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Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht

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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #45 am: 15. Juli 2010, 08:44:23 »
"Ich für meinen Teil messe den Erfolg einer Bearbeitungsmethode einfach nur noch daran, wie mein Pferd damit leben kann - es kann ja nicht Sinn der Sache sein, wenn ein Pferd auf ewig fühlig läuft  
Mit der neuen Methode läuft er toll. Naja, würde, wenn er nicht sehnenplatt wäre "

Das soll jetzt gar nicht so ketzerisch klingen wie es vielleicht tut. Hast du mal über nen Zusammenhang nach gedachte, wenn ein Pferd seine Füße nicht so spürt (dicke Sohle), sie vielleicht anders benutzt und dann die Sehne überstrapaziert? Ist die Bearbeitung an den Sehnenschaden angepasst? Welche Sehne ist betroffen, tiefe Beugesehen oder gemeinsame Strecksehne?
Wie ist denn die Huf-Fesselachse?

Wie schon mal geschrieben, natürlich sollte ein Pferd niemals auf ewig fühlig laufen. Das wäre nun überhaupt nicht im Sinne des Erfinders. Ich kann ja nur von mir sprechen, ich hab ein Pferd was lange fühlig lief (hier haben aber vorher auch die Eisen schon nicht mehr an der extremst dünnen Hufwand gehalten), hier hat es 1,5 Jahre gedauert. Natürlich darf sie keine schmerzen haben, es wurden lang Paddockschuhe usw. eingesetzt, die langsam und behutsam "abgesetzt" wurden.Jetzt läuft sie topp (Sand, Beton, Flusskieselauslauf u. Weide).

Skessa war anfangs auch extrem empfindlich. Darauf muss man eingehen (Wege gut aussuchen, auch mal zum Schonen stehen lassen etc.). Jetzt hat sie super dicke Wände bekommen und läuft sehr gut. Trotzdem kriegt sie bei groben Schotter die Hufschuhe drauf, weil ich da ein besseres Gefühl hab.

Ich bin mal gespannt ob Anni am Wochenende Bilder von Gannys Hufen mitbringt.  :happy: ;)

 
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EscyKane
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #46 am: 16. Juli 2010, 01:24:06 »
Stephanie: Hey du! Danke erstmal für die ausführlichen Antworten, muss jetzt dringend ins Bett aber morgen werd ich drauf antworten! ;-)

Die anderen: Danke erstmal  :rotw: Ja, pro-barhuf.de kenne ich, ist ein toller Einstieg, diese Seite. Allerdings ist mir die Autorin in einigen Fällen zu ideologisch und richtet sich meines Erachtens teilw. etwas krass nach ein paar wenigen Bearbeitungsregeln. Soll heißen, es werden immer dieselben 3, 4 Schemata auf jeden Huf angewendet ungeachtet dessen individueller Probleme. Ich denke dass man diese Bearbeitungsregeln generell durchaus gebrauchen kann, jedoch nicht ausschließlich und vor allem sollte man doch immer wieder kritisch überprüfen, ob es noch vorwärts geht oder ob man nicht besser mal von diesen Standards abweichen sollte.
Sie nimmt ja zB rigoros alles "überflüssige" Material weg - Zerfallshorn der Sohle, bis auf den "lebenden" Teil, und kürzt dann die Wand nach diesem Vorbild. Ich würde die Sohle jedoch weitgehend in Ruhe lassen, wenn keine Korrekturen anfallen.

Stefanie: Ja, Horn ist natürlich tot. Mit lebendig meinte ich einfach nur, dass es noch fest und elastisch ist, während das Zerfallshorn ja keine wirkliche Funktion mehr übernimmt und sich leicht wegkratzen lässt. Mir ist auch bewusst, dass die Entstehung von Zerfallshorn stark von der Witterung abhängt, bei Regen weicht das Horn auf und wird bröckelig. Ich hab aber die Erfahrung gemacht, dass zumindest Horn, das NICHT so bröckelig ist, auch immer noch gebraucht wird, und niemals weg geschnitten werden sollte. Was im Umkehrschluss aber nicht heißen soll, dass alles bröckelige immer weg muss.

