Clickerforum

Allgemeine Pferdethemen => Andere Arbeitsweisen => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:03:40

Titel: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:03:40
Hallo Ihr,

unterm Weihnachtsbaum lag der Longenkurs von Babette Teschen und ein passender Kappzaum. So machte ich mich, als es Mána gesundheitlich wieder besser ging daran, ins korrekten Führen und Longieren einzusteigen.
Korrektes Führen meint hier Führen in Stellung. Das hatte ich bislang nicht im Blick beim Führen und auch nicht beim Longieren. Ich habe immer ungerne longiert und auch nur selten, eben weil ich es für meinen Geschmack zu schlecht konnte.

Jetzt haben wir die ersten Wochen hinter uns und es geht doch etwas voran. Sehr wichtig fand ich den Hinweis, dass es gut sei mit dem Pferd vor allem auf der "guten" Seite zu arbeiten. Irgendwie logisch. Auf der guten Seite fallen dem Pferd die Übungen leichter, es hat mehr Erfolgserlebnisse, bekommt häufiger C/B. Die Übungen auf der "schlechten Seite" werden nur ganz kurzfristig eingesetzt. Mit dem Ergebnis, dass es mir inzwischen gelingt auch auf der rechten Hand durchaus gute Ergebnisse zu erzielen. Und ohne Krampf und Kampf. Das ungewohnte Laufen in Stellung mit angehobener Schulter in den Wendungen ist so anstrengend für Mána, dass sie am Anfang schon manchmal sehr unwillig war. Jetzt kann sie es deutlich besser.

Nun kommt das korrekte Schulterherein hinzu. Auch in Stellung auf einer gebogenen Linie. Dank C/B klappte das sogar rechts deutlich besser als erwartet.

Besonders schwierig empfand ich es, korrekt selber mitzugehen. Das musste ich erst richtig üben. Man darf das Pferd nicht rumziehen, sondern es soll in Stellung in Richtung meines Bauches schauen. Ich selber gehe vorwärts und schaue auch in die Bewegungsrichtung.  Es passiert mir immer wieder, dass ich Mána anschaue. Sofort laufe ich nicht mehr richtig und sie fällt auf die innere Schulter und läuft nicht mehr korrekt.

Ich werde noch gut zu tun haben mit diesen Übungen. Habe aber zum ersten Mal das Gefühl, wirklich die Grundlagen fürs Longieren zu verstehen und mit dem C/B gut kombinieren zu können.

Als nächstes kommt das "Anschraten". Das meint eine Tempoerhöhung in Richtung Trab, wobei schon eine leichte Temposteigerung des Schrittes zu Beginn ausreicht. So mag ich einen Trainingsaufbau. Da wird drauf geachtet, das schon leichte Ansätze in die richtige Richtung belohnt werden - ohne das diese Babette Teschen je das Wort ClickerTraining verwenden würde. Das braucht sie auch gar nicht, weil das Lernprinzip ja trotzdem passt und auf positiver Verstärkung beruht.

Ich werde mal weiter berichten, wenn wir beim Anschraten die ersten Erfahrungen haben.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:04:04
Zitat von: Melle
hey ich arbeite ja auch nach dem LK. hab angefangen, es dann schlafen lassen und heute gehts weiter.

du schreibst wie auch babette, dass man auf der guten seite beginnen soll. komisch finde ich nur, dass es da gar nicht klappt. genau das gegenteil, auf der schlechten klappt es gut und auf der guten schaffe ich es nichtmals ne kleine volte zu gehen  :roll:

dann kannst du mir evtl. (oder auch wer anderes) vielleicht eine frage beantworten:

man soll das pferd (wie eine zuglinie) spurig führen. wieso soll er dann aber untertreten? also warum ein pferd untertreten soll (schwerpunkt unterm bauch, rücken heben etc.) verstehe ich schon, nur einmal heißt es spurig laufen und dann doch untertreten  :?:

was verstehe ich da falsch?

falls das hier dein persönlicher tagebuch-LK-bericht werden sollte, sorry falls meine fragen hier falsch sind  :wink:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:04:20
Zitat von: lindalotze
Hallo Steffi,

prima, dass Du hier vom Longenkurs berichtest. Ich freu mich schon auf das "Anschraten".

Mel: spurig laufen ---> Hinterbeine fußen in die Spur der Vorderbeine, nicht seitlich daneben.
Untertreten ----> Hinterbeine fußen weit unter den Pferdeleib. (Übertreten ist was anderes!)
Wenn ein Pferd spurig läuft und gut untertritt bzw. später die Hanken beugt, dann tritt es in der Regel auch unter seinen Schwerpunkt. Das schließt sich also nicht aus, im Gegenteil.

lg
Linda
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:04:43
Zitat von: Melle
danke linda, aber ich weiß was spurig und was untertreten ist.
nur verstehe ich hier nicht, warum man das untertreten üben soll, wenn er an der longe eh nur spurig laufen soll.

oder was habe ich hier nicht verstanden?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:05:06
Hallo Mel,

das Untertreten und spurig Laufen schließen sich nicht aus, wie Linda schon schrieb. Je nach Übung soll das Pferd an der Longe sowohl spurig laufen können als auch die Hankenbeugung einsetzen, bzw. der Rücken soll als Ergebnis davon zu schwingen anfangen. Zum spurigen Laufen gehört, dass das Pferd überhaupt die Fähigkeit hat sich auszubalancieren. Das ist ja am Anfang das Schwierigste. Wenn es sich gut ausbalancieren kann, wird es auch spurig laufen.
Also beides ist nicht voneinader getrennt zu betrachten sondern als gemeinsames Ziel des gymnastizierenden Longierens.

Grüße
Steffi

P.S. @Linda, ich freue mich, wenn das Thema hier auf Interesse stößt!
P.P.S. @Mel und Alle, es war tatsächlich als Austausch-Thread gedacht und nicht als Tagebuch. Also her mit den Beiträgen...
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:05:22
Zitat von: Muriel
Hej, ein Longenkurs-austausch, wie nett  :D

Mel,

spurig laufen soll das Pferd: damit ist gemeint, dass die Hinterhand nicht ausweicht und seitlich vorbeifusst. damit entzieht es sich der Stellung und der Arbeit, indem es wahlweise über die Schulter ausfällt oder eben die Hinterhand nach aussen wandern lässt.
dann wird das Pferd innen seitlich vorbeifussen und nicht mehr in der Spur der Vorderfüsse, wie eine Eisenbahnspur wäre.

Das Untertreten kommt hinzu, wenn das Pferd beginnt, den Bauchheber zu benutzen. Wenn der sich verkürzt, zieht er die Hinterhand heran, beugt die Hüfte - der Fuss kann weiter vor treten und tritt über die Spur des Vorderhufs, aber immer noch in der selben Spur.
das hat nichts mit Versammlung oder Hankenbeugung zu tun und ist bei vielen Pferden auch durch den Körperbau begünstigt. Pferde die auf der Vorhand lasten, treten selten viel unter, können es aber auch, wenn sie das Bein nur gerade vorstrecken (so laufen viele "Dressurpferde")

Übertreten schliesslich als bewusste Aktivierung und Lockerung des Beckens und Beginn der Hankenbeugung, indem die Gelenke und Muskeln aktiviert und gelockert werden.


Wir haben auch vor einigen Wochen mit dem LK begonnen. Das korrekte Führen in Stellung finde ich sauschwer. Heute hat meine RL mir zugestimmt, dass  Mirko vermutlich eine Blockade im Halsbereich hat. Freitag schaut dann meine Physiotherapeutin mal hin.
Das beste Ergebnis hatte ich letzte Woche, als ich ihn tatsächlich millimeterweise in die Stellung gelockt habe und jede richtige Idee geclickt habe.

Steffi, an anderer Stelle schreibt Babette ja sehr wohl etwas übers Clickertraining. Aber ich finde der Kurs ist auch sehr schön aufgebaut und macht vor allem bewusst, wie viel dazu gehört, das ein Pferd korrekt und gut an der Longe laufen kann.

lg Heike
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:05:42
Zitat von: Melle
danke für die big erklärung. beim longieren/fis hab ich kein problem zu clickern (nur beim reiten eben, aber anderer thread).

heute übe ich Fis, alles andere da belese ich mich noch und muss erstmal hinkommen.

das war unser zweites mal, leider etwas dunkel. am anfang halte ich den strick zu lang, danach aber viiiel besser:

http://www.youtube.com/watch?v=HotkFpUPMd8&feature=channel_page
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:06:01
Hallo Heike,

ich meinte jetzt eher, dass der Longenkurs halt kein Buch speziell zum Einsatz des CT's ist. Stimme Dir zu, der Aufbau des Kurses ist sehr pferdefreundlich und vernünftig.

Führen in Stellung finde ich auch sehr schwer. Gerade weil Mána auf der "schlechten" Hand auch wirklich sehr unwillig war. Viele Clicks haben aber dann doch ein gutes Ergebnis gebracht. Ich muss aber immer noch viel häufiger bestärken als auf der guten Hand.

Jetzt reicht es auf der linken Hand aus, zu Beginn die Stellung im Stand zu clicken und dann mit der nächsten Übung z.b. zu beginnen. Mána läuft dann auch in Stellung los, kann also antizipieren, dass ich die Stellung auch in der Bewegung haben möchte. Das ist schon ein guter Fortschritt, finde ich.

Das Schulterherein habe ich dann wieder viel stärker geclickt. Da braucht sie auch häufiger ein Touchieren der inneren Schulter, um ein Gefühl dafür zu bekommen, dass sie da leicht werden soll. Das Touchieren findet sie wohl ganz o.k., stört nicht weiter, aber da bin ich z.b. nicht ganz sicher, ob danach sofort ein C/B folgen sollte. An sich möchte ich ein ziemlich deutliches Signal bzw. eine Hilfe, die auch als Druck interpretiert werden könnte, nicht aktiv mit einem C/B verbinden. So könnte ja auch eine unerwünschte Verhaltenskette entstehen.

Ich habe erst einige Schritte nach dem Touchieren fürs Anheben der Schulter geclickt. Hat zwar etwas länger gedauert bis es bei Mána geschnackelt hatte, aber für mich war das der klarere Weg. Vielleicht nicht ganz clicker konform.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:06:21
Zitat von: Melle
halo ich habs im anderen thread schon erklärt, hab gestern Fis gemacht, dann gegen die regel "normal" longiert udn danach nochmal Fis gemacht.

es lief so weit gut, auch wenn lucky sich schwer fallen oer hergeben kann, aber ich bleibe dran.

den clicker werde ich bald dazu benutzen, denn wozu sollte ich es mir unnötig schwer machen  :D
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:06:41
Zitat von: Melle
Hab mal zwei Kurzvideos dazu. Leider etwas dunkel.

Fis, links klappt schon gut:


http://www.youtube.com/watch?v=YHdYP8MyAOs

Fis rechts (wobei gute Seite) klappt noch nicht so gut:


http://www.youtube.com/watch?v=qsQBZWnld-k

Anregung, Tips gerne gesehen. Denke, ich müsste ihn vorne noch kürzer nehmen. Hatte da auch keine Gerte zur Hand, sonst aber schon.

Das nächste mal werde ich die Stangen legen, hab aber noch nicht genau gelesen, wozu die genau dienen. Denke an die Abgrenzung und Orientierung oder?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:07:00
Hallo Ihr,

Anfang der Woche habe ich neben dem Schulterherein jetzt das "Anschraten" geübt. Ist tatsächlich recht schwierig für Mána. Wie es auch im Lk beschrieben wird, fällt Mána erstmal eher auf die Vorhand , bzw. versucht sich nach innen zu legen. Problematisch ist es, wenn ich das Anschraten mit der Hand vorne am Ring des Kappzaums versuche. das geht definitiv kaum, da Mána sich einfach zu bedrängt fühlt. Im Lk lässt die Babette Teschen ja auch sehr schnell Longe nach und das behagt Mána deutlich mehr. Mit mehr Longe und mehr Abstand kommen jetzt erstmal mehr Versuche nach innen abzuhängen, als in Stellung zu bleiben und trotzdem schneller zu werden. Das wird noch dauern bis sie das drin hat. Aber ich gebe schon C/B für etwas zügigeres Laufen und denke, dass das unser Weg sein wird. Ungerne würde ich es haben, dass Mána statt in den Trab zum Pass verschiebt. Das wäre dann ein Zeichen dafür, dass sie sich verspannt, statt die Spannung korrekt über den Rücken aufzubauen.

Ich werde berichten wie es damit weiter geht. Außenstehende berichten mir jedenfalls, dass sich Mána inzwischen wieder sehr zum Vorteil verändert hat und dass sich die Muskulatur wieder richtig zeigt. Wir sind wohl auf dem richtigen Weg.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:07:17
Zitat von: Mannimen
Hallo Steffi,

den Begriff "Anschraten" kenne ich noch nicht. Muss ich mir darunter eine Schrittverstärkung zu mehr raumgreifenden Tritten und damit auch ein deutliches Untertreten vorstellen? Dies könnte mit positiver Verstärkung sicher leicht erreicht werden. Ein Nachtreiben würde vermutlich eher zum Antraben führen. :wink:

Bei Antares hat der umgekehrte Weg geholfen. Wenn sein Gang eher langsam und schleppend war, ließ ich ihn kurz antraben und wieder zum Schritt durchparieren. Danach ging er oftmals viel freier und raumgreifender vorwärts. Gleiches gilt später auch im Trab, wenn ihm ein Galopp voraus gegangen ist. Die Gefahr ist jedoch, dass er dann auch schnell ins Rennen kam und erst wieder zur Ruhe kommen musste. :roll:

Doch inzwischen ist er gut ausbalanciert und gerade gerichtet. Er läuft auf gebogener Linie mit den Hinterbeinen in der Spur der Vorderbeine. Das war auch erst einmal ein großer Schritt bis dahin. Und nun kann er sich dabei auch schön fallen lassen, Takt und Arbeitstempo halten. Aber es wird ihm auch schnell langweilig und so bin ich wieder gefragt, neue Anforderungen zu stellen. So sind wir jetzt bei der Doppellonge angekommen und können Handwechsel problemlos mit einbauen. Dabei geht er sämtliche Bahnfiguren, wie beim Reiten. Leider verliehrt er in den Wendungen deutlich an Schwung, was auch normal ist und ich helfe mit aufmunternder Stimme nach. Meine Freude überträgt sich dann auch auf ihn und schon sind wir wieder beim "Anschraten" (sofern ich es richtig verstanden habe). 8)

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:07:29
Zitat von: Muriel
Hallo Manfred,
das  "Anschraten" bezieht sich auf Antraben, aber so langsam das es quasi aus dem Schritt in den Trab hineingeglitten wird.
hast Du dich schon mal mit dem Longenkurs beschäftigt?
Da wird erst über Führen in Innenstellung ein Anheben der Inneren Schulter erreicht, dadurch eine bessere Balance und dann soll das Pferd auch auf Entfernung in STellung bleiben - im Schritt und im Trab.
Dazu verlängert man erst die Entfernung zum Pferd und bringt dann im Schritt langsam etwas mehr Schwung in die Sache, behält aber die Stellung, bis die Pferde so antraben können.

Ist ziemlich knifflig, deshalb soll da gar nciht so viel Schwung hinein - deshalb das "Anschraten", also ein Trab im Schritttempo oder etwas darüber.

lg Heike
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:07:44
Zitat von: Muriel
Zitat von: Schimmelchen
Hab mal zwei Kurzvideos dazu. Leider etwas dunkel.

Anregung, Tips gerne gesehen. Denke, ich müsste ihn vorne noch kürzer nehmen. Hatte da auch keine Gerte zur Hand, sonst aber schon.

Hallo Mel, das klappt ja schon ganz gut  :D  ich muss noch mal nachlesen, ich weiss nicht genau, irgendwann muss ja der Zeitpunkt kommen, wo man von der Hand am Hals wegkommt?
ich mach das gar nicht mit der Hand, weil es bei Mirko nur ein dagegendrücken provoziert.
Bei ihm geht es am besten wenn ich quasi in der Verlängerung der Halslinie, also vorm Kopf, mitlaufe.
ansonsten läuft er mir über die Schulter weg.

In Verbindung mit CT mache ich das so, daß ich ihn millimeterweise in die Stellung locke, jeweils C+B und versuche das dann im Schritt zu machen und zwar so, daß ich keinen Dauerzug an der Longe habe sondern daß er seinen Kopf in der Stellung behält.


Zitat
Das nächste mal werde ich die Stangen legen, hab aber noch nicht genau gelesen, wozu die genau dienen. Denke an die Abgrenzung und Orientierung oder?

Die Stangen sollen dazu dienen Mensch und Pferd eine Orientierung auf dem Zirkel zu geben. Das Pferd soll sich leichter tun, in Stellung zu gehen, weil es ja durch die Stangen daran gehindert wird, nach innen in Richtung zum Menschen zu fallen.

Auch eine Sache, die mit Mirko so nicht ernsthaft geht *seufz*  :wink:  dem ist ja alles egal, was zwischen seinen Füssen liegt. Aber ich denke für viele ist es eine Hilfe, besonders für den Menschen, eben tatsächlich so was wie eine Quadratvolte zu gehen und nicht permanent rückwärts, wenn man eher vor dem Pferd geht.


Zitat
hab gestern Fis gemacht, dann gegen die regel "normal" longiert udn danach nochmal Fis gemacht.
wenn ich mich genau an die Regel halte würde, müsste ich jetzt einige Monate ohne Longieren verbringen, weil Mirko sich mit dem Laufen in Stellung irre schwer tut.
Nee, da muss man schon auf dem Boden bleiben und gucken was realistisch geht.
Du hast ja auch schon einen guten Einstieg ins gute Longieren ohne durch die Gegend zu fallen :wink: von daher ist das doch vollkommen ok.
lg Heike
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:08:05
Zitat von: Melle
hallo heike, danke fürs kommentieren  :D

also ich werde auch vom hals wegkommen, keine frage, aber das war das 1x nach 2 monaten wieder. das braucht er noch, da er sonst nicht weiß, wie er zu laufen hat bzw. ganz geradeaus läuft. sobald ich ihn biegen bzw. stellen will, würde er ne sehr enge volte gehen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:08:22
Zitat von: Mannimen
Danke Heike,

nun weiß ich was gemeint ist. :)

Bei uns war zu wenig Schwung nicht förderlich. Antares lief dann sehr verhalten und da er kurz gebaut ist, trat er sich dabei immer in die Ballen. Insofern musste er lernen vorne schneller abzufußen, was dann auch gelang. 8)

Mit diesem Longenkurs habe ich mich nicht beschäftigt, sonst würde ich den Unterschied auch kennen. Es gibt ja so viele verschiedene Möglichkeiten. Bin froh, dass wir da endlich eine für uns passende Art gefunden haben.

Angefangen haben wir mit dem freien Longieren (ohne Verbindung zum Pferd), dann mit durchhängender Longe und später mit etwas Anlehnung am Kappzaum (am Gebiss lehne ich grundsätzlich ab). Und die Rahmen begrenzende Form über Ausbinder haben wir auch schnell wieder verworfen. Noch mehr müssen wir wohl eher nicht ausprobieren, denke ich.

Viel Erfolg weiterhin
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:08:35
Zitat von: Muriel
Zitat
Bei uns war zu wenig Schwung nicht förderlich. Antares lief dann sehr verhalten und da er kurz gebaut ist, trat er sich dabei immer in die Ballen. Insofern musste er lernen vorne schneller abzufußen, was dann auch gelang.

es geht nicht darum, schwunglos zu longieren (im Gegenteil), sondern es geht nur um die Übergangsphase vom Führen in Stellung im Schritt zum Longieren in Stellung im Trab.

Danach ist durchaus schwungvolles Laufen erwünscht, aber eben in Stellung. :D
guck hier ist ein Video (http://www.wege-zum-pferd.de/3/shop/longenkurs.php), dann kannst Du Dir vielleicht was drunter vorstellen.

lg Heike
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:08:51
Zitat von: Mannimen
Oh ja Heike!

Danke für den Link. Das ist mal ein sehr schönes Video. Ja, so sollte Longieren schon aussehen. 8)

Der nächste Schritt wäre dann wohl das freie Longieren (nicht immer nur im Kreis und ohne Longenverbindung). Da würde sich dann auch zeigen, wie gerne Hoppel daran Freude hat und mitmacht. :wink:

Mir fehlt noch etwas mehr Aufrichtung, damit die Vorhand weniger belastet wird. Und dies bei frei schwingendem und nicht weggedrücktem Rücken. Doch alles zu seiner Zeit.

Schön, wenn man überhaupt erst einmal bis in die Dehnungshaltung kommt und die Schulter des Pferdes dabei frei bleibt. Denn ist der Kopf schön tief, dann ist meistens die Schulter blockiert. Ich denke das gilt auch für das Gehen in Stellung, denn in der Biegung wird die innere Schulter eingeklemmt und das Tier schiebt über die äußere Schulter. Die Biegung fördert jedoch das vermehrte untertreten des inneren Hinterbeines und somit die dort vermehrte Gewichtsaufnahme. Das wiederum ermöglicht etwas mehr Aufrichtung und die Schulter wird wieder freier.

Am besten gelingt das, wenn die Pferde den Weg dorthin selbst finden, also am Kopf nicht manipuliert werden, sich mit ihm und über den Hals frei ausbalancieren können. Insofern ist jeder Impuls am Kopf und auch die damit verbundene Gegenreaktion eine Störung. Die Einwirkung erfolgt also über die Hinterhand. Sie wird vermehrt aktiviert und die treibende Position befindet sich seitlich hinter dem Pferd, sodass es abwenden möchte und die Biegung aufnimmt. Da vorne auch nichts festgehalten wird, braucht nun auch nichts nachgegeben werden. Das Pferd kann sich respektive den Kopf fallen lassen, wenn es losgelassen genug ist, im Takt schwungvoll und gelöst läuft.

Es heißt ja so schön, "dem Pferd den Weg in die Tiefe zeigen". Als wüsste es nicht wo das Gras wächst. Auf der Weide Longieren könnte durchaus hilfreich sein. Da wird kein Kopf nach innen gezogen oder nach außen weggedreht. Da pendelt die Nase zwischen den Beinen dicht über dem Futter, wenn das Pferd nicht stehenbleibt oder gar wegläuft. :)

Ich weiß, das ist gemein aber die Natur bietet oftmals schon an, was wir künstlich kaum erzielen können.

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:09:04
Zitat von: Muriel
Zitat
Denn ist der Kopf schön tief, dann ist meistens die Schulter blockiert. Ich denke das gilt auch für das Gehen in Stellung, denn in der Biegung wird die innere Schulter eingeklemmt und das Tier schiebt über die äußere Schulter.

Das ist ja gerade das interessante beim "Longenkurs" bzw dem Führen in Stellung.
Durch die Stellung (die korrekte!!) lernt das Pferd, nicht über die äussere Schulter zu schieben, sondern die innere anzuheben.

Ich habe jahrelang so wie Du es beschreibst, longiert (nach Solinski). Ich habe es trotz aller Hinterhandaktivierung und Rückentätigkeit nicht geschafft, Mirko so aufzurichten, dass er nicht auf die linke Schulter gefallen ist in der Wendung.

Dieses Thema der Schulterbalance habe ich erst bei Philippe Karl kennengelernt und dann über die Bodenarbeit weiter ins Longieren gebracht.

Jetzt läuft mein Pony schon wesentlich ausbalancierter als früher. Der Longenkurs geht in seiner Forderung noch ein Stück weiter, daran arbeiten wir jetzt gerade so Stück für Stück.

Zitat
der nächste Schritt wäre dann wohl das freie Longieren (nicht immer nur im Kreis und ohne Longenverbindung). Da würde sich dann auch zeigen, wie gerne Hoppel daran Freude hat und mitmacht.
ja, das dann auch noch in vollendeter Balance, Haltung und Spurigkeit... ist ein hohes Ziel, ähnlich der reiterlichen Ausbildung bis in die hohen Klassen.

Ich glaube allerdings das sehr viel mehr Menschen ihre Pferde frei arbeiten können als sie an der Longe förderlich, gezielt und gymnastizierend zu bewegen. Nur werden diese Pferde frei eben auf die innere Schulter fallen, sich in Aussenstellung ausbalancieren und ggf den Rücken wegdrücken.

ich bin ein sehr eifriger Longierer, und das Thema ist für mich genauso unerschöpflich und facettenreich wie das Reiten.  :D
auch hier gilt das es nicht nur eine Wahrheit gibt, sondern eine bunte Vielfalt an Möglichkeiten. :D

lg Heike
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:09:17
Zitat von: Mannimen
Zitat von: Muriel
Ich glaube allerdings das sehr viel mehr Menschen ihre Pferde frei arbeiten können als sie an der Longe förderlich, gezielt und gymnastizierend zu bewegen. Nur werden diese Pferde frei eben auf die innere Schulter fallen, sich in Aussenstellung ausbalancieren und ggf den Rücken wegdrücken.

Ja Heike,

meist ist das wohl auch so, ganz besonders in den Anfängen. Ich habe mich mit Antares immer an den positiven Ansätzen orientiert und diese promt gelobt. Dabei kann das Cklickern auch sehr hilfreich sein. :wink:

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:09:42
Zitat von: lindalotze
Hallo Heike,
Zitat
Durch die Stellung (die korrekte!!) lernt das Pferd, nicht über die äussere Schulter zu schieben, sondern die innere anzuheben.

Bitte um diplomatische Erklärung, wie man konkret den Unterschied erkennt. (Bislang merke ich nur, dass es nach einer Seite zäh und clumsy wirkt und nach der anderen leicht und schön. Und dass das Genick auf der einen Seite nicht so ganz mitttut...aber vielleicht liege ich auch falsch?)

Video mit sichtbarem Unterschied wäre gut...

lg
Linda
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:10:17
Zitat von: Muriel
Zitat von: lindalotze
Bitte um diplomatische Erklärung, wie man konkret den Unterschied erkennt.
*g*

Zitat
(Bislang merke ich nur, dass es nach einer Seite zäh und clumsy wirkt und nach der anderen leicht und schön. Und dass das Genick auf der einen Seite nicht so ganz mitttut...aber vielleicht liege ich auch falsch?)
ja genau, das ist normal. Auf der hohlen Seite wird das Pferd eher über die äussere Schulter weglaufen, weil es sich gut durch die Biegung entziehen kann. Möglicherweise ist aber auf der Seite das Genickproblem....
Auf der anderen muss es sich mehr dehnen, das fällt schwer und macht dass es zäh ist.

Zitat
Video mit sichtbarem Unterschied wäre gut...

guck mal hier:
http://www.youtube.com/watch?v=L-5Oo7mRWvE

Auf der Geraden geht es einigermassen. Sobald wir in die gebogene Linie kommen (so ab 0:18 ungefähr) läuft er über die äussere Schulter weg. Sieht man ganz schön, weil das Bein zum einen schneller abfusst, er mogelt sich über die Gewichtsaufnahme hinweg, und dann fusst das äussere Bein nicht lotrecht auf, sondern er schrägelt sich so drüber.
Bei 0:43 wird es wieder gerader und gleich wieder besser.

Insgesamt ist das Tempo dabei auch zu hoch. wir sind jetzt wieder 10 Schritte zurückgegangen *g* und bauen es langsamer auf.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:10:32
Zitat von: lindalotze
Zitat
guck mal hier:
http://www.youtube.com/watch?v=L-5Oo7mRW

Ooookay, das war deutlich.  :shock:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:10:45
Zitat von: Muriel
Du weisst doch, niemand ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.  :lol:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:11:09
Hallo Ihr,

heute haben wir uns schwerpunktmäßig mit dem Antraben in Stellung beschäftigt. Auf der rechten Hand geht das schon ganz gut. Links kommt eher Pass, statt Trab, was nicht so schön ist. Zu häufig mag ich es auch nicht üben, weil Mána sehr übermütig wird und beim Anspringen kleine Eskapaden mit den Vorderbeinen veranstaltet. Schade, wenn ich dann zu dicht neben ihr laufe...Aua. Gebe ich zu lang an der Longe nach, verliert sie die Stellung. Ich bin dann zwar aus dem Gefahrenbereich raus, aber Antraben ohne Stellung kann sie ja, darum gehts ja nicht.
Also lasse ich sie nur 2-3 mal antraben und erhöhe die Ansprüche noch nicht. Ich finde es auch schwierig korrekt mitzulaufen. Das muss ich auch weiterhin üben.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:11:43
Zitat von: lindalotze
Zitat
Du weisst doch, niemand ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

Hey, so war das nicht gemeint!

Darf ich den Spruch ausleihen? Ich würd ihn als Mailanhang benötigen.

Steffi:
vorne begrenzen und hinten anzackeln würde bei uns hier auch schnell in lebhafte bis gar explosive Aktionen ausarten, je nach Tagesform.

Wie wär's mit Kopfsenken zwischendurch? Oder kommt sie da zu sehr auf die Vorhand?

lg
Linda
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:11:58
Zitat von: Muriel
Klar darfst Du den Spruch haben, stammt nicht von mir. *grosszügigguckt*

Wie machst Du das denn mit der Stellung, Steffi? Hältst Du die Stellung *g* oder hält Mana sie?
Ich hab bei meinen bisherigen Versuchen festgestellt, daß es eigentlich nur geht - schon rein von der Balance her - wenn das Pferd die Stellung selbst hält und nur durch gelegentliches Zupfen wieder daran erinnert wird.
Das Ganze muss bei ganz lockerem Hals mit einer gewissen Halshebung passieren, und dann können sie auch ganz gut antraben.

In dem Augenblick wo ich vorne ziehe oder führe, um den Kopf in Stellung zu  halten, geht es eigentlich schon nicht mehr.

Vielleicht geht es bei anderen PFerden, aber Mirko ist da so störanfällig in seiner Balance, daß solche Sachen bei ihm immer 100% korrekt sein müssen.
Deshalb tun wir uns auch unendlich schwer mit dieser Geschichte. Was mich wiederum frustet und ungeduldig macht. Sehr schlecht.  :(
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:12:16
Hallo Ihr,

ja, das ist so eine Sache mit der Stellung. Ich bin in meinen Ansprüchen wieder einen Schritt zurück gegangen und habe Mána mit der Hand am Kappzaumring begleitet. Dann geht sie schön in Stellung, tritt gut über und auch das Antraben wird zumindestens als Idee verstanden. Ich muss dabei die Stellung nicht halten, sondern begleite eher. das macht Mána schon selber. Anders ist es allerdings, wenn ich mehr Longe gebe und ihr mehr Freiraum verschaffe. An sich mag sie da ja viel lieber, als wenn ich so dicht an ihr dran bin.
Das habe ich letzte Woche mal probiert. Quasi fast "normal" longiert, nur eben etwas Stellung angemahnt. Ging total schief. Mochte Mána gar nicht.

Also, jetzt wieder zurück auf Start und langsam weiter aufbauen.

Parallel dazu saß ich heute das erste Mal seit einem halben Jahr wieder auf meinem Pony!!! Juchhuuu!!!! Ich habe mich echt riesig gefreut und Mána ist über den Reitplatz gestiefelt als hätte sie nie irgend etwas gehabt.
Ich bin ganz glücklich!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:12:32
Zitat von: Muriel
Steffi,
ganz genauso ging es mir auch. Mirko fällt das Stellung halten unglaublich schwer.
da mich die Sache derzeit eher frustriert, hab ich die Arbeit daran momentan auf Eis gelegt und longiere wieder wie immer.

Irgendwann werden wir da auch wieder weitermachen, aber derzeit passt es einfach nicht in den Plan, weil es mir zu zeitaufwendig ist.
Wobei zeitaufwendig ist nicht das richtige Wort, aber wenn möchte ich es eben konstant aufbauen, also müsste ich es regelmässig machen.


Zitat
Parallel dazu saß ich heute das erste Mal seit einem halben Jahr wieder auf meinem Pony!!! Juchhuuu!!!! Ich habe mich echt riesig gefreut und Mána ist über den Reitplatz gestiefelt als hätte sie nie irgend etwas gehabt.
Ich bin ganz glücklich!

Ach wie schön!!!!  :D  :D  :D  Ist es nicht unglaublich, wie toll unsere Pferde so sind... Ich war gestern in einem Riesengrossen Stall (ich glaub da stehen 150 Pferde :shock: ) und hab da so einiges an Gesprächen über das Thema "mein Pferd ist krank und ich soll am langen Zügel ins Gelände, hahahaha....." "saß gestern das erste mal seit einem dreiviertel Jahr wieder drauf, weisst ja, ich hab mich nie getraut weil sie einen immer so abschiesst." und dergleichen.
Das ist woanders einfach Normalität.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:12:52
Hallo Heike,

laut meiner Schmiedin hätte ich ja 4-6 Wochen nach dem Reheschub schon wieder reiten können...Das kam für mich absolut nicht in Frage. Erstmal musste Mána wieder gesund sein und zwar so, dasss man wenn es den  Rehering am Huf nicht geben würden, denken würde, das Pferd sei kerngesund. Es gibt durchaus Leute, die solange nicht reiten, wie der Huf nicht komplett einmal durchgewachsen ist. Das würde bedeuten, dass man etwa 1 Jahr nicht reitet. Ich verlasse mich da auf mein Pferd. Mána ist so empfindlich, die sagt mir 100% ob es gut ist, oder nicht.
Sie war super lieb, ich saß ohne Sattel drauf. Nach 2-3 Runden je Hand habe ich es gut sein lassen, aber sie hat fein abgeschnaubt und sich schön an den Zügel heran gedehnt.

Ich denke, dass ich die Führarbeit vom Longenkurs weiter machen werde, da Mána tendenziell vorhandlastig geht. Ihr auch am Boden mehr Ahnung davon zu vermitteln, wie es ist Gewicht hinten aufzunehmen, kann nicht falsch sein. Beim Reiten sind wir da auch auf dem Weg gewesen. ich denke, dass wir da auch rasch wieder hinkommen. "Normales" Longieren kann ich nicht gut, insofern bin ich schon dankbar, dass ich das mit dem Kurs gleich richtig lerne.

Ja, das es in großen Ställen  fast schon normal ist, daß die Pferde ständig krank sind ist sehr schade. Aber bei den Haltungsbedingungen (Box und maximal Paddockbox oder kleiner Paddock für 20 Pferde) wundert mich das auch nicht. Es ist schon so schwierig genug, ein Pferd gesund zu halten, da wir halt nicht die optimalen Lebensbedingungen vorhalten können, aber in der konventionellen Pferdehaltung ist es fast unmöglich, würde ich sagen.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:13:11
Zitat von: EscyKane
Hat jemand von euch schonmal was von Schöneich gehört bzw seine Arbeit gesehen? Habe mir das Werbevideo angeguckt und die dazugehörigen Texte gelesen und würde mal behaupten dass dieser Longenkurs 1:1 dem Arbeiten nach Schöneich entspricht. Der legt auf genau die gleichen Sachen wert und das Endprodukt schaut genauso aus.

Wir haben hier eine dürre VB-Mix-Stute, die 2 Monate bei ihm war, und nun wird sie hier weiter nach Schöneich gearbeitet. Ich war sowohl mit beim Schöneich auf dem Hof und konnte dort sehen, wie sie arbeiten, als auch bei Übungseinheiten am heimischen Stall dabei.

Allerdings würde ich sagen dass der Schöneich da auch mal etwas deutlicher wird als sie.

Trotzdem sieht das ganze System ziemlich geklaut aus  :D
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:13:28
Zitat von: Muriel
naja, ich würde sagen "inspiriert by...."  :lol:

Im Gegensatz zu Schöneich bekommt man von B.T. wenigstens eine klare Erklärung. In den beiden Schöneichbüchern steht zwar viel Wissen drin, aber keine einzige Arbeitsanweisung. Oder vielleicht habe ich sie nur nicht gefunden....  :roll:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:13:42
Hallo Alena,

mag sein, dass es geklaut ist. Wäre mir aber in diesem Falle egal. Der Kurs ist gut und anschaulich geschrieben und man erhält einfach sehr sehr gute Hilfen durch Videos und online-Beratung. Und das für einen äußerst zivilen Preis.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:14:04
Zitat von: EscyKane
Klar, ich sag ja auch nicht dass es schlimm ist. 1000 Euro Beritt pro Monat und dann auch noch sehr unfreundliche Behandlung find ich nämlich ziemlich übertrieben.
1000 Euro Beritt wohlgemerkt für 20min Longieren nach Schöneich pro Tag, später 30min. Und die Pferde werden nicht aufgewärmt.

Aber der Hof ist super gepflegt, das Heu und Stroh super, und die Pferde bekommen an die 5kg sehr gutes Müslifutter am Tag, das ist inklusive. Trotzdem sind 1000 Euro schon heftig  :shock:

Schöneich gibt deshalb keine Erklärungen per Buch ab, weil es durchaus schädlich fürs Pferd sein kann, wenn Laien ohne Aufsicht versuchen, das nachzuahmen. Wer in Beritt geht, der soll und muss sogar das Longieren lernen, da er ja so weiterarbeiten muss mit seinem Pferd. Da bekommt man also auch Unterricht.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:14:20
Hallo Alena,

vielleicht ist es genau das, was mir an dem Kurs so gefällt. Auch für relative Longierlaien wird der Stoff so aufbereitet, dass sich der mögliche Schaden fürs Pferd in engen Grenzen hält, würde ich mal sagen. Klar, wer sich das nicht durchliest, das falsche Equipement hat und sich auch ansonsten nasenbärig verhält, wird dem Pferd sicherlich auch beim Lk schaden (sorry an alle Nasenbären), aber mit einem gewissen Engagement müsste es auch pferdeschonend klappen.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:14:43
Zitat von: EscyKane
Kann ich nicht beurteilen, aber mit dieser seitlichen Stellung wär ich immer vorsichtig.
Auch wenn es "pferdeschonend" gemacht wird.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:14:58
llo Alena,

was stört Dich an der Stellung? Bin neugierig!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:15:17
Zitat von: Melle
würde mich auch interesssieren alena :wink:

und so viel ich weiß, ist es in richtung schöneich, aber sie arbeiten da wohl mit ihm zusammen. hab da mal was im internet dazus gesehen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:15:36
Zitat von: EscyKane
Stört mich nix dran, man kann nur schnell was kaputt machen  :wink:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:15:50
Zitat von: cinnamon
jepp, da wär ich auch vorsichtig.
grad bei pferden mit losem hals und generell hyperflexiblen körperteilen kann da viel kaputt gehen. und zwar nicht nur im ostheopatischen sinne, sondern in erster linie im ausbildungsmäßigen.
sieht man ja auch gut bei diversen bb-anhängern...
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:16:07
Zitat von: Melle
Zitat von: EscyKane
Stört mich nix dran, man kann nur schnell was kaputt machen  :wink:

ja so gehts mir auch mit den zirkuslektionen udn leuten, die alles aleine ausprobieren wollen (steigen, kompliment, hinlegen usw.), ohne ahnung zu haben.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:16:24
Zitat von: Verena
Zitat von: cinnamon
jepp, da wär ich auch vorsichtig.
grad bei pferden mit losem hals und generell hyperflexiblen körperteilen kann da viel kaputt gehen. und zwar nicht nur im ostheopatischen sinne, sondern in erster linie im ausbildungsmäßigen.
sieht man ja auch gut bei diversen bb-anhängern...

Was meinst Du da konkret?

