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Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer

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Nadja
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Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« am: 24. Januar 2013, 13:40:25 »
Ich versuch mal zu schildern, was gerade los ist bei mir und dem Corn und hätt gern Lösungsansätze, Ideen usw. Die Trainingsfehler im Nachhinein betrachtet finde ich, ich denke, ich habe auch einen groben Plan, was ich verändern MUSS. Ich hätt aber gern eure Meinungen und Ideen, denn es ist wohl ein sehr komplexes Ding.

Frau Corn ist zu dem geworden, was man nun irgendwie auch nicht haben mag - ein Wahnsinns-Streberlein. Was auf eine Art und Weise sehr nett ist, denn sie ist sehr schnell sehr gut in Dingen und liest mich wie ein offenes Buch in meiner Körpersprache. Sie interpretiert in Kürze, was ich wohl meinen könnte und setzt es entsprechend um. Und das so schnell, dass ich kaum hinterherkomme mit "mich sortieren".
Ich versuchs mal mit einigen Beispielen: Baucheben (Bettina war dabei) - in Kürze wirklich gut für den Anfang - geht aber soweit, dass sie selbst nach dem Click noch einen oben drauf setzt, die Haltung hält, noch mehr versucht usw ... Sie findet sich schon ziemlich toll dabei und ist generell, wenn sie was neues geschnallt hat, sehr begeistert - aber in einer, meiner Meinung nach, nicht gesunden Form. Das führt unweigerlich natürlich dazu, dass wir kaum dazu kommen, Dinge zu verbessern oder zu verfeinern, weil sie in ihrer Kette aus "kannichschon" kaum rauszuholen ist. Wenn wir etwas Neues versuchen und sie es nicht sofort herausfinden kann (ich muss mich ja noch sortieren), dann reagiert sich schnell gefrustet, grantig, bietet zig Dinge an und wirft mir alles um die Ohren. Ne Sekunde relaxen wär ja verschwendete Zeit ...

Dazu kommt, dass wir keine Pausen haben oder machen können. Dafür habe ich schon eine Idee, die bestimmt zieht.

Weiterer Punkt: wenn jemand anderes mit ihr arbeitet (was ich probiert habe und ein Schuß in den Ofen war) versteht sie denjenigen nicht, wird sofort grating und hektisch. Merke an mich: Signale deutlicher einführen, dass andere sie nachmachen können ... allein die Körpersprache is nix ...
Wissen tu ich das - aber mit dem ändern tu ich mich grad noch schwer - denn selbst wenn ich versuche, ein Signal zu etablieren - Frau Corn weiß ja was ich will, bevor ich mich äußer. ...

Gestern war dann Tag X, an dem es das erste Mal kurz gescheppert hat bei uns ... und ich hab mich natürlich völlig besch... gefühlt danach. War sicher alles kein Drama, aber auch mit Sicherheit nicht das was richtig ist und was ich will. Ich war einfach ganz plötzlich so genervt...  :grmpf: :tuete: Ich denke, mit der Reaktion habe ich ihre Bodercolliekette kurz unterbrochen - und gleichzeitig bewirklt, dass sie sich nun NOCH mehr Mühe gibt. SUPER ...  :P Das ganze geht so weit, dass wenn ich den Platz verlassen will (und das wollte ich gestenr wirklich sehr gerne) sie einfach auf dem Zirkel weiter trabt.
Ich habe mittlerweile das Gefühl, wenn wir arbeiten, "zwingt" sie mich, dass wir das und jenes machen usw ... n bisschen wirr grad - aberi ch hoffe, ihr versteht was ich meine. Sie will will will was machen und gefälligst so und so.

Noc hzu erwähnen wäre vielleicht: wenn ich sie vom Paddock hole ist es keineswegs so, dass sie mir begeistert hinterher läuft - eher im Gegenteil. Mal troödelt sie und mag nicht - mal geht das gegrantel schon los, wenn wir losgehen ... ich denke, sie ist da schon im vollem Arbeitsmodus und genervt, dass man aufm Paddok nun nicht direkt richtig loslegt.

So - ich hoffe, ihr blickt durch meinen Hirnwust durch ... und habt Ideen ...
Ich vermute, mir fallen gleich nach dem posten noch zig Dinge ein, die ich dann hinten dran hängen kann ...  :confused:
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #1 am: 24. Januar 2013, 14:00:08 »
Ein ähnliches Problem habe ich auch mit Sheitan gehabt, bwz. habe es noch mit ihm. Ich habe mit Heupausen gearbeitet und mache gerade sehr selten Clickereinheiten, da das Border Collie Syndrom mit der Häufigkeit der Trainingseinheiten zunimmt (also jeden Tag - besondes schlimm). Davon mal abgesehen clicke ich ja auch im Alltag mit ihm, was ganz gut geht und er dadurch auch nicht immer sofort aufdreht. Ich habe ein Pausensignal eingführt (ich hocke mich hin mit dem Rücken zu ihm in kleiner Entfernung, wenn er zu mir kommt, gehts weiter) und er lernt gerade, diese auch annehmen zu können.

Ich bin auch sehr an den Lösungsvorschlägen interessiert, weil ich mit ihm gerade feststecke und das beibringen von neuen Dingen sehr schwer ist, weil er nicht lange genug zuhört bzw. ich mich nicht schnell genug deutlich ausdrücken kann.
LG von Frieda, Nuka, Dorado, Somnum, Baccara, Paula und Mimmi

"Ich hab' gelernt mit Träumen lebenslang fangen zu spielen." Kobito
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Julika
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #2 am: 24. Januar 2013, 15:00:59 »
Die Borders unter den Pferden haben meist zuwenig Bestärkung des Nichtstuns. Und zuwenig klare Signalkontrolle gelernt. Ich habe 4 eigene Ponys, die dieses Syndrom hatten. :rotw: Resultierend aus meiner Begeisterung fürs Shapen und dem Spaß an Neuem. Bei den Kundenpferden, mit denen ich arbeite, ist so etwas noch nie aufgetreten, weil ich da anders arbeite als in Clickeranfangszeiten.

"Wenn du einen guten Trainingsplan hast, ist es dem Pferd völlig egal, ob Du dabei Spaß hast oder nicht."

Natürlich ist es großartig, mit einem Pferd zu arbeiten, welches schnell kapiert, umsetzt, anbietet. Leider kommt dann das oben erwähnte zum Tragen.

Aufbau von Dauer war bei Frieda früher fast nicht möglich, weil sie sofort meinte, sie soll etwas anders machen.

Freies Stehen bestärken, bis der Arzt kommt. Dabei die Dauer aufbauen. Zwischendrin (alle 3-5 Clicks) ein Signal für eine einfache Übung wie z.B. Huf anheben oder Kopf senken.

Von der Lerntheorie her ist das "Rumgeborder" ein Muss, wenn nur Action trainiert wird. Ruhig auf das Siganl warten ist viel energiesparender und wird häufiger auftreten, sobald es sich lohnt.
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Nadja
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #3 am: 24. Januar 2013, 16:24:28 »
Ja, signalkontrolle ist ein großes Thema, auf jeden Fall. Das ist die Arbeit an mir ... irgendwie wie alles  ;)

Gezielt Entspannung oder Nichtstun clickern ... da habe ich Bedenken, dass sich das umwandelt in ein sehr eindrucksvolles "guck mal wie toll ich nichtstun kann" und nicht in reelle Entspannung ... ich möchte eine wirkliche Pause, ein Abschalten ... ein Zuhören.
An Heupausen habe ich schon gedacht zwischen den Arbeitseinheiten ... und nichtstun zwischen den einzelnen Übungen zu erclickern werde ich versuchen, wobei sie schon arg schnell ist im Anbieten diversester Verhalten.
Weitere Ideen ... ??

