Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

Trust Technique

  • 28 Antworten
  • 6627 Gelesen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

  • ****
  • Mitglied
  • 744 Beiträge
Trust Technique
« am: 08. Februar 2021, 11:13:31 »
Davon hatte ich noch nicht nennenswert was gehört außer in einem Equinalty-Blog-Beitrag. Der Beitrag von Daniela Vögele bei der Calm Horse Academy und ein paar kurze Filme von Entwickler der Methode hat mich aber schwer beeindruckt, grade weil die Themen innere Ruhe und Vertrauen bei mir ja grade aktuell sind. "Technik" wie beim Clickern oder Natural Horsemenship oder was auch immer ist jedenfalls nicht.
Hat sich damit jemand schon näher beschäftigt?
Versuche grade rauszufinden, ob von den wenigen Practitioners wer in Raum Hamburg/ SH lebt. Videolernen ist definitiv nicht meins.

Gruß
Katja
  • Gespeichert

  • Krümel-Mama
  • *****
  • Administrator
  • 21524 Beiträge
    • ClickerTiere.de
Re: Trust Technique
« Antwort #1 am: 08. Februar 2021, 20:15:05 »
Kannst du vielleicht in ein paar mehr Worten beschreiben, worum es geht?
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
  • Gespeichert

  • ****
  • Mitglied
  • 744 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #2 am: 09. Februar 2021, 09:38:11 »
Ich pack mal den Text von der Daniela rein. Mehr weiß ich halt auch (noch) nicht, aber es ist wohl auch eine ziemliche unbekannte Geschichte ..

Was ist die Trust Technique® und was kann sie?

Die Trust Technique® von James French und Shelley Slingo erkennt an, dass Menschen und Tiere Gefühle teilen. Tiere haben dieselben Gefühle wie wir und sie erkennen unsere Gefühle. Sie fühlen sie. Sie fühlen uns, unseren Gefühlszustand.
Wenn man einem anderen Wesen dazu verhelfen kann, Frieden zu fühlen, sind die Nebenprodukte Vertrauen und Zuversicht. Durch die Trust Technique® lernt man innere Ruhe und inneren Frieden zu empfinden und ihn mit Tieren zu teilen. Wenn man es schafft, den eigenen Verstand runterzufahren und den des Tieres auch, kann man einander hören, dann sind die Intuitionen beider auf einer Linie.

Und das Vertrauen und die Zuversicht, die bei der Arbeit mit der Trust Technique® entstehen öffnen uns dafür, die Ansichten der Tiere zu erkennen und zu erkennen wie intelligent sie wirklich sind.
Und dann haben wir eine komplett neue Ausgangssituation von der aus wir arbeiten können.
Allgemein gesagt gelingt es uns in der Regel nicht, Tieren wirklich zuzuhören: Wir haben unsere Pläne, einen so straffen Zeit- und Tagesplan, kommen zum Pferd mit einem Programm im Kopf: Heute machen wir erst das und dann das und du machst dies, und wenn es dann nicht so wird, sind wir frustriert und oder verärgert und das Pferd wird nervös.
Wir hören ihnen nicht zu. Wenn ein Pferd nicht macht, was man sagt, oder ein Tier nicht machen kann, was man sagt, ist generell die erste Bewertung, die wir als Menschen machen „Das Tier ist böse“ oder als Variation: Das Pferd verarscht dich, testet dich, ist bockig oder gar ein „Problempferd“. Aber wenn wir unser Tempo runterfahren und ihnen wirklich zuhören und damit ist das Fühlen-Hören gemeint, wenn wir dieses Zuhören gelernt haben und wir zum Beispiel ein Tier bitten etwas zu tun und das Tier macht es nicht, dann erkennen wir, dass das Tier es gar nicht machen kann, weil es zB Schmerzen hat und das heißt, wir fangen an zu verstehen WARUM. Denn das wirklich Erstaunliche ist: Tiere tun alles, was man von ihnen will. Sofern sie verstehen, was man will und sofern sie können.

