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Allgemeine Pferdethemen => Pferd allgemein => Thema gestartet von: *_Wildfang_* am 25. September 2011, 22:54:19

Titel: Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 25. September 2011, 22:54:19
Halli Hallo!

Ich brauch mal eure Hilfe bezüglich meines "Problempferdes" Billy.
Das sie nicht einfach werden würde, dass wusste ich als ich sie gekauft habe. Es ist auch soweit alles in Ordnung wenn sie nicht immer vor allem so eine Panik bekommen würde. Im Umgang ist sie immer recht entspannt solange andere Pferde dabei sind und solange sie sich in gewohnter Umgebung aufhält.

Zum Beispiel ist es so, dass wir ja immer circa 5 min zu unserem Reitplatz reiten müssen.
Das erste Mal wo ich mit ihr hin gelaufen bin hat sie sich kurz vorher einfach aus heiterem Himmel heraus losgerissen und ist durch (!) eine Koppelzaun gerannt. Anstatt bei den Pferden zu bleiben, ist sie auf der anderen Seite wieder durch den Zaun durch und nach Hause zum Stall gerannt. Ich denke, sie war da einfach mit der gesamten Situation überfordert. Neue Pferde, neue Umgebung.

Seitdem laufen wir eigentlich jeden Tag zu dem Reitplatz. Mit einem anderen Pferd an ihrer Seite ist alles halbwegs in Ordnung. Auch alleine geht es mittlerweile. Aber sie bleibt halt ständig stehen und schaut, manchmal will sie auch wieder zurück zum Stall rennen. Wir kommen dann immer am Reitplatz heile an, aber entspannt ist was anderes. Ich dachte eigentlich, dass es irgendwann besser wird wenn man jeden Tag den selben Weg entlang geht. Aber es wird eher schlimmer... Demletzt sind wir rückwärts in den Stromzaun gelaufen... Da dachte ich sie schießt gleich mit mir los, aber sie war relativ unerschrocken.

Demletzt bin ich alleine mit ihr ins Gelände, da war alles ok. 1-2 mal stehen bleiben und guggen, aber sonst war nix. Ich kann Billy auch eine Plane über den Kopf ziehen, davor hat sie keine Angst.

Billy ist halt so unberechenbar. Manchmal ist sie so super cool, dann wieder total angespannt. Sie trompetet dann auch immer so  :lol:.
Ihr fehlt denke ich jedes Selbstvertrauen. Ich würde ihr da gerne helfen und ihr, und auch mir, die nötige Sicherheit geben. Ich weiß bloß nicht, wo ich da anfangen soll...

Habt ihr vielleicht ein paar Tips oder auch ähnliche Pferde? Ich hab auch schon den Weg zu Stall versucht zu Clickern aber wenn sie sich so steif macht und total angespannt ist, bringt das alles leider nichts mehr :(
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 25. September 2011, 22:59:40
Hmm wenn sie so einen Stress beim "auf den reitplatz gehen" hat, KANN sie da gar nichts lernen.
Ich würd mal versuchen nur soweit richtung reitplatz zu gehen wie sie auch ruhig bleibt.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Muriel am 25. September 2011, 23:01:29
Hei,
ich würde mit ihr mal recht intensiv das Handtarget üben und sie dann so alle Meter ans Handtarget holen. Kopfsenken ist sicher auch sinnvoll, aber vermutlich noch zu viel verlangt. Wenn sie aber etwas hat, was sie gut kennt und wo die Handlung *stubs* ihr Sicherheit gibt (Stubs=Keks, und das immer!) kann es ihr helfen, mit der furchterregenden Umgebung besser klar zu kommen.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: eboja am 25. September 2011, 23:12:09
Vielleicht wäre eine BAT/CAT (ich weiss den Unterschied nie... :rotw:) -Taktik was für Euch? Du gehst mit ihr also ein klein wenig aus dem Stall raus (gerade mal halb durchs Tor oder so), wenn sie Entspannungszeichen zeigt, drehst Du um und ihr geht wieder zurück. Das steigerst Du in winzigen Schritten, belohnst sie aber jedesmal damit, dass Du mit ihr wieder zurück ins "Sichere" gehst. Clicken und füttern kannst Du natürlich zusätzlich.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 25. September 2011, 23:38:48
Danke euch!

Ja Esther ich weiß glaube ich was du meinst, aber wies heißt weiß ich auch nicht  :rotw:

Die Tipps finde ich auf jeden Fall schon mal sehr gut und werde ich auch am Dienstag gleich mal ausprobieren.
Aber ich bräuchte noch irgendwas, dass sie allgemein einfach ruhiger wird. Zum Beispiel, dass sie sich an mir orintiert so wie sie das bei anderen Pferden macht. D.h. wenn ich feststell, dass Auto ist nicht gruselig, dann begreift sie "Ah Frauchen findets ok, also find ichs auch gut." Mal blöde ausgedrückt.
Ich hatte auch schon überlegt, ob ich ihr da so Zeugs zu fütter, so Baldrian ähnliche Sachen. Aber ich möchte mein Pony ja nicht ruhig stellen.

Den Reitplatz findet sie dagegen eigentlich gar nicht mehr gruselig. Wenn man sie dort beschäftigt, ist alles ok. In der Anlehnung ist sie da nicht sehr konstant weil sie immer mal wieder guggen muss.
Auf dem Platz ist es dann eher so, dass sie in eine Ecke muss und Schiss bekommt, dann steigt sie. :roll: Also zuviel Druck --> Pony geht hoch.

Es ist halt allgemein ihr ganzes Verhalten. Sie hat auch den Hafiwallach einfach erst mal verhauen als er das erste mal mit im Stall stand. Ich fand, dass das nicht mehr das typische "mein Paddock, meine Bonny und mein Futter" Verhalten ist, sondern eher "ich hau ihn erst mal zam, dann versucht er gar nicht mehr mir zu Nahe zu kommen, den davor hab ich Angst". Billy mag auch einfach keine anderen Pferde, da schlägt sie gleich aus und steigt rum.

Man müsste halt irgendwie ihr Vertrauen in die Umwelt stärken. Erst denken, dann handeln ;) Nicht erst alles zusamen hauen und umrennen.
Ich clicker ja auch eigentlich fast nur in ihren 4 Wänden, dort ist sie nicht abgelenkt und kann sich auf mich konzentrieren.

Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Bettina am 25. September 2011, 23:48:44
BAT/CAT (ich weiss den Unterschied nie... :rotw:)
:five:
Aber mittlerweile weiß ich über Fledermaus und Katze wenigstens:
BAT = Behavioral Adjustment Training
CAT = Constructional Aggression Treatment
 :cheese:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 25. September 2011, 23:53:11
dum di rum dum dum, mal eben googeln geh....
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: eboja am 26. September 2011, 09:52:56
Hallo Micha,

ich denke, es dauert einfach seine Zeit, bis ein Tier ausreichend Vertrauen in einen Menschen aufgebaut hat, um ihm auch in "Gefahrensituationen" vertrauen zu können. Das wirst Du wahrscheinlich nicht beschleunigen können, sondern musst abwarten, bis sie Dir das Vertrauen von sich aus schenkt. Du kannst nur daran arbeiten, indem Du für sie immer berechenbar und "sicher" bleibst. Ab wann sie Dir das dann auch wirklich "glaubt", das hängt allein von ihr ab. Das ist jedenfalls meine Meinung, ich kann mich aber natürlich auch täuschen.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 26. September 2011, 11:32:22
beschleunigen möchte ich das gar nicht, sondern eher vereinfachen. billy und mir alles erleichtern.
aber ich denke da hast du recht esther, einfach zeit lassen und berechenbar bleiben.
ich hab mich gestern dann noch mal mit meiner freundin unterhalten und wir haben dann auch gemeint, dass es uns lieber ist, billy wird ein verlasspferd und kein super tunierpferd. das haben die vorbesitzer versucht und da hats ja auch nicht funktioniert. das heißt für mich, dass ich das reiten hinten anstell, also das richtige arbeiten. da arbeite ich lieber mit ihr an der doppelonge und fahr im winter schlitten :) ich glaube da haben wir alle mehr davon und schlittenfahren macht total viel spass :)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 26. September 2011, 14:29:19
Hi,

ich möchte dir auch - wie Heike es schon geschrieben hat - das Handtarget sehr ans Herz legen.

Kurze Geschichte von Nial und mir: das Handtarget habe ich erst vor kurzem angefangen, aber wir haben von Anfang an "Dinge" geclickert. Das waren Dinge, die beunruhigend bis ein wenig beängstigend waren. Wie Straßenschilder. Oder Baumstümpfe. Oder aus dem Boden ragende Rohre (keine Ahnung, was das ist, aber hier ragen an allen Feldwegen ca. 1 Meter lange Rohre aus dem Boden. Meist an den blödesten Stellen. Und blau angestrichen sind die dann oft auch noch  :spinn: ). Irgendwann waren diese "Dinge" dann nicht mehr gruselig, sondern Nials Reaktion sah dann so aus: "Oh toll, ein Baumstumpf!" *Hinrenn, mit Nase anstups*  :click:
Dann waren wir eines Tages auf einem relativ unbekannten Weg unterwegs. Es war sehr windig, alles bewegte sich  :wohoo: Nial war sehr angespannt, hatte den Kopf hoch erhoben und dann --- tauchte ein Pfosten auf! Nial: "Gott sei dank! Ein Pfosten!!!!!!" Er dockte seine Nase daran und ich konnte richtig spüren, wie seine Anspannung nachlies und er richtig durchatmete.

