Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

Reaktion bei gefährlichem Verhalten

  • 39 Antworten
  • 9815 Gelesen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

cännsi
*

Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« am: 17. Dezember 2009, 20:12:05 »
Nachdem ich ja in diversen Foren "fremdgehe" :wink: stolperte ich heute über ein Thema, das ganz selten einmal auch uns betrifft.

In einem Forum wurde das Thema angesprochen, wie Pferdebesitzerin ihr Pferd wieder dazu bringt, dass es sich in Rüpelphasen wieder "unterordnet". Da war dann von "einmal gründlich einen vorm Latz knallen, wenn sie beißt, ausschlägt" usw die Rede. oder auch: "jag sie solange mit der Peitsche, bis sie merkt, dass sie Ruhe hat, wenn sie nicht mehr ausschlägt" :?  :?  Nun gut - diese Einstellung ist ja in Clickerkreisen gsd überhaupt nicht spruchreif - mir ist richtig die Gänsehaut aufgestiegen, als ich das gelesen hab :?

Allerdings: Wie würdet ihr reagieren bzw. wie reagiert ihr, wenn es doch einmal vorkommen sollte, dass euch zB euer Clickerpferd beißt oder auch mal nach euch schlägt. Die einen oder anderen werden zum Glück noch nie in diese Situation gekommen sein, aber bei uns ist es schon mal vorgekommen. Ob nun aus Übermut oder Frust :?:  - es kam zumindest absolut überraschend und ich konnte es auch gar nicht einschätzen, an was das gelegen hat. Schmerzen waren es sicher keine...sie lief einfach frei neben mir her und auf einmal :twisted: Abgesehen davon, dass es ein absolutes NO-GO ist, ist Sicherheit ja oberstes Gebot.

Ich wende in unserem Alltag keine Strafe mehr an, aber wäre sie in diesem Fall angebracht? Aus Unsicherheit habe ich nichts gemacht (hätte sie sowieso nicht erwischt :roll:  ), bin stehen geblieben und hab sie ein paar Schritte rückwärts treten lassen. Ist jetzt auch schon eine Weile her, aber was machen, wenn es wieder mal in sie fahren sollte. :roll:

LG Conny
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #1 am: 17. Dezember 2009, 20:12:52 »
Zitat von: Steinchen
Hallo!

Das ist echt schwierig zu bentworten.
Ich bin in den über 30 Jahren im Umgang mit Pferden erst ein einziges Mal von einem Pferd mit den Hufen getroffen worden und da hab ich damals (vor 26 Jahren) spontan, ohne nachzudenken zurückgetreten.
Es war ein etwas über einjähriges Hafihengstlein, das am Strick vor mich hingehüpft und nach mir ausgepfeffert hatte. Er hat mich nur leicht gestreift und das ganze ging blitzschnell, ebenso meine Reaktion.
Übermut???  Schmerzen??? Frust???keine Ahnung.
Ich glaube eher, er wurde damals von hinten von irgendetwas erschreckt, wollte an mir vorbei flüchten, hing dann im Strick und wehrte halt nach hinten ab. Dabei stand ich im Weg und hinderte ihn auch noch am Strick an der Flucht.
Er kannte  viele Dinge noch nicht, hatte an dem Tag ziemlich Bewegungsstau, die Stute in der Box neben ihm rosste, die Hormone regten sich deutlich und so wirklich richtig sich Führen lassen hatte er damals noch nach alten "Regeln" "erlernt".
Ob ich heute noch spontan zutreten würde....keine Ahnung.

Wenn mich ein Pferd gezielt treten und erwischen würde......dann denke ich, wäre ich vorerst handlungsunfähig, weil körperlich beschädigt.
In einer Strafe danach sehe ich keinen Sinn, weil verspätet.

Wenn ich die Pferde untereinander beim übermütigen Toben beobachte, keilen die schon gut in Richtung Spielpartner aus, wobei ich dabei aber eigentlich nie echte Treffer sehe.

In Rangordnungsklärungen wird gezielt getreten und wenn beabsichtigt, auch getroffen, sofern der Gegner nicht bereit ist, zu weichen.
Auf solche Rangordnungskämpfe lasse ich mich erst gar nicht mit einem Pferd ein, denn wenn ich nicht "bewaffnet" wäre, würde ich unweigerlich den Kürzeren ziehen und schließlich bin ich kein Pferd und lebe mit ihm auch nicht in dem sozialen Gefüge, dass ich mir ihm gegenüber auf diese Art meinen Rang erkämpfen müsste.

Wenn mich gezielt ein Pferd schmerzhaft beißen würde, würde ich wahrscheinlich spontan reagieren und ihm Eine  klatschen, aus Reflex auf den Schmerz.....sorry.....das käme unüberlegt, ich kenne mich.
Aber im Nachhinein würde ich mich fragen, wieso die Situation entstanden ist, und wie ich daran arbeiten kann, dass mein Pferd dieses Verhalten nicht mehr zu zeigen braucht.

Wenn eine Übermutssituation so ausufert, dass das Pferd meint, ich spiele jetzt mit ihm wie ein Artgenosse und es dann in meine Richtung keilen würde, dann würde ich bei meinem, den ich kenne, ein warnendes  "na" ertönen lassen und ihn durch eine Übung vom Übermustlevel runterholen  und ihn künftig beim freien Spielen genauer beobachten, damit ich es nicht zu bunt mit ihm treibe.

Wenn ein Pferd dem Menschen gegenüber gelernt hat, ihn mit Aggressivem Verhalten in verschiedenen Situationen von sich fern zu halten, dann versuche ich Situationen zu schaffen, die das Pferd lernen lassen, dass es keinen Grund für dieses Verhalten hat.

Ob das verbesserte Haltungsbedingen sind, um Bewegungsstau und Unausgeglichen heit zu vermeiden oder ein genaues Überdenken der Anforderungen oder was auch immer. Pferde sind lebendig und keine Maschinen und deshalb versuche ich die Beweggründe zu suchen und sie zu motivieren, so dass unerwünschtes Verhalten nicht ausgelöst wird.

Sicherheit ist klar oberstes Gebot....doch ob Strafen wie Schläge der Sicherheit förderlich sind, bezweifle ich.
Wenn man nicht drumrumkommt, Verhaltensabbruch durch Körpereinsatz, um sich selbst vor Schaden zu bewahren halte ich für legitim.
Aber vorausschauendes Agieren und vorab gutes Einschätzen des Tieres und der Situation kann einen gut vor solchen Momenten bewahren und halte ich für vernünftiger.

LG, Angie
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #2 am: 17. Dezember 2009, 20:13:11 »
Zitat von: EscyKane
Ich handhabe es ähnlich.
Freixe hat mal vor längerer Zeit beim Spiel einen Anfall von Übermut gehabt und ist an mir vorbei geschossen und hat in meine Richtung gekeilt. Das war allerdings schon echt ziemlich nahe und mir war überhaupt nicht wohl dabei, daher habe ich mit der Gerte nach ihm geworfen und gebrüllt, ihn dann aber wieder zu mir gerufen und die Sache gut sein lassen.
Und anschließend etwas ruhigere Übungen gemacht.
Seitdem achte ich mehr darauf, dass er nicht völlig überschäumt bei solchen Spielen, und es ist nie wieder vorgekommen, ich denke man kann hier eine Menge "präventiv" machen :D
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #3 am: 17. Dezember 2009, 20:13:37 »
Zitat von: eboja
Hallo,

ich nehme an, dass ich instinktiv nach dem Pferd schlagen würde, auf die Schnüss, wenn es nach mir beisst. (boah, klingt "schlagen" brutal...). Bei Hunden reagiere ich jedenfalls entsprechend, es gibt eine kurze Strafe (die beim Hund auch aus bedrohlicher Körpersprache und darauf folgenden Unterwerfungsgesten des Hundes bestehen kann, was beim Pferd aber nicht funktionieren würde, zumindest nicht bei mir).
Danach ist die Welt aber auch direkt wieder in Ordnung, ich trage dem Tier also nichts nach. Und mache mich stattdessen daran, herauszufinden, weshalb es zu dieser Situation kam. Wenn sich die Situation direkt üben lässt, übe ich sie auch direkt, natürlich auf einer Ebene, die nicht wieder dieses Verhalten hervorruft.

Ich will nicht sagen, dass das das richtige Vorgehen ist, es ist halt eben das, welches ich instinktiv (bei Hunden) anwende. Zu Pferden kann ich eigentlich noch keine Erfahrungen vorweisen, aber ich nehme eben an, dass ich entsprechend genauso reagieren würde.

Ich überlege schon seit längerem, ob es Sinn macht, einem Pferd ein Abbruchkommando ("Nein", nicht als Kopfschütteln) beizubringen. Würde "mein" Pferd ein Fehlverhalten zeigen, dass es nur noch aus Gewohnheit zeigt (es also definitiv klar ist, woher es kommt und dass die Ursache abgestellt ist), würde ich vermutlich ein Abbruchkommando trainieren (über V+), das dann in solchen Situationen anwenden (und den Abbruch des Fehlverhaltens natürlich belohnen). Aber das ist nur theoretisiert....

Nachtrag: das bezieht sich jetzt nicht auf übermütiges Verhalten, das aus einem "Aufputschen" des Pferdes durch mich resultiert. Da würde ich wohl ebenso mich irgendwie in Sicherheit bringen (gegebenenfalls mit Werfen der Gerte ;-)), und in Zukunft versuchen, diese Situation nicht mehr entstehen zu lassen.
  • Gespeichert

cännsi
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #4 am: 17. Dezember 2009, 20:14:04 »
Vielen Dank für die Kommis.

Also stehe ich nicht alleine da mit meinen Gedanken.

Ich unterscheide wie schon von euch angesprochen, ob es sich um eine Übermutskeilerei (ist noch nie vorgekommen) bzw. Beißerei, die aus dem Aufputschen entstehen kann und zwischen einem rüpelhaften Verhalten, für das ich vordergründig keine Erklärung finden kann.

Im ersten Fall schau ich mir schon sehr bewusst die Körpersprache von ihr an, Ohrenspiel usw - da kann ich schon präventiv einen Level runterschalten, wenn ich merke es wird mir zu bunt :wink:

Im zweiten Fall ist es halt so (und es ist dieser Fall, der zwar selten, aber doch mal vorkommt), dass sie ohne augenscheinliche Ursache mal zuschnappt. Vielleicht ist sie frustriert oder auch nur schlecht gelaunt. Generell lasse ich, wenn ich merke, dass sie nicht gerade frohen Gemüts ist, alles bleiben. Aber wenn es doch wieder mal passieren sollte, bin ich unentschlossen, wie ich reagieren soll. Früher habe ich ihr reflexartig eine geklatscht, aber eigentlich bringts ja nix - deshalb hab ich es bleiben lassen. Weil sie weiß ja sehr wohl, dass sie es nicht tun darf und ist so schnell im Zurückziehen, dass ich sie eh nicht erwischen würde. Und wenn sie ja weiß, dass es ein NO-GO ist, bringt ja Strafen auch nix mehr - ich muss es ihr ja nicht mehr erklären :?

Ich denke, ich muss noch sensibler meine Antennen ausfahren, damit so eine Situation nicht mehr ausarten kann. Wenn doch - dann werde ich verlass ich mich auf ein Gefühl und fordere sie zum Runterkommen mit Kopf tief, Rückwärts etc. auf. Ich möchte nicht "zurückschlagen" (klingt wirklich grauslich) - am ehesten würde ich glaub ich eine Drohgebärde (Arme hoch und ein mahnendes Kommando oder so) einnehmen, was sie sicher auch mal schlucken ließe.

Wenn noch jemand Tipps hat - immer her damit.

LG und Dank :wink:
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #5 am: 17. Dezember 2009, 20:14:22 »
Zitat von: Muriel
Mirko hat mich im letzten Jahr einmal bei der Handarbeit (also neben mir hergehend) in den Oberarm gebissen.
Überhaupt diese ganze Schnapperei war immer auch ein Teil Respektlosigkeit  - und Unsicherheit. Aber in den typischen Situationen (besonders wenn ich seitlich neben ihm stehe - die klassische Kumpel-ichschnappdichduschnappstmich-Position) kam das Schnappen eben viel öfters als sonst.

Zurückhauen bringt nur in den seltensten Fällen etwas, zumindest nicht nachhaltig. Es hält ungefähr 1 Tag an, das kann ich nun aus leidvoller Erfahrung sagen.

Als er mich gebissen hat hab ich ihn laut angeschimpft und einmal kräftig verhauen, so dass alle in der Halle sehr zusammengezuckt sind. Ich hab mich hinterher schon geschämt, aber in dem Moment war es angemessen, denn das hatte er noch nie gemacht und es war sehr klar völlig unverschämt.

Was hat jetzt eine Änderung bewirkt?
Die Mattenarbeit - viele Situationen in kleinen Loops in total positivem Umfeld mit Unmengen von Clicks. Dabei auch immer wieder Respektsfragen eingeschoben - zb Füttern so dass das Pferd rückwärts gehen muss - oder auch rückwärts von der Matte gehen lassen und wieder vorwärts holen.

Den ganzen Umgang von diesem Respektsding befreien und auf blosse Technik reduzieren. Klingt jetzt krass, aber ich glaub das war das was uns am meisten dabei gebracht hat.
Denn es hilft auch dem Menschen, seine Emotionen (die fast immer fehl am Platz sind) komplett auf die Seite zu stellen.

gerade beim WWYLM, wo ich ja das Pferd mit meiner Schulter vor mir herschiebe und es mit seiner Schulter weichen muss, wird das ganz deutlich. In unzähligen Minikleinen Schritten habe ich also den Pferdekopf hereingeshapt, so dass er mir immer näher kommt, dafür immer bestärkt wird und gar nicht erst dazu kommt, darüber nachzudenken ob er das jetzt so dulden möchte oder nicht.

Die ganz andere Sache mit einem Jungpferd ist diese: (meine ganz persönliche Meinung): in einem bestimmten Alter (Absetzer bis etwa 3jährig) gehören sie in eine gemischte Herde, wo ihnen Pferde auf pferdige Art beibringen können, sich vernünftig zu verhalten, sonst krachts.
Ganz ohne philosophischen Überbau. Und dann ist das Pferd auch dem Menschen gegenüber komplett anders eingestellt.

Wenn der Mensch in dem Zeitraum permanent tolle Dinge mit dem Pferd macht, die das Pferd etwas über sich hinauswachsen lassen, muss es einfach zu problematischeren Situationen kommen.
wenn Du es also hinbekommst, sie einige Zeit in Ruhe zu lassen, wäre es vielleicht stressfreier.

lg Heike
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #6 am: 17. Dezember 2009, 20:14:42 »
Zitat von: cinnamon
*michmurielanschliess*

mal davon abgesehen hab ich`s eigentlich noch nie geschafft, wirklich zurückzutreten, weil ich entweder am boden gelegen bin, bewusstlos   oder sonstwie bewegungs- und handlungsunfähig war  8)
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #7 am: 17. Dezember 2009, 20:14:58 »
Zitat von: Mannimen
Guten Morgen zusammen,

da dies mein Lieblingsthema ist, kann ich nicht anders als meinen Senf dazu abzugeben.

Wenn wir mal vom Normalfall ausgehen, so wenden Pferde eine Sprache der Ankündigung an. Sie kennen Stufen, in denen sie steigerungsfähig sind und sie suchen nach der Position, die sie dabei einnehmen können.

Das bedeutet, dass ich sie immer sehr genau beobachten muss, was sie im Schilde führen. Da kommt dann z. B. der Kopf in meinen persönlichen Bereich und die Nase scannt meine Jacke ab. Dulde ich das, so brauche ich mich nicht zu wundern, wenn in der Steigerung die Lippen nach der Jacke angeln und im weiteren Verlauf dann die Zähne diese dann festhalten. Jetzt ist es für eine Gegenreaktion von mir bereits zu spät und die Jacke könnte zerreißen.

Ergo hätte ich schon bei der Annäherung ein Signal der Zurückweisung senden müssen, wie z. B. den Kopf sanft zurückschieben. Wiederholt sich dann dieser Vorgang, muss ich auch deutlicher werden. Bevor ich jedoch zu Phase 4 übergehe und grob werde, denn das möchte ich ja von meinem Pferd auch nicht, ziehe ich es vor einen Schritt zurückzugehen, also ihm auszuweichen und ihm meine Zuwendung entziehen.

Da er jedoch den Kontakt zu mir gerne möchte, gibt er sich Mühe mich eben nicht zu verdrängen und hält sich mehr zurück. Allerdings hat das auch seine Zeit gedauert und heftigere Ansagen hätten sicher schneller das gewünschte Verhalten herbeigeführt.

Mir ist auch aufgefallen, das Pferde, die nur dominantes Verhalten ihrer Besitzer kennen, auf so subtile Vorgänge irgendwie nicht mehr reagieren. Auf mich wirken sie in dieser Hinsicht bereits abgestumpft. Sie werden bei Ausbleiben dieser erwarteten Gegenreaktion dann sogar so aufdringlich, dass mir keine andere Wahl bleibt, als mich zu wehren. Und genau das bestätigt dann die Meinung dieser Leute.

Wenn mich mein Pferd z. B. voller Übermut ansteigt und mich dabei gefährdet, wende ich mich sofort ab von ihm und gehe weg. Es dauert nicht lange und er folgt mir mit gesenktem Kopf und stubst mich ganz zart von hinten an, so als wollte er sich entschuldigen (ist jetzt etwas menschlich gedacht). Aber er hat erkannt, dass sein gezeigtes Verhalten nicht das war, was ich gerne gesehen hätte.

Ich halte auch nichts davon, meinem Pferd ständig Vorschriften zu machen, was er darf und was nicht. Er soll sich nicht so verhalten, wie ich es gerne möchte sondern darf mir ruhig auch zeigen wonach ihm der Sinn steht. Dann wird er ja sehen, wie mir das gefällt oder nicht.

Das ist erst wahre Kommunikation. Alles andere ist für mich Diktatur und somit einseitig (eine Form der Unterdrückung der anderen Persönlichkeit und freien Entfaltung).

Es ist jedoch ein sehr mühsamer Weg, so auf einen Nenner zu kommen, denn diese Tiere kennen das in dieser Form auch nicht. Innerhalb der Herde werden sie von ranghöheren in ihre Schranken verwiesen. Allerdings dürfen sie dort, an dieser Position auch sie selbst sein und müssen nicht ständig tun, was von ihnen erwartet oder verlangt wird. Und das unterscheidet ihr Zusammensein mit uns Menschen. Bei uns dürfen sie nicht einfach tun was sie wollen, sondern müssen immer genau das tun was wir wollen. Ein Herdenchef verlangt nicht sondern weist in bestimmte Grenzen zurück, mehr nicht. Wir verlangen aber und fordern es ab.

Das ist für mich der große Unterschied
Manfred
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #8 am: 17. Dezember 2009, 20:15:25 »
Zitat von: Steinchen
Hallo!
Da das momentan das Thema ist, das mich am meisten beschäftigt, möchte ich noch ein wenig dran "rumfieseln".

Zitat
Muriel:
Den ganzen Umgang von diesem Respektsding befreien und auf blosse Technik reduzieren. Klingt jetzt krass, aber ich glaub das war das was uns am meisten dabei gebracht hat.
Denn es hilft auch dem Menschen, seine Emotionen (die fast immer fehl am Platz sind) komplett auf die Seite zu stellen.
Genau das ist im Prinzip der Umgang, den ich früher mit meiner ersten Stute für sie und mich gefunden hatte. Allerdings damals noch ohne Clicker.
Die Stute ging steigend und beißend auf Menschen los, die ihr etwas abfordern wollten, was ihren eigenen Entscheidungen entgegen stand. Führen war unmöglich, zu weichen hatte der Mensch, weil sie schon gelernt hatte, dass sie Menschen rumschleudern und rumschubsen konnte, wie sie es brauchte. Beim Reiten war sie ebenso schwierig.
Es wurde versucht, sie gefügig zu machen, mit Hilfsmitteln und Tricks (zB an Doppellonge beim Steigen einwickeln und rückwärts zu Fall bringen usw.)
Gebracht hat das Ganze damals nur, dass sie sich aus Angst vor heftigen Reaktionen in manchen Situationen "unterzuordnen" schien....doch wenns drauf ankam, dann entschied sie weiterhin für sich selbst und der "Respekt" war futsch.
In der Zeit sprach aber noch niemand in meinem Umfeld von Dominanz und Leittier fürs Pferd sein, also war dieser Bereich in meinem Hirn vollkommen unbeschrieben.
Aus meiner großen Verzweiflung heraus, fing ich an, sie quasi immer zu "fragen", wie und was sie möchte und bereit ist, für mich zu tun.
Das war genau das: Ich erarbetete mir in kleinen Winzigschritten die Dinge, die wir für ein harmonisches Leben miteinander brauchten.
Und siehe da: Ihre Bereitschaft wuchs immer mehr, so dass wir nach zwei Jahren an einem Punkt angekommen waren, an dem sie bereit war alles für mich bzw. mit mir zu tun.
Das erstaunliche war, dass sie sich ebenso anderen Menschen gegenüber verhielt, auch schwächeren, unsicheren Menschen gegenüber.
Nur Menschen, die sie mit unfairem Druck zu etwas zwingen wollten, wie zb. eine ehemalige Tunierreiterin, der ich sie als RB angeboten hatte, während ich schwanger war, bekamen von ihr ein Feed-back, das sich gewaschen hatte. Die saß genau 10 Minuten drauf und dann im Sand, nachdem sie meinte, die Stute mit kräftiger Hand, Schenkel und Gerteneinwirkung zum "ordentlichen" Angaloppieren bringen zu können, ohne sich zuvor mit ihr ausreichend bekannt zu machen.

Komischerweise nahm sie widersprüchliche und eigentlich ebenso unfaire, ungeschickte Hilfen von Anfängern mit einer stoischen Gelassenheit an, dass ich mich oft fragte, wieso sie die nun nicht abwarf oder gegen die Wand klatschte.

Ich glaube, Pferde nehmen sehr intensiv wahr, welche Motivation hinter unserem Handeln steckt und sind sehr wohl in der Lage, sich darauf einzulassen.
Spüren sie, dass wir von ihnen Dinge verlangen UM ihnen Respekt einzuflössen, antworten sie ebenso, indem sie genau feststellen wollen, inwieweit wir auch Respekt verdienen.

Spüren sie aber, dass wir mit Freude bei der Sache sind und uns ein Verhalten von ihnen erarbeiten möchten, weil wir Freude an dem Verhalten im Zusammensein mit ihnen haben, dann sind sie auch bereit, sich drauf einzulassen und mitzuarbeiten.

Zitat
Manfred:
Es ist jedoch ein sehr mühsamer Weg, so auf einen Nenner zu kommen, denn diese Tiere kennen das in dieser Form auch nicht. Innerhalb der Herde werden sie von ranghöheren in ihre Schranken verwiesen. Allerdings dürfen sie dort, an dieser Position auch sie selbst sein und müssen nicht ständig tun, was von ihnen erwartet oder verlangt wird. Und das unterscheidet ihr Zusammensein mit uns Menschen. Bei uns dürfen sie nicht einfach tun was sie wollen, sondern müssen immer genau das tun was wir wollen. Ein Herdenchef verlangt nicht sondern weist in bestimmte Grenzen zurück, mehr nicht. Wir verlangen aber und fordern es ab.

