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Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?

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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #15 am: 09. September 2014, 17:27:15 »
Vielen Dank euch beiden. Ihr habt mich ermutigt, nicht das clickern in Frage zu stellen. Meine Befürchtung war ja, dass ich mit dem Clickern aufhören muss, bis die "Respektfrage" geklärt ist.

@Annabelle: Ja, du hast Recht. Das hat sicherlich was mit den Temperaturen zu tun. Tief in meinem Hinterkopf hatte ich diesen Gedanken auch schon. Aber trotzdem war die Sorge größer, der Zwerg hat keinen "Respekt" vor mir. Ich dachte, selbst wenn er mehr Energie hat und wieder fröhlicher ist, sollte er doch trotzdem von mir weichen.... :-X Ich war doof. Merke ich selbst  :-\

@Cinnamon: Ja.  :cheese: Dein erster Satz ist so wahr. Dummerweise bin ich garnicht auf die Idee gekommen, das es ein "Basisproblem" sein könnte. Da ich ja noch vor dem Clickern mit ihm ganz normal longiert habe, bin ich davon ausgegangen, dass ich das einfach so wieder abrufen kann. Auch wenn wir woanders noch Baustellen haben...tja. Satz mit X.

Das mit dem Targettraining werde ich auf jeden Fall anvisieren. Eine Frisbee-Scheibe dürfte sich dafür ja gut eignen.
Mattentraining hatte ich auch schonmal angefangen. Das hat er aber noch nicht so ganz kapiert als "Ort" an dem er bleiben soll. Wir machen minimale Fortschritte, aber wirklich nur minimal.  :-\
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #16 am: 09. September 2014, 22:54:41 »
guck mal, hier hab ich das "Go Out" mit Jack geübt, er wollte auch nie von mir weg.
https://www.youtube.com/watch?v=2O-us5EQ6xo
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #17 am: 22. September 2014, 09:25:58 »
So, ich möchte nochmal einen Zwischenbericht geben. Am Wochenende konnte ich nochmal daran üben.

Samstag:
Heute wollte ich einfach versuchen auf das Bodentarget zu konditionieren. Dazu habe ich den Deckel eines Eimers genommen und ihn direkt vor Gabors Hufe gelegt. Seine Neugier führt dazu, dass er ihn sofort mit der Nase untersuchen möchte. C+B
Nach und nach habe ich den Abstand vergrößert. (Andersrum als bei Dir Muriel. Ich habe das Target weiter entfernt, so dass Gabor bewusst von mir weggehen musste). Weit habe ich das noch nicht gemacht, max. 2m oder so. Sobald der Winkel oder der Abstand nicht mehr gepasst hat, hat sich der Zwerg wieder an mich geklettet.  :cheese:

Sonntag:
Ich wollte das Bodentarget etwas festigen und ausbauen. Außerdem wollte ich die Anfänge zum "Rückwärts auf Entfernung" und "Steh" setzen.
Das Bodentarget hat schon fast 1A funktioniert. Gabor war wirklich sehr konzentriert und ich konnte am Ende der Übung (ca. 5 Min) das Target wie eine Frisbee ca. 10m weit werfen. Gabor ist von mir weg auf das Target zugetrottet und hat es angestubst. Fürs Füttern bin ich aber zu ihm gegangen (auch anders als bei Dir Muriel), weil ich generell wollte, dass er begreift, dass er mir nicht an der Backe kleben muss, dass es was zu essen gibt.

Das Kommando "Steh" habe ich nicht ganz "Clickerkonform" probiert. Und zwar habe ich ein langes Bodenarbeitsseil genommen und es einmal um den Zaun gelegt, das Ende in der Hand behalten. Dann habe ich mich in kleinen Schritten entfernt. Wollte Gabor mir hinterher wurde er am Seil gehalten, blieb er stehen gabs nen Click. Ich weiß auch, dass man das verbale Kommando erst einführen soll, wenn die Übung abrufbar ist und verstanden wird. Hier habe ich das "Steh" aber relativ früh eingeführt, zum Einen, weil ich vor längerer Zeit schonmal "Steh" geübt habe, zum anderen, weil ich hoffte, dass Gabor merkt, es geht um eine Übung.  :rotw: (Keine Ahnung, ob ich da nicht auf dem Holzweg bin).
Jedenfalls konnte ich mich am Ende ca. 2-3 Schritte entfernen, ohne dass Gabor mir hinterher ist. Diese Übung werde ich ab sofort täglich abfragen.

