Das Kleben hat ja durchaus ganz unterschiedliche Ursachen, ein paar wurden ja schon genannt.
Zum einen ist es das Unvermögen tatsächlich auf der gebogenen Linie zu laufen, weil das Pferd sich auf die innere Schulter stützt und sich auch optisch am Menschen anlehnt.
Was ein gängiger Fehler ist, den man sehr selten selbst bemerkt, ist dass man das Pferd, ohne es zu wollen, durch seine eigene Körpersprache zu sich her zieht. Verändert man dann die Position und die Körperhaltung, verstehen die meisten Pferde schnell, dass sie raus gehen sollen.
Sowas kann man aber nur feststellen wenn man das mal auf Video sieht
Dann kommt natürlich dazu dass manche Pferde sich nicht weit vom Leckerliebeutel entfernen wollen.
(Bei Jack hab ich alles zusammen
)
da hab ich erstmal kleinkleinschrittig das Verlagern der Balance gearbeitet, erst im Stand, dann im Gehen, dann langsam das "Raus".
Für das "von mir weg" habe ich zb das "Go out", also von mir weggehen zu einer Pylone hin, geübt. Aktuell üben wir das Rückwärts weg von mir.
Trotzdem fällt ihm das Rausgehen an der Longe immer noch wahnsinnig schwer. Ich würde sagen, er hat es jetzt verstanden, aber ich fange bei jeder Longeneinheit da wieder von vorne an, obwohl ich jetzt fast drei Jahre daran arbeite
Aber wenn er mal draussen ist, kann er es zumindest jetzt einigermaßen halten.
Ein anderer Ansatz ist deshalb auch, dass das Pferd schon auf der Zirkellinie steht, und ich mich entferne, und dann das Signal zum Antreten nach vorne gebe. Das setzt aber auch wieder viel voraus.
wenn er steigt - wieviel Auslauf hat er denn zur Zeit? Bewegungsmangel führt ja doch oft zu etwas *hust* Überschwang.
Alexandras "3Flip3" - Übung setzt da auch an der Schulterbalance an. Dem Pferd fällt es leichter, die Schulterbalance zu verändern, wenn es in Stellung geht (gleicher Gedankenansatz wie beim LK, aber eben "freiheitlicher". )
Wenn Du demnächst kommst, kann ich Dir das mal zeigen.
Was uns auch geholfen hat, war eben das aufbauen einer inneren Bande aus Pylonen, und ja, bei uns sind sie auch alle erstmal durch die Gegend geflogen
Franzi hat das dann mit Jack sehr schön beim Kurland-Kurs erarbeitet, irgendwo hab ich einen Film dazu, aber der ist zu groß um ihn hochzuladen. Müssen wir hier gucken.
Beim Führen kann man schon üben, bewusst geradeaus zu gehen. Sich selbst fokussieren auf einen Punkt, damit man auch gerade geht. Pferd sollte auf leichtem Abstand am durchhängenden Strick Deinem Weg folgen (das ist keine Voraussetzung, sondern das Ziel). Das kann man auch wieder gut in kleine Einheiten zerlegen.
Und dann würde ich am Kopfsenken arbeiten, erst im Stehen, dann im Führen, dann langsam auf Abstand gehen bis Du es in die Longenarbeit übernehmen kannst.