Zur Sehne: Also mein Pferd setzt in keinster Weise seine Hufe unbedacht auf. Er ist immer noch sehr vorsichtig, viel vorsichtiger als zu seiner Zeit mit Eisen. Genauso die Stute einer Freundin, die regelrecht aufgestampft ist, als sie noch Eisen hatte. Sie "cruncht" jetzt fast, geht also auch über dicken Schotter weitgehend ohne Wegzucken. Das finde ich gut so, sie holzt ja nicht dadurch sondern macht durchaus etwas kürzere Schritte. Meiner ist eh noch nen Tick fühliger.
Klar, wenn ich bewusst Wege mit viel Schotter wege, gibts Hufschuhe, wenn ich auch traben und galoppieren will. Momentan ist ja Schritt angesagt, da versuche ich auf Schuhe so gut es geht zu verzichten (zwecks Training der Hufe), wähle aber auch keine Extremwege (harter Untergrund mit einzelnen groben Steinen drauf), wohl aber feine Kieswege und Betonwege mit kleinen Steinchen drauf. Ich schau halt wie das Pferd läuft.  ;)
Huf-Fesselachse ist absolut in Ordnung hinten, ich hab mit dem TA gesprochen wegen Sehnen-Beschlag, den hielt er aus diesem Grund auch für völlig unnötig. Betroffen sind oberflächliche Beugesehne und ein Gleichbeinband in der Fesselbeuge. Bei beiden Schäden ist die URsache ziemlich sicher bekannt (Vertreten mit Zehe auf einem Ast und Runterfedern des Ballens mit Überdehnung der Fessel, sowie Ausschlagen gegen die Boxenwand). Wie er sich die Rückfälle zugezogen hat ist noch unklar. Da er aber jetzt deutlich vorsichtiger läuft als früher mit Eisen, kann ich mir nicht vorstellen dass er sich die durch unachtsames Laufen zugezogen hat.

Und noch kurz zu der Sohlengeschichte: natürlich ist der Hufbeinträger dazu da, das Hufbein in der Kapsel aufzuhängen. Aber bei vielen PFerden scheint das Hufbein echt nach unten gewandert zu sein - sichtbar am Kronrand, der einen scharfen Knick macht, als auch auf Röntgenbilden. Ebenso bei Rehepferden mit Verbindungstrennung zum Hufbeinträger.
Die Theorie (Pete Rameys) ist ja, dass logischerweise ein Hufbeinträger unter Belastung und damit dauerhaftem Zug niemals in der Lage ist, noch einmal den Abstand zur Zehenwand zu verringern bzw das Hufbein nochmal in der Hufkapsel nach oben wandern zu lassen. Das deckt sich mit der Auffassung der Schulmedizin - Hufbeinabsenkungen und Rotationen sind einfach irreparabel. Es gibt keine Beispiele bei denen Verbesserungen zu verzeichnen sind. Pete Ramey sagt nun, um den HBT zu entlasten, braucht das Hufbein eine Unterstützung von unten - da gibt es nur die Sohle. Je dicker und "unnachgiebiger" sie ist, desto eher kann sie diese Aufgabe leisten (natürlich aber kann sie niemals die Aufgabe des Hufbeinträgers übernehmen/ihn ersetzen!!!). Wird der HBT entlastet, und die Sohle "drückt" die inneren Strukturen hoch, hat der HBT die Möglichkeit den Abstand zur Zehenwand zu verringern und das Hufbein wandert wieder in der Hornkapsel nach oben.
Ist jetzt sehr laienhaft beschrieben, aber ich denke es ist zu verstehen. Er hat auf seiner Webseite Röntgenbilder, die beweisen, dass das Hufbein tatsächlich wieder weiter nach oben gewandert ist. Ich hielt das anfangs für einen Fake, bis meine Bearbeiterin von "ihrem" Rehepferd hat Kontrollröntgenbilder hat machen lassen, mit gleichem Ergebnis!
Ich habe auch schon sehr lange mit der Tierärztin unseres Stalles drüber gesprochen (die hat sich infolgedessen Rameys sämtliche Veröffentlichungen auf seiner Webseite rein gezogen) und sie ist auch sehr überzeugt davon.
Mit Sohlenpolster war der Begriff wohl echt ungünstig gewählt, gemeint war einfach eine Unterstützung.

