Diese kleine Broschüre gehörte neben den Richtlinien für Reiten und Fahren, mit zu den ersten Büchern die ich mir zu nach meinen ersten Longenstunden gekauft habe und ich halte ihren Inhalt nach wie vor für passend und wichtig.
Wenn die herausgebende Institution, die FN sich an ihre eigenen Grundsätze halten würde, ginge es vielen Pferden besser.
Aber wie weiter oben geschrieben, werden die Grundsätze dort zwar in den entsprechenden Lehrgängen für die Prüfung auswendig gelernt, aber dann von zu vielen schnell wieder vergessen oder man redet sich die bestehenden Verhältnisse schön, findet blumige Ausdrücke für eigentlich tierschutzwidrige Zustände und verweist gern auf wirtschaftliche Notwendigkeiten. Besonders "schön" ist auch in Reitabzeichen-Lehrgängen immer der Hinweis: ja in der Theorie sollte das so sein, aber wir hier machen das ein bischen anders....., aber ihr wisst ja, was ihr in der Prüfung ankreutzen oder sagen müsst. Insbesondere auch in der Berufsausbildung der Pferdewirte gibt es da sehr große Differenzen zwischen zu erlernender Theorie und der Praxis.
Das macht den Punkt 7 aber nicht unnötig, sondern Ausbildung und weiter gefasst Bildung ist in meinen Augen für ein gelingendes Zusammenarbeiten mit jeder Art von Tieren notwendig. Leider gibt es gerade im so wichtigen Bereich der Grundausbildung oft zu wenig gute Angebote und als Anfänger kann man ja oft noch nicht einschätzen, was gut ist, sondern nimmt das Gegebene erst mal hin bevor man selbst genug weiss, um zu merken dass ein Leben nicht ausreicht um alles zu lernen..... Dabei zählen aber für mich jegliche Art des Wissenserwerbs, also auch autodidaktisches Lernen, kritische Reflexion über das eigene Tun und vor allem immer wieder der Blick über den Tellerrand und allgemein eine gewisse Offenheit dazu. Die Schwierigkeit, einen passenden Trainer in erreichbarer Nähe zu finden, kennen glaube ich auch die meisten von uns. Aber ab und zu mal einen anderen "Pferdemenschen" darauf schauen zu lassen, was man da so macht und vor allem auch zu erklären warum man etwas so macht, kann mitunter auch neue Denkanstöße geben. Allgemein schaue ich mir auch gern an, wie andere Menschen/Trainer arbeiten und versuche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken.