Stephanie: Hey du! Danke erstmal für die ausführlichen Antworten, muss jetzt dringend ins Bett aber morgen werd ich drauf antworten! ;-)
Die anderen: Danke erstmal
Ja, pro-barhuf.de kenne ich, ist ein toller Einstieg, diese Seite. Allerdings ist mir die Autorin in einigen Fällen zu ideologisch und richtet sich meines Erachtens teilw. etwas krass nach ein paar wenigen Bearbeitungsregeln. Soll heißen, es werden immer dieselben 3, 4 Schemata auf jeden Huf angewendet ungeachtet dessen individueller Probleme. Ich denke dass man diese Bearbeitungsregeln generell durchaus gebrauchen kann, jedoch nicht ausschließlich und vor allem sollte man doch immer wieder kritisch überprüfen, ob es noch vorwärts geht oder ob man nicht besser mal von diesen Standards abweichen sollte.
Sie nimmt ja zB rigoros alles "überflüssige" Material weg - Zerfallshorn der Sohle, bis auf den "lebenden" Teil, und kürzt dann die Wand nach diesem Vorbild. Ich würde die Sohle jedoch weitgehend in Ruhe lassen, wenn keine Korrekturen anfallen.
Stefanie: Ja, Horn ist natürlich tot. Mit lebendig meinte ich einfach nur, dass es noch fest und elastisch ist, während das Zerfallshorn ja keine wirkliche Funktion mehr übernimmt und sich leicht wegkratzen lässt. Mir ist auch bewusst, dass die Entstehung von Zerfallshorn stark von der Witterung abhängt, bei Regen weicht das Horn auf und wird bröckelig. Ich hab aber die Erfahrung gemacht, dass zumindest Horn, das NICHT so bröckelig ist, auch immer noch gebraucht wird, und niemals weg geschnitten werden sollte. Was im Umkehrschluss aber nicht heißen soll, dass alles bröckelige immer weg muss.
Zur Sehne: Also mein Pferd setzt in keinster Weise seine Hufe unbedacht auf. Er ist immer noch sehr vorsichtig, viel vorsichtiger als zu seiner Zeit mit Eisen. Genauso die Stute einer Freundin, die regelrecht aufgestampft ist, als sie noch Eisen hatte. Sie "cruncht" jetzt fast, geht also auch über dicken Schotter weitgehend ohne Wegzucken. Das finde ich gut so, sie holzt ja nicht dadurch sondern macht durchaus etwas kürzere Schritte. Meiner ist eh noch nen Tick fühliger.
Klar, wenn ich bewusst Wege mit viel Schotter wege, gibts Hufschuhe, wenn ich auch traben und galoppieren will. Momentan ist ja Schritt angesagt, da versuche ich auf Schuhe so gut es geht zu verzichten (zwecks Training der Hufe), wähle aber auch keine Extremwege (harter Untergrund mit einzelnen groben Steinen drauf), wohl aber feine Kieswege und Betonwege mit kleinen Steinchen drauf. Ich schau halt wie das Pferd läuft.
Huf-Fesselachse ist absolut in Ordnung hinten, ich hab mit dem TA gesprochen wegen Sehnen-Beschlag, den hielt er aus diesem Grund auch für völlig unnötig. Betroffen sind oberflächliche Beugesehne und ein Gleichbeinband in der Fesselbeuge. Bei beiden Schäden ist die URsache ziemlich sicher bekannt (Vertreten mit Zehe auf einem Ast und Runterfedern des Ballens mit Überdehnung der Fessel, sowie Ausschlagen gegen die Boxenwand). Wie er sich die Rückfälle zugezogen hat ist noch unklar. Da er aber jetzt deutlich vorsichtiger läuft als früher mit Eisen, kann ich mir nicht vorstellen dass er sich die durch unachtsames Laufen zugezogen hat.
Und noch kurz zu der Sohlengeschichte: natürlich ist der Hufbeinträger dazu da, das Hufbein in der Kapsel aufzuhängen. Aber bei vielen PFerden scheint das Hufbein echt nach unten gewandert zu sein - sichtbar am Kronrand, der einen scharfen Knick macht, als auch auf Röntgenbilden. Ebenso bei Rehepferden mit Verbindungstrennung zum Hufbeinträger.
Die Theorie (Pete Rameys) ist ja, dass logischerweise ein Hufbeinträger unter Belastung und damit dauerhaftem Zug niemals in der Lage ist, noch einmal den Abstand zur Zehenwand zu verringern bzw das Hufbein nochmal in der Hufkapsel nach oben wandern zu lassen. Das deckt sich mit der Auffassung der Schulmedizin - Hufbeinabsenkungen und Rotationen sind einfach irreparabel. Es gibt keine Beispiele bei denen Verbesserungen zu verzeichnen sind. Pete Ramey sagt nun, um den HBT zu entlasten, braucht das Hufbein eine Unterstützung von unten - da gibt es nur die Sohle. Je dicker und "unnachgiebiger" sie ist, desto eher kann sie diese Aufgabe leisten (natürlich aber kann sie niemals die Aufgabe des Hufbeinträgers übernehmen/ihn ersetzen!!!). Wird der HBT entlastet, und die Sohle "drückt" die inneren Strukturen hoch, hat der HBT die Möglichkeit den Abstand zur Zehenwand zu verringern und das Hufbein wandert wieder in der Hornkapsel nach oben.
Ist jetzt sehr laienhaft beschrieben, aber ich denke es ist zu verstehen. Er hat auf seiner Webseite Röntgenbilder, die beweisen, dass das Hufbein tatsächlich wieder weiter nach oben gewandert ist. Ich hielt das anfangs für einen Fake, bis meine Bearbeiterin von "ihrem" Rehepferd hat Kontrollröntgenbilder hat machen lassen, mit gleichem Ergebnis!
Ich habe auch schon sehr lange mit der Tierärztin unseres Stalles drüber gesprochen (die hat sich infolgedessen Rameys sämtliche Veröffentlichungen auf seiner Webseite rein gezogen) und sie ist auch sehr überzeugt davon.
Mit Sohlenpolster war der Begriff wohl echt ungünstig gewählt, gemeint war einfach eine Unterstützung.
Ja genau, Zehenabweiser = Onkel, und da wo keiner ist = Zehenrichtung. Mit Zehenkante rund meinte ich, dass sich das Pferd vorne keine gerade Kante anlaufen sollte, die vorgibt in welcher Richtung es abrollt, sondern der Tragrand in einem runden Bogen verlaufen sollte, sodass das PFerd gleichermaßen in jede Richtung abrollen könnte.