Liebe Grüße,
Verena
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:16:37
Hallo Cinnamon,
das wüsste ich auch gerne. Ich habe BB ja mal selber kennen gelernt und finde sein Ausbildungssystem sehr ausgefeilt und gut. Was seine Anhänger daraus machen weiß ich natürlich nicht.
Aber um zum Longenkurs zurück zu kommen, gestern bin ich wieder geritten und Mána lief sehr schön in Stellung. Das war neu. Kennt sie halt vom Führen in Stellung. Überhaupt lief sie locker und dehnte sich gut an den Zügel heran. Und das nach einem halben Jahr Pause. Da muss ich schon sagen, dass ich durch den Longenkurs gute Vorarbeit leisten konnte.

Wüsste gerne mehr über die kritischen Inhalte vom Longenkurs. Also meldet Euch, wenn Ihr da Einwände habt. Das ist doch Sinn und Zweck dieses Threads.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:16:54
Zitat von: Mannimen
Hi Steffi,

das freut mich sehr für dich und Mána, dass es mit dem Reiten jetzt wieder besser geht und dass ihr so schöne Fortschritte macht. 8)

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:17:07
Zitat von: cinnamon
branderup himself reitet sehr fein - wobei mir sein stil nicht wirklich zusagt. mir fehlt da die rückenaktivität und das zwanglose, schwungvolle vorwärts. außerdem reitet er für meinen geschmack zu viel seitwärtsverkragel, die pferde sind völlig überstellt, tw. auch nur im hals gerade abgebogen, es gibt keine gleichmäßige biegung durch den körper (bildlich gesprochen, weil glm biegung gibt`s sowieso nie), der spannungsbogen (sofern überhaupt vorhanden bei dem geschlurfe am schlabberzügel) bricht am widerrist ab, etc...
die pferde gehen einfach nicht reel über den rücken bzw. vorwärts.

ich war selber früher regelmäßig auf bb-kursen und arbeite unter der woche in einem stall, wo bb bzw. ritter kurse geben und der halbe verein nach der philosophie reitet.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:17:27
Zitat von: Muriel
Aus meiner Sicht hat das Führen in Stellung, wenn es korrekt gemacht wird, den Vorteil daß die äussere Halsmuskulatur etwas gedehnt wird.
Im Grunde genommen schafft das die richtige Voraussetzung für ein Pferd, das sich nicht festmacht im Hals/Genick, weil es gelernt hat in der Stellung auch balanciert zu bleiben.
Mirko hat erst durch die Flexionsübungen und die Führarbeit in Stellung die Voraussetzungen bekommen, sich wirklich an den äusseren Zügel zu dehnen.

Problematisch finde ich es dann wenn es über einen einseitigen Zügel gemacht wird oder zu schnelle Bewegungen verlangt werden. Dann könnte ich mir vorstellen, dass auch ein "loses" Genick produziert wird.

Im Grossen und Ganzen finde ich die "Nebenwirkungen" eher positiv als negativ.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:17:40
Zitat von: EscyKane
Da gibts schon einiges was man wirklich körperlich kaputt machen kann. Das fängt mit den empfindlichen Facettengelenken der Halswirbel an, die durch die starke seitliche Halsbiegung ziemlich beansprucht werden (der Pferdehals ist in erster Linie für Auf-Ab-Bewegungen konzipiert, auch wenn er sich seitlich biegen kann so halten Pferde in freier Natur diese seitliche Biegung - vor allem eine extreme - nur kurz ein (zB zum Kratzen etc). Dann fehlt beim Longieren ohne Ausbinder im Gegensatz zum Reiten sowas wie ein Außenzügel, der eine gleichmäßige Biegung im Hals gewährleisten würde, also kann es durchaus passieren, dass das Pferd direkt nach dem Rumpf und vorn im Genick seitlich abknickt, um den Abstellungswinkel zu erreichen, der Mittelteil des Halses bleibt aber gerade. Dabei werden Genick und 7. Halswirbel aber um so mehr strapaziert. Bei der Arbeit an der Hand oder unterm Sattel sieht man sowas eher und hat es auch besser unter Kontrolle. Außerdem würde ich mal behaupten dass man eine feinere Verbindung zum Pferdekopf über Zügel hat als über die Longe und über die 8m Longe nochmal ein Störfaktor hinzu kommt, der sehr belastend für die Halswirbel sein kann.

Arthrosen in den Halswirbeln werden nur selten diagnostiziert, aber sehr viele Pferde haben sie. Und die kommen eben längst nicht nur von Rollkur und Co - Hyperflexion gibts nunmal nicht nur in der Vertikalen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:17:59
Hallo Alena,

sehr interessant Deine Erläuterungen. Das Hyperflexionieren, wie es von Herrn Karl u.a. betrieben wird hat mich immer schon etwas verunsichert. Wenn es korrekt gemacht wird, ist das sicherlich für manche Pgferde eine hilfreiche Übung, aber "mal so eben" sollte das wohl nicht betrieben werden. Beim Longenkurs wird allerdings überhaupt keine so starke Abstellung von den Pferden erwartet, sondern nur die, die auch beim Reiten erwünscht ist. Der fehlenende äußere Zügel ist natürlich ein Argument, spricht aber meines Erachtens nicht für ein Ausbinden des Pferdes. Dabei wird auch keine Hals- und Kopfhaltung bewirkt, die das Pferd beim freien  Laufen, zumindestens nicht über einen längeren Zeitraum, einnehmen würde.
Mich überzeugt beim Longenkurs, das die Pferde einen viel aktiveren Rücken bekommen und ein Gefühl für Hankenbeugung und stärkeren Einsatz der Hinterhand überhaupt. Die Gefahr von Wirbelschädigungen kann man wohl nie ausschließen, gerade bei vorgeschädigten Pferden, aber die würden wohl beim herkömmlichen Longieren noch viel stärker entstehen. Zusätzlich zur Überbelastung der Gelenke beim "Zentrifugieren" statt Longieren.

Hallo Cinnamon,

meine Live-Erfahrung mit BB sind schon einige Jahre her. Mag sein, dass sich da einiges verändert hat. Damals konnte ich jedenfalls, die mangelnde Rückenaktivität seiner Pferde nicht feststellen. Ganz im Gegenteil! Auch das fehlende "frische Vorwärts" dass ihm ja allenthalben immer wieder vorgeworfen wird, kann ich so aus der damaligen Demo überhaupt nicht nach vollziehen. Auch die DVD's finde ich da nicht auffällig. Ganz im Gegenteil, das von vielen Pferden verlangte "Vorwärts" ist oft ein "Über-Tempo-Reiten", wo die Bedeutung des "Vorwärts" völlig überbewertet wird. Dazu schreibt Horst Becker recht nachvollziehbare Argumente in seinem neueren Buch.
Gerade das Erarbeiten der Seitengänge oder der Übungen vom Longenkurs werden in bewusst niedrigem Tempo gestaltet. Und das hat, finde ich, seinen Sinn.
Sicherlich sind diejenigen, die von BB den Reitstil übernehmen auch immer anders zu bewerten als er selber. Das glaube ich Dir gerne, dass es da sicherlich Leute gibt, die ihren ganz eigenen Stiefel reiten und sich trotzdem Schüler von BB nennen. Weil es halt besser klingt.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:18:14
Zitat von: Verena
Ich habe die selben Erfahrungen wie Steffi gemacht. Beschäftige mit seit ca 1 1/2 Jahren mit BB, besuche auch als Zuschauer Kurse, sowohl bei ihm selbst als auch bei einer Schülerin (Rittmeister) und hab ehrlich gesagt bislang keine am langen Zügel schlurfende Pferde gesehen. Im Gegenteil, die Hinterhand aktiv, er legte auch immer Wert auf das Wechselspiel zwischen Dehnen und Versammlung. Ich sah natürlich (v.a. bei Beginnern) auch über die Schulter gehende , zu stark gebogene Pferde, die er aber sofort auch korrigierte. Und er betonte am jeweiligen Reiter/Pferd/Paar auch immer wieder deutlich den Unterschied zwischen Gehen auf der Vorhand und Übernahme des Gewichtes in der Biegung mit der Vorhand. Das einzige was mir bei einigen (wenigen ) Schülern nicht so gefiel, war die offensichtlich doch zu starke Einwirkung an der Kandare, da die Pferde knirschten und die Unterlippe wegdrückten. Andere Pferde wiederum in wunderschöner 'Selbsthaltung' , ganz ruhiges Maul, zufriedener Gesichtsausdruck trotz anstrengender versammenlnder Übungen.
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:18:32
Zitat von: Verena
Zitat von: Steffi
Der fehlenende äußere Zügel ist natürlich ein Argument, spricht aber meines Erachtens nicht für ein Ausbinden des Pferdes. Dabei wird auch keine Hals- und Kopfhaltung bewirkt, die das Pferd beim freien  Laufen, zumindestens nicht über einen längeren Zeitraum, einnehmen würde.
Ich stimme einerseits Alena zu, daß man beim Longieren durch fehlenden Außenzügel keine Feinabstimmungen, zB. um eine ausweichende Schulter wieder einzufangen, bewerkstelligen kann. Meine aber auch, daß Ausbinder zu starr sind und das Pferd einfach in eine Form quetschen, so wie Alex Kurland meint, das Pferd lernt dadurch 'modelliert zu werden', nicht eine bestimmte Haltung selbst einzunehmen, wenn die Ausbinder wieder weg sind (und das ist ja das Ziel).
Aber das ist doch die Domäne des Clickertrainings!! Wenn ich zuerst bei der Führarbeit neben dem Pferd so wie Heike es sich millimetergenau erarbeitet hat, das Pferd für eine gewünschte Haltung belohne, dann kann ich doch versuchen, das immer ein Stückchen weiter weg vom Pferd zu festigen. Geht wahrscheinlich dann schon ins feie Formen über.
Ich bin auf jeden Fall durch die Diskussion jetzt richtig neugierig auf den Longierkurs geworden, hab mir das Video angeschaut, was mir richtig gut gefällt und habe ihn mir kurzerhand bestellt. Bin schon gespannt und freue mich!
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:18:51
Hallo Verena,

klar, ich versuche jetzt auch die Stellung Stück für Stück auf größere Distanz zu erhalten durch C/B. Ist echt ne Herausforderung. Bestimmt hat das auch nichts mit "Nicht-Wollen" auf Seiten von Mána zu tun, sondern eher mit "Noch-Nicht-Können". Da ist Clickern natürlich klar im Vorteil, weil die Motivation für doch recht anstrengende Übungen gut erhalten werden kann.
Im Übrigen habe ich mir jetzt einige der beim LK zur Verfügung stehenden Videos angeschaut. Die Korrekturmaßnahmen, wenn ein Pferd auf größerer Distanz an der Longe läuft und z.b. zu stark nach innen drängt sind schon gehörig, muss ich sagen.
Da wird von der Babette Teschen stark an der Longe geruckt. Und nicht nur einmal, sondern so lange bis das Pferd reagiert. Also bei Widersetzlichkeiten greift sie ganz schön ein. Dementsprechend sind da einige unschöne Szenen dabei, finde ich. Gut fand ich allerdings, dass sie diese Szenen nicht auspart, sondern, dass man sich damit auch auseinander setzen kann.
Wo wir wieder bei der ewigen und uralten Frage gelandet wären. Wie halten wir Clickerer es mit dem Druck, mit Strafmaßnahmen oder "nur" negativer Verstärkung. Das müssen wir hier jetzt nicht erneut diskutieren, aber ich finde es halt schon auffällig, dass man immer wieder an diesen Punkt gelangt. Selbst bei gut durchdachten Lernkonzepten von Leuten, die nachweislich auch clickern.

Ich werde bei Mána versuchen, durch C/B die Lust am Laufen in Stellung zu erhöhen und zu erhalten. Mal sehen wie weit wir kommen.

Danke, Verena, dass Du nochmal auf BB hinweist. ich werde mir glatt die erste DVD noch mal anschauen, wo er das Longieren zeigt. Das hat mir damals gut gefallen und passt zum LK.

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:19:13
Zitat von: EscyKane
Kurze Zwischenfrage: Was hat BT mit BB zu tun?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:19:30
Hallo Alena,

lies doch mal auf den vorherigen Seiten. Unser Gespräch hat sich ausgehend von einem Beitrag von Cinnamon in Richtung BB entwickelt.
Die Teschen habe ich jetzt im Zusammenhang mit dem Longenkurs erwähnt.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:19:49
Zitat von: Muriel
Escy, ich stimme Dir mit den Halswirbeln zu wenn die Menschen meinen, eine korrekte STellung - oder eine Stellung überhaupt - sei nur zu erreichen, wenn man vorne den Kopf mit dem Kappzaum seitlich zieht und dann am Hals entsprechend dagegen drückt, wie es leicht passieren kann, wenn man die Beschreibung nicht richtig liest und versteht.

Mit der schrittweisen Vorgehensweise übers CT hat man aber doch die ideale Möglichkeit, dem Pferd eine eigene Idee über diese Haltung nahezubringen, so daß es schliesslich selbst dazu kommt, sich in Stellung zu halten und dabei dann vorsichtig Richtung usw so zu verändern, daß es sich auch positiv auf die innere Schulter auswirkt.

Ich habe jedenfalls auch festgestellt, daß man sich sehr leicht wieder verleiten lässt, zu sehr auf die äussere Form (die STellung) zu achten, und dann eben ins korrigieren und touchieren kommt, um das pferd von der inneren Schulter zu bringen.

Der Prozess, über die Stellung eine gute Balance zu finden, ist für eh schon schulterlastige Pferde jedenfalls erheblich langdauernder als man es sich am Anfang vorstellt.

In meiner Longierarbeit schwanke ich immer zwischen der Wichtigkeit der Schulterbalance, der aktiven Hinterhand und des gut arbeitenden Rückens.
Und entsprechend wechsele ich auch meine "Bearbeitungsmethode", da ich für mich finde, daß man mit nur einer "Methode"  da nicht ausreichend weit kommt, um den Gesamtkörper an der Longe in eine zufriedenstellende Form zu bringen.

Bei mir ist das also zuallererst Longieren nach Solinski, dann Positionsänderung gemäss dem, was ich bei Bea gelernt habe, dann Longenkurs und schliesslich gezielte Muskelarbeit mit Clickertraining.

Richtig longieren ist schon ganz schön anspruchsvoll.  :D
lg Heike
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:20:12
Hallo Heike,

das Longieren nach Solinski habe ich ja auch schon versucht und bin definitiv an seiner Methode gescheitert. Irritierend war für mich auch, dass er in seinem letzten Buch ja den Focus in bezug auf das Leiten der Energie auch etwas verändert hatte. Das alles nach zu vollziehen und dann mit meiner kleinen Isländerin nach zu arbeiten, habe ich bislang nicht geschafft. Da komme ich mit dem Lk besser zurecht.
Übrigens wäre ich jetzt nicht drauf gekommen, beim Stellung herstellen den Kappzaum heran zu ziehen und gleichzeitig den Hals raus zu drücken.
Das wird im Lk doch auch so nicht beschrieben. Zum bewusstmachen, dass Mána nicht auf die inner e Schulter fallen soll, touchiere ich leicht die Schulter bei Bedarf. Dann verändert sich ihre Haltung sofort und sie wird "leichter" in der Schulter. Am Kopf versuche ich so wenig wie möglich zu machen, da Mána mir das massiv übel nimmt.
Auch das Berühren ihrers Hinterbeines, um es zu stärkerem Untertreten zu bewegen quittiert sie mit Versuchen auszutreten. Solche Massnahmen mag sie gar nicht.
Insofern muss ich in winzigen Schritten vorgehen und möglichst viel C/B geben, auch wenn vieles noch nicht besonders gut klappt.

Gestern bin ich insgesamt 15 Minuten Schritt geritten mit 2 Versuchen anzutraben. Das fand sie noch nicht witzig. Schritt ist völlig o.k. Auch in engeren Wendungen ist sie voll bei der Sache und trägt sich schön.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:20:25
Zitat von: Muriel
Zitat
Zum bewusstmachen, dass Mána nicht auf die inner e Schulter fallen soll, touchiere ich leicht die Schulter bei Bedarf. Dann verändert sich ihre Haltung sofort und sie wird "leichter" in der Schulter.

*neid* das nutzt bei Mirko überhaupt nichts. Den muss ich ungefähr touchieren wie Tanja ihren Antony (in dem Galoppvideo gut zu sehen).

Mirko kann man nicht gut über Druck arbeiten, einfach weil er den Druck vollständig ignoriert bis er so stark ist, daß er richtig Stress macht.

Da hat mir das CT auch enorm geholfen, indem ich Reaktion auf feinste Hilfen geclickt habe. Von sich aus kommt da bei ihm überhaupt nichts, dabei kann er supersensibel sein.
Aber da er gegenüber Pferden auch ganz genauso ignorant ist *beisst da einer rein? Na und? * nehm ich das nicht persönlich, sondern das ist einfach so.
Nun wäre es bei so einem Pferd ganz einfach, in die Druckfalle zu tappen (was ich auch früher brav geschafft habe) und sich damit Stress pur zu bauen (auch das hatten wir).

Der Longenkurs hat mir wieder ganz klar gezeigt, daß es mit meinem Pony ohne schrittweise minimale Erklärung eben nicht geht, wenn man wirklich was erreichen will.

Wenn Mana das Berühren des Hinterbeins nicht duldet, wäre es nicht da eine Möglichkeit über touchieren, Gewöhnung und ganz viele Clicks eine Akzeptanz hin zu schaffen?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:20:41
Zitat von: Mannimen
Liebe Steffi,

da ich Mána persönlich kennen gelernt habe, kann ich gut nachvollziehen, dass Druck für sie nicht wirklich hilfreich ist und auch nicht sein kann. Sie ist super fein und auch hoch intelligent. 8)

Daher würde ich am Kopf tatsächlich so wenig wie möglich machen, dass sehe ich genau so wie du. Und das ist auch nicht nötig, meine ich, denn sie ist, wenn sie mit ihren Gedanken bei der Sache ist auch voll bei dir.

Denk mal zurück an das freie Longieren mit dem anderen Isi. Wie habe ich dabei das Abwenden eingeleitet und ihn mehr oder weniger auf einer Kreisbahn gehen lassen. Wo genau war mein Körper und wie war er auf das Tier ausgerichtet? Nichts anderes liegt auch dem Führen bei Solinski zu Grunde (der treibende "Bauchnabel").

Ich bin sicher dass Mána dies noch sehr viel schneller versteht und nur auf deine Körpersprache achtet ohne mit der Gerte das Hinterbein zu touchieren. Und da sie dich nicht aus ihren Augen verlieren möchte, wenn du hinter ihr im toten Winkel verschwindest, wird sie sich auch etwas biegen und schon hast du die gewünschte leichte Stellung, wo sie eben nicht über die äußere Schulter nach außen abdriftet oder auf die innere fällt, da sie in ihrer ungestörten Balance bleiben kann. :wink:

Können wir ja beim nächten Treffen gerne üben.
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:20:56
Hallo Manfred,

Danke für Deinen Hinweis zur Körpersprache und ihrer Bedeutung. Damit hast Du natürlich Recht. Das klappt bei Mána auch recht zuverlässig. Ich freue mich immer, wenn Du so nett von Mána und mir sprichst! Ich fand unser Treffen damals sehr schön.
Inzwischen merke ich, dass sich Mána durchaus auch an bestimmte Sachen gewöhnen kann. Druck machen geht natürlich trotzdem nicht, habe ich ja auch keine Lust zu. Es ist schon ein langsames Lernen miteinander.

@Heike,

das Berühren der Hinterbeine scheint Mána unterschiedlich unangenehm zu finden. Beim letzten Üben hat sie gar nicht mehr versucht nach der Gerte zu treten. Das scheint tagesform abhängig zu sein. Allerdings klappt das Übertreten ohnehin sehr gut. Touchieren ist jetzt nur noch seltener nötig. Eher so zur Erinnerung. Aber auch da , wie schon ogen beschrieben, tritt eine Gewöhnung ein und insofern sehe ich manchmal einfach über so ein Verhalten auch hinweg. Schließlich dürfen sich unsere Pferde ja äußern. Ist ein bißchen so wie in der Kindererziehung, manchmal kann man Kompromisse machen, manchmal geht es gar nicht.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:21:18
Zitat von: Muriel
Habe heute nach längerer Pause wieder mal das Antraben in Stellung geübt (mit ein wenig Schrittarbeit vorher, die gut war).
Rechter Hand, wo er gerne hereinfällt, war es supergut, linker Hand hab ich ihn nicht von der Backe bekommen.   :roll:
aber das Arbeiten auf der anderen Hand gab mir doch Hoffnung.

Momentan denkt er bei der normalen Longenarbeit nämlich sehr wenig daran, sich auch zu biegen  :roll: *seufz*

ich finde die neuen Videos auf der LK-Seite ja sehr ermutigend, aber ich kann mich beim besten Willen nicht dazu durchringen 4 Wochen nix anderes zu machen.  :lol:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:21:33
Zitat von: EscyKane
Huhu!
Wollte nur vermelden dass ich demnächst einen Selbstversuch starten werde!

Ich habe die Schöneich-Leute am Stall auf diesen Kurs aufmerksam gemacht, als schonendere Alternative (weil kleinschrittiger aufgebaut). Sie haben sich informiert und fanden den Kurs sehr ansprechend. Wir werden uns nun zusammen den Kurs bestellen und schauen wie es klappt. Besonders spannend: Eine Tierärztin ist auch dabei, die überwachen kann ob die Stellung so in Ordnung ist.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:21:51
Zitat von: Muriel
da bin ich ja mal gespannt wie Ihr klarkommt.  :D  Bitte berichten!!
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:22:02
Zitat von: lindalotze
Oh ja, das klingt sehr spannend!

kurslose Grüße wg. wenig ansprechendem Werbevideo
Linda
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:25:32
Hallo Ihr,

hatte aus der Firma ein posting geschickt, dass hier aber irgendwie nicht angekommen ist.
Ich wollte nur sagen, dass ich natürlich jetzt auch nicht nur den Lk durchziehe. Inzwischen reite ich Mána ja wieder und so wird der Lk zur vorbereitenden Bodenarbeit vorweg. Das bietet sich an und macht Mána schön geschmeidig, wie ich finde. Ich weiß insofern auch nicht, wie weit ich mit dem Kurs jemals komme. Vielleicht bleibt es auch bei den Grundübungen. Habe ja auch das freie Longieren wieder entdeckt. Kommt auf einem Sandplatz auch viel besser, als früher auf dem Rasenplatz. Da war Mána eher am Fressen, denn am Laufen.
Ich glaube, dass es auf die Mischung ankommt.
Die vielen Übungen und Tricks, die hier alle so einüben, da kann ich eh nur von träumen. Übers Fußball spielen und Beine heben, sowie Luftballons zertreten sind wir nie hinausgekommen. Mir fehlte sowohl die nötige Zeit als auch die nötige Lust dazu.

Hallo Alena,

da bin ich auch sehr gespannt, wie Du den Kurs beurteilen wirst. Und vor allem Dein Pferd...

Hallo Linda,

verrate doch bitte, was Dich am Werbevideo so gestört hat. ich hatte Dich schon mal danach gefragt, aber bislang bin ich da nicht schlauer geworden, oder habe ich Deine Antwort schlicht übersehen?

Neugierige Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:25:58
Zitat von: Mannimen
Zitat von: Steffi
Ich glaube, dass es auf die Mischung ankommt.

Ja Steffi,

Abwechslung war bei uns auch immer sehr positiv. Wenn ich zu lange bei einer Sache geblieben bin, wurde Antares ungeduldig und unkonzentriert. Er suchte dann nach anderen Dingen und wollte nicht mehr beim Thema bleiben. Da halfen selbst die Leckerlies nicht sonderlich weiter und das will schon was heißen.  :wink:

Aber auf der anderen Seite hatte ich auch länger zu tun, ihm etwas zu erklären, weil ständig etwas neues mit dabei war. Hier triff das alte Sprichwort "Zu viel und zu wing ist immer ein Ding" wie die Faust aufs Auge. :)

Es heißt also wie so oft das Maß in der Mitte zu finden. 8)

Alles Liebe und viel Erfolg
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:26:30
Zitat von: Muriel
was mir vor allem auffällt, ist dass es wirklich schwer ist, ein Pferd, das sich gerne auf die Schulter legt und nach innen schmeisst, davon wegzubringen.

Das kann Monate dauern, bis da ein Fortschritt sichtbar ist und bedarf wirklich kleinschrittiger Arbeit.
ich weiss gar nicht, wie jemand, der nicht clickert, das umsetzen soll  :lol:

Wenn die Pferde es dann mal raushaben, gebogen in Stellung mit gehobener innerer Schulter zu laufen, bringt es ihnen sehr viel fürs Gleichgewicht.
Insofern denke ich schon dass es sich lohnt da dranzubleiben.

Man muss ja nicht im Trab mit so starker Abstellung longieren, wie sie es teils tun.
aber wie gesagt, die nebeneffekte sind erstaunlich - so ähnlich wie die Kurlandschen Übungen, denen man auch nicht auf den ersten Blick ansieht, was da alles drin steckt.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:26:42
Zitat von: lindalotze
Ich warte einfach mal ab, was ihr draus zaubert. Wenns mich schlussendlich doch überzeugt, kann ich immer noch als Späteinsteiger anfangen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:27:01
Hallo Heike,

gerade das Traben stellt sich als Problem dar. Die Abstellung wäre mir auch zu stark, aber vor allem hebelt sich Mána beim Versuch des Antrabens immer wieder durch Sprünge nach vorne/oben heraus. Wenn ich dabei so nahe an ihr dran bin, wie es im LK gezeigt wird, bekomme ich schlicht ihre Hufe ab. Da habe ich kein gesteigertes Interesse dran.

Gerade Pferde, die zu Beginn nach innen drängen oder gar springen, werden auf den Videos sehr sehr deutlich daran gehindert es zu tun. Ich schrieb es ja schon mal. An der Longe rucken, diese zum Pferd schleudern, die Peitsche einsetzen, da ist alles dabei.
Genau diese Maßnahmen möchte ich aber nicht einsetzen, dazu bin ich zu sehr Clicker-Mensch. Ich weiß ja, warum Mána sich so verhält, dass sie sich einerseits bedrängt fühlt und damit zu sehr unter Spannung steht. Mir bleibt dann nur das Longieren auf größere Distanz beim Traben und da ist das Stellunghalten dann wieder problematisch. Aber wie Du schon gesagt hast, die ganz ganz kleinschrittige Arbeit bringt da den Erfolg. Auch beim Traben, da bin ich sicher.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:27:17
Zitat von: Muriel
Bei Mirko der sich ja nicht rausschicken lässt, geht  überhaupt nur das millimeterweise Führen und bestärken in die Stellung, darin einen Schritt halten, darin einen Trabtritt usw.
Es braucht eine ganz bestimmte Halshebung aus dem Brustbein - das Thema was bei uns eh Thema ist) und dann kann das Pferd auch in höherem Tempo die Stellung halten.

Das alleine zu erkennen finde ich aber schon sehr schwer, und das obwohl ich mich mit genau diesem Thema jetzt seit ungefähr 2 Jahren beschäftige.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:27:33
Zitat von: EscyKane
lach, Linda, wenn du die Stellung schon extrem findest, was würdest zu zum Schöneich-Longieren sagen!  :lol:

Naja ich bin mal gespannt wie meine Erfahrungen sein werden.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:27:45
Zitat von: lindalotze
Morgen Alena,
Oh ja, ich freu mich schon auf Deine Berichte!

Weißt du, ich bin mir immer nicht sicher, ob das vielerorts prophagierte "Pferde verbiegen" wirklich so notwendig ist. Von Alex Kurland gibts ein Video, wo eine Kursteilnehmerin in kleinen, kontrollierten und langsamen Bewegungen sozusagen Stellung und Beizäumung einnimmt, den "give of the jaw" nachvollzieht. (Ein paar Mal in Folge.) Wenn ich diese Bewegungen mitmache (und Alex'monoton gesingsangte Anweisungen dazu höre *g*) krieg ich Verspannungen im ganzen Rücken los, die ich davor drei Tage mit mir rumgezogen habe und schlafe anschließend wie ein Baby. :shock:  Die Wirbelsäule wird förmlich lang gezogen, und anschließend fühlt man sich aufgerichtet und frisch.

Mit Feldenkrais kenne ich mich nicht wirklich aus, aber dort scheinen ähnliche Techniken zum Einsatz zu kommen. ---> Das wirft natürlich die Frage auf, ob beim Reiten fürs Pferd nicht ein ähnlicher Effekt auftreten kann/ soll, oder ob wirklich große, dehnende Züge auf die Muskeln ausgeübt werden müssen, damit sie sich lockern und gleichmäßigere Bewegungen möglich werden. Der o.g. Effekt geht auf jeden Fall weit über das hinaus, was man mit konventionellem Stretching erreichen kann.

Okay, das waren jetzt allgemeines Gelaber. Ich überlass den Thread jetzt wieder seinem eigentlichen Zweck...

lg
Linda
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:28:00
Zitat von: Muriel
allgemeines Gelaber über Feldenkrais ist immer willkommen  :D

Wir hatten heute einen Durchbruch, hurra!!

FIS ging auf  der linken hand (die hohle Seite) direkt megagut, auf der rechten schwieriger. Normal war es wenn überhaupt andersrum, wobei ich auf der rechten Hand immer grosse PRobleme mit meiner richtigen Position und Longenführung habe.

dann hab ich mir mit vier Stangen diese innere Bande gebaut, und siehe da: das ging super!!!! In erster Linie hält es den Menschen ab, dauernd zu nah zum Pferd  zu kommen, nicht umgekehrt (mein Eindruck  :twisted: ), linker Hand dann Antraben - und es ging genial gut!!!
Rechter Hand wie erwartet schwierig, aber wir haben ein paar sehr schöne Takte hinbekommen.

Es geht wirklich nur, wenn man das Pferd in Haltung lockt und es die Stellung selbst hält.

hach es wird *freu*  :D

Heute hätte man schön filmen können.  :D
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:28:14
Zitat von: EscyKane
Huhu! Ich hab auch endlich angefangen!  :D
Oh man, ich dachte erst, die ersten zwei Übungen könnte ich ruckzuck abarbeiten, da ich ja schon viel so Zeug mit Freixe gemacht habe. Haha!
Ich habe ganze 60 Minuten mit der ersten Übung zugebracht!   :roll:

Ich weiß dass man so lange ja eigentlich nicht üben soll, aber es war ja noch nicht das richtige Longieren, und allzuviel kam nicht dabei rum (außerdem kommen die Click und Belohnungs-Pausen hinzu, das kostet ja immer ewig viel Zeit  :lol: ).
Naja, also zu meinen Erfahrungen: Ich würde sagen, mein Pferd hat zu viele Knöpfe, und ich hab schon zuviel an der Hand gearbeitet  :?
Es fing schon mit dem Stellen im Stand an. Statt den Hals zu biegen, hat Freixe einfach die Hinterhand herum genommen. Und ja, er IST dazu in der Lage, im Stand den Hals zu biegen  :roll: Es hat nur etwa 15 Versuche gebraucht, bis ich ihm erklärt hatte, dass ich NUR eine Bewegung des Halses haben will, danach war diese Sache aber immerhin gegessen.
Viel größeres Problem: Der Herr hat dann beim Anführen die Übung Nummer 1 direkt übersprungen und Übertreten angeboten.
Ich hab alles mögliche ausprobiert, aber aus "innerer Hinterhuf tritt 1-2 Hufbreit außen am äußeren Vorderbein vorbei" wurde maximal ein "innerer Hinterhuf tritt in die Spur des äußeren Vorderhufs".
GNAAAAA mein nächstes Pferd lernt keine Seitengänge an der Hand!
Was ein bisschen hilft, ist wirklich ganz ganz weit vorne am Kopf zu gehen, aber auch da ist es noch mehr ein Übertreten. Selbst an der Bande (!) war es ein Übertreten, und erst als das Pferd beinahe an der Wand schleifte, bekam ich es gerade. An der Bande ging er dann nachher also ziemlich gerade, wenn ich dann aber wie eigentlich gedacht auf kleine Volten abwendete, ging das Problem von neuem los.
Peitsche über den Rücken und Hinterhand begrenzen nutzt gar nix, dann bekomme ich die erst recht weiter raus und noch dazu geht die Stellung verloren ins Renvers.
Mit Gertenknauf auf der Innenseite touchieren bringt noch am ehesten was, kippt aber auch rasch ins Travers und die Hinterhand schwenkt zu mir (auch wieder sowas, was ich ihm beigebracht habe, auf Gerte in Gurtlage). Außerdem muss ich ziemlich viel touchieren und das gibt dann wieder Stress.  :roll:

Etwas schneller gehen hilft, dann fußt Freixe spuriger, aber eigentlich sollen sie ja langsam und balanciert laufen.

Jaja, eine Menge Probleme dafür dass wir bei Übung Nummer 1 sind  :roll:

Soll ich vielleicht erstmal die Übung nicht wie gedacht auf Volten machen sondern stattdessen an der (runden) Bande entlang? Oder meint ihr das nutzt nix, weil er sobald die Bande fehlt, die Hinterhand doch wieder raus schleudert?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:28:42
Zitat von: wessipferd
Ich denke die Bande wird ihm bei wiederholter Übung helfen zu verstehen, was er tun soll. Wenn euch die eine Stütze ist, dann verwende die.

Zwischendurch kannst du ja immer wieder schauen, ob es auch frei schon klappt und wenn nicht zurück an die Bande.

Eure Problem möchte haben, bei einem Pferd dass sich aus welchem Grund auch immer nur schwer vorstellen kann, überzutreten geschweige denn seitwärts zu gehen.  :lol:

Können wir aus den Beiden nicht eine Mischung machen?  :D *Spaß*
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:28:55
Zitat von: EscyKane
Mein Pferd ist halt ein Schlangenpferd :lol:

Kann mir echt nicht vorstellen dass es Leute gibt die Probleme haben ihr Pferd seitwärts zu bekommen - dafür mühe ich mich ab, das Pferd gerade zu halten...

Naja heut hab ich wieder geübt, nachdem ich mir gestern nochmal die Lehrvideos angesehen habe und dort den Tipp bekommen habe, an der Bande zu üben und Schritt-Halt Übergänge zu machen, welche helfen sollen dass das Pferd spurig läuft.
Leider kann ich die meisten Tipps nur schwer übernehmen: Das Anhalten an der Hand üben die ja über Stimmhilfe und Gerte vor der Schulter. Nur wenn ich die Gerte da vorne hin tue, bekomm ich Spanischen Schritt  :roll:  Also habe ich jetzt direkt das Longensignal (Gerte senkrecht vorm Pferd) übernommen, das geht besser, allerdings nimmt Freixe beim Halten den Kopf etwas hoch, mal sehen ob das auch noch entspannter wird. Viel an der Schulter herumwedeln/touchieren kann ich auch nicht, das führt auch sofort zu Stress (Desensibilisierung auf Gerte wird demnächst ein gesondertes Kapitel  :? ).

Naja, an der Bande habe ich immerhin zwei Probleme weniger:
Das Pferd geht mehr oder weniger geradeaus, und beim Halten schert er nicht mit der Hinterhand aus und versucht frontal vor mir stehen zu bleiben (da habe ich schon länger ein Problem mit).

Linke Hand klappt nun schon die meiste Zeit, auch ohne Bande auf der Volte, da geht er spurig und nur mal vereinzelt etwas mit der Hinterhand raus, bleibt schön in Stellung und streckt sich auch immer mal.
Rechte Hand - ohje  :lol:
Ich hab das Gefühl dass er sich hier im Hals nicht richtig (gleichmäßig) biegt und trotz Abstellung im Hals auf der inneren Schulter hängt. Da ich so viel beachten muss (Halsbiegung, spuriges Laufen, innere Schulter heben durch Gertenwedeln etc) falle ich auch ständig zurück und bin zu weit hinten.
Wenn ich an der Schulter mit der Gerte wedle oder sie leicht "andrücke", hebt Freixe sie zwar an, wird aber auch eilig und drängelt an mir vorbei. Da ich ihn ja vorn am Kappzaum halte, wird die Abstellung dann immer krasser - bis 90°), und Paraden am Kappzaum zum Bremsen helfen auch nicht gerade, das zu verhindern. Wenn ich wie im Longenkurs beschrieben durch Gerte an der äußeren Schulter bremse, hab ich wieder spanischen Schritt  :roll: also bleibt nur Stimmhilfe...
Außerdem läuft er rechte Hand immer leicht schultervorartig. Versuche ich das zu korrigieren indem ich die innere Schulter raus schicke, kommt häufig sofort die Hinterhand herein und Pferd geht Travers  :roll: Was dazwischen, noch dazu mit lockerem Hals in leichter Dehnung, ist super super schwierig! Rechte Hand hält Freixe auch immer leicht mit der Vorhand in der Bahn an, gerade am Hufschlag ist fast unmöglich.
Außerdem reicht allein das Durchschreiten der Ecke, um wieder ins Übertreten zu kommen - kaum fehlt die Bande, habe ich wieder das Übertret-Problem! Von Volten oder freien Linien ganz zu schweigen! Da Bin ich froh wenn ich mal 2 spurige Schritte bekomme!

Naja, aber immerhin insgesamt schon besser als gestern. Ich hoffe ja, wenn ich dann langsam ans Longieren komme, dass Freixe dann kapiert dass spuriges Laufen gefragt ist und seinen Autopiloten an der Hand ausstellt. Er ist sicher schief, aber es kommt mir auch so vor als denke er, geradeaus an der Hand sei zu banal, er müsse irgendwie seitwärts gehen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:29:13
Hallo Alenea,

hört sich sehr anstrengend an, wie ihr beiden da miteinander übt. Kann es sein, dass es leichter für Dich wäre, wenn Du den Kriterienkatalog erstmal wieder zu schlägst und nur schaust, dass sich Freixe z.b. im Hals biegt oder aber, dass er mal den Kopf senkt in Stellung. Egal, wie die Hinterhand schwenkt, oder irgendwelche Spurigkeit fehlt oder oder oder...
Ich denke in solchen Fällen immer an die Clicker-Weisheit, wenn ich an irgend etwas Neuem arbeite, werden alle anderen Lektionen erstmal "schlechter". Wenn das Neue bekannter wird und besser beherrscht wird, kann man auch die alten Sachen wieder besser integrieren. In diesem Sinne würde ich den Anspruch verringern zugunsten der Erfolgserlebnisse.

Hat bei Mána übrigens den Effekt, dass ich immer noch nicht beim Antraben bin, obwohl ich den Kurs ja schon ne geraume Zeit um zu setzen versuche.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:29:39
Zitat von: tinkachico
Hallo Alena,

ich oute mich mal als Mitleser.

Und hey du hast auch einen "Gummimann". Den hab ich auch  :wink:
Seit ich Seitengänge Clicker wird es auch immer schwerer in geradeaus zu bekommen. Auch beim Reiten wenn es ihm langweilig wird oder er nicht geleich versteht was gemeint ist bietet er sofort irgendwas Seitliches an...
Eier Eier  :roll:

Warum ich schreibe:

Ich übe auch geradeaus gehen in Stellung und das hat dann bei uns geklappt nachdem ich mich umgedreht habe.
Was ich meine?:

Du gehst ja sicher rückwärts? damit du das Pferd im Blick hast, Hilfen geben kannst usw.
Beim Spurig in Stellung gehen, drehe ich mich aber um und laufe mit ihm und schaue unter meinem Arm durch ob er gerade läuft. So hat er schneller verstanden, dass ich ja "nur geradeaus" Laufen will (wie beim Führen was man ja immer macht usw....)

Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Oder wie genau läufst du?