Ja genau, Zehenabweiser = Onkel, und da wo keiner ist = Zehenrichtung. Mit Zehenkante rund meinte ich, dass sich das Pferd vorne keine gerade Kante anlaufen sollte, die vorgibt in welcher Richtung es abrollt, sondern der Tragrand in einem runden Bogen verlaufen sollte, sodass das PFerd gleichermaßen in jede Richtung abrollen könnte.
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #47 am: 16. Juli 2010, 09:03:39 »
Bei Rehepferden gebe ich dir recht, da soll die Sohle tatsächlich tragen, weil der Hufbeinträger bei Rehe ja seine Funktion aufgibt, er kann also nciht mehr tragen. Hier ist es das geringere Übel.

Herr Biernat vertritt die Theorie (wird mittlerweile langsam von der Veterinärmedizin auch mit aufgenommen), dass das Hufbein nicht rotieren kann. Das Hufbein mit der anhängenden Gliedmaße, den sehnen und Bändern kann niergendswo hin. Wir sprechen daher von einer Hufkapselrotation. Das trifft meines Erachtens nach logischer Überlegung und sezierung eines PFerdebeins unter genauer beobachtung wie die Sehnen, Bänder und Knochen mit einander verwunden sind, den Kern besser. Der Hufbeinträger gibt die Funktion auf, die Hornkapsel hat keinen Halt mehr und driftet nach außen ab (weg des geringeren Widerstandes).
Das von dir beschriebene Röntgenbilder sind die Hufkaspelrotionen (bei uns im Sprachgebrauch), auch hier gibt es bei uns viele Röntenbilder, dass man diese Kaspelrotation gut in den Griff kriegt und wieder rückführen kann mit entsprechender Bearbeitung. Ich hab da schon viele Fälle gesehen.

Ist dies der Fall muss ich natürlich eine zeitlang die Sohle mittragen lassen, hier habe ich gar keine andere Wahl.

Auch wenn ich ausgebrochene Wände, spalten etc. habe gibt es genug Fälle wo es sinnvoll ist, die Sohle in die Tragfähigkeit mit einzubeziehen. Nur bei einem gesunden Huf, sollte die Sohle nicht mittragen müssen. Auch die meisten kranken Hufe, sollten so rehabilitiert werden, dass die Sohle nicht tragen muss und nicht den Druck unmittelbar auf den Knochen gibt.

Aber Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Oder nach Biernats Worten gesprochen "die einzige Regel ist, dass es keine Regel gibt"...

Ach je länger ich mich damit befasse, desto spannender finde ich die ganze Sache.

@ Escy, ich wollte dir nichts unterstellen. Ich kenn dich und das Pferd ja nicht. Ich hab nur gerade aktuell ein Pferd im Stall mit massiven Sehnenproblemen, was meines Erachtens einfach viel zu flach steht und von der Hufbearbeiterin keine Rücksicht auf die Situation mit der Sehne genommen wird, idealbild vom Huf wird hingezimmert, aber nicht weiter drüber nachgedacht das oben das Pferd weiter geht.  ;)
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EscyKane
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #48 am: 16. Juli 2010, 15:01:33 »
Hallo!
Hihi da hab ich heut Nacht ja doch noch fast alles geschrieben, was ich schreiben wollte. Naja der Klausur hats nicht geschadet, die lief bestens  :D

Kein Problem ich hab das auch nicht als Angriff verstanden  ;D Also ich kann mir wirklich nicht vorstellen dass Freixes Hufsituation sich negativ auf die Sehnen auswirkt. Ich hab wie gesagt damals mit meinem Schmied gesprochen, ob er einen speziellen Beschlag für sinnvoll hält, als er den Fesselträgerschaden hatte. Er meinte direkt, er glaubt nicht dass das nötig ist, obwohl er sonst eigentlich recht gern mal teure Spezialbeschläge verkauft. Dann hat er sich noch mit dem behandelnden Klinik-TA rückgesprochen und endgültig gesagt dass das absolut unnötig ist und ich ihn am besten während der Rekonvaleszens barfuß lasse. Einen die Trachten untersützenden Beschlag hätte er nur bei Durchtrittigkeit oder Bewegung auf weichen Böden in Betracht gezogen.
Außerdem bin ich ja selbst absolut hufparanoid, da meine frühere Reitbeteiligung die allerschlimmsten Hufe hatte, die man sich vorstellen kann, total platt, keine Sohlenwölbung, extrem deformierte Wände durch untergeschobene Trachten, die schon beinahe waagerecht verliefen. Ich hab von meinem Pferd seit Kauf alle 2 Monate Huffotos gemacht um überprüfen zu können, wie sich die Hufsituation entwickelt.
Ich hab das Biernat-Buch mehrfach gelesen, genauso wie viele Strasser-Artikel und das Buch "Hufbalance" und mich letztens durch mehrere Webseiten gearbeitet. Ich bin auch nicht total Pro-NHC oder anti-Biernat. Bei uns gings mit dem halt garnicht und ich find auch viele seiner Ansätze nicht ganz schlüssig, wenn auch das meiste recht sinnig zu sein scheint.

