hals so rauf.. dabei kann sies anders.man braucht nicht viel Zügelhilfen und sie kann schön durchs Genick gehen.. lt RL passt das auch, also nicht verkrampft oder so..
Bei vielen Pferden schwabbelt es richtig an der Halsunterseite. Bei Abbey ist es steinhart. Wenn sie dan Hals hochdrückt, ist es halt auch nicht gut für den rücken..
Kopfsenken belohn ich immer. vom Boden mit click und keks und vom Sattel mit streicheln und Stimme, weil sie irgendwie es nicht wert findet wegen einem Karottenstück stehenzubleiben und den Kopf herzudrehen - wenn wir dich gerade so schön gehen  ???
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 10. April 2012, 09:03:41
Hallo Anna,

ich hatte es ja schon vor einiger Zeit ausführlichst beschrieben, wie Du vorgehhen könntest. Es hört sich nach wie vor so an, als wenn Deine Stute nicht gut auf Deine Hilfen reagiert. Der herausgedrückte Unterhals lässt sich auch nicht so einfach abtrainieren. Mir scheint wirklich, dass es besser wäre, Du beginnst solide "von vorne". das wird nicht ewig dauern, aber dann hast Du sicherlich weniger Probleme im Gelande. Ich bleibe dabei: Trab und Galopp im Gelände sind so lange tabu, wie Deine Stute nicht auf leichte Zügelhilfen reagiert. Und wenn das 1 Jahr Schritt reiten im Gelände bedeutet, dann ist das halt so. Traben und Galoppieren kannst Du dann ja auf dem Reitplatz und dort klappt wahrscheinlich auch das Clickern zwischendurch dann besser.

Viel Erfolg weiterhin!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 10. April 2012, 09:06:33
Soll ich ehrlich sein?
Ich würd ein 22 Jahre altes Pferd nicht mehr unbedingt an irgendwas ganz neues gewöhnen wollen.

Was meinst du denn mit "Vielseitigkeitspferd"? Ist sie erfolgreich Geländewettbewerbe oder in allen drei Disziplinen gestartet? In welcher Klasse? Eigentlich müsste sie dann ja über eine halbwegs solide Grundausbildung verfügen und im Gelände zu händeln sein.

Hast du Reitunterricht mit dem Pferd?

Bezüglich dem " Galoppstrecken-Phänomen", Aufregung wenn andere Pferde wiehern und schnell aufdrehen: da hat selbst meine alte Friesenstute auch gerade ihre Phase in den ersten Frühlingswochen  :confused: Ich find sie auch eigentlich zu alt für den Quatsch, aber das interessiert sie gerade nicht sonderlich. "man ist so alt, wie man sich fühlt" und sie fühlt sich gerade anscheinend wie drei einhalb  :cheese:
Das hat aber ganz bestimmt nichts mit der Zäumung zu tun. Da hilft nichts weiter als ruhig und konsequent bleiben und immer wieder üben  ;)

Ja ich würd einfach gerne aufhören so grob sein zu müssen. ist für uns beide ja nicht so fein.. Ich kenn sie ja schon seit 6 Jahren. Sie ist halt so.. das man was ändern könnte haben alle ausgeschlossen. Ich habs immer mal probiert, bin aber gescheitert weil ahnungslos.
Sie ist angeblich international gegangen.. ist ein Irland-Import. Aber sie hate viele Besitzer gehabt, und irgendeiner war gemein zu ihr. Sie hatte Angst vor Gerten, Hindernissen, Männern. Hat Narben an den Vorderbeinen - angeblich Bierkapseln unter die Gamaschen.. Passt halt alles zusammen, dass sie nicht fein und sanft geritten wurde - wie oft im Turniersport.
Ja sie kann total viel. Seitengänge in allen gangarten, geht gut durchs genick - ich habs aber vernachlässigt, aber sie kanns wenn man sie erinnert.
Ich hab im Herbst angefangen wieder RU zu nehmen - sie hat ka eine längere Hufgeschichte hinter sich außerdem hatten wir keinen RL am Stall.. Dann ist der Winter gekommen, die Mauke und das ganze Zeug und ich fang jetzt erst an zu reiten.. Aber bald wieder mit RL.