Rückwärts auf Entfernung will ich auf jeden Fall auch üben. Ich hatte das mal in einem Video von Muriel gesehen. Zurück kennt er eigentlich schon, ich merke jedoch, dass er hier mehr auf meine Körpersprache, als auf das Kommando achtet (Ich denke, das ist wohl normal). Deswegen habe ich Rückwärts wie immer abgefragt und ganz deutlich Zuuuurück gesagt. Mit Betonung auf das "Zu", einfach um ihm das verbale Kommando so deutlich wie möglich zu sagen. Ich habe dann angefangen, einen Schritt Rückwärts abzufragen, ohne dass ich mitgehe. Ein bis zwei Schritte konnte ich so einfangen. Allerdings ist das noch sehr unsicher und ich werde das nun auch in jede Einheit aufnehmen.

So wollte ich ihm mal den Eindruck vermitteln, dass es nicht nur bei mir tolles Futter gibt. So wie ihr es hier auch geraten habt.
Mein Ziel ist es, dass ich ihn an der Longe auf dem Hufschlag abstellen kann, das Kommando "Steh" sage und er dort bleibt, während ich auf den Zirkelmittelpunkt gehe. Das wäre auf jeden Fall schon eine deutliche Verbesserung.

Vielen Dank für eure Hilfe!
Und euren Zuspruch.  :dops:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #18 am: 22. September 2014, 11:17:36 »
Das hört sich doch nach echten Fortschritten an!  :click:

Zitat
Das Kommando "Steh" habe ich nicht ganz "Clickerkonform" probiert. Und zwar habe ich ein langes Bodenarbeitsseil genommen und es einmal um den Zaun gelegt, das Ende in der Hand behalten. Dann habe ich mich in kleinen Schritten entfernt. Wollte Gabor mir hinterher wurde er am Seil gehalten, blieb er stehen gabs nen Click.

Hier solltest du darauf achten, deine Hilfe (also das Seil am Zaun) schnellstmöglich schrittweise auszuschleichen. Also z. B. nur noch über den Zaun legen, dann Seil auf den Boden, dann ohne Seil. Sonst läufst du Gefahr, dass das Seil zum Signal wird!

Zitat
Rückwärts auf Entfernung will ich auf jeden Fall auch üben. Ich hatte das mal in einem Video von Muriel gesehen. Zurück kennt er eigentlich schon, ich merke jedoch, dass er hier mehr auf meine Körpersprache, als auf das Kommando achtet (Ich denke, das ist wohl normal). Deswegen habe ich Rückwärts wie immer abgefragt und ganz deutlich Zuuuurück gesagt.

Vermutlich machst du das schon so, also nur zur Sicherheit: Gib erst das neue Signal ("zuuurück") und unmittelbar danach das bekannte Signal (also dein körpersprachliches). Denn macht man das andersrum wird das neue Signal (also in deinem Fall das "zuuurück") vom Pferd meist nicht wahrgenommen, da das bekannte Signal das neue Signal dann quasi überdeckt.
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #19 am: 23. September 2014, 11:02:42 »
Super, danke für die Tipps. Ich werde das nächste Mal darauf achten.