Ui, so kurz war die Geschichte dann doch nicht. Aber vielleicht hilfts dir ja weiter. Und damit ihr nicht auf einen Pfosten warten müßt  ;), empfehle ich das Handtarget. Denn seine Hand hat man meist dabei  :cheese:

LG
Kess
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Bettina am 26. September 2011, 14:31:45
Es war sehr windig, alles bewegte sich  :wohoo: Nial war sehr angespannt, hatte den Kopf hoch erhoben und dann --- tauchte ein Pfosten auf! Nial: "Gott sei dank! Ein Pfosten!!!!!!" Er dockte seine Nase daran und ich konnte richtig spüren, wie seine Anspannung nachlies und er richtig durchatmete.
:lol: Ist das cool... :thup:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 26. September 2011, 14:41:32
Ja, ich fand es auch total cool. Und für mich völlig unerwartet. Wenn ich gewußt hätte, daß ihm das so viel Sicherheit geben würde, hätte ich das Handtarget viel früher angefangen.  :nick:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Steinchen am 26. September 2011, 15:29:49
Targetarbeit finde ich auch unheimlich hilfreich bei nem guckigen, unsicheren Pferd.
Das gegenstände mit nase andocken hab ich dann weiter ausgebaut zu Gegenstände aufheben und mir geben.
Wenn nun mein oller Schreckhase am Putzplatz Monster gesichtet hatte und schon soweit "weggeswitched" hatte, dass Kopfsenken auf Signal nicht mehr möglich war, konnte ich ihm immer noch erfolgreich den Striegel oder ähnliches vor die Füße werfen, was er doch noch mitbekam, den Kopf senkte und mir das Ding brav aufhob. Hat immer sofortige Entspannung und Konzentrationsabbruch vom Monster bewirkt.
Auch draußen, im Gelände hatte ich immer seinen Quietschgorilla dabei, da dieser durch das akkustische Signal "quieeeetsch" kaum zu überhören war und er echt drauf stand, den Affen aufzuheben und sich die Anspannung Gorilla schüttelnd und rumschleudernd abzureagieren, wenn er Monsterguckig wurde.

Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 26. September 2011, 15:56:11
Quietschgorilla

Quietschgorilla! Quietschgorilla!!!!!!!! *tihihiiiiiii* Fotos! Bitte bitte  :bitte2:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Steinchen am 26. September 2011, 16:05:43
Hier im Beitrag sind einige Videos, als wir damit anfingen, letztes Video spielt der Gorilla mit :cheese: :
 http://www.clickerforum.info/index.php?topic=352.msg4136#msg4136 (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=352.msg4136#msg4136)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 26. September 2011, 16:28:03
Ach, ist das süß!  :love: Danke schön! Ich glaub, so was will ich auch für Nial!
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 26. September 2011, 17:55:53
ich schau mir die video von zu hause mal an. mitm handy gehts gerade nicht.

die geschichte find ich voll super! handtarget macht billy ganz gern. da konnt ich sie auch immer ablenken. aber ich glaube verkehrsschilder werden unsere besten freunde.

Hach ich hör die leute im dorf schon drüber reden ...
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: cinnamon am 26. September 2011, 23:51:55
http://www.youtube.com/watch?v=xTUBqgKK6dM
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 27. September 2011, 03:26:58
Hach ich hör die leute im dorf schon drüber reden ...

Das wäre ja auch langweilig, wenn die Leute nicht mehr über euch reden würden. ;)

Viel wichtiger finde ich, dass dein Pferd sich an dir orientieren kann. Diese Unsicherheit, die dich da beschäftigt, spürt es. :roll:

Ablenkung mit einem Handtarget wird euch beiden helfen, die Gedanken zumindest kurzfristig auf etwas anderes zu richten. :nick:

Das Ziel sollte jedoch sein, erhaben über diese Dinge zu stehen und souveräner zu werden, auch über das was die Leute möglicherweise dadrüber denken oder reden. Hier geht es ja weniger um die Leute und mehr um eure Sicherheit. 8)

Wenn ich mit einem ängstlichen Pferd ins Gelände gehe und ihm all die dort vorhandenen Gespenster zeige, dann mache ich das auch nur dann, wenn ich mir sicher bin, dass es mir wenigstens einen Vertrauensvorschub gewährt, den ich mir am Platz im Stall und auf der Weide bereits verdient habe. Dann gebe ich ihm im Gelände auch den Raum, den es braucht, sich nicht beengt zu fühlen. Ich nehme also ein langes Führseil oder die Longe mit und benutze entweder ein Knotenhalfter oder einen Kappzaum, damit Signale auch noch ankommen, wenn das Tier mal wegspringt und eine kurze Erinnerung braucht, dass ich auch noch da bin, am anderen Ende dieser Verbindung. Mit kurz meine ich, dass ich auch gleich wieder nachgebe, wenn es angekommen ist. Dann beruhigen wir uns erst einmal wieder und betrachten die Situation, ob sie tatsächlich so gefährlich ist, wie es den Anschein hatte. Schritt für Schritt nähern wir uns dem gemeinsam an und da spielt alles andere um uns herum überhaupt keine Rolle mehr. Hier geht es nun nur noch um uns beide und das jeweilige Gespenst. Dabei muss ich selbst felsenfest davon überzeugt sein, dass es eben nicht gefährlich ist, um diese Sicherheit auf das Tier übertragen zu können. Es wird mir den Vortritt lassen und sich mir erst dann anschließen, wenn es auch zu dieser Erkenntnis gelangt ist. Das kann nur ein kleiner Schritt sein, der verdient es jedoch gewürdigt und belohnt zu werden. Ihm werden sich weitere anschließen. :click:

Ich bin dann damit so vertieft, dass ich nicht einen Gedanken an andere Leute verschwende. Das habe ich dann immer erst danach erfahren. Sollen sie es doch erst einmal besser machen. Mir ist eben der kleinste Erfolg wichtiger als gar keinen zu haben. Und das wäre schon, wenn es mir gelingt die Aufmerksamkeit mit einem Handtarget auch nur für ein Leckerchen in so einer Situation zu bekommen. Dafür lasse ich mich gerne als "Futterspender" oder "Bestecher" usw. abstempeln. :D
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 27. September 2011, 09:59:33
Danke euch.


Ja Manni, da hast du eigentlich völlig recht  :nick:
Ich versuch ihr immer zu vertrauen und ruhig zu bleiben. Aber da sie auch an der Hand sehr schön steigen kann  :roll: hab ich da halt immer etws Respekt. Also ich habe immer im Hinterkopf, dass sie ja steigen könnte und losrennen könnte. Macht sie aber eigentlich nicht. Es waren ein, zwei mal Situationen dabei, wo Billy einfach nach Hause rennen wollte aber da saß ich drauf und hab natürlich die Zügel angenommen, also nix mit wegrennen. Sie ist dann auch dageblieben, hat sie 5 mins lang alles angeschaut und dann gings doch irgendwie weiter. Einmal sind wir in einen Stromzaun gelaufen, rückwärts, da ist sie auch erstaunlicher weise sehr ruhig geblieben.
Im Gelände ist sie auch deutlich entspannter wie im Dorf. Da sind Autos und Hunde und Fahrradfahrer. Da hab ich schon Glück, dass immer recht weng los ist.
Ich probier das mal mit Kappzaun, Longe und Handtarget. Da hab ich nur bedenken, wenn sie sich losreißen sollte dass sie sich natürlich in die Longe verwickelt. Aber sie reißt sich ja eigentlich nicht los :rotw:

Zusätzlich konditionier ich sie glaub ich auf Verkehrsschilder  :lol: Das hab ich auch  mit den Leuten im Dorf gemeint. Ich hab mir das mal vorgestellt, wenn ich mit Billy durchs Dorf geh und sie alle Schilder anstupsen lasse.  :lol: Da muss ich selber glaube ich auch total lachen.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 27. September 2011, 11:08:39
Also ich habe immer im Hinterkopf, dass sie ja steigen könnte und losrennen könnte. Macht sie aber eigentlich nicht.

Genau das scheint mir das Grundproblem zu sein. Wir sind ja mehr Pferd als wir denken. Hat sich erst mal was in unserem Hirn festgesetzt, will es einfach nicht mehr da raus. :D

Du weißt, zu was sie in der Lage ist und davor hast Du Respekt. Das ist auch gut so! Du weißt aber auch, dass sie das eigentlich nicht macht und das hat sie dir schon zweimal bewiesen. Dennoch hältst Du an deinen Zweifeln fest.

Solange Du das so tust, werden sich deine Zweifel auch irgendwann bestätigen. Das Universum erfüllt uns diese Gedanken. Darum achte auf deine Gedanken und richte sie auf all die positiven Dinge, die es ja auch gibt. Du hast ein tapferes Pferd, das selbst bei einem Stromschlag nicht durchgeht und sich selbst bei vermeintlicher Gefahr von dir zurückhalten lässt. Du wirst es auch nicht in echte Gefahr bringen und immer wieder heil zurück bringen. Gemeinsam werdet ihr euch an all den tollen Dingen erfreuen, die es draußen so zu sehen gibt. Da sind Hunde und Fahrräder doch nur flüchtige Begegnungen, die ja durchaus auch interessant sein können.

Mach dich frei von diesen Gedanken, dass sie sich in der Longe verfangen oder gar losreißen könnte. Wenn Du solche Gedanken nicht aus deinem Kopf raus bekommst, dann brauchst Du auch nicht losgehen, denn das weiß dein Pferd schon, wenn Du den Kappzaum anlegst. Es ließt all deine Zweifel in dir und muss dich dann mehr beschützen als umgekehrt. Dann nimm lieber ein stabiles Führseil, dass dir genug Raum verschafft, wenn sie doch mal neben dir steigen sollte. Leite sie auf einen Zirkel um dich rum, wenn sie mal losrennt und lass sie einfach im Kreis laufen, bis sie selbst wieder runter kommt. Bleib dabei immer ganz ruhig und versuche ihr von dieser Ruhe was abzugeben.

Was ich meine: Schließ alle negativen Gedanken schon im Vorfeld aus und geh mit einem sicheren Gefühl da raus. Das Seil ist lang genug, ich kann es gut in der Hand halten und auch schnell nachgeben. Das Halfter ist stabil und der Haken auch. Mein Pferd ist völlig entspannt und locker, das wird so bleiben. Und wenn es ungemütlich werden sollte, machen wir eine Pause, wir haben alle Zeit der Welt und finden ganz sicher zu unseren inneren Ruhe zurück. Und auf dem Heimweg sind wir voller Freude, was wir wieder geschafft haben.

Mit diesen Gedanken erfülle dich bitte. :verneig:
Je mehr Du sie in dir verinnerlichst, um so besser wird es. :nick:

Liebe Grüße
Manfred

Antares hatte mal panische Angst vor einem liegenden Hochstand. Vermutlich hat er mal so etwas ähnliches umfallen gesehen oder so. Er war jedenfalls nicht davon zu überzeugen, dass das Teil ungefährlich ist. Wir haben eine Ewigkeit dort zugebracht und ich bin mit ihm auch immer nur so weit vorgegangen, wie er es gerade noch so aushalten konnte. Jeden Schritt in diese Richtung habe ich belohnt und als wir endlich dort angekommen waren, habe ich den Rest meiner Leckerlies auf das Teil drauf gelegt. Sehr zögernd kam die Schnute näher und hat sich alles geholt, was es zu holen gab.

Als wir dann Tage später wieder dort vorbei kamen, lies er es sich nicht nehmen, selbst dort nachzusehen, ob noch etwas zu holen sei. Er marschiert entschlossen dort hin und schaute in jeden Winkel. Natürlich wollte ich nicht, dass er das jetzt immer so macht und gab ihm erst eine Belohnung, als er sich von dort wieder wegführen ließ. Das hat auch wieder seine Zeit gedauert, denn er war der absoluten Überzeugung, dass es hierfür was geben müsste. :lol:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: prigal am 27. September 2011, 12:18:24
@ Manfred

Da sollte ich mich auch bei der Nase nehmen - gestern war unser neuerliches Spaziergehen im Alleingang nicht von Erfolg gekrönt. Manchmal glaube ich, ich werde dieses Pferd nie verstehen.....
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 27. September 2011, 12:51:10
Da sollte ich mich auch bei der Nase nehmen -
:thup:
Die Einstellung ist genau richtig, denn die Pferde zeigen uns eigentlich nur, wo wir selbst nicht sicher genug für sie sind.

Ich finde es ja total faszinierend, wenn ich die kleine Tochter aus der Verwandtschaft der SB sehe. Die hilft regelmäßig die Pferde reinbringen. Da führt sie wie selbstverständlich auch Hengste, die gerne mal etwas angeben und Faxen machen. Das ist ein Bild für Götter, dieses kleine schmächtige Mädel, kaum 10 Jahre alt mit so einem Kraftprotz im Schlepptau. Sie lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen und geht völlig entspannt mit diesem Tier an anderen Pferden vorbei, bis in den Stall. :jaso:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 27. September 2011, 13:19:34
So ich komme gerade von einem Spaziergang mit meinem Billy Pony  :nick:
Bilanz: Wir sind zwei mal richtig doll erschrocken und gefühlte 100 mal stehen geblieben um zu guggen. Aber manchmal  ;) konnten wir auch 20 Meter laufen und der Kopf war irgendwo Richtung Boden  :lol:

@ prigal: Ich glaub ich werde mein Pferdl auch nie verstehen, sie erschrickt sogar wenn Bonny niest oder schnaubt  :confused:


Immer wenn sie stehen geblieben ist und am rumschauen war hab ich versucht mit dem Handtarget zu arbeiten. Es war lustig ihr dabei zuzuschauen und ihre Gedankengänge mit zuerleben "Davorne ist was gruseliges, aber vor meiner Nase ist ein Hand, wenn ich die anstubse..., aber davorne ists gruselig, aber wenn ich sie anstubse dann gibts was leckeres, also schnell anstupsen" Also hat sie meine Hand angestubst und den Click + Futter kassiert und dabei weiter geschaut :confused: Sie hat dann ihr Futter irgendwo gebunkert und als alles wieder ok war, hat Billy angefangen zu kauen.

Während dem laufen find ichdas Handtarget etwas schwierig. Oder soll ichs nur machen wenn sie stehen bleibt?

Ansonsten hab ich noch ein paar Clicks verteilt wenn sie den Kopf tief hatte und entspannt neben mir herlief.


Ich hab versucht mich auch zu entspannen aber wenn Billy erschreckt erschreck ich natürlich mit  :roll: Dann hab ich ihr ja die Hand vor die Nasen gehalten da wurde ich auch gut mit abgelenkt weil dann doch der Arm irgendwann weh tut  :cheese: Die Fliegenpatsche mag sie auch, vielleicht nehm ich lieber mal die.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: prigal am 27. September 2011, 13:42:23
Tja mir ists selber gestern gar nicht bewußt gewesen daß ich unsicher war :roll: An dem Punkt wo ichs selber gemerkt hab bin eh nur ein paar Schritte weiter und wieder heim. So machts ja keinen Sinn.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 27. September 2011, 14:02:05
Wir haben ja aktuell auch das Problem, dass Paco spazieren geführt werden muss. Er hat vom TA 6 Wochen Boxenknast wegen einem Sehnenschaden verpasst bekommen und darf nur kontrolliert im Schritt etwas gehen. Die ersten zwei Wochen gingen ja gerade noch so aber dann ... Wir haben auch ein paar gute Leute dafür gewinnen können, ihn etwas zu führen, doch die lehnten schnell wieder ab, mit der Begründung dieses Tier sei gemeingefährlich. Er ist an der Hand gestiegen und hat nach ihnen ausgekeilt. :o

Es war also schon bald überhaupt nicht mehr möglich ihn alleine auszuführen und so entschlossen wir uns ihn nur noch zu zweit in der Brieftaube (einer links und der adere rechts vom Pferd) zu führen. Allerdings ging das auch immer nur so weit, bis Frauchen mulmig wurde, weil ihr Liebling anfing zu zucken und gerne durchstarten wollte. Da reichte ihr schon ein spitzen der Ohren oder der Oberlippe, um den Rückweg zum Stall anzutreten. So kamen wir natürlich nicht weit und ich ging dann alleine noch ein Stück mit ihm, ohne Probleme. Aber das wollte sie dann auch nicht, denn wenn er dann doch durchstarten würde, ginge er auf einem engen Zirkel um mich rum, was pures Gift für seine angerissene Sehne gewesen wäre. :roll:

Sie ist der Boss und er ist ihr Pferd. Also wurde er dann auf Drogen gesetzt, damit wir überhaupt etwas mit ihm gehen konnten. Ich weiß nun nicht, wie es ohne gewesen wäre aber ich finde, dass es nicht viel bewirkt hat. Frauchen fühlt sich jedoch deutlich besser und so kommen wir dann auch wieder etwas weiter. Zumindest dafür hat es dann seine Wirkung getan. ;)

Wieder lagt die Unsicherheit nur beim Menschen, die dem Tier dann fehlte. Auch wenn der Auslöser hier keine Angst sondern Übermut und mangelnde Bewegung war. Verrückt, aber so ist es nun mal und im Grunde völlig banal. Vor allem wäre es leicht zu beheben, wenn man sich nur selbst besser unter Kontrolle hätte und sicher genug wäre. Es reicht ja auch schon eine unbewusste Unsicherheit, dass man nicht jede Situation beherrschen bzw. unter Kontrolle bekommen könnte. Frauchen muss leider immer alles unter Kontrolle haben und kann den Dingen nicht auch mal ihren Lauf lassen bzw. loslassen. :roll:

Ich war ja auch mal so und habe aber durch Susanne mich überwinden können. Es ist überwältigend, mal die ganze Verantwortung an das Tier abzugeben. Mit Undine, die im Gelände gerne auf dem Absatz kehrt machte, um zum Stall zurück zu pesen, sollte ich das probieren. Der Höhepunkt war ein gestreckter Galopp quer über das Feld, bei dem ich in den Steigbügeln stehend mich traute die Zügel auf dem Mähnenkamm abzulegen und die Arme zur Seite auszustrecken. Die sonst so stressige Dame dachte nicht im Traum daran auf dem Absatz kehrt zu machen und entfernte sich schnurgerade vom Hof im fliegenden Galopp dem Horizont entgegen. Was für ein geiles Gefühl! :nick:

Allerdings haben wir da schon eine sehr innige Beziehung aufgebaut und vertrauten auch einander. Sonst hätte ich mich ganz sicher nicht dazu überwinden können. Und für Undine war es vermutlich auch ein Beweis meines Vertrauens in sie, zumindest bilde ich mir das ein, denn wir hatten einfach keine Probleme mehr, ganz egal wie gefährlich eine Situation war. Selbst über eine schmale Brücke folgte sie mir, was früher undenkbar gewesen wäre und ich ließ mich von ihr in stockfinstere Nacht wieder nach hause bringen, wo ich die Orientierung verlohren hatte und nichts mehr sehen konnte im Wald, führte sie mich zurück, völlig souverän und furchtlos. Bei der Herde angekommen verabschiedete sie sich mit einem grummeln und am nächsten Tag kam sie mir wieder freudig aufgeregt wiehernd entgegen. Das Pferd war einfach nicht mehr wiederzuerkennen. Sie bekam auch keine Kolik mehr und vernachlässigte ihr Koppen und sonstige Unarten, die sie so hatte. 8)

Leider war das alles schnell wieder vorbei, als sich unsere Wege dann trennten. Sie war damit der lebende Beweis für mich, dass es sich um eine echte Partnerschaft handelt, die man da eingeht, wenn man sich auf so ein Tier voll und ganz einlässt. Und hätte ich da nicht schon meinen Antares gehabt, wäre sie heute vermutlich an meiner Seite. :-\
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Steinchen am 27. September 2011, 14:25:11
Sorry, wenn ichs vielleicht überlesen hab, aber: Hast Du schonmal Blut untersuchen lassen? So eine erhöhte "dünnhäutigkeit" hinsichtlich Schreckreizen kann auch mit dem Stoffwechsel, Mineralmängeln oder der Schilddrüse zu tun haben usw.....
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 27. September 2011, 15:55:49
Immer wenn sie stehen geblieben ist und am rumschauen war hab ich versucht mit dem Handtarget zu arbeiten. Es war lustig ihr dabei zuzuschauen und ihre Gedankengänge mit zuerleben "Davorne ist was gruseliges, aber vor meiner Nase ist ein Hand, wenn ich die anstubse..., aber davorne ists gruselig, aber wenn ich sie anstubse dann gibts was leckeres, also schnell anstupsen" Also hat sie meine Hand angestubst und den Click + Futter kassiert und dabei weiter geschaut :confused: Sie hat dann ihr Futter irgendwo gebunkert und als alles wieder ok war, hat Billy angefangen zu kauen.