Wenn ich nur wüsste was ich üben soll.. Es "funktioniert" ja. Ich kann sie halten, komm nicht galoppierend im Stall an und sie n icht ohne mich. Sie wirft mich nicht ab.. Aber für mich ict das nicht zufriendenstellend.. Vor allem wenn ich anfang zu clicken und gerade versuch ihr die Angst auszutreiben und dann sitz ich drauf und reiß herum?
Naja für die ist das normal... Sie nimmts ja auch garnicht mehr anders an.. Aber angeneh kanns trotzdem nicht sein

Hallo Anna,

ich hatte es ja schon vor einiger Zeit ausführlichst beschrieben, wie Du vorgehhen könntest. Es hört sich nach wie vor so an, als wenn Deine Stute nicht gut auf Deine Hilfen reagiert. Der herausgedrückte Unterhals lässt sich auch nicht so einfach abtrainieren. Mir scheint wirklich, dass es besser wäre, Du beginnst solide "von vorne". das wird nicht ewig dauern, aber dann hast Du sicherlich weniger Probleme im Gelande. Ich bleibe dabei: Trab und Galopp im Gelände sind so lange tabu, wie Deine Stute nicht auf leichte Zügelhilfen reagiert. Und wenn das 1 Jahr Schritt reiten im Gelände bedeutet, dann ist das halt so. Traben und Galoppieren kannst Du dann ja auf dem Reitplatz und dort klappt wahrscheinlich auch das Clickern zwischendurch dann besser.

Viel Erfolg weiterhin!

Grüße
Steffi

Dann ist es wahrscheinlich das beste, ich kauf mir was gebissloses, was nicht zu teuer ist und fang damit von vorne an. Wenn wir mit Trense von vorne anfangen, ist es wahrscheinlich für uns beide schwerer. So  neue Zäumung, neues Glück.
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: penelope am 10. April 2012, 09:19:31
Am Pferd "reißen" ist auch kontraproduktiv, egal nach welcher Ausbildungsmethode und mit welchem Gebiss.

OK, viele "konventionell" gerittene Pferde muss man stark zurückhalten, auch leider oft mit viel Gewicht im Zügel, aber ein rumreißen sollt man mit der richtigen Technik auch dann vermeiden können. Warte mal ab, was der Reitlehrer dann sagt, wenn er/sie bei euch ist.
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: Mannimen am 10. April 2012, 16:56:01
Ja Anna,

es kann ein Weg sein, komplett was anderes zu tun und so zu vermeiden, dass das Tier in alte Muster zurück fällt. So habe ich das bei Undine auch gemacht. Doch mit komplett anders meine ich auch völlig anders. Es muss neu für sie sein, damit sie dir überhaupt wieder zuhört. Und Du musst vermeiden etwas zu tun, was sie an alte Muster erinnert. Also Zügel kurz nehmen, egal mit welcher Trense, ist zu vermeiden.

Und damit das nicht zu einem Himmelfahrtskommando wird, kannst Du nur so tun, als sein sie völlig roh und wüsste nicht, was Du von ihr möchtest. Nichts wird erwartet oder gar vorausgesetzt. Alles wird neue erarbeitet und zwar zunächst vom Boden aus, bevor es wieder in den Sattel geht. Denn alleine das Aufsitzen kann schon an alte Muster erinnern.

Ich bin bei Undine dann auch ganz bewusst von der anderen Seite aufgesessen. Zum Glück war die noch nicht negativ belegt. Und ich habe keine Schenkel ran genommen sondern sie mit einem Target animiert vorwärts zu gehen. Wer uns gesehen hat, muss geglaubt haben, wir seinen einem Irrenhaus entsprungen aber ich hatte mir mit einer Gerte eine Art Angel gebastelt, an deren Spitze ein Schaumstoffbällchen aufgepickst war. Sie sollte es immer anstubsen, um ein Leckerei zu bekommen. Und so ritten wir dann los.

Nach und nach, nahm ich dann wieder die Schenkel etwas mehr ran und baute auch mehr Körperspannung auf usw., doch der gelbe Ball vor ihrer Nase war immer noch Ablenkung genug und die Belohnung Ansporn genug, um nicht in alte Muster zurück zu verfallen.

Ins Gelände sind wir anfangs nur zu Fuß gegangen und ich tat so, als hätte ich ein kleines Stutfohlen an der Hand, dem ich die Welt erst einmal zeigen und erklären müsste. Erst als sie dabei lernte,  sich mit gefährlichen Situationen bewusst auseinander zu setzen, mir voll zu vertrauen und vor allem nicht wieder in Panik zu verfallen, wie das sonst immer so ihre Masche war. Als sie so völlig entspannt dann in der Nähe des Hofes grasen konnten, nutzte ich die Gelegenheit auf ihren blanken Rücken zu krabbeln und mich dabei von ihr tragen zu lassen. Sie wanderte dann ganz gemütlich mit Reiter zurück zum Stall und nicht wie gewohnt im gestreckten Galopp ohne Reiter.