Was mir auch auf den Magen schlägt: sie wirkt nicht, wie diese freudigen Pferde, die die Ohren fein spitzen und gern was machen ... das ganze ist immer unterlgt mit einer Grundgrantigkeit ... irgendwie. Aber das wars schon immer ein bisschen.
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verena
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #4 am: 24. Januar 2013, 21:31:34 »
Unspektakuläre Dinge bestärken, zB einfach nur neben Dir gehen am hängenden Strick . Evtl. auf der Matte mit 4 Beinen am Boden :cheese: stehen üben, hier, wie Nina schon erwähnt hat, ganz langsam die Dauer steigern. Wenn das geht, mal rum gehen, hüpfen, sich bewegen und fürs Stillstehen clicken. Ganz eindeutige Signale einführen , eben nicht so,daß Pferd schon anhand einer bestimmten Körperhaltung denkt , Du möchtest was von ihm, fehlinterpretiert das und  ständig was anbietet. Wenn Du was übst, dann würde ich eher viel bestärken, dh eine hohe Clickerrate setzen, eindeutige Signale geben. Vielleicht  weniger free-shaping- das hat zB meine gloa ziemlich überfordert und sie wird sofort grantig wenn sie nicht 100% weiß was ich von ihr möchte. Evtl ist auch das Zustandssignal hilfreich, wenn man dem Pferd vermitteln möchte, im Moment ist alles in Ordnung, mach einfach weiter das was Du gerade machst , ich möchte nicht mehr von Dir. Grad bei Pferden, die, wenn nicht immer gleich ein Click kommt, denken es passt nicht, und so lange suchen und probieren, obwohl man ja eigentlich gar nicht mehr von ihnen möchte.
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #5 am: 24. Januar 2013, 21:38:00 »
Lustig, ich hatte heute mit meinem auch wieder so eine grenzwertige Einheit mit viel Übereifer, wo dann immer mal die Garstritis durchkommt. Ich glaube, ich bestärke auch viel zu wenig nichts tun, warten und ruhige Sachen.  ???

Mich würde interessieren, wie man ein Pausensignal einführt.
LG, Inga

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verena
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #6 am: 24. Januar 2013, 23:50:23 »
Ich habe mir eigentlich nie die Mühe gemacht ein Pausensignal einzuführen. Wenn ich meine, jetzt dann Schluß zu machen, dann frage ich noch eine Übung ab, clicke, belohne und streue dann noch Krümel auf den Boden (von cinni abgeschaut :cheese:). Dann gehe ich. Dadurch ist Pferd beschäftigt (Krümel aufsuchen) und empfindet mein Gehen jetzt nicht als Time out.
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #7 am: 25. Januar 2013, 01:39:17 »
das meiste wurde eh schon gesagt.
ergänzend bleibt noch zu erwähnen, dass man prinzipiell probieren kann, mit niederwertigerem futter zu arbeiten, um den hibbelfaktor schon mal präventiv niedrig zu halten. gerade bei einfachen bzw. standardübungen bewährt sich dieses vorgehen.
rechtzeitig pausen einplanen, um den stresslevel (eustress) zwischendurch wieder abzusenken - sonst steigert sich dieser kontinuierlich, bis die stimmung irgendwann kippt.
nicht probieren, das tier mit übungen auszupowern, sondern bewusst ruhige übungen einbauen und konsequent auf eine ruhige durchführung bestehen.
trainingsgegenstände kann man gezielt als verstärker einsetzen - das apportel gibt`s für ruhiges stehen, das frei geben von podest oder matte für nicht drängeln, etc...
verhaltensketten kann man gezielt unterbrechen und erst fortsetzen, wenn der entsprechende teil ruhig und entspannt ausgeführt wird.
ebenso  würde ich mit konditionierter entspannung arbeiten und ein keep going signal (das im gegensatz zur ib sagt: du musst nicht mehr anbieten, mach einfach genau weiter so) einführen.
kriterien überprüfen - wenn diese zu hoch angesetzt werden, kann das zu stress führen und dazu, dass das pferd hastig wird in seinem verhalten. wenn die kriterien zu niedrig angesetzt sind, kann es wiederum zu langeweile führen, was in weiterer folge in "blödsinn machen" endet, weil das pferd sich nicht gefordert fühlt.
auf keinen fall sollte man sich vom pferd antreiben lassen und immer schneller werden, um dem tier einen schritt voraus zu sein. besser: übungen bewusst ruhig durchführen, trainingsgegenstände betont langsam nehmen und präsentieren, futter bewusst langsam aus der tasche nehmen und anbieten. je schneller das pferd, desto langsamer gehe ich da gerne vor.