EDIT: noch genauer, ich gehe in Laufrichtung mit dem Pferd habe den Kapzaumstrick in der vom Pferd abgewandten Hand und die Gerte in der die am Pferd ist , auch leicht nach hinten gestreckt, so kann man dann gleich Hifen geben  :oops:  ich hoffe du verstehst was ich meine, das hat erstmal mehr mit "normalem" Laufen zu tun und es ist fürs Pferd einfacher zu verstehen....ich weiß natürlich nicht inwieweit das jetzt mit dem Longenkurs-Schema zusammenpasst aber wenn er so große Schwierigkeiten hat geradeaus laufen zu wollen wäre mir auch erstmal der Erfolg wichtiger...
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:29:52
Zitat von: EscyKane
Hallo und erstmal danke an euch beiden dass ihr so lieb versucht mir zu helfen!

Steffi, hm, ich weiß nicht wie niedrig ich die Kriterien noch schrauben soll außer bei der ERSTEN ÜBung nur geradeauslaufen in Stellung zu verlangen.
WIE geradeaus ist mir erstmal egal, ob gut untertreten, schlurfen, hinten raus latschen, das ist wurscht. Und wie in Stellung ist mir auch egal - ob verworfen, herausgehoben, in Dehnung oder Arbeitshaltung. Wobei ich mit alledem eigentlich keine Probleme habe, da Freixe Halsbiegeübungen eigentlich kennt. Er macht sich in alldem eigentlich gut. Das einzige Problem ist wirklich nur das spurige Laufen. Von daher bleibt mir nichts anderes übrig als auch daran zu arbeiten. Zumal alles andere auch erst den gymnastischen Wert hat wenn Pferd spurig läuft.

tinkachico, ja Gummimann trifft es gut, aber meiner ist schon immer so, nicht erst seit ich clickere. Er erinnert mich vom Gebäude auch ein wenig an deinen Chico, vielleicht gibt es da ja einen Zusammenhang?

Hmmm, also ich bemühe mich sehr, geradeaus zu laufen, so wie es in der Anleitung steht, und drehe nur den Oberkörper zum Pferd. Ich werde abernoch einmal darauf achten, ob ich das auch wirklich einhalte.
Eigentlich sind die Signale klar definiert: Fürs Travers gehe ich rückwärts mit Blick zur Kruppe, fürs Schulterherein vorwärts, leicht zum Pferd gewandt, und ich denke da liegt das Problem, zumal ich (siehe mein letztes Video in meiner Fotobox) in letzter Zeit auch viel damit gearbeitet habe. Ich denke es wird einfach noch dauern, bis Freixe diese Situationen unterscheiden kann.
Seitengänge an der Hand sind daher erst einmal gestrichen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:30:04
Zitat von: tinkachico
Hallo Alena,

Chicoist auch schon immer der "Gummimann". Er hat einen sehr instabilen Stand bzw Gleichgewicht wenn man nur miniminimal das Gewicht verlagert bekommt man immer eine Reaktion. Dh wenn man bei ihm nicht wirklich gerade sitzt usw dann Eiert er mit einem rum. Seit wir clickern findet er das aber auch besonderst lustig....das könnte sie doch wollen oder das.... :roll:
Er ist aber auch eher der Flexible Typ, also von der Muskulatur her usw. mit Dehnen hatte er noch nie ein Problem auch hat er eher weiches Bindegewebe ....ist Freixe da auch so? Das hängt sicher alles irgendwie zusammen

So zurück zum Thema.

Meine Idee wäre den Oberkörper nicht zu ihm zu drehen (erstmal) und einfach neben ihm her zu laufen daraus langsam ein Biegen (im Hals) usw aufbauen und dann gaaaaaanz langsam anfangen den Oberkörper in die "richtige" Position zu bringen, kann sicher eine Weile dauern...aber die Ausgangsposition ist erstmal anderst und vielleicht fällt es ihm dann leichter einfach gerade neben dir zu gehen ohne "Verbiegungen"....
Puh ist nicht einfach, ich kenne das schon von uns.
Linke Hand bietet er immer ein Renvers an und kommt mit dem Hintern rein und rechte Hand fällt Schuterherein leicht und er rutscht immer leicht ins Schulterherein.
Wobei ich dann an der Hand mit Zügeln arbeite und dann leichter die äußere Schulter einfangen kann usw usw....Das geht ja am Kapzaum schlecht....
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:30:19
Zitat von: EscyKane
Huhu! Ja, ganz geradeaus würde sicher helfen beim spurig laufen - nur wie kontrollier ich das wenn ich geradeaus gucke? da bräuchte ich nen Helfer der auf ie Hufe schaut  :?

Nee, Freixe ist leider die Version dauerverspannt. Siehe Putzen clickern und allgemeines Motivationstief.  :(

Er hat schon immer sehr feste Muskulatur gehabt, so langsam wird sie lockerer, an der Kruppe und der Lende wabbelt sie schon schön (und da sie nicht mehr dauerverspannt ist baut er jetzt auch endlich welche auf). Hals und Schulter sind noch nicht so super.

weiches Bindegewebe passt aber wieder *dicken Hängebauch hat* *g*
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:30:57
Hallo Ihr,

ich gebe es zu, ich habe geschummelt.
Nachdem ich ja schrieb, dass das Antraben einfach nur Murks war und ich bis zur Versenkung die ersten Übungen wiederholte, hatte ich heute die Faxen dicke. Ich erinnerte mich daran, dass ich vor etwa 2 Jahren damit begonnen hatte, das Mána bei der Bodenarbeit ihr Reithalfter aufbekam mit den Zügeln, statt Stallhalfter mit Strick. Diese Geschichte nervte sie damals schon sehr. Plötzlich auch bei der Bodenarbeit Zügel? Blöde, dass. Und dann noch Traben? Noch blöder. Aber irgendwann ging es dann gut und wir konnten damals schöne Zirkel traben ohne das ich laufen musste.

Linda sagte mir beim Clickertag damals in HH, dass sie Mánas Unwillen bezügl. der Zügeleinwirkung darauf zurück führen würde, dass die Einwirkung des Reithalfters einfach zu schwammig und ungenau sein könnte. Das gab mir zu denken und ich hatte jetzt sehr auf den Kappzaum gehofft. Die Einwirkung ist ja auch tatsächlich sehr viel präziser, damit bin ich auch sehr glücklich. Mánas Einstellung zur Zügeleinwirkung, zu Zügelhilfen überhaupt hat sich aber auch mit Kappzaum nicht verändert.

Mána mag einfach am liebsten gar keine Einwirkung im Kopfbereich. Die lange Vorrede soll nur erklären, wieso ich so ein bißchen verzweifelt war als das Antraben in Stellung mit Kappzaum und Longe nicht klappte. Meine Überlegung und Beobachtung war halt, dass sie die ganze Einwirkung am Kopf so sehr nervt, dass sich sich immer mehr verspannt und dann halt statt Trabschritte nur Pass anbot.

So, habe ich mich dann heute an die Zeit von vor 2 Jahren erinnert und den Kappzaum weggelassen und das Reithalfter drauf gemacht. Ich bekam schon gleich ein schlechtes Gewissen, Linda....
Aber was soll ich sagen? 'Mána erinnerte sich und trabte locker flockig an. Dann zupfte ich sie leicht am inneren Zügel in Stellung. Sie stockte kurz trabte dann wieder an und hielt die Stellung einige Schritte. Wunderbar!!! Jackpott!!!

Das Schummeln bezieht sich  darauf, dass ich mit dem Reithalfter natürlich nicht zum Longieren übergehen kann. Und die Zügel sind auch keine Longe. Aber ich bin einfach froh, dass ich diesen Ausweg gefunden habe.. Was bin ich glücklich übers ClickerTraining.. Es macht diese ganze Überei einfach nett und nicht verkniffen!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:31:15
Zitat von: EscyKane
Hallo Steffi! Ganz ehrlich, ich finde deine Vorgehensweise absolut okay!

So ein Internet-Kurs hat nämlich einen entscheidenden Nachteil: Er ist nicht auf das jeweilige Pferd abgestimmt sondern ein eher allgemeiner Weg, der so im großen und ganzen bei (fast) jedem Pferd funktioniert.

Deswegen steht ja auch im Vorwort drin, dass der Kurs nur eine Richtlinie sein soll und mehr Tipps gibt, also nicht als starres, Ganzes zu sehen sein soll.

Du kennst dein Pferd, und daher weißt du auch wo Probleme auftauchen und wo du mal andere Wege gehen musst.

Bei Freixe werde ich auch schnellstmöglich an das Traben und etwas größere Abstände gehen, weil ich mir sicher bin dass das Übertret-Problem damit sofort gelöst sein wird. Er KANN ja im Prinzip spurig in Stellung laufen, daher schummle ich nur insofern, dass ich es an der Hand nicht intensiv durchexerziere, sondern schon einen Schritt weiter so halb im Longieren übe, bis er kapiert hat, dass ich spuriges Laufen haben will.

Das wichtige ist eigentlich nur, dass der Grundgedanke - entspanntes Laufen mit angehobener innerer Schulter - erhalten bleibt. Wie du das erreichst, ist ja im Prinzip egal, der Longierkurs gibt nur EINEN Weg wieder, mit dem die Autoren ganz einfach gute Erfahrungen gemacht haben, aber das heißt nicht dass es auch für euch auch der beste ist.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:31:35
Zitat von: tinkachico
Huhu Alena,

weiches Bindegewebe heißt noch lange nicht keine Verspannungen. Chico ist superschnell verspannt im Rücken  :wink:  Dehnen ist aber eben nicht das Problem sondern "Halten" ohne Verspannen.
Vielleicht sind sich Freixe und Chico da wirlich ähnlich....

Bin gespannt wie es bei euch weiter läuft.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:31:55
Hallo Alena,

ja, hast Recht, ich werde da weiter meinem Gefühl trauen. Heute hatte ich den Kappzaum drauf mit Zügeln. Und schon war Mána wieder nicht mehr so locker. Es kam einmal Pass statt Trab. Ich werde immer mal abwechseln. Beim freien Longieren danach lief sie auf der linken Hand sogar frei in Stellung. Wie spurig das Ganze war, habe ich nun allerdings nicht so im Blick gehabt.
Langsam in Minischritten gehts voran. Dafür war das Reiten heute nicht so gut. Manchmal passt es halt nicht. heute nachmittag war es sehr schwül und viele Viecher waren unterwegs. da muss ich dann Abstriche machen. ist aber kein Problem.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:32:13
Zitat von: Muriel
Zitat von: EscyKane
Huhu! Ich hab auch endlich angefangen!  :D
Oh man, ich dachte erst, die ersten zwei Übungen könnte ich ruckzuck abarbeiten, da ich ja schon viel so Zeug mit Freixe gemacht habe. Haha!
Ich habe ganze 60 Minuten mit der ersten Übung zugebracht!   :roll:
jaaaaa willkommen im Club  :lol:  :lol:

Und unterschätze das führen in Stellung nicht. Erst wenn er es wirklich alleine auf etwas mehr Abstand halten kann, würde ich zum Trab übergehen. Denn sonst hat er das Heben der inneren Schulter noch nicht verinnerlicht und wird sofort reinkommen.

so, jetzt muss ich weiter nachlesen... morgen ist Mirko auch wieder an der Reihe!  :D
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:32:33
Zitat von: EscyKane
Hehe, jaaa, man überschätzt sich doch recht schnell  :lol:

Also, mit dem reinkommen und auf innere Schulter kippen hatte ich bisher keine Probleme - seit ich die drei Parellistunden genommen hab in denen es zu 90% der Zeit ging, zu verhindern dass das Pferd mich mit der Schulter bedrängt, bin ich derartige Probleme eigentlich los  :roll:   :oops:
Also ich habe auch schon mal das Anschraten probiert, wirklich nur ganz wenige Trabtritte, auf der guten (=geraden) Hand, das klappte eigentlich gut und Pferd verlor die Innenstellung erst beim Durchparieren. Der Trab an sich war gut.
Aber dieses doofe Übertreten!  :x Naja, ich habe jetzt 2 Tage nicht dran gearbeitet, morgen wieder. Bin mal gespannt.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:32:46
Zitat von: lindalotze
Steffi, wenns das Pferd glücklich macht, dann probier doch das Longieren mit dem Reithalfter. Ich fand die Dinger damals recht unfreundlich um den Unterkiefer rum, aber so lang Mana da nicht empfindlich wird, ist es doch okay.
Natürlich kann man damit Stellung und Biegung nicht so direkt beeinflussen wie mit einem Kappzaum, aber vielleicht ist es gerade das, was Mana daran gut findet. Wenn sie dann mal ruhig trabt und Du es gern präziser haben möchtest, kannst Du immer noch den Umstieg versuchen. (Oder auch nicht.)

lg
Linda
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:33:05
Zitat von: wessipferd
Ich lese immer von geradeaus gehen in Stellung und dass das für euch die erste Übung darstellt.

Wenn ich den Longenkurs richtig verstanden habe, ist das aber garnicht gefragt für den Beginn. Der Longenkurs beginnt auf der gebogenen Linie mit Führen in Stellung. Das Gehen in Stellung auf der Geraden ist im Grunde schon einen höhere Lektion. Zumindest meine ich mich auch an einen dergestallte Antwort von Babette auf eine entsprechende Nachfrage im Forum von Wege zum Pferd zu entsinnen. u.U. macht ihr es euch da für den Anfang gleich zu schwer - speziell @ Escy.

Zitat von: EscyKane
So ein Internet-Kurs hat nämlich einen entscheidenden Nachteil: Er ist nicht auf das jeweilige Pferd abgestimmt sondern ein eher allgemeiner Weg, der so im großen und ganzen bei (fast) jedem Pferd funktioniert.
Deshalb bieten Babette und Tania ja auch an, jederzeit Nachfragen zu beantworten und auch Videos der einzelnen Übenden zu beurteilen - entweder direkt per Mail oder im Forum. Vielleicht wäre es einfacher, direkt bei den Autorinnen nachzufragen, anstatt hier zu rätseln.  :?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:33:24
Zitat von: EscyKane
Wessi:
Ich persönlich finde es etwas übereilt, wegen jedem Problemchen, das man am Tag so hat, direkt die Verfasser des Kurses zu belästigen. Manchmal braucht es einfach etwas Geduld, bis Pferd verstanden hat was es tun soll (siehe weiter unten). Wenn nach ein paar Übungseinheiten kein Fortschritt zu verzeichnen ist, kann ich mir immer noch Hilfe holen.
Und ja, eigentlich sollte man Führen in Stellung zunächst auf gebogenen Linien erarbeiten, aber wie schon gesagt bietet der Internetkurs einen allgemeinen Erarbeitungsweg und eben nicht konkret auf das jeweilige Pferd passend zurechtgeschnittene Anweisungen und daher hat BT auch im Vorwort erwähnt, dass dies eher eine Anregung ist, wie man es machen kann, als ein starres Regelwerk.
Auch ich habe es zunächst auf der gebogenen Linie versucht, aber wie schon geschrieben habe ich dann das Problem dass mir die Hinterhand nach außen "abhaut" und immer stärker abdriftet, bis sie fast schon die Vorhand überholt, die Stellung im Hals schummelt sich der Herr dabei gerne mal weg. Sprich, er geht Schenkelweichen im Kreis.
Auf die beschriebene Art, das Ausscheren der Hinterhand zu unterbinden, kann ich nicht zurückgreifen (habe ich ja geschrieben) und daher zunächst die Bande als äußere Begrenzung für die Hinterhand gewählt. In der Longierhalle ist sie rund, etwa 16m Durchmesser. Aber erstens ist das auch noch lange nicht die geforderte Volte, außerdem ist Freixe in der Longierhalle nicht entspannt, er fühlt sich unwohl.
Daheim habe ich mir dann einige Lehrvideos auf BTs Webseite angesehen und dort den Tipp gefunden, bei Problemen mit spurigem Laufen Schritt-Halt-Übergänge am Hufschlag zu machen.

Genau das habe ich dann beim zweiten Versuch auch gemacht, allerdings noch mit mäßigem Erfolg.


Und heute habe ich dann wieder geübt: Heute morgen hatte ich einen Schiefhals, habe mir wohl einen Zug geholt und kann den Kofp nicht nach links drehen. Also kein Reiten, sondern FiS angesagt.
Linke Hand konnte ich da anknüpfen wo wir das letzte Mal aufgehört haben: spuriges Laufen mit entspannter Stellung des Halses (Nase etwa Höhe Buggelenk), auf der Geraden als auch auf Volten!  :D
Dann bin ich immer mal zwischendurch für ein paar Minuten (2-3) auf die schlechte Hand gegangen, und habe wie Tinkachico empfohlen hat *Wink zu tinka*  :lol:  :wink:  sehr darauf geachtet, wirklich weit vorne am Pferdekopf zu bleiben und geradeaus zu gehen. Mein Schiefhals hat mich auch immer schmerzhaft dran erinnert, wenn ich meinen Oberkörper doch wieder zum Pferd drehen wollte *G*
Tja was soll ich sagen, kaum noch Übertreten, Pferd lief fast spurig. Also bin ich übermütig geworden und habe auch hier eine Volte gewagt (also weg vom Hufschlag). Volte 1 war nicht so super, aber bei Volte 2 hatte ich den Bogen raus! Kein Ausscheren der Hinterhand mehr!  :D
Scheinbar habe ich also doch zuviel Drehung im Oberkörper gehabt.
Wir sind dann ganz toll in Volten und geradeaus in Stellung über den Platz gelaufen. Eilen/Drängeln macht auch keine Probleme mehr. Nur beim Halten schert die Hinterhand machmal noch einen Schritt zur Seite aus, aber das üben wir noch! Außerdem hebt sich Freixe beim Halten nochmal ganz gern aus der Stellung (hängt sicher zusammen).
Jedenfalls war es so gut, dass wir auf beiden Händen mehrfach etwa eine halbe Volte im Schrat oder sogar Trab halten konnten  :)
War echt klasse!

Nochmal an Wessi: Mir ist übrigens aufgefallen, dass Freixe das FiS scheinbar auf gebogenen Linien schwerer fällt als auf gerader Linie - also die Stellung an sich weniger, aber auf der Volte kippt er mir doch allzu gern auf die innere Schulter und will mich abdrängen, während er auf der Geraden von sich aus wirklich sehr schön oben bleibt mit seiner Schulter. Ich weiß nicht ob das allgemein so ist oder nur bei meinem Pferd, warum auch immer dann zuerst in Volten geübt werden soll.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:33:39
Zitat von: Verena
Also ich habe ja nun auch kürzlich mit dem Longierkurs begonnen. Gloa und auch Bessi tolerieren den Kappzaum nicht. Ich habe einen etwas dünneren (aber gepolstert) und einen eher schweren, breit aufliegenden probiert. Gloa schüttelt nur den Kopf, ist unkooperativ und grantig und Bessi, der schon sehr schön mit entspannter Unterhalsmuskulatur gehen kann, hatte wieder sein Hirschhalsschema ausgepackt. Also , auch wenn es im Longenkurs nicht empfohlen wird, habe ich wieder mein Reithalfter bzw. auch nur das Stallhalfter genommen (*wink zu Steffi :lol: *), es schön anliegend verschnallt, Stricke re und li eingehängt und damit gearbeitet. Ging wesentlich besser und ich werde auch dabei bleiben. Ich versuche sowieso viel durch Minidruck und Körpersprache zu erarbeiten, da beide Pferde sehr empfindlich auf Druck oder das Gefühl 'eingerahmt zu sein' reagieren. Gloa führte ich in Biegung in Stellung, musste die Schulter immer wieder hinausschicken. Ging gut, allerdings muß ich noch nah bei ihr mitgehen. Auch kommt mir vor, daß sie noch nicht so ganz von der Vorhand weg ist, d.h. ein wenig Vorhandlastig schreitet. Tue mir da aber irre schwer, das richtig zu beurteilen (*stark winke an Heike :lol: *). Auch bei Volten muß ich immer wieder korrigieren, die Stellung selbst halten kann sie noch nicht. Ähnlich Bessi, wobei ich ihn, knapp neben ihm mitgehend einige Schritte trabe, das macht er schon recht schön. Wir haben nun auch mit einem Pferd einer Miteinstellerin mit dem Longenkurs begonnen, einer Islandstute, die völlig verspannt ist, mit einer verdickten Stelle am Rücken (Satteldruck??). Das war für mich recht schockierend, das Pferd konnte seinen Kopf/Hals gerade mal so etwa 5 Grad stellen, dann verursachte das ihm Unwohlsein. Wir gingen da ganz langsam und vorsichtig vor und nach einiger Zeit wurde es besser, sie dehnte den Hals und kaute und konnte sich etwas mehr stellen. Dann hörten wir auf. Um Rückfragen zuvorzukommen, ja sie wird und wurde schon oft vom Pferdeosteopathen und Tierarzt angeschaut und eine Muskelverspannung durch 'schlechtes' Gehen unter dem Reiter diagnostiziert. Na ja....
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:33:59
Zitat von: EscyKane
Hey Verena das klingt echt super!

Also ist das Voltenproblem eher allgemein und nicht Freixe-Spezial :D

Ja, das ist echt erschreckend wie heftig manche Pferde sich gegen die Stellung wehren  :oops: um so besser, dass ihr da schon so viel erreicht habt!

Bei Freixe war die Stellung weniger ein Problem, allerdings ist er noch zwischendrin minimal verworfen. Naja, was erwarte ich nach 3x üben  :lol:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:34:17
Hallo Ihr,

heute habe ich den Kappzaum mal wieder drauf gemacht und Mána hat recht entspannt reagiert. Ab und an mal wechseln zwischen Reithalfter und Kappzaum scheint es also zu bringen. Ich habe den Kappzaum zum Reiten gleich drauf gelassen und muss sagen, dass sie sehr schön lief.
Momentan ärgere ich mich über meinen steifen Sitz. nach den letzten Wochen in denen ich nur ohne Sattel geritten bin, reagieren meine Hüften leider unentspannt auf den Sattel. Die Spreizung ist wohl so stark, dass die Arthrose sich meldet. Das bescherte mir heute beim Rechtsgalopp einen heftigen Krampf im rechten Oberschenkel und Po, das es mich fast aus dem Sattel geschmissen hat. Ist doof, wenn man im vollen Galopptempo einen Krampf bekommt. ich werde also wieder Gymnastik für die Hüften machen müssen, sonst brauche ich den Rechtsgalopp gar nicht erst zu versuchen.

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:34:39
Zitat von: wessipferd
Kappzaumprobleme - ich habe den Kappzaum eine ganze Zeit sehr ausgiebig beclickern müssen, bis er keinen Stress mehr verursacht hat.
Aber gerade Führen in Stellung hat immer auch mit dem Sidepull recht ordentlich funktioniert.
Mittlerweile ist der Kappzaum auch ok und wird gern genommen.  :)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:34:54
Zitat von: Mannimen
Hi Steffi,

gegen Muskelkrämpfe hilft auch Magnesium. Ich nehme gerne die Brausetabletten, wenn es mal zuviel wird. 8)

Schön, dass Mána mit dem Kappzaum so entspannt geht. :)

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:35:05
Zitat von: Muriel
Heute nach einer Woche Pause mal wieder am LK gearbeitet. Mit innerer Bande geht das Stellen im Schritt ganz ordentlich. Trab linker Hand ist richtig gut!!
Rechts herum hab ich einen Knoten in der Koordination. da will mein Arm immer rückwärts denken, ich bekomme es gar nicht so hin wie auf der anderen Seite.
Ich glaub ihc muss mich mal von oben filmen lassen, damit ich seh was ich dabei eigentlich fabriziere.  :roll:

Aber Mirko hatte eine tolle Haltung dabei, bin sehr zufrieden.  :D

Linker Hand hatte er auch schon mal mehr als einen Meter Abstand von meiner inneren Bande.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:35:27
Zitat von: gromit
Hallo,

ich habe zum Longenkurs mal 'ne Frage: Wie lange habt ihr so im Schnitt benötigt, bis Euer Pferd sich schön in Stellung longieren ließ? Ich habe mal etwas von zwei Wochen gehört. Ich bin von diesen zwei Wochen so unglaublich weit enternt, dass ich mich frage, ob ich irgendetwas falsch mache oder es eben doch länger dauert.

Meine Stute lässt sich jetzt zwar schon sehr schön in Stellung führen und unter- und übertreten macht sie im Schritt sehr ordentlich. Aber anschraten oder gar antraben ist noch richtig schlecht. Da bin ich aber optimistisch, dass das irgendwann klappt. Das größte Problem ist das führen mit mehr Abstand. Vor dem Longenkurs ließ sich mein Pferdchen ganz gut longieren (also sie ist außen um mich rumgelaufen). Seit dem Führen in Stellung hab ich sehr große Probleme sie von mir weg zu bekommen. 50 cm Abstand sin schon zuviel, dann drängelt sie sofort zu mir hin. Ich habe schon Barrieren aus Dualstangen aufgebaut; die trampelt sie dann nieder. Kennt jemand das Problem? Wenn ja, dann wäre ein Tipp toll, wie man das mit dem Abstand hinbekommen kann.

danke!
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:35:40
Zitat von: Verena
Hallo!
Ja, der Abstand ist so eine Sache :lol: , da tun sich meine auch extrem schwer damit. Bin mit Bessi da ein wenig weiter als mit Gloa (aber auch max. erst so an die ca 80 cm vielleicht, und das nur im Schritt-hab nicht nachgemessen) und habe das so erarbeitet: ich habe seine Reaktionen auf meine Körpersprache, d.h. Fingerzeig Richtung Schulter heißt Schulterweichen weg von mir und Fingerzeig Richtung Bauch heißt vermehrtes Untertreten der HH Richtung Schwerpunkt, wobei das auch eine leichte Bewegung von mir weg ist (Puhh, schwierig zu erklären) mittels Clicker schrittchenkleinweise verfeinert. Erst knapp bei mir, dann etwa 20 cm von mir weg, dann 40 etc etc. Klappt nicht immer perfekt, aber immer besser. Manchmal reicht auch eine leichte Schulterbewegung von mir und er weicht etwas von mir weg. Im Trab schaffen wir das auch noch nicht'. Interessanterweise kann er recht schön in Dehnungshaltung traben, wenn er trabt, aber in Stellung vom Schritt anschraten, das geht noch gar nicht.
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:35:58
Zitat von: Muriel
Zitat von: gromit
Hallo,

ich habe zum Longenkurs mal 'ne Frage: Wie lange habt ihr so im Schnitt benötigt, bis Euer Pferd sich schön in Stellung longieren ließ? Ich habe mal etwas von zwei Wochen gehört. Ich bin von diesen zwei Wochen so unglaublich weit enternt, dass ich mich frage, ob ich irgendetwas falsch mache oder es eben doch länger dauert.

Wenn Babette das selbst macht, glaub ich das mit den zwei Wochen. Bei anderen würde ich die "Wochen" eher in "Monate" ändern :roll:

Zitat
Das größte Problem ist das führen mit mehr Abstand. Vor dem Longenkurs ließ sich mein Pferdchen ganz gut longieren (also sie ist außen um mich rumgelaufen). Seit dem Führen in Stellung hab ich sehr große Probleme sie von mir weg zu bekommen. 50 cm Abstand sin schon zuviel, dann drängelt sie sofort zu mir hin. Ich habe schon Barrieren aus Dualstangen aufgebaut; die trampelt sie dann nieder. Kennt jemand das Problem? Wenn ja, dann wäre ein Tipp toll, wie man das mit dem Abstand hinbekommen kann.


jaaa das Problem kenne ich *seufz* Hängt glaub ich viel mit der inneren schulter zusammen. Wenn man es verkehrt macht holt man das Pferd eher auf die innere Schulter als von ihr weg - und damit muss das Pferd automatisch in den Kreis drängeln.

evtl noch mal einen schritt zurückgehen und FIS auf der Geraden machen.

hast Du beim FIS eine Hand am Hals? Führst Du über Kappzaum? Wird die Stellung gehalten, auch wenn du die Hand wegnimmst (die am Kappzaum)?

Ich hatte am WE Besuch und wir haben ganz kurz auch das Thema Longenkurs gehabt - für mich heisst es auch noch mal zurück an die Gerade und FIS mit weniger Abstellung.
Ist vielleicht bei Euch auch der Fall.
lg Heike

ps magst Du Dich noch in der Vorstellungsrunde vorstellen?  :D das wäre fein.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:36:15
Hallo Heike, und alle anderen LK-Aktive

ich fange auch immer wieder mit den Basics an. Wenn ich nicht am Kappzaum führe, sondern etwas Luft lasse findet Mána das angenehmer. Ich habe sogar den Eindruck, dass sie sich eher überstellt, wenn ich am Kappzaum führe. Zwischendurch longiere ich dann auch mal im Trab auf Distanz und versuche etwas mehr Stellung durch Paraden zu erreichen, aber so ganz der Durchbruch ist das nicht. Immer wieder von vorne und gaaaanz kleine Schritte.
Was bin ich froh, dass ich zwischendurch auch wieder reiten kann. Nur Bodenarbeit ist auf Dauer dann auch etwas öde, zumal ich nicht so ein Spielkind bin.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:37:08
Zitat von: wessipferd
Wir kommen da auch nicht 2 Wochen hin.

Ich kann mir vorstellen, wenn Babette ein Pferd zum Training bekommt, dann arbeitet sie schon jeden Tag kurze Longenkurseinheiten. Welche private Pferdebesitzer macht das schon?

Mir persönlich würde das auch zu langweilig. Einem fremden Pferd in fremder Umgebung kommt das vielleicht gerade recht.

Ich denke, nach 2 Wochen oder auch 14 Tagen sprich 14 Übungseinheiten muss man nicht den großen Durchbruch haben. Aber es sollte sich schon eine Veränderung zeigen. Das wiederum kann ich bestätigen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:37:22
Zitat von: EscyKane
Hallo ihr!
Ich wollte auch mal unseren jetzigen Stand berichten!

Meine spurig-FiS-Probleme haben sich nach meinem Schiefhals quasi von selbst gelöst und traten auch nicht mehr auf, als ich meinen Hals wieder drehen konnte  :D

Ich habe dann 2x FiS geübt und das spurige Laufen gefestigt. Dazu nahm ich neben dem Führen auf der Geraden auch noch das Führen auf Volten, hier fällt es mir ziemlich schwer eine runde Volte zu gehen, ich verliere da so schnell die Übersicht. Linke Hand versucht Freixe dann auch oft, nach innen zu kippen und verliert die Stellung. Mit der Gerte, die ich an die Schulter/den Unterarm andrücke so dass sie sich nach oben wölbt (schwer zu beschreiben, die liegt halt an) hält er dann aber die Position. Wedeln ist bei ihm nicht so angesagt, da bekommt er Stress.
Rechte Hand habe ich dagegen oft das Problem dass der Herr sich überstellt und über die Schulter nach außen weglaufen will.

Aber insgesamt hält sich alles in Grenzen und wir schaffen schon längere Zeiten ohne Probleme. Ich *glaube* dass ich recht gut unterscheiden kann wann das Pferd die innere Schulter hebt und wann er wieder nach innen kippt, da merkt man sofort eine Änderung in Haltung und Bewegung. Was dazwischen gibt es kaum.

Nach 2 erfolgreichen spurig-Laufen-Übungseinheiten wollte ich dann das absichtliche  :lol:  Übertreten anfangen. Wie sollte es anders sein, was ich anfangs überhaupt nicht abstellen konnte, konnte ich nun nicht mehr erarbeiten. Erst mit Gerte an Hinterhand angelegt mit leichtem Touchieren begann Freixe überzutreten und war kaum noch vom Spurigen Laufen abzuhalten - ist ja auch gemein, erst will sie das eine, dann auf einmal das andere!  :roll:  Naja ich sage jedenfalls immer "Seite" als Kommando dazu, damit er ein sicheres Kommando hat zum Überteten.
Am Ende bekamen wir ein paar nette Volten mit leichtem Übertreten hin, aber sobald die Gertenunterstützung nachließ, lief Freixe weiter spurig. Zu viel Druck mit der Gerte kann ich aber auch nicht machen, weil er dann davoneilt und sich vorn nicht abparieren lässt, sich stattdessen im Hals überstellt.

Naja für den ersten Versuch durchaus akzeptabel!

Außerdem nehme ich immer mal ein paar Volten im Trab hinzu. Antraben auf Kommando und in Stellung geht schon gut, beim Durchparieren patscht Freixe dann aber doch wieder voll auf die innere Schulter und hebt sich heraus, genau wie beim Halten aus dem Schritt. Der Trab an sich ist gut, in leichter Stellung, und ich kann Freixe sogar schon etwas "heraus lassen" und auf eine größere Volte schicken. Allerdings immer nur für eine Volte, dann pariere ich wieder durch.


Wie ihr seht, sind meine Probleme (bisher) etwas anders gelagert als eure. Mehr Abstand bekommen ist nicht das Problem, dafür aber um so mehr die Unterscheidung geradeaus-Übertreten  :lol:

Bisher habe ich etwa 5-6 Mal je eine Stunde geübt. Das ist sehr lang, ich weiß, aber ich baue zwischendurch auch mal ein paar Schritte spanischen Schritt zur Entspannung ein. Sobald ich mehr Trab hinzu nehme, werde ich die Zeit deutlich reduzieren.

14 Tage -finde ich auch sehr kurz. Vielleicht bei täglichem Üben und sehr gut "vorgearbeitetem" Pferd. Aber wenn Pferde das Führen in Stellung nicht kennen und auch sonst wenige Longierkommandos kennen, dauert es ja allein ewig, eine ordentliche Stellung im Schritt auf der Geraden zu erarbeiten.

Aber ich mache mir da eh keine Druck, egal, wann ich damit fertig werde.

Trotzdem möchte ich euch den Tipp geben, euch nicht unbedingt an Details festzubeißen und ewig daran zu feilen um sie perfekt zu machen, sondern auch mal eine nicht 100%ige Ausführung ausreichen zu lassen und zur nächsten Übung überzugehen. Manchmal löst sich dann das Problem im vorigen Schritt automatisch. Wenn nicht, kann man immer noch mal einen Schritt zurück gehen.
Aber ich denke, da ich euch alte Clicker-Perfektionisten kenne  :wink:  verbeißt ihr euch sicher in einem Detail, wollt es perfekt machen und gammelt dann ewig an einer ÜBung herum obwohl ihr längst reif für die nächste wärt  :lol:
Also ruhig mal die nächste Übung antesten und da merkt man dann schon, ob die Vorübung gefestigt ist oder die Zeit noch nicht reif für den näcsten Schritt.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:37:44
Hallo Alena,

ach, so perfektionistisch bin ich gar nicht. Màna ist jahrelang, wenn überhaupt mal, am Stallhalfter longiert worden. Sie lief dabei nicht schlecht. Stark nach unten gedehnt, aber weit unter tretend und nicht nach außen gestellt.Aber sie lief nicht oder nur selten in Stellung. Ich finde gerade das Laufen in Stellung an der Longe interessant, da Mána das gut beim Reiten übernimmt. Und da übe ich mir halt doch ziemlich einen Wolf, weil Mána die Stellung auf größere Distanz oder geschweige denn im Trab nicht freiwillig hält. Ich habe eben sämtliche Videos der Mediathek vom LK durchgeschaut. Und ich wiederhole mich gerne, ich schrieb das ja sehr viel früher schon mal: die Korrekturmethoden von der Babette und der Tania sind mir viel zu heftig. Klar, könnte ich auch so massiv am Kappzaum rucken oder mit der Peitsche wedeln. Aber was hat das noch mit den Prinzipien vom ClickerTraining zu tun?

Irgendwie stelle ich mir das doch noch anders vor. Also bleibt mir nur die Clickerweisheit, dass erst wirklich gut gelernte Verhaltensweisen auch auf neu und andere Situationen übertragen werden können und das dabei die schon gut gekonnten Übungen sich erstmal verschlechtern werden. Das finde ich sehr mühsam umzusetzen, gerade wenn man nicht ständig, oder in meinem Fall gar keine Unterstützung im Stall hat.

Grüße Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:38:06
Zitat von: Muriel
Hab meine Longenkursarbeit derzeit wieder aufgegeben. Nachdem ich lieben Besuch hatte, der mich drauf aufmerksam gemacht hat, dass Mirko überstellt war (das was so gut aussah *seufz*) und ich erst mal wieder FIS an der langen Seite machen sollte, das aber nicht geht weil er gerade wieder in Schnapplaune ist - lassen wir es einfach.  :roll:

Und longieren momentan wieder "ganz normal" wobei ich dabei feststelle, dass sich auch hier die Schulterbalance enorm verbessert hat - und zwar nicht durch den LK (oder vielleicht nicht ausschliesslich), sondern durch das Kopfsenken und Laufen in Stellung mit tiefem Kopf.
Da hat er es geschafft, ein ganz anderes Gefühl für seine Schulter zu entwickeln.
gefällt mir sehr gut so momentan  :D
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:38:22
Hallo Heike, Hallo Alle,

wir sind immer noch und immer mal wieder beim Üben des "Führen in Stellung". Mein Eindruck, dass Mána diese Übungen gut ins Gerittenwerden übernimmt, haben sich netterweise bestätigt. Ich lasse gerade eine Freundin ab und an mal auf Mána reiten und kann sehr schön beobachten, wie weich und geschmeidig sie inzwischen geht und auch die Zügel gut akzeptieren kann. Das kann man ja manchmal von unten besser sehen und beurteilen als beim Selber-Reiten. Das neue Buch der beiden Longenkursautorinnen werde ich erstmal nicht kaufen. Die ganzen Übungen mit Bodenarbeitshindernissen etc. sind bei unserem holperigen Reit-Gras-Platz überhaupt nicht umzusetzen.

Interessant finde ich ja, dass Mirko z.b. nach dem Zügelschnappt bei der Longenarbeit nach dem LK. Vielleicht gefällt ihm ja auch Deine herkömmliche Longenarbeit schlicht besser? Das Überstellen ist sicherlich auch bei Mána eine große Gefahr. Sie wirft sich dabei aber so stark auf die innere Schulter, dass ich das fast sofort sehe und dem entgegen wirken kann. Ich touchiere immer mal wieder die innere Schulter, um Mána daran zu erinnern und siehe da, dann geht sie auch nicht überstellt.

Das Kopfsenken war beinahe die erste Übung, die Mána vor ewigen Zeiten gelernt hat. Bei Mirko scheint das ja eine eher schwierige Übung zu sein. Ich glaube immer mehr, dass Pferde, die Kopf und Hals und somit auch den Rücken wirklich richtig entspannen können überhaupt erst dadurch die Grundlagen der Gymnastizierung begreifen können.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:38:39
Zitat von: Mannimen
Hallo Steffi,

das finde ich sooo schön, wie du mit Mána weiter gekommen bist. 8)

Bei uns läuft es auch sehr gut und Antares wurde heute vom TA gelobt, weil er so super trainiert sei. Das Lob habe ich dann an seine Trainerin weitergegeben. :)

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:38:53
Zitat von: Muriel
Zitat von: Steffi
Interessant finde ich ja, dass Mirko z.b. nach dem Zügelschnappt bei der Longenarbeit nach dem LK. Vielleicht gefällt ihm ja auch Deine herkömmliche Longenarbeit schlicht besser?
Nein, das Schnappen hat völlig andere Ursachen und hat sich aber als Reflexverhalten etabliert. Ich hoffe dass wir jetzt beim Kurs weiter dran arbeiten können, es ist ja schon viel besser geworden.
Longenkursarbeit habe ich aber derzeit völlig beiseite gestellt.

