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Im Zweifelsfall die Bremse...

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snöflingan
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Im Zweifelsfall die Bremse...
« am: 26. Januar 2014, 11:56:57 »
Meine Stute ist das, was man wohl "triebig" nennen würde. Sie trabt sehr ungern an, pariert auch sehr schnell wieder durch, z.B. auf ein Lob oder auf eine leise Veränderung im Sitz beim Reiten - oder ein Aussetzen der treibenden Hilfen im falschen Augenblick. Sie hat aber eigentlich gut Temperament und Motivation, es ist nur ein Gleichgewichtsproblem.
Ich kann sie drüber hinwegtreiben, dann trabt sie sehr schön und fleissig. Es ist ein Problem, das ich in recht kurzer Zeit über den "klassisch negativen" Weg lösen könnte, weil sie vorher schiefgeritten wurde (und dann Stehpause hatte).
Aber es gefällt mir einfach nicht und ich möchte sie nicht so sehr treiben müssen.

Das Problem gilt im Übrigen geritten (immer) wie am Boden, sobald wir die schnurgeraden Linien verlassen und sobald ich selbst nicht mitrenne. Es ist nicht (mehr) so, dass sie mich bewegt, wir sind, seit sie wieder gesund ist,  soweit, dass ich sie "zünden" kann mit relativ wenig Aufwand. (Durch Target und eigene innere Körperenergie)

Ich frage mich - wenn ich über den Clicker arbeiten möchte - ob der einzige Weg ist, ein paar Jahre lang nur Schritt zu arbeiten, bis genug Gleichgewicht(sbewusstsein) da ist?  ???
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Re: Im Zweifelsfall die Bremse...
« Antwort #1 am: 26. Januar 2014, 13:07:19 »
Ein paar Jahre dauert es sicherlich nicht, aber man muss einen längeren Atem mitbringen, das stimmt. :kicher:

Ich würde erst mal an "Bewegung an sich" arbeiten und das mit einem Signal belegen. Dann das Handtarget für Bewegung hoch bestärken, und dann über eigen Motivation zb Antraben vom Boden aus, das Pferd "mitziehen"  und jedes kleinste bisschen bestärken.
Antraben unter dem Reiter ist auch oft eine Kraftfrage, nicht nur Balance.
Hilfreich ist da zb auch das Losgehen oder Antraben aus dem Rückwärts, das gibt Kraft in der HInterhand.

Und eben alles was vorwärts ist, bestärken, und dafür auch reiterliche Signale einfügen wie Antippen an der Gurtlage mit der Hand, dann mit der Gerte, um das Verständnis fürs Bein zu erhöhen.

im Schritt habe ich bei Jack dann auch einfach mal sachte den Druck erhöht (stetig, also keinen "treibenden" Druck, sondern wirklich langsam aufbauend viel Druck an einem Bein) und jede "gute" Reaktion, also Bauch anspannen, auf Seite gehen etc und später mit beiden Beinen auch mehr vorwärts bestärkt.
Wobei es bei jack halt auch immer um die Reduktion des "dagegen" ging.

In jedem Fall immer mit Stimme unterstützen in so vielen Situationen wie möglich.

Uns hat Mattentraining (mit vielen Matten) auch da sehr geholfen, den Widerstand gegen das Losgehen zu vermindern.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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snöflingan
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Re: Im Zweifelsfall die Bremse...
« Antwort #2 am: 26. Januar 2014, 16:30:47 »
Hm, also wenn ich dich so lese, ist es wohl nicht halb so tragisch und ich muss einfach hartnäckig bleiben und den eingeschlagenen Weg weitergehen. Sie ist "an sich" nämlich wirklich bewegungsfreudig, losgehen ist z.B. gar kein Thema. Seit der Osteobehandlung wird sogar gern mal explodiert und gebockt. Muss ich es also einfach noch schaffen, die Bewegungsfreude auf gebogene Linien und in den Sattel zu übertragen. Ihr Sohn ist da übrigens genau gleich  ;) - Exzellente natürliche Balance hin oder her, aber Trab auf dem Kreis? Geht's noch?  :lol:

Aber danke vielmals, du gibst mir ein paar gute zusätzliche Ideen mit :)
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Re: Im Zweifelsfall die Bremse...
« Antwort #3 am: 26. Januar 2014, 18:07:10 »
:kicher:
Genau unser Thema  :nick:
Ich feile ja schon sooo lange dran und endlich klappt es nun immer besser.  :nick: Ich bin tatsächlich einfach dran geblieben und irgendwann bot sie es dann sogar selbst an.  Vieles dabei war bzw ist bei uns in jedem Fall ein Kraftproblem. Auch die muss eben erst aufgebaut werden. Denn an sich ist Nelli mit guter Balance gesegnet.
“In the middle of difficulty lies opportunity”
― Albert Einstein
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penelope
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Re: Im Zweifelsfall die Bremse...
« Antwort #4 am: 26. Januar 2014, 18:19:34 »
Wenn das Pferd gesundheitlich ok ist, ist ein sehr großer und wahrscheinlicher Faktor, wenn das Pferd nicht flott gehen mag, man selbst. Bei reiten eh durch den Sitz, aber auch bei der Bodenarbeit kommt man ja sehr schnell in Positionen, in denen man eher bremsend auch das Pferd wirkt.

Zumindest das Problem bei Reiten kenn ich von mir selbst nur zu gut. Je mehr ich will, dass mein Pferd flotter wird, desto fester werde ich und desto langsamer wird mein Pferd. Und dann will man mit Absicht lockerer werden, was natürlich das Gegenteil bewirkt und ... Die Quadratur des Kreises. Wir arbeiten dran, vielleicht klappts ja im nächsten Leben  ;)
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snöflingan
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Re: Im Zweifelsfall die Bremse...
« Antwort #5 am: 28. Januar 2014, 21:34:04 »
:kicher:
Genau unser Thema  :nick:
Ich feile ja schon sooo lange dran und endlich klappt es nun immer besser.  :nick: Ich bin tatsächlich einfach dran geblieben und irgendwann bot sie es dann sogar selbst an.  Vieles dabei war bzw ist bei uns in jedem Fall ein Kraftproblem. Auch die muss eben erst aufgebaut werden. Denn an sich ist Nelli mit guter Balance gesegnet.

Ich weiss, und ich finde es so witzig, weil ich genau wüsste, welche Tipps ich dir mitgeben würde, während mir dann, um sie selbst konsequent anzuwenden, dann "plötzlich" die Geduld fehlt  :rotw: - Aber eine wertvolle Erfahrung.

Abgesehen davon hat das Hexchen sowas von toll getrabt beim Ausritt heute  :huepfherz:  - Man merkte, wie die Kraft im Lauf des Ritts allmählich nachliess, aber zu Beginn reichte eine wirklich feine Aufforderung! Ich glaube, wir sind kurz davor, das Problem ad acta legen zu können, ich war einfach mal wieder zu ungeduldig.  :rotw:

Klar ist, dass es noch eine Weile brauchen wird, bis es auch auf gebogenen Linien klappt, sei es nun geritten oder nicht, aber da denke ich, spielt die Kraft stark mit hinein.
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