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solera
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #8 am: 25. Januar 2013, 08:29:43 »
ich würd abbrechen und da ganz deutlich aus dem arbeitsmodus rauskommen. hatte das beim pony im spanischen schritt, den er so toll gefunden hat, dass er nur mehr gefuchtelt hat und im autopilot weitergelaufen ist. wenn der autopilot kommt, breche ich rigoros und sofort ab. zuckis kommen weg und es ist ruhe. wenn er gar nicht mitkriegt, dass ich das mache, muss ich mir was einfallen lassen, was ihn komplett irritiert - der lacher schlechthin war als ich ihm an die stirn geklopft hab mit den worten "hallo? ist da jemand?" - jedenfalls eine berührung, eine geste oder ansprache, die das pferd so nicht kennt. und dann wird gekuschelt bis die atmung wieder runter kommt. diese pausen empfehlen sich auch ohne bordercolliesyndrom zwischen den übungen. diese etablieren, wenn schon alles auf BCS deutet ist sicher nicht einfach, aber ich würd's nach körperlich sehr anstrengenden übungen verlangen, dass das pferd mit ohren auf halbmast neben mir steht während ich gedankenverloren durch die mähne streiche oder plaudere. in der phase wird gar nichts bestärkt - egal was angeboten wird - ich ignoriere jegliche bewegung, aber falls es gefährlich wird, schepperts in der kiste.

kann man das pferd auf "halt" abstellen und weggehen? ich würd das langsam aber sicher etablieren. halt - zunächst hinten rumgehen, später auch vornerum - aufmerksamkeit/ ohr bei dir behalten. anfangs empfiehlt sich's noch mit der hand am körper entlang zu streichen, damit das pferd wirklich detailert weiß wo du bist. distanz wird immer größer bis du im stüberl dir einen kaffee holst während das pferd bei vollbetrieb in der halle mützt. das würd ich aber ohne zuckis etablieren bzw kann das pferd gern eins bekommen wenn ich wiederkehre, aber nicht für jedes mal rumgehen - das erschwert dir in dem fall den ruhemodus dabei. man kann ja trotzdem positiv verstärken mit "gut" und streicheln. sollte sich das pferd bewegen wird es kommentarlos wieder zurück auf den platz wo es war gestellt. 2 schritte vor - 2 schritte zurück. 2 schritte nach rechts - 2 schritte nach links. in aller ruhe. neues signal, neuer versuch.
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Noryel
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #9 am: 25. Januar 2013, 08:48:52 »
Hallo Nadja,

sag mal, wie geht's den dir dabei? Bist du da emotional am überkochen?

Steron hat zwar selten solche Anwandlungen, da er eher der Träumer ist und gedankenverloren durch die Gegend starrt. Aber wenn, dann hilft bei uns sehr gut: Hand auf die Stirn (wenn möglich andere auf das Pferd) und ruhig atmen (zB Prana-Atmung). Dabei an das denken, dass dich grad ärgert oder einfach deinen Gedanken freien Lauf lassen. Ich schau einfach, dass ich mal runterkomm, da wir uns gegenseitig sehr gut emotional hochpushen können.
Ich mach das übrigens auch sehr gerne, bevor ich mir Steron hole und ich merk, dass mich i-was belastet.

Ist jetzt sicher net das Allheilmittel gegen BCS (aberd da hast du schon genügend Tipps bekommen), aber zumindest werd ich ruhiger dadurch!

Alles Gute euch beiden!