Zitat
Das Kopfsenken war beinahe die erste Übung, die Mána vor ewigen Zeiten gelernt hat. Bei Mirko scheint das ja eine eher schwierige Übung zu sein. Ich glaube immer mehr, dass Pferde, die Kopf und Hals und somit auch den Rücken wirklich richtig entspannen können überhaupt erst dadurch die Grundlagen der Gymnastizierung begreifen können.
Schwierig, ich weiss nicht. ich möchte halt eine ganz tiefe Kopfhaltung, weil nur die wirklich die Balance positiv verändert.
Das reine Kopfsenken (im stand, an der Longe etc) ist schon länger etabliert - aber eben nicht so tief.

lg Heike
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:39:14
Hallo Heike,

ich meine auch eine ganz tiefe Kopfhaltung. Und zwar sowohl im Stand, als auch an der Longe oder beim Reiten. Das ist eine Basis-Übung meiner Meinung nach. Wird nur selten so trainiert.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:39:35
Zitat von: EscyKane
Schon interessant, wie du deine Meinung geändert hast, Muriel. Von dem "Dehnung bis maximal Buggelenk" und "Balance durch hohe Kopf-Hals-Haltung und gehobenen Widerrist" zum extrem tiefen Dehnen.

Bin im Moment auch gerade wieder an extremer Dehnung am Arbeiten und merke, wie es fruchtet. Sowohl mentale als auch muskuläre Entspannung, und am allerstärksten merkt man es durch die deutliche Verbesserung der Gänge - sehr große, raumgreifende, aber super ruhige Schritte.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:39:55
Zitat von: Muriel
Zitat von: EscyKane
Schon interessant, wie du deine Meinung geändert hast, Muriel. Von dem "Dehnung bis maximal Buggelenk" und "Balance durch hohe Kopf-Hals-Haltung und gehobenen Widerrist" zum extrem tiefen Dehnen.

Wieso Meinung geändert? Das sicher nicht. Für jede Haltung gibt es eine Berechtigung und eine Arbeitsgrundlage. Und jede Haltung hat andere muskuläre Auswirkungen.
Ich sehe es als Erkenntniserweiterung. :D

Und so wie ich es jetzt erlebe, findet Mirko durch die Tiefe Kopfhaltung dazu, seine Schulter selbst aufzurichten.
Das ist eine völlig andere Herangehensweise als die anderen.  :D
Wenn er dies verinnerlicht hat und auch in der Bewegung umsetzen kann, hole ich den Hals höher und dann kommen die anderen, sinnvollen Halspositionen wieder ins Spiel.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:40:10
Zitat von: EscyKane
Ja, das mein ich ja damit. Selbes Ziel, aber ganz andere Herangehensweise.

Aber irgendwie ist die doch ein bisschen widersprüchlich zu der vorherigen, oder? Ph. Karl sagt doch, wenn das Pferd mit dem Kopf so tief kommt, KANN es sich nur auf der Schulter balancieren bzw auf die Vorhand kommen. Was sagst du dazu?

Ich finde nicht, dass ein Pferd zwangsläufig auf die Schulter kommt, wenn es tiefes Vorwärts-Abwärts geht. Von daher denke ich dass eure Arbeit jetzt bestimmt in die richtige Richtung geht.

PS off topic: Du wolltest mir noch sagen welchen Sattel du für den Frezi gut findest  :D
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:40:31
Zitat von: Muriel
Zitat von: EscyKane
Aber irgendwie ist die doch ein bisschen widersprüchlich zu der vorherigen, oder? Ph. Karl sagt doch, wenn das Pferd mit dem Kopf so tief kommt, KANN es sich nur auf der Schulter balancieren bzw auf die Vorhand kommen. Was sagst du dazu?
es kommt auf den Grad an.
Es gibt einen Punkt, an dem das Pferd die Schultern aufrichtet und sein Gleichgewicht nach hintern verlagert.
Das ist der Punkt, wo die Nase direkt vor den Vorderbeinen ist, und das ist der Punkt, an dem beide Schulter gleichmässig belastet werden und das Pferd die Verbindung in seine Hüften bekommt.
schau mal hier in das Video (http://www.youtube.com/watch?v=IHFEvfJukTg), da siehst du in etwa was ich meine.


Zitat
Ich finde nicht, dass ein Pferd zwangsläufig auf die Schulter kommt, wenn es tiefes Vorwärts-Abwärts geht.
zwangsläufig nicht. Es kommt darauf an, ob es sich beim abstrecken im Brustbein hebt. Tut es das nicht, fällt es auf die Vorhand und läuft seinem gleichgewicht hinterher.
Hebt es dabei das Brustbein, hebt sich auch der Widerrist, der Trapezmuskel wird aktiviert, der hintere Rücken kommt auch in Arbeit - der Spannungsbogen wird "richtig".

Zitat
PS off topic: Du wolltest mir noch sagen welchen Sattel du für den Frezi gut findest  :D
oh stimmt, ist völlig aus meinem Kopf gefallen, das Thema  - sorry  :(

aber das mit dem Kopfsenken ist eh schon off topic, weil es mit dem Longenkurs nicht mehr so viel zu tun hat, oder? *grübel*
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:40:46
Zitat von: EscyKane
Pfffh, ich hab immer noch keine Sattelempfehlung von dir *theatralisch schmoll*

So, ich wollte nur berichten dass ich mir den Aufbaukurs gekauft habe.

Habe mich total darauf gefreut, wurde ja viel versprochen von der Arbeit mit Bodenhindernissen zur Langzügelarbeit.

Aber ich muss sagen, dass mich die Qualität diesmal nicht überzeugt. Das Skript habe ich zugegeben noch nicht gelesen, aber die Videos habe ich schon angeschaut. Bis jetzt gibt es dazu nur drei - finde ich etwas wenig.

Was mich aber noch mehr stört, ist dass die gezeigten Pferde nicht so laufen wie ich es mir von dem Titel "Aufbaukurs" versprochen hätte.
In den Longenkurs-Videos waren ja auch noch genug Szenen drin, wo die Pferde sich nicht biegen wollten, auf die innere Schulter kippten, sich heraus hoben etc.
Naja, das war ja nicht unbedingt schlecht, man hatte ja auch selbst mit genügend Problemen zu kämpfen und konnte so schauen, wie man solche Probleme löst.
Man hat quasi die Ausbildung vom Anfang an gesehen.

Allerdings dachte ich immer, irgendwann würden die Pferde noch besser laufen, als in den Videos des Longenkurses, die nicht von Pferden waren die noch ganz am Anfang stehen. Ich hatte da immer das eine Bild vom versammelten Galopp des Haflingers im Kopf, ziemlich weit hinten im Longenkurs.

Aber irgendwie habe ich den Eindruck als wären die Bilder von den perfekt gebogenen, schwungvoll laufenden Pferden im hinteren Teil alles Momentaufnahmen :-/
Bei dem Video zur Arbeit von Bodenhindernissen stört mich, dass die Pferde völlig übereilt über die Trabstangen gehen, sich bei anderen Hindernissen wie Cavalettis ziemlich heraus heben und ihre Biegung aufgeben. Ohne arrogant klingen zu wollen, mein Wallach ist da teilweise schon schöner über Trabstangen getrabt, vor der Zeit mit dem Longenkurs, in toller Dehnung und einem klasse Spannungsbogen mit aktivem Hinterbein.
Das nächste Video handelt von der Handarbeit. Hm.... es werden Abkauübungen im Stand gezeigt, aber von meinem Muriel-geprägten  :D Standpunkt aus kaut mir das Pferd dafür zu wenig, kaum geht es in die Flexion, bleibt das Maul still. Wenigstens die Hilfengebung dafür ist gut zu sehen.
Was mir gar nicht gefällt, sind die Übungen im Schritt. Beim Führen in Stellung und Konterstellung durch Volten spurt der Haflinger nicht sondern weicht mit der Hinterhand der Biegung aus.
Beim Travers, das, wie ich finde ungünstigerweise von der Außenseite des Pferdes aus geführt wird, fehlt mir zwischendrin die Biegung, die Vorderbeine kreuzen ebenfalls statt korrekt geradeaus zu laufen während nur die Hinterbeine kreuzen.
Bei den Traversalen schaut es besser aus und das Schulterherein gefällt mir auch gut, bis auf einzelne Ausweichtritte ist es echt ordentlich.
Beim Langzügel-Video habe ich nicht viel zu meckern, aber da kenne ich mich auch nicht wirklich aus. Die Seitengänge scheinen zumindest alle ordentlich zu sein und man sieht wieder Anfänger-Pferde und solche, die schon sehr geübt sind.
Hier kommt denen jetzt entgegen, dass sie das Travers von der Außenseite aus geübt haben, denn so können sie vom Schulterherein ins Travers wechseln ohne die Position ändern zu müssen. Dafür gäbe es für diese Übung Probleme, wenn sie die an der Hand machen wollen, da sie in dem Fall wechseln müssten.
Der Andalusier zeigt ein wunderschönes Schulterherein im Trab, aber ansonsten sind leider fast nur Schritt-Sequenzen gezeigt, wenn Trab, dann mit dem kleinen Pony. Und der Galopp fehlt leider völlig :-(

Naja, ich bin gespannt was im PDF Dokument steht. Aber bisher sieht es nicht so aus, als wäre die Arbeit deutlich über dem Niveau, das ich mir schon vor dem Longenkurs so zusammengewurstelt habe. Mit Longenkurs habe ich zwar noch einmal komplett neu angefangen und auf Innenstellung und leichte innere Schulter geachtet, aber irgendwie habe ich den Eindruck als würden die Pferde in den Videos auch teilweise nicht mehr so wirklich nach diesen Maßstäben longiert, da ist keine Innenstellung mehr zu erkennen und die Pferde sind teilweise doch in ziemlicher Schräglage :-(
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:41:06
Zitat von: Muriel
GRINS, Escy mal wieder, gnadenlos direkt  :lol:  :lol:

danke, dann brauch ich das Geld nicht auszugeben  :wink:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:41:21
Zitat von: Gingin
Gut zu wissen - ich hab nämlich schon nach dem Trailer dazu gezweifelt ;)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:41:33
Zitat von: EscyKane
Muriel,  :D  hat man mir die Enttäuschung wohl angemerkt  :roll:

Naja sollte sich das PDF jetzt doch noch als genial herausstellen, lass ich es euch wissen.

Gin, ich fand den Trailer eigentlich recht viel versprechend, hab aber schon geahnt dass da schon "die besten Szenen" zusammen geschnitten wurden und nicht etwa nur eine Einführung in viel ausführlichere Videos zu sehen ist.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:41:46
Zitat von: Gingin
Hm, also ich fand in dem Trailer auch schon, dass einige Pferde nicht so gehen, wie ich mir das von "Fortgeschrittenen" erwarten würde. Gut, ich bin da vielleicht auch überpingelig  :roll: ich hab den ersten Teil auch zurückgegeben, aber das lag eher daran, dass ich nicht fand, dass da was Neues drinsteht ;).

Aber du kannst ihn ja eh noch zurückgeben, oder? Dann musst du ja nicht gar so enttäuscht sein :)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:42:07
Hallo Ihr,

ich hatte schon vorher entschieden, mir den Aufbaukurs nicht zu kaufen. Für Fortgeschrittenen-Übungen gibt es schon so viel Bücher und gutes DVD Material (Branderup z.b.). Vor allem kam mir der Aufbaukurs viel zu schnell nach dem Einführungskurs. Beide Autorinnen sind ja auch noch anderweitig aktiv. Die Babette hat einen eigenen Hof und gibt Kurse etc. Dann sind die noch in ihrem forum permanent super aktiv. Wo soll die Zeit herkommen für ein völlig neues Buch, noch dazu mit super Filmaterial? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Scheint ja, wie Escy schrieb auch nicht so gut gelungen zu sein. Im wege-zum-pferd-forum sind alle total euphorisch, aber das ist wahrscheinlich der Guru-Effekt.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:42:32
Zitat von: EscyKane
*lach* Guru-Effekt.
Vielleicht bin ich auch überkritisch, aber wie schon gesagt die Szenen am Video hätte ich mit meinem Pferd schon vor dem Longenkurs nachdrehen oder sogar besser machen können. Der hat wenigstens konstant in die Dehnung gezogen und sich nicht bei Trabstangen und Sprüngen heraus gehoben.

Auch  dass die Übergänge nicht punktgenau klappen stört mich, wo ich selbst doch mit Schritt-Galopp und Galopp-Schritt-Übergängen gearbeitet habe, und im Video selbst die Trab-Galopp-Übergänge nicht ohne Rausheben funktionieren.

Der erste Kursteil war wie ich finde sehr gut, er hat mir noch ein paar neue Aspekte gezeigt, auf die ich vorher nicht geachtet habe, und mit eine Technik an die Hand gegeben mit der ich das Pferd sanft in Innenstellung bekomme. Wir hatten auch eine Menge zu Üben :-D

Aber nachdem das bei Teil 1 gerade gut war, dass alles von Null auf alles erklärt wurde, fand ich das Niveau beim Teil 2 zu tief angesetzt. Scheint echt ein Aufbaukurs für solche zu sein, die ihr Pferd noch nie über Trabstangen longiert haben  :roll:

Neee, zurückgeben tu ich nix. Ich hab mir das Ding sowieso mit meinen zwei Einstellerfreunden zusammen gekauft (und nein, ich habe kein schlechtes Gewissen deswegen, da wir auch "echte" Bücher zusammen kaufen und dann untereinander ausleihen).

Gingin, das find ich echt schade, dass die Pferde auch als fortgeschrittene nicht so laufen wie ich es gut fände. Bis auf paar Momentaufnahmen in den Kursen und einigen Videosequenzen vor allem von dem Spanier finde ich die Ergebnisse nicht besonders überzeugend. Am Ende des Teils 1 dachte ich noch "okay, das war die Grundlage, und jetzt kommt die richtige Arbeit!"
Daher habe ich auch meine Hilfen weitgehend umgestellt und die aus dem Buch übernommen, dachte mir, die werden sich dabei schon was gedacht haben und es wird so bestimmt besser klappen. Aber im Nachhinein betrachtet hätte ich meine alte Hilfengebung beibehalten können für die 2, 3 Änderungen im Vergleich zum früheren Longierstil. Ist halt alles noch nicht so ausgereift und etabliert wie wir es von anderen Systemen wie zB Parelli kennen, wo jede Hilfe aus einem bestimmten Grund genau so ist, wie sie ist, und wo auch alles aufeinander aufbaut.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:42:47
Hallo Ihr,

habe heute longiert und Führübungen nach dem Longenkurs gemacht. Mal davon abgesehen, dass mein Handling der Longe und der Peitsche in diesem Leben nicht mehr besser wird, reagiert Mána sehr sehr schön, finde ich.
Ich habe das Führen in Stellung heute mit mehr Abstellung und Biegung geübt als vorher. Hintergrund ist der, dass meine RL am Sonntag das Schulterherein mit sehr viel mehr Biegung verlangt hat, als ich das vorher praktizierte. Ich wollte Mána diese Bewegeungsabäufe und das veränderte Körpergefühl jetzt etwas näher bringen und habe das entsprechend heute mit n'er höheren Verstärkerrate geclickt.
Das Führen in Stellung fand sie ziemlch anstrengend und reagierte etwas angeätzt.
Danach habe ich dann longiert und plötzlich bot sie mir im Trab von sich aus eine Innenstellung des Kopfes an, mit stärkerer Biegung, mehr Untertreten und insgesamt federnder Bewegungen und aufgewölbtem Rücken. Das finde ich immer faszinierend, die wirklichen Fortschritte erzielt das Pferd beim CT eben VON SELBST als eigenes neues Bewegungsangebot. Wer mich gesehen hätte, mit meinen unkoordinierten Wedelbewegungen mit der Longierpeitsche an Mánas innerer Schulter, Mána ist dann auch schön auf den Schlag getreten...der würde bezweifeln, dass so ein Pferd etwas von mir lernen könnte. Und sie lernt es eben auch nicht von mir, sondern sie probiert selber herum, welche Haltung jetzt gut ist, welche wohl gewünscht ist und ihr scheint das auch zu gefallen, obwohl das Laufen ja so doch viel anstrengender ist.

Welche andere Weg bringt solche Ergebnisse? Ich kenne nichts vergleichbares und bin wieder total hin und weg vom CT.

Begeisterte Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:43:09
Zitat von: Muriel
ich kann deine Begeisterung völlig nachvollziehen, mir ging es ganz genauso  :D  :D
und dann musste ich mir anhören dass dieses und jenes noch nicht so richtig gut sei und da noch ein Schritt fehlte...
und seitdem hab ich den LK in die Kiste gepackt und unter "nice to have" abgespeichert  :lol: :wink:
Ich mag das Pferd nicht in so eine Form drücken, und am besten lernt es eben mit seiner eigenen Balance umzugehen wenn es in die Haltung finden darf und ich das bestätigen kann.  :D
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:43:33
Zitat von: Melle
Zitat von: EscyKane
Pfffh, ich hab immer noch keine Sattelempfehlung von dir *theatralisch schmoll*

So, ich wollte nur berichten dass ich mir den Aufbaukurs gekauft habe.

Habe mich total darauf gefreut, wurde ja viel versprochen von der Arbeit mit Bodenhindernissen zur Langzügelarbeit.

Aber ich muss sagen, dass mich die Qualität diesmal nicht überzeugt. Das Skript habe ich zugegeben noch nicht gelesen, aber die Videos habe ich schon angeschaut. Bis jetzt gibt es dazu nur drei - finde ich etwas wenig.

Was mich aber noch mehr stört, ist dass die gezeigten Pferde nicht so laufen wie ich es mir von dem Titel "Aufbaukurs" versprochen hätte.
In den Longenkurs-Videos waren ja auch noch genug Szenen drin, wo die Pferde sich nicht biegen wollten, auf die innere Schulter kippten, sich heraus hoben etc.
Naja, das war ja nicht unbedingt schlecht, man hatte ja auch selbst mit genügend Problemen zu kämpfen und konnte so schauen, wie man solche Probleme löst.
Man hat quasi die Ausbildung vom Anfang an gesehen.

Allerdings dachte ich immer, irgendwann würden die Pferde noch besser laufen, als in den Videos des Longenkurses, die nicht von Pferden waren die noch ganz am Anfang stehen. Ich hatte da immer das eine Bild vom versammelten Galopp des Haflingers im Kopf, ziemlich weit hinten im Longenkurs.

Aber irgendwie habe ich den Eindruck als wären die Bilder von den perfekt gebogenen, schwungvoll laufenden Pferden im hinteren Teil alles Momentaufnahmen :-/
Bei dem Video zur Arbeit von Bodenhindernissen stört mich, dass die Pferde völlig übereilt über die Trabstangen gehen, sich bei anderen Hindernissen wie Cavalettis ziemlich heraus heben und ihre Biegung aufgeben. Ohne arrogant klingen zu wollen, mein Wallach ist da teilweise schon schöner über Trabstangen getrabt, vor der Zeit mit dem Longenkurs, in toller Dehnung und einem klasse Spannungsbogen mit aktivem Hinterbein.
Das nächste Video handelt von der Handarbeit. Hm.... es werden Abkauübungen im Stand gezeigt, aber von meinem Muriel-geprägten  :D Standpunkt aus kaut mir das Pferd dafür zu wenig, kaum geht es in die Flexion, bleibt das Maul still. Wenigstens die Hilfengebung dafür ist gut zu sehen.
Was mir gar nicht gefällt, sind die Übungen im Schritt. Beim Führen in Stellung und Konterstellung durch Volten spurt der Haflinger nicht sondern weicht mit der Hinterhand der Biegung aus.
Beim Travers, das, wie ich finde ungünstigerweise von der Außenseite des Pferdes aus geführt wird, fehlt mir zwischendrin die Biegung, die Vorderbeine kreuzen ebenfalls statt korrekt geradeaus zu laufen während nur die Hinterbeine kreuzen.
Bei den Traversalen schaut es besser aus und das Schulterherein gefällt mir auch gut, bis auf einzelne Ausweichtritte ist es echt ordentlich.
Beim Langzügel-Video habe ich nicht viel zu meckern, aber da kenne ich mich auch nicht wirklich aus. Die Seitengänge scheinen zumindest alle ordentlich zu sein und man sieht wieder Anfänger-Pferde und solche, die schon sehr geübt sind.
Hier kommt denen jetzt entgegen, dass sie das Travers von der Außenseite aus geübt haben, denn so können sie vom Schulterherein ins Travers wechseln ohne die Position ändern zu müssen. Dafür gäbe es für diese Übung Probleme, wenn sie die an der Hand machen wollen, da sie in dem Fall wechseln müssten.
Der Andalusier zeigt ein wunderschönes Schulterherein im Trab, aber ansonsten sind leider fast nur Schritt-Sequenzen gezeigt, wenn Trab, dann mit dem kleinen Pony. Und der Galopp fehlt leider völlig :-(

Naja, ich bin gespannt was im PDF Dokument steht. Aber bisher sieht es nicht so aus, als wäre die Arbeit deutlich über dem Niveau, das ich mir schon vor dem Longenkurs so zusammengewurstelt habe. Mit Longenkurs habe ich zwar noch einmal komplett neu angefangen und auf Innenstellung und leichte innere Schulter geachtet, aber irgendwie habe ich den Eindruck als würden die Pferde in den Videos auch teilweise nicht mehr so wirklich nach diesen Maßstäben longiert, da ist keine Innenstellung mehr zu erkennen und die Pferde sind teilweise doch in ziemlicher Schräglage :-(

danke für den ausführlichen bericht. als ich vom aufbaukurs las, hat der mich natürlich auch interessiert.

sag, haste die mädels direkt angeschrieben udn ihnen deine kritik geäußert? wäre doch nicht falsch oder?

zum thema, nicht direkt LK, aber handarbeit.

heute waren wir spazieren, er ließ sich ziehen, mochte auch nicht von der koppel weg, ABER dann nahm ich die zügel so, dass wir handarbeit machten und auf einmal lief er flott im gelände. auf dem platz schlurfte er, aber im gelände lief er zackig und er lief somit sinnvoll. ist doch schon mal ein anfang.

zügelarbeit kannste vergessen, man ist das schwer. er drehte sich nur im kreis, wenn ich hinter ihm stand, lief null vorwärts.

hier mal ein kurzer eindruck von der handarbeit, wie gesagt im gelände lief er besser, zackiger und schöner als auf dem platz:

http://www.youtube.com/watch?v=tB55_dtOQvY

tips, ratschläge?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:43:49
Zitat von: EscyKane
Schimmi, nee ich hab mich noch nicht mit Kritik an die gewandt. Werd ich vielleicht noch tun.

Zum Video: Mir fehlt hier die zumindest leichte Innenstellung, das sieht sogar eher nach Außenstellung aus. So bekommst du die innere Schulter nicht leicht.

Außerdem fehlt eine Dehnungsbereitschaft, wenn du mit den Zügel nachgibst sollte das Pferd dem Zügel folgen und sich nach unten dehnen, nicht einfach in gleicher Haltung verharren. Da ist noch keine richtige Connection aufgebaut, er nimmt zwar den Kopf etwas bei, aber wirklich Kontakt zur Hand scheint er noch nicht zu suchen.

Man sieht nicht so wirklich, ob er kaut oder nicht, einmal im Stand meine ich gesehen zu haben, dass er beim hingegegeben Zügel kaut. Das sollte aber mehr der Fall sein und vor allem auch bei anstehendem Zügel.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:44:01
Zitat von: Carmen
Danke für den Bericht zum Aufbaukurs. Ich war am Überlegen, ob ich ihn mir zulegen sollte, obwohl ich zum einen finde, dass da zuviele Themen aufeinmal abgehandelt werden, und mich von den Themen ja doch nur Doppellonge und Langzügel interessieren. Jetzt weiß ich, dass ich ihn mir sicher nicht kaufen werde. Ich fand die Trailer schon nicht überzeugend, insbesondere der Galopp unterm Sattel ließ mir die Haare zu Berge stehen. Ich würde die Kritik aber ggü. Babette und Tania äußern.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:44:18
Zitat von: EscyKane
Stimmt Carmen, da hätte ich auch lieber 4x39 Eurp bezahlt für jeweils einzelne "Aufbaukurse" - Richtung Handarbeit, Richtung Doppellonge, Richtung Langzügel und Richtung Bodenhindernisse, aber dann auch wirklich intensiv und ausführlich besprochen.

Aber eigentlich bin ich ja selbst dran doof, zu glauben all die Themen könnten ausreichend in einem 190 Seiten Skript abgehandelt werden...
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:44:38
Zitat von: Mannimen
Hallo Schimmelchen,

nur mal so meine Gedanken zu deinem Video vom 20.09.09.

Was mir sofort aufgefallen ist, war die extrem kurze Beizäumung. Da ist es kein Wunder, wenn er nicht laufen möchte. Der äußere Zügel verläuft bei euch sehr weit oben über dem Mähnenkamm und wirkt somit nicht mehr auf die Lade sondern auf den Maulwinkel und damit aufstellend, wie ein Aret.

Du schreibst jedoch, dass wenn Du weiter zurück gehen würdest, er noch langsamer wird, wenn ich das richtig verstanden habe. Da würde ich spontan weinen, dass die treibende Hilfe fehlt. Bildlich gesprochen ziehst Du dann dein Pferdchen eher, als dass Du es schiebst.

Das war auch beim Antreten gut zu sehen, wo Du den ersten Schritt vor ihm machst und er dir nur zögerlich folgt. Im Grunde sollte er auf deine Hilfe hin zu erst antreten und Du ihm folgen. Insofern war dein Losgehen und deine Stimme für ihn das Signal zum Antreten, nicht aber die treibende Hilfe an der Hinterhand.

Du brauchst also etwas, was bei der Handarbeit deinen Schenkel ersetzt. In der Regel wird dazu eine Gerte benutzt, die den Impuls zum Antreten gibt. Vorzugsweise genau dort, wo der Schenkel es tun würde und in gleicher Art und Weise. Also kein Anticken oder gar Klopfen, sondern leichtes Anliegen und vermehrten Druck ausüben, wenn er Antreten soll.

Das ist nicht so Einfach, weil man ja auch einen Zügel in dieser Hand hält. Es bedarf also einiger Übung. Und der Zügel verläuft über den Wiederist, bzw. dahinter und nicht über dem Mähnenkamm. Erst dann kommt der Zügel in die richtige Position (Druck auf die Laden) und die Gerte befindet sich auch an der richtigen Stelle, wenn sie wie der Schenkel senkrecht und locker anliegt.

Zu Beginn kannst Du ja mit einem Kommando dieses Signal der Gerte noch unterstützen, Ziel sollte es jedoch sein, dass er mehr und mehr sich dann auf den Schenkelersatz konzentriert und versteht, was damit gemeint ist. Zeigt er dann das erwünschte Verhalten könntest Du es mit CT noch zusätzlich verstätken und ihn  so weiter motivieren. :wink:

Viel Spaß beim Umdenken
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:44:52
Zitat von: Gullveig
Zitat von: Steffi
Hallo Ihr,

ich hatte schon vorher entschieden, mir den Aufbaukurs nicht zu kaufen. Für Fortgeschrittenen-Übungen gibt es schon so viel Bücher und gutes DVD Material (Branderup z.b.). Vor allem kam mir der Aufbaukurs viel zu schnell nach dem Einführungskurs. Beide Autorinnen sind ja auch noch anderweitig aktiv. Die Babette hat einen eigenen Hof und gibt Kurse etc. Dann sind die noch in ihrem forum permanent super aktiv. Wo soll die Zeit herkommen für ein völlig neues Buch, noch dazu mit super Filmaterial? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Scheint ja, wie Escy schrieb auch nicht so gut gelungen zu sein. Im wege-zum-pferd-forum sind alle total euphorisch, aber das ist wahrscheinlich der Guru-Effekt.

Grüße
Steffi

Ich arbeite auch seit wenigen Wochen nach dem Longenkurs.
Ich habe zwar schon davor so etwa in diese Richtung gearbeitet, aber mit dem LK und dem Forum habe ich richtiges Handwerkszeug in der Hand.
Ich weiß jetzt noch genauer, worauf ich achten muß und ich habe auch die theoretischen bzw. biomechanischen Grundlagen dazu.
Über das Forum kann man, wenn man möchte, sich richtig Feedback holen. Und es ist doch für jeden Forennutzer von Vorteil, wenn sich auch die Autorinnen immer wieder zu Wort melden.

Und ich persönlich kenne kein gutes Longierbuch. Da werden doch immer noch alle Hilfszügel besprochen und wie man diese Dinger in die Trensenringe reinschnallen kann  :twisted: .

Und Longieren ist nunmal in der Reiterwelt noch die Stiefschwester vom großen Bruder Reiten.
"Den Drachen steigen lassen", lassen nur ängstliche Reiter oder Reiter, die im Zeitstreß sind.

Von daher ist der LK, der eine rezeptartige Vorlage gibt, momentan etwas Neuartiges. Ein Augenöffner für viele Pferdebesitzer, die ihr Pferd bislang am Halfter im Kreis haben rennen lassen.

Von daher finde ich es schade, dass man jetzt hier über totale Euphorie und Guru-Effekt spricht. Gerade, weil die Clickerer sich von ihrer reiterlichen Umwelt auch Toleranz oder Akzeptanz wünschen.

Ich denke, wenn man sich die Vorher-Nachher-Videos anschaut, spricht das auch für sich.

Und obwohl ich auch erst seit wenigen Wochen gezielter nach dem LK arbeite, kann auch ich schon leichte Verbesserungen erkennen.

Vom Aufbaukurs kenne ich nur den Trailer. Kann darüber also nichts schreiben.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Dezember 2009, 19:45:18
Hallo Gulveig,

da muss ein Missverständnis vorliegen. Ich habe diesen thread aufgemacht gerade weil ich sehr sehr angetan bin vom Longenkurs. Das wirst Du auch festellen, wenn Du Dir mal die ersten Seiten hier durch liest. Dieser thread ist aber schon ziemlich alt und jetzt gibt es eben den Aufbaukurs, der einige hier nicht so überzeugt.

Clickerer wünschen sich Akzeptanz und Verständnis, das bringe ich auch in hohem Maße den beiden Autorinnen des LK entgegen. Die haben sich da eine tolle Sache ausgedacht. Der Aufbaukurs kommt mir trotzdem zu schnell und die Reaktionen im forum sind mir , wie gesagt, etwas zu euphorisch. Gerade von denen, die noch gar nicht mit dem ersten LK zuende gekommen sind.
Diese Euphorie ist meistens nicht sehr langanhaltend, da jede Arbeit mit dem Pferd auch seine Mühen hat. Kann und soll trotzdem Spaß machen, wie das Clickern eben oder der Longenkurs. Nichts für ungut also, Dir viel Spaß weiterhin damit. Aber Kritik ist weiterhin erlaubt meines Erachtens, denn kritisieren lassen müssen wir Clickerer uns auch, das gehört einfach dazu.

Ich habe heute mit Mána wieder FiS geübt und Antraben. Klappt immer besser. Auch das Schulterherein ist seit ich nach dem LK übe viel schöner geworden.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:45:52
Zitat von: Melle
Zitat von: Mannimen
Hallo Schimmelchen,

nur mal so meine Gedanken zu deinem Video vom 20.09.09.

Was mir sofort aufgefallen ist, war die extrem kurze Beizäumung. Da ist es kein Wunder, wenn er nicht laufen möchte. Der äußere Zügel verläuft bei euch sehr weit oben über dem Mähnenkamm und wirkt somit nicht mehr auf die Lade sondern auf den Maulwinkel und damit aufstellend, wie ein Aret.

Du schreibst jedoch, dass wenn Du weiter zurück gehen würdest, er noch langsamer wird, wenn ich das richtig verstanden habe. Da würde ich spontan weinen, dass die treibende Hilfe fehlt. Bildlich gesprochen ziehst Du dann dein Pferdchen eher, als dass Du es schiebst.

Das war auch beim Antreten gut zu sehen, wo Du den ersten Schritt vor ihm machst und er dir nur zögerlich folgt. Im Grunde sollte er auf deine Hilfe hin zu erst antreten und Du ihm folgen. Insofern war dein Losgehen und deine Stimme für ihn das Signal zum Antreten, nicht aber die treibende Hilfe an der Hinterhand.

Du brauchst also etwas, was bei der Handarbeit deinen Schenkel ersetzt. In der Regel wird dazu eine Gerte benutzt, die den Impuls zum Antreten gibt. Vorzugsweise genau dort, wo der Schenkel es tun würde und in gleicher Art und Weise. Also kein Anticken oder gar Klopfen, sondern leichtes Anliegen und vermehrten Druck ausüben, wenn er Antreten soll.

Das ist nicht so Einfach, weil man ja auch einen Zügel in dieser Hand hält. Es bedarf also einiger Übung. Und der Zügel verläuft über den Wiederist, bzw. dahinter und nicht über dem Mähnenkamm. Erst dann kommt der Zügel in die richtige Position (Druck auf die Laden) und die Gerte befindet sich auch an der richtigen Stelle, wenn sie wie der Schenkel senkrecht und locker anliegt.

Zu Beginn kannst Du ja mit einem Kommando dieses Signal der Gerte noch unterstützen, Ziel sollte es jedoch sein, dass er mehr und mehr sich dann auf den Schenkelersatz konzentriert und versteht, was damit gemeint ist. Zeigt er dann das erwünschte Verhalten könntest Du es mit CT noch zusätzlich verstätken und ihn  so weiter motivieren. :wink:

Viel Spaß beim Umdenken
Manfred

hey manni, danke. hatte deine antwort an mich noch gar nicht gesehen.

ich hab das buch zur handarbeit hier, den LK kurs und dennoch würde ich mal salopp behaupten bin ich zu dämlich dafür  :roll:

wirklich schade, dass so viel chaos bei mir war, als heike da war. ich hatte es mir noch mal zeigen lassen wollen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Archivar am 18. Dezember 2009, 19:46:09
Zitat von: Gullveig
@ Steffi:
sorry, dann habe ich das wohl falsch verstanden. Ich dachte, Du würdest das auf den ganzen LK beziehen.
Habe auch nicht alle Seiten dieses Themas durchgelesen, weil die Seiten so lange brauchen, um sich zu laden  :oops: .
Über den Aufbaukurs kann ich nichts sagen. Weiß auch nicht, was die Fories von dort darüber schreiben, weil ich noch in den Anfängen des LK stecke und mich bis auf den Trailer noch nicht dafür interessiert habe.

Und wie gesagt, ich finde den LK an sich sehr gut gemacht. Auch die Idee mit dem Forum dahinter. Man bekommt immer neue Ideen, Denkanstöße, sieht, welche Probleme andere haben, lernt vom Zusehen Fehler zu erkennen etc.
Es selber alleine umzusetzen, macht natürlich viel Mühe und wirft immer weitere Fragen auf. Klar, gibts da sicherlich viele, die anfangs zu enthusiastisch sind und hinterher merken, wie schwierig es wirklich ist.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 04. März 2010, 14:29:34
Hier arbeiten ja ganz schön viele von euch nach dem Longenkurs.

Ich finde den Kurs grundsätzlich auch interessant, möchte aber eine Frage an Euch stellen: Wie viel bringt der Kurs, wenn man sich schon vorher mit dem Longieren am Kapzaum auseinander gesetzt hat?

Ich hab meine alte Stute in den letzten Jahren nicht mehr viel Longiert, habe aber früher recht viel mit ihr am Boden gemacht. Anfangs sehr stark beeinflusst von Solinski (und da auch an zwei Kursen mit einem früheren Schüler teilgenommen), später kamen dann immer mehr andere Einflüsse dazu. Eine Idee davon, wie ich ein Pferd durch geforderte Stellung und das Heraustreiben der Schulter zur Denhungshaltung bringen soll, hab ich also schon (was natürlich nicht bedeutet, dass das immer funktioniert  :P)
Nun hab ich ja ein junges Pferd und werde demnächst wohl wieder mehr longieren. Lohnt sich da die Anschaffung des Kurses? Wird da auch auf rohe Pferde eingegangen?
Ich bin da nicht ganz abgeneigt, aber etwas skeptisch, da ich auch den Preis für ein reines Online-Skript ganz schön heftig finde (zudem stehen noch sooo viele Bücher auf dem Wunschzettel: Tellington, Kreinberg, Klimke etc.)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 04. März 2010, 14:53:30
Hallo Penelope,

wenn Du schon erfahren bist, könnte der Lk vielleicht nicht so geeignet sein. Ich bin nicht so erfahren gewesen, da ich meist frei longiert hatte und kaum bis gar keine Erfahrung mit dem Kappzaum hatte. Ich konnte da gut von profotieren. Auch das Führen in Stellung und die weiteren Übungen waren und sind hilfreich. Aber wenn Du das eh schon praktizierst, wird es für Dich nicht sooo viel Neues sein.
Für ein Jungpferd kann ich es mir als Longiereinstieg gut vorstellen. Allerdings verträgt sich meines Erachtens manchmal der Druck, der dem Pferd gerade in der Eingewöhnungsphase gemacht wird, nicht mit meiner Vorstellung vom Clickertraining. Ich finde, das Führtraining und frei longieren gerade für ein Jungpferd sehr schön übers Clickern zu formen ist. Dann wird es danach auch weniger zu Widersetzlichkeiten an der Longe kommen, die gegebenenfalls erstmal korrigiert werden müssen. Die Erfinderinnen des Lk arbeiten ja auch mit CT, allerdings habe ich das Gefühl, dass es eher als ein Werkzeug verstanden wird. Das passt dann nicht so zu meiner Sichtweise.
Prinzipiell ist der LK aber für alle, die bislang eher das unschöne "Pferd-im-Kreis-herumjagen" kannten ne tolle Sache. Wenn Du Solinskis Ansatz beherzigst, wirst Du wahrscheinlich den LK kaum benötigen.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Carmen am 04. März 2010, 21:58:42
Ich habe jahrelang mit Kappzaum longiert, habe auch Biegung und Dehnungshaltung an der Longe erarbeitet, finde den Longenkurs aber dennoch hilfreich und sehr gut. Ich kann ihn nur empfehlen. Aber du kannst ihn ja zurückgeben, wenn du findest, dass er dir nichts bringt.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: EscyKane am 06. März 2010, 14:13:21
Hallo! Also ich habe auch schon ziemlich viel vorher gemacht und für mich hat sich die Anschaffung allemal gelohnt!
Es wird auch auf junge Pferde eingegangen, sie fängt quasi bei Null an, und entweder man erarbeitet das mit dem Jungpferd oder lernt mit einem älteren um  ;D

Allerdings muss ich sagen dass man sich auch ganz schön "verfühlen" kann was das mit der angehobenen Schulter angeht. Ich habe jetzt nochmal neu angefangen unter Aufsicht einer erfahrenen Longenkurs'lerin, und dieses Mal fühlt sich schon das Führen in Stellung ganz anders an. Diesmal ist die Schulter wirklich entlastet, beim letzten Mal war es nur pseudomäßig. Die Arbeit hat sich jetzt schon enorm auf die Balance und Geraderichtung ausgewirkt, das sehe ich wenn ich Freixenet auf dem Laufband habe, früher fußte immer ein Hinterhuf zu eng, also nicht spurig, und seit ich 2x in der Woche Longenkursle, läuft er absolut spurig und setzt die Füße viel gezielter.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 06. März 2010, 20:57:30
huhu,
also ich kann nur empfehlen, mal einen Kurs zu besuchen. Da werden viele kleine Probleme so anschaulich, und es wird ziemlich klar, wie die Zwischenschritte alle aussehen sollten.

Ich kann mir jetzt vorstellen, es mit Mirko nochmal zu probieren, und weiss jetzt auch wie ich es umsetzen kann. Im Juli haben wir jetzt mal noch einen Termin angedacht, da will ich dann vielleicht mitmachen.  :D
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: EscyKane am 07. März 2010, 02:16:06
Klingt super!