Ich habe auch gerade in der Trainer-Übersichtskarte gesehen, dass Du nur knapp 30km von meinem zukünftigen Stall entfernt wohnst, in den wir ab April ziehen werden.  :cheese:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #20 am: 23. September 2014, 12:23:58 »
Zitat
Ich habe auch gerade in der Trainer-Übersichtskarte gesehen, dass Du nur knapp 30km von meinem zukünftigen Stall entfernt wohnst, in den wir ab April ziehen werden.  :cheese:

Darfst dich dann gerne mal melden, wenn du magst.  :)
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #21 am: 06. Oktober 2014, 08:28:40 »
Vielen Dank, darauf werde ich auf jeden Fall gerne zurückkommen  :dops:

Vor allem, da ich jetzt nach dem Wochenende maximal frustriert bin.  :omm:

Die Situation passt zwar jetzt nicht ganz zum Thema,  aber ich muss mir kurz Luft verschaffen:

Kennt ihr das, dass ihr für das Clickertraining Kritik bekommt? Bestimmt! Aber am Samstag habe ich echt gedacht, ich fall vom Glauben ab. Mein Jungpferd steht ja noch beim Züchter und wird dort momentan eingeritten.
Ich kann aufgrund der Entfernung nur am Wochenende zum Pferd gehen. Knapp 100km trennen mich noch von ihm. Dadurch komme ich natürlich wesentlich langsamer beim Training voran, als Leute, die mehrmals die Woche mit ihrem Pferd trainieren können....klar.

Jetzt haben am Samstag nach meiner Reitstunde (auf einem Schulpferd), sowohl der Züchter (mein Reitlehrer), also auch die Bereiterin auf mich eingeredet, dass ich mit dem Clickertraining ja alles "versaue", auf gut deutsch.
Sie würde merken, dass ich mit Leckerlie arbeite, da er jetzt bei ihr versuchen würde zu betteln und schnappen. Das sei doch blöd, weil sie ihn jedesmal bestrafen müsste, weil er von ihr ja nichts bekommt. Dass er von mir beim Betteln auch nichts bekommt, hat sie in diesem Moment wohl ausgeblendet, oder nicht wissen wollen oder was weiß ich.  :stampf:

Gemein fand ich, dass der RL der Meinung war, bei mir würde der Zwerg nicht so gut stehen am Anbindeplatz....ganz ehrlich? Ich finde, er macht das mittlerweile ziemlich gut. Na klar, steht er nicht bombenfest 30min still, aber mei. Er ist noch jung. Da darf er auch mal kurz unkonzentriert sein. Wir arbeiten daran und es wird immer ruhiger. Klar steht er bei der Bereiterin genauso gut, oder sogar besser. Aber mein Einwand, dass sie ja bereits ihr Leben lang mit Pferden zu tun hat und ich noch Anfänger bin, wurde abgewunken. Dass sie mehrmals die Woche mit ihm arbeitet und ich nur 1-2mal gilt wohl auch nicht als Argument.  >:(

Besonders ärgert mich, dass vor einiger Zeit das Lob eben dieses Züchters kam, wie gut ich schon mit dem Zwerg trainiert hätte und was für tolle Fortschritte wir gemacht haben. Ebenso hatte die Bereiterin gelobt, dass sie merken würde, dass ich mit ihm regelmäßig übe. Das zählt wohl nicht als Erfolg.

Die Frage, die sie die ganze Zeit dabei hatten war: Warum clicker ich und warum lobe ich nicht ohne Clickern mit Stimme und Streicheln.
Ich war ehrlich verzweifelt, weil ich wusste, alles reden bringt nichts. Überzeugt bekomme ich die beiden ohnehin nicht, warum also gegen eine Mauer reden?
Ich hatte Argumente gebracht wie "ganz gezielt in der Millisekunde loben können". Ich habe aber gemerkt, dass ich sowieso nichts ausrichten kann.

Schlimm ist, bei anderen Einstellern wäre mir das sowas von egal. Hier bin ich aber noch auf deren Gunst angewiesen und das macht mich rasend. An diesem Tag habe ich natürlich auch nicht mehr mit meinem Pony trainiert, ich war viel zu aufgewühlt.
Am nächsten Tag natürlich ganz gehemmt.  :'(

Kennt ihr das?

Dabei habe ich gerade solche Fortschritte. Das Kommando "Steh" wird immer besser verstanden und "Zurück auf Entfernung" klappt immerhin schon zwei Schritte.

