hm. Irgendwie häng ich in der Vorstellung drinnen, dass es für den Menschen ungefährlicher ist... wenig Pferde werden da wirklich gefährlich- und die wären auch im ct wohl schwieriger..
Nur dass ich das jetzt nicht verkehrt rum verstehe - dir kommt vor, dass NH für den Menschen ungefährlicher ist? Warum genau findest du das? Ich hab da bis ehrlich gesagt eher gegenteilige Erfahrungen gemacht. Aber würd mich sehr interessieren, wie du das empfindest. Diese Dinge sind ja sehr von persönlichen Erfahrungen geprägt.
Ich sehe das ähnlich wie Alexandra, die Kleinschrittigkeit und das Weglassen des Drucks ist für mich ein großer Sicherheitsfaktor. Meiner Meinung nach reagieren Pferde ja hauptsächlich problematisch wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlen. Das sollte beim CT eigentlich nicht vorkommen.
Die hauptsächlichen Probleme, die bei einer schlechten Anwendung von CT auftreten können sind Schnappen, Beißen, Rüpeln, Rempeln, also Dinge die mit einer mangelhaften Futtererziehung einhergehen. Aber sind das wirklich Dinge, die gegen eine uneingeschränkte Empfehlung von CT sprechen?
Zwei Jahre später wieder ein Kurstag in diesem Stall. Wir durften ihr Pferd wieder nehmen, und sie war wieder dabei. Naja. Timing...mäßigst. Kleinschrittiger Aufbau...nicht wirklich vorhanden. Fiortschritte daher mäßig. Pferd aber trotzdem glücklicher als in der Vorclcikerzeit, da Besitzerin keine Ehrgeizlerin und Pferd trotzdem Leckers gekriegt.
Das ist doch eigentlich OK so. Wie wichtig ist schon der Fortschritt eines Pferdes im Sinne von bestimmten Lektionen. Wenn ein Pferd geritten wird, muss es gut gymnastiziert werden. Sonst reicht das Fohlen-ABC, um es jetzt überspitzt zu sagen...
und ich hab die erfahrung gemacht, dass clickern nur in bestimmten pferdekreisen ankommt, wo bereits umgedacht wurde ofennstall, barhuf, osteophatie statt ta-spritze usw.)
Insofern versuche ich halt Leuten nicht nur das CT zu vermitteln, sondern auch noch wie die generelle Pferdeausbildung aussehen sollte.
Das sind für mich zwei ganz wichtige Punkte. CT ist eben nur ein Werkzeug. Man kann den teuersten Hammer kaufen, die Nägel werden dadurch auch nicht gerader eingeschlagen.
Ein bisschen problematisch ist für mich, dass CT oft so zielorientiert "verkauft" wird (bzw. sich selbst verkauft). Nämlich als
die Methode, um ganz schnell ganz coole Kunststücke hinzukriegen. Das ist der Segen und Fluch von CT. Einerseits kann man ganz wunderbar zeigen, wozu dieses Werkzeug fähig ist und wo andere versagen - ein Pferd mit R- ins Ablegen zu bekommen geht eben nicht so wirklich gut. Auf der anderen Seite wird das immer der Stempel sein, der dem CT aufgedrückt werden wird.
Für meinen Geschmack wäre es wichtig, das CT mit anderen Bildern zu belegen. Da leistet übrigens Marlitts letztes Buch einen ganz tollen Beitrag dazu.
Was mich beim CT begeistert und was mich damit eigentlich beginnen ließ, waren nicht die coolen Zirkuslektionen - die kamen erst viel später. Das faszinierende war der Paradigmen-Wechsel, der damit möglich war. Weg vom Blick auf alles was bei meinem Pferd nicht passt und was ich ihm möglichst schnell abgewöhnen muss, hin zu einem Fokus auf alles was das Pferd gut macht und auf das unglaubliche Potential das in jedem Pferd steckt.
Das ist für mich der springende Punkt, den man vielleicht besser kommunizieren müßte. Ich nehme an, dass das auch nicht auf jeden so wirken wird, wie es auf mich gewirkt hat. Ich bin halt sehr anfällig für den ganzen Emo-Kram
. Aber zumindest würde es ein bisschen weggehen von dem Bild, dass es hierbei nur um Kunststückerl geht.