 :thup: Hört sich doch gut an.

Hihi, ein Backenhörnchen! *rolf*

Sag mal, bis wohin ist der Weg eigentlich okay für sie? Als ab wo fängt sie an sich zu verspannen? Ich geh jetzt mal davon aus, daß sie direkt am Stall noch entspannt ist.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 27. September 2011, 18:38:19
das ist ein schöne geschichte manni. so ein partnerschaft möchte man ja haben :nick: Ich hoff natürlich dass Billy und ich auch so ein Team werden  *träum* Ich vergess' aber dabei auch immer, dass ich sie ja erst seit 4 Monaten hab ;)
 
Blutuntersuchung hab ich noch keine machen lassen aber ich kann den doc mal danach fragen. :nick: Aber Billy ist ja auch erst seit knapp 4 Monaten bei mir. Und sie ist erst ja auch erst 6. Meiner Freundin ihr Pferd ist jetzt 9 und fängt an „normal“ zu werden ;)
 
Also ihr Laufstall befindet sich auf einem recht großen Hof. Auf dem Hof ist eigentlich immer alles ok. Da kann der Hund bellen und sie anspringen, dass juckt sie alles eigentlich nicht.  Dort kann ich auch mit ihr am Besten arbeiten, da sie eben ruhig und konzentriert ist. Selbst beim Abspritzen steht sie entspannt da.
Wenn wir dann durchs Tor auf die Straße gehen, ist eigentlich noch alles in Ordnung. So die ersten 10 Meter. Dann bleibt sie eigentlich sofort stehen. Weswegen sie stehen bleibt weiß ich eigentlich immer gar nicht. Also es sind nicht so offensichtliche sachen.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Steinchen am 27. September 2011, 22:25:46
Da fällt mir spontan ein: Sie will den Herdenschutz nicht verlieren und deshalb nicht vom gewohnten Umfeld, wo ihre Artgenossen zurückbleiben, weggehen.
Kann das vielleicht der Fall sein?
Und, da Du ja noch nicht die richtig tiefe Bindung zu ihr hast, vertraut sie draußen Dir die Sicherheit noch nicht an , deshalb muss sie selber ständig alle Monster checken und sich fürchten.

Vielleicht könntest Du das rausgehen in kleinen Schritten üben.
Wenn sie nach 10 Metern stehenbleibt, gehst Du nächstes Mal nur 9 Meter und wendest sie zurück in den Hof, mal kurz anhalten, wenns geht, ne sichere Übung machen lassen, bestätigen und heim.

Warst Du schon mit ihr und anderen im Gelände?
Wäre vielleicht auch ne Möglichkeit, mit ihr das Gelände vertrauter zu machen und sie kann dabei noch die Geborgenheit eines Artgenossen geniessen.

LG, Angie
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 28. September 2011, 00:04:15
Ja, ich glaube genau das ist das Problem. :nick:
Und Billy ist auch noch nicht selbstsicher genug. Das kommt vielleicht mit dem Vertrauen. Aber solange sie eigentlich immer bei den Anderen ist, ist alles super. Obwohl sie auch da immer wieder schaut, schnaubt und stehen bleibt. Aber da ist dann ok, sie bleibt stehen von hinten kommt ein kleines Bonny angewatschelt der ist alles egal die läuft vorbei und dann zieht die Große mit.
Die Vorbesitzer erklärten das damit, dass sie ja die Chefin ist und alles abchecken muss. Ich denke sie ist sich einfach unsicher und nicht selbstbewusst genug um den Monstern den Krieg zu erklären.  ???

Bei den Vorbesitzern wurde das Problem aber verdrängt. Billy mag nicht alleine in die Halle? Gut dann geht ein andres Pferd mit. Billy mag nicht alleine ins Gelände? Also nehmen wir noch ein Pferd mit. Was auf den Platz? Nee da hat sie nur Angst.
Dann war Billy halt nie im Gelände, nie irgendwie außerhalb von ihrem Hof und nur in der Halle. Da wundert mich das alles irgendwie nicht. Als ob sie in der Fohlen- Neugier- Phase weggesperrt wurde und das jetzt nachhohlen muss, bloß dass ihr die Unbekümmertheit der Fohlen fehlt.

Gelände waren wir eigentlich schon richtig viel mit ihr. Da ist sie eigentlich sehr brav. Sie hängt sich hinter die anderen Pferde und gut  :cheese: Alleine war ich auch mal mit ihr da war alles ok. Mein Freund war da aber auch zu Fuß dabei ;) (Es gibt auch Fotos (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=1880.15)   ! *Werbung mach*) Gelände ist auch besser, wie Dorf ;) Im Gelände wird sie auch von Kindern geritten. Das stört sie auch nicht.  :giraffe:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 28. September 2011, 07:56:09
Schon mal über ein Körperband nachgedacht? Vielleicht hilft ihr das, mehr Sicherheit zu gewinnen.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 28. September 2011, 08:34:33
Hmm... warum gibt ein Körperband mehr Sicherheit?
Ich glaube, Phönix würde ausflippen.
Aber bei Dakar bin ich mir nicht sicher.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: prigal am 28. September 2011, 08:53:55
Ich gebs zu - ich hab das in jungen Jahren zu wenig geübt mitn Moses. Wobei es meiner Meinung auch sehr aufn Charakter ankommt. Sultan z.B. hat noch weniger kennengelernt in jungen Jahren und kommt mir doch souveräner vor. Wobei ich alleine rausgehen mit ihm noch nicht wirklich getestet hab. Das letzte Mal Allein-Spaziergang mit Moses war auch eher unspekatkulär. Kommt halt auch alles auf die Tagesverfassung an.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 28. September 2011, 09:01:26
Bei den Vorbesitzern wurde das Problem aber verdrängt. Billy mag nicht alleine in die Halle? Gut dann geht ein andres Pferd mit. Billy mag nicht alleine ins Gelände? Also nehmen wir noch ein Pferd mit. Was auf den Platz? Nee da hat sie nur Angst.
Dann war Billy halt nie im Gelände, nie irgendwie außerhalb von ihrem Hof und nur in der Halle. Da wundert mich das alles irgendwie nicht. Als ob sie in der Fohlen- Neugier- Phase weggesperrt wurde und das jetzt nachhohlen muss, bloß dass ihr die Unbekümmertheit der Fohlen fehlt.

Schön, wenn man die Vorgeschichte kennt. Das hilft dann auch das Tier besser zu verstehen. :nick:

So hast Du also nicht nur ein Kleinkind sondern noch eines welches von Sorgen geplagt ist und sich damit doppelt so schwer tut. Ein zweites Pferd mitzunehmen ist sicher eine große Entlastung für sie aber auf Dauer sollte sie auch dir mehr Vertrauen schenken. Das braucht Zeit und viel Geduld.

Ein Körperband hilft sicher den eigenen Körper besser wahrzunehmen. Doch darum geht es meiner Ansicht nach hier ja nicht, denn die Unsicherheit kommt von der Umgebung und der mangelnden Selbstsicherheit. Hier helfen, meiner Meinung nach, nur kleine und immer wiederkehrende Erfolge, die das Selbstbewusstsein durch positive Erlebnisse stärken.

Die Halle kann dabei die Konzentration auf den Menschen lenken, der als Bezugsperson da ist, weil der Blick nach draußen durch die Wände verhindert wird. Auf dem Reitplatz, wäre wieder mehr Ablenkung durch freie Sicht möglich. Das stellt schon eine Steigerung dieser Aufgabe dar. Bis es dann in fremdes Gelände gehen kann, ist es ein sicher noch sehr weiter Weg.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 28. September 2011, 11:15:24
Ein Körperband gibt dem Tier ein Gefühl von Sicherheit und führt zu einer besseren Selbstwahrnehmung was zu einer besseren Selbstkontrolle führen kann, was wiederum zu mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit führt. Ich kenne es von Linda Tellington Jones. Für mehr Infos einfach google fragen, es gibt einige gute Seiten dazu.

Und natürlich nicht einfach so das Pferd einwickeln. Sondern erst vorsichtig testen, ob das Pferd die Bandage akzeptiert. Ansonsten Schritt für Schritt dran gewöhnen. Kleinschrittig arbeiten - kennen wir ja alle vom CT.