Dennoch bin ich jetzt maximal demotiviert.  :-\  :heul:

Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Annabelle
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #22 am: 06. Oktober 2014, 08:32:56 »
Sie müssten ihn jedesmal bestrafen, weil er bettelt? Mich würde erst mal interessieren wie sie bestrafen... und dann würde ich mich Gedanken machen ob ich ihn wirklich da stehen lassen würde. Es ist DEIN Pferd und du kannst entscheiden was du machst, und wenn du es in rot anstreichen würdest, sie hätten es zu akzeptieren.... klar, kann man auch mit kraulen z. B. loben wenn es eine Stelle gibt die er besonders mag...
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #23 am: 07. Oktober 2014, 08:58:15 »
Ja, Annabelle. Du hast vollkommen recht. Es ist meine Entscheidung und diese haben sie zu akzeptieren.
Dennoch frustriert es mich natürlich, dass diese Schnapperei, die der Zwerg an den Tag legt auf das Clickern geschoben wird. Ungeachtet dessen, dass er vorher auch schon geschnappt hat und familiär bedingt seeeeehr maulfixiert ist. (Aber auch Mutter und Großmutter zeigen Ansätze zum Schnappen, auch wenn das natürlich aufgrund des Alters weniger wurde. Die Tendenz ist aber immernoch da.)

Kraulen an sich kann ich natürlich schon als Lob einsetzen. Mach ich teilweise auch. Aber eben nicht nur, weil er einfach durch Futter am besten zu motivieren ist und das ist mein Hauptziel: Motivation beim Pferd.

Ja, lange bleibt er ja nun nicht mehr dort stehen. Ein knappes halbes Jahr muss ich noch durchhalten. Vorher geht leider nicht, weil in meinem Wunschstall erst wieder nächstes Jahr Pferde integriert werden und dann auch nur, wenn die Koppelsaison wieder losgeht...  :traurig:

Das mit dem Bestrafen möchte ich erstmal nicht überbewerten. Dort wird schon sehr korrekt mit den Pferden umgegangen. Das war ja auch mit ein Grund, warum ich ihn überhaupt so lange dort stehen lassen habe. Ich nehme an, das war ein mahnendes Wort oder im Zweifel auch mal ein Klatsch an die Brust. Ich nehme an, mehr war das nicht. Nur....ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass man damit nicht sonderlich weit kommt bei ihm. Im Gegenteil, es schaukelt sich so nur hoch. (In anderen Threads hatte ich das schonmal beschrieben). Ich finde daher die positive Verstärkung für ihn einfach perfekt.

Naja. Aber damit es nicht zu sehr OT wird noch ein kurzer Bericht von unserer kurzen Trainingseinheit am Sonntag:

Ich habe erstmal wieder nur Standards gefestigt, wie Führübungen und Halt auf Kommando.
Dann habe ich wieder Steh und Zurück auf Entfernung abgefragt. Beim Steh habe ich noch ein optisches Hilfsmittel dazugenommen, einfach um es ihm leichter zu machen. Ähnlich wie beim Ground Tying habe ich den Strick auf den Boden gelegt. Das hat allerdings dazu geführt, dass er zwar stehen geblieben ist :keks: Aber gleichzeitig "Kopf tief" angeboten hat.

Ich habe trotzdem geclickt, fand ich erstmal nicht schlimm. In Zukunft muss er das wohl nicht mehr machen. Mein Ziel ist es einfach, dass er stehen bleibt, egal wo, und egal was ich mache. Natürlich ist das noch ein laaaanger Weg, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.  :click:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #24 am: 07. Oktober 2014, 09:52:43 »
Warum kannst du denn nicht den Trainern sagen wie du mit solchen Situationen umgehst und das sie das ggf. genau so wie du machen? Das wäre doch für alle das beste... so finde ich, wird er ständig durcheinander gebracht... aber was genau Strafe bedeutet weißt du nicht... und das würde ich nicht einfach so hinnehmen. Ich würde genau wissen wollen was sie mit ihm machen... Kinder schlägt man auch nicht nur weil sie dir die Zunge raus strecken... aber Tiere dürfen geschlagen werden und wenn es nur ein Klapps ist...
Aber das ist meine Meinung. Die möchte ich keinem aufzwingen... aber vielleicht zum nachdenken anregen  ;)
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #25 am: 07. Oktober 2014, 16:24:18 »
Ja, du hast schon recht. Drüber nachdenken tu ich schon seit längerem. Generell bin ich mit der Situation auch garnicht mehr so zufrieden wie am Anfang. Ich bin wirklich froh, wenn ich ihn endlich zu mir holen kann. Nicht unbedingt wegen dem Stall, sondern auch, weil ich dann endlich täglich oder zumindest regelmäßiger mit ihm trainieren kann.