Alles was ich mit ihr tat, entsprach nicht mehr dem, was sie kannte. So lernte sie einen völlig neuen Umgang kennen und vertrauen. Ich konnte sie also dann auch ohne Sattel und Zaumzeug ins Gelände ausreiten oder ich joggte mit ihr zu Fuß vor anderen Reitern her, was auch immer. Ich wurde für komplett irre erklärt aber es gab auch Leute, die sich weniger an meinem Umgang mit diesem Pferd störten sondern vor allem sahen, wie sich das Tier dadurch veränderte. Ich konnte mit ihr gemeinsam unter eine flatternde Plastikplane gehen und ihr dort eine Möhre zu fressen geben. Das war zuvor völlig undenkbar, denn sie wagte sich nicht einmal in die Nähe von diesem gefährlichen Material.

Am Ende konnte sie auch wieder völlig normal geritten werden und sie erinnerte sich nur noch dann an etwas, wenn es mit Schmerzen verbunden war. Insofern musste sie sehr fein durchpariert werden und früher kam man bei ihr nicht einmal mit durchhaltenden Paraden durch.

Aber man darf sich davon auch nicht täuschen lassen. Was einmal im Hirn drin ist, geht nicht wieder weg. Wenn also einer daher kommt und sie genau wie früher sich zur Brust nehmen würde, wäre sie wieder voll in diesem Muster drin. Das habe ich leider mitansehen müssen und dann meine Arbeit mit diesem Tier eingestellt. Da standen dann die Turniererfolge und weiß ich noch was im Vordergrund und ich habe mich von diesem Tag von all diesen Leuten verabschiedet, die immer nur eine Lösung in der jeweiligen Ausrüstung gesehen haben. Mein Motto lautet, weniger ist mehr. Ich brauche kein anderes Gebiss, um meinem Pferd etwas zu erklären. Ich brauche vielmehr gegenseitiges Vertrauen und Kommunikation. Auch kein neues Glück, sondern Selbstvertrauen und Zuversicht. Was passiert, passiert in meinem Kopf zu erst und mein Pferd kann es bereits dort erkennen, bevor ich auch nur einen Ton gesagt habe. Es ist also meine Schule und nicht die des Pferdes. ;)
Titel: Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
Beitrag von: AbbeyWood am 11. April 2012, 15:11:03
@Manniman

So weit ausgeholt hätte ich nicht. Ich hab eher daran gedacht, mal zu üben am langen Zügel zu reiten und mit dem Schenkel zu lenken. Sie meint nämlich, sie muss schneller werden wenn man einen Schenkel dazunimmt - bei den Schenkeln ist sie allerdings sehr sensibel, da reicht anspannen. Da bin ich auch an total sanfte Hilfen gewöhnt, weil ich fast nur sie reite, bzw. sehr viel auf ihr geritten bin.
Eine schöne Wendung zu reiten ist nur möglich, wenn man vorne gegenhält. Da brauchts auch nicht viel, nur ein merkbarer Kontakt, wenn sie motiviert ist oder lange egstanden, vielleicht auch etwas fester, weil sie ja sowieso gern rennen würd.
Und damit hätte ich begonnen. also alle gangarten ohne zügel reiten zu können.. erstmal. ein bisschen anlehnung oder vorwärts abwärts hätte ich schon gern mal dabei - eben weil sie dazu neigt den  hals wegzudrücken - das allerdings erstmal am platz.. das ganze würde ich lieber gebisslos beginnen, weis eben komplett anders ist. vor allem, sollte ich mal aus gewohnheit doch die zügel nachgreifen... dann ists blöd. wenn da aber kein gebiss ist, ist es sowieso ganz anders...
Dann steckt mein plan.
schrittrunden am langen zügel wahrscheinlich.. das galoppieren/ traben kann ich ja leicht auslassen. ich kann auch wege meiden, an denen wir normalerweise galoppieren - oder diese wege in die andere richtung gehen. das ist alles kei problem. aber wenn es nachhause geht fängt sie automatisch an im schritt zu rennen - sie wird einfach total flott.
da bin ich dann immer ratlos