Edith hat gerade festgestellt, daß es auch hier im Forum viele Treffer gibt, wenn man nach "Körperband" sucht.  :)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 28. September 2011, 11:20:03
Muss ich mal nachforschen.
 Wäre vielleicht wirklich eine gute Sache für den Dakar.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 28. September 2011, 11:35:40
Das Körperband geht ja so an den Hinterbeinen entlang. Da muss ich mal schauen ob Billy das akzeptiert. Sie ist da sehr empfindlich. Obwohl auf den Fotos sehe ich gerade dass das unterm Schweif auf den Po Backen liegt. Das könnte dann schon wieder eher gehen.  :nick: Unabhängig von ihrem Sicherheits Problem hab ich allgemein eigentlich nur positives über so ein Körperband gehört. Ist glaube ich auch gut zur Aktivierung der Hinterhand?! :juck:


Es ist schön das die Lösung vieler Probleme einfach nur eine Frage der Zeit ist.  :nick: Ich kann den Vorgang vielleicht etwas beschleunigen indem ich gezielt Sachen mit Billy mache die ihr und mir helfen sicherer zu werden  (z.B. das Körperband) Ich hab ja auch Zeit, verkaufen will ich sie auch nicht. Von daher  :dops:

Billy war bei den letzen Besitzern nur ein halbes Jahr. Also sie wurde innerhalb des Hofes weiterverkauft. Die letzte Besitzerin war ein 14 jähriges Mädel mit einer, naja, unerfahrenen Mutter. Das Mädel hatte dann natürlich Angst vor Billy, weil sie ja ab und an steigt, Die Mutter hatte Geld :) Natürlich ist es für das Mädel besser gewesen sich von Billy zu trennen. Mit Angst reitet es sich schlecht. Aber für Billy ist das ja dann doch ein recht häufiger Wechsel der Bezugsperson und daher vielleicht auch nicht einfach sie. Gerade für sie nicht.
Die Vorbesitzer wollten alle ein Tunierpferd. Ich gebe zu, wollte ich auch. Aber nun ist es eben anders gekommen und mich störts eigentlich überhaupt nicht.
Ich bin immer mal wieder gerne auf einem Tunier gestartet, einfach aus Lust und Laune. Jetzt merke ich aber das es viel mehr Spass macht aus Billy ein Verlasspferd zu machen als auf Schleifenjagt zu gehen. Und wer weiß, vielleicht starten wir ja doch irgendwann mal ?
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 28. September 2011, 12:46:44
Genau. Wenn ihr erst einmal ein Team seid, wer weiß, was dann alles möglich ist.

Übrigens hat unser Hund (aus dem Tierheim) über 6 Monate gebraucht bis er so langsam angefangen hat zu glauben, daß wir ihn nicht wieder weggeben und er wirklich zu uns gehört. Von daher glaube ich auch ganz fest, daß sich manche Sachen mit der Zeit von alleine regeln.

Mir ist noch was eingefallen. Einem Hund wirft man gern auch mal nach dem Click einige Leckerchen auf den Boden, die der Hund dann sucht. Die Konzentration ist dann auf das Futter gerichtet und der Kopf kommt runter (was auch beim Hund für mehr Entspannung sorgt). Ich weiß nicht, ob das beim Pferd praktikabel ist (habs zumindest selbst noch nie gemacht), aber vielleicht behältst du das mal im Hinterkopf als eventuell hilfreiche Fütterungsvariante. (Wird aber vermutlich auch nur bis zu einem bestimmten Erregungsgrad funktionieren.)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: penelope am 28. September 2011, 12:47:03
Es ist schön das die Lösung vieler Probleme einfach nur eine Frage der Zeit ist.  :nick:

 :keks:
Genau das mein ich auch.

Ich finde es überhaupt nicht problematisch, dass ein Pferd, gerade wenn es in jüngerer Zeit viele Veränderungen zu verkraften hatte, zunächst erst mal nur in Gesellschaft fremde Umgebungen kennenlernt.

Klar will man irgendwann so weit sein, dass man sich einfach mal auf's Pferd schwingen und alleine eine Runde locker ausreiten können will. Es ist ja auch Aufwand, immer erst Beleitung zu organisieren. Nur muss man sich klar sein, dass das für das Herdentier Pferd schon eine recht hohe Anforderung ist.

Nutz am besten jede sich bietende Gelegenheit, mit deinen Pferd in Beleitung raus zu gehen. Das allein wird ihr schon mehr Sicherheit geben. Und wenn ihr nach und nach in Vertrauter Umgebung besser zusammen wachst, dann wirst du dich auch in kleinen Schritten alleine immer weiter raus wagen können.

Und ich hab gerade deine Ausreit-Fotos mit Billy angeschaut: Das ist doch schon was! Ich geh jede Wette ein, dass du, wenn du nun die Winter über einfach kontinuierlich ruhig weiter arbeitest und  auch öfters mal raus gehst und Bodenarbeit machst, du nächsten Sommer schon einen riesen Schritt weiter bist und bestimmt am schmunzeln bist, wenn du diesen Thread noch mal liest.  :nick:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 28. September 2011, 12:55:24
Und wenn Du mal ein Tief hast, schaust mal ins Tagebuch von Phönix.
Da hast auch ein gutes Beispiel.
Der Kerl ist nach einem Jahr schon soo anders.
Das hätte ich nie erwartet.
Und jeden Tag kommen wir weiter... Zwar oft nur Millimeterchen... aber auch das macht irgendwann einen Meter.  :nick:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 28. September 2011, 13:04:47
@Felix: an Phönix und dich muss ich auch immer wieder denken  :nick: Ich verfolg dein TB nicht regelmäßig aber ich spitz immer wieder mal rein. :lol:

@Kess: Futter vom Boden sucht und frisst sie  :nick: Wir beide sind etwas schusselig und dann fällt das Karottenstückchen öfter mal runter.


@penelope: Manchmal hat sie einen guten Tag dann können wir ganz gemütlich irgendwohin reiten.

Ich werd mich jetzt auch mehr auf die Bodenarbeit verlegen. Ich wollte natürlich immer nur reiten reiten reiten. Billy ist ja auch recht gut ausgebildet. Aber mir ist es jetzt erst mal wichtiger dass sie mir vertraut. Da ist es mir egal ob wir auf dem Platz weiter kommen.
Ich bin natürlich auch von meinem Norweger verwöhnt :roll: Mit dem konnte man alles machen. Das schlimmste war dass er sich irgendwo hin geparkt hat und gefressen hat  :cheese:


Wie ist das mit dem Körperband, kann ich das auch zum Reiten nutzen? In allen Gangarten?




Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 28. September 2011, 13:56:34
Ja, auch beim reiten. Schau z.B. mal hier: http://de.tellington-ttouch.org/content/koerperband-fuer-pferde#Reiten_mit_Koerperband

Und hier (klick mich (http://www.lisaleicht.ch/_sites/_tippsundtiere/2010_wraps_d_Robyn_Hood.pdf)) ist sogar ein Kopfband beschrieben. Das habe ich noch nie gesehen. (Und Fotos vom Körperband beim Häschen *aaaawwww* wie niedlich)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 28. September 2011, 14:20:42
Körperbänder bei Reptilien?? öhm....
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 28. September 2011, 18:59:29
ich werd das körperband auf jeden fall mal ausprobieren! bandagen hab ich auf jeden fall.

ich hab hier irgendwo mal gelesen, dass spanischer schritt bei selbstbewussten pferden eher nicht gelernt werden soll.
Ich hab jetzt überlegt, ob das vielleicht was für billy wäre? wenn sie unsicher ist irgendwie solche übungen abrufen?
andererseits ist sie in der herde ja auch die chefin, aber ich glaub auch eher aus unsicherheit ???
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 28. September 2011, 19:32:09
iok ich hab mir den thread zum spanischen schritt noh mal durchgelesen .scheint keine gute idee zu sein...:)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 28. September 2011, 20:54:00
Herdenchefin... hmmm...
kann es sein, dass sie damit überfordert ist?
Mein Felix wurde auch eine zeitlang immer nervöser und komischer.
Ich konnte mir das nicht erklären.
Erst als Alex nach Hause auf die Weide kam, war Felix wieder völlig relaxt.
Er hat den "Job" des Herdenführers abgegeben und ist wieder Ruhe selbst.
Also sehe ich für mich einen Zusammenhang.
(Kann allerdings auch völliger Blödsinn / weil Zufall sein)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 28. September 2011, 23:06:46
Sie war an ihrem alten Stall auch schon die Chefin. Die Vorbesitzer meinten, dass sie ihr das so anerzogen haben. Sie meinte wohl, dass sie Billy etwas verhätschelt hätten.  ???

Hmm, ob sie das abgeben möchte? Kann schon sein. Aber unsere zweier Herde, naja dreier Herde...
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 29. September 2011, 08:30:45
Da ist wieder das Thema, mit dem ich mich dann doch seit längerem immer wieder beschäftige.
Und genauso oft wie ich drüber nachdenke, meine Meinung dazu wieder ändere oder drüber nachdenke.
Phönix ist auch sehr ranghoch in der Herde.
Und trotzdem ja "in der Hand" ein völlig anderes Pferd.
Wenn ich dann über einen Zusammenhang nachdenke, sagt immer wer, ich könne Phönix nicht mit anderen vergleichen.
Was auch irgendwie stimmt.
Trotzdem finde ich es doch irgendwie auffällig.
Bei dem Herdenchef der Herde meiner Freundin habe ich ähnlich Beobachtungen gemacht.
Hmm...
Muss da noch mal drüber nachdenken. :)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 29. September 2011, 09:41:22
Eine mögliche Erklärung wäre, dass ranghohe Pferde auch nur schwer Verantwortung abgeben können, während rangniedere sich damit sehr viel leichter tun. Wenn wir sie also in eine fremde Umgebung führen steigt damit ihr Stresspegel deutlich mehr an. Sie müssen nun alles im Überblick haben und können sich eben nicht nur auf uns verlassen.