Auch wenn ich weiß, dass im neuen Stall das Leckerlie-Füttern auch kritisch gesehen wird.  :rotw:

Weißt du, das mit dem Schnappen ist bislang leider noch ein Never-Ending-Thema. Ich hatte es schon in anderen Threads beschrieben. Noch weiß ich leider selbst nicht, was die "richtige" Verhaltensweise ist. Daher kann ich ihr auch nicht sagen, wie ich es mir wünschen würde. Fakt ist, er ist einfach sehr sehr maulorientiert. Am Anfang war das ganz schlimm, zeigte sich auch über Strick kauen. Es wurde immer besser. Ich weiß nicht, ob ich ihm das versehentlich anerzogen habe. Er zeigte es nämlich schon relativ früh. Wann das angefangen hat, kann ich garnicht mehr so genau sagen. Am schlimmsten war es, wenn ich ihn am Putzplatz angebunden habe und am Hals gestreichelt/geputzt habe.
Weg bekommen habe ich es ausschließlich mit Clickern. Da habe ich aber auch gemerkt, dass dieses übliche Halsstreicheln für ihn kein Lob ist. Jedes Mal hat er dafür rübergeschnappt. Mittlerweile ist das Vergangenheit.
Bei mir zeigt er es hin und wieder noch, wenn ich ihn von der Koppel führe. Da weiß ich noch nicht genau, warum er das macht. Oder wenn ich am Kopf was bei ihm mache, bspw. den Schopf kämme und blöd stehe, so dass die Futtertasche verlockend nahe an seinem Maul ist.

So, letzteres ist sicherlich hausgemacht. Aber ich bin sicher, dass ich das ebenfalls über den Clicker in den Griff kriege.

Wann und warum er es bei der Bereiterin macht, kann ich garnicht so genau sagen. Ich schätze aber einfach mal, dass es in ähnlichen Situationen vorkommt.

Was mich einfach an der ganzen Thematik so nervt ist, dass sie mir berichtet hat, dass er auf dem Reitplatz relativ entspannt bleibt (anfangs war sie nur auf dem Longierzirkel mit ihm) und er zuverlässig Rückwärts und durchparieren zum Halt zeigt. Also genau die Punkte, die wir wirklich regelmäßig üben. Und nur, weil es "auch ohne Clickern geht", soll ich am besten damit aufhören.... ???
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #26 am: 07. Oktober 2014, 16:50:40 »
Hm, wenn er schnappt weil du am Hals was machst, hast du das mal checken lassen ob er nicht doch was ernsteres hat?

Und ich kann nur noch mal sagen das es für mich keine Option wäre, wenn es mein Pferd wäre. Und ich mir da auch nicht reinreden lassen würde. Aber das muss jeder für sich wissen, wie viel Rückgrat man hat und ob man da wirklich eine Chance hat, gegen anzukommen. Und wenn man nicht da gegen ankommt ob man dann auch vorzeitig den Stall wechselt. Immerhin zahlst du ja sicher auch Geld für den Beritt. Und dann für etwas zu bezahlen was einem gegen den Strich geht... würde ich nicht, dafür wäre mir mein Pferd, mein Geld und meine Nerven zu schade.
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #27 am: 08. Oktober 2014, 09:02:54 »
Zitat
Ich habe erstmal wieder nur Standards gefestigt, wie Führübungen und Halt auf Kommando.
Dann habe ich wieder Steh und Zurück auf Entfernung abgefragt. Beim Steh habe ich noch ein optisches Hilfsmittel dazugenommen, einfach um es ihm leichter zu machen. Ähnlich wie beim Ground Tying habe ich den Strick auf den Boden gelegt. Das hat allerdings dazu geführt, dass er zwar stehen geblieben ist :keks: Aber gleichzeitig "Kopf tief" angeboten hat.