Ein „böses Tier“, ein Problempferd, eins das verarscht gibt es nicht. Es gibt aber missverstandene Tiere , Tiere mit Schmerzen, die gewisse Dinge nicht tun können, und es gibt Tiere, die tief verletzt und traurig sind. Tiere die vom Menschen übergangen und nicht verstanden oder misshandelt wurden und, ja, daran erinnern sie sich.
Wenn wir es schaffen, unser Energielevel zu senken und unseren Verstand zu verlangsamen, kommen wir in einen achtsamen Zustand, der sehr neutral und sehr still und friedvoll ist. Und das Gefühl das dabei entsteht ist Frieden.
Die Trust Technique® spricht von 10 „thinking levels“. Dabei ist Level 10 panisch und Level 0 der Tiefschlaf.
Schon wenn ein Wesen auf Level 8 ist, kann es nicht mehr wirklich zuhören.

Mithilfe der Trust Technique® lernt man die Denklevel des Tiers einzuschätzen und runterzufahren, indem man selbst innerlich still wird. Wenn man das im Tempo des Pferdes macht, passt sich das Pferd diesem Zustand an.
Wenn Mensch und Tier mit der Trust Technique® bereits vertraut sind, kann das in vielen Situationen nützlich sein: Wenn ich zum Beispiel in der Halle reiten will und mein Pferd und ich sind beim Betreten der Halle schon auf Level 7, weil so viele andere Reiter da sind und eine gewisse Unruhe herrscht o.ä., dann ist das bereits gefährlich, denn mein Pferd und ich können einander kaum hören.
Habe ich aber das Vertrauen meines Pferdes und ein Mittel, einer solchen Situation die Aufregung zu nehmen, können wir gemeinsam auf ein Level kommen, wo Kommunikation wieder möglich ist, wir einander hören und verständigen können.
Die Stille des eigenen Verstands kann ein Tier dazu bringen, in eine Schlafphase zu kommen. Wenn ein Pferd neben dir einschläft und in einen Tiefschlaf fällt und dich beim Aufwachen sieht wird dies euer Beziehung komplett verändern, denn es wird dich in einem anderen Licht sehen. In einem das friedvoll, zuversichtlich und vertrauensvoll ist. Das gesetzte Ziel der Trust Technique® ist es allerdings nicht, Tiere in Gegenwart eines Menschen in den REM Schlaf zu bringen. Irgendwann passiert das sowieso, wenn man mit der Trust Technique® arbeitet, man muss es einfach geschehen lassen.
Man wird also still, betrachtet ein Tier, hört ihm zu , und passt sich hierbei dem Tempo des Tiers an. Und das ist die Kunst daran, im Tempo des Tiers zu arbeiten, und es ist auch ein für uns anderes Konzept, denn üblicherweise arbeiten wir ja in unserem eigenen Tempo.

All dies lernt man in einem Trust Technique® Beratungstermin oder (auf Englisch) im Videokurs von James French und Shelley Slingo.

Die Ergebnisse sind erstaunlich. Die Menschen bemerken sehr schnell das veränderte Vertrauensverhältnis, die Tiere beginnen auch außerhalb der Sessions zu kommunizieren bzw. wird der Mensch empfänglicher und offener für diese Zeichen und generell achtsamer. Die Pferde zeigen was sie brauchen und werden sehr sanft mit ihren Menschen: die Türen sind geöffnet.
Man kann mit der Trust Technique® auch Tiere und Menschen von Ängsten und daraus resultierenden Verhaltensweisen befreien und Tieren mit chronischen oder akuten Schmerzen helfen zu entspannen und den Schmerz loszulassen, den Pferden und auch den sogenannten Problempferden wieder Vertrauen und Zuversicht schenken, Traumata auflösen und vieles, vieles mehr. Und, mit einem ruhigen Verstand und klarer Intention ist natürlich auch das Lernen neuer Dinge und das gemeinsame Arbeiten ein ganz anderes und macht die Arbeit mit Dominanz, Druck und Angst überflüssig.
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re: Trust Technique
« Antwort #3 am: 09. Februar 2021, 11:54:13 »
Danke :) Kannst du bitte noch eine Quellenangabe ergänzen?  :keks:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert

  • Ein Mal Traber, immer Traber
  • *****
  • Mitglied
  • 1207 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #4 am: 09. Februar 2021, 12:00:20 »
Die Sache hat unzählige google-Treffer.
Für mich klingt das alles nach etwas, was jeder halbwegs aufmerksame Pferdebesitzer ohnehin permanent betreibt mit etwas Zauber und einem tollen Namen drumrum. :shy:
Liebe Grüße Angela und das Traberbübchen
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re: Trust Technique
« Antwort #5 am: 09. Februar 2021, 12:17:50 »
Die Sache hat unzählige google-Treffer.

es geht nicht darum, mich zu informieren, sondern um die Tatsachen, dass hier ein nicht eigener Text ohne Quellenangabe kopiert wurde. Als Forumsbetreiber haben wir hier auch eine Verantwortung, das zu kennzeichnen :)
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert

  • Ein Mal Traber, immer Traber
  • *****
  • Mitglied
  • 1207 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #6 am: 09. Februar 2021, 12:42:21 »
Mir ging es nicht darum, die Quellenangabe zu ersetzen.  ;)

Nur meine Gedanken zu der Idee Trust Technique - eher zufällig nach deinen Beitrag geraten.
Liebe Grüße Angela und das Traberbübchen
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re: Trust Technique
« Antwort #7 am: 09. Februar 2021, 12:44:01 »
achso sorry  :cheer:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert

  • *****
  • Administrator
  • 15733 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #8 am: 09. Februar 2021, 13:02:26 »
Für mich klingt das alles nach etwas, was jeder halbwegs aufmerksame Pferdebesitzer ohnehin permanent betreibt mit etwas Zauber und einem tollen Namen drumrum. :shy:

 :uschreib: Das waren auch meine Gedanken beim Lesen.
Liebe Grüße aus Niedersachsen - Fjord Freddy, Muli Ambra, New Forest Pony Asmara & Laura
  • Gespeichert

  • ****
  • Mitglied
  • 744 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #9 am: 10. Februar 2021, 09:55:06 »
Hier ist der Link dazu, von der Calm Horse Academy/ Daniela Vögele:
https://calmhorseacademy.com/pferdetrainer-fuer-problempferde/daniela-voegele/

Mir scheint es schon etwas anderes zu sein - aber nur theoretisch ist sowas ja immer schwer zu beurteilen.
Habe Kontakt zu einer Practitioner in Bremen (auch nicht um die Ecke, aber das nächste) aufgenommen, mal sehen, vielleicht ergibt sich daraus eine praktische Umsetzung, wenn man wieder mit Mehreren kursmäßig zusammensitzen darf. 

Und es ist ja doch so, dass auch so manche "halbwegs aufmerksame Pferdebesitzer" trotz intensivster Bemühungen auch bzw. grade mit Fokus auch "technisches" Vorgehen nach welcher Methode auch immer mit ihren Pferden so manches eben nicht machen können.

Da kommt dann  schon der Gedanke auf "Igendwas fehlt da …. aber was ???"
  • Gespeichert

  • Törtchen forever.
  • *****
  • Mitglied
  • 3629 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #10 am: 10. Februar 2021, 11:37:43 »
Ich habe den Beitrag auch gesehen und fand ihn durchaus beeindruckend und gewinnbringend.

Tatsächlich ist es meiner Meinung nach eher andersherum. Die Mehrheit der Pferdebesitzer betreibt permanent das Gegenteil, die Clickermenschen mal ausgenommen.

Konkret geht es darum, dass wir doch immer wieder mit einem festen Ziel/ Plan / Vorstellung zum Pferd fahren. Oftmals sausen wir direkt vom Büro in den Stall, haben den Kopf eigentlich noch voll mit Bürokram, wollen aber trotzdem das Pferd noch schnell longieren, mit ihm eine Runde um den Block drehen oder was auch immer.

Bei der Trust Technique geht es maßgeblich darum, das alles komplett runterzufahren. Einfach zum Pferd zu fahren und dort nur zu SEIN, ohne etwas zu WOLLEN. Das soll verhindern, dass wir ohne Draht zu den Bedürfnissen des Pferdes und ohne Rücksicht einfach unseren Plan durchziehen. Es soll dazu führen, dass wir eine andere Ebene miteinander finden.

