Tja das ist halt tatsächlich die Frage. Ich hab mal im alten Tagebuch geguckt was ich noch gefunden habe, und ergänze was mir noch einfällt. Chance kam als Begleitpferd an den Stall für eine andere Stute die im Frühjahr Rehe hatte und nicht zurück auf die Weide darf. Diese hatte knapp eine Woche vor Chance einen erneuten Schub, obwohl sie nur Heu (mit Fresspausen) bekam und gerade wieder Schrittspaziergänge machen durfte. Im Diätbereich gab es viel befestigten Boden (Beton) und nur wenig weichen Erdboden - dort stand Chance auch schon fast 2 Jahre, aber doch einen Großteil der Zeit auf dem weichen Wiesenboden, der im Sommer abgetrennt wurde, wenn die anderen Pferde auf der Sommerweide waren. Sie war zu der Zeit sehr oft und viel fühlig, was nach der Hufbearbeitung eigentlich immer besser war. Hufbearbeitung selbst war schon immer eine Katastrophe, dass sie einzelne Hufe überhaupt nicht geben konnte. Im Grunde eigentlich wie jetzt auch.
Dadurch, dass ihre Stutenfreundin wegen der erneuten Rehe alle Tierärzte da hatte, lief Chance immer ein kleines bisschen unter "und diese Stute auch". Alle Proben mit der Hufzange waren unauffällig, was aber da war, war starke Pulsation, Wendeschmerz und in den schlimmsten Tagen kurze minikleine Trippelschritte. Allerdings kein typisches Hufe vorne rausstellen - starke Zehenfußung hatte sie, seit ich sie kenne.
Schon damals im Tagebuch wurde viel diskutiert, ob es überhaupt eine Rehe ist, aber da 2 Tierärztinnen (davon eine auf Rehe spezialisiert) und eine Physiotherapeutin so eingeordnet haben, hab ich das schlichtweg so hingenommen und die folgenden Jahre danach gehandelt. Zu der Zeit ging es mir selbst auch psychisch nicht gut und ich hätte gar nicht die Kraft für weitere Meinungen gehabt, geschweige denn dass die Krümeline zu der Zeit irgendwie ernsthaft behandelbar war
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6.7.2017: Umzug in die Diätgruppe, fühlig auf hartem Boden
18.7.2013: Hufbearbeitung S. und D., D. soll gucken weil Chance immer fühlig läuft, nach der Bearbeitung besser
28.7.2013: Eingezogener / verkrampfter Bauch
3.8.2013: Sie trinkt zu wenig und verlässt Insektenbedingt den Unterstand fast gar nicht (nur mal zum Heu fressen), seit Anfang August allein bei den Diätis weil Pien Rehe Nummer 2 hat
10.8.2013: Wegen den langen Heupausen erst am Stall Heu fressen lassen und danach eine Stunde grasen
11.8.2013: Sie läuft bescheiden auf Schotter/Beton, der linke Hinterhuf kann erst gemacht werden, als sie auf dem Sandpaddock steht
12.8.2013: Die Physio kommt, aber Chance kann gar nicht laufen, Sohle von einem Tag auf den anderen sehr flach. Vermutung der Physio Hufrehe, Umstellen auf Sandpaddock und mit Sand eingestreute Box
Die THP meint, so wie sie die Krümeline kennengelernt hat muss die schon richtig doll Aua haben, dass sie es überhaupt so zeigt Das passt auch dazu, dass ich ja schon seit Tagen das Gefühl hab das irgendwas nicht stimmt. Das Ekzem ist ja in den letzten 2 Wochen auch immer schlimmer geworden. Die Hufbearbeitung gestern war dann wahrscheinlich der allerletzte kleine Anstoß. Über die Ursachen mag ich garnicht spekulieren grade. Sie stand ja nun schon extra bei den Diätis, mit Doppel-Netzen über dem Heu, Futterfreien Zeiten, kein Gras
Was in der letzten Woche zusammengekommen ist:
- starker Wetterumschwung inkl. Bodenveränderung von steinhart auf Sumpf (vor dem Unterstand/Tränke ist der Boden mit Rasengittersteinen)
- seit ein paar Tagen frisch gemähtes Gras auf dem Auslauf
- vor ein paar Tagen eine größere Menge Weide-Äste zum Knabbern
- ich hab sie vorgestern recht lang auf dem frischen Gras fressen lassen (20-30min)
- sie hat durch die Insekten in den letzten 2 Wochen fast nurnoch auf einer Stelle gestanden und vermutlich zu wenig getrunken
- Hufbearbeitung
13.8.2013: Hufschuhe, rationiert Heu
16.8.2013: Röntgen (Blutabnahme war nicht möglich), weniger Pulsation, sie kann die Hufe etwas länger hoch nehmen
23.8.2013: Schlimmster Wendeschmerz ist weg, ohne Hufschuhe auf der Stallgasse rumstehen zum Schuhe sauber machen geht
So, hab mal mit den Röntgenbildern gebastelt Passt natürlich nicht so ganz vom Winkel, aber ist trotzdem mal sehr interessant zu sehen...
Linker Vorderhuf (der Bockhuf)
[EXTERNER BILDLINK ⤤
http://www.noobmoeve.net/pics/chance/2013/rehe/roentgen_vo_li_huf.jpg]
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http://www.noobmoeve.net/pics/chance/2013/rehe/roentgen_vo_li_all.jpg]
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http://www.noobmoeve.net/pics/chance/2013/rehe/roentgen_vo_li_roe.jpg]
Rechter Vorderhuf
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http://www.noobmoeve.net/pics/chance/2013/rehe/roentgen_vo_re_huf.jpg]
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http://www.noobmoeve.net/pics/chance/2013/rehe/roentgen_vo_re_all.jpg]
[EXTERNER BILDLINK ⤤
http://www.noobmoeve.net/pics/chance/2013/rehe/roentgen_vo_re_roe.jpg]
Ich denke auch nicht, dass sich in den Hufen selbst drastisch was verändert hat. S. hat die Hufe ja auch wirklich toll hinbekommen inzwischen, klar, Bilderbuchhufe werdens wohl nie mehr werden, und fertig isses auch noch nicht, aber im Gegensatz zu früher Welten. Und wir haben schnell reagiert mit allem.
Hab euch mal die ganzen Röntgenbilder hochgeladen -> Link zum Album
(die Reißzwecke ist knapp 2cm hinter der Strahlspitze, ich war da etwas grobmotorisch; sind 2 Bilder wegen unterschiedlich hohen Platten zum Füßchen drauf stellen)
Die Bilder wurden am 15.8. gemacht.
Am 11.8. wäre Hufbearbeitung gewesen, die wir abbrechen mussten weil sie die Hufe nicht geben mochte, da lief sie schon ziemlich schlecht.
Am 12.8. ging dann nix mehr, sie ist zwar trotzdem noch gelaufen, aber man durfte garnicht hingucken, Hufe geben ging nicht mehr. Hat dann auch mit ihren Windelwickeln viel gelegen. Starke Pulsation. Die THP war da und hat uns Globuli da gelassen. Wir haben sie sofort umgestellt in Box mit Sandpaddock und 3xtgl. 2kg Heu.
Am 13.8. hab ich die Hufschuhe geholt, und die Rehe-TA war da. Am linken Huf ist die Pulsation deutlicher, der rechte tut ihr aber deutlich mehr weh. Beim abdrücken reagiert sie nur rechts ein bisschen.
Am 15.8. dann Röntgentermin, da konnte sie schon wieder so gut stehen mit Hufschuh, dass man den anderen Huf positionieren konnte etc. Blut abnehmen hat sie aber nicht zugelassen.
Am 22.8. Meldung an die THP, dass immernoch Pulsation da ist, seitdem hab ich keine Notizen mehr drüber.
Kontrollröntgenbilder könnte ich noch machen lassen, die Frage ist obs dadurch noch wirklich neue Erkenntnisse gibt. Die Hufe selbst haben sich nur in der Nacht vom 11.8. zum 12.8. so schlagartig verändert.
Ursache ist auch unklar. Sie lief schon seit Wochen fühlig, aber immer nach der Hufbearbeitung besser(!) als vorher. Die Hufe sind gewuchert wie Unkraut, und trotz 3 Wochen Bearbeitungsintervall öfter ausgebrochen. Sie stand durch die Insekten nurnoch im Unterstand, vermutlich hat sie auch zu wenig getrunken. Gras gabs nicht, außer wenn ich mit ihr Grasen war, wie bei den letzten Fotos. Und ab und an etwas frisch gemähtes Gras. Heu aus Raufe mit 2 Netzen, stundenweise abgesperrt. Sie war schon zu dick, aber deutlich weniger als andere. Der Boden am Unterstand ist befestigt, daneben weicher Matschboden, es hatte in den letzten Tagen viel geregnet. Eine Weide (Baum) ist umgestürzt, und die Pferde haben recht viel von den Ästen gefressen.
(Und nee, ich mag auch garnicht mehr über die mögliche Ursache spekulieren, wollts nur der Vollständigkeit halber mal mit anmerken).
Edit: eine Rotation sehe ich auch nicht, aber eine Hufbeinsenkung ist schon da, ob die jetzt neu ist oder schon länger her kann man natürlich schwer sagen. Die ausgewerteten Röntgenbilder von der TA (die malt da so viele tolle Linien rein und so) hab ich aber bisher nicht, wir hatten nur telefonisch dann noch gesprochen.