Ich habe trotzdem geclickt, fand ich erstmal nicht schlimm. In Zukunft muss er das wohl nicht mehr machen. Mein Ziel ist es einfach, dass er stehen bleibt, egal wo, und egal was ich mache. Natürlich ist das noch ein laaaanger Weg, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.  :click:

Finde ich gut, dass du dich auf die Basics konzentrierst. Das wird dir früher oder später zugute kommen. Und dass es lange dauern wird, dass er stehen bleibt egal was du machst, würde ich nicht unbedingt unterschreiben. Mach dir dafür mal nen Plan, welche Schritte für "Pferd steht, egal was ich mache" nötig sind und arbeite gezielt dran. Wenn du die Kriterien langsam, aber stetig erhöhst kommst du deinem Ziel bestimmt bald ziemlich nah.

Warum kannst du denn nicht den Trainern sagen wie du mit solchen Situationen umgehst und das sie das ggf. genau so wie du machen? Das wäre doch für alle das beste... so finde ich, wird er ständig durcheinander gebracht...

Prinzipiell sehe ich das auch so. Allerdings wirst du meiner Meinung nach immer mal wieder in Situationen kommen, wo andere mit deinem Pferd umgehen müssen. Und es werden leider nicht alle dieser Menschen fähig oder Willens sein, so mit deinem Pferd zu arbeiten, wie du das möchtest. Daher würde ich mich eher darauf konzentrieren, dem Pferd das beizubringen was es benötigt, um auch in der "normalen" Pferde/Mensch-Welt klarzukommen. Und vielleicht findet sich auch ein Kompromiss indem du dich mit den anderen Personen, die sich um dein Pferd kümmern absprichst, was genau sie regelmäßig mit ihm machen und auch wo es noch Probleme gibt/was sich wer wünscht. Und dann so trainieren, dass sich das vereinbaren lässt.

Mein Pferd muss aufgrund eines Hufrollenbefunds im Moment täglich von der Box in einen Auslauf bzw. auf die Koppel gebracht werden. Als er noch im Offenstall war, war das nicht nötig, bzw. wurde von mir oder meinen zwei Freundinnen gemacht (da kennen alle die "Bedienungsanleitung" für Viento, der sich gern mal losreißt...). Jetzt muss es der Stallbursche machen, der wenig Ahnung von Pferden hat und gern Sprüche bringt wie "ich bin hier der Boss". Tja, da müssen wir jetzt alle durch. Der Stallbursche musste also lernen Viento an mehreren Punkten auf dem Weg zur Koppel zu füttern, wenn er lieb ist. Das eigentliche Kriterium ist dabei tatsächlich im Moment "Pferd ist noch da" und weniger "Pferd ist lieb", da er natürlich auch "am Pulli zupfen" etc. mitbestärkt... Na ja, da muss ich dann halt beim sonstigen Training konsequent sein, dann ist das nicht wirklich ein Problem.  Aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich hier keine Wahl habe und ich den Stallburschen nur teilweise kontrollieren kann. Nachdem Viento ihm einmal weggelaufen ist und mir klar war, dass er das an dieser Stelle mit Sicherheit ein zweites Mal versuchen wird, habe ich genau dafür trainiert. Ich bin die Strecke mehrfach täglich mit ihm gelaufen und habe ihn immer am gleichen Punkt (kurz nach der Stelle, wo er sich losgerissen hat) belohnt. So hätte ich normalerweise nicht trainiert, das war für den Stallburschen, denn Viento weiß damit, dass er IMMER an Punkt X (kurz nach der aufregenden Stelle) seine Belohnung bekommt. Ziel: er reißt sich nicht mehr los, steuert gezielt den Futterort an und bleibt stehen um sich füttern zu lassen. Das einzige, was der Stallbursche noch tun muss, ist Futter einwerfen.

Ich würde erstmal versuchen, mit Stallbetreiber und Bereiterin vernünftig zu sprechen, klarzumachen, dass du für dich einen Weg gefunden hast. Darüber würde ich auch nicht diskutieren oder ihre Trainingsmethoden schlecht machen. Stattdessen gezielt fragen, wo die Schwierigkeiten liegen und nach einer Lösung suchen. Es gibt für fast alles ein Alternativverhalten, das du trainieren kannst.

Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht!
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #28 am: 08. Oktober 2014, 09:20:01 »
Allerdings wirst du meiner Meinung nach immer mal wieder in Situationen kommen, wo andere mit deinem Pferd umgehen müssen. Und es werden leider nicht alle dieser Menschen fähig oder Willens sein, so mit deinem Pferd zu arbeiten, wie du das möchtest. Daher würde ich mich eher darauf konzentrieren, dem Pferd das beizubringen was es benötigt, um auch in der "normalen" Pferde/Mensch-Welt klarzukommen.

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LG Tine
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Re: Pferd "klebt" an mir - Spiel oder Dominanz?
« Antwort #29 am: 14. Oktober 2014, 13:51:33 »
Hm, wenn er schnappt weil du am Hals was machst, hast du das mal checken lassen ob er nicht doch was ernsteres hat?


Nein, habe ich noch nicht. Sollte ich mal beim nächsten Mal ansprechen. Dadurch, dass es durchs Clickern jetzt beinahe weg ist, habe ich nicht das Gefühl, dass es schmerzbedingt ist.... :-\

Und ich kann nur noch mal sagen das es für mich keine Option wäre, wenn es mein Pferd wäre. Und ich mir da auch nicht reinreden lassen würde. Aber das muss jeder für sich wissen, wie viel Rückgrat man hat und ob man da wirklich eine Chance hat, gegen anzukommen.

Nein, für mich ist es eigentlich auch keine Option und reinreden lass ich mich ja auch nicht. Es verunsichert nur ungemein, wenn man so angegangen wird. Dass manche das Clickertraining nicht mögen ist ja die eine Sache, jemanden dafür aber so anzugehen das andere. Und letzteres möchte ich nicht tolerieren.

Und wenn man nicht da gegen ankommt ob man dann auch vorzeitig den Stall wechselt. Immerhin zahlst du ja sicher auch Geld für den Beritt. Und dann für etwas zu bezahlen was einem gegen den Strich geht... würde ich nicht, dafür wäre mir mein Pferd, mein Geld und meine Nerven zu schade.

Du hast Recht. Ich weiß nur deswegen nicht, was ich tun soll, weil mein Stall, bei dem ich nun seit über einem Jahr auf der Warteliste stehe, keine Pferde im Winter aufnimmt. Ein anderer Stall kommt für mich auf Dauer nicht in Frage. Die Auswahl ist hier auch nicht sonderlich groß. Und gleich zwei Umzüge hintereinander wollte ich Herrn Pferd nun auch nicht zumuten.... :-\ Schwer. Aber ich überlege schon seit langem auf einer Lösung rum


Finde ich gut, dass du dich auf die Basics konzentrierst. Das wird dir früher oder später zugute kommen. Und dass es lange dauern wird, dass er stehen bleibt egal was du machst, würde ich nicht unbedingt unterschreiben. Mach dir dafür mal nen Plan, welche Schritte für "Pferd steht, egal was ich mache" nötig sind und arbeite gezielt dran. Wenn du die Kriterien langsam, aber stetig erhöhst kommst du deinem Ziel bestimmt bald ziemlich nah.

Ja, wahrscheinlich hast du Recht.  :cheese: Die Basics übe ich auch deswegen so lange, weil ich einfach will, dass die 100% sitzen. Erst wenn da alles sicher sitzt, werde ich an anderen Baustellen arbeiten. Ich bin ja nur maximal zweimal die Woche bei ihm. Wäre ich jeden Tag da, würde ich sicherlich auch noch mehr Abwechslung reinbringen. Bspw. das Spazierengehen kommt momentan auch zu kurz :-[

Prinzipiell sehe ich das auch so. Allerdings wirst du meiner Meinung nach immer mal wieder in Situationen kommen, wo andere mit deinem Pferd umgehen müssen. Und es werden leider nicht alle dieser Menschen fähig oder Willens sein, so mit deinem Pferd zu arbeiten, wie du das möchtest. Daher würde ich mich eher darauf konzentrieren, dem Pferd das beizubringen was es benötigt, um auch in der "normalen" Pferde/Mensch-Welt klarzukommen. Und vielleicht findet sich auch ein Kompromiss indem du dich mit den anderen Personen, die sich um dein Pferd kümmern absprichst, was genau sie regelmäßig mit ihm machen und auch wo es noch Probleme gibt/was sich wer wünscht. Und dann so trainieren, dass sich das vereinbaren lässt.

Ich würde erstmal versuchen, mit Stallbetreiber und Bereiterin vernünftig zu sprechen, klarzumachen, dass du für dich einen Weg gefunden hast. Darüber würde ich auch nicht diskutieren oder ihre Trainingsmethoden schlecht machen. Stattdessen gezielt fragen, wo die Schwierigkeiten liegen und nach einer Lösung suchen. Es gibt für fast alles ein Alternativverhalten, das du trainieren kannst.

Dadurch, dass ich maximal am Wochenende beim Pferd bin, wird er sowieso hauptsächlich von Fremden Personen gehändelt. Ausgerechnet halt auch von den beiden Personen, die mich in der beschriebenen Situation kritisiert haben. Die Hauptkritikpunkte waren:

- Leckerlies generell: Wird strikt abgelehnt, weil es zu frechem Verhalten führt
- Clickern sei zu mechanisch: Lobende Worte und Streicheln würde die Beziehung zum Pferd viel besser stärken

Die Schwierigkeiten liegen laut ihnen, dass er bei mir nicht ruhig stehen würde und dass er schnappt. Beides ist deutlich besser geworden, seit ich clickere. Sie meinen nur halt, dass es anders gelöst werden sollte und schneller -  soweit ich es verstanden habe. Aber es hat sich ja verbessert, stetig.  :juck: Deswegen verstehe ich die Kritik ja so garnicht. Geschnappt hat er schon immer, früher vielleicht aus Wallach-Spielverhalten, später wegen den Zähnen und dann vielleicht, weil ich ihm nicht klarmachen konnte, dass ich das nicht will. Ich wollte mich ja nicht ständig mit ihm anlegen. Erst seit ich clickere, konnte ich ihm ein Alternativverhalten anbieten, dass sich für ihn auch wirklich lohnt und seitdem ist das Schnappen deutlich weniger geworden. Ganz weg ist es noch nicht, aber ganz ehrlich? Das ist es bei seiner Mutter und seiner Oma auch nicht und für deren Erziehung bin ich nicht verantwortlich. Er ist einfach sehr oralfixiert.  :shy: Was natürlich keine Ausrede ist, das so zu akzeptieren. Ich arbeite jedes Mal daran, wenn ich mit ihm etwas mache.

Schlecht gemacht habe ich garnichts, ich habe mich nur in eine Rechtfertigungshaltung lenken lassen, aus die ich mich versucht habe rauszubugsieren. Ich habe gesagt, dass mir natürlich klar ist, dass es viele Wege gibt, ein Pferd zu erziehen und ich in keinster Weise anzweifle, dass es auch ohne Clickern geht, nur dass mit der Clicker halt hilft, gezielter mit meinem Pferd zu arbeiten.

Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht!

Danke!  :lol: Soll und kann ich hier weiterberichten? Das driftet doch arg ins OT. Über ein Trainingstagebuch habe ich auch schon nachgedacht, dass mache ich ohnehin noch ganz altmodisch über mein Notizbuch, aber in Zukunft auch gerne digital.  :dops:

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