Tatsächlich kann man da nicht einen einzelnen Muskel benennen. Sie haben durch die unterschiedlichen Ansätze durchaus unterschiedliche Funktionen, aber arbeiten auch übergeordnet als Muskelgruppen gemeinsam.
Insbesondere der M. Splenius, M. Semispinalis Capitis, M. Omotransversarius und der M. Brachiocephalicus spannen sich gerne gemeinsam an (und dann beidseitig!) und fixieren und bewegen damit die Halssäule im Gesamten in der Parallen zur HWS. Dann ist keine Biegung möglich, aber der Hals ist dadurch so stabil wie es nur geht. Das braucht das Pferd, um z.B. einen Puma zu töten, der gerne auch 150 kg Gewicht hat oder mehr.
M. Splenius und M. Semispinalis Capitis sieht man bei gut gearbeiteten Dressurpferden . Sie treten dann als harmonische Wölbung in der Mitte des Halses vom Halsansatz bis zum Genick hervor. Dies sind die eigentlichen Halsheber.
Die Halsmuskeln sind total interessant, vor allem ihre vielen verschiedenen Ansätze. z.b die Scalenimuskeln sind sehr wichtig in der "echten" Aufrichtung, weil sie das Brustbein mit dem Hals zusammen anheben und in die "gute" Halsbeugung führen.
Der Omotransversarius z.b geht vom Schulterbuggelenk zum Genick. Er ist also bei einem gekippten Rumpf ständig überlastet/überdehnt einseitig. Beidseitig ausbalanciert kann er den Rumpf stabilisieren, aber da er nicht so arg groß ist, kann er ihn nicht halten.
Ist der Rumpf zwischen den Schultern nicht gerade (wie meistens), werden immer einseitig die Halsmuskeln überlastet.
Wird das Pferd also in diese übermäßige Halsabstellung gebracht - nicht durch "Ich biege dich dorthin", sondern durch "Schau mal, kannst du mit dem Kopf ein wenig hereindenken und trotzdem auf der Kreislinie weiter laufen" fängt das Pferd an, genau in dieser Richtung zu arbeiten. Es biegt den Hals seitlich, zunehmend, und lernt dadurch, sich auf der Kreislinie zu stabilisieren - und damit auch den Rumpf aufrecht zu halten zwischen den Schultern, weil es sich eben über die einseitig loslassenden seitlichen Halsmuskeln nicht mehr festhalten kann.