Verstärkt wird dieses Verhalten dann noch, wenn sie glauben etwas erkannt zu haben und wir nicht. So müssen sie sich selbst ja darin bestätigt sehen, dass der Mensch, dem sie da folgen sollen überhaupt nicht in der Lage ist, jede mögliche Gefahr zu erkennen. Das muss sie ja dann noch sehr viel mehr verunsichern.

Undine ist mal ein Grashüpfer direkt vor die Nase gesprungen. So schnell konnte ich überhaupt nicht reagieren, wie sie sich losriss und die Flucht ergriff. Das musste ich danach unbedingt mit ihr noch einmal klären. Habe sie am Stall wieder eingesammelt und bin mit ihr zu genau dieser Stelle zurückgekehrt. Sie hat einen riesen Terz gemacht und mächtig am Rad gedreht, so als würde ich sie zur Schlachtbank führen. Es war ein hartes Stück Arbeit, sie dort an dieser Stelle so lange zu halten, bis ich einen von diesen Grashüpfern eingefangen hatte und ihr auf meiner Hand sitzend präsentierte. Schnaubend und stark zitternd betrachtete sie dieses Untier. Es sprang dann weg und sie zuckte nur noch kurz zusammen. Danach war Ruhe im Karton und sie konnte an dieser Stelle wieder entspannt grasen. Diese Stelle war dann im Boden gut markiert, weil sie bei ihrem um mich rum kreisen dort tiefe Furchen hinterlassen hatte. Und ich wurde wieder einmal mehr für irre erklärt mich auf solche Zweikämpfe mit diesem Tier einzulassen. Es war aus meiner damaligen Sicht jedoch nicht anders möglich ihr zu beweisen, dass ich solche Situationen durchaus richtig und als ungefährlich einschätzen kann und sie mir da ruhig vertrauen darf. Ein Grashüpfer frisst kein Pferd und das will erst einmal klar gestellt sein. Kann doch schon ein sehr viel kleineres Insekt mächtig unangenehm werden für so ein großes warmblütiges Tier. :nick:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 29. September 2011, 10:33:27
Ja, genau sowas meine ich.
Phönix hat sein Heil IMMER in der Flucht gesucht.
Somit war IHM immer klar, solange er schnell genug ist, kann ich ihm nichts tun.
Auch mit Clicker oder tagelang am Reitplatz sitzen hat er null Kontakt von sich aus aufgenommen.
Ein einziges Mal habe ich ihm die Möglichkeit der Flucht genommen.
So leid mir das auch getan hat. Und so unsicher ich über mein eigenes Handeln ehrlich gesagt war.
Ich habe ihn mit Longe, Trense und unglaublich viel Zeit, Stück für Stück zu mir geholt.
Das hat Stunden gedauert.
Bei mir angekommen, gab es Leckerli (was er vor Stress nicht fressen konnte, sondern nur ins Maul nahm)
Und dann ich habe Sofort Feierabend gemacht.
Rein in den Stall, einmal kurz gestreichelt, Futter und weg war ich.
Da hatte er Zeit nachzudenken.
Erst danach war er in der Lage von sich aus Kontakt aufzunehmen.
Hat immer noch lange gedauert, aber er hat es zumindest versucht.
Dann konnte ich auch mit dem Clicker arbeiten und kleinste Annäherungen clicken (und Leckerli hinwerfen).
Auch wenn das sicher nicht nach der Clickerphilosophie war, bin ich mir sicher,
dass er einmal merken musste, dass ich ihm nichts tue.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 29. September 2011, 12:35:17
Ich war heute wieder mit Billy spazieren und es war eigentlich alles super- bis zum Heimweg.

Wir sind erst die eine kleine Runde gelaufen, Billy war eigentlich sehr entspannt. Ich hab viel Kopf tief Clicks verteilen können. 2 mal standen wir für eine etwas längere Zeit  :lol: Als wir die Runde gelaufen waren, dachte ich sie ist so brav wir laufen noch mal den Fahrradweg entlang bis zu einem Tümpel, planschen etwas und dann gehts heim. War alles ok, wir sind entlang gelaufen sie ist auch mit mir ohne zu zögern über eine Holzbrücke. Wir waren im Grünen, da ist alles etwas besser. Plötzlich blieb sie wieder stehen. 200 Meter weiter, ganz weit weg aso für mich  :roll:, war ein Traktor und ein paar Leute die wohl Heu gemacht haben. Ich hab nicht mal eine Bewegung erkannt, Billy wohl schon. Ab da war sie wie ausgewechselt. Es kam mir vor, wie eine minimale Reizüberflutung und ein Schalter in Billy hat sich umgelegt. Ich bin dann sofort umgedreht und hätte ich Billy losgelassen wäre sie wohl im gestreckten Galopp nach Hause gerannt. Sie stand so unter Stress und ich denke, sie wollte nur noch zu ihrem Stall, zu ihrer Herde. Sie wollte nicht mehr bei mir bleiben, als wäre ihr eingefallen, dass da ja noch eine Bonny ist, die auf sie wartet.
Ich hab mich dann heimziehen lassen  :roll: Zwischendurch hat Billy schon immer wieder mal den Kopf fallen lassen, ich hatte den Eindruck, sie möchte sich entspannen und bei mir bleiben aber es geht einfach nicht.

Eigentlich war ich selbst dran schuld. Ich wollte nun mal einfach zu viel, der Tümpel war dann doch etwas weiter entfernt und ich dachte mir immer "noch ein Stück, dann sind wir da"

20 Meter vor der Hofeinfahrt, war sie dann wieder wie ausgewechselt. Sie hat sich wieder entspannt und war ruhig. Im Hof war dann alles ok und ich hab noch ein bisschen Mattentraining gemacht.

Bonny und der Hafi standen schon da und haben sehnsüchtig auf Billy gewartet. Ich hatte den Eindruck, ihnen wäre langweilig ohne ihre Billy  :lol:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 29. September 2011, 12:46:07
...
dass er einmal merken musste, dass ich ihm nichts tue.


Ja, natürlich braucht es auch diese Erkenntnis. Sie ist gewissermaßen die Basis, eine Grundvoraussetzung ohne die eine weitere Zusammenarbeit überhaupt nicht möglich ist.

Bei den NH-Leuten zählt das zu den ersten Dingen, die das Pferd zu lernen hat. PP hat dazu sein FG an die erste Stelle gestellt.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 29. September 2011, 12:55:41
@Manni FG?

@wildfang
Mal ehrlich, das hört sich doch schon gut an.
Auch wenn sie gezogen hat. Aber wenn sie wirklich hätte weg gewollt, wäre sie auch weg gewesen.
Das heißt sie hat sich trotz Angst und Stress zumindest ein bisschen regulieren lassen.
Find ich super.
Und ich denke, auch diese Erfahrung wird Euch vorwärts bringen.
Immerhin hat sie gelernt, dass der böse Traktor sie nicht gefressen hat, obwohl sie bei Dir geblieben und nicht auf und davon ist.  :)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 29. September 2011, 13:03:05
Danke Felix, dass du das so siehst. Das baut mich dann doch wieder auf. War schon total geknickt.  :rotw:
Vielleicht ist es auch ähnlich wie bei Manni und dem Grashüpfer. Einfach noch mal hingehen, grasen lassen Stückchen weiter und wieder heim. Probier ich dann gleich morgen denke ich. Wenn ich gleich den Weg gehe, ist das auch nicht zu lang. Vielleicht schaffen wirs noch zu dem Tümpel. Wasser ist Billys heimliche leidenschaft ;) Aber auch da muss man erst mal Angst haben  :nick:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 29. September 2011, 13:05:55
@Manni FG?

Das ist das Friendly Game (Freundschaftlichkeits Spiel). So wird das erste "Spiel" von Pat Parelli genannt.
http://www.parelli-instruktoren.com/sites/auf_einen_blick/die_7_spiele.html (http://www.parelli-instruktoren.com/sites/auf_einen_blick/die_7_spiele.html)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Steinchen am 29. September 2011, 13:12:47
Kann es sein, dass wenn sie sich anspannt, sich Deine eigene Verfassung auch deutlich verändert?
Hast schonmal probiert, Dich gezielt durch langsames, tiefes Atmen, selbst zu beruhigen und entspannen, geistig das Monster für Dich selbst auszuklinken und Dich nur noch drauf zu konzentrieren "alles ist gut...ohhmm......ich bin der sichere Anführer........Pferdi passiert nix mit mir.....be cool Babe..."
Egal wie nervös, ängstlich oder panisch das Pferd sich hochdreht - Du gehst unbeirrt Deinen Weg weiter, ohne Gefahr überhaupt zu registrieren, denn DU weißt, dass Euch absolut nix passieren kann, weil keinerlei Gefahr droht.

Als meiner psychisch wegen der Sch**** Haltungsbedingungen vollkommen durchgeknallt war, und ich noch gar nicht geschnallt hatte, was eigentlich mit ihm los ist,half uns das sehr.
Da hatte ich ein "Schlüsselerlebnis", als wir über einen Acker gingen, er panisch wurde, weil er Feuer roch und sah ( Panikfaktor Nummer eins damals, seit der Hof nebenan abbrannte, wo die Pferde auf ner kleinen Koppel direkt daneben standen, bis man sie befreite) und wegschoss.
Bis nach Hause führen hab ich mir in dem Moment nicht mehr zugetraut, denn er hätte auf ein so hohes Fluchttempo bestanden, bei dem ich nicht mitgehalten hätte und ansprechbar war er nicht mehr.
Ich hatte Longe dabei, gab sie ihm frei und stoppte ihn jäh - ich weiß, nicht gut für den Körper, aber ich war zu nix anderem fähig in der Situation. Halten oder Führen in dem Moment unmöglich.
Ich bin einfach wie in Trance ruhig weitergegangen, anfangs parallel zum Feuer, weder weg, noch näher und nach dem er am Ende der Longe gestoppt und etwas herumgerissen worden war, fing er an, wild um mich rumzugaloppieren und kam mir dabei in  Richtung Gefahrenauslöser sehr nahe. Vielleicht wollte er mich beschützen, davon wegtreiben oder abdrängen, egal - ich bin einfach stur weitergegangen, hab die Longe hinter meinem Rücken in den Händen gewechselt und hab ihm, als er so knapp an mir vorne vorbeilief, dass er mich bald umgesäbelt hätte, einen Knuff versetzt, damit er mich eben nicht umrennt. Woher ich die Kraft und das "Standvermögen" beim gehen hernahm, weiß ich bis heute nicht.
Da hats plötzlich bei ihm klick gemacht und er machte noch höchstens drei Umkreisungen, wurde wieder ansprechbar, ließ sich an Ort und Stelle wieder Longieren und zwar gerade aus im Parallellaufen mit mir und er beachtete das Feuer einfach auch nicht mehr.

