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Bordercolliesyndrom-wer hats-was kann man dagegen tun-wie kann mans verhindern?

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verena
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Also hat niemand ein Pferd, dass inklusive ruhigen Übungen nicht ganz abschalten kann?
Doch, meine beiden schon. Ich kann auch mit Leckerlibeutel umgeschnallt ins Paddock gehen, ohne daß sie ausflippen. Irgendwie erkennen sie, wann ich etwas will von ihnen und wann ich nur komme, um Heunetze umzufüllen, zu misten oder ihnen mal über die Nase streichle. Es kann natürlich schon mal vorkommen, daß Bessi sich bemüht 'höflich' zu sein (Hals wegdreht) oder rückwärts geht (zuletzt gemachte und vielbestärkte Übung), aber er merkt sehr rasch, daß ich im Moment nichts von ihm will und geht dann halt wieder weiter am Heunetz knabbern. Daß er mich dann  bedrängt und zuknallt mit Verhaltensangeboten, das ist noch nie vorgekommen. Ist aber halt auch sein Wesen so.
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penelope
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Ganz naiv vergleiche ich das jetz mal mit der Schepperkette(damit mein ich nur die innere Erwartungshaltung)


Was ist denn eine Schepperkette. Ich hätte jetzt an eine Kette, die scheppert, gedacht. Aber was hat die mit Erwartungshaltungen zu tun  ??? Irgendwie stehe ich da jetzt auf dem Schlauch.

Ich trag mit voller Absicht NICHT ständig Futter mit mir herum. Ich trainiere auch viel komplett ohne Futter (seitdem ich umgezogen bin, hab ich noch gar nicht so einen richtigen Platz für die Leckerlies gefunden und hatte nun bestimmt schon drei Wochen keine mehr dabei), was sich nicht grundlegen auf die Motivation meiner Pferde auswirkt. Klar versuche ich so konsequent wie möglich mit positiver Verstärkung zu arbeiten, aber mit Futter mittlerweile nur noch akzentuiert.
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Anajo
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@Heike sulidgung, meinte ich eh, schreib leider oft schneller als ich denke :rotw:
....
ist eh eigentlich nur eine rein rethorische Frage... aber ich beziehs halt auf Futter im Training- nicht die Alltagssituationen, in denen man klarerweise mit Futterangeboten umgehen können sollte...
Zwar erst ein Jahr und mit vielen Anfängerfehlern im sporadischen Training, hab ich bei Niknak das Gefühl, dass er auf Dauerspannung ist- während der Lektionen durchaus positiv... aber sonst... einfach dieses "da ist Futter, da könnt ich was machen ums zu bekommen" Ding...

Aber ja, ich persönlich stell mich auch ums ver-ecken lieber einem Problem als es zu umgehen :cheese:

@penelope: was man schmeißt, um Hund von beliebigen Verhalten abzuhalten- ähnlich wie Elektrohalsband nur "humaner"
Beides sind Erwartungshaltungen: beim einen Angst, dass es kommt, beim anderen Gier/Freude, dass es kommt.

Gut, positive Bestärkung ohne Futter seh ich jetzt nicht so, dass da sich die meisten Tiere zu sehr reinsteigern könnten.
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  • Mitglied
  • 1778 Beiträge
Ich hege den Verdacht, dass bei Sina das selbe Problem vorliegt, wie bei deinem Niknak.
Sina versetzt(e) die Anwesenheit von Futter sehr in Stress, was ich leider nicht richtig interpretiert habe. Es war ein gehapse, ein ungeduldig sein u.ä. Sie führte die angefragten Dinge zwar aus, aber man sah ihr an (jetzt im NAchhinein weiß ich es), dass sie durchgehend gestresst war.

Ich hab dann komplett das Futter als Belohnung weggelassen ne Zeitlang und nur mit Stimmlob gearbeitet und dabei gemerkt, das Sina das schon auch toll findet, wenn ich mich freue und sie ein bisschen kratze.

Jetzt fang ich langsam wieder an, das Futter dazuzunehmen und ich fühle, dass es jetzt besser funktioniert als zuvor.

Ich muß allerdings klar sagen, dass es ein Bedienerfehler von mir war. Zu spät/falsch reagiert und ans Clickertraining grundsätzlich in einer falschen emotionalen Lage rangegangen. Es war einfach zu viel Aufregung in mir und Sina hat das glaub ich gut übernommen  :rotw:

lg, Ramona
Carpe Diem - denn das Leben ist kurz
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Hope
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Zitat
Also hat niemand ein Pferd, dass inklusive ruhigen Übungen nicht ganz abschalten kann?
Ich habe so eins, doch ich kann Dir als Klickerneuling nur das Verhalten eines eh schon vom Grundsatz sehr hippeligen Pferes (hyperaktiv) das Verhalten schildern und wie ich es sonst aufbaue, damit das ja nicht mehr wird.

Von Marie zitiert:
Zitat
Und so wies gekommen ist, ists auch wieder verschwunden. Ich glaube Heike hat mir damals geholfen und erklärt, dass dieses neue System zu Beginn für die Pferde oft extrem aufregend ist. Sobald es klar wird, dass eh immer geclickert wird beruhigt sich dann die Lage wieder. (Und Höflichkeitstraining, emotionale Kontrolle, etc helfen auch)

Das passierte bei meinem hyperaktiven Airedale Terrier sehr schnell, doch ich denke die Vortrainings die sie über all die Jahre von selbständigen Suchspielen, Beschäftiungsspielen und verschiedenen Traingsarten (Stimme, Zeichen, Pfeife) kannte, war die Konzentration sehr schnell wieder da und die wildesten Ersatzhandlungen hörten auf. Was hier schon immer wichtig war, vom Hundetrainer gezeigt, Ruhe, Gelassenheit und Zeit. Ebenso das Loben, kaum als ein Streicheln sichtbar, aber klopfen oder noch Stimme dazu hätte sie sofort aus einem guten Sitz, Platz etc heraus geholt, herum toben lassen und schon wäre sie in ihre Welt abgetaucht.

Aber zu dem Pferd. Ob ich Sattel oder eben anfing mit dem Target zu üben...er fing an zu zappeln. Dachte es legt sich auch wieder wie beim Hund, doch das wurde nichts. Auch Höflichkeit und Schritte zurück einbauen nichts. Denn was mir eben immer wieder auffällt, daß hyperaktive Tiere oftmals auch eine hohe Intelligenz besitzen.

Also suchte ich nach einem anderen Weg. Und zwar war die Lösung, ihn vorher zu longieren oder laufen zu lassen damit er sich körperlich etwas austoben konnte, kurze Ruhephase und dann erst das Target. Ich bemerkte, daß die Vorfreude noch da war, aber nicht mehr diesen starken Bewegungsdrang, auch in den Übungen auslöste.

Z.B. beim Hütchen anstupsen....bei meinem anderen habe ich jeden einzelnen verwiesen, bin mit gegangen und er stupste ganz zart an.

Der Zappelphilipp machte das Ganze genau eine Runde mit und ich merkte schon, daß das Stillstehen richtig schwer viel, es aber mir zu liebe machte. Also dachte ich, laß ihn sich bewegen, noch eine Runde Hütchen anstupsen. Ich hatte sie im sehr großen Kreis aufgestellt. Eh ich mich versah, düste er im Trab nach dem Zweiten los und haute einen nach dem anderen um und stellte sich wie bei Fuß neben mich und erwartete seine Belohnung...

Auch nach dem Klickern lasse ich ihn z.B. oftmals noch herum butschern, damit er zur Ruhe kommen kann.

Zitat
@psychischen Druck; damit meine ich, dass ja das ganze System; Pferd mache bitte xy- dann kriegst du einen Klick für das Tier ja auch Druck ist- Leistungsdruck. oder? *Kopfkratz*

Das umgehe ich, indem ich mehr es als Spiel oder Spaziergang sehe.

Sicherlich habe ich immer ein Ziel und überlege mir auch den Weg, doch das schöne ist für mich der Weg dorthin, Schritt für Schritt und somit kann ich mich auch daran mehr erfreuen. Wenn wir ans Ziel kommen, gut, wenn nicht, war es doch ein toller Weg und tolle Übungen  und er wird an einem anderen Tag oder später fortgesetzt. Somit entsteht für mich und das Pferd weder eine hohe Erwarungshaltung noch Druck, ob nun beim Klickern oder Reiten.
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