Leider kollidiert der Bespaßungswille vieler Jungpferdehalter, der halt ständigen Zugriff aufs Pferd erfordert, gern mal mit den Auslaufmöglichkeiten und der Pferdegesellschaft in Pensionsställen.
Das stimmt, da habe ich mir auch lange Gedanken drüber gemacht
Stell ich sie um oder lass ich sie da wo sie ist? Halb-wild sozusagen
Und da muss ich dann auch Heike zustimmen: Es ist einfach schwierig, eine Jungpferdeaufzucht zu finden, eine die beides (große Herde, andere Junpferde UND erwachsene, sowie "Trainingsmöglichkeiten", Stall usw.) vereinbart ist schon fast utopisch oder unbezahlbar
Ich habe mich schließlich doch für den Umzug (von der reinen Weiderobusthaltung) entschieden. Zum einen natürlich wegen der vielen Weidemyopathiefälle dort wo sie war (lieber ein Pferd, was im Winter stundenweise und im Sommer ganztägig raus kann, als ein potenzielle totes Pferd
), zum anderen auch nur, weil dort ein anderes Jungpferd und ältere Pferde waren - die nehmen einem nämlich einiges an Erziehung ab
Das hat mir beim alten Aufzuchtsplatz auch etwas gefehlt bzw. habe ich gemerkt, dass die Lütten einem aufs Dach gestiegen sein. Da erübrigt sich ja auch schon einiges "Training"
Raus kommt sie dort trotzdem, wenn auch etwas eingeschränkt, eben genannte Gesellschaft hat sie UND ich kann sie auch mal irgendwo anbinden, putzen, ihr gruselige Dinge zeigen ohne dass mir der Rest vom Clan auf die Pelle rückt.
Und zweitens muss man ja seinen Dreijährigen nach der Aufzucht nicht binnen Wochen unter den Sattel bringen, den kann man auch mit Drei holen und dann nochmal die Grunderziehung durchspielen, ihn an den Pensionsstallbetrieb gewöhnen und dann ein halbes Jahr später anlongieren.
Muss man nicht, machen aber viele
Ich glaube aber, das sich schon eine andere Einstellung/Beziehung zum Mensch entwickelt, wenn der Kontakt auf "regelmäßig und immer mal ein bisschen" basiert. Sie sind es einfach mehr gewohnt, dass mal was gemacht wird, immer mal wieder, von Anfang an.
Das schließt Pausen ja nicht aus. Die kann man auf kurze Sicht gesehen machen (2 Mal die Woche bespaßen, der Rest ist frei), sowie auf lange Sicht (mal mehrere Wochen Pause, die sich z.B. bei mir eh wegen der Lernzeiten in der Uni ergeben). Aber trotzdem ist das Pferd den regelmäßigen Umgang mit dem Menschen gewohnt.
Allerdings kann ich es auch nicht belegen, dass sich daraus eine andere "Arbeitseinstellung" entwickelt - wär eine langfristige Studie ja auch mal interessant
Wo sind nochmal die Verhaltensbiologen hier?