Wenn er anfangs danach in manchen Situationen noch Raum zu Laufen brauchte, hab ich ihn dann immer auf Feldern um mich Kreisen lassen und bin dabei  einfach ruhig weiter gegangen.
Dann begann er, sich immer mehr an mir zu  orientieren, wenn er sich gefürchtet hat, sich regelrecht hinter mir zu verstecken, oder wenn das Gefahrenobjekt hinter uns war und er mich überholen wollte, hab ich ihn vor mich geschickt  und ich hab ihn quasi von hinten gesichert.


Ist mit Sicherheit nicht die beste Lösung gewesen, aber ich denke, solche Situationen, in denen es schwierig ist, wenn man dann selber die Ruhe bewahrt und souverän bleibt, geben dem Pferd viel Sicherheit.

Für mich war es deshalb ein Schlüsselerlebnis, weil ich mich selbst in dieser Situation vollkommen ruhig erlebt habe, da das alles eigentlich so schnell ging, dass ich nur noch intuitiv handeln konnte, damit er mir nicht abhaut und über die Strassen in den Stall rennt.

Später hab ich mir meine "Stimmung" von damals immer wieder ins Bewußtsein geholt. Hab ich ganz konkret geübt und ich hoffe, das klappt künftig im neuen Stall wieder. Denke aber schon.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 29. September 2011, 13:24:39
Ja, ich war dann auch ganz schön fertig in dem Moment. Ich wollte auch nur noch heim und mein Pony in Sicherheit bringen  :lol: Ich hab versucht mich und Billy zu beruhigen aber sie hat mir da auch gar nicht mehr zugehört und ich hatte dann nur bedenken, dass jede Sekunde die ich sie länger festhalte zu viel ist.
Einerseits wäre sie nach Hause gerannt, andererseits auch wieder nicht. Ich hab versucht sie Kreise gehen zu lassen, aber das war nicht möglich. Das war dann ein rumgezieh. Sie hat sich auch richtig auf die "Zehenspitzen" gestellt um bloß nicht laufen zu müssen. Billy friert dann immer ein. Und wenn dann der Stress zu groß wird schießt sie auch einfach mal los, da hilft dann auch keine Longe mehr. Sie rennt los, schießt dabei auch durch Koppelzäune, auch wen Strom drauf ist. Aber erstmal hätte sie mich wohl angestiegen. Ich kanns aber mal probieren.
Ich hab auch versucht sie grasen zu lassen, war aber in dem Moment nicht möglich.
Ich werd den Weg einfach noch mal gehen. Morgen wird der Traktor dann bestimmt weg sein  :nick: (und ich kann auch mal den Haufen weg machen den wir hinterlassen haben :tuete:)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: penelope am 29. September 2011, 13:34:33
Ich schließ mich Felix an: für ein noch eher junges Pferd (?), dass noch nicht all zu lange bei die ist, hört sich das doch schon mal gut an. Sie hat sich trotz Trecker noch regulieren lassen und sich auf dem Heimweg wieder entspannt.

Geb euch beiden einfach mehr Zeit. Sowohl Billy muss sich an dich gewöhnen, als auch du an das neue Pferd. Der Umstieg von einem Norweger auf ein recht hoch im Blut stehendes Reitpony (bin ich da richtig?) ist für einen Reiter auch ein sehr großer Schritt. Ich hab ja gerade eine ähnliche Situation (von Friese auf Halbblut-Araber) und finde die Umgewöhnug selbst auch ziemlich schwer. Der junge Halbblüter ist natürlich viel viel "elektischer", reagiert viel schneller und nimmt halt gerne mal den Kopf hoch und trippelt in Situationen, in denen der Friese nur stehenbleibt und schnaubt.

Auch nachdem ich jetzt ein Jahr mit dem Kleinen arbeite, muss ich immer noch mal wieder kurz innehalten, durchatmen und mir sagen, dass ich ja genau so ein Pferd gewollt hab  ;) Er regaiert eben anders auf seine Umwelt. Da muss  ich auch erst lernen, damit umzugehen.

Dein Norweger war auch Wallach und Billy ist Stute, oder? Das ist dann gleich nochmal eine Umgewöhnung. Das 10 Trecker auf dem Feld völlig ok sind, aber am 11 irgendwas ist, was stört ist bei so einigen Stuten auch recht typisch - bei Wallachen hab ich das so höchst selten erlebt  :lol: Auch das Sachen, die vor der Rosse totale Routine sind, während der Rosse so mach eine Stute völlig aus der Fassung bringen, gibts immer wieder. So ähnlich kennt frau das ja auch von sich selbst   :rotw:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 29. September 2011, 13:43:50
ja genau penelope. du hast in allen Punkten recht.
Vom 17 järhigen Norweger Wallach auf 6 jährige Reitpony Stute  :nick:
Ich wollte auch genau so ein Pferd. Ich gebs auch nicht mehr her  :cheese:
Ich werd einfach solange spazieren gehen bis wir an dem Tümpel ankommen und da reinmarschieren als hätten wir nie was anderes gemacht  :nick:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 29. September 2011, 13:46:15
Öhh jo...
Da kann ich auch ein Lied von Singen.
Phönix mal außen vor gelassen:
Sonst Felix (souveränder Isi-Shetty) und Alex (Die Gelassenheit in Pferdeperson / Tinker) und
dann kam: DAKAR (Araber/Reitpony).  :confused: :cheese:
Sehr interessant!  ;)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 29. September 2011, 15:03:46
Eigentlich war ich selbst dran schuld. Ich wollte nun mal einfach zu viel, der Tümpel war dann doch etwas weiter entfernt und ich dachte mir immer "noch ein Stück, dann sind wir da"
Tröste dich, das machen viele falsch (mich eingeschlossen). Hilft nur, es in Zukunft besser zu machen. Wenn ihr also einen schönen Spaziergang hinter euch habt, dann schnell nach Hause. Der typische Denkfehler ist nämlich: "Ach, das Pferd macht das heute so toll, dann machen wir heute auch noch dies und das." Und das Pferd denkt vielleicht: "Jetzt hab ich mich auf dem ganzen Spaziergang so zusammengerissen und nun muß ich auch noch was zusätzlich machen." Dieses zusätzliche wirkt quasi als Strafe oder doch zumindest als Tropfen, der das Faß zum überlaufen bringt. Die Grenze des für das Pferd Machbaren wird überschritten.

Ich empfehle sogar noch einen Schritt weiter zu gehen. Wenn ihr an einem Tag einen guten Spaziergang hin bekommt, dann nicht am nächsten Tag wieder raus. Sondern irgendwas Schönes machen. Also für das Pferd Schönes (was macht sie gern?). Und erst am Tag danach wieder spazieren gehen.

Steinchen kann ich auch nur zustimmen. Versuche selber immer ruhig zu bleiben. Atme bewußt ein und aus, sing ein Lied oder summe vor dich hin. Was auch immer dir hilft, dich ein wenig zu entspannen. Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan. Aber versuch's einfach  :)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: prigal am 29. September 2011, 15:45:25
Und was ist besser? Wenn Pferd schon die ersten 100m vom Stall weg durchn Wind ist - ohne ersichtlichen Grund - umdrehen oder die geplante Runde (die man schon mal gegangen ist ohne gröbere Probleme) zu Ende bringen? Ich tu mir da echt immer schwer zu entscheiden was besser ist bzw. einen besseren Lerneffekt hat.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Steinchen am 29. September 2011, 16:49:20
Wenns schon die ersten 100 Meter durchn Wind ist, würde ich von neu anfangen und immer nur soweit raus, dass man auch entspannt umdreht und heimgeht, bevor das Pferd einen Erregungslevel erreicht hat.
Und wenns anfangs nur ne Volte beim Hoftor raus ist - Hauptsache entspannt raus UND wieder rein. Das immer mehr ausweiten.
Eigentlich auch mit dem Ziel, dass man selbst ruhiger und sicherer wird, nicht nur fürs Pferd, denn genauso, wie das Pferd die unbefriedigenden, stressigen Situationen speichert und diese Grundstimmung beim nächsten mal wahrscheinlich "mit raus nimmt" tut man das als Mensch leider auch.
Da finde ich, so ne Art "Auszeit" von stressigen Situationen tut Beiden sehr gut und man erarbeitet sich ein entspanntes Miteinander, zu zweit.

Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 29. September 2011, 17:01:17
Ich schließe mich Kess an.
Als Phönix zum ersten mal, direkt nach dem ankommen auf dem Reitplatz umgedreht ist,
und zu mir kam. Habe ich sofort Feierabend gemacht und er bekam sein Futter.
Das war sooo eine riesen Leistung von ihm. Das musste ich einfach honorieren.
Ich halte es heute mit ihm noch so.
Macht etwas besonders gut, ist das Training besonders schnell beendet und er bekommt sein Futter.
Je nach Tageszeit geht er dann wieder auf die Weide oder in die Box.
So kann er steuern, wie lang sein Training geht.
Allerdings höre ich auch auf, wenn ich merke es geht heut einfach nicht.
Wir sind dadurch enorm weiter gekommen.
Und wenn ein zwei Trainingseinheiten besonders toll laufen, fahre ich den dritten Tag nur zum Möhrchen füttern.  :)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 29. September 2011, 17:07:12
Also ich entscheide meist danach, wie wichtig mir die jeweilige Sache ist, ob wir das jetzt gemeinsam durchstehen oder ob es Zeit hat. Wobei das meistens davon abhängt, wie lange es noch eine gemeinsame Aktion bleibt oder ein Alleingang wird.

Was überhaupt nicht geht, wenn das Tier für sich etwas entscheidet und mir nicht mehr zuhört. Da habe ich dann auf der ganzen Linie versagt und muss mich selbst unbedingt korrigieren. Hört es mir jedoch noch zu aber kann nervlich einfach nicht länger aushalten, dann bekommt es mehr Zeit und vor allem eine Pause.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 29. September 2011, 17:30:28
heute war es denke ich gut, dass ich heim bin. billy war nicht nur einfach guggig sondern panisch.

ansonsten denke ich ist es bei uns ganz gut imm er eine runde zugehen da sie ja immer stehen bleibt und schaut sich dann entspannt und weiter geht.

ich denke ich werde die strecke noch mal gehen morgen, da ich übers we nicht da bin.

wir haben heute aber auch noch was schönes zum abschluss gemacht. mattentraining und sonst so clickerquatsch :cheese:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: prigal am 29. September 2011, 17:46:59
Das letzte Mal sind wir die Runde umgekehrt gegangen - vielleicht war das der Fehler. Ich werde es das nächste Mal wieder in gewohnter Manier probieren dann wirds schon werden - irgendwann :cheese:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 29. September 2011, 22:52:02
umgedrehte Runde hatt ich heute auch versucht. Schreckgespenster lauern überall, und der Hund bellt von beiden Seiten aus gleich :cheese:

Würde es eine großen unterschied machen wenn ich reite? Da fühl ich mich nämlich eigentlich immer sehr sicher.  :nick:  da könnte sie auch steigen und ich fände das dann angenehmer ;) Martingal mache ich halt dann immer rein....
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Bettina am 29. September 2011, 23:12:29
Später hab ich mir meine "Stimmung" von damals immer wieder ins Bewußtsein geholt. Hab ich ganz konkret geübt und ich hoffe, das klappt künftig im neuen Stall wieder. Denke aber schon.
Dazu hab ich in der Arbeit was Nützliches kennen gelernt.
Man kann sich scheinbar selber mit einiger Übung ein "gutes Gefühl auf Knopfdruck" ankonditionieren. Ankern oder Moments of Excellence nennt sich das. Wurden scheinbar ganze Bücher drüber geschrieben (naja - fast ;) hier kurz nachzulesen (http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Moment_of_Excellence.html)), aber in Kurzform ist es das: Super sicheren, positiven Moment lebhaft ins GEdächtnis rufen - "Anker setzen" (z.B. 2 bestimmte Finger zusammendrücken oder sonst was) - das solange wiederholen, bis man sich selber auf das gute Gefühl konditioniert hat - wenn mans grade braucht, durch Betätigen des Ankers wieder hervorrufen.
(Erinnert so ein bisschen an einen Patronus-Zauber, oder? :cheese:)

Jedenfalls kann ich mir das ganz sinnvoll für den Menschen selber vorstellen, wenn man merkt, dass man selber :panik: oder :drama: wird. ;)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 29. September 2011, 23:33:11
Das hört sich interessant an.
Das muss ich mal probieren.  :)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Bettina am 29. September 2011, 23:54:06
Hab ich mir so beim Schreiben auch gedacht, dass ichs eigentlich mal probieren könnte. ;)
Berichte mal dann, ja? :bittebitte:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 30. September 2011, 00:02:13
jo mach ich.  :)
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Mannimen am 30. September 2011, 08:19:39
Phönix hat sein Heil IMMER in der Flucht gesucht.
Somit war IHM immer klar, solange er schnell genug ist, kann ich ihm nichts tun.
Auch mit Clicker oder tagelang am Reitplatz sitzen hat er null Kontakt von sich aus aufgenommen.

Diese Kontaktaufnahme, die ich schon mehrfach an anderer Stelle angesprochen hatte, bezog sich auch auf eine erste Begegnung, bei der sich Mensch und Tier noch nicht kennen. Sie weckt insofern die natürliche Neugier, welche ja nicht mehr besteht, wenn man sich bereits kennt.

Würde ich mein normales Verhalten plötzlich mal ändern, dann kann ich auch nicht gleich erwarten, dass das mit Begeisterung aufgenommen wird. Vielmehr wird das Tier dadurch erst einmal irritiert sein und eher weglaufen als zu mir zu kommen.

Es ist also klar, dass genau das einer Erklärung bedarf, so wie Du es ja dann auch getan hast. Das finde ich völlig in Ordnung und hat dann ja auch etwas gebracht. :keks:
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: Kess am 30. September 2011, 15:00:02
Und was ist besser? Wenn Pferd schon die ersten 100m vom Stall weg durchn Wind ist - ohne ersichtlichen Grund - umdrehen oder die geplante Runde (die man schon mal gegangen ist ohne gröbere Probleme) zu Ende bringen? Ich tu mir da echt immer schwer zu entscheiden was besser ist bzw. einen besseren Lerneffekt hat.
Ich weiß genau was du meinst. Und ich habe bis heute darauf noch nicht DIE Antwort gefunden. Wahrscheinlich weil es nicht DIE EINE EINZIG RICHTIGE Antwort gibt.
Früher war ich mit meiner Entscheidung fast nie zufrieden. Bin ich in so einer Situation mit dem Pferd weiter gegangen, habe ich mich danach gefragt: "War das richtig? Hab ich dem Pferd zu viel zugemutet?" Und wieder zu Hause hab ich mich schlecht gefühlt.
Bin ich in so einer Situation umgekehrt und wieder zurück gegangen, habe ich mich danach gefragt: "War das richtig? Hab ich ihn jetzt noch in seiner Angst bestärkt? Oder bin ich nur umgekehrt, weil ICH Angst hatte?" Und hab mich schlecht gefühlt.  :confused:

Irgendwann habe ich dann realisiert, worauf mein schlechtes Gefühl im zweiten Fall wirklich zurück zu führen ist. Nämlich auf (vermeintlichen) Druck von außen. In Wahrheit habe ich mich nämlich eher gefragt, was denn jetzt andere Leute denken, wenn ich mit meinem Pferd zurück gehe. Daß ich Angst vor meinem Pferd hätte, daß mein Pferd mir auf der Nase rumtanzt, daß ich ihm alles durchgehen lasse usw. Ja, so doof bin ich manchmal. Und nachdem mir das klar war, habe ich beschlossen, mich von sowas nicht mehr beeinflussen zu lassen (so gut es mir eben gelingt *hust*) und nur noch so zu handeln, wie es für mein Pferd am besten ist.
Natürlich stand ich dann immer noch vor der Frage "Ist es für mein Pferd jetzt am besten, wenn wir weiter gehen oder wenn wir zurück gehen?" Dann habe ich meinen Bauch entscheiden lassen. Manchmal habe ich eben das Gefühl, es wird besser, wenn wir jetzt einfach weiter gehen und dann gehe ich eben weiter. Und manchmal habe ich das "das-wird-heut-nix-mehr"-Gefühl und dann gehe ich eben zurück. Mein Gefühl hat bestimmt nicht immer zu 100% recht, aber doch meistens. Und je länger wir uns kennen, desto besser wird einerseits mein Gefühl für solche Situationen und desto seltener kommen anderseits solche Situationen vor.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: *_Wildfang_* am 30. September 2011, 15:17:40
ich denke es ist immer am sinnvollsten sich auf sein gefühl zu verlassen :nick: selbst wenn es vielleicht in dem moment das falsche ist. es bringt ja nichts weiterzumachen auch wenn man sich dabei nicht gut fühlt. das ist meiner meinung nach auch für das verhältniss zum pferd besser.


heute bin ich wieder unsern gestrigen panik weg entlang gelaufen. allerdings in begleitung einer bekannten mit dem hafi. ich glaube das war ganz gut für mich und billy. der traktor war noch da, er war auch immernoch gruselig aber die wiese mit saftigem löwenzahn war magisch anziehend :lol: danach sind wir auch wieder heim pferdal gewaschen und gut war.
Titel: Re:Monster, überall Monster!
Beitrag von: cinnamon am 30. September 2011, 17:14:41
100 meter sollte man gar nicht erst gehen, wenn das pferd beim ersten schon panik schiebt.
danach umdrehen noch weniger, denn das verstärkt die falschen verhaltensmuster.
was ich persönlich in einer solchen situation machen würde: wenn ich eh schon von beginn an merke, dass das pferd durch den wind ist, eine kleine runde anstreben - und klein kann auch ein paar meter, dort fresspause und wieder zurück bedeuten. das hat allemal mehr qualität als "kilometerlanges" gestresse.
dann würde ich übungen raus picken, die das pferd etwas runter holen - dh. immer mal so dinge wie kopfsenken oder entspannung einbauen und durch einfache übungen schauen, ob das pferd noch operant ist oder schon im reagiermodus.
es ist auch nie verkehrt, wenn das pferd stress hat, einfach mal anzuhalten, entspanntes verhalten abzuwarten - und mit abwarten ist wirklich abwarten gemeint - und selbiges zb. durch umdrehen und ein paar schritte richtung heimat gehen zu belohnen.