Das sehe ich ganz genauso.
Auch wenn Pferde in einer Hierarchie leben, die mittels Drohsignalen und Sanktionen erarbeitet und erhalten wird, heißt das für mich nicht, dass ich als Mensch nur diesen einen Weg habe, eine funktionierende Kommunikation mit Pferden , mit Drohen und Strafen aufzubauen.
Im Alltag gibts natürlich Situationen, in denen man immer wieder mal Grenzen setzen muß, aber die beschränken sich auf ein "Bescheid geben", dass ich gerade dieses Verhalten nicht mit Freuden annehme, sondern ich stoppe es und dann ists gut und weiter gehts.
Ich hab mit Rex schon Situationen erlebt, da konnte er fast nicht ausweichen, war in Bedrängnis und ganz nah vor mir dran. Der hat seinen ganzen Körper im Riesenschreck vor mir aufgerichtet um mich ja nicht umzurempeln und sich rückwärts , seitwärts neben mich gebracht, und ich hatte sowieso keine Zeit überhaupt irgendwie zu reagieren, geschweige denn, mich in Sicherheit zu bringen.
Diejenigen, die die Situation beobachtet hatten, konnten fast ihren Augen nicht trauen, weil sie dachten, der hätte mich nun eigentlich gnadenlos ummähen müssen, weil es so aussah, als könnte er gar nicht anders in dem Moment.
Hat der Respekt vor mir??? Eigentlich ...nöööööö.....
Der darf mir immer ganz nahe kommen, darf auch an meinem Anorak rumschlecken, mir den Kopf randrücken und sich nahe hinter mir verkriechen, wenn er Angst hat. Der darf Sachen, da würden viele von Euch ...(oder in anderen Foren..hihi...)wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Trotzdem vertraue ich ihm, wenns drauf ankommt absolut, weil ich die Erfahrung mit ihm gemacht habe, dass er selbst in Panik immer noch aufpasst, dass er mich nicht beschädigt. Vielleicht, weil er weiß, dass er mich braucht und er mir vertraut, dass ich ihn auch aus Paniksituationen heil herausbringe???
Sicher nicht, weil ich ihm je Dinge abgefordert hätte, die ihm meine Dominanz ihm gegenüber beweisen sollten.

Genauso liefen die Beziehungen zu den früheren Pferden, natürlich nicht von heute auf morgen, aber nach einer gewissen Zeit konnte ich mich vollkommen auf sie verlassen, und das beruhte auf Gegenseitigkeit.

Was Rex betrifft hatte ich mir in den letzten Jahren, bedingt durch die lange, krankheitsbedingte Arbeitspause mit ihm und den Aufenthalt im alten Stall,der mich auch in meinen Ansichten und Handlungsweisen verunsichert hatte,   sehr viel von dieser harmonischen Beziehung kaputt gemacht.
Doch seit ich wieder zu meinem alten Umgang und meinen Überzeugungen mit ihm, in diesem passenden neuen Umfeld zurückgefunden habe, hat sich auch sein Verhalten wieder dementsprechend verändert.

Immer wieder erlebe ich, wie Pferde genau widerspiegeln , welche Einstellung wir ihnen gegenüber vertreten und wie sie auf genau derselben Ebene mit uns kommunizieren, auf die wir uns ihnen gegenüber
begeben.
Ich bin davon überzeugt, dass sie viel mehr wahrnehmen, als wir das je abschätzen könnten.

Sorry für den langen Text...
LG, Angie.die sich jetzt mal auf die Finger haut, damit sie nicht weiter auf die Tasten tippselt
 :oops:
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #9 am: 17. Dezember 2009, 20:15:45 »
Zitat von: Darleene
hmm...  ich sehe das auch ähnlich...

Also bei einem Jungpferd würde ich da gar keine großen Diskussionen einlassen. Das bringt meistens wenig Sinn.. vorallem wenn ich begonnen habe zu diskutieren, sollte ich auch fertig diskutieren und mir sicher sein das ich die Diskussion für mich entscheide. Sonst bauscht sich das alles ganz schön auf im Laufe der Zeit.

Ich für mich gehe solchen Diskussionen aus dem Weg und vermeide Situationen die zu Diskussionen führen könnten.
So erspar ich mir und dem Pferd viel Mühen und riskiere dabei nicht das die Freundschaft darunter leidet.
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #10 am: 17. Dezember 2009, 20:15:59 »
Zitat von: Verena
Hi Conny!
Ich denke man kann da nicht global einen Ratschlag geben, wie oben schon angesprochen wurde gibt es ja 100 Gründe, warum ein Pferd nach uns zwickt/beisst oder ausschlägt und da wir meist keine 100% Meister im Erkennen subtiler Pferdekommunikation sind (obwohl wir allesamt sicher schon allein durchs CT üben, darin immer besser zu werden) wird uns mancher Grund auch verborgen bleiben. Und genau das macht ja das richtige Vorgehen so schwierig. Was gibt es für Gründe? Angst/Unsicherheit/Aggression(meist angstbegründet)/fehlende emotionale Selbstkontrolle/Übermut/Spielverhalten ohne daß Pferd gelernt hat, daß Menschen eine dünnere Haut besitzen/sicher auch mal eine Meinungsäußerung 'bleib weg von mir' oder 'das mag ich jetzt nicht'. Sicher gibt es noch etliche Ursachen, die mir jetzt im Moment nicht einfallen. Ich jedenfalls traue es mir absolut nicht zu, ganz sicher zu urteilen warum die Aktion jetzt erfolgte, ich kann es nur vermuten .
Gloa hat v.a. in den Anfängen des Clickertrainings immer wieder nach meinem Arm geschnappt, oft die Ohren angelegt. Ich war damals sehr unsicher wie ich reagieren sollte. Drohungen und heftige Zurückweisung meinerseits erzielten noch grantigere REaktionen ihrerseits. Ich habe dann beschlossen es zu ignorieren und sie einfach für höfliches Verhalten ganz ganz konsequent belohnt. Es gab nie (und gibt es auch jetzt nicht) einen Keks wenn nicht der Kopf zumindest gerade ist. Mit der Zeit hat sich das dann gegeben. Jetzt schnappt sie sehr selten, und dann wenn sie unsicher ist oder ungeduldig (also immer wieder Übungen die die emotionale Selbstkontrolle stärken- hat ja Heike schon viel darüber geschrieben- ist gaaaanz wichtig). Als Gloa vor 2 Jahren eine heftige Kolik hatte und in der Tierklinik behandelt wurde ließ sie sich nirgends mehr angreifen. Schlug (gezielt) , sobald man nur in die Nähe ihres Bauchs kam, schnappte, sobald man den Hals berührte (Infusionen, Nadeln, Bauchpunktionen etc erlebt). Wenn ich da dominant aufgetreten wäre, wie es mir damals geraten wurde, ich möchte es mir gar nicht ausmalen, wo wir da gelandet wären. Ich hab es wieder ignoriert, einen Sicherheitsabstand eingehalten und sie ganz langsam mittels CT an Berührungen wieder gewöhnt.
Strafe einzusetzen finde ich ganz ganz schwierig. Wann ist sie wirklich gerechtfertigt und kann ich diese sekundengenau , immer und in ausreichender Stärke (Frage wer definiert ausreichende Stärke und wo beginnt tierschutzrelevantes Verhalten???) einsetzen?
Liebe Grüße!
Verena
  • Gespeichert

cännsi
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #11 am: 17. Dezember 2009, 21:05:12 »
So erst mal Danke für euer Feedback. Jeder hat seinen Standpunkt dazu und es liegt mir auch fern, zu urteilen aus welchem Grund was passiert, wenn ich die "subtilen" Signale nicht gedeutet habe etc. Du hast das sehr schon umschrieben, Verena. :D  Generell versuche ich mich auf keinerlei Diskussion einzulassen, wie Darleene bereits geschrieben hat - hab ja inzwischen auch dazugelernt. Wenn ich merke sie ist schlecht drauf, fahr ich unverrichteter Dinge wieder heim :D  Ich muss auch sagen, dass es schon länger her ist, dass sie "unverhofft" geschnappt hat. Mir liegt ja auch dieses Dominanzgetue mittlerweile fern, deshalb schlag ich auch nicht zurück (sofern ich nicht am Boden lieg :shock: ) - lieber alles Positive bestärken und die Freude dran rüberbringen ;)

Zitat von: Muriel
Die ganz andere Sache mit einem Jungpferd ist diese: (meine ganz persönliche Meinung): in einem bestimmten Alter (Absetzer bis etwa 3jährig) gehören sie in eine gemischte Herde, wo ihnen Pferde auf pferdige Art beibringen können, sich vernünftig zu verhalten, sonst krachts.
Ganz ohne philosophischen Überbau. Und dann ist das Pferd auch dem Menschen gegenüber komplett anders eingestellt.

Wenn der Mensch in dem Zeitraum permanent tolle Dinge mit dem Pferd macht, die das Pferd etwas über sich hinauswachsen lassen, muss es einfach zu problematischeren Situationen kommen.
wenn Du es also hinbekommst, sie einige Zeit in Ruhe zu lassen, wäre es vielleicht stressfreier.

ja da hast du natürlich recht - man muss das halt bei einem Jungspund bedenken. Sie steht ja auch in einer gemischten Herde von 10 Pferden, da lernt sie ja auch, was geht und was nicht ;) Werd in Zukunft sowieso ganz zurückschrauben müssen, weil ich wochenends Kurs habe und unter der Woche immer lang arbeiten muss - das kommt dann ja wie gerufen.

Es ist halt nicht so einfach, nichts zu machen, wenn sie gleich in freudiger Erwartung angedackelt kommt :lol:

lg
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #12 am: 17. Dezember 2009, 21:06:19 »
Zitat von: Muriel
Manfred und Angie, vielen Dank für Eure tollen Antworten!

ich merke dass es auch einen Riesenunterschied macht mit welchen Pferden man umgeht.
wenn man in "sicherer" umgebung nur mit seinem eigenen Pferd interagieren kann kann man da auch viel mehr zulassen.

ich habe eine Zeitlang 25 Pferde auf die Weide gebracht, die von vorsichtiger Annäherung nichts bemerkt haben *niederwalz* und die als einzige Sprache die effektive Selbstverteidigung kannten.
Da wird man selbst sehr effektiv, aber ich habe auch gemerkt wie es mich in meinem Umgang mit Mirko beeinflusst hat. da bin ich sicher strikter geworden als es evtl nötig gewesen wäre.