Auf dieser Basis entwickeln sich dann die gemeinsamen Aktivitäten auf eine andere, und gemäß Danielas Erfahrung, für beide Seiten zufriedenstellendere Art und Weise.

Tatsächlich habe ich das sehr oft, dass ich zum Stall fahre und im Kopf habe "heute will ich reiten", "heute will ich die Hufe raspeln" … und dass ich das dann eben auch einfach tue. Daher finde ich den Ansatz hier schon sehr interessant, der auch etwas in Richtung Meditation geht, um sich selbst erst einmal zu erden und dem Pferd gegenüber komplett unbelastet und erwartungsfrei zu sein.  :)

Ganz sicher ist das nichts Neues, aber sicherlich ein wachsendes Problem in unserer schnelllebigen Zeit. Daher finde ich Trust Technique schon alleine deswegen wertvoll, weil es uns wieder etwas hilft, auf das Wesentlich zurückzukommen. Und weil sie ganz bestimmt vielen Pferd-Mensch-Beziehungen zu einer neuen Qualität verhelfen kann.

« Letzte Änderung: 10. Februar 2021, 11:56:03 von Samtnase »
“In the middle of difficulty lies opportunity”
― Albert Einstein
  • Gespeichert

  • Ein Mal Traber, immer Traber
  • *****
  • Mitglied
  • 1207 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #11 am: 10. Februar 2021, 12:10:26 »
Ok - dann ist das vielleicht doch nur für mich eine (mittlerweile) ganz selbstverständliche Sache und hört sich deshalb für mich nach marketingwirksamem Hokuspokus an.
Meinen (Büro)Tag bereits auf dem Weg zum Pferd hinter mir zu lassen und beim Pferd ganz beim Pferd zu sein, hat mich schon mein Seliger gelehrt und der war wirklich aus sich heraus ein völlig geerdetes, in sich ruhendes, problemloses Pferd.
Mir war deshalb bis eben nicht wirklich bewusst, dass es dazu noch einen anderen Lehrer braucht. :shy:

Völlig erwartungsfrei (planlos?) vertragen meine Pferde irgendwie nicht. Ich muss schon wissen, wo die Reise des Tages hin gehen soll, sonst lässt man mich stehen. Was nicht heißt, dass der Plan dann keine Änderungen verträgt. Nur so  :omm: hinstehen ... das mochte weder der Selige, noch kann der Bub das leiden.
Liebe Grüße Angela und das Traberbübchen
  • Gespeichert

  • Törtchen forever.
  • *****
  • Mitglied
  • 3629 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #12 am: 10. Februar 2021, 12:36:37 »
Hm.
Ich glaube, so richtig lässt sich das hier nicht beschreiben, man muss das Video wahrscheinlich gesehen haben, um es 100 % richtig einordnen zu können.

Hier geht es auch nicht um Planlosigkeit im negativen Sinne, eher um eine andere Basis im Umgang mit dem Pferd, die heute eben absolut nicht Gang und Gäbe ist.

Aber evtl. gelingt mir der "Transport" auch nicht so recht.  :rotw:
Trotzdem muss ich sagen: Einmal Eintauchen lohnt sich als Gedankenanstoß durchaus.
“In the middle of difficulty lies opportunity”
― Albert Einstein
  • Gespeichert

  • ****
  • Mitglied
  • 744 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #13 am: 12. Februar 2021, 10:50:05 »
Witzig – im Gegensatz zur Samtnase wollte ich eigentlich genau andersrum schreiben, hatte dann aber just keine Zeit … Nämlich das grade Clickererer (und vermutlich Anhänger anderer ähnlich klar strukturierter und zielorientierter Methoden) so einige Schwierigkeiten haben könnten, „einfach“ „nichts“ zu machen mit den Pferden, abzuhängen, eine innere Verbindung aufzubauen.
Davon abgesehen, dass in der Tat viele Menschen methodenunabhängig ersichtlich nicht so viel Zeit damit verbringen, ihren Pferden wirklich zuzuhören und deren Meinung dann auch noch zu berücksichtigen.

