Nachdem ich kein Thema dazu gefunden habe schreibe ich mal meinen Erfahrungsbericht zum Stangenquadrat.
Der Plan: Das Pferdekind (damals 3 Jahre) soll longieren lernen.
Vorkenntnisse:
- Gehen neben einem Menschen (frei und am Halfter)
Ziele:
- Bewegung um mich herum in Kreisform
- verschiedene Gangarten
Welches Equipment ich dafür verwende (ob Halfter, Kappzaum oder frei) war mir egal.
Gelandet bin ich beim
Stangenquadrat, das Marlitt
in diesem Artikel gut erklärt. Sie legt am Boden ein Quadrat, der Mensch ist innen, das Pferd außen. Ich habe Gassen anstelle der Stangen verwendet und frei mit dem Pferdekind gearbeitet.
Die Bewegung wird über
Futterpunkte erarbeitet. Man clickt also schon eine minimale Bewegung, läuft dann zur nächsten Ecke und füttert. Das Pferd bekommt das Futter außen auf dessen Kreislinie und zwar so, dass es mit der Schulter bereits "um die Ecke" ist. Damit kommt es gar nicht auf die Idee abzukürzen und der schwierigste Teil, das Sortieren um die Ecke, ist schon geschafft. Wenn der Weg klarer ist läuft man nach dem Click nicht zur nächsten, sondern vielleicht zur übernächsten Ecke, um dort zu füttern.
Das Pferdekind ist anfangs vor allem auf einer Hand nach innen gekippt, deshalb habe ich in jede Ecke eine Pylone gestellt und in diese einen Stab gesteckt. Trotzdem war das Quadrat aufgrund des engen Kreises anstrengend, weshalb ich bald dazu übergegangen bin anstelle des Quadrats ein Sechseck aufzubauen. Ich bin zu diesem Zeitpunkt immer noch relativ nahe am Pferdekind mitgegangen.
Hier sieht man die Übung im April (2:08).
Nach und nach habe ich den Abstand vergrößert und auch die Dauer bis zum nächsten Click, wie man
im Mai erkennen kann (1:25). Der größere Kreis ist dem Pferdekind sehr entgegen gekommen, sodass ich bald nur noch Gassen und an jeder Ecke eine Pylone verwendet habe.
Der nächste Schritt war vom Sechseck zum Achteck, besser gesagt zum Stangenkreis zu wechseln. Dem Pferdekind hat man deutlich angemerkt, dass ich, wenn ich in der Mitte bleibe, plötzlich viiiiel weiter weg bin,
deshalb bin ich zu Beginn vermehrt mitgegangen.
Die Pylonen brauchten wir da auch nicht mehr, der Kreis aus Gassen war klar genug. Das war auch der Punkt, an dem ich begonnen habe zuerst einen Strick am Halfter und später eine Longe ins Spiel zu bringen.
Inzwischen sind wir bei einem Achteck mit Lücken zwischen den Gassen angekommen. Wenn mal Gassen herausfehlen, dann ist das kein Problem, die Longe und meine Position sind inzwischen das Signal für "Laufe im Kreis um mich herum" geworden. Den Trab (den wir über eine andere Übung aufgebaut haben) können wir inzwischen auch schon dazunehmen, sowie das Anhalten auf Distanz.
Was vielleicht noch wichtig ist: Handwechsel mache ich immer außerhalb des Kreises, die Zone innerhalb ist also nie lohnenswert gewesen.
Unsere Zwischenschritte:
- Quadrat mit Pylonen und Stäben
- Sechseck mit Pylonen und Stäben, Signal zum Losgehen
- Sechseck mit Pylonen, Dauer und Distanz vergrößern
- Stangenkreis mit Pylonen, Longe kennenlernen
- Stangenkreis, Trab dazunehmen
- Stangenkreis mit Lücken / unvollständiger Stangenkreis
Dauer: In unserem Fall mit max. 1x/Woche (15-25 Min.) rund 9 Monate.
Hier noch die Artikel von Marlitt, die mir sehr geholfen haben:
StangenquadratStangenquadrat/Konzepte beim JungpferdStangenkreisLongieren am Stangenkreis