Ja also ich hab es auch nur mit dem Longenkurs-Skript nicht geschafft die Schulterlastigkeit in den Griff zu bekommen. Ist einfach schwer sich genau vorzustellen wie es sich anfühlen und aussehen muss. Egal wie genau eine Beschreibung ist, ich bin mir sicher dass sich zwei Personen dennoch zwei ganz unterschiedliche Dinge darunter vorstellen können.

So wie es jetzt funktioniert, ist es auf jeden Fall besser. Ich weiß nicht ob es jetzt das Resultat ist, das BT anstrebt, aber es hat meinem PFerd auf alle Fälle schon enorm mit der Balance geholfen.
Früher hat er gerade wenn ich das Laufband leicht bergauf gestellt habe, mit einem Hinterfuß zu stark unter den Körper gefußt, meistens recht abwechselnd, außerdem hat er die Beine so "ungezielt" vor geschwungen und irgendwie eher aufgepatscht als aufgesetzt.
Und jetzt stehe ich da mit Herzchen in den Augen und sehe zu wie er wie eine Eisenbahn genau in die Spur der Vorderhufe tritt und es sieht auch einfach alles viel balancierter und gezielter aus.  :love:
Ohne die Anleitung einer Bekannten wäre ich aber nicht dahinter gekommen wie ich ihn dazu bringe so zu laufen. Er hatte sich trotz Gerte an der Schulter und Hand am Kappzaum noch auf die innere Schulter gepackt.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 07. März 2010, 19:12:05
Danke für eure vielen lieben Antworten.

Ich hatte zwischenzeitlich Gelegenheit, mal in den original LK zu gucken.
Mein Fazit: schön gemacht der Kurs. Ein großes aha-Erlebnis gab es auch bei mir in Bezug auf die Führposition so weit vorne am Kopf (um mit der Longe nur seitwwärts und nicht rückwärts einzuwirken) und wie man den Nachteil der bremsenden Wirkung in dieser Position wieder ausgleicht. Ich hab durchaus den Eindruck, dass hinter dem Kurs sehr viel Fachwissen steckt.

Allerdings: direkt nach dem Kurs arbeiten werde ich mit meinem Jungpferd nicht. Ich hab kein gutes Gefühl dabei, ein fast rohes Pferd, was nicht viel andere gymnastiziernde Arbeit nebenher macht, so ausschließlich betont langsam und auf nur gebogenen Linien zu arbeiten. Da hab ich doch die Befürchtung, dass die "Frische" des Pferdes auf der Strecke bleibt (vermisse ich auch in den Videos der Autorinnen etwas).
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 10. März 2010, 10:07:18
So,
nach dem Kurs am Wochenende bin ich genügend motiviert, es noch einmal zu versuchen.
Das Hauptproblem an der Geschichte ist ja Mirkos Schnapperei, also werden wir uns da an die Akzptanz wieder in mikroskopischen Schritten heranarbeiten.

Aus meiner derzeitigen Sicht der Dinge decken sich die einzelnen Schritte mit der Kurlandarbeit. Ok warum muss ich dann noch einen anderen Weg gehen?
Weil ich selbst schon bemerkt und auch gespürt habe, dass die Bereitschaft, sich in eine Bewegung führen zu lassen, zu einer verstärkten Muskelentspannung führt.
Demnach wäre es also ein Unterschied, ob das Pferd durch das Führen am Kappzaum in die Position "seitliches Nachgeben im Unterkiefer" geht (= Führen in Stellung) oder weil es den Kopf selbst in die Position bringt (=WWYLM), wobei ja auch dort zu Beginn eingewirkt wird, wenn auch minimalst).

Ich werde mal sehen, wie ich beide Wege in Einklang bringe.  :D

Huhu Penelope,
Zitat
Da hab ich doch die Befürchtung, dass die "Frische" des Pferdes auf der Strecke bleibt (vermisse ich auch in den Videos der Autorinnen etwas).
babette hat oft betont, dass der Schwung erst sinnvoll dazu kommt, wenn das Pferd das auch umsetzen kann. Solange es also auf die innere Schulter fällt oder im Hals nicht nachgiebig und weich ist, wird es den Schwung nicht in bessere Aktion der Hinterhand (weiteres Untertreten) umsetzen können, sondern nur in "schneller". Deshalb wird solange in langsamerer Gangart gearbeitet, bis das Pferd es umsetzen kann.
Find ich recht logisch, und das kann ich auch an meinem Pony feststellen. Wenn er richtig locker ist, wird der Trab gigantisch toll. Dann kann er das umsetzen in Aufrichtung, Rückenaufwölben, aktive Hinterhand, was ich von ihm an "mehr" anfrage.
Ist die Vorbereitung nicht stimmig, macht er sich fest und rennt.

Das ist auch eine ganz klassische Vorgehensweise. Seunig nennt das ja "zwangloses Herumpendeln", was ich einen schönen Begriff finde. Erst mal alles an Widersetzlichkeiten (im Sinne von festmachen der Muskeln) beseitigen und zur Zwanglosigkeit kommen, dadurch zur Losgelassenheit, und erst weit dahinter steht der Schwung.

ein Pferd war auf dem Kurs, das lief immer wie ein Staubsauger mit der Nase tief und locker flockig schwummelig umher. Das sollte durchaus durch vermehrtes Vorwärts in die Aufrichtung kommen. Aber eben weil es schon sehr locker war.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: eboja am 10. März 2010, 10:17:58
Hallo Heike,

kannst Du uns dann etwas teilhaben lassen an Deinen erneuten LK-Erfahrungen? Ich versuche mich ja auch ein bißchen damit, passe aber manches an, weil ich einfach nicht alles so umsetzen kann, wie das wohl gedacht ist. Zumal ich ja jetzt hier lese, dass das Besuchen eines Kurses dann doch nochmal zu Verständnis-Quantensprüngen im Vergleich zum Lesen des LK führt. Insofern mache ich mit absoluter Sicherheit einfach einiges falsch.

Wobei ich sagen muss, dass ich mit Oscars Entwicklung trotzdem zufrieden bin. Ich longenkurse ja nur recht selten (für heute ist mal wieder angedacht), habe ihn aber trotzdem letztes Mal schon ein wenig traben lassen können und hatte den Eindruck, dass er deutlich weniger auf der inneren Schulter hängt, als üblich, und sich besser trägt.

Wann wolltest Du hier vorbeikommen, um mir mal auf die Finger zu gucken? Und wieviele Tage hast Du Zeit?  :lol: :cheese:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 10. März 2010, 10:25:57
Ja, ich lass Euch gerne teilhaben, klar.
Ich denke da wird es wieder ein ganz schönes Hin und Her (in mir) geben bzgl der Frage was ist Druck, was nicht, warum tue ich was auch immer und wie könnte ich das mit noch weniger erreichen? Und motzt mein pony weil er "zuviel" Freiheit hat in letzter Zeit (bitte nicht mißverstehen!!!) oder weil es einen berechtigten Grund gibt?
Was ist also angemessen?
das sind für mich die hauptfragen.

Anatomisch gesehen geht das alles (Kurland, PK, Longenkurs) in exakt die selbe Richtung, deshalb lohnt es sich schon, genauer damit zu beschäftigen.

Zitat
Wann wolltest Du hier vorbeikommen, um mir mal auf die Finger zu gucken? Und wieviele Tage hast Du Zeit?   
Ich könnte evtl am Sonntag nach dem Kurs bei Faboula vorbeikommen.  :nick: (21.3.)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 10. März 2010, 11:08:36

Huhu Penelope,babette hat oft betont, dass der Schwung erst sinnvoll dazu kommt, wenn das Pferd das auch umsetzen kann. Solange es also auf die innere Schulter fällt oder im Hals nicht nachgiebig und weich ist, wird es den Schwung nicht in bessere Aktion der Hinterhand (weiteres Untertreten) umsetzen können, sondern nur in "schneller". Deshalb wird solange in langsamerer Gangart gearbeitet, bis das Pferd es umsetzen kann.
Find ich recht logisch, und das kann ich auch an meinem Pony feststellen. Wenn er richtig locker ist, wird der Trab gigantisch toll. Dann kann er das umsetzen in Aufrichtung, Rückenaufwölben, aktive Hinterhand, was ich von ihm an "mehr" anfrage.
Ist die Vorbereitung nicht stimmig, macht er sich fest und rennt.



Ja so gesehen ist das schon logisch. So lange es auf gebogenen Linien statt findet, kann "zu frisch" schnell schädlich werden. Daher kommen ja auch meine Bedenken gegen das ausschließliche Arbeiten auf gebogenen Linien.

Ich würde auch eher nicht von Schwung sprechen bei einem Jungen Pferd. Eben eher von Frische, dass er auch mal einen Hopser machen und Gucken darf. Ich finde es immer etwas befremdlich den großen Fokus bei der Betrachtung eines Pferdes so stark auf Knochen und Muskeln zu rücken. Klar ist das wichtig, aber der Geist ist für mich der Vordergrund. Und der darf bei einem jungen Pferd sehr gerne auch mal etwas übermütig sein.

Auf deine Berichte über "Longenkurs 2.0" freue ich mich und verfolg die auch bestimmt.  :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: EscyKane am 10. März 2010, 11:19:25
Echt schade Muriel dass ihr so durch das Schnappen gehemmt seid!  :-\

Zitat
babette hat oft betont, dass der Schwung erst sinnvoll dazu kommt, wenn das Pferd das auch umsetzen kann. Solange es also auf die innere Schulter fällt oder im Hals nicht nachgiebig und weich ist, wird es den Schwung nicht in bessere Aktion der Hinterhand (weiteres Untertreten) umsetzen können, sondern nur in "schneller". Deshalb wird solange in langsamerer Gangart gearbeitet, bis das Pferd es umsetzen kann.
Kann ich absolut und 100%ig bestätigen! Mir wurden in den letzten Tagen die Augen geöffnet!
Ich hab nie viel von dem herumschleichen und laaaaangsam machen gehalten und fand zwar Balance ganz toll, aber vieles in der Balancereiterei war mir zu krass untertourig und ich fands absolut überflüssig.
Jetzt fange ich ja neu an, mit Longenkurs (Führen in Stellung) und Sonntag saß ich auch das erste Mal wieder drauf seit Monaten.
Ich dachte ja, ich würde das schon gut machen mit dem LK, und ich dachte auch mein Pferd sei bereits balanciert. Es lief immer in Innenstellung, im Trab spurig, und teilw. schön in Dehnung.
Jetzt hab ich nochmal neu angesetzt und mein Pferd wirklich sehr viel angeleitet, ich hatte anfangs also wirklich den ganzen Kopf in der Hand und habe Kopf-Hals selbst genau dirigiert. Anfangs glaubte ich auch nicht dass das wirklich Erfolg bringt weil ich dachte, dass wir so auch nie davon wegkommen dass ich soviel Hilfestellung geben muss. Und anfangs habe ich auch nicht verstanden, warum ich wirklich in Zeitlupe Schritt führen soll, wo die Hinterhufe nur 2 Hufbreit vor die Vorderhufspuren kommen, wenn er doch mit etwas mehr Tempo auch noch spurig läuft und dazu noch einhuft.

Jetzt wird mir mit jedem Üben klarer, was dabei heraus kommt. Erstens wird die Verbindung am Kappzaum immer leichter. Hatte ich anfangs wirklich etliche Kilos auf der Hand und Freixe hat sich zeitweise ziemlich drauf gebüffelt (weil er die Balance nicht halten konnte), ich hielt meine Hand direkt am Nasenriemen des Kappzaums, kann ich jetzt mit nahezu keinem Gewicht mehr und Hand am Strick direkt am Kappzaumring halten.
Anfangs wirkten immer wieder einzelne Schritte eilig, als würde er seinem Schwerpunkt nachlaufen. Immer wieder waren "schlampig" gesetzte Schritte dazwischen. Inzwischen setzt er jeden Huf gezielt, und ist so balanciert, dass zB das Ausscheren des äußeren Hinterbeins beim Halten völlig verschwunden ist und er stattdessen in Stellung und geschlossen stehen bleiben kann.

Jetzt fange ich langsam an mich einem normalen Schritttempo zu nähern, aber das langsame Zeitlupentempo am Anfang war essentiell. Ich habe es vorher monatelang in normalem Tempo probiert, doch es hat einfach nicht geklappt und ich kam nicht ans Ziel.

Von daher ist das langsame nix schlimmes, und die Pferde verlieren auch nicht ihr Go, wenn sie nicht ausschließlich so gearbeitet werden. Eine Freundin longiert ihre Stute zB auf zwei Arten: mit Kappzaum nach dem Longenkurs, mit Knotenhalfter auf die alte Art, da geht die Stute auch in Dehnungshaltung, läuft aber viel fleßiger und schwungvoller vorwärts, dafür mit mehr Last auf der inneren Schulter und keiner Innenstellung. Negativ wirkt sich das aber nicht auf die Longenkursarbeit aus, kaum ist der Kappzaum drauf ist sie in der Lage sich gut zu balancieren.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: eboja am 10. März 2010, 12:57:16
Ich könnte evtl am Sonntag nach dem Kurs bei Faboula vorbeikommen.  :nick: (21.3.)
Das wäre toll, wenn auch ein ziemlicher Umweg für Dich. Überleg' es Dir also nochmal in Ruhe. Ich habe bisher jedenfalls nichts am 21. im Kalender stehen.  :cheer:
Falls Du wirklich kommst, muss ich nur vorher abklären, dass ich dann Oscar auch "kriege". Vielleicht kommt die Besitzerin ja auch dazu, die clickert nämlich so ein klein wenig inzwischen auch, wenn ich sie richtig verstanden habe  :dops:.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 10. März 2010, 17:44:36
Tag 2

...startet mit Wellness.  :D  Nein, eigentlich startet es mit einer sehr kurzen Akzeptanzfrage: kann ich meine Hand am Halfter halten? :keks:, und das geht dann nach zwei Anfragen nahtlos ins Massieren über.
Mirko bekommt die längst überfällige Komplettmassage, die wegen  :snow:  und :zitter: irgendwie in der letzten Zeit immer ausgefallen ist.
Besondere Aufmerksamkeit widme ich dem Hals, und ich merke dass es auch dringend nötig ist.
Pony kaut und gähnt und kaut und gähnt, die Augen sind halbgeschlossen, die Unterlippe hängt (extrem selten bei ihm).
Irgendwann sind wir dann auch fertig (nach 1,5 Stunden oder so :cheer:) und ich longiere ihn in der Halle - erst 10 Minuten im Schritt, da läuft er eher passig (tut er eh gerne, aber irgendwo hängt auch noch was, glaub ich) und vorne ist er gerade wieder fühlig und tritt recht kurz im Schritt.
Im Trab sieht alles anders aus, flott, schwungvoll, weite Tritte, dann ein wenig zu flott *ein Grund! Ein Grund!! *bretzel* *saus* *stop* *keks?*  :lol:
Er läuft dann ganz schön auf beiden Händen im Trab, schlägt irgendwann auch mehr Galopp vor, bitte, gut dann soll er galoppieren, aber bitte ordentlich.
 :nick: ok, das ist ja anstrengend, vor allem weil es der Zirkel mit dem etwas unebeneren Boden ist, auf dem er bisher noch nicht richtig laufen konnte. Heute geht es aber ganz gut.
Nach dem Galopp kommt er gleich hereingefallen mit der Schulter, da reicht die Kraft nicht mehr.

Zum Abschluss schaue ich, ob FIS im Schritt geht: ich frage ganz sachte an, ob er im Genick etwas loslassen möchte und in die Stellung gehen kann - es geht  :dops:
Er lässt sich beidseitig gut im Stand stellen, fast ganz ohne :beiss: , also gehen wir eine Zirkelrunde jede Hand im Schritt.
Momentan achte ich fast nur auf locker bleiben im Hals, meine Position und dass er nicht zu stark überstellt ist.
Alles in allem geht es wunderbar, und als er dann auf einmal richtig locker lässt und sich im Stand auch noch mal den seitlichen Halsbereich gut massieren lässt, hören wir auf.
 :keks: :cheese: :freu:

Eigentlich wollte ich heute die Kamera aufstellen und mitlaufen lassen, aber der Akku war nicht geladen. Morgen dann vielleicht.

Es fühlt sich definitiv viel besser an als im letzten Sommer.  :dops:  :cheer:

Escy, das klingt ja auch toll!!!
ich denke inzwischen dass man die Schritte als LK-Anfänger wirklich viel zu groß macht und nicht ausführlich genug. Auch da deckt es sich 100% mit A.K. - Vorgehensweise.

Und klar, das langsam hat auch sehr sehr viel mit Balance zu tun.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: verena am 10. März 2010, 18:14:10
Tag 2

Zum Abschluss schaue ich, ob FIS im Schritt geht: ich frage ganz sachte an, ob er im Genick etwas loslassen möchte und in die Stellung gehen kann - es geht  :dops:

Frägst Du die Stellung mittels Stricktechnik nach Kurland an? Ich mach ja auch LK und finde aber, daß das Endziel durchaus dem WWYLM entspricht, was sagst Du dazu?
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 10. März 2010, 18:24:07
ja, sehe ich genauso, nur dass beim WWYLM mehr seitliche Biegung im hals ist.
Aber das Prinzip ist das selbe.

ich frage derzeit über den mittleren Ring am Kappzaum an. Da muss er sich führen lassen und dafür nachgeben. das ist etwas das ihm sehr schwerfällt (Menschen fällt das auch schwer, das merke ich immer wenn ich meine Schulterhebungen mit ihnen mache). Sich vertrauensvoll führen lassen ist also nichts selbstverständliches, am Kopf schon gar nicht, und für Mirko 3x nicht.  :roll:
das hat er schon immer nicht gut leiden können, wenn ich so darüber nachdenke.  :juck:

Was mir an der Führung am Kappzaum gegenüber der Stricktechnik gerade gefällt: Ich merke mehr ob Steifigkeiten vorhanden sind und wo er sich festhält. andererseits entstehen durch die Führung auch mehr Steifigkeiten. Beim WWYLM hat er kein PRoblem mit der Stellung, da ist er auch nicht verworfen.
Beim FIS muss ich wahnsinnig aufpassen, da er dieser geführten Anforderung in alle möglichen Richtungen ausweicht. Es fällt ihm sehr schwer, am ersten und zweiten Halswirbel loszulassen. Am besten kann er es ab dem dritten, die Wirbel davor stellt er gerne gegen die angefragte Biegung.
Ich versuche das mal morgen zu filmen, vielleihct sieht man es.

Er hat dieser Übung eben sehr viel "aber" entgegenzusetzen, vermutlich nicht ohne Grund - deshalb hab ich es ja im letzten Sommer erstmal wieder gestrichen, weil ich dafür keinen Nerv hatte.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: verena am 10. März 2010, 18:31:02
Ja, mir gehts mit Gloa ganz genauso. Sie haßt  >:( geradezu dieses relativ an ihrem Kopf enge Führen und reagiert mit vermehrter Schnappigkeit und Widerstand. Deshalb arbeite ich wohl an der Stellung ohne sie zu viel im Hals zu verbiegen, aber eben mit Kurland Stricktechnik. Aber vielleicht ist es auch nur eine Übungsfrage und ich bin zu ungeduldig und gebe zu rasch auf. Für mich stellt sich eben auch die Frage, ob dieses eher enge (ich nenne es mal so) kontrollierte Führen wirklich so viele Vorteile gegenüber Kurland-stricktechnik-stellen bietet, als daß ich es Gloa sozusagen erst schmackhaft machen muss.
lg Verena
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: wessipferd am 10. März 2010, 18:37:16
Ich musste es Wessi auch erst schmackhaft machen, er fand es anfangs stressig und unangenehm.
Für mich perönlich hat es sich gelohnt. Ich kann ihn so viel gezielter steuern zum Vorteil der Entwicklung seiner Bewegung als auf jede andere Art.
Ich muss dazu sagen, nach Kurland arbeite ich nicht. Das wird mir zuviel ähnliches parallel. Insbesondere für mein armes Hirn, aber auch für ihn.

Vielen Dank übrigens, dass ihr mich daran gemahnt, mal wieder langsamer zu tun. Ich war auch grad wieder dabei, ein par Zwischenschritte zu überspringen.  :rotw:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 10. März 2010, 18:58:59
Zitat
Für mich stellt sich eben auch die Frage, ob dieses eher enge (ich nenne es mal so) kontrollierte Führen wirklich so viele Vorteile gegenüber Kurland-stricktechnik-stellen bietet, als daß ich es Gloa sozusagen erst schmackhaft machen muss.
ja, exakt darüber mache ich mir gerade Gedanken. Ich probiere es einfach für Dich aus.  :cheese:

Ich kann jedenfalls jetzt schon sagen, dass wir es ohne das WWYLM sicher nicht so hinkriegen würden. Auf diese Art und Weise versteht Mirko schon was das werden soll, meine Aufgabe ist es nun ihn genauso behutsam in die Stellung zu begleiten, wie ich es mit der Stricktechnik tue.  :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: eboja am 10. März 2010, 21:42:20
Danke für den Bericht, Heike!  :cheer:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 11. März 2010, 08:20:06
Ebenfalls Danke für die Berichte.

Wenn ich richtig zwischen den Zeilen gelesen habe, dann waren hier ein paar Leute auf einem LK Kurs? Könnt ihr sagen, was euch da besonders aufgefallen ist bzw was eurer Meinung nach "Live und in Farbe" anders rüberkam, als im Skript?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 11. März 2010, 09:24:41
Äh, ja, bei uns war am vergangenen Wochenende LK mit Babette.

Der für mich gravierendste Unterschied im Verständnis war, dass das Herausschicken der Schulter gar nicht so aktiv gemacht wird wie es so manchmal den Anschein hat. Für mich ein großer Schritt zur Akzeptanz der ganzen Geschichte.
das Schulterheben ergibt sich größtenteils durch die Stellung, wodurch sich der Kopf-Armmuskel entspannt und die Schulter freier wird - dadurch kann auch die Hinterhand besser vorfußen.

Beim Lesen vom Kurs (und auch in vielen Forenbeiträgen und Videos) erschien mir sehr vieles zu sehr einzufordern. So passt es für mich viel besser von  der Herangehensweise.
Es wurde in sehr langen (für mein Empfinden) Trabsequenzen gearbeitet, aber die Pferde haben sich durchweg damit entspannt, und im Grunde genommen frage ich da auch nur ein Kriterium ab: "Bieg Dich", was das Heben der inneren Schulter beinhaltet.

Tatsächlich wird zwar schon mal auch in Richtung Schulter eingewirkt, aber in ganz anderem Maße als ich es mir vorgestellt hatte.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 11. März 2010, 09:35:39
Nachtrag: Und mir ist die Bedeutung des Führens in Stellung und des "Anschratens" noch einmal bewusst geworden - bevor ich damit nicht eine solide Grundlage in Punkto Losgelassenheit erreicht habe, brauch ich auf Entfernung bzw im Trab eigentlich nicht beginnen.

Eben - Schritt für Schritt, und jeden Schritt gründlich gehen. Ist ja eigentlich nichts Neues, aber ich glaub das deshalb so viele nicht weiterkommen, weil sie schon im FIS steckenbleiben und keine echte Losgelassenheit erreichen. Das ist schon knifflig.

Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 11. März 2010, 10:29:22
Hallo Heike,

freut mich, dass dieser thread wieder zum Leben erweckt wurde. Das FiS klappt bei uns inzwischen sehr gut. Ich habe auch den Eindruck, dass ein CT-Pferd sich um einiges leichter tut, da sich einerseits körperlich etwas tut, andererseits das Lernen durchs CT ein sehr bewusster Prozeß ist.
Mána hat mir das, finde ich, sehr gut gezeigt. Vom FiS her in Richtung longieren die Abstände zu vergrößern, war bei uns nicht einfach. Ich bin irgendwann dazu übergegangen im gewohnten Abstand zu longieren und bin quasi darauf angewiesen, dass sich Mána kooperativ verhält, da ich weniger Einfluss am Kappzaum nehmen kann als beim FiS. Scheinbar hat Mána aber in gewohnter CT-Manier schön das Gelernte generalisiert und zeigt es schlicht jetzt auch in der Longiersituation, als Angebot an mich. Freut mich sehr.
Das Traben in Stellung an der Longe z.b. strengt Mána deutlich an und sie zeigt das auch deutlich. Aber es ist tatsächlich eine Arbeit an der Balance, die Mána freiwillig mitmacht. Meines Erachtens kann ich Mána in dieser neuen Haltung deutlich schneller vermitteln, die Hinterhand kräftiger einzusetzen als es ansonsten beim Longieren möglich war.

Was mir immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass ich recht kurze Trainingsintervalle habe. Mehr als ne 1/2 oder 3/4 Stunde arbeite ich nicht mit Mána (und da ist dann auch die Bodenarbeit und das Warm werden schon mit drin). Das scheint genau die richtige Zeit zu sein, da sich Lernfortschritte einstellen.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 11. März 2010, 10:34:37
huhu Steffi  :D
Also mit lang meine ich so 5 minütige Trabsequenzen am Stück (geschätzt). 1/2 Stunde bis 3/4 Stunde finde ich für hochkonzentrierte Longenarbeit schon irre viel, da kommen Mensch und Pferd doch schnell an ihre Grenzen.
Aber wie überall ist es die Kunst rechtzeitig aufzuhören.  :nick:

Zitat
Scheinbar hat Mána aber in gewohnter CT-Manier schön das Gelernte generalisiert und zeigt es schlicht jetzt auch in der Longiersituation, als Angebot an mich. Freut mich sehr.
:thup:  :keks:
Deshalb finde ich die Kombi LK-Clicker auch erheblich effektiver und für die Pferde einfacher. Bei meinem Pony sehe ich ja, dass er völlig anders mit Anforderungen umgeht, wenn er sie wirklich verstanden hat.
"ach das willst du - kann ich!!"  :D oder auch "kann ich nicht - aber ich probiers".
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 11. März 2010, 10:46:58
also ich hab mit dem Longenkurs vor meiner clickerkariere begonnen. Trotzdem konnte Skessa die geänderten, verbesserten bewegungsabläufe abspeichern, so das sie eine bessere Haltung und ne weit tretende Hinterhand auch z.B. beim Freilaufen gezeigt hat. Sie auch ohne clickern gelernt, dass dies für sie die wesentlich bequemere Art ist zu laufen.

Jetzt mit dem clickern kann ich schon viel gezielter bestärken und die Motivation fördern, die war nämlich ohne clickern nicht wirklich so groß, weil das FiS ja auch echt anstrengend ist.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 11. März 2010, 10:55:34
Hallo Heike,

da hast Du mich mißverstanden. In der 3/4 Stunde ist alles drin, praktisch vom Betreten des Reitplatzes an. 5 min konzentriert traben am Stück lasse ich Mána nur äußerst selten. Im Gegensatz zu Deinen Sequenzen mit Mirko komme ich mir immer vor, als wenn mein Pony nur einen Bruchteil macht.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 11. März 2010, 11:01:36
Achso.  :D  aber wir sind auch einfach kein Maßstab.  ;) wobei ich wirklich sehr selten 5 Minuten am Stück laufen lasse, dafür gibt es zuviele kekswürdige Situationen mittendrin  :cheer:
Und so viele Mammutsessions haben wir ja auch nicht.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 11. März 2010, 12:22:41
Was ich im Zusammenhang mit dem LK ganz interssant finde ist dieser Link auf Klassikreiten: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=1630&sid=4e9a808cfe4b0c387302b58173b01fbf

Den kannte ich schon vorher, daher ist wohl der LK für micht nicht mehr sooo was neues.

Ganz interessant finde ich allerdings, dass sowohl im LK als auch bei Klassikreiten jeweils nur im Nebensatz steht, dass die Leute vorher mit ihren Pferden nach Tellington arbeitn und auch Toches machen. Ich hab das Gefühl, dass diese Arbeit vorher für den Erfolg des ganzen mehr Bedeutung hat, als einem auf den ersten Blick auffällt.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: wessipferd am 11. März 2010, 13:24:10
Hm - mich wundert es ein wenig, dass angenommen wird, der Longenkurs sei etwas völlig neues. Das ist er nicht und Frau Teschen erhebt da auch gar keinen Anspruch drauf.

Aber es ist die erste verständliche, käufliche Anleitung zum guten Longieren am Kappzaum. Bis zu diesem "Buch" ist mir noch nichts Vergleichbares in die Hände gefallen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 11. März 2010, 13:34:49
Ich denke, das erlebt einfach deshalb so einen Boom. Weil es für jederman verständlich geschrieben ist und mit Bildern so gut ausgestattet, dass man einen Blick entwickeln kann für richtig und falsch.

Wie hat meine Cousine gesagt "endlich mal was, was man versteht und nicht so ein Buch mit hochgestochenen Fachwörtern wo man schon nach drei Sätzen nicht mehr weiß, was eigentlich gemeint ist"
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 11. März 2010, 13:43:13
@ Weisspferd: Hat sich das was ich geschrieben habe, vorwurfsvoll angehört? So war es gar nicht gemeint.  :rotw:

Ich wollt nur sagen, dass ich es interessant finde, unterschiedliche Leute, die an ähnlichen Sachen arbeiten, nebeneinander zu stellen und zu gucken, wo Gemeinsamkeiten sind und wo doch unterschiedliche Schwerpunkte sind.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: wessipferd am 11. März 2010, 13:49:41
Nein, nein - du hast ganz und garnicht vorwurfsvoll geklungen.
Dein Satz hat mir nur eine längere Diskussion in einem großen Pferdeforum in Erinnerung gerufen, wo durchaus recht vorwurfsvoll dargestellt wurde, dass die Arbeitsweise, die Babette Teschen erläutert, ja garnix neues sei.

Und es begegnet mir auch immer wieder, dass angenommen wird, der Longenkurs sei etwas völlig Neues und die Leute große staunende Augen kriegen, dass dem nicht so ist.  :lol:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 11. März 2010, 15:52:07
Jupp, das ist das selbe wie mit dem Geitner.
Jemand stellt eine Methode vor, die für viele verständlich und gut umzusetzen ist. Viele Leute sind begeistert, buchen Kurse, kaufen Bücher. schwups wird demjenigen von denen, die neidisch auf den Erfolg sind, der Gurustatus verliehen und somit ist er als "geldgieriger Bösewicht, der eh nix Neues erfunden hat" abgestempelt, was natürlich auch auf die Methode zurückfällt, die natürlich " immer schon bekannt war und auch nicht so doll, was wir immer schon wussten".   :confused:

Ich werde die Berichte in meinem TB fortführen, sonst wird das hier zuviel. Vielleicht schreibe ich dann hier wöchentliche Zusammenfassungen rein.  :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: EscyKane am 11. März 2010, 22:02:21
Zitat
Der für mich gravierendste Unterschied im Verständnis war, dass das Herausschicken der Schulter gar nicht so aktiv gemacht wird wie es so manchmal den Anschein hat. Für mich ein großer Schritt zur Akzeptanz der ganzen Geschichte.
das Schulterheben ergibt sich größtenteils durch die Stellung, wodurch sich der Kopf-Armmuskel entspannt und die Schulter freier wird - dadurch kann auch die Hinterhand besser vorfußen.
Oh, dann machen wir es scheinbar richtig. Die Gerte ist seit dem Neuanfang ziemlich passiv, das meiste wird am Kappzaum reguliert mit immer geringerer Unterstützung. Das ist das meiner Meinung nach schwierigste, eine Stellung zu geben in der die Schulter wirklich angehoben ist. Aber wenn man es einmal gefühlt hat, wie es richtig ist, wird es leicht.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: verena am 15. März 2010, 17:00:39
Ich beschäftige mich ja auch ein wenig mit dem LK. Was mir aber bis jetzt nicht so ganz klar ist, ist das 'spurige' Gehen. Ich dachte immer, das innere Hinterbein sollte unter den Schwerpunkt treten, aber dann geht das Pferd ja nicht spurig, darunter verstehe ich das Treten der Hinterbeine in die Spuren der Vorderbeine. Kann mir von Euch das jemand erklären  ??? ?
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Faboula am 15. März 2010, 17:05:33
Babette hat den schönen Vergleich mit der Eisenbahn - "das Pferd soll gehen wie eine Eisenbahn auf einer Schiene" - denke das trifft es gut...
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: verena am 15. März 2010, 17:23:47
Ja, aber damit tritt doch das innere Hinterbein nicht unter den Schwerpunkt des Pferdes, oder? Immer noch verwirrt  ???
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 15. März 2010, 18:05:37
Das spurige gehen ergibt sich bzw ist der Idealzustand, wenn das Pferd richtig gebogen, sprich mit gehobener Schulter und passender Schulterachse läuft.
Dazu  - um die Hinterhand und die gesamtbeweglichkeit zu verbessern - wird zunächst das Übertreten eingesetzt, wo das Pferd eben mit dem inneren Bein in Richtung Schwerpunkt bzw Vorderbein treten soll.

dann wechselt man ab zwischen ein paar Schritten Übertreten - spurig gehen (so es denn schon geht).
Ist genau das selbe was Alexandra macht mit dem Hip Flip.  :happy:  im 3Flip3.
3Flip3 hat dasselbe Ziel wie das Führen in Stellung.


Da Mirko wieder so motzig war mit dem angefassten Geführtwerden, haben wir heute wieder mit WWYLM begonnen und das ging sehr schön. Ganz am Ende der Arbeitseinheit (auch mit Trab und Galopp  :roll:  ;) aber der war wenigstens fein) ging dann auch das FIS im Schritt ganz gut und damit haben wir dann aufgehört.  :cheer:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Carmen am 15. März 2010, 20:08:25
Ist es sinnvoll, als Zuschauer zu einem Longenkurseminar zu gehen? Nimmt man da auch einiges mit? Ich bin am Überlegen...
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 15. März 2010, 20:09:06
Jepp, auf jeden Fall.  :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 16. März 2010, 09:14:54
Hallo Ihr,

habe wieder festgestellt, dass Mána beim FiS ziemlich Spannung aufbaut, obwohl sie die Übungen im Schritt gut und locker ausführt. Die Konzentration und Anstrengung, aber vor allem das Unangenehme am Kopf geführt zu werden, macht sich dann im genervten Rumhibbeln bemerkbar. Ich habe dann das Anschraten gelassen und gleich longiert im Trab, was dann wiederum sehr gut klappte. Ich bin ziemlich sicher, dass Mána vor allem das Führen so nah am Kopf hasst wie die Pest und dewegen so unwillig reagiert. Wenn ich das forcieren würde, würde sie schnappen, aber auch treten, sie macht schon so Anstalten. Beim Longieren reißt sie sich quasi ein Bein aus, um es richtig zu machen, das sieht niedlich aus bei dem kleinen Pferdchen.

Reiten war dann auch o.k., obwohl sie Null Kondition hat ging sie zeitweilig nett gestellt. Aber die Luft war schnell raus. Naja, ich sah bei meiner ersten Jogging-Tour gestern nach dem Winter auch nicht besser und fitter aus...

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: verena am 16. März 2010, 09:35:03
Ich bin ziemlich sicher, dass Mána vor allem das Führen so nah am Kopf hasst wie die Pest und dewegen so unwillig reagiert. Wenn ich das forcieren würde, würde sie schnappen, aber auch treten, sie macht schon so Anstalten.

Ich finde das sehr interessant, viele Pferde scheinen das enge Führen am Kopf nicht zu mögen , Mirko mag es ja auch nicht, Gloa haßt es und sogar der sonst so gutmütige Bessi wird unruhig dabei. Ich meine, wenn es nicht absolut für die gymnastizierende Wirkung notwendig ist, dann bewirkt es doch das Gegenteil (Pferde verspannen sich ). Lohnt es sich, mit C/T die Toleranz dafür schrittchenweise aufzubauen, oder kann man mit Kurlandscher Stricktechnik, nicht die selbe Wirkung /STellung erzielen? Heike, bist Du da schon auf einen Nenner gekommen, Dich hat diese Frage ja auch beschäftigt?
Liebe Grüße,
Verena
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 16. März 2010, 09:46:44
Ich beschäftige mich gerade damit.  :nick:
Babette meint selbst, wenn es die selbe Haltung sei wäre es doch kein Unterschied.

Ich bin mir noch nicht einig damit  ;). Mirko baut beim WWYLM eine starke Spannung im oberen Halsbereich auf, die ich neulich bemerkt habe als ich ihn zwischendurch mal massiert habe. Da kam er aus der Gähnerei gar nicht mehr heraus, das gab es früher nicht. Ist natürlich auch möglich, dass meine Technik verbessert ist und ich jetzt effektiver massiere, aber ich merke halt dass er die Halsmuskeln insgesamt sehr fest macht.
ich vergleiche das ein wenig mit dem Abstosse am Gebiss.
Ein Pferd kann sich einen solchen "Fix"punkt suchen um sich daran loszulassen, das ist eine einfache anatomische Tatsache, die ich jetzt aus der Muskelphysiologie begreifen kann. Der Hals kann also in der Bewegung zwischen 'Huf auf dem Boden' und einem Fixpunkt (ob nun Gebiss oder Hand am Kappzaum) loslassen und schwingen, wohingegen er in der "Selbsthaltung" eine Eigenspannung aufbaut, um "sich" zu tragen.

Bei beidem kommt es zum Heben der Schulter und zu einer verbesserten Balance.
Ich arbeite derzeit im FIS hauptsächlich daran, nur eine geringe Stellung zu halten und damit die Entspannung der Nackenmuskeln um den ersten und zweiten Halswirbel zu bekommen - das ist etwas, das Mirko enorm schwerfällt.

Da ich ja selbst am Menschen eine Technik entwickelt habe zur effektiven Entspannung der Schultermuskeln weiss ich wie schwer es fällt, sich einer geführten Bewegung wirklich anzuvertrauen. Es gibt in der Feldenkraisarbeit auch so eine Richtung, (die "funktionelle Integration"), bei der man nur geführten bewegungen folgt und sich dadurch total entspannt und neue Bewegungsmuster zulassen kann.
Solange ein Pferd also im Hals noch Restspannungen hat, wird es sich nicht gut anfühlen, vorne am Kopf geführt zu werden.
Wenn ich es schaffe, das Führen wirklich nur noch im Gramm-Bereich zu gestalten, dann wird Mirko weich und vertraut sich dem an. Alles darüber erzeugt Gegendruck und Abwehr.

Momentan arbeite ich mich einfach von beiden Enden an das Problem heran. WWYLM um ein Grundverständnis beim Pferd für die Bewegung, die Selbsthaltung, die Balance zu bekommen, FIS um die Sache auszufeilen und zb die richtige Kopfhaltung (gerade, nicht verworfen, inneres Ohr leicht tiefer als das äussere) und um ein locken ins Loslassen der Muskeln zu bekommen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 16. März 2010, 09:57:13
Ist es wirklich so gemeint, dass man mit der Hand am Kappzaum einen absoluten Fixpunkt darstellt?
Ich hab es immer so verstanden, dass am durch "zuppeln" das Pferd dazu anregen soll, nachzgeben und die gewollte Haltung selbst einzunehmen, sich also gleich von Anfang selbst zu tragen.

Bei einer tatsächlichen Fixierung der Stellung am Kappzaum erschließt sich mit der Unterschied zu der Verwendung von Hilfszügeln sonst nicht.  ??? Ob nun die Hand eine fixe Stellung des Kopfes vorgibt oder eine Stahlecker-like Verschnürung ... läuft das nicht auf's gleiche raus?

Und ganz ot: Was hast du denn für eine Schulter-Entspannungs Technik entwickelt, Heike? Hört sich ja interessant an (besonders für so Büro geplagte Leute wie mich)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 16. März 2010, 10:05:53
Zuppeln, ja, aber eben immer dann zuppeln wenn das Pferd aus der Stellung geht.  Das entspricht für mich auch einer Art Fixpunkt im Sinne der Forderung, jetzt bitte diese Haltung einzunehmen und zu behalten. Das war auch ein Grund warum mir diese Herangehensweise nicht so gefällt. Mir ist lieber ein "gib mir etwas und ich belohne dafür dass Du es schon einen Moment halten kannst".

OT: Schulterheben - eigentlich eine einfache Sache - ich stehe hinter der sitzenden Person und hebe die Schultern in Richtung oben/Hals, evtl in Kreisen - aber eben so, dass die Muskeln komplett entspannt bleiben und kein Bewegungsimpuls von der Person ausgeht. Hat auch viel mit Atemrhythmus zu tun, mit loslassen können. Anatomisch kann ich jetzt auch erklären warum die Entspannung dabei so groß ist.  :cheer: (das hat mit den Rezeptoren der Muskelspindel zu tun)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Celina am 16. März 2010, 10:07:06
Ich bin zwar kein Longenkursler, lese aber interessiert mit. FIS habe ich mit meinen Pferden noch nicht gemacht, aber Bodenarbeit nach Peggy Cummings. Dabei wird auch "in Kontakt" geführt, mit einer Hand recht dicht am Kopf. Jedoch habe ich zuvor FÜR MICH und MEIN Körperbewusstsein eine Checkliste und Übungen. Ich brauche dazu lockere Kniegelenke, entspannte Hüften, elastische Ellenbogen usw. Ich muss einfach insgesamt in meiner Mitte sein. Bin ich das nicht, reagiert Pferd sofort mit Unwillen. Achte ich jedoch darauf, bin also geerdet und elastisch, dann gibt Pferd auch locker nach.

Könnte das beim FIS auch hilfreich sein?

LG Almut
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 16. März 2010, 10:13:35
Absolut.  :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 16. März 2010, 13:27:36
Hallo Almut,

das hilft auf jeden Fall! Für die Pferde gibt es aber sicherlich auch noch eine ganz andere Erklärung dafür, dass manche das am Kopf/Kappzaum führen nicht mögen. Man befindet sich doch immer mal wieder im Sichtfeld des Pferdes und führt da bestimmt zu Einschränkungen. Wenn man mir meine Sicht nimmt, reagiere ich auch unwillig.

Natürlich könnte ich Mána übers CT eine höhere Akzeptanz des "am Kopf angefasst werdens" vermitteln, aber das werde ich nicht schwerpunktmäßig in meine Arbeit einbauen, da sie die Stellung auch an der Longe immer besser hält und auch beim Reiten. Die Baustelle muss ich nicht gesondert beackern. Es war sehr langwierig Mána davon zu überzeugen, dass angenommene Zügel nicht "des Teufels sind" und an dem Thema clicke ich immer mal wieder herum. Mehr Arbeit brauche ich von der Sorte nicht...

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: lindalotze am 16. März 2010, 15:02:23
Zitat
OT: Schulterheben - eigentlich eine einfache Sache - ich stehe hinter der sitzenden Person und hebe die Schultern in Richtung oben/Hals, evtl in Kreisen - aber eben so, dass die Muskeln komplett entspannt bleiben und kein Bewegungsimpuls von der Person ausgeht. Hat auch viel mit Atemrhythmus zu tun, mit loslassen können. Anatomisch kann ich jetzt auch erklären warum die Entspannung dabei so groß ist.   (das hat mit den Rezeptoren der Muskelspindel zu tun)

Interessant. Kann man sich das so ähnlich vorstellen, wie es Alex Kurland am Kurs damals mit Verena gezeigt hat? Deren Schultern konnten am Ende von Alex bis fast an die Ohren angehoben werden, und sie fühlte sich dadurch glaub auch ganz entspannt.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 16. März 2010, 17:07:54
ja, es ist ähnlich, nur die Bewegung ist am Anfang viel kleiner.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 08. Juni 2010, 23:53:45
So Ihr Lieben,

auf Anraten von Heike bin ich nun wieder hier gelandet, da ich nochimmer nicht zu den "Erleuchteten" in Sachen LK gehöre. :rotw:

Und nach dem ich hier noch mal schnell einen Großteil der Beiträge überflogen habe, ist mir nur eine Erklärung aufgefallen, warum erst an der Hand und dann an der Longe geführt werden sollte und das wäre die gezielte Dehnung der äußeren Halsmuskulatur. Für meine Begriff dehnt die sich immer sobald das Pferd seinen Kopf nach innen stellt. Warum soll ich das denn nun durch Zupfen noch verstärken?

Ich bin der Ansicht, dass am Kopf des Pferdes so wenig wie irgend möglich rumgezupft werden sollte. Hals und Kopf sind des Pferdes Balancierstange und jede äußere Einwirkung an dieser Stelle, bringt das Tier eher aus seiner Balance raus als in diese hinein. Aber vielleicht habe ich doch etwas ganz Entscheidendes übersehen.

Und was hat es mit dem Heben der Schulter da noch auf sich? Ziehe ich den Kopf zu weit nach innen (natürlich seitlich und nicht von hinten), dann fällt mir das Pferd auf die innere Schulter und blockiert diese. Wenn es dann noch weiter von hinten Schub entwickelt, dann schiebt es auch über die äußere Schulter nach außen weg und der Zug am Kopf wird noch größer. Es wird also nicht besser sondern eher schlimmer, denke ich. Soll ich nun mehr nach oben zupfen, um die Blockade an der inneren Schulter wieder etwas zu lösen. Die Schulter anheben kann ich ja sowieso nicht, wenn ich nur am Kopf rumzupfe. Dazu müsste ich schon das entsprechende Bein anheben.

Ich versteh echt nicht, um was es hier geht, darum habe ich mich auch nicht weiter an dieser Diskussion beteiligt und dennoch bin ich wieder darauf hingewiesen worden. Was haben die Arbeit an der Hand und das Longieren denn gemeinsam? Sie zupfen am Kopf und treiben an der Hinterhand nach, wenn ich das ganz grob mal zusammenfasse, mit mehr oder weniger Abstand zum Pferd. Die Schulter anheben geht in beiden Versionen nicht durch Menschenhand und auch nicht über ein Seil bzw. eine Gerte. Das muss das Pferd schon noch selbst tun, am Besten wenn es dazu seine Beine heben soll und über Bodenhindernisse läuft, würde ich meinen.

Also, Ihr seht, ich komme da nicht einmal im Groben mit, geschweigen denn im Feinen. Stattdessen hat mir das Longieren nach Solinski da viel mehr Erleuchtung gebracht, selbst wenn ich seinen "Krabbengang" auch ganz gepflegt weg lasse. Antares reagiert auch nicht auf meinen Bauchnabel. Darum muss ich mich insofern nicht kümmern. Aber seinen Kopf lasse ich nach Möglichkeit los und versuche ihn dort nicht so aus der Balance zu bringen. D. h. die Longe hängt immer durch und bietet allenfals eine Begrenzung nach außen, wenn er sich mal von mir wegdrehen möchte. Würde sie eine Führung bieten, müsste über sie eine Anlehnung hergestellt sein. Genau das versuche ich zu vermeiden, weil das Dauerzug und Gegendruck bedeut.

Ich möchte mir das Buch auch nicht kaufen, weil es ja schon vom Ansatz her nicht in die von mir bevorzugte Richtung passt. Aber vielleicht kann ich es mir ja auch mal ausleihen und reinschauen, ob es nicht doch Gemeinsamkeiten gibt.

Mein Weg wäre der: http://docs.google.com/Doc?docid=0AcM1r71Hix20ZGN3NXozMjJfMGZwaHFycWhx&hl=de (http://docs.google.com/Doc?docid=0AcM1r71Hix20ZGN3NXozMjJfMGZwaHFycWhx&hl=de)

Viele Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: lindalotze am 09. Juni 2010, 07:43:08
Zitat
Und nach dem ich hier noch mal schnell einen Großteil der Beiträge überflogen habe, ist mir nur eine Erklärung aufgefallen, warum erst an der Hand und dann an der Longe geführt werden sollte und das wäre die gezielte Dehnung der äußeren Halsmuskulatur. Für meine Begriff dehnt die sich immer sobald das Pferd seinen Kopf nach innen stellt. Warum soll ich das denn nun durch Zupfen noch verstärken?

Ich bin zwar auch unbeleckt vom Longenkurs, aber ich hab das immer so verstanden, dass durch das Zupfen dem Pferd die Stellung überhaupt erst vorgeschlagen wird. Wenn die stimmt, hört das Zupfen auf.

Zitat
Und was hat es mit dem Heben der Schulter da noch auf sich? Ziehe ich den Kopf zu weit nach innen (natürlich seitlich und nicht von hinten), dann fällt mir das Pferd auf die innere Schulter und blockiert diese. Wenn es dann noch weiter von hinten Schub entwickelt, dann schiebt es auch über die äußere Schulter nach außen weg und der Zug am Kopf wird noch größer. Es wird also nicht besser sondern eher schlimmer, denke ich. Soll ich nun mehr nach oben zupfen, um die Blockade an der inneren Schulter wieder etwas zu lösen. Die Schulter anheben kann ich ja sowieso nicht, wenn ich nur am Kopf rumzupfe. Dazu müsste ich schon das entsprechende Bein anheben.
"Die Schulter anheben" vom Boden aus erreicht man in der Regel, in dem man die Schulter fixiert, evlt. auch auf sie zugeht oder sie mit dem Peitschenstiel nach außen schickt. In dem Moment, wo das Pferd mehr Gewicht auf den äußeren Vorderfuß verlagert, hebt es auch seinen Brustkorb zwischen den Schulterblättern etwas an. (Im Prinzip wird dabei nicht das Schulterblatt am Pferd hochgeschoben, sondern im Gegenteil: das Pferd hebt sich etwas im Vergleich zum Schulterblatt.) Das Pferd sollte bei der Aktioan die Innenstellung, ggf. auch die Biegung, beibehalten, ohne dass man Druck auf dem Kappzaum hat, sonst wird das nichts.

Ich hoffe, ich hab mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt - wie gesagt, ich kenne den Kurs nur vom Hörensagen, der Rest der Erklärung entspringt meiner wülden Fantasie  :confused:

Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 09. Juni 2010, 08:35:40
Ich bin ja auch - sagen wir mal - höchstens vom LK beeinflusst, maße mir aber dennoch mal an, zu antworten  ;)

Manfred, was mir an deinen Beiträgen oft auffällt: Das Pferd ist keine "Biologische-Machine". Es funktioniert eben nicht nur danach, dass ich an der einen Stelle irgendwas verstelle und Sehnen, Muskeln, Knochen geben diese Verstellung an andere Stellen des Körpers wieder. Das ist ein Aspekt, aber eben nicht der einzige. Aspekte wie Bewegungsgefühl, Balance, Vertrauen und Losgelassenheit sind unglaublich wichtige Faktoren.
Natürlich kann jedes (gesunde) Pferd sich im Genik nach innen stellen. Nur: es muss von dieser Bewegungsmöglichkeit auch wissen. Genau wie es Erfahrung machen muss, dass ein Nachgeben auf Hilfen gewollt ist und es muss Vertrauen haben, dass sich in einer vom Reiter vorgegebenen Stellung zu bewegen, für es gut und angenehm sein kann. Kurz: es geht bei der ersten Longenkursarbeit (meiner Meinung nach) wesentlich um Losgelassenheit und Durchlässigkeit. Ist das erst mal gegeben, kommt die gute Haltung fast von allein.

Zu Solinski: Mittlerweile sind auf Youtube Videos von ihm sowohl bei Reiten als auch beim Longieren aufgetaucht. Ich selbst war nie in Malibaud, ihn persönlich zu sehen. Von daher waren diese Videos für mich schon Augenöffner - aus den Büchern und Kursen hätte ich mir das anders vorgestellt. Das der weniger aktiv ans Pferd geht, als die hiesigen (guten) FN Ausbilder kann man definitiv nicht sagen. Eher mehr.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 09. Juni 2010, 14:33:12
Penelope, spannend, da werde ich mal auf die Suche gehen.
Oder hast du Links?
Bin inwzischen auch ein sehr aktiver Longierer geworden und stelle fest, dass man damit unglaublich viel erreichen kann.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 09. Juni 2010, 15:16:40
Bitteschön: http://www.youtube.com/watch?v=H-6Fat9ZjwI  :blume1:

Man muss dazu sagen, dass die Videos mehr oder weniger kurz vor seinem Tod aufgenommen wurden und er wohl körperlich alles andere als fit war.

Dennoch kommt schon rüber, wie "elektrisch" er sein Pferd hatte.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 09. Juni 2010, 15:35:14
Hallo,

also das Longier-Video überzeugt mich jetzt absolut nicht. Mag die Aufnahmequalität auch nicht so gut sein, oder die Position des Filmers unglücklich, aber das Pferd läuft nicht so, wie ich es mir für mein Pferd an der Longe wünsche.
Ich betrachte auch den begriff "elektrisch" im Zusammenhang mit einem Pferd sehr kritisch. Gerade das elektrische Reagieren erscheint mir schnell in gestresstes Reagieren überzugehen.

Für mich sieht es so aus, als wenn das Pferd im Video ordentlich nach innen fällt. Nicht durchgängig, aber immer mal wieder. So will man es doch gerade nicht haben.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 09. Juni 2010, 15:46:40
Hallo Manfred,

wo ist denn jetzt Deine genaue Frage? Über den LK habe ich ja schon einiges geschrieben, auch meine Erfahrungen damit. Ein direkter Vergleich des LK und der Arbeit von Bettina Schürer birgt für mich wenig Widersprüchliches, vielmehr sind die Grundlagen ähnlich.

Die Step by Step Erklärung im Lk, das langsame Aufbauen der Longenarbeit aus dem Führtraining an der Hand erleichtert dem Anfänger schlicht die Arbeit, würde ich mal sagen. Bettina Schürers Longierarbeit oder Solinskis Arbeit sich autodidaktisch anzueignen, halte ich für unheimlich schwierig. Den LK kann sich auch ein Longieranfänger erschließen und das ist viel Wert.

Im LK gefällt mir nicht, dass viel am Kopf über die Longe rumgezupft wird und auch mit der Peitsche durchaus das Pferd massiv rausgeschickt wird, wenn es anfangs zu stark nach innen driftet. An diesen Stellen finde ich den LK schlecht mit dem CT vereinbar. Aber das kann man ja auch anders mit seinem Pferd erarbeiten.

In den Bildern der Schürer gefällt mir zum Beispiel diese stark von hinten treibende Longierposition nicht unbedingt, weil sehr sensible Pferde darauf auch mit Stress reagieren könnten. So hat doch jede Methode ihre Vor- und Nachteile.

Kannst Dir ja mal den LK kaufen und dann sehen wir, wie er Dir gefällt, vielleicht macht das auch Antares Spaß!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 09. Juni 2010, 15:56:51
Ich kann dich gut verstehen, Steffi. Es hat schon seinen Grund, warum ich nach vielen vielen Jahren im "Barock-Alternativ-Lager" nun doch wieder bei guten FN-Ausbildern gelandet bin.  ;)

Nachdem ich die ersten Videos von Solinski und Oliviera das erste mal gesehen habe, war ich auch erst mal geschockt. Ist das doch etwas ganz anderes, als man sich als Mitteleuropäer unter Leichtigkeit vorstellt. Wenn ich solche Aufnahmen nun mit abgekühlten Emotionen betrachte denke ich schon, dass man hier sehr differenziertes Einwirken und eine durchdachte Gymnastizierung erkennen kann.

Das Pferde in der französisch/iberischen Reitweise weniger "angefasst" werden, als bei der FN ist mMn überhaupt gar nicht so. Eher Gegenteilig (und ich hatte schon sowohl einen Schüler von Solinski, als auch von Oliviera an meinem Pferd). Deswegen finde ich diese Reitweise nicht per se schlechter, aber es relativert doch.  ;)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 09. Juni 2010, 22:57:16
Mir hat in der  Schule von Bettina Schürer immer ein wenig die positive Spannung gefehlt, die meinem Verständnis nach dazu gehört, um wirkliche Aktivität zu erreichen.
ich habe ewig "nach Solinski" longiert, so wie ich es aus den Büchern verstanden habe.

(Ich konnte das Video noch nicht gucken, weil mein lieber GG gerade den PC, den ich mir extra angemacht habe, ausgeschaltet habe, und dieser installiert nun gerade im Ausschalten ewig viele Updates  :P  - erwähnte ich schon, dass ich PCs nicht mag?  :roll: )

Dabei bin ich immer an dem Punkt hängengeblieben, dass mir Mirko extrem auf die innere Schulter fällt, und das habe ich mit keinem "solinskitauglichen" Mittel hinbekommen. Hinterhand ist nicht alles, und wenn ich zwischendurch gesehen habe, wie genial ein Pferd an der Longe gehen kann - MEIN PFerd, sogar  :cheer: weiß ich dass ich damit nie soweit gekommen wäre, hätte ich auf "nur Solinski" beharrt.

Und inzwischen denke ich, dass ich von Solinski nur die Hälfte verstanden hatte und mittlerweile näher an ihm dran bin als früher.  :D  :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 10. Juni 2010, 08:58:20
Hallo Ihr Lieben

Toll, dass es endlich mal was zu sehen gibt von Solinski. Allerdings muss ich sagen, dass ich ziemlich geschockt bin. Auch ich habe mir das völlig anders vorgestellt. Von Entspannung und Losgelassenheit überhaupt keine Spur zu sehen! Und das Pferd zeigt ständig seinen Widerwillen durch Schlagen mit dem Schweif. Auch die Longe hängt kein Stück durch. Sie wirkt also massiv auf den Kopf ein durch heftigen Zug (ruckartig). Das gefällt mir ganz und gar nicht und ich denke, dass dies nicht allein nur mit der schlechten Aufnahme oder der Gesundheit zu tun hat. Die Aufnahme ist zwar so schlecht, dass man denkt, das Pferd würde lahm gehen aber der Schweif spricht eine eindeutige Sprache und auch die Longenführung.

Was das "elektrische" angeht, muss ich sagen, dass dies etwas ist, was ich auch bei meinem Pferd um alles in Welt erhalten möchte. Ich möchte dass er schon bei dem kleinsten Impuls richtig gut "zündet", denn ich bin es leid geworden über die Jahre immer wieder und wieder nachtreiben zu müssen. Diese ganze Desensibilisierung beschränkt sich bei mir tatsächlich nur auf "Gespenster" die über all mal lauern können aber nicht bei treibenden Hilfen. Daher kommen diese schon recht knackig aber dafür nur kurz. Ich ticke also mein Pferd nicht andauernd mit der Gerte an sondern lasse diese lieber einmal durch die Luft zischen. Dann mache ich genau wie Solinski sehr viel mit dem eigenen Körper und stehe da nicht nur rum und lasse das Pferd umherlaufen. Da bin ich auch recht agil hinterher und benutze meine Körpersprache, die das Pferd ohnehin viel besser versteht.

@Steffi
Meine Frage zielte auf das Heben der Schulter ab und Linda hat sie mir bereits recht gut beantwortet. Danke Linda.

Auch das ist etwas, was mir beim Longieren gezeigt worden ist, mit der Peitsche durchaus auch mal auf die innere Schulter zu zeigen, damit diese wieder mehr nach außen weicht und damit, wie ich nun weiß, durch die Verlagerung des Körpers auch leicht angehoben wird. 8)

Es ist doch gut, wenn man sich immer zu allem auch seine eigenen Gedanken macht und nicht nur reproduziert, was einem vorgebetet wird. ;)

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: lindalotze am 10. Juni 2010, 09:25:20
Manfred, die Camargue ist weltweit bekannt für ihre Mücken und Bremsen. Ich selbst bin von Solinski ziemlich kuriert, seitdem ich einer lang-lang-langjährigen Schülerin von ihm einen Tag lang zugesehen habe, aber das Gewedel des Pferdes würde ich ihm nicht anlasten wollen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 10. Juni 2010, 09:26:20
Hab das Video nun auch gesehen und bin nicht geschockt, nur desillusioniert. Und bestätigt.  :dops:
Weil auch das genau das zeigt, was mir eben in der Arbeit immer gefehlt hat - die Schulterbalance ist nicht zu beinflussen.
Mit "Gerte auf Schulter zeigen" ist es bei vielen nicht getan, Mirko reagiert da nur bei massiver Einwirkung - weshalb wir auch über die "original - Longenkursarbeit" nicht wirklich zufriedenstellend arbeiten konnten, da mir das viel zu massiv war.

Allerdings darf so ein einzelnes Video auch nicht als Maßstab für die ganze Arbeit herangezogen werden. Ich habe schon viele Jahre damit gearbeitet und konnte auch schöne Ergebnisse erzielen in Punkto Losgelassenheit, Schwung, Biegung und schließlich auch Versammlung - alles an der recht durchhängenden Longe.
Ich habe erst in letzter Zeit die "sieben Anlehnungen" verstanden, und vielleicht möchte man selbst immer nur "weniger als nichts" in der Einwirkung haben, und Herr Solinski hat es aber gar nicht in diesem Maß gemeint?
Nun kann man ihn nicht mehr fragen, und langjährige Schüler halten sich in der Öffentlichkeit ja sehr zurück.

Seitdem ich aber den Kopf ansprechen kann über die Stellung, die Lockerheit der Halsmuskeln, das Heben der Schulter erarbeitet habe, den Bauch zum heben bekomme und weiss wie und wo ich die Hinterhand ansprechen muss in Verbindung mit einer effektiven Position, ist meine Longenarbeit sehr effektiv geworden auch mit schlecht vorbereiteten Pferden.

In Punkto Versammlung gibt es aber Formen, die eher in Richtung "verkürzte Gänge" gehen und wo mir die Kraft im Pferd fehlt. Und das ist eben das allerschwierigste, die Kraft von hinten so zu entwickeln dass es wirklich Tragkraft und Schwung ergibt. Nur das bringt das Pferd in reelle Versammlung.
Alles andere ist nur langsam gemacht, aber eben nicht "klassisch".
Und wie sehr sich Selbstwahrnehmungen unterscheiden können von "gut" oder "richtig" habe ich in den letzten Jahren in unendlichen Diskussionen mit PK-Gegnern sehen und erfahren können. Da reden zwei das selbe und meinen nicht einmal das Gleiche. Und der eine erzählt von "blau" und der andere hat "blau" noch nie gesehen.

Ich denke, wer das klassische Bild von Versammlung im Kopf hat als Ziel, wird in allen Arbeitsweisen zum Ziel kommen, und sich den Weg suchen, der ihm mit seinen Möglichkeiten hilft dieses Ziel zu erreichen. Die Wege sind halt unterschiedlich lang.


Zitat
Es ist doch gut, wenn man sich immer zu allem auch seine eigenen Gedanken macht und nicht nur reproduziert, was einem vorgebetet wird.
Das auf jeden Fall. Ich hab bisher noch keinen Ausbilder gefunden, der mir 100% gefallen hat.  :roll:

Linda, bei wem warst Du zugucken?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: lindalotze am 10. Juni 2010, 09:33:28
Das mit der Schulterbalance war bei der Schülerin auch der Knackpunkt, warum ich etwas enttäuscht war. Ein Pferd von ihr wurde seit 12 Jahren alle paar Tage nach der Methode longiert und fiel im Schritt so massiv auf eine Schulter, dass es von mir und noch einer Zuschauerin spontan mit "Der tickt vorne links!" beschrieben wurde. (Sprich: es grenzte stark an Lahmheit).

Und keines der Pferdchen zeigte eine Schwebephase im Trab, geschweige denn einen schwingenden Rücken. Der Galopp war bei den meisten gut, gesetzt und geschmeidig.
---> Insgesamt stand da für mich das Resultat, der Stand der Gymnastizierung, in keiner Relation zum jahrelang betriebenen Aufwand.

Heike, Du kriegst PN.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 10. Juni 2010, 09:48:38
Zitat
Und keines der Pferdchen zeigte eine Schwebephase im Trab, geschweige denn einen schwingenden Rücken.
Ja, genau das ist es was ich auch bei den von Bettina gearbeiteten Pferden vermisse. Insgesamt finde ich ihre Arbeit sehr toll, ich habe einiges an Zeit auch mit Mirko dort verbracht und sie war mehrfach bei uns zu Kursen. Aber es fehlte mir eben immer etwas.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 10. Juni 2010, 11:22:38
Aber es fehlte mir eben immer etwas.

Mir auch!

Dann kommt auch noch hinzu, dass ich immer erst all die negativen Dinge sehe und weniger die positiven. Das nervt voll! :grmpf:

Am besten ich konzentrier mich einfach nur auf das was mir mein Pferd dazu sagt und lass die Gurus Gurus sein. ;)

Die besten Hilfsmittel sind sowieso die, die man nicht braucht! Drum arbeite ich auch am liebsten völlig frei mit meinem Pferd. :smilherz:

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 20. Juli 2010, 08:12:54
Hallo zusammen,

im Online-Longenkurs hatte ich ja die Frage nach der inneren Schulterfreiheit gestellt und leider keine für mich schlüssige Antwort darauf bekommen. Im Online-Reitkurs bei Bent Branderup bekam ich sie dann. Bei der Biegung des Pferdekörpers erfolgt eine leichte Rotation im Brustkorb, die die äußere Schulter anhebt und die innere senkt. Es ist also nicht möglich, in der Biegung die innere Schulter anzuheben. Damit die innere Schulter jedoch nicht ständig blockiert wird, führt Bent Branderup im stetigen Wechsel von der Innenstellung zur Außenstellung und eben nicht nur auf einer Kreisbahn. Dazu geht er auch rückwärts vor dem Pferd ohne es dabei völlig auszubremsen. Und er führt diese Übung nur sehr kurz durch, gerade so lange, dass es das Pferd vor allem seelisch gut verarbeiten kann, denn es nimmt erheblichen Einfluss auf seine Balance. Diese wird auch gefunden über das Einpendeln und eben nicht über ein einseitiges Gehen. Kein Wunder also, wenn sich mein Pferd bei mir darüber beschwert hat, dass ich es so lange aus seine Balance gebracht habe. Als ich das dann auch wie Bent Bruderup gemacht habe und er seine innere Balance halten konnte, hörte mein Pferd schlagartig auf zu beißen und arbeitete wieder konzentriert mit. :)

Dies nur als Nachtrag für die Leute, die mir versucht haben das näher zu erläutern.
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: verena am 20. Juli 2010, 09:11:14
Damit die innere Schulter jedoch nicht ständig blockiert wird, führt Bent Branderup im stetigen Wechsel von der Innenstellung zur Außenstellung und eben nicht nur auf einer Kreisbahn. Dazu geht er auch rückwärts vor dem Pferd ohne es dabei völlig auszubremsen.

Hallo Manfred!
Das ist sehr interessant. Habe ich das richtig verstanden: bei der Arbeit auf einer Hand, sei es auf der Geraden oder auch im Kreis, dann führt er das Pferd in Stellung, und zwar nicht nur auf der Seite , auf der er gerade arbeitet, sondern auch immer wieder auf die andere Seite, behält die Hand aber bei?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 20. Juli 2010, 11:34:01
Bei der Biegung des Pferdekörpers erfolgt eine leichte Rotation im Brustkorb, die die äußere Schulter anhebt und die innere senkt. Es ist also nicht möglich, in der Biegung die innere Schulter anzuheben.

Doch natürlich ist das möglich. Es ist nur nicht "natürlich", sondern das Pferd muss das lernen - es kann das aber auch lernen. Das ist ja der grundlegende Inhalt vom Longenkurs, und eine Erfahrung, die ich auch durch die geraderichtenden Übungen der Kurlandarbeit gemacht habe.
Aber wenn Du für Dich einen Weg gefunden hast, kannst Du das Thema longenkurs ja wieder aus dem Repertoire streichen und Deinen Weg gehen.
Das wird Antares sicher leichter fallen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 20. Juli 2010, 12:46:56
Ich hab die Diskussion bei Wege zum Pferd als Gast mitverfolgt.
Mir lag immer auf der Zunge anzumerken, dass eine Schulter bei Pferd kaum in dem Sinne blockieren kann, da sie ja niergends "fest" ist. Pferde haben ja nun kein Schlüsselbein wie wir Menschen, dass die Bewegung einschränken könnte. Das Pferd hängt ja mehr oder weniger nur an Muskeln und Bändern. Wenn da was "blockiert", dann verspannte Muskeln. So lange die nicht verspannt sind, kann sich das Pferd auch in Biegung in der Schulter frei bewegen.
Ob man die lockeren Muskeln nun durch viel Ruhe und Massage wie im Longenkurs, durch viel Wechsel in der Haltung wie du es bei Branderup beschreibst, oder durch gleichmäßiges und Gehen "Fallenlassen" in die Anlehnung wie bei der FN erreicht (grob vereinfacht gesagt) ist ja letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.

100% meinen Geschmack trifft der Longenkurs ja auch nicht, auch wenn ich froh bin, den gelesen zu haben und einige Anregungen übernommen hab.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 20. Juli 2010, 22:09:33
Hallo Manfred!
Das ist sehr interessant. Habe ich das richtig verstanden: bei der Arbeit auf einer Hand, sei es auf der Geraden oder auch im Kreis, dann führt er das Pferd in Stellung, und zwar nicht nur auf der Seite , auf der er gerade arbeitet, sondern auch immer wieder auf die andere Seite, behält die Hand aber bei?

In wie weit er nun welche Hand dabei beibehält, könnte noch eine weitere Frage sein. In dem Kursvideo, welches er auch kommentiert, führt er das junge Pferd zunächst auf der linken Hand auf eine Kreisbahn und geht dabei vorwärts in Höhe der inneren Schulter. Das Tier biegt sich, wie im Longenkurs auch zu sehen, recht stark nach innen und beschreibt eine immer enger werdende Kreisbahn. Das löst er dann in sofern auf, in dem er sich mit seinem Körper zunächst frontal dem Tier an dessen Seite zuwendet und diese Tendenz damit zunächst aufhält. Er müsste nun, ähnlich wie Solinski seitlich neben her gehen, um diese Einwirkung aufrecht zu erhalten. Doch er nimmt diese Opposition wieder raus und dreht sich weiter, nunmehr rückwärts gehend, bis vor das Pferd. Dabei führt er den Kopf des Pferdes mit der Longenhand (auch nicht direkt am Kapzaum dran sondern mit etwas mehr Abstand) in eine Außenstellung. Die Hüfte des Pferdes spiegelt nun diese Bewegung und damit geht das Tier jetzt auf der anderen Hand. Und bevor es dort in immer enger werdende Bahnen abdriftet, holt er es wieder zurück. Damit bewegen sich beide in der Mitte der Bahn auf einer Schlangenlinie geradeaus und somit behält das Pferd seine innere Balance und tritt abwechselnd mal mit dem einen und dann wieder mit dem anderen Hinterbein (je nach Biegung) vermehrt unter seinen Schwerpunkt.

In die gleiche Richtung ging auch die Anweisung meiner RL, wo sie mir riet, beim Reiten jeden vierten Schritt das Pferd umzustellen und umzusitzen, damit es ständig die Hand wechselt und in seiner inneren Balance bleiben kann. Ich hatte das lange Zeit nicht verstanden, doch jetzt erkenne ich den tieferen Sinn. Der Schlüssel war für mich die Rotation des Brustkorbes, der die innere Schulter senkt und damit das Tier auch etwas aus seiner Balance bringt. Es versucht dies dann meist damit auszugleichen, dass es einfach schneller auf der Kreisbahn läuft und die dabei entstehende Fliehkraft zum Ausgleich nutzt oder es folgt seiner Masse und drängelt immer mehr nach innen rein.

Nun sind diese Groschen bei mir endlich pfennigweise gefallen
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 20. Juli 2010, 22:39:29
Mir lag immer auf der Zunge anzumerken, dass eine Schulter bei Pferd kaum in dem Sinne blockieren kann, da sie ja niergends "fest" ist. Pferde haben ja nun kein Schlüsselbein wie wir Menschen, dass die Bewegung einschränken könnte. Das Pferd hängt ja mehr oder weniger nur an Muskeln und Bändern. Wenn da was "blockiert", dann verspannte Muskeln. So lange die nicht verspannt sind, kann sich das Pferd auch in Biegung in der Schulter frei bewegen.

Nicht so ganz!

Es ist richtig, dass die Schulter des Pferdes nicht mehr über ein Schlüsselbein fest verbunden ist und lediglich von Bändern gehalten wird. Das Schulterblatt liegt jedoch auf den Rippenbögen auf und reicht vom vordersten Bogen bis rauf zu den Dornfortsätzen der Wirbelsäule. Also viel Bewegungsfreiheit ist da nicht wirklich vorhanden und schon gar nicht nach oben, was jedoch das erklärte Ziel des LK sein soll, wenn ich es richtig verstanden habe. Es sei denn, die Schulter wird neben dem Widerist nach oben raus geschoben, um genau das Maß, um welches sich der Brustkorb an dieser Stelle in der Biegung abgesenkt hat. Dann würden sich beide Schultern wieder in Waage befinden und der Brustkorb hätte sich unabhängig davon verdreht. Neben dem nach innen sich neigenden Mähnenkamm, müsste dann ein Höcker sichtbar hervortreten, was nicht der Fall ist.

Wird das Pferd nun stark nach innen gebogen, bleibt die Schulter zwar zunächst noch frei, denn sie liegt auf dem unbeweglichen Teil des Brustkorbes, der nicht gebogen werden kann. Aber die starke Biegung des Halses bringt die unteren Halswirbel bis kurz vor das Schulterblatt und das dort dann gestauchte Gewebe einschl. der Muskulatur schränken nun diese Bewegungsfreiheit deutlich ein. Wäre noch ein Sattel mit im Spiel ginge da fast gar nichts mehr, weil das Schulterblatt dann an allen vier Seiten fixiert wäre. Zu dem drückt die Rotation des Brustkorbes in der Bewegung auch noch stark nach unten.

Noch mehr Einschränkung an der Schulter kann ich mir kaum vorstellen
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 20. Juli 2010, 22:44:48
ich denke du hast da einen Denkfehler, aber nachdem es ja drüben schon fruchtlos war, das bereinigen zu wollen, lass ich das einfach.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 20. Juli 2010, 22:54:49
ich denke du hast da einen Denkfehler, aber nachdem es ja drüben schon fruchtlos war, das bereinigen zu wollen, lass ich das einfach.

Das kann schon sein. Schließlich möchte ich es ja genau wissen und lerne gerne dazu. Oberarm und Schulterblatt z. B. bewegen sich ja auch in verschiedenen Winkeln zu einander. Würde die Theorie mit dem Anheben der Schulter zutreffen, dann müsste mindestens dieser Winkel sehr viel spitzer werden. Ein gestrecktes Bein lässt ihn jedoch stumpfer werden, was dem ebenfalls entgegen steht, zumindest nach meinem derzeitigen Verständnis. ;)

Dennoch vielen Dank für Deine Erklärungsversuche, die nicht um sonst gewesen sind. :keks:

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 20. Juli 2010, 22:59:15
Zitat
Schulter und Schulterblatt
was ist denn jetzt für Dich genau die Schulter?  ??? und welchen Winkel meinst du genau? Zeig oder mal doch mal ein Bild.

An der Bewegung des Schulterblatts sind eine ganze menge Muskeln beteiligt. Und die machen mehr, als nur nach oben oder nach unten zu ziehen. Manche ziehen das Schulterblatt an die Rippen heran, wieder andere ziehen die obere kante von den Rippen weg.
Am Schulterblatt innen sind Muskeln, die den Rumpf tragen, wieder andere, die am Halsheben beteiligt sind.
Das Schulterblatt ist also ein Bewegungszentrum der ganzen Vorhand.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 20. Juli 2010, 23:12:57
was ist denn jetzt für Dich genau die Schulter?  ??? und welchen Winkel meinst du genau?
Mit der Schulter meine ich das untere, stark verdickte Ende des Schulterblattes am Buggelenk und den Winkel vom oberen Teil des Schulterblattes zum Oberarm bis zum Ellenbogen. Das kommt daher, dass ich das immer noch ein wenig mit unserem menschlichen Körper vergleiche und vieles auch an mir selbst ausprobiere, um es besser zu verstehen. Doch gerade an dieser Stelle ist das nicht korrekt und daher leicht verwirrend. :-[

Kann ich gut verstehen
Manfred

PS. Zum besseren Verständnis habe ich die Schulter aus meinem Posting rausgenommen
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 21. Juli 2010, 08:14:24
Das kommt daher, dass ich das immer noch ein wenig mit unserem menschlichen Körper vergleiche und vieles auch an mir selbst ausprobiere, um es besser zu verstehen. Doch gerade an dieser Stelle ist das nicht korrekt und daher leicht verwirrend. :-[


Ganz genau das Gefühl hab ich bei deiner Argumentation auch gehabt. Doch gerade bei den Schultern ist der Pferd-Mensch-Vergleich nicht geeignet. Pferde können, eben vor allem wegen dem "felhenden" Schlüsselbein, ihre Schultern ganz anders und vor allem viel unabhängiger voneinander bewegen als Menschen. Wieder in eine "Waage" wie du vormulierst, muss da nichts in dem Sinne wie beim Menschen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 21. Juli 2010, 12:47:13
Zitat
Ganz genau das Gefühl hab ich bei deiner Argumentation auch gehabt. Doch gerade bei den Schultern ist der Pferd-Mensch-Vergleich nicht geeignet. Pferde können, eben vor allem wegen dem "felhenden" Schlüsselbein, ihre Schultern ganz anders und vor allem viel unabhängiger voneinander bewegen als Menschen.

 :jaja: :jaja: :jaja:

Vor allem wird da nix gequescht, wenn das Pferd den Hals biegt.  ??? abgesehen davon soll es im FIS ja auch nicht so stark biegen, aber das wurde  ja auch schon mehrfach erwähnt.
Mirko zumindest tut sich in der Halsbiegung, die er beim WWYLM einnimmt, wirklich leicht, die innere Schulter zu heben, weil der Trapiziusmuskel und der Serratus dann den Brustkorb anheben, die Bauchmuskulatur arbeitet, und somit kann auch die Schulter hochkommen und frei werden, weil eben das Rumpfheben durch diese Muskulatur unterstützt wird.
durch die Biegung entspannen sich die inneren Muskeln, die das Schulterblatt sonst ein wenig festhalten, und es kann sich freier bewegen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 22. Juli 2010, 01:12:06
Hallo Heike,

magst Du mal versuchen mir die Wirkung dieser Muskeln zu erklären. Wenn sich auf der Innenseite die Muskulatur entspannt, erklärt das auch wieso sich der Brustkorb auf dieser Seite senkt. Er wird durch sein Eigengewicht nach unten gezogen und eben nicht mehr von der Muskulatur hochgehalten. auf der gegenüberliegenden Seite findet jedoch eine Dehnung statt, die für noch mehr Spannung in der Muskulatur sorgt als bei einer Kontraktion. Sie hebt insofern den Brustkorb deutlich an. Dadurch entsteht auch besagte Rotation, von der B.B. spricht.

An welcher Stelle wird nun soviel Gegenspannung auf der Innenseite aufgebaut, die dieser Rotation entgegen wirken kann, wenn dort viele Muskeln sich entspannt haben? Aber die Biegung wird ja auch nicht alleine über den Hals erzeugt. Es ist also eine entsprechende Gegenzugkraft vorhanden. Kann sie über die Biegung hinaus nun auch noch dieser Rotation entgegen wirken und damit die Schulter wieder anheben? Oder bewirkt das gestreckte Vorderbein hier eine entsprechende Unterstützung?

Irgend etwas passt da für mich noch nicht zusammen :confused:
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: EscyKane am 22. Juli 2010, 01:32:48
Beim Lesen kam mir jetzt die Frage, wenn
Zitat
Pferde können, eben vor allem wegen dem "felhenden" Schlüsselbein, ihre Schultern ganz anders und vor allem viel unabhängiger voneinander bewegen als Menschen.
wie kann man dann Schulter-Lockerungsübungen bzw die daraus resultierenden Ansprüche an Beweglichkeit/Lockerheit vom Menschen übernehmen?
Ich meine, Pferde benutzen ihre Vordergliedmaße zum Tragen/Stützen. Wir lassen unsere Arme hängen. Inwiefern sind unsere Forderungen was die Schulterfreiheit/beweglichkeit angeht überhaupt realistisch?  :watch:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: lindalotze am 22. Juli 2010, 07:54:16
Zitat
weil der Trapiziusmuskel und der Serratus dann den Brustkorb anheben, die Bauchmuskulatur arbeitet, und somit kann auch die Schulter hochkommen und frei werden, weil eben das Rumpfheben durch diese Muskulatur unterstützt wird.

Hmm, also kommen Schulter und Brustkorb hoch...aber:
 :) Was ich schon immer wissen wollte:
kommt dabei dann der Brustkorb höher im Vergleich zur Schulter oder die Schulter höher im Vergleich zum Brustkorb? - Ich beobachte beim Übertreten und Biegen an der Hand immer das obere Schulterblattende und frage mich, ob es nun besser ist, wenn es bei gebogen gehendem Pferd mehr hervortritt, oder besser, wenn es im Muskel verschwindet. Vom Gefühlt her kommts mir besser vor,wenn es nicht so sehr sichtbar wird, sonst sieht das gern etwas hängerückig aus. Aber ich könnt mich ja auch täuschen?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 23. Juli 2010, 21:20:18
Linda, das kommt drauf an.  :cheese:

Normalerweise finden ja mehrere Sachen gleichzeitig statt: Der Brustkorb rotiert, wie Manfred beschrieben hat.
dh, in der Bewegung rotieren die Wirbel, sichtbar ist das auch in der leichten Kippbewegung, die die Dornfortsätze am Widerist im Schritt machen. Mal genau hinschauen, ob sie das auch tun  - hin und her - wenn nicht, liegt dort schon eine Störung vor.
Dann bewegt sich die Schulter. Dabei bewegt sich das Schulterblatt um einen "Fixpunkt" herum - das ist der Ansatzpunkt der Muskeln, die das Schulterblatt mit dem Rumpf verbinden. In der Vorwärtsbewegung der Schultergliedmaße bewegt sich also das Schulterbuggelenk nach hinten, und das Schulterblatt bewegt sich mit dem oberen Ende nach vorne.

Jetzt kommt es also wieder auf mehrere Faktoren an, ob es nun gut ist, dass der Schulterblattknorpel (das, was man oben vom Schulterblatt in der Bewegung sieht) in der muskulatur verschwindet oder nicht. 
Dabei spielen die Stellung des Ellenbogens, das Heben des Widerist, das Anheben des Rückens eine Rolle. Weiterhin die Funktion des Trapezius, und noch das Vorhandensein von verschiedenen Spannungszuständen im gesamten BWS-Bereichs.
Also alles nicht so einfach, und vor allem nicht einfach, etwas zu beurteilen, ohne es tatsächlich gesehen zu haben.  ;)

Manfred, die Doppelfunktion des Schulterblatts als Vorhandbeweger und Rumpfhalter macht es nicht so einfach, die Erklärungen zu liefern. Ich werde zuhause mal versuchen, das aufzuzeichnen. Hier kann ich es mangels Programmen nicht.

Zitat
Inwiefern sind unsere Forderungen was die Schulterfreiheit/beweglichkeit angeht überhaupt realistisch? 
Escy, denk an eine Katze oder einen Leopard, der vom Baum springt. Das Pferd kann deshalb springen, weil es kein Schlüsselbein hat und der Brustkorb zwischen den Schultern aufgehängt ist. Das gibt der Schulter eine wesentlich höhere Beweglichkeit als beim Menschen - und die ist schon enorm, wenn man mal imstande ist, die entsprechende Muskulatur locker zu lassen.... dann sind locker 10 -20 cm im entspannten heben möglich.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 24. Juli 2010, 18:48:46
Hallo Ihr,

haben gerade im Urlaub mal Gelegenheit ins Netz zu kommen und will doch gleich mal was zur Diskussion beitragen. Meint Ihr wirklich, das das Ganze theoretische Muskel- und Skelett-Debattieren irgendeinen Nutzen bringt, wenn Ihr am oder auf dem Pferde seid? Falls Ihr vom Boden aus diese Feinheiten in der Bewegung sehen könnt, alle Achtung. Wenn Ihr beim Reiten diese Muskeln und Gelenke bei ihren An- und Abspannungen konkret beeinflussen könnt, meisterhaft! Ich bin froh, wenn ich erkennen kann, wann ein Pferd gestellt, gebogen läuft, gut untertritt und nicht nach innen fällt. Außerdem freue ich mich durch den LK und Branderup Übungen an die Hand zu bekommen, diese elementaren Übungen erfolgreich umzusetzen. Mit allem anderen wäre ich überfordert.

Grüße Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: EscyKane am 25. Juli 2010, 02:13:58
Steffi, wenn wir das alles könnten, was wir theoretisch wissen, wären wir berühmt  ;D

Ich hab auch so meine Probleme, alles zu sehen/zu fühlen.
Ganz oft frag ich mich, ob das jetzt alles so richtig ist, wie Freixe läuft. Ich tröste mich aber damit, dass selbst wenn nicht, er immer noch 100mal besser läuft als die meisten anderen Pferde an der Longe.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 25. Juli 2010, 21:16:00
Hallo ihr Lieben,

bei unserem heutigen Ausritt war meine Frau mal so freundlich mir zu bestätigen was ich fühle, bzw. mir zu sagen wann ich falsch liege.

Es ging darum, wie Antares seine Füße in Stellung setzt. Also, wenn er links gestellt geht, sollte die linke Hüfte auch etwas vorkommen, was sie leider nicht tat. Etwas besser war es dann auf der anderen Hand. Aber mein Gewicht auf seinem Rücken hat da doch ganz deutlich seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt. :roll:

Dies wollte ich ihm dann etwas erleichtern beim Leichttraben, wo ich ihn bei jedem Vortreten der inneren Hinterhand durch mein Entlasten mehr Raum gegeben habe. Das gelang zwar schon besser als im Schritt aber dabei war dann die Vorhand sehr viel mehr blockiert, was er wieder durch Schmeißen der Vorderbeine auszugleichen versuchte. Beim versammelten Trab im Aussitzen kam die Hüfte jedoch nicht mehr vor. Mir wurde bewusst, wie sehr ich ihn belaste. Meine Frau teilte mir dann auch bald mit, dass er zwischen den Hinterbeinen schon nass sei. :o

Im Galopp schien er sich dann wieder mehr befreien zu können und baute auch ein paar Freudensbuckler mit ein. Da ließ ich ihn auch mahl richtig gestreckt galoppieren und danach lief er wieder wie geschmiert. ;)

Doch dieser Zusammenhang zwischen Schulterfreiheit und Stellung will mir noch immer nicht in den Kopf. Ich glaube davon nehme ich erst mal wieder Abstand und komme zu gegebener Zeit darauf zurück. Jedenfalls war kein Heben in der Schulter zu beobachten weder auf die eine noch auf die andere Art. Und wenn ich ihn reite, macht er sich vorne sogar noch mehr fest, was ich nicht möchte aber auch nicht weiß, wie ich es verhindern kann. Mir war dann sehr nach Absteigen und Führen und nicht mehr nach Reiten. :confused:

Also bis später
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 25. Juli 2010, 21:52:22
Hallo Manfred,

wir sind wieder aus dem Urlaub zurück und ichkomme gerade aus dem Stall. Mána habe ich heute nach 2 Wochen Erholungspause erstmal LK-mäßig longiert und Bodenarbeit gemacht. Es zeighte sich deutlich, wie anstrengend es für Mána ist, sowohl gestellt und leicht gebogen als auch gut untertretend und dazu noch ausbalanciert zu laufen. Und das wohlgemerkt an der Longe und nach insgeasmt monatelangem Trainig an diesen Themen.A und O sind meines Erachtens die entsprechend aufgebaute Muskelatur und vor allem die nötige Kraft.

An der Longe war schön zu sehen., dass sich Mána quasi bei einer gelungenen Bewegungssequenz wie zusammenzieht, größer wird und gleichzeitig kürzer. Trotz des langandauernden Trainings schafft sie diese idealen Bewegungen nur sehr kurze Zeit durch zu halten. Vielleicht 5 Schritte. dann wird die Bewegung schlechter, weniger akzentuiert. Sie muss dann quasi neu ansetzen, um wieder die gleiche Qualität zu schaffen. Ich versuche auf dem Höhepunkt der gelungenen Sequenz zu clicken, um immer wieder diese Qualität zu verstärken.

Als Linda letztens bei mir war, habe ich kurz auch Galopp geübt. Meines Erachtens fehlt es Mána da noch sehr an Kraft. Linda hat das bestätigt. Insofern rate ich vom gestreckten Galopp ganz klar ab, da Antares dabei höchstwahscheinlich wie Mána auch, nicht über den Rücken gehen wird. Flach und am lockeren Zügel galoppiert Mána auch ganz prima. Aber es sieht auf den Rücken bezogen verheerend aus und fühlt sich von oben auch so an. Also lieber 2-3 gelungene Aufwärts Galppsprünge und dann loben und füttern und wieder neu ansetzen.

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 25. Juli 2010, 21:59:01
Zitat
Doch dieser Zusammenhang zwischen Schulterfreiheit und Stellung will mir noch immer nicht in den Kopf. Ich glaube davon nehme ich erst mal wieder Abstand und komme zu gegebener Zeit darauf zurück. Jedenfalls war kein Heben in der Schulter zu beobachten weder auf die eine noch auf die andere Art.
hm, ich dachte es stände im Longenkurs so deutlich erklärt, dass die Pferde das lernen müssen. Sie tun es nicht einfach, weil man in Stellung reitet.

Wenn Du das von Antares "verlangst" ist es klar, dass er deutlich "Nein" sagt. Das ist anstrengend, und das muss in kleinen Schritten gelernt werden.

Ich glaube nach wie vor, dass bei Antares ein körperliches Problem mit hereinspielt.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 26. Juli 2010, 07:35:46
Ich glaube nach wie vor, dass bei Antares ein körperliches Problem mit hereinspielt.

Das würde ich gerne überprüfen lassen, doch unsere Osteopatin hat mich leider versetzt. Sie kommt erst, wenn mindestens noch ein zweites Pferd zur Verfügung steht und so muss ich abwarten, bis das der Fall ist. Viele sehen darin jedoch keine Notwendigkeit und somit kann das noch dauern. Das andere Pferd, welches sie sonst immer mitgemacht hat, steht momentan auf der Weide und bekommt sein Gnadenbrot, wird also nicht mehr geritten. Und ein drittes wurde einfach verkauft, weil die körperlichen Probleme nicht weggezaubert werden konnten. Meine Frau sieht auch keine Probleme meint auch eher ich hätte zu viel Geld. Also wird daraus erst mal nichts. :(

Mal sehen, ob sich da noch jemand anderes findet
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: lindalotze am 26. Juli 2010, 08:50:56
Zitat
Normalerweise finden ja mehrere Sachen gleichzeitig statt: Der Brustkorb rotiert, wie Manfred beschrieben hat.
dh, in der Bewegung rotieren die Wirbel, sichtbar ist das auch in der leichten Kippbewegung, die die Dornfortsätze am Widerist im Schritt machen. Mal genau hinschauen, ob sie das auch tun  - hin und her - wenn nicht, liegt dort schon eine Störung vor.

Da muss ich mal bewusst drauf achten. Von oben anschauen kann ichs leider nicht, dafür ist selbst die kleine Tamaris schon zu groß.

Zitat
Dann bewegt sich die Schulter. Dabei bewegt sich das Schulterblatt um einen "Fixpunkt" herum - das ist der Ansatzpunkt der Muskeln, die das Schulterblatt mit dem Rumpf verbinden. In der Vorwärtsbewegung der Schultergliedmaße bewegt sich also das Schulterbuggelenk nach hinten, und das Schulterblatt bewegt sich mit dem oberen Ende nach vorne.

Ich meinte den Zustand, wenn das Vorderbein vorgreift und die knorpelige Schulterblattspitze nach hinten geht.

Zitat
Jetzt kommt es also wieder auf mehrere Faktoren an, ob es nun gut ist, dass der Schulterblattknorpel (das, was man oben vom Schulterblatt in der Bewegung sieht) in der muskulatur verschwindet oder nicht.
Dabei spielen die Stellung des Ellenbogens, das Heben des Widerist, das Anheben des Rückens eine Rolle. Weiterhin die Funktion des Trapezius, und noch das Vorhandensein von verschiedenen Spannungszuständen im gesamten BWS-Bereichs.
Nehmen wir mal an, das Pferd geht geradeaus und ist weder gestellt noch gebogen: Dann müsste die (Richtung Sattellage gehende) Schulterblattspitze bei angehobenem Rücken doch weniger sichtbar vortreten als bei hängendem, oder?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 26. Juli 2010, 09:28:30
Zitat
Nehmen wir mal an, das Pferd geht geradeaus und ist weder gestellt noch gebogen: Dann müsste die (Richtung Sattellage gehende) Schulterblattspitze bei angehobenem Rücken doch weniger sichtbar vortreten als bei hängendem, oder?

Sehr vereinfacht gesprochen - ja. Allerdings gibt es eine Menge Gründe, wenn es denn anders ist, warum das anders ist. Und deshalb kann man auch nicht pauschal sagen, dass das jetzt schlecht ist, oder wo der Rücken hängt...
Sorry, nach zwei Wirbelsäulenkursen fällt es mir da gerade extrem schwer, simpel zu denken und zu pauschalisieren :cheese:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: lindalotze am 26. Juli 2010, 10:02:35
Och, das macht nix.  Mir reicht es, eine richtige Version zu erkennen und beclicken zu können.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Melle am 26. Juli 2010, 11:22:12
wir üben jetzt auch wieder fleissig mit dem LK, da biegung und HH-aktivierung das A und O bei uns sind derzeit  :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Bettina am 14. Mai 2011, 14:46:47
Wie gesagt.... diese Diskussion gehört nicht mehr in meinen Fotothread - daher antworte ich hier darauf.
("Vorgeschichte" hier (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=667.345) zu lesen.)

(http://www.abload.de/img/p1080090y79m.jpg)
Thema Balance = Schräglage, offenbar unmittelbar nach der Parade (Momentaufnahme, die zumindest eine Schräglage des Tieres zeigt)
Meiner Meinung nach zeigt dieses Bild, - das wohlgemerkt auch auf Paulas schlechterer Hand entstanden ist! - verglichen mit der "natürlichen" Schräglage eines Pferdes auf dem Zirkel, einen Zustand der wirklich schon als gut zu bezeichnen ist!!!

Ich weiß nicht, ob du darauf anspielst, dass Johanna mit ihren Parade (von der ich hier nicht weiß, ob da grade vorher eine war), das Pferd in diese Schräglage "zieht" - solltest du das meinen, kann ich dir absolut nicht recht geben.
Wie man an der Gertenhilfe sieht, versucht Johanna im Gegenteil grade Paula noch ein wenig weiter in Balance zu bringen - und zwar durchaus erfolgreich.
Dann möchte ich zudem auch nicht ausschließen, dass ich, dadurch, dass ich etwas nach innen sitze, diese Korrektur nicht grade noch ein bisschen erschwere.

Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 14. Mai 2011, 14:57:02
Bettina, wie ich sehe, zwei Doofe, ein Gedanke. *g*

Ich zitiere Manni's Beitrag aus Bettina's Fotobox, die ich für diese Diskussion nicht weiter 'missbrauchen' will.

(http://www.abload.de/img/p1080090y79m.jpg)

Thema Balance = Schräglage, offenbar unmittelbar nach der Parade (Momentaufnahme, die zumindest eine Schräglage des Tieres zeigt)

Das von dir zitierte Bild zeigt Paula auf der rechten Hand im Trab.

Das kannst du natürlich nicht wissen, es ist Paula's schwächere Hand, unser großes Problem dort ist die mangelnde Aufrichtung(sfähigkeit) der inneren Schulter.

Daran arbeite ich, was einen Prozess darstellt und es gibt mal bessere, mal schlechtere Phasen.
Es gibt  weitere (schlechtere) Bilder, nämlich dieses hier

(http://www.abload.de/img/p108003687vy.jpg)

oder auch dieses hier

(http://www.abload.de/img/p1080071j7g4.jpg)

Letzteres sogar auf der linken Hand, ja, sogar da gibt es immer wieder Momente, wo Paula phasenweise alles andere als lehrbuchmäßig läuft.

Ich persönlich finde das völlig in Ordnung, wichtig ist mir, die guten Phasen werden mehr und die schlechten werden gleichzeitig seltener.

Ich lade dich herzlich ein, dir die restlichen Fotos anzuschaun, ich möchte jetzt nicht alle hier einstellen.
Unter folgendem Link kannst du dich gerne von unserer Arbeit überzeugen.
Mein Tagebuch im RF (http://www.reitforum.de/wenn-die-welt-sagt-gib-auf-fluestert-die-hoffnung-probier-s-nochmal-433662-83.html)
Auf Seite 80 im Tagebuch 'drüben' sind noch ein paar Fotos vom selben Tag, die Bettina gemacht hat.

Ein paar Seiten vorher gibt es auch noch ein paar Longierbilder von vor ein paar Wochen...
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 15. Mai 2011, 20:08:55
Hi Bettina,

so wie ich den Longenkurs verstanden habe ist sein Ziel ein spuriges Gehen auf der Kreisbahn (wie eine Eisenbahn). Das in die Kurve legen geht sehr stark auf die Gelenke des Pferdes und sollte tunlichst vermieden werden.

Hoffentlich habe ich es nicht wieder falsch verstanden
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Bettina am 15. Mai 2011, 22:55:55
Nein, das hast du schon richtig verstanden, denke ich. :nick:

Trotzdem sehe ich die Körperachse auf dem obigen Bild (also auf dem ersten) nicht als Riesenkritikpunkt an. Klar, verbesserungswürdig (as always... wann ist etwas schon perfekt?), aber in Anbetracht der Tatsache, dass es die schlechtere Hand ist, ist das da grade schon ziemlich gut (Johanna hat ja zum Vergleich Bilder aus schlechteren Momenten eingestellt).

Auf jeden Fall ist es ja Johannas erklärtes Ziel, Paula "eisenbahnmäßig" zu kriegen... und daran arbeiten sie und Paula - mit bereits beachtlichem Erfolg, wie ich finde.
Die Kritikpunkte kann ich nach wie nicht nachvollziehen/bestätigen. :nixweiss:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 16. Mai 2011, 00:35:38
Ich möchte nur einwerfen, dass der Weg zu einem Ziel durchaus von diesem abweichen kann, weil es der Weg ist und nicht das Ziel

Und ein Clickergrundsatz ist ebenfalls: Starte nicht mit Deinem Ziel.
Deshalb sollte man durchaus Gnade walten lassen, falls ein Pferd, dass nach einer Ausbildungsidee gearbeitet wird, diese Zielidee noch nicht in Perfektion zeigt, obwohl der dazugehörige Mensch vermutlich hinreichend vorgebildet ist (was mir hier in hohem Maße zutreffend erscheint).
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 16. Mai 2011, 07:28:26
Sicherlich kann niemals das Ziel am Anfang stehen. Meine Kritik bezieht sich ja auch nur auf winzige Dinge, die aus meiner Sicht noch verbesserungsfähig sind. Wir wollen mal nicht außer Acht lassen, dass es sich hierbei um sehr vorbildliche Arbeit handelt. Auch das ist deutlich zu erkennen auf den Bildern. :keks:

Ich verstehe nur nicht, warum Kritik immer gleich so scharf verurteilt wird, so als sei sie gänzlich überflüssig. Wenn wir sie nicht angenommen wird, dann kann sich auch kaum etwas mehr verbessern. Selbst der beste Reiter wird immer noch etwas an seiner Leistung zu optimieren haben und die seines Pferdes auch weiter verbessern können.

Insofern wäre mein Vorschlag, dies zu erkennen und an der jeweiligen Stelle wieder einen kleinen Schritt zurückzugehen, bis das Pferd weit genug ist, das ohne wenn und aber anzunehmen. Ich hätte den Grad der Versammlung etwas zurückgenommen und damit wäre auch die Parade ohne Zug am Seil möglich gewesen.

Mehr wollte ich nicht sagen
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Phanja am 16. Mai 2011, 07:36:09
@Manni
Es ist halt nicht egal, WIE man Feedback gibt (von Kritik will ich mal gar nicht sprechen). Wenn man Punkte sieht, die verbesserungswürdig sind, ist das normalerweise kein Problem. Da macht aber auch der Ton die Musik und wenn man überheblich kritisiert, wird das nunmal als scharf empfunden.
Ansonsten kann ich Muriel nur Recht geben - der Weg ist das Ziel. Und wichtig ist am Ende nicht, dass man ein Pferd hat, dass von alleine ständig in perfekter Form läuft, sondern dass man immer mehr und mehr versteht, an welchen Stellen und wie man fein und leise korrigieren kann. Gibts mal paar Momente nix zu korrigieren ists auch schön, aber das Pferd, dass sich 20 Minuten von alleine perfekt longiert, muss wohl erst noch gebacken werden ...
Und eben dieses Verständnis für Korrektur kann ich auf Johannas Fotos fast überall gut erkennen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 16. Mai 2011, 07:55:41
Zitat
damit wäre auch die Parade ohne Zug am Seil möglich gewesen.

In der Longenkursarbeit gehört diese Stellungsanfrage über den Kappzaum zur Arbeit dazu.

Natürlich darf und soll Kritik geäussert werden können, sie sollte sich aber meiner Meinung nach auf Fehler beziehen und nicht darauf, dass jemand einen Ausbildungsweg geht, der jemand anderem nicht verständlich erscheint.
Und da wir hier von der Longenkursarbeit sprechen, solltest du das auch respektieren und sie nicht mit anderen Ausbildungswegen vergleichen und diese dann als Richtschnur heranziehen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Cate am 16. Mai 2011, 07:56:21
Als "bekennender Longenkursler"  ;) muß ich meinen Senf natürlich auch noch dazugeben  :cheese:

Ich finde, dass das erste Foto schon eine sehr gute, korrekte Arbeit nach dem LK zeigt - das Pferd läßt sich sichtbar auf die Kreislinie ein, es scheint korrekt im Genick gestellt zu sein, und die Biegung beginnt sich durch den Körper zu ziehen :thup: Es stimmt, die innere Schulter könnte noch etwas mehr aufgerichtet sein, aber das ist ja auch von dem abhängig, was das Pferd bereits kann - und dieses Pferd und sein Mensch scheinen mir auf einem guten Weg zu sein! :thup:  :keks:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 16. Mai 2011, 08:29:40
Ja, sie sind auf einem guten Weg. Das sehe ich auch so. Und Kritik äußere ich nur noch da, wo ich denke, dass sie auch angenommen wird. Der Vergleich mit anderen Ausbildungswegen ist ja auch nur ein Blick über den Tellerrand. Für mich gibt es nicht die Einzige Wahrheit. Aber ich kann mir das natürlich auch verkneifen, wenn es nicht erwünscht ist. Insofern werde ich hierzu dann nichts mehr sagen, damit ich keine Verwirrung stifte.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 16. Mai 2011, 08:42:56
Lieber Manni, deine 'wohlwollend gemeinte Kritik' kam bei mir so nicht an.
Es klang eher nach einem 'madig machen' meiner Arbeit und nein, das kann ich so einfach nicht annehmen, in Anbetracht dieser genialen Bilder (gemessen an unserer sonstigen Arbeit/unserem Ausbildungsstand).

Paula ist inzwischen 18 Jahre alt, ein absolutes Cross-over-Pferd (in allen Belangen), gerollkurt, körperliche und seelische Schäden nach wie vor deutlich erkennbar.
Bei mir ist sie seit  Mitte 2005, meine Arbeit hat sich nur ganz langsam verändert (auch bin ein Cross-over). Seit 3 Jahren arbeiten wir nach dem LK, seit etwa dieser Zeit fing ich auch deutlich an, meine Reiterei umzustellen. Auch vorher hat sich schon manches verändert, aber sicher nicht in der erforderten Deutlichkeit.
Sie ist ein renniges Pferd, lief jahrelang (von vielen Ausbildern unerkannt) dem Gleichgewicht hinterher, jede Ecke stellte sie vor ein großes Problem.
Insofern ist es einfach ihre jahrelange Taktik, sich auf die Schulter zu werfen (grade auf der schlechteren, 'festeren' rechten Seite), wenn ich sie um eine Kurve schicke.
Das sind die Punkte, die ich ständig bedenke, was dir natürlich, ohne Kenntnis der Vorgeschichte, unmöglich ist.

Hättest du deine Beiträge anders formuliert (ähnlich deinem vorletzten Beitrag), wäre ich sicherlich niemals auf die Idee gekommen, zu 'widersprechen'.

Es ist mir natürlich bewusst, dass sie nicht in jeder Phase korrekt läuft, dass vieles weiterhin verbesserungswürdig ist. Aber würdest du Paula´s Geschichte und ihre Entwicklung kennen (was eben manche der User hier tun), würdest du verstehen, warum ich hier so 'ausflippe', anhand deiner Äußerungen.

Es ist sicherlich auch absolut notwendig, die Schräglage weiter zu optimieren, nur ist das nicht so einfach, weil es einfach ein jahrelang eingeschliffenes Verhaltensmuster ist, ich auch nicht perfekt bin und naja. Es eben ein Prozess ist. Geht halt nicht von heute auf morgen.
Falls du dir die Mühe gemacht hast, die anderen Bilder im RF-Tagebuch anzuschaun, konntest du sicher auch Bilder entdecken, auf denen es wesentlich besser ist.

Ich bin überzeugt, wir sind auf einem guten Weg und werden weiterhin an den Problemen arbeiten, sie verbessern.
Trotzdem schließe ich aus, dass Paula irgendwann eine halbe Stunde am Stück perfekt aufgerichtet (bezogen auf die Schräglage) laufen wird.

edit: Vielleicht solltest du auch Kritik (nämlich an deinem Formulierungsstil) annehmen und dich nicht beleidigt zurückziehen.
Übrigens, auch ich schaue ständig über den Tellerrand, sonst wäre ich weder beim LK, noch hier gelandet. ;)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 16. Mai 2011, 08:51:02
Nun Johanna,

Warum schliesst Du das aus? Undine war 17 und genau so ein Crossover Pferd. Und sie hat mich eines Besseren belehrt, denn sie präsentierte sich selbst schon nach einem Jahr positiver Verstärkung wie ein Hengst.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 16. Mai 2011, 09:18:01
Das schließe ich aus, weil sie ein Pferd ist. Was kein vorher installiertes Programm auf Knopfdruck abspult.

Sie wird, was ihr auch in vollem Rahmen zusteht, weiter Fehler machen (wie ich auch), mal einen Rückschritt erleben (wie ich auch) und irgendwann wieder weiter lernen (wie ich auch).
Aber eine Ausbildung ist NIEMALS abgeschlossen, es gibt IMMER verbesserungswürdige Punkte, insofern frage ich mich, was dein Ziel ist?!
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: cinnamon am 16. Mai 2011, 10:44:46
Lieber Manni, deine 'wohlwollend gemeinte Kritik' kam bei mir so nicht an.
nicht nur bei dir  :confused: :confused: :confused:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 16. Mai 2011, 10:45:55
Ja, das stimmt. Es geht immer noch weiter und auch mal zurück.
Ich habe meine Ziele längst zurückgestellt und schaue nur noch wohin die Reise mit dem Pferd geht, also wozu es selbst bereit ist und wo ich es dabei unterstützen kann.

Antares sollte ein Springpferd werden und hatte auch die Veranlagung dazu. Doch er schoss dabei ständig über das Ziel hinaus, sodass ich davon wieder mehr Abstand nahm. Bei der Dressur konnte er aich jedoch recht gut konzentrieren und macht prima Fortschritte. Und wenn er mal nicht arbeiten möchte, dann leiste ich ihm lediglich Gesellschaft.

Wollte ich ein Ziel erreichen, mussten wir konsequent daran weiter arbeiten. Den Anspruch habe ich nicht mehr.

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 16. Mai 2011, 14:43:25
Zitat
Den Anspruch habe ich nicht mehr.

dann wäre es nur recht und billig, andere auch mit einem gemäßigten Anspruch zu betrachten und nicht an der absoluten Perfektion zu messen.
Und nun sollte es gut damit sein.

Ich finde dass Du mit Paula da schon sehr viel erreicht hast!!! :thup:  Mein Neid ist Dir gewiss, mit einem ewig auf die Schulter fallenden Pony werde ich da nie hinkommen.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 14. Oktober 2011, 14:57:22
Ich hol das Thema mal wieder hervor. Hab mit Cani mit dem Longenkurs begonnen und bin jetzt leicht desillusioniert.
Einerseits weil ich gesehen hab, wie schlecht Cani wirklich läuft und andererseits weil sie mich irgendwie trotz geänderter Taktik und viel geclicke nicht verstanden hat. Hab dann aufgegeben.

Schon komisch, ich bin eigentlich der Ansicht, ich longiere wesentlich besser als sagen wir mal 90% der Leute in meiner Umgebung, egal in wie teuren Ställen sie hier stehen. DIe Leute stört es nicht, wenn das Pferd irgendwie auf der Vorhand dahinlatscht und sich in den Kreis legt, hauptsache der Kopf ist unten. Und trotzdem haben Cani und ich noch sooo viel Arbeit vor uns, das ist mir heute erst wieder bewusst geworden.

An welchem Aspekt habt ihr zuerst gearbeitet mitm Longenkurs? An der Innenstellung? Oder doch an der HH? Am gehobenen Rücken (gut, dann click ich nie)? Oder an der gehobenen Schulter (seh ich nie)?Wenn ich alles gleichzeitig perfekt haben will, komm ich ned weiter.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: fifill am 15. Oktober 2011, 10:29:25
Immer hübsch eins nach dem anderen!  :)

Ich wars für den Anfang zufrieden, wenn mein Pony mindestens gerade lief, noch besser mit leichter Innenstellung. Als ich-lauf-grundsätzlich-in-Außenstellung-Pony schon eine Leistung.
Ansonsten bin ich einfach davon ausgegangen, wenn ich den Kopf "kontrolliere", macht die HH automatisch, was sie soll. Ob mein Pferd dabei erstmal auf der Vorhand latscht oder auf die innere Schulter kippt, war mir erstmal wurscht. Und ich hab auch erst mit dem FiS direkt am Kappzaum angefangen. Für die Bewegung im Trab und Galopp hab ich einfach erstmal weiter zentrifugiert wie bisher. Zu viele Baustellen und zuviel Wollen auf einmal überfordern mich und das Pferd. Zudem muss das Pferd auch erstmal nach und nach lernen, was man möchte.
Als FiS einigermaßen funktionierte (viertel bis halbes Jahr - ganz genau weiß ich das nicht mehr), mußten wir den Kopf vom Pony noch nach unten kriegen - der war nämlich zu weit oben und machte sich gern im Genick fest. Fühlte sich dann an, als ob man versucht, einen 2m langen Balken zu manövrieren.
Über "Kopf senken" und daraus dann loslaufen ging Herrn Pony ein Lichtlein auf und er hat's grundsätzlich begriffen. Was allerdings jetzt nicht heißt, dass der Kopf nicht doch ab und an mal hochkommt.  ;)
Jetzt - nach über 1 Jahr - fange ich langsam an, daran zu arbeiten, dass Herr Pony beim entfernteren Laufen (eine Bogenpeitschenlänge) nicht auf die innere Schulter fällt. Gar nicht so einfach, aber irgendwann sieht man das auch (hab am Anfang auch nicht kapiert, was das sein soll  :tuete:). Mittlerweile habe ich festgestellt, dass Herr Pony keine Ecken kann, sondern um selbige einfach rumschrummst.

Wie du siehst - du bist nicht allein. Allerdings ging ich vorher auch davon aus, dass ich nicht wirklich longieren kann.  ;) Inzwischen kann ich die Anfänge davon und habe eine ungefähre Vorstellung davon, wie es richtig aussehen soll. Wirkliche Vorbilder findet man da in Realität ja nicht wirklich, da 99,5 % der Leute ihre Pferde auch nur irgendwie am Stallhalfter im Kreis schleudern - in meiner Umgebung ist das jedenfalls so.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Bettina am 15. Oktober 2011, 10:34:00
Coco, gehst du denn jetzt eigentlich als Zuschauer zu dem Longenkurs? Würde ich unbedingt machen! :jaja:
Das hat mir sehr viel geholfen, es sind ja doch dann auch Leute mit z.T. ähnlichen Baustellen da und man kann ja auch Fragen stellen.

Ansonsten unterschreib ich da den Beitrag über mir. :cheese:
(....und stelle fest, dass ich schon eeeeeeeeewig nichts mehr in die Richtung gemacht habe. :rotw: Aber gut - wir machen genaugenommen vorbereitende Übungen. :cheese:)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: fifill am 15. Oktober 2011, 11:27:56
Coco, gehst du denn jetzt eigentlich als Zuschauer zu dem Longenkurs? Würde ich unbedingt machen! :jaja:
Unterschreib!!  :nick: :nick: :nick:
Hab ich auch schon 2x gemacht und würde es jederzeit wieder machen. Wenn Pony irgendwann mal gesund und stabil ist, dann vermutlich auch mit Pony.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 15. Oktober 2011, 12:10:35
Und ich bin ned da... :stampf:

Aber gut, man muss Prioritäten setzen. Nächstes Jahr bin ich wieder dort!
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Bettina am 15. Oktober 2011, 18:09:03
Ich bin ja auch nicht... :kraul:
(Zur Erklärung: Dieses WE ist in Dachau einer, da waren Johanna und ich letztes Jahr zuschauen und Johanna auch das Jahr davor.)

Wo wäre denn der Kurs, den du mal meintest, Coco?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 138 am 15. Oktober 2011, 20:11:22
So, wie passend, dass das Thema jetzt wieder hochgeholt wurde, bin/war nämlich heute und morgen zum Zuschauen in Dachau  :dops:. Es ist echt klasse das nochmal in real zu sehen, grade weil ich auch eher der perfektionistische Typ bin und mich gerne wo festbeiße und nicht zum nächsten Punkt gehe. Ich hab heute schon jede Menge für uns relevanten Input bekommen und bin jetzt sehr gespannt auf morgen. Und unser neuer Kappzaum ist am Donnerstag auch gekommen und sieht soweit passend aus, das heißt wir können jetzt richtig durchstarten  :cheese:.
Für nächstes Jahr steht ja leider noch kein Termin, fände ich sehr schade, wenn da nix "zam" kommen würd, wäre nächstes Jahr nämlich sehr gerne mit Pferd dabei  ;).
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 15. Oktober 2011, 22:33:41
An welchem Aspekt habt ihr zuerst gearbeitet mitm Longenkurs? An der Innenstellung? Oder doch an der HH? Am gehobenen Rücken (gut, dann click ich nie)? Oder an der gehobenen Schulter (seh ich nie)?Wenn ich alles gleichzeitig perfekt haben will, komm ich ned weiter.

Ein schöner Satz, der fürs Clickertraining, aber auch für andere Sachen gilt: Beginne nicht mit Deinem Ziel!
Der Longenkurs muss genauso kleinschrittig erarbeitet werden wie gymnastizierende Arbeit allgemein auch.
Ich arbeite mit Jack ja danach, und es hat ewig gedauert, bis er tatsächlich locker bleiben konnte ohne die Schulter herauszudrücken. ich glaub ein Jahr jetzt, und jetzt bleibt er recht konstant leicht in der Hand, ohne dagegenzudrücken. Übertreten hat auch lange gedauert (wobei er sich da auch eh sehr schwer tut wegen seinem Lendenproblem) und jetzt kann er vom FIS zum Übertreten wechseln ohne zu stocken.

Alle diese Dinge sind ja Sachen, die nicht in dem Sinne beclickert werden können, dass sie auftreten oder nicht. Gymnastizierung und Lockerheit müssen erarbeitet werden, und können so nicht "erclickert" werden, vor allem nicht alles gleichzeitig.

Wenn der Hals und das Genick beim Antraben mal locker bleiben, dann erst wird das Pferd die innere Schulter heben oder gehoben behalten können - wie lange, ist wieder die Frage. Und ob es das kann, wenn man auf Entfernung geht ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Also, lass Dir und vor allem Cani mehr Zeit.
Wenn man seine Technik sehr gut beherscht, geht es etwas schneller - Babette arbeitet mit Pferden auch innerhalb kurzer Zeit an vielen verschiedenen Dingen, aber da müssen die lange nicht perfekt sein. Man muss also nicht monatelang im FIS herumkrebsen, bevor man überhaupt einen Trabschritt machen sollte.

Deshalb rate ich auch zum Besuch eines Kurses, da bekommt man wirklich viele Aha-Erlebnisse.

Ausserdem wird in Kürze der überarbeitete Longenkurs herauskommen, wo auf die vielen Zwischenschritte zu Beginn sehr viel detaillierter eingegangen wird.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 17. Oktober 2011, 08:55:40
Der Kurs ist irgendwo unterhalb von Wien, für mich eine halbe Weltreise. Ich hätt halt sehr gerne den Asterix mitgenommen, weil ich bei einem so kleinen, flotten Pony nie seh, wann er untertritt, wann er auf die Vorderhand fällt und wann er in den Kreis reinfällt. Bei Cani sieht man das alles viel besser. Naja, vielleicht im nächsten Jahr, irgendwann muss ja mal einer in meiner Nähe sein.

Ein großes Problem ist sicher, das ich eigetlich dachte ich longier sehr gut. Das haben mir immer wieder andere Leute bestätigt, ich hab auch einen Trainer gehabt der sich viel damit beschäftigt hat. Und jetzt komm ich drauf wie viele Fehler ich gemacht hab. Und wie wenig ich weiß.

Der LK wird auf jeden Fall meine Winterarbeit, da geht eh oft ned mehr als Schritt.

Locker geht Cani meiner Meinung nach, daran haben wir in den letzten zwei Jahren gearbeitet. Der Kopf ist nur selten oben, der Rücken arbeitet aber nur direkt beim antraben gut. Die Übergänge von Trab auf Schritt sind furchtbar, da drückt sie den Rücken nach unten weg und reisst den Kopf hoch, voll untypisch für Cani. Liegt aber sicher auch dran, weil ich es mit negativer Verstärkung erarbeitet hab am Anfang, sprich mit der Longe wacheln und herumzupfen. Das hasst Cani.
Sie steigt im Schritt fast immer in den Abdruck vom Vorderhuf, meist sogar drüber. Allerdings weiß ich auch, dass sie 2 Huflängen drüber steigen kann, wenn sie richtig arbeitet.
Auch seitliches Übertreten ist einfach kein Problem für Cani. Durch ihre höhere Hinterhand liegt allerdings wirklich viel Gewicht auf der Vorhand.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Cate am 17. Oktober 2011, 11:12:10
Ich hab schon 2x mit Leihpferd an einem LK-Kurs teilgenommen, und hab da mehr von gehabt als beim Kurs mit eigenemppferd ...  :cheese:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 17. Oktober 2011, 13:28:08
Ich hab bisher immer nur als Zuschauer teilgenommen und probiere es nächsten Monat das erste Mal mit Pferd. Bei Zuschauen lernt man aber erstmal glaub ich viel mehr, als beim selber machen, weil man von außen viiiiel mehr sehen kann... und jetzt mal schauen, ob ich das mit dem Fühlen lernen auch hinbekomme  :rotw:

Ansonsten arbeite ich mit Chance bisher nur am Führen mit Kappzaum+Longe mit ca. 20cm Longe bis zum Kopf und getrennt davon Kappzaum anfassen + Kopfsenken im Stand. Ist garnicht so leicht  :-X

Aber was ich von den Kursen mitgenommen habe ist, dass man sich nicht monatelang mit einem Detail rumschlagen soll beim Versuch es zu perfektionieren, da viele Sachen zusammenspielen und sich gegenseitig wieder verbessern. Also wenn die Grundidee vom Führen in Stellung sitzt, dann kann man auch ruhig direkt auch immer mal ein bisschen Distanz dazunehmen etc.  :juck:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 17. Oktober 2011, 20:54:53
So, wie passend, dass das Thema jetzt wieder hochgeholt wurde, bin/war nämlich heute und morgen zum Zuschauen in Dachau  :dops:. Es ist echt klasse das nochmal in real zu sehen, grade weil ich auch eher der perfektionistische Typ bin und mich gerne wo festbeiße und nicht zum nächsten Punkt gehe. Ich hab heute schon jede Menge für uns relevanten Input bekommen und bin jetzt sehr gespannt auf morgen. Und unser neuer Kappzaum ist am Donnerstag auch gekommen und sieht soweit passend aus, das heißt wir können jetzt richtig durchstarten  :cheese:.
Für nächstes Jahr steht ja leider noch kein Termin, fände ich sehr schade, wenn da nix "zam" kommen würd, wäre nächstes Jahr nämlich sehr gerne mit Pferd dabei  ;).

Oh, dann haben wir uns verpasst. ;) Ich war jetzt 2x dort, diesmal wars mir mit Kind noch zuviel. Nächstes Jahr wär ich aber auf jeden Fall wieder dabei, die Kurse helfen sooooo viel, selbst wenn die Teilnehmer oft nicht sooo fortgeschritten sind. ;) Aber den Blick schulen klappt wunderbar, ein paar gezielte Fragen an Babette und schon hat man das Geld wunderbar investiert. :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Moonrise am 14. Juli 2012, 17:43:48
Hallo

ich schreib das jetzt mal hier, hätte es evtl noch ins Unterforum zu Kursen/Unterricht posten können, aber eigentlich gehts mir ja nicht ums Clickertraining.
Und zwar arbeite ich ja nun schon eine Weile nach dem LK. Hab letztes Jahr um etwa diese Zeit schonmal angefangen aber aufgehört da wegen Zahnproblemen keine schmerzfreie Stellung möglich war. Hab dieses Jahr vor ein paar Monaten wieder angefangen, bin aber immer noch nicht wirklich weiter. Zumindest auf der linken Hand kann ich mittlerweile mit etwas Abstand in Stellung führen, rechte Hand muss ich immer wieder zurück zur Hand auf dem Kappzaum. Und ich hab das Gefühl, wir kommen so nicht weiter. Ich hab einfach kein Gefühl dafür, ob wir es nun so richtig machen oder nicht und trau mich demzufolge auch gar nicht so richtig, weiterzumachen, nicht dass wir nachher schon richtig viel Falsches gelernt haben und es mehr seiner Gesundheit schadet als nützt. Uns filmen geht so gar nicht - 1. keine Kamera auf der man wirklich was sieht, 2. kann ich einfach nicht vor laufender Kamera  :roll:
Bei mir im Stall ist absolut keiner, der auch nur je vom LK gehört hat, und die paar Leute die zumindest von ihrer Ausbildung her (Trainer, Bereiter) wissen müssten, wie korrekte Stellung aussieht, die machen auf mich nicht wirklich den Eindruck als wüssten sie, was sie tun (und haben auch nicht wirklich die Einstellung zum Pferd wie ich sie gerne hätte von jemandem, der mir bei der Arbeit mit dem Pferd hilft..). Also bin ich irgendwie ganz auf mich allein gestellt.

Weiß denn niemand, ob es jemanden im Saarland (oder evtl Rheinland-Pfalz oder Luxemburg, grenznahes Frankreich..) gibt, der sich mit dem LK so weit auskennt, dass er mich dabei unterstützen könnte? Müsste halt schon regelmäßig vorbeikommen können (das muss ja nicht oft sein) um meinen Fortschritt kontrollieren zu können und mich gegebenenfalls zu korrigieren wenn es komplett in die falsche Richtung läuft. Nettes Plus wär ja, wenn derjenige mir auch ein Bisschen was beibringen könnte zum Thema gymnastizierende Arbeit an der Hand und vielleicht sogar, wenn ich mich mal traue, mir beim erneuten "einreiten" helfen könnte (wobei man dazu dann auch wirklich Erfahrung mit ängstlichen Reitern sowie sauergerittenen Pferden bräuchte  :cheese:) Aber am Wichtigsten wär mir wirklich mal der LK, einen Trainer für die anderen Sachen könnte ich auch noch so finden denke ich.

liebe Grüße
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 15. Juli 2012, 10:36:04
Jemanden, der explizite LK macht, kenne ich nicht, aber ich hab auf meinen Seminaren eine Frau kennen gelernt, die sich mit alternativer/klassischer pferdeausbildung auskennt und so weit ich weiss, auch mit kappzaum arbeitet.
Eine Adresse hab ich gerade nicht zur Hand, aber wenn du mal Elisabeth, dipo pferdephysiotheraphie und Luxemburg suchst, muesstest du sie eigentlich finden.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 208 am 15. Juli 2012, 21:15:28
Ich kann dir den Tip geben, einfach weiterzumachen.
Auch wenn du dir unsicher bist, geh einfach den nächsten Schritt.
Denn selbst ein schlechter(er) Schrat nutzt dem Schritt vorher usw.
Babette ist doch inzwischen auch hier im Forum, vielleicht kann sie dir ja ein paar ermutigende Tips geben.

Ich hing auch lange an einzelnen Stellen fest, fand es nicht gut genug, hab mich nicht getraut, den nächsten Schritt zu erarbeiten.

Aber von Babette selbst hab ich den Rat bekommen (auf einem Kurs, wo ich zugekuckt hab), dass man einfach probieren soll und dann sieht man schon, was passiert!
Und so war es.
Auch jetzt noch, wenn mal einen Tag der Schritt nicht klappt, lass ich sie traben, danach ist der Knoten geplatzt und die einfacheren Übungen gehen wieder!

Du bist zu weit weg, sonst würd ich schon zum Mutmachen vorbei kommen! :cheese:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Moonrise am 15. Juli 2012, 21:31:55
Hallo

an Babette hatte ich mich eh auch gewendet, aber halt größtenteils einfach um nach nem Trainer zu fragen.
Ich werds dann wohl mal weiter so probieren - sogar wenn ich nen Trainer finde, wird das ja eh nicht von heut auf morgen gehen, dann kann ich die Zeit bis dahin zumindest nutzen um einfach mal einen weiteren Schritt zu wagen.
Das Mutmachen übers Forum muss dann erstmal reichen  :cheese:
Werds dann am Donnerstag oder Freitag mal ausprobieren (hab am DO Fahrprüfung und nachdem Herr Pony mir grade erst auf dem Fuß stand halt ich bis zur Prüfung lieber noch etwas Abstand vom FiS  :lol:) dann könnte ich wirklich mal wieder das Anschraten probieren, jetzt wo es schon besser klappt, das Tempo zu erhöhen und anzutraben wenn ich das möchte beim normalen Führen :D

liebe Grüße
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Linara am 07. Mai 2013, 07:53:10
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe es ist in Ordnung dieses Thema nochmal hochzuholen!
Habe mir letzte Woche den LK druchgelesen (und mir auch schon brav ein paar Notizen gemacht  :cheese:) und wollte dann hoch motiviert mit meinem Pferdchen die Biegung/Stellung des Kopfes im Stand üben.
Und daran scheitert es schon. Irgendwie geht Aragon immer rückwärts und versucht mit seinem Maul an meine Hand zu kommen, bzw drückt dagegen oder klappt seinen Kopf komplett um (also schaut nach hinten).
Ich komme mir jetzt schon etwas doof vor, dass ich nicht mal den ersten kleinen Schritt mit meinem Pferd hinbekomme  :'(

Hatte vielleicht jemand ähnliche Probleme oder kann mir evtl. helfen?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Annabelle am 07. Mai 2013, 08:13:49
Wie wäre es ihn mit der Hand als Target in die richtige Position zu holen und  :click:  :keks: ?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 07. Mai 2013, 08:23:36
Die Probleme hast nicht nur du, sondern fast jeder  ;)

Gaaanz ruhig bleiben, Geduld bewahren, sich nicht verkrampfen und weiter üben (schreibt sich leichter, als gemacht - ich weiß).

Handtarget halte ich nicht für die allerbeste Lösung, da es bei dem Stellen ja (so wie ich es verstehe) darum geht, dass das Pferd entspannt und sich passiv formen lässt und eben NICHT den Kopf aktiv irgendwo hin hält.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Annabelle am 07. Mai 2013, 08:38:26
Im LK steht auf jeden Fall das es Monate dauern kann bis das es wirklich sitzt.... also ist vielleicht wirklich Geduld gefragt...
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 07. Mai 2013, 09:08:37
Genau, die Anfangsproblemchen kennt wohl jeder von uns  :) Hast du ihn denn schon an den Kappzaum gewöhnt? Lässt er sich damit normal von dir Führen? Darfst du auf Abstand damit neben ihm herlaufen (also so normaler Führabstand)? Wenn ja kannst du einfach mal beim Laufen dei Hand auf seine Nase legen, Click, und wieder weg. Dabei wirklich drauf achten die Hand nur passiv draufzulegen, und nicht irgendwas machen zu wollen, dann verkrampft man nämlich (aus eigener leidvoller Erfahrung weiß  :rotw:) Manche Pferde finden es einfacher in der Bewegung.

Ansonsten - kannst du denn überhaupt seinen Kopf berühren, ohne dass er dabei an dir rumschnabbeln will? Wenn ja würde ich erst nochmal daran arbeiten. Z.B. den Kopf nehmen wie zum Halftern und einfach abwarten bis er still ist, Click.

Vielleicht verlangst du gedanklich auch viel zu viel Stellung (kenne ich auch sehr gut) - meine Frau Pferd wird dann grantig. Am Anfang reicht tatsächlich ein kleines "Weichwerden" in deiner Hand, mehr möchtest du garnicht. Und wie Babette immer so schön sagt - nicht erst weitergehen wenn die "vorhergehende Übung" gut sitzt, sondern notieren was geht und was nicht und weitermachen. Die Übungen verbessern sich alle gegenseitig  :)

Ich hab das Kopfproblem btw. tatsächlich mit Target gelöst  ;) Bei uns war es allerdings mehr ein "Fass-mich-nicht-da-an" Problem: http://www.youtube.com/watch?v=PbLUnhEWOuI
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Linara am 07. Mai 2013, 10:02:37
Hach, schön zu wissen, dass man nicht alleine ist   :-*

Kappzaum kennt er. Habe ihn damit in letzter Zeit viel geführt (Spazieren und in der Halle) und auch schon auf die "alte" Art Longiert. Das war bevor ich den LK gelesen habe!

Es kommt immer drauf an. Hab ich vorher geclickert, dann ist er "Handgeil" und schnabbelt an meiner Hand herum, ansonsten eigentlich eher weniger.

Ich kann seinen Kopf auch "drehen", aber das sieht dann für mich nicht nach dieser Stellung aus, die das Pferd annehmen soll. Ist ein sinnvoll zu versuchen, ihn im Gehen immer wieder mit dem Kopf "nach innen" zu holen, also sozusagen Paraden geben.
Bzw. könnte man das leichter vtl. mit solchen langen Fahrzügeln erreichen?

Dein Video muss ich mir zuhause mal ansehen. Hier ist Youtube leider gesperrt. :-/

Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 07. Mai 2013, 10:07:58
Ja, im Gehen immer wieder Stellung anzufragen ist für die meisten leichter  :)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Linara am 07. Mai 2013, 10:22:27
Also eigentlich wie beim Dressurreiten immer Paraden geben, bis das Pferd sich anbietet und nachgibt? :)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 07. Mai 2013, 11:11:55
Mehr oder weniger. Wichtig ist halt, dass du dein Pferd nicht in eine Position zwingen willst, sondern ihm erklärst, welche Haltung du gerne hättest. Man darf auch nie vergessen, dass es am Anfang auch für die meisten Pferde nicht leicht ist in dieser für sie neuen Haltung länger als ein paar Schritte zu gehen, vor allem wenn eventuell noch körperliche Blockaden dazukommen.

Wenn du dir den LK gekauft hast hast du ja auch Zugriff auf die Videos in der Medienbibliothek, guck sie dir mal in Ruhe an, da werden auch viele Sachen gezeigt  :)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 07. Mai 2013, 12:50:06
Ich komme in die Medienbibliothek irgendwie nicht mehr rein (der Link scheint nicht mehr zu passen oder so). :nixweiss:

 :help:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 07. Mai 2013, 12:54:52
Hm, bei mir gehen beide Links, sowohl zur neuen als auch zur alten Mediathek (die aus den Bestellbestätigungsemails...)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 07. Mai 2013, 12:57:19
Hmm, von wan sind die denn? :juck:

Bei mir liegt das ja schon ein paar Jahre zurück und mit meinem Rausschmiss aus dem Forum hatte das ja auch nichts zu tun. :nixweiss:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Linara am 07. Mai 2013, 12:58:33
Ja das habe ich verstanden. Aber müsste mein Pferd diese Haltung nicht vom Reiten kennen, oder unterscheidet die sich?

Ja das werde ich machen  :nick: :)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 07. Mai 2013, 13:04:22
Das ist sehr schwer zu beurteilen, ohne den Ausbildungsstand deines Pferdes zu kennen. Pauschal würd ich mal sagen - wenn das Pferd von sich aus bei der Freiarbeit noch nicht mit angehobener Schulter in Stellung läuft / laufen kann - dann nö  ;) Beim LK geht es ja darum dem Pferd beizubringen in Selbsthaltung so zu laufen, beim Reiten unterstützt man ja doch sehr oft dauerhaft mit Hilfen. Aber das Grundprinzip Stellung könnte dein Pferd schon kennen, so wie ich das verstehe.

Wie gesagt, schau dir am besten Mal die Videos an, die sind wirklich super um eine Vorstellung davon zu bekommen was gemeint ist :thup:

@Manfred: einen LK hatte ich Mitte 2010 gekauft, den neuen Ende 2011...
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Linara am 07. Mai 2013, 14:20:50
Alles klar. Danke für die Antworten  :)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Linara am 07. Mai 2013, 18:44:59
Habe mir eben dein Video angesehen, Tine :)
Das ist wirklich ein schönes Pferd  :huepfherz:
Das gleiche werde ich mal mit Aragon üben!
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 07. Mai 2013, 20:03:18
Hihi, danke  :) Berichte dann mal im Tagebuch oder so. Hab leider kein Video wo wir das mit Kappzaum und FiS machen, oder doch  :juck:

Ah doch, hier sieht man ein bisschen: http://www.youtube.com/watch?v=kWPL4W8bGh8
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Linara am 07. Mai 2013, 20:20:35
Sieht gut aus, vorallem die Kommentare, die du dazu geschrieben hast helfen mir sehr gut.
Vielen Dank  :verneig: Jap ich werde berichten! :tipptipp:

Hast du dir das anhand des LKs komplett selbst beigebracht? Oder hast du mal einen Kurs besucht?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 07. Mai 2013, 20:38:31
Ich war 3x als Zuschauer beim LK, hab einmal aktiv mitgemacht, 2 Tageskurse, und Unterricht bekomm ich im Stall auch... dafür eiern wir immernoch im Urschleim herum  :cheese: Liegt aber auch mit daran, dass ich maximal 1x im Monat oder so wirklich mal was LK-mäßiges mache  :pfeif:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 07. Mai 2013, 21:50:58
Auch ich habe immer geglaubt "immer im Urschleim umher zu dümpeln", bis ich erkannte, dass es nur mein Anspruch war, den ich ständig etwas höher angesetzt hatte. Aber im Endeffekt bin ich dann doch erstaunt, was mein Pferd über die Jahre dann doch für eine Entwicklung gemacht hat. Das ist wohl so ähnlich, wie es Heike oft beschreibt, wenn sie mal wieder an der Kleinschrittigkeit zweifelt und dann doch so reich dafür belohnt wird. Ich denke, dass genau das im Endeffekt die guten Ergebnisse bringt.

Ich finde, dass Du sehr diszipliniert auch an den noch so kleinen Dinge arbeitest und die Ergebnisse, die ich sowohl live als auch in deinen Videos zu sehen bekomme, sprechen eindeutig dafür, dass die alles andere als Urschleim" ist. Ihr seid auf einem sehr schönen und guten Weg, wenn Du mich fragst und ihr macht auch wunderbare Fortschritte.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: LordanaGirl am 21. August 2013, 21:20:10
Ab wann kann man eigentlich mit FiS anfangen? Ich habe ein 2,5 Jahre altes Pferd und schaue immer ob man nicht schon gewisse Dinge machen kann, die ihm nicht schaden aber für seine Ausbildung im nächsten Jahr helfen könnten.

Angeritten werden soll er erst übernächstes Jahr, also mit 4, aber ich wollte gerne vorher ausgiebig mit dem LK anfangen - habe den alten auch hier in ausgedruckter Form liegen.

Lohnt es sich in den neuen zu investieren?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Moonrise am 21. August 2013, 21:31:50
Ich kenne beide Versionen vom LK und finde schon, dass es sich lohnt, nochmal in den neuen zu investieren. Sehr viel mehr mögliche Probleme werden angesprochen mit Lösungstipps, aufs FiS wird mehr eingegangen (damit hab ich mich nach dem ersten LK total schwergetan obwohl es doch eigentlich die wichtigste Übung ist) und man hat Zugriff zu sehr hilfreichen Videos (oder kommt man da auch mit dem alten LK ran?)

Zu der Frage mit dem Alter weiß ich leider nix, da müssen die Leute mit Jungspund-Erfahrung her  :cheese:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 21. August 2013, 21:36:13
Wenn ich so an unsere Pferde zurückdenke, hatten die mit 2,5 Jahren noch kein ausgeprägtes Körpergefühl und sehr mit ihrer Balance zu kämpfen. Da war daran noch nicht wirklich zu denken. Aber wir haben ausgedehnte Spaziergänge unternommen, die natürlich mit Führen zu tun hatten (normales Führen und nicht in Stellung). :)
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Samtnase am 21. August 2013, 22:26:30
Ich hatte bei meiner jungen Stute auch mehrfach 'angefragt'

Erst jetzt mit vier ist sie körperlich und geistig dazu in der Lage.  Dafür macht sie es nun recht gerne. Und das kam recht plötzlich. Dieses "so, jetzt bin ich bereit".

Ich habe auch beide Versionen und finde die  Neue deutlich wertvoller.
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: LordanaGirl am 22. August 2013, 16:09:48
Danke für die Antworten.

Im Moment beginnen wir ja eh erst zu Clickern und ich würde damit sowieso gar nicht sofort anfangen.

Aber so wie es sich anhört, lohnt es sich ja auf jeden Fall in den neuen LK zu investieren und sich vorher schonmal einzulesen  :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 297 am 23. August 2013, 16:14:05
Wenn ich mich recht erinnere zahlt man doch weniger wenn man den alten LK schon hat, oder?

Oder war das nur in der Anfangszeit so?
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mannimen am 23. August 2013, 16:34:59
Das habe ich auch so in Erinnerung. :nick:
Titel: Re:Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Samtnase am 24. August 2013, 09:43:01
Das habe ich auch so in Erinnerung. :nick:

Ja, das ist wohl noch so. Dafür sollte man dann aber am besten Babette direkt anmailen, ehe man bestellt.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: AMY am 19. November 2013, 21:34:44
Obwohl ich mich sehr bemühe nach dem LK zu arbeiten habe ich immer das Gefühl meine Stute möchte einfach nicht logiert werden.....Sie macht zwar ganz gut mit aber ich habe bei allen Sachen wo sie nicht ganz frei ist immer das Gefühl das es ihr eigentlich nicht passt......
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Samtnase am 19. November 2013, 21:42:11
Auch nicht, wenn Du in winzigen Schritten dran arbeitest und anfangs sehr viel clickst? Nelli macht das inzwischen sehr gerne, ich habe es anfangs aber wirklich hochbestärkt. Es scheitert leider eher an meinem Können. Sonst wären wir wohl weiter.  :roll:

Aber sie läuft quasi direkt los, wenn ich die Longe einhänge. Auch wenn sie eigentlich abwarten soll.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 19. November 2013, 21:49:28
@AMY: vielleicht hat sie irgendwo ne Blockade und es ist ihr deswegen unangenehm? Oder sie hat aus der Vergangenheit doofe Erinnerungen ans Longieren?

Meine Stute und ich konnten auch sehr lang eigentlich nur frei zusammen arbeiten, das wurde im Lauf der Zeit und mit steigendem Vertrauen (und gelösten Blockaden im Genick :tuete:) immer besser.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 19. November 2013, 21:54:45
Ich bin ja auch nach einigen Versuchen Longenkurs doch wieder bei Solinski gelandet. Das ist zwar x mal anstregender für den Menschen zu lernen und die super schnellen Erfolge, die man mit LK haben kann, gibt's da ganz lange nicht, aber die Pferde zeigen mir schon, dass Sie damit viel zufriedener sind.
LK musste ich auch immer alles ewig verstärken und belohnen, dami die beiden weigstens so halbwegs mit gemacht haben.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: AMY am 19. November 2013, 22:08:07
Amy hat zum Glück keine schlechten Erfahrungen und laut APM Therapeutin auch keine Blockaden und auch der Zahnarzt kommt zwei mal im Jahr....sie schlüpft auch freiwillig in den Kapzaum wenn ich ihn ihr hinhalte ......und macht auch mit - ich kann garnicht so recht sagen woran es liegt vielleicht ist es nur mein Gefühl, das sie zufriedener ist wenn sie frei ist.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 19. November 2013, 22:11:20
Hab grad gelesen, deine Stute ist ja auch noch sehr jung  :) Der LK ist schon anstrengend und nicht ohne, von daher ist weniger wahrscheinlich mehr. Am Anfang reichen da auch 10min, und die dafür mit viel Lob und Spaß. Das vergisst man glaub ich vor Konzentration gern selbst, während man bei der Freiarbeit doch selber auch oft lockerer ist (war bei mir am Anfang gaaanz schlimm).

Oder sie ist einfach so konzentriert bei der Arbeit, dass es deswegen anders wirkt?

Falls du mitfilmen magst kannst dus gerne mal einstellen, vielleicht sinds ja auch nur Kleinigkeiten  :)
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Bettina am 19. November 2013, 23:23:06
Um Solinski geht es dann hier: http://www.clickerforum.info/index.php?topic=2491.15
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: AMY am 24. November 2013, 20:08:17
Danke für das Angebot mit dem Filmen sobald ich weiß wie ich die Filmausschnitte verkleinere komme ich darauf zurück  :cheer:
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 29. Juli 2014, 14:22:07
Wer von euch hat denn den alten und den neuen Longenkurs? Würde mich interessieren wie ihr die Unterschiede findet. Ich lese mich gerade durch den Neuen und finde ihn irgendwie angenehmer geschrieben und die Beispiele besser beschrieben - ich freue mich schon sehr mit meinem Neuen damit zu beginnen und hoffe dass ich bald nen passenden Kappzaum zur Hand habe ^^
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Samtnase am 29. Juli 2014, 14:29:22
Ich habe auch beide und finde den neueren ebenfalls besser. Gut, es sind eben sehr viele Tipps und Erkenntnisse dazugekommen. Dadurch fühle ich selbst mich besser abgeholt und nicht mehr so alleine.  :rotw: Ich arbeite zwar jetzt mit meiner Trainerin etwas anders, aber doch sehr ähnlich. Und vieles kann ich für mich daher dennoch draus mitnehmen. 
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 29. Juli 2014, 15:17:30
Sehr spannend, so ging es mir auch :)

Ist denn das Übertreten lassen das selbe wie ein Schulterherein, nur dass ich die HH "rausmanövriere", statt die Schulter rein hole? :juck:
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 29. Juli 2014, 15:29:35
Ohne jetzt die große Longenkursexpertin zu sein:
Es ist ein wirklich großer Unterschied, ob Hinterhand raus, oder Schulter rein.

Bei einem korrekten Schulterherein läuft ja die Hinterhand gerade weiter und kreuzt NICHT. Treibe ich einfach die Hinterhand raus wie beim Übertreten kreuzt das Pferd mit den Hinterbeinen. Versammlung ist für letzteres nicht nötig.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 29. Juli 2014, 15:44:22
Aber beim Übertreten sollen die Beine ja auch nicht kreuzen, wenn ich es richtig verstanden habe? (Ich bin auch wahrlich kein LK Profi)
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 29. Juli 2014, 16:15:26
Ja, gut, es ist eine Frage des Blickpunktes, ab wann ein Pferd nun genau kreuzt oder nicht.

Hier http://www.wege-zum-pferd.de/2010/04/27/das-geschlangelte-pferd/ steht beispielsweise auch noch dabei, dass das Pferd schräg unter den Schwerpunkt tritt. Ich würde das schon lange als "kreuzen" beschreiben.

Einige drücken auch aus, dass das Pferd beim Übertreten schräg unter den Schwerpunkt tritt. Beim Schulterherein sollte das wenn es den korrekt ist, eben genau nicht schräg treten mit der Hinterhand. Das die Hinterhand "abdriftet" ist beim Schulterherein ja ein großer Fehler.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Annabelle am 29. Juli 2014, 16:28:58
sorry fürs dämliche fragen...  :rotw:
Aber beim Schulterherein ist es doch so das die Hinterhand auf dem Hufschlag bleibt, und die Vorhand mit einem Huf auf den 2. Hufschlag kommt... somit das Innere Hinterbein in das äußeren Vorderbein fußt... richtig?
Normalstellung:
HH
VH
Beim Schulterherein:
HH
  VH

Richtig?
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 29. Juli 2014, 16:42:01
Ja, ist aber nur ein Aspekt. Das würde auch auf ein Schenkelweichen zutreffen.

Bei einem korrekten Schulterherein nimmt das Pferd mit den Hinterbeinen, besonders mit den inneren, mehr Last auf und wird dadurch in der Schulter so leicht, dass man die in die Mitte der Bahn bringen kann (so weit der Idealfall - ich sag nicht, dass ich das so reiten kann  ;)). Das Pferd biegt sich und die Hinterhand läuft weiter gerade auf dem Hufschlag.

Mach ich dagegen ein Übertreten wie im LK beschrieben (also Impulse am Kappzaum und mit Gertensignal auf die Hinterhand), kommt das Pferd ein Stückchen mit der Nase rein und ein Stückchen mit dem Hintern raus. Dann entsteht dieses schräge Untertreten. Das ist einem Schenkelweichen näher als einem Schulterherein.

Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Bettina am 29. Juli 2014, 16:44:12
Ja, ist aber nur ein Aspekt. Das würde auch auf ein Schenkelweichen zutreffen.
:juck: Beim Schenkelweichen hab ich doch eine insgesamte "Schrägstellung" des Pferdes und 2 kreuzende Beinpaare?
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: penelope am 29. Juli 2014, 17:01:26
Deswegen ja auch nur ein Aspekt.
Einfach nur die Tatsache, dass ein Pferd auf mehr als einem Hufschlag läuft, sagt noch nicht so abschließend viel über die Lektion aus, die man da gerade reitet.

Ob nun Beine kreuzen oder nicht hängt ja auch sehr viel damit zusammen, wann die Pferde abhufen.

Hier zum Beispiel: http://www.prokin.ch/photoalbum/main.php?g2_view=core.DownloadItem&g2_itemId=201&g2_serialNumber=2
lässt das Pferd das äußere Vorderbein ja maximal lange stehen, dass man das Gefühl hat, das liegt gleich auf der Nase. Auf dem Foto ist nun jedes der vier Beine maximal weit vom Schwerpunkt entfernt (ich kenn natürlich die Videos der Reiterin, die finde ich zum großen Teil wirklich gut und die Pferde haben bei ihr eine ganz tolle Ausstrahlung. Das ist halt jetzt Spielerei mit Halsring)

[Link gekürzt. LG, Bettina]
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Bettina am 29. Juli 2014, 20:38:55
Deswegen ja auch nur ein Aspekt.
Einfach nur die Tatsache, dass ein Pferd auf mehr als einem Hufschlag läuft, sagt noch nicht so abschließend viel über die Lektion aus, die man da gerade reitet.
Ah, okay. Dann bin ich wieder "an Bord". :happy:
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 771 am 15. Januar 2015, 08:01:53
Ich schubs das Thema noch mal hoch.  :)

Cartaxo und ich stecken leider auch beim Übertreten lassen fest, das will bei uns einfach nicht klappen. Er schert aus und kreuzt schnell und ich habe keine Ahnung, wie ich ihn besser dahin führen soll, dass er das lässt. Schwiiierig. Hatte ja eigentlich auch gehofft, dass ich mich mit dem Schulterherein um die Übung rummogeln kann (das können wir nämlich schon halbwegs), hab jetzt aber hier gelesen, dass das leider nicht ganz den gleichen Effekt hat.

Würde Zirkel vergrößern als Ersatzübung eventuell helfen? Also Schulter leicht nach außen schieben, so dass das innere Hinterbein mit nem schrägen Schritt mitkommen muss?

Ich dachte ich frag hier mal lieber vorher bevor ich mich verrenn und Quatsch übe, denn Cartaxos Geduld mit mir und dem Longenkurs scheint langsam echt am Ende zu sein...  :-\
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 15. Januar 2015, 08:14:00
So etwas kann man ohne Video leider gar nicht beurteilen, es kann ja ganz woanders hapern :nixweiss:  Vielleicht hast du ja die Möglichkeit mal eine Kamera aufzustellen?
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 771 am 15. Januar 2015, 14:46:31
hmm ja dann müsste ich mal schauen, ob uns jemand bei Gelegenheit filmen mag. Wobei wir dann vor lauter Nervosität bestimmt erst recht nix gebacken kriegen (oh Gott, jemand guckt zu, oh Gott, eine Kamera!!  :lol:)
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: noothe am 15. Januar 2015, 15:00:44
(Am besten die Kamera schon vorher an den Rand stellen und erst mal andere Sachen machen, dann vergisst man sie nach einer Weile :) )
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Osirii am 21. August 2015, 14:30:38
"Braucht" man zur Arbeit mit dem Longenkurs eine Bogenpeitsche?
Ich hab mich ja lang gesträubt, aber bin mittlerweile so weit, dass wir diesen Winter Longieren ja vllt doch nochmal gaaaanz neu mit Longenkurs positiv aufbauen könnten...  :rotw:
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 909 am 21. August 2015, 14:39:34
Für den Anfang reicht eine lange Gerte, aber wenn man dann die Distanz vergrößert, ist es schon sinnvoll eine zu haben.

Ich habe diese http://www.kraemer-pferdesport.de/Touchiergerte.htm?websale8=kraemer-pferdesport&pi=560083&ci=247718 und bin damit sehr zufrieden.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 878 am 21. August 2015, 16:06:47
Für die Arbeit direkt am Kappzaum müsste erstmal eine Gerte reichen  :nick: Mache mit Sissi auch ganz viel mit Gerte statt Peitsche, einfach weil sie bei Sissi zu lang ist, wenn ich so nah an ihr dran bin :)
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mauna am 02. Juni 2019, 20:32:38
Hallo zusammen, mich würde mal interessieren wie es sich weiter entwickelt hat bei denen die mit LK damals gearbeitet haben (der letzte Eintrag ist ja schon etwas älter  :cheese:) oder die schon länger damit arbeiten. Ich hab den LK 2012 gekauft, angefangen und (leider!?) wieder aus dem Fokus verloren. Nun hab ich ihn mal wieder rausgekramt und überlege es neu in Angriff zu nehmen.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: AngelaZ. am 03. Juni 2019, 09:13:05
Ich bin mittlerweile eher bei "Longieren als Dialog" angekommen.  :lol:
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mauna am 05. Juni 2019, 12:21:16
Und was heißt das in der praktischen Umsetzung für Deine Arbeit? Longieren hat ja immer was mit Dialog zu tun, so wie Reiten und Bodenarbeit auch.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 05. Juni 2019, 12:36:13
"LAD", so die Abkürzung von "Longieren als Dialog" favorisiert eine nicht manipulative Verbindung zum Kopf an eher durchhängender Longe. Später wird dann ein wenig Einfluss genommen. Es hat für mich sehr viel von dem ursprünglichen Longierkonzept von Solinski, falls das jemandem was sagt.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: AngelaZ. am 05. Juni 2019, 12:55:57
So gut wie Heike hätte ich das nicht in Worte fassen können. Danke.  :keks:

Wobei ich durchhängende Longe nicht unterschreibe. Es soll Kontakt da sein, aber kein aktives ... :juck: "Ziehen" oder Zuppeln

Ich denke, ich habe mir meinen Seligen durch die Übungen aus dem Longenkurs - und ja, ich bin auch zu Livekursen mit und ohne Pferde gewesen - ein bisschen ZU mobil im Hals gemacht. Er konnte sich schlangengleich verwinden und ich habe das mit aller Übung nie wirklich in den Griff bekommen.
Der Bub ist da vergleichsweise stabil, lässt aber immer mal wieder durchblicken, dass das bei ihm ähnlich aussehen könnte. Insofern erscheint es mir gerade logischer, ihn eher nicht aktiv zu stellen oder gar zu biegen.

LAD arbeitet in der Grundübung mit einem Wechsel aus Geraden und Volten, zunächst in Ruhe im Schritt ... bietet das Pferd Trab an, darf es ... wird aber wieder in den Schritt überführt. Alles soll sehr in Ruhe passieren mit weicher Körpersprache. Gleichmäßige Bewegung vor Energie.

Also das Konzept bietet im Grunde alles, was meinem Läufer Traber, der eher mal zu einer Überreaktion neigt, zum einen liegt und zum andern gut tut.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 05. Juni 2019, 13:09:18
Wobei ich durchhängende Longe nicht unterschreibe. Es soll Kontakt da sein, aber kein aktives ... :juck: "Ziehen" oder Zuppeln

sag ich doch  :cheese:
Zitat
manipulative Verbindung zum Kopf an eher durchhängender Longe. Später wird dann ein wenig Einfluss genommen.
Anfangs soll man halt wirklich den Kopf in Ruhe lassen, so wie ich das verstanden habe, um erst ein ruhiges Laufen zu erreichen, und dann beginnt man langsam einen Kontakt aufzubauen, der begleitet und fördert. Das wäre jedenfalls mein Verständnis davon.

Ich kenne leider nur ein Pferd, das so gearbeitet wird, und das gefällt mir nicht im Laufen, aber das hat auch körperliche Probleme, insofern ist das nicht wirklich aussagekräftig. :nixweiss:
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: AngelaZ. am 05. Juni 2019, 13:21:03
Bei uns hat sich das jetzt ziemlich "durchgesetzt" und mir gefallen die Pferde recht gut, die so longiert werden.

Von uns könnte ich für Unerschrockene nur einen 21-minütigen Mitschnitt der Einheit vom letzten Donnerstag anbieten. Wobei das nicht einer unserer besten Tage war. Sehr stechviecherverseucht und eher unkonzentriert alles in allem.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Rüsselnase am 05. Juni 2019, 14:03:38
Wobei ich durchhängende Longe nicht unterschreibe. Es soll Kontakt da sein, aber kein aktives ... :juck: "Ziehen" oder Zuppeln

sag ich doch  :cheese:
Zitat
manipulative Verbindung zum Kopf an eher durchhängender Longe. Später wird dann ein wenig Einfluss genommen.
Anfangs soll man halt wirklich den Kopf in Ruhe lassen, so wie ich das verstanden habe, um erst ein ruhiges Laufen zu erreichen, und dann beginnt man langsam einen Kontakt aufzubauen, der begleitet und fördert. Das wäre jedenfalls mein Verständnis davon.
Also ich bin jetzt nicht der Experte auf dem Gebiet, aber wir haben ja durch C.W. auch mit LaD angefangen. Die Basisübung hat schon Kontakt zum Pferd, die Hand soll aber "nichts tun", das Pferd sucht sich selber den Kontakt. Lucca ist da der Vollstreber und hatte von Anfang an perfekten Kontakt und sucht diesen auch, aber laut C.W. wird der Kontakt nicht aktiv versucht herzustellen (wie beim Reiten), sondern kommt mit dem Training, sobald das Pferd "sich selbst gefunden" hat.
Wichtig ist wohl auch, dass man nicht aktiv treibt, sondern das Pferd in seinem Wohlfühltempo einfach in Ruhe lässt, zumindest anfangs. C.W. hat es verglichen mit einem völlig unjoggingbegeistertem Menschen, der Spaß daran finden soll: Hetzt man ihn zu völliger Erschöpfung, machts keinen Spaß. Lässt man ihm aber sein Tempo, das er gut durchhalten kann, ist es wahrscheinlicher, dass Freude daran entsteht.
Ich filme Lucca mal bei einer Einheit und stelle es hier rein, wenn ich darf  :D
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: AngelaZ. am 05. Juni 2019, 14:07:01
Wieso solltest du nicht dürfen.  :lol:

Keine Ahnung, ob ich jemals schaffe, aus dem vorhandenen oder irgend einem anderen Mitschnitt mal ein paar repräsentative Sequenzen raus zu schneiden.

Ein paar wenige Videos gibt es bei YouTube auch von der Buchautorin Katharina Möller.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mauna am 05. Juni 2019, 21:34:37
Oh, vielen Dank, da sind heute echt viele Infos zusammen gekommen!  :keks:
Videos sind dazu passend natürlich spannend -  :nick:
Von dem Konzept LAD hatte ich noch nie gehört oder gelesen.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Rüsselnase am 06. Juni 2019, 10:54:20
Das Buch dazu ("Longieren als Dialog mit dem Pferd" von Katharina Möller) ist gestern angekommen, und beim ersten Durchblättern gefällt es mir schon sehr sehr gut  :dops: Anschaulich erklärt, viele Bilder und logische Herangehensweise. Meine Lektüre für die nächsten Tage/Wochen  :les:
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mauna am 06. Juni 2019, 14:22:30
Lustig, habs auch grad bestellt  :dops: :dops: :dops:
Nachdem ich gestern abend noch ein bischen gegooglt hab was es von Katharina Möller zu lesen/ gucken gibt über LAD, dacht ich das könnte sich lohnen!
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Rüsselnase am 06. Juni 2019, 14:34:11
Nach der ersten Unterrichtsstunde kann ich nur sagen: es lohnt sich wirklich! Noch nie war mein Ponymann so motiviert beim Longieren  :dops: Und ich verstehs auch  :cheese:
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 06. Juni 2019, 14:35:45
dann macht doch dazu ein neues Thema auf, es häufen sich ja doch die Anwender und mit dem Longenkurs hat es halt nix mehr zu tun.  :nick:
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Muriel am 06. Juni 2019, 17:22:00
Weiter zum Thema "Longieren als Dialog" hier. (https://www.clickerforum.info/index.php?topic=7149)

Ab hier wieder weiter zum Longenkurs von Babette Teschen.
Titel: Re: Führen/Longieren mit dem Longenkurs
Beitrag von: Mauna am 06. Juni 2019, 18:17:17
Danke, gute Idee - hatte ich mir vorhin auch schon überlegt (als ich noch unterwegs war)!