V+ ist dem Grunde nach doch eine sehr „intellektuelle“ und körperlich und geistig anspruchsvolle Geschichte für Mensch und Tier. Kleinschrittige, wohl durchdachte Trainingspläne mit konkreten Zielen, Ampelprinzip am besten mit Strichlisten und Protokollen, hohe Konzentration bei beiden, hohes Tempo bei der Futterübergabe, bei der „reinen Lehre“ der Mensch am besten körperlich und verbal „sprachlos“ und nur durch (emotionsloses) clicken und füttern aktiv.

Die Werbung dafür ist ja durchaus auch „super effektives Training“ – was ja auch im Hinblick auf „Getting Behaviour“ auch definitiv stimmt, wenn richtig gemacht.

Ich kann mich noch an den Anfang unseres angeleiteten Wippentrainings erinnern, wo ich ziemlich überfordert war mit den technischen Anforderungen und auch nicht wirklich willens, größere Mengen Kekse in die fetten Ponys zu stopfen und das auch noch „blitzschnell“. War ich doch schon seit einer Zeit eher bemüht, mehr Ruhe in die Aktivitäten besonders mit Cello und Gismo zu bringen (tsss, schon wieder „Aktivität“ im Spiel ;)
Ich war selber durch die Konzentration unglaublich angespannt, körperlich und geistig und viel innere Verbindung zum jeweiligen „manipulierten“ Pony war da grade nicht.

Mittlerweile haben Regine und ich unsere unterschiedlichen Wellenlängen ganz gut angeglichen und kommen jetzt mit allen Ponys gut voran. Ich bin jetzt aber auch wieder mehr bei mir angekommen, schaue nicht akkurat nach korrekten Minimalbewegungen, sondern lasse besonders Cello in sich hineinhören und experimentieren, gebe (wenig“ Futter) langsam und lobe auch viel verbal und freue mich gemeinsam mit ihm (mit Onki natürlich auch).
Mit mehr Technik (und, hüstel) regelmäßigerem Training) würde Cello sicher schon die tollsten Sachen mit der Wippe anstellen können, aber das ist mir lange nicht so wichtig wie gemeinsam mehr in Ruhe und Gelassenheit zu kommen.

Und wer – ich fasse mich da sehr kräftig an die eigene Nase – will bzw. kann überhaupt wegen Zeit und Umständen besonders viel „ziellose Zeit“ mit seinem Pferd verbringen. Den Lubetzki-Tipps folgen, einfach mal ein paar Stunden einfach nur „da zu sein“, zur Ruhe kommen, entspannt beobachten. Meist hat man konkrete Vorstellungen, wie die gemeinsam Zeit ablaufen sollte, und das dann eben mehr oder weniger geplante „Action“.
Alles andere (Arbeit, Familie, Stallkollegen, To-do-Listen usw.) auszublenden, Handy auszustellen und nicht nur physisch nur beim Pferd sein – nicht einfach, auch bei gutem Willen.
Ich arbeite dran und langsam wird`s besser, nicht zuletzt dank Gismo, der bei jedem konkreten Plan und Fokussierung meinerseits sagt, ne, mach mal ohne mich, ich kann dir aber was ganz Anderes anbieten, wenn du mir zuhörst.

Und klar machen Clickerpferde in aller Regel sehr freiwillig und motiviert mit, aber vielleicht eben wegen der sehr hohen „materiellen“ Belohnungen auch mal dann, wenn ihnen vielleicht was Anderes genau so angenehm wäre.
Wie Menschen, denen für z.B. Überstunden so viel Geld gezahlt wird, dass sie sie freiwillig auf sich nehmen, obwohl, eigentlich – einfach abhängen, mit der Familie was machen, mit Freunden quatschen, mit dem Hund gehen auch schön gewesen wäre …. Aber das extrinsische Angebot ist halt ziemlich unwiderstehlich ….

Und wie Angela scheint es mir auch so, dass meine Pferde erwartungs- und planfrei im Zusammenhang mit „Mensch“ nicht so gut vertragen oder wollen. Nur, warum ist das so? Miteinander können sie (und alle anderen Pferde in einigermaßen harmonischen Gruppen) völlig problemlos abhängen und zusammenstehen, in meiner Anwesenheit ist das eher selten.

Gruß
Katja
  • Gespeