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Der Sitz als Basis zur Kommunikation

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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:Der Sitz als Basis zur Kommunikation
« Antwort #90 am: 21. Mai 2010, 08:43:06 »
Hallo Manfred,

komisch, was Deine Trainerin da mit ihrem Hengst macht. Warum wird das Pferd dazu gebracht, sich aufzuregen, damit Du lernst, ihn zu kontrollieren? Klar, das Deine Trainerin Deine Fähigkeit untersuchen will, den Hengst zu kontrollieren, aber wird da das Pferd nicht instrumentalisiert? O.k., es ist nicht Dein Pferd, aber Deine Trainerin kommt für mich etwas seltsam rüber mit solchen Methoden...

Grüße
Steffi
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Mannimen
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Re:Der Sitz als Basis zur Kommunikation
« Antwort #91 am: 21. Mai 2010, 22:37:33 »
Ist schon lustig Steffi!

Eigentlich war die einhellige Meinung der anderen Pferdemenschen um mich rum, dass ich immer etwas seltsam rüber kommen würde. Schön wenn sich dieses Blatt endlich mal wendet. ;)

Frohe Pfingsten
Manfred
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Mannimen
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Re:Der Sitz als Basis zur Kommunikation
« Antwort #92 am: 21. Mai 2010, 23:11:07 »
Das liest sich aber komisch, finde ich.... :nixweiss:
Wie muss ich mir das vorstellen, wenn ich fragen darf?  :rotw:

Hallo Bettina

Als ich mit der Ausbildung von Pferden angefangen habe, konnte ich nur standardmäßig ganz gut reiten. Doch das reicht eben längst nicht aus. Insofern wurde mir die Gymnastizierung der Pferde erst einmal richtig beigebracht und worauf ich dabei zu achten habe. Dann kamen diese Lektionen natürlich an einem Pferd, was das alles schon genau kennt, um es selbst zu erfahren. Erst danach gingen wir zum rohen Pferd über. Ich wurde dabei immer von einem Trainer genau unter die Lupe genommen.

Doch bei Antares dann ging ich meinen eigenen Weg. Natürlich stieß ich immer wieder an meine Grenzen und suchte nach Wege, es eben ohne diese Dominanz zu schaffen, also auf kooperative Weise meinem Pferd etwas beizubringen. Zum Anreiten nahm ich mir jedoch wieder einen Trainer hinzu, der jedoch nicht selbst an das Pferd ran ging, sondern mich wieder nur beobachtete und mir Ratschläge erteilte. Also nich: Du musst das so oder so tun, sondern versuch mal dies oder das.

Es stand insofern immer im Vordergrund was Antares dazu sagte. Aber wenn ich nicht weiter weiß, wie ich ihm etwas erklären kann und mir die Erfahrung an dieser Stelle auch fehlt, dann bekomme ich wieder ein erfahrenes Pferd an die Hand, um erst selbst zu sehen, wie was geht. Habe ich also eine schwere Lektion nachgeritten, weiß ich wie sie sich anfühlt und merke dann auch sehr schnell, wenn da etwas auf dem unerfahrenen Pferd noch nicht so stimmt. Nun muss ich halt sehen, wie ich es ihm erklären kann.

Bei dem Hengst ist es noch mal eine Nummer schärfer, weil der eben nicht alles so einfach mit sich machen lässt und sehr schnell erkennt, wenn der Mensch es nicht drauf hat. Antares habe ich auch zu einem freien Pferd mit eigenen Willen erzogen. Er ist daher ähnlich drauf wie dieser Hengst. Übrigens mögen die beiden sich auch und stecken die Köpfe gerne mal zusammen über dem Zaun. Die Trainerin wollte meine Ausstrahlung testen und sehen was ihr Hengst dazu sagt, bzw. ob er sich mir anvertraut, mir folgt und auch an meiner Seite bleibt egal was passiert oder ob er mich überhaupt nicht für voll nimmt und mit mir macht was er gerne möchte. Ja und das alles noch ohne jede Dominanz. denn damit hätte ich ihm überhaupt nicht kommen dürfen, denn dann hätte er sich mit mir sofort angelegt. Das hat mir die Trainerin auch gleich gesagt, um mich zu warnen, doch ich habe es längst in seinen Augen gesehen, als er mich gemustert hat. Vermutlich wusste er auch da schon, mit wem er es hier zu tun bekam.

Na am Wochenende werden wir ja sehen, wie das läuft, wenn ich alleine mit ihm bin und mich weiter an diese Sache rantasten kann und was er dazu sagt. Aber keine Angst, ich werde Antares nicht zu früh an so schwere Lektionen heranführen. Er versucht es jedoch gerne selbst einmal und da möchte ich schon drauf gut vorbereitet sein. Übrigens hat dieser Hengst auf der Weide eine Levade vor mir gezeigt und sich erst danach streicheln lassen. Er ist super selbstbewusst und sitzt auch öfter wie ein Oberaufseher auf der Weide und wenn Du dann in seine Nähe kommst, springt er sofort auf und zeigt sein schönstes Imponiergehabe. Antares schielt da schon immer mit einem Auge hin und ich bin mir sicher, dass er sich da noch einiges von ihm abschauen wird. Die Trainerin meint auch, dass es Antares unbedingt wissen will. Aber wir sind halt beide noch lange nicht so weit. Jetzt möchte ich es erst einmal genau wissen und das hat sie erkannt und mich einfach mal getestet. Natürlich auch nicht ganz uneigennützig, denn sie nimmt meine Dienste sicher gerne in Anspruch, wenn sie mal verhindert ist und dann darf ich mich um ihre Pferde kümmern, was ich nur zu gerne tue. :nick:

Liebe Grüße
Manfred
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Mannimen
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Re:Der Sitz als Basis zur Kommunikation
« Antwort #93 am: 21. Mai 2010, 23:40:02 »
Sag mal Manfred, grummelt er oder grunzt er eher bei den "aufspannenden" Lektionen?

Hi Linda

Ich weiß jetzt nicht wo Du da einen Unterschied siehst. Für mich hört es sich nach Gegrummel an und das kenne ich von ihm schon, weil er das immer macht, sobald ihn etwas sehr anstrengt. Zuerst hat er es bei den Seitengängen an der Hand von sich gegeben, wo ich erst dachte, er müsse aufstoßen oder so. Aber es war dann doch eher ein: Hmmmm, ich mach ja schon! Und das hat auch wieder nachgelassen, sobald ihm diese Lektion leichter viel. Man konnte also drauf warten und es dauerte immer ein zwei Tritte länger bis er sich auf diese Weise beschwerte. Für mich war das dann auch immer ein Grund wieder etwas nachzugeben und ihn sich mal strecken zu lassen usw.

Manchmal kommen dann auch so Attaken von ihm, wo er sich regelrecht durchbeißt und die ganz lange Seite im Seitwärts durch marschiert ohne dass ich das verlangt habe, dann hängen die Zügel längst wieder durch und ich halte auch keine Körperspannung mehr aber Meistro muss weiter marschieren, natürlich mit Gegrummel. Worüber beschwert er sich denn da? Er steigert sich einfach gerne in Arbeit rein, so als hätte er was genommen! Aber mit Kraftfutter wird er auch absolut kurz gehalten. Da gibt es nur eine Hand voll zur Belohnung nach getaner Arbeit (keinen Hafer nur Kräutermüsli).

Es könnte natürlich auch sein, dass ihn genau das reizt und er desswegen sich so ins Zeug legt, denn wenn er mal diese Belohnung nicht bekommt, tritt er sofort in einen Streik und geht keinen Schritt mehr irgendwo hin mit mir. Oder die leere Futterschüssel wird mir demonstrativ vor die Füße geworfen. Es kam auch schon vor, dass er regelrecht mit dem Fuß auf den Boden stampfte und mich fordernd ansah. Das geht ja gar nicht und da bin ich dann auch stur und rühre mich nicht vom Fleck.

Er ist genau mein Spiegelbild :D
Manfred

PS.: Regelmäßige Arbeit kennt er nicht in der Form, wie sie in den Sportställen praktiziert wird aber wenn er trainiert wird, dann bin ich schon jeden zwei bis dreimal in der Woche bei ihm und da wir er auch nicht immer geritten. Ich versuche die Arbeit für ihn auch abwechslungsreich zu gestalten (Longe, langer Zügel, rumtoben und reiten etc.). Bei schönen Wetter gehen wir auch gerne ins Gelände und wenn ich mal verhindert bin, wird er von unserer trainerin etwas bewegt (frei laufen oder springen in der Halle) aber sie reitet ihn nicht und arbeit mit ihm auch nicht an der Hand, allenfalls mal an der Longe, denn ich soll ihn ja selbst ausbilden und nicht sie.

« Letzte Änderung: 21. Mai 2010, 23:54:14 von Mannimen »
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Mannimen
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Re:Der Sitz als Basis zur Kommunikation
« Antwort #94 am: 24. Mai 2010, 23:14:41 »
So ihr Lieben

hier nur ganz kurz die Infos zum WE:

Anatres wurde beim Ausritt wieder immer schneller und so musste ich ihn mehr versammelt gehen lassen. Dann ging Paco auf einmal lahm (der Grund dafür konnte nicht gefunden werden). Da sind wir dann die letzten Kilometer halt zu Fuß gegangen und selbst da wollte Antares ständig schneller gehen, also musste ich ihn wieder zurückhalten und ließ ihn an der Hand versammelter laufen, teilweise sogar in Seitengängen, wenn es nicht anders ging. DAs war super anstrengend und ich denke mal, dass er einfach zu viel Bums hat und sich mal richtig auspowern möchte. Er chillt ja in letzter Zeit ständig und das gab es früher nicht so bei ihm. Auch kann er auf den kleineren Weiden nicht mehr so rennen, wie früher, wo er einen Kilometer am Stück geradeaus galoppieren konnte, bis er das andere Ende erreicht hat. Kraftfutter bekommt er auch keines und dennoch strotzt er nur so vor Kraft. Also werde ich in der Woche mal alleine mit ihm ausreiten und an seine Grenzen bringen, mal sehen wann da dann die Luft raus ist. Auf alle Fälle werde ich ihn dann mal so gehen lassen, wie er das gerne möchte. Dann wird sich ja zeigen wohin der Wind uns weht. :roll:

Und mit dem Hengst lief alles super entspannt. Ich habe ihn mehrmals auf der Weide besucht und er ließ sich von mir überall anfassen und auch die Hufe aufnehmen. Dann habe ich ihm noch den Schweif und die Mähne verlesen, was auch so seine Zeit gedauert hat, so wild wie die verzaust war. Zwischendurch musste er sich zwar etwas aufrichten und bisschen rum grummeln, auch mal mit den Hufen aufstampfen usw. aber das ist doch völlig normal. Wer kann denn schon so lange stillhalten, wenn man doch der Größte hier am Stall ist. Als dann ein fettes Gewitter aufzog und ich die Anweisung bekam, die Pferde rein zu holen, musste der arme Kerl bis zum Schluss warten. Entsprechend ungeduldig war er dann schon, als ich ihn holte, doch er ließ mich die Zäune und Türen noch schließen und er ging brav durch tiefe Pfützen. Zwar wurde etwas piaffiert an der Hand aber das war dann schon alles. Und als er endlich in seiner Box angekommen war, legte er sich sofort in das trockene Stroh und wälzte sich. Ich konnte ihm dabei in der Tür stehend beobachten. Dann kam er noch mal zu mir und die ganze Arbeit mit Schweif und Mähne war zum Teufel. Alles wurde verwuschelt und mit Stroh versetzt. Na wenn es ihm so halt besser gefällt! 8)

So, aber nun wieder zurück zum Sitz. An dem liegt es also nicht bei Antares, wie dieses Wochenende klar zu erkennen war. Hier muss es andere Gründe geben und die werde ich schon noch raus finden. Ich lasse ihn einfach mal wieder tun, was er gerne möchte. Dann werde ich ja sehen.

Liebe Grüße
Manfred
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lindalotze
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Re:Der Sitz als Basis zur Kommunikation
« Antwort #95 am: 26. Mai 2010, 11:23:41 »
Hallo Manfred,

ich sehe den Unterschied darin:
- Grummeln tun viele Pferde zur Begrüßung, es ist etwa leises Wiehern. Manche Pferde grummeln auch beim CT in Erwartung ihrer Belohnung. Oder bei versammelndem Spiel. Es ist definitiv ein Ausdruck von Zufriedenheit oder gar von Freude.
- Grunzen tun manche Pferde, wenn sie sich zu sehr aufspannen und/ oder sich einfach eng im Hals machen. Das ist eher ein Ausdruck von Verspannung. (Nicht unbedingt psychisch, sondern einfach zu zusammengezogen im Körper.) Da wäre dann mehr Lösen oder weniger Abstellung und ein längerer Hals in den Lektionen selbst angesagt.
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Mannimen
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Re:Der Sitz als Basis zur Kommunikation
« Antwort #96 am: 26. Mai 2010, 22:22:03 »
Danke Linda,

da werde ich mal drauf achten. Tippe eher auf zu eng gezogen und daher dann ein rausgepresstes Grunzen, denn es klingt anders als dieses freudige Begrüßung, die Du angesprochen hast.

Beim Schulter vor, weg von der Bande kommt es auch weniger vor als beim Schenkelweichen entlang der Bande, wo er nach vorne massiv begrenzt ist. Insofern werde ich diese Übungen einfach mal einen Hufschlag weiter innen (zweiter und dritter) ausführen und ihm mehr Raum geben.

Liebe Grüße
Manfred
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