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Verschiedene Menschen/Methoden - macht Clickern dann Sinn?

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verena
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Re:Verschiedene Menschen/Methoden - macht Clickern dann Sinn?
« Antwort #15 am: 19. Juni 2012, 11:52:41 »
Deine Frage würde ich mal mit einem klaren Ja beantworten, selbst wenn ich schon mehrfach die Erfahrung gemacht habe, dass die Pferde sehr genau unterscheiden können wer was und wie von ihnen verlangt. Insofern stellen sie dich eigentlich immer auf die jeweilige Bezugsperson ein, die gerade mit ihnen was macht.
:nick: dem kann ich nur zustimmen! Ich hatte einmal ein Pferd, das bei einer (konventionellen) Trainerin in Beritt war und ich durfte mit ihm clickern. Ich habe mit Basisdingen wie Targeting, Höflichkeit etc angefangen. Dieses Pferd konnte haargenau unterscheiden, wer auf die Koppel zu ihm kam. Bin ich gekommen, ist es mir mit gespitzten Ohren entgegengetrabt. Ist die Trainerin gekommen, die halt konventionell gearbeitet hat, ist es weggelaufen. Ich habe nach kurzer Zeit aufgehört mit diesem Pferd weiterzuarbeiten, weil das nicht gutgegangen wäre in der Zukunft.
Ich sehe es insofern auch als problematisch 'konventionell' (was auch immer das genau bedeuten mag) mit clickertraining zu mischen, weil wie Manfred oben schon geschrieben hat, das Pferd verwirrt wird. Einmal darf es kreativ sein, dann wieder wird es dafür zurechtgewiesen. Ich weiß nicht, ob wirklich alle Pferde es sofort und gut unterscheiden können, wer denn da kommt und wie es nun zu reagieren hat.  Es besteht auch  die Gefahr, daß sich poisoned cues ausbilden, Signale, die das Pferd konventionell als negativ erlebt, auch wenn dann der andere das Signal mittels C/T positiv besetzt, wird das Pferd immer das negative Gefühl im Hinterkopf haben und in dieser Situation möglicherweise nur mäßig zu motivieren sein.
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Re:Verschiedene Menschen/Methoden - macht Clickern dann Sinn?
« Antwort #16 am: 19. Juni 2012, 12:17:02 »
Danke für eure Antworten!

Ich ärgere mich grad so ein bisschen, dass ich darüber nicht schon viel früher nachgedacht habe, und jetzt mitten in dieser Situation stecke (und das arme Pferd da mit reingezogen hab)...

Ich sehe es insofern auch als problematisch 'konventionell' (was auch immer das genau bedeuten mag) mit clickertraining zu mischen, weil wie Manfred oben schon geschrieben hat, das Pferd verwirrt wird. Einmal darf es kreativ sein, dann wieder wird es dafür zurechtgewiesen. Ich weiß nicht, ob wirklich alle Pferde es sofort und gut unterscheiden können, wer denn da kommt und wie es nun zu reagieren hat. 
Konventionell ist in unserem Fall halt nicht NH/Parelli und nicht Clickertraining. Also das, was wohl die Mehrheit als "normalen Umgang" bezeichnen würde - also eine Mischung aus positiver und negativer Verstärkung.
Diese Verwirrtheit ist mir eben in letzter Zeit bei Filipp stärker aufgefallen. Es war so ein "ich würd gern, aber ich weiß nicht wie/bin mir nicht sicher, ob ich darf, also mach ich lieber nix" von Pferdeseite aus. Und grad die letzten beiden Wochen war die Besi wieder regelmäßig im Stall. Unser letztes großes "Hoch" hatten wir, als sie mit privaten Dingen so beschäftigt war und so gut wie gar nicht im Stall war...

Ich frag mich halt schon die letzten Wochen, warum Filipp so anders ist, und das Einzige, was sich glaube ich geändert hat, ist die Regelmäßigkeit der Besi-Besuche...

Es besteht auch  die Gefahr, daß sich poisoned cues ausbilden, Signale, die das Pferd konventionell als negativ erlebt, auch wenn dann der andere das Signal mittels C/T positiv besetzt, wird das Pferd immer das negative Gefühl im Hinterkopf haben und in dieser Situation möglicherweise nur mäßig zu motivieren sein.
Stimmt, das würde ja auch noch dazu kommen. Daran hab ich auch noch nicht gedacht... Das würde wieder einige Dinge erklären.