Liebe Grüße
Caro
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #10 am: 25. Januar 2013, 10:12:14 »
:hug:
Das ist ein Thema, was mich auch seit einigen Wochen beschäftigt :five:

Beispiel:
Letztens wollte ich "nur" nachgurten. Malika hat dabei mit einem Ohr und Auge auf mich geschielt und herauszufinden versucht, was ich will, wenn ich so neben ihr stehe und hantier. Versuch 1: Beinkreuzen. Gucken, kein Keks. Nochmal. Gucken, gibt immer noch kein Keks. Mit empörtem Brummeln Beine Kreuzen. Immer noch nix. Versuch 2: HH weichen. Keine Reaktion von Frauchen. Hm. Hüfttarget?! *rumms* Ups, fast umgekegelt :confused:

Ich habe im ersten Versuch angefangen, zunächst nur dann zu bestärken, wenn ich vorher auch das Signal dazu gegeben habe. Habe beobachten können, dass das Zuhören dann mehr wurde.
Gleichzeitig habe ich erstmal nur ruhige Dinge geclickt. Matte, Grown-Ups, "Steh!".
Es wird, aber "unseren Weg" habe ich dabei noch nicht ganz gefunden...

Nachdenklich hat mich letzte Woche auch die Situation gemacht, als ich auf die Weide kam, um ein paar Fotos zu machen. Keine Kekse dabei und keine Absicht, sie mitzunehmen. Sie lief mir hinterher wie ein Dackel und wollte dann auch unbedingt mitgenommen werden (siehe Fotos im Fotothread).
Komme ich aber mit der Absicht auf die Weide, sie zu holen und was mit ihr zu machen, ist die Begeisterung mitzugehen nicht so der Knaller. Biete ich ihr das Handtarget an, legt sie sofort die Ohren an und folgt ihm (aber mit dem Ausdruck: "Ich mach dich fertig!"). "Ohren vor" beim Handtarget clicken half bisher nicht wirklich. Außerdem beobachte ich dann, dass sie sich scheinbar "gezwungen" fühlt, ans Handtarget zu kommen. Ihr ist anzusehen, dass sie auf dem Weg oft gern mal umdrehen und zurück gehen würde, es sich dann aber anders überlegt, "weil da ja das Handtarget ist".

Diesen Stress, den sie wohl dabei hat, würde ich auch gern nehmen  :-\

Ich muss dich im Sommer wirklich besuchen, Malika und das Corn haben sich sicher viel zu erzählen  :P  ;)
Liebe Grüße
Isabell mit Malika & Mira
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Nadja
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #11 am: 25. Januar 2013, 11:50:30 »
Danke für die vielen Anregungen.

Zum Emotionalem: ich koche dabei meist nicht über und habe mich (glaube ich) recht gut im Griff. Manchmal merk ich, dass ich das doof finde, versuchs aber stets ruhig und sachlich anzugehen und lobe für den richtigen Ansatz. Leider lobe ich ja damit auch mit, dass sie grantig ist (aber z.B. mitkommt). Ohren vor hat uns auch noch nicht geholfen - sollte ich aber vielleicht nochmal vorkramen.

@solera: ich glaube, sie in dem Moment stehen zu lassen - so weit sind wir da nicht. Ich denke das würde ganz ins Gegenteil umschlagen und sie wahnsinnig frustreiren und sie würde es nicht verstehen. Ich denke, zu Zeit wäre das einfach nur unfair. Wenn sie insgesamt gelernt hat, dass man auch mal Pause hat kann man das einrichten und es wird vielleicht auch verstanden. Zur Zeit wäre das für sie eine wirklich große Strafe für einen Fehler, den ich mache.

Was das stehen angeht: ja - sie kann stehen ... auch mit KOpfsenken. Auch wenn ich (nach hinten) weg gehe. Aber ich werde es wieder mehr einbauen - denn zur Zeit merke ich, dass sie es schon doof findet, wenn man sie mal am Putzplatz allein lässt (wo wir nicht viel clickern oder arbeiten) was vorher kein Problem war.

Das Thema Pausensignal einführen würde mich diesbezüglich auch interessieren.

@Isabell: Ja - die beiden haben sich bestimmt was zu sagen  ;) Und so ein bisschen so hat es bei uns auch angefangen ... ich denke, anfangs hab ich es einfach übersehen.