Zitat
Herr Biernat vertritt die Theorie (wird mittlerweile langsam von der Veterinärmedizin auch mit aufgenommen), dass das Hufbein nicht rotieren kann. Das Hufbein mit der anhängenden Gliedmaße, den sehnen und Bändern kann niergendswo hin. Wir sprechen daher von einer Hufkapselrotation. Das trifft meines Erachtens nach logischer Überlegung und sezierung eines PFerdebeins unter genauer beobachtung wie die Sehnen, Bänder und Knochen mit einander verwunden sind, den Kern besser. Der Hufbeinträger gibt die Funktion auf, die Hornkapsel hat keinen Halt mehr und driftet nach außen ab (weg des geringeren Widerstandes).
Also ich bin eigentlich immer davon ausgegangen dass es in beide Richtungen verläuft - logischerweise bietet das Horn weniger Widerstand als der Komplex aus mit Bändern und Sehnen stabilisierter Knochen, und logischerweise treten hier dann auch die stärkeren Deformationen auf. Deutlich zu sehen ja auch an den Falten im Horn im oberen Zehenbereich. Dennoch zeigen ja viele Röntgenbilder, dass die Achse der Knochen sich verändert, also der Winkel Hufbein zu Kronbein kleiner wird. Das geht ja nur, wenn das Hufbein tatsächlich rotiert.

Nach meiner Bekannten (Vet-Medizinerin) gibts in der konservativen Tiermedizin keinen Nachweis der Verbesserung einer Hufbeinrotation oder -absenkung, sprich es gilt, dass dies irreparabel ist. Ich gehe eigentlich davon aus, dass sie da auf dem aktuellen Stand ist, da sie sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit Hufrehe beschäftigt.

Zitat
Auch wenn ich ausgebrochene Wände, spalten etc. habe gibt es genug Fälle wo es sinnvoll ist, die Sohle in die Tragfähigkeit mit einzubeziehen. Nur bei einem gesunden Huf, sollte die Sohle nicht mittragen müssen. Auch die meisten kranken Hufe, sollten so rehabilitiert werden, dass die Sohle nicht tragen muss und nicht den Druck unmittelbar auf den Knochen gibt.
Hm also das find ich unsinnig. Wieso ist etwas im "Normalfall" schlecht, was sich in zig Problemfällen als sehr gute Lösung herausgestellt hat?
Außerdem würde das ja eine evolutive Fehlentwicklung bedeuten, denn in freier Wildbahn lebende Pferde tragen einen Großteil der Last mit der Sohle.
Ich sag auch nicht dass die Sohle unbedingt mittragen MUSS - für mich ist es nur schlicht totaler Unfug, ständig an der Sohle herum zu schnitzen um einen Tragrand herzustellen, und das wo das Pferd ohnehin schon auf dem Zahnfleisch läuft. So wie sich das bei den etlichen Pferden in unserem Stall darstellt, die auf barfuß (nach NHC) umgestellt werden, ist es so, dass die zunächst viel Sohlenhorn produzieren und es auch brauchen. Die Sohle trägt in großen Teilen mit, wächst fast komplett runter. Mit fortschreitender Anpassung an das Barfußleben geht der Anteil der mittragenden Sohle von allein zurück - was sicherlich auch auf die immer besser werdende Sohlenwölbung zurückgeht. Vom Strahl aus wird tragende Bereich der Sohle zum Tragrand hin immer schmäler, bis irgendwann nur noch 5-10mm rund um die weiße Linie mitträgt. Irgendwann, wenn das Wandhorn eine ausreichende Dicke erreicht hat, bildet sich dann ganz von allein ein Tragrandüberstand.
Eine Stute einer Freundin (10 Jahre Eisen) hat ein Jahr lang die Sohle mittragen gehabt, und seit einigen Wochen bildet sich langsam ein Tragrandüberstand. Mein Pferd hat den jetzt hinten schon länger, während er vorne noch auf sich warten lässt, da sind aber die Hufwände auch noch sehr dünn und wenig Sohlenwölbung da.
Ich seh da echt die sinnvollste Lösung drin - solange der Huf das Sohlenhorn zum Tragen braucht, darf er es auch haben. Wenn er irgendwann genug Last mit den Wänden tragen kann, zeigt er das von sich aus an, die Sohle bröckelt ab, angefangen meist in den Ecken der Eckstreben. Mein Biernat-HO hat damals leider rigoros seinen Tragrandüberstand durchgesetzt was benahe in einer Lederhautentzündung endete. Allgemein find ich dass Biernat-HO dazu neigen zu viel weg zu schneiden und zu früh viel an den Hufen korrigieren, statt ein frisch umgestelltes Pferd erstmal nur so weit zu bearbeiten, dass es noch genug Substanz zum Laufen hat.
Hinzu kommt, dass meines Erachtens die Korrektur verbogener Hufwände deutlich schwieriger ist, wenn das Pferd allein auf dem Tragrand läuft - da wirken enorme Kräfte, 600kg Pferd, auf einen vielleicht 5mm schmalen Hornrand! Wie soll denn unter den Bedinungen sich eine Wand noch aufrichten lassen? Naja wie gesagt, ich war eine zeitlang 100% von Biernat überzeugt und fand alles totaaaal schlüssig. Nach dem mangelnden Erfolg bei der Umstellung meines Pferdes hab ich mir über so einige Dinge Gedanken gemacht, und finde sie teilweise inzwischen ziemlich unsinnig.

Aber ich stell nachher erstmal Huffotos von meinem Pferd ein ;-)
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #49 am: 16. Juli 2010, 15:07:23 »
wenn das für Le Soleil in Ordnung ist - ist ja ihr Hufethread.   :nick:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #50 am: 16. Juli 2010, 15:19:01 »
Es soll keine Lösung sein, dass die Sohle mitträgt, höchstens eine Übergangslösung. Wenn die Wand weggebrochen ist, der Huf an Rehe leidet, dann kann die Wand nicht tragen. Laufen muss das Pferd trotzdem, also wird die Sohle herangezogen, weil es nicht anders geht.

Zu der evolutionären Fehlentwicklung fällt mir folgendes ein; Guck dir Zebrahufe an, oder die von mongolischen Steppenponys. Die tragen mit dem Tragrand, sind meines Erachtens auch die einzigen die ran ziehen kann, da es sich da noch tatsächlich um Wildpferd in ihrer ursprünglichen Landschaft, nämlich der Steppe, handelt.

Ich glaub in der Difho lagern an die 1000 Gegenbeweise, dass eine Hufkapselrotation durch gute Hufbearbeitung rückgängig zu machen ist. Die bilder die ich kenne zeigen keinen veränderte Achse beim Hufbein, zum Kronbein, zumindest nicht bei "frischer rehe". Das Konstrukt wird ja oben von der gemeinsamen Strecksehne und unten von der tiefen Beugesehne gehalten.
Wird natürlich an der deformierten schnabelnden Rehezehe nicht richtig bearbeitet können sich irgendwann schon die Gelenkspalten verändern, das das Pferd ja nicht mehr richtig abfussen bzw. stehen kann (dauernd Druck und Zug = Zahnspangeneffekt).

Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass du der Meinung bist die Difho Leute nehmen zu viel von der Sohle. Also wir kriegen ständig eins aufs Deckelchen, falls wir das mal machen. Ich kann ja nun nicht auf teufel komm raus, nen tragrandüberstand herstellen, wo mir das Sohlenniveau gar nicht ausreicht. Wenn du kurz vor ner Lederhautentzündung stands ist das echt krass... geht gar nicht. Ich lerne das so, dass man bei nem frischen Barhufgänger lieber zu wenig macht als zu viel, und sich darauf beschränkt hebelnde Wände zu reduzieren. Sohle wird da erstmal gar nicht weg genommen...

Darf ich fragen, was du unsinnig findest? Ich mein ist ja nicht alles schlecht, nur weil man an den falschen Bearbeiter gekommen ist (die gibts ja leider von jeder Fraktion).
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EscyKane
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #51 am: 16. Juli 2010, 15:41:01 »
Muriel, für Frezis Hufe gibts nen Extra Thread ;-)

Zitat
Ich glaub in der Difho lagern an die 1000 Gegenbeweise, dass eine Hufkapselrotation durch gute Hufbearbeitung rückgängig zu machen ist. Die bilder die ich kenne zeigen keinen veränderte Achse beim Hufbein, zum Kronbein, zumindest nicht bei "frischer rehe". Das Konstrukt wird ja oben von der gemeinsamen Strecksehne und unten von der tiefen Beugesehne gehalten.
Wird natürlich an der deformierten schnabelnden Rehezehe nicht richtig bearbeitet können sich irgendwann schon die Gelenkspalten verändern, das das Pferd ja nicht mehr richtig abfussen bzw. stehen kann (dauernd Druck und Zug = Zahnspangeneffekt).
-> Ich hab auch nur die Schulmedizin gemeint, nicht die DifHO ;-)
-> Dass sich die Hufachse erst sekundär aufgrund der veränderten Fußung verändert kann schon sein. Ich weiß nicht ob die entsprechenden Bilder, die ich im Kopf habe, eine frische Rehe zeigten.
-> Ändert aber nix an der Tatsache dass es sinnvoll ist, da die Sohle zum Tragen heran zu ziehen.

Zitat
Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass du der Meinung bist die Difho Leute nehmen zu viel von der Sohle. Also wir kriegen ständig eins aufs Deckelchen, falls wir das mal machen. Ich kann ja nun nicht auf teufel komm raus, nen tragrandüberstand herstellen, wo mir das Sohlenniveau gar nicht ausreicht. Wenn du kurz vor ner Lederhautentzündung stands ist das echt krass... geht gar nicht. Ich lerne das so, dass man bei nem frischen Barhufgänger lieber zu wenig macht als zu viel, und sich darauf beschränkt hebelnde Wände zu reduzieren. Sohle wird da erstmal gar nicht weg genommen...
Zitat
Darf ich fragen, was du unsinnig findest? Ich mein ist ja nicht alles schlecht, nur weil man an den falschen Bearbeiter gekommen ist (die gibts ja leider von jeder Fraktion).
Ok dazu kann ich nichts sagen, wie das heute aussieht. Mein HO-Versuch war von 2006 (glaub ich), und da wurde definitiv zu viel geschnitzt! Ich stell nachher Fotos ein, da kannste dich von überzeugen.
Vielleicht sieht man das heute ja anders. Aber auch im Buch stehts ja drin, dass man durch Ausschneiden einen "senkrechten Innentragrand" herstellt. Das ist meines Erachtens wie gesagt unnötig da der sich von selbst bildet sobald der Huf kräftig genug ist nur mit der Wand zu tragen.
Auch die teilweise recht massive Beraspelung der Hufwände von außen gefällt mir nicht. Ich seh dann öfter Fotos im Huftagebuch des DifHO oder auf privaten Seiten von HOs, wo angeblich eine enorme Verbesserung der Hornrillen zu sehen sein soll, aber ich denk mir nur, ja klar, wurden ja auch weggeraspelt  :-X Und dass die Hornrillen nach unten hin stärker werden und sich zunächst weiter oben ein eher glattes Bild der Hornwand zeigt, heißt noch nicht, dass sie im unteren Bereich nicht wieder enorme Rillen bilden würde (sofern sie da nicht durch kosmetik weggeraspelt worden wären).

Genaueres kann ich dir jetzt nicht sagen, was ich unschlüssig finde, da es schon länger her ist, dass ich das Buch das letzte Mal gelesen habe. Ich weiß nur dass mir beim zweiten Lesen dann etliche Dinge unlogisch vorkamen, die ich beim ersten Lesen noch logisch fand. Hab sie mir aber leider nicht aufgeschrieben.


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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #52 am: 18. Juli 2010, 11:57:45 »
das Buch entspricht nicht dem neusten Stand. Da ist vieles mittlerweile relativiert.

Außerdem sollte es keine Bearbeitungsanleitung sein. Wie gesagt, es gibt Momente wo die Herstellung des Innentragrands sinnvoll ist und es gibt situationen wo es kontraproduktiv ist.

Bilder hab ich gesehen, find ich jetzt auch nciht wirklich gut, ehrlich gesagt...
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EscyKane
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #53 am: 18. Juli 2010, 12:46:28 »
Zitat
Das Buch entspricht nicht dem neusten Stand. Da ist vieles mittlerweile relativiert.

Außerdem sollte es keine Bearbeitungsanleitung sein.
Ich habs auch nicht als solche aufgefasst und brav meine Pfoten vom Pferd gelassen.  ;) Trotzdem erklärt es ja die Vorgehensweise eines HOs bei diesem oder jenem Problem.

Was genau findest du nich gut? Schreib doch mal was dazu in die Box.
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Le Soleil
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #54 am: 08. September 2010, 12:24:58 »
Mein HO ist gerade im Auslandsurlaub, deswegen würde ich von euch gerne einen Rat hören.

Die Hufe von Ganny wurden vor fast 2 Wochen wieder bearbeitet. Das Foto unten vom linken Hinterhuf ist einen Tag nach der Bearbeitung aufgenommen wurden. Der HO hat selber nicht gesagt, dass irgendwas in der Hinsicht am Huf wäre.

Vor ein paar Tagen habe ich entdeckt, dass die Ballen etwas gerötet waren (im Foto mal rot eingekreist, wo die Stellen sind). Sieht aus wie ein leichter Bluterguss (werde morgen mal ein neues Foto machen, da dieses hier ja fast 2 Wochen alt ist). Er geht nicht lahm, aber wenn ich ganz derb mit dem Finger drauf drückte, nimmt er den Huf weg.

[EXTERNER BILDLINK ⤤
http://i51.*******/hx6esl.jpg


Hier noch mal der Huf 1 Tag nach der Bearbeitung:
[EXTERNER BILDLINK ⤤
http://i51.*******/30048bc.jpg


Es kommt wahrscheinlich von zuviel Druck, oder? Könnte es vom Barhuflaufen (auf Steinen) kommen?
Er läuft derzeit auch recht fühlig. Obwohl er bei der vorletzten Berabeitung beim Hufzangentest null regaiert hat.

Werde demnächst also erst mal nur noch mit Hufschuhen reiten.

Was meint ihr was es ist und kann ich irgendwie Abhilfe schaffen?
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #55 am: 08. September 2010, 13:17:56 »
also ich seh jetzt mal an den ballen nichts schlimmes. Wenn du da derb drauf drückst ist klar, dass er den Huf weg nimmt  ;)
Allerdings kommt es mir vor als wäre extrem viel am Strahl weggenommen worden. Hat der noch Bodenkontakt? War der extrem faulig vorher?
Wenn ich mich recht erinnere kommt mir der huf aber schon bißchen breiter vor!
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Le Soleil
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #56 am: 09. September 2010, 00:27:16 »
Das Foto ist entstanden, bevor die Rötung auftrat, deswegen sieht man auf dem Foto hie rnichts. Ich versuche die Tage mal ein aktuelles zu machen.

Er hat beim Strahl nur das faulige/lose weggenommen. Bodenkontakt hat er noch.

Dies mal bin ich schon froh, wie gut der Strahl aussieht, wenn ich bedenke, wieviel vorher weggeschnitten werden musste.

Zum Vergleich der selbe Huf nach der ersten Bearbeitung, ist jetzt etwa 3 Monate her:

[EXTERNER BILDLINK ⤤
http://i55.*******/2jbmsjr.jpg


Was mir halt gar nicht gefällt, ist das Ganny immer fühliger läuft  :-[ Ich hab die Vermutung es bekommt ihm nicht, dass so viel von der Sohle weggenommen wird.
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strizi
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #57 am: 09. September 2010, 06:41:50 »


Was mir halt gar nicht gefällt, ist das Ganny immer fühliger läuft  :-[ Ich hab die Vermutung es bekommt ihm nicht, dass so viel von der Sohle weggenommen wird.


das hab ich mir beim betrachten der fotos als erstes gedacht - das da doch ziemlich massiv an der sohle rumgeschnitzt wurde..............
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lindalotze
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #58 am: 09. September 2010, 07:30:31 »
So wie Strizi gings mir auch.
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #59 am: 09. September 2010, 08:19:11 »
ja das ist viel, vor allem die Rinnen vor dem Tragerand sind komisch..
Und auf die Zange hat er gar nicht reagiert?
Was natürlich auch immer zur Fühligkeit beiträgt ist das extrem nasse Wetter. die Hufe sind weicher und laufen sich somit schneller ab. Auch das muss man bißchen beachten beim reiten gehen.
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