Zitat von: Manfred
Es ist jedoch ein sehr mühsamer Weg, so auf einen Nenner zu kommen, denn diese Tiere kennen das in dieser Form auch nicht. Innerhalb der Herde werden sie von ranghöheren in ihre Schranken verwiesen. Allerdings dürfen sie dort, an dieser Position auch sie selbst sein und müssen nicht ständig tun, was von ihnen erwartet oder verlangt wird. Und das unterscheidet ihr Zusammensein mit uns Menschen. Bei uns dürfen sie nicht einfach tun was sie wollen, sondern müssen immer genau das tun was wir wollen. Ein Herdenchef verlangt nicht sondern weist in bestimmte Grenzen zurück, mehr nicht. Wir verlangen aber und fordern es ab.

Zitat von: Steinchen
Auch wenn Pferde in einer Hierarchie leben, die mittels Drohsignalen und Sanktionen erarbeitet und erhalten wird, heißt das für mich nicht, dass ich als Mensch nur diesen einen Weg habe, eine funktionierende Kommunikation mit Pferden , mit Drohen und Strafen aufzubauen.

Daumenhoch für beide Beiträge!!
ich denke es ist wichtig, diese Betrachtungsweisen nicht aus dem Blick zu verlieren und es sich immer wieder bewusst zu machen, wie ein Miteinander aussehen kann.
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #13 am: 17. Dezember 2009, 21:06:54 »
Zitat von: Steinchen
Hallo Muriel!
Zitat
ich merke dass es auch einen Riesenunterschied macht mit welchen Pferden man umgeht.
wenn man in "sicherer" umgebung nur mit seinem eigenen Pferd interagieren kann kann man da auch viel mehr zulassen.
ich habe eine Zeitlang 25 Pferde auf die Weide gebracht, die von vorsichtiger Annäherung nichts bemerkt haben *niederwalz* und die als einzige Sprache die effektive Selbstverteidigung kannten.

Das entspricht auch meinen Erfahrungen. (nicht die 25 Stück, soviele warens nie, aber der Verlauf)
Das meinte ich auch mit Verhalten stoppen.
Aktive Selbstverteidigung, wenns nötig ist auch spontan mit heftigem Körpereinsatz oder auch mal...sorry..mit Gerte in der Hand..........Im Alltag im Zusammenleben mit einer Anhäufung von Pferden kommt das unweigerlich vor. Da kann man situationsbedingt nur für die eigene Unversehrtheit sorgen und angemessen reagieren, so dass es auch "Dickhäuter" kapieren, dass Menschlein kein Punchingball ist.

Ich unterscheide:
Möchte ich ein gewünschtes Verhalten formen und fest installieren....oder möchte ich gerade, weils sein muß, eine Situation bewältigen, in der es Konflikte gibt, die ich aber situationsbedingt nicht verhindern kann, wie zB bei den von Dir genannten 25 Pferden und der Weide.
Vor allem, wenn ich mich mitten in der Pferdegruppe befinde, weil ich abmiste oder die Pferde nach Verletzungen absuche, agiere ich spontan, damit sie mich nicht in ihre Kabbeleien miteinbeziehen und gebe strikte Anweisungen.

Mit einem einzelnen Pferd, das ich aus dem Gruppenleben heraushole, kann ich aber viel intensiver und feiner arbeiten und die Situation aktiv gestalten.

Ich denke, Beides braucht man: Das Wissen um die Möglichkeiten, "fein" zu erarbeiten, was man möchte UND die Fähigkeit, klar und deutliche Grenzen einzufordern, wo es nötig ist.

LG, Angie
  • Gespeichert

Archivar
*

Re:Reaktion bei gefährlichem Verhalten
« Antwort #14 am: 17. Dezember 2009, 21:07:12 »
Zitat von: Muriel
Zitat
Das Wissen um die Möglichkeiten, "fein" zu erarbeiten, was man möchte UND die Fähigkeit, klar und deutliche Grenzen einzufordern, wo es nötig ist.

applaus!!

Hatte heute gerade so eine typische Situation. Eine liebe alte Bekannte besucht, wir standen im Offenstall zwischen allen Tieren herum (Mulis, Hafis, Esel) und eine Mulidame probierte was geht.
Das erste Mal ist sie mitten zwischen uns durchgegangen, es war genügend Platz. 5 Minuten später hat sie zu dem selben Weg angesetzt, allerdings war da dann eigentlich kein Platz. Dieses Mulimädchen hat schon Leute im Galopp aus dem Auslauf gejagt (was ich da nicht wusste).
Es reichte ein "Hahem" und zwei pieksige Finger gegen die Schulter, und für den Rest der Zeit konnte sie prima um ums herum gehen, auch wenn man sah dass sie dauernd nach Gelegenheiten und Möglichkeiten suchte, zu probieren was geht.
  • Gespeichert