im winter war ich viel spazieren, weil ich keine schuhe hatte und mir das am eis zu gefährlich war.. ich hab mit handtarget und vielen leckerlies sehr gut spazieren gehen können. auch nur mit strick überm hals, ohne sie festzuhalten. okay, es war winter und es war kein verlockendes gras  :cheese: trotzdem, war sie total ruhig, entspannt. nicht übermotiviert und aufedreht aber auch nicht lustlos - was ich halt erkennen kann. sie ist auch mehr oder weniger gern weggegangen. sonst wars so, dass beim weggehen ich sie gezogenn hab und am rückweg umgekehrt. sie hat immer einen click für nase auf schulterhöhe gekriegt und es hat geklappt. wenn ich gelaufen bin ist sie getrabt, stehen bleiben hat auch geklappt.

dann war mal weniger zeit und sie hat antibiotika bekommen und hat 2 wochen am paddock verbracht. ich hab immer an ihrer mauke rumgeschmiert und sie war generell unglücklich. naja unglücklich ist vielleicht zu viel, aber sie hat sich nicht wohlgefühlt. ohne bewegung, dicken haxen, bandage, einzelhaft, udn dann komm ich und will ihren eh schon aua-fuß angreifen..
vielleicht bild ich mir das ein, und es war nur die mangelde bewegung, aber da war ich mal mit ihr spazieren und es war FURCHTBAR  :heul:
Es war gerade schneeschmelzzeit und ein bisschen gras, ein bisschen schnee und ein bisschen eis überall. ich hab sie kurz grasen lassen, sie war eh ganz azsgehungert nach licht und gras. und dann hat sie angefangen zu tänzeln, kopf hoch, ohren vor, augen auf und das gras war ihr egal. ich sowieso.. anscheinend hat einer ihrer kumpels gewiehert oder keine ahnung. ab da wars aus. ich kannte nur mehr am halfter hängen, dass sie nicht heimstürmt. ich hab versucht umzudrehen, kopfsenken, es zu ignorieren. sinnlos. in solchen momenten ist sie blind und taub. irgendwann hab ich ihr den strick um die nase gewickelt - nicht unbedingt gut, aber ich wollt echt nicht nachgezogen werden.
ähmlich war es vorige woche einmal.. da ignoriert sie ALLES.. ich hab versucht sie fressen zu lassen, hab kopf runter geklickt, und baumstämme anschnüffeln.. sie nimmt die karotten nicht..  :nixweiss:
dadurch das sie flotter wurde hab ich die richtung geändert und bin ein bisschen kreuz und quer durch wald gegangen. ich hab das klicken ufgegeben und nur mehr gelobt udn gestreichelt. dann hab ich mich kurz drauf gesetzt ein bisschen sachen geklickt bin wieder runter und ab da war sie wie ausgetauscht. sie war aufmerksam, hat alles angeboten, nicht alles, aber brav kopf gesenkt, beine gekreuzt, hat sie super führen lassen - mit handtarget. ist an der hauptstraße geduldig stehehngeblieben ud hat gewartet bis kein auto mehr da war... und das auf dem heimweg.
sie war schon ein bisschen flotter, aber das find ich okay. solange ich nicht laufen muss daneben und sie kopflos dahin marschiert.

ich bin dann einfach immer ratlos, was ich in solchen momenten machen soll.
man kann auch nicht sagen sie ist drausen überfordert. reizüberflutung, geräusche was weiß ich. sie ist hin und wieder soo entspannt. auch beim reiten. geht am langen zügel, schnaubt, lasst den kopf fallen.
und dann in der gleichen umgebung , die sie eigentlich kennt hat sie ein blackout - ich bezeichnes mal so.
und genau in diesen situationen weiß ich nicht was ich machen soll. da hilft nur mehr dranhängen - fester zügel kontakt oder am halfter. da ist das vorwärtsgehen anscheinend viel bestärkender als meine leckerchen. ich versuch in solchen situationen ihr aufmerksamkeit mit leckerliemassen zu gewinnen - auch nur mäßig erfolgreich..


also von dem her, weiß ich garnicht ob es was bringen würde , wie du beschreibst, von vorne also mit spazieren anzufangen. beziehungsweise mach ich das eh. aber vielleicht hat sie einfach stimmungsschwankungen...


ich denke, es ist sehr durcheinander - mein beitrag. ich weiß auch nicht ob ich alles gesagt hab , aber es ist mal genuug glaub ich ;)