Wo der Arbeitsmodus übrignens weitgehend auf "AUS" ist, ist im Gelände. Da gibts auch maaaal nen Click, aber generell weiß sie - die Challenge ist geradeausgehen. ... aber der Reitplatz ist shcon ein Ort, an dem sie eine seeeehr hohe Erwartung hat.
Ruhige Übungen werde ich wieder stärker in den Fokus nehmen - manchmal sinds ja die einfachen Dinge, an die man nicht denkt.
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #12 am: 25. Januar 2013, 12:07:09 »

@solera: ich glaube, sie in dem Moment stehen zu lassen - so weit sind wir da nicht. Ich denke das würde ganz ins Gegenteil umschlagen und sie wahnsinnig frustreiren und sie würde es nicht verstehen. Ich denke, zu Zeit wäre das einfach nur unfair. Wenn sie insgesamt gelernt hat, dass man auch mal Pause hat kann man das einrichten und es wird vielleicht auch verstanden. Zur Zeit wäre das für sie eine wirklich große Strafe für einen Fehler, den ich mache.
:thup: :thup: :thup:
ich kann gar nicht soviele daumenhochsmilies einbauen, wie diese aussage verdient ;-)
aus dem grund verwende ich selten bis nie timmeouts, weil diese für das tier einfach nur frustrierend sind und null info rüberbringen. im zweifelsfall lrs geben und eine alternative anbieten. timeouts verwende ich wirklich nur dann, wenn das tier mir selbst ein timeout gibt und selbst da überlege ich zuvor, ob es nicht andere optionen gibt.

ich denke, das problem wird sich mit dem richtigen verhältnis an ruhigen übungen sowieso über die zeit gesehen lösen. ich verwende den clicker ja als gesamtkommunikationsmittel, d.h. bei mir überwiegen definitv ruhige übungen, passives training, entspannungsübungen, clicks für nichtstun (wie heufressen oder dösen zb.) - d.h. ich kann de fakto auch in den dösmodus reinmarkern, ohne, dass sich da grundlegend etwas an der stimmung ändert.
andererseits habe ich schon pferde erlebt, wo das markersignal zu einer wahren kettenreaktion von gefühlsreaktionen führt - beginnend mit bubbern, hüpfen, kopfschlenkern, hibbeln, etc...
in der regel wird der clicker dort rein für shapingübungen oder andere, tendenziell eher aufputschende lektionen zum einsatz gebracht.
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solera
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #13 am: 25. Januar 2013, 12:20:24 »
moment! ein time-out und eine pause wo man sich dem dolce far niente hingibt sind zwei paar schuhe. letzteres ist teil der arbeit - und das im idealfall vom ersten tag weg. ich sag ja nicht, dass du das pferd alleine lassen sollst, sondern aufgabenstellung ist "mützen am strick neben mir" und das bis ich etwas anderes wünsche. ich würd aber - wie schon gesagt einen anderen verstärker da einbauen statt der zuckis - gerade wenn er auf click den hibbelmodus findet. das war eigentlich die botschaft dahinter.

edith: vgl dazu kurse - wenn der trainer mit mir spricht und/ oder wir nicht dran sind ist "mützen am strick" - und das fordere ich aber auch ein! daher das anklopfbeispiel! (im nachhinein hätt ich gern ein foto von dem verdutzten blick als ich dem pony auf die stirn geklopft hab. das war dann so richtig ein "was ist jetzt los?", aber er stand - zwar aufgeregt aber immerhin - man feiere die kleinen erfolge. ;) ) warscheinlich reicht eine berührung um das pferd aus dem hysterischen zackelmodus rauszubringen. dann kannst ja die zenatmung daneben machen - bevor du dich emotional zu sehr stresst in der angelegenheit.

und die stehübung geht ja nicht an tag 1 bis zum kaffeetrinken - das ist mein langzeitziel, das ich so nach *grübel* 4 jahren drauf hatte. aber es ist das erste worauf ich bestehe und ganz generell das erste, das ein pferd bei mir lernt - es hat nämlich keinen sinn irgendetwas auszubilden, wenn das pferd nicht ruhig stehen kann. *meinemeinung*

« Letzte Änderung: 25. Januar 2013, 12:41:01 von solera »
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Nadja
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Re:Border-Collie-Syndrom, Streber & Übereifer
« Antwort #14 am: 25. Januar 2013, 12:24:08 »
Dann hab ich deinen Beitrag oben vielleicht was "zu scharf" gelesen - sorry.
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