Oh Mann... Das hat mir grad alles die Augen geöffnet und ich weiß nicht, ob ich das sehen mag :-\
Ich tu dem Dicken ja gar nichts Gutes damit. Und dass ich erst nach über einem Jahr drauf komm ist auch recht schwach... :tuete:
Und jetzt hab ich natürlich wieder viel Grübelstoff - wie weitermachen? Überhaupt weitermachen?
LG, Sarah und die Carlozei
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verena
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Re:Verschiedene Menschen/Methoden - macht Clickern dann Sinn?
« Antwort #17 am: 19. Juni 2012, 23:21:28 »
Und jetzt hab ich natürlich wieder viel Grübelstoff - wie weitermachen? Überhaupt weitermachen?
:kraul: na ja, ich würde das jetzt nicht gar so negativ sehen. Ich denke das kommt wirklich auch aufs Pferd darauf an. Diese Stute, von der ich geschrieben habe, hat halt sehr gut und schnell differenziert und sehr eindeutig ihre Konsequenzen gezogen. Nachdem mir das Pferd nicht gehörte und es nur  zum Training in unserem Stall war und das auch das Ziel bei diesem Pferd war, habe ich dann aufgehört mit ihm zu arbeiten. Interessanterweise lief es vor der Trainerin nicht weg bevor es die Arbeit mit dem Clicker kennengelernt hatte. Erst nachher :cheese:.
Ich hatte aber auch einen Isi einer damaligen Miteinstellerin, den ich bespaßen durfte . Der hat nicht ganz so krass unterschieden. Seine Augen leuchteten zwar als ich kam und er spitzte sofort seine Nase, was er bei seiner Besitzerin nicht machte, aber er war sonst seiner Besitzerin gegenüber unverändert und lief auch nicht davon und machte  brav was sie verlangte. Mit ihm habe ich aber auch nur Sachen wie Targeting, Höflichkeit, Leckerli sanft nehmen, ein wenig Rückwärtsgehen etc geübt. Ich glaube, die Entscheidung weitermachen oder nicht, wenn ja, welche Dinge, kannst nur Du selber treffen, weil Du Dein Pferd am besten kennst und siehst wie er reagiert, Dir gegenüber, der Besitzerin gegenüber. Problematisch wird es halt, wenn er dann von der Besi für Dinge, die Du evtl bestärkt hast, und die nicht unter Signalkontrolle sind, und die er dann anbietet, wieder zurechtgewiesen wird, das wäre unfair und würde ihn verwirren. Aber ich denke Dinge wie Targeting, Höflichkeit, Apportieren, was weiß ich, die sie wahrscheinlich gar nicht mit ihm macht, sollten gar kein Problem darstellen.
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Luke
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Re:Verschiedene Menschen/Methoden - macht Clickern dann Sinn?
« Antwort #18 am: 09. Juli 2012, 19:11:34 »
Luke ist insgesamt durchs Clickern umgänglicher geworden. Nur ich Clicker mit ihm, aber er hat dadurch und durch mich viel über Menschen gelernt und steht ihnen jetzt viel positiver gegenüber. Er kann schon unterscheiden mit wem er was macht . Problematisch ist es nur noch bei Menschen die unsicher sind und unterschwellig Angst vor Pferden haben, da setzt er sich durch und macht was er will.
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Mannimen
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Re:Verschiedene Menschen/Methoden - macht Clickern dann Sinn?
« Antwort #19 am: 09. Juli 2012, 19:37:39 »
Problematisch ist es nur noch bei Menschen die unsicher sind und unterschwellig Angst vor Pferden haben, da setzt er sich durch und macht was er will.

Warum sollte er denen auch vertrauen können und ihnen folgen, wenn sie selbst unsicher sind? Das macht aus seiner Sicht doch keinen Sinn!
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Luke
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Re:Verschiedene Menschen/Methoden - macht Clickern dann Sinn?
« Antwort #20 am: 09. Juli 2012, 23:51:19 »
Ne stimmt schon, aber er wird dann auch dreist, meint dann er kann ja mal grasen gehen, weiß ja das Mensch dann gezwungen ist mit zu gehen (bleibt dem auch nicht anderes übrig weil keiner würd den loslassen) oder alle Taschen werden durch wühlt, er kann dann auch zwicken und wenn dann versucht wird ihn zu bedrängen schubbst er einen einfach um. Er lässt dann auch nicht an sich rumziehen oder zerren das ist ihm völlig wurscht. Wenn der dann steht dann steht der und die meisten haben nie *Bestechungswerkzeug* in Form einer Möhre dabei.
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Mannimen
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Re:Verschiedene Menschen/Methoden - macht Clickern dann Sinn?
« Antwort #21 am: 10. Juli 2012, 00:07:23 »
Na klar,

da zeigt er wo es lang geht, bis ihn einer vom Gegenteil überzeugt. 8)

Solchen Pferden habe ich zu verstehen gegeben, dass ich ganz viel Zeit habe und das jetzt gerne ausdiskutieren möchte. Allerdings muss ich dann auch meine Position halten können. Wenn mir das nicht gelingt, brauche ich nicht weiter darüber reden, denn dann hat das Pferd diese Diskussion bereits beendet. :confused:
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