wie bei allen Übungen von Alexandra steckt da mehr drin als es zuerst den Anschein hat.
dh wenn sie noch nicht gerade neben Dir anhalten kann, kann sie das noch nicht. Das zu übergehen, indem Du sie nur im Roundpen am Rand arbeitest, bringt Dir an Trainingseffekt - nichts.
Genausowenig wie ein Pferd im Roundpen balanciert laufen lernen kann.
dh. es kommt nicht darauf an,
dass sie neben Dir anhält, sondern
wie sie anhält, und wie Du damit umgehst. Das "Zurückfüttern" ist dabei kein Muss, sondern eine Möglichkeit, das Pferd an die Position zu platzieren, wo das perfekte Pferd beim Anhalten
wäre. Das "Wie" verbessert sich dann mit steigender Übung und Wiederholung - eben durch die Übung selbst und die inneliegende Logik.
Mögliche Ursachen, die das Anhalten erschweren:
1. Deine eigene Position - zu weit hinten? Wenn Du zu weit hinten gehst, wird sie sich für den Click und das Futter zu Dir umdrehen - voila, sie dreht.
2. Der Zeitpunkt vom Click
Ich setze den Click auf den Moment, wo
mein Fuss an der Pylone ankommt. Egal was das Pferd gerade tut (ok fast egal
) und wo es genau ist. Ich möchte den Pylon mit dem Click und mit meiner Person assoziieren.
dh der Ablauf ist
gehen
Fuss landet an Pylon
während des Clicks holt meine Hand das Futter raus und dreht sich zum Pferd um zu füttern.
3. Die Fütterungstechnik
wenn ich zb links herum gehe und mein Pferd ist rechts von mir, füttere ich mit der
linken Hand. Das bedeutet dass ich mich zum Pferd komplett herumdrehe wenn ich füttere und damit ein deutliches optisches Signal (frontal angucken) setze zum Anhalten.
Zuerst würde ich also empfehlen, diese drei Punkte zu kontrollieren. Alle drei zusammen signalisieren dem Pferd
stehenbleiben
Futter
Das Zurückfüttern kommt "im Notfall" zum Einsatz, wenn das Pferd komisch steht, oder mich seitlich ein wenig überholt. Es muss nicht bei jedem Click sein, sondern nur wenn es zur Positionsfindung nötig ist.
man soll sichs ja so einfach wie möglich machen.
hm, soll man das ?
natürlich kannst Du das so machen, also mit äusserer Begrenzung und dann abbauen usw. Aber dann ist es eine andere Übung und hat vermutlich auch andere Ergebnisse, weil sie durch einen anderen Prozess erreicht wurden.
Alexandra sagt immer: Je länger du mit einer Übung arbeitest, desto mehr Gutes bringt sie Dir.
Und spricht gelegentlich auch gerne von "tausend Wiederholungen". Anfangs hielt ich das für einen Scherz
aber es ist wirklich wahr. Erst wenn Du eine Zeitlang mit einer Übung zugebracht hast, kommen ihre "Benefits", die guten Auswirkungen, wirklich zum Tragen. Da geht es nicht darum "Been there, done that", um es auch getan zu haben.
Es bildet eine Basis, mit der man in vielen Bereichen gut arbeiten kann.
Und den meisten Pferden wird diese Arbeit erstaunlicherweise auch nicht langweilig. Ich habe festgestellt dass sie die Vorhersagbarkeit, die Wiederholungen, die Muster in der Arbeit wirklich mögen. Dann fangen sie an, vorauszugreifen - und genau das ist es, was uns zum nächsten Trainingsschritt bringt.