Ich kann aus eigener Erfahrung Ninas Buch und die DVD oder ein Training direkt bei ihr wärmstens empfehlen. Wir trainieren seit 2015 mit unseren sechs Pferden Aufgaben aus dem Agilitybereich und haben mittlerweile einen eigenen Trainingsplatz den wir auch anderen Interessenten gern zur Verfügung stellen bzw. wo wir auch Einsteigerkurse veranstalten.
Im Dezember hatte Nina einen eigenen Agilitybereich auf der Pferd und Jagd und wir haben mit zwei von unseren Ponys besonders bei der Präsentation der Anfänge mitgemacht.
(Der versprochene Bericht im Terminbereich kommt in den nächsten Tagen)
Als Grundlagenübung ist die schon erwähnte Uhrenübung (gibt es auch als herunterzuladendes Video bei der Pferdiathek) sehr sinnvoll, denn sie erleichtert sowohl dem Pferd als auch dem Menschen den Einstieg in die beim Agility nötige Freiarbeit. Mit dieser Übung, die man zunächst im Stehen aufbaut, lernt der Mensch die richtige Fütterungstechnik und das Pferd neben der Höflichkeit die Grundstellung z.B. für alle beweglichen Geräte (Matten, Drehteller, Wippen u.s.w.). Kriterien sind zunächst alle vier Hufe auf dem Boden, Kopf gerade, Dauer beginnt bei ca. 1/2- 1/3 Sekunde, fünf Clicks pro Uhrzeit - man beginnt bei 3Uhr - und arbeitet sich so bis zu 9Uhr Die Clickrate ist am Anfang so hoch, dass das Pferd eigentlich keinen Fehler machen kann, damit baut man sehr schnell eine große Masse auf dem erwünschten Verhalten auf...anschließend erhöht man die Dauer in kleinsten Schritten und kann später auch Ablenkungen oder Verführungen dazu trainieren (Kramen in der Futtertasche ist sehr gemein... ;)Je nach Vorerfahrung des Pferdes kann oder sollte man diese Übung auch gut hinter einer Absperrung machen.
Besonders die 3 und 9 Uhr Position nutzt man dann im zweiten Schritt um das freie Laufen des Pferdes neben dem Menschen zu trainieren. Mit diesem Schritt kann man beginnen, wenn man bei der "stehenden Uhr" ca. 1-1 1/2 Sekunden Dauer erreicht hat. Dann gab es im Durchschnitt schon über 100Clicks für höfliches Stehen in der Nähe des menschlichen "Futterautomaten". Wenn dieser sich jetzt in Bewegung setzt,(Pferd ist noch am Strick) ist die Wahrscheinlichkeit groß, das mein Pferd mitkommt Click, nächster Schritt-Click u.s.w. Um auch hier unhöfliches Verhalten gar nicht erst aufkommen zu lassen, kann man wieder Absperrungen nutzen.
Im Sinne des fehlerfreien Lernens ist es optimal hierbei leicht auf- und abbaubare Gassen zu nutzen und je nach Möglichkeit diese rund um den ganzen Platz zu verteilen oder bei kürzeren Gassen direkt danach zwei Pylonen oder andere Dinge um die das Pferd herumgehen kann aufzustellen.
Man führt das Pferd dann in bzw. durch die Gasse - Mensch läuft außen, wendet um den Kegel und führt das Pferd wieder in die Gasse, wendet um den Kegel u.s.w. Kriterium höfliches Laufen neben dem Menschen Clickpunkte -einfädeln in Gasse, zwei(drei, vier u.s.w. ) Schritte, Clickpunkte beim Wenden um Kegel (Schulter hinter Kegel- Kopf ist bereits in neuer Richtung Futterpunkt mit neuer innerer Hand des Menschen Richtung Gasse. Auch hierbei wieder je fünf Durchgänge bevor Kriterien verändert werden. Den Strick kann man bereits nach dem erstmaligen Absolvieren der Gasse abmachen)
So können später auch die ersten Signale etabliert werden: Arm nach vorn: Absolviere das nächste Gerät...., Arm zur Seite: Bringe den nächsten Gegenstand zwischen uns....
Insgesamt macht es sehr viel Sinn, sich vor dem Training mit dem Pferd zu überlegen WAS und WIE ich dem Pferd das Absolvieren des Gerätes / Hindernisses beibringen möchte und welches Endverhalten ich später (z.B. im Parcour) einmal haben möchte.
Benötigt wird für den Anfang eine eingezäunter Arbeitsbereich, Material für Gassen, Pylonen oder Tonnen oder Hindernissständer(also irgendetwas um das das Pferd herum gehen kann) und eine große Matte auf die das Pferd bequem mit allen vier Hufen draufpasst, lieber zu groß als zu klein. (Hierbei gehe ich mal von einem Pferd aus, für das Clickern und Höflichkeit keine kompletten Fremdworte sind) der eingezäunte Arbeitsbereich ist so wichtig, weil es sinnvoll ist wirklich frühzeitig mit dem freien Laufen anzufangen. Meist bringen die Pferde ja doch ein erlerntes Verhalten im Zusammenhang Halfter und Strick mit und ohne diese Hilfsmittel erkennt man als Mensch sehr viel schneller jeden Trainingsfehler
Pferd geht weg
und kann dann seinen Plan ändern um wieder in den grünen Bereich zu kommen. Den erkennt man daran, dass von den fünf Durchgängen mindestens vier fehlerfrei bleiben (80%), bei weniger als drei richtigen Durchgängen sollte das Alarmglöckchen anfangen zu bimmeln und es kann eine Pause nötig werden. Die braucht dann meist der Mensch um seinen Plan zu überdenken, die Pferde finden die Pause oft weniger gut - wir versüßen sie nach Möglichkeit mit Gras knabbern, Heu fressen, kraulen u.s.w. Wenn man schon mehr Erfahrung hat, kann man statt einer Pause auch etwas anderers einfacheres weitertrainieren bei dem man als Mensch genug Zeit hat, über die Fehlerursachen nachzudenken. Grundsätzlich hilft es auch wenn man zu zweit ist oder das Training aufnimmt.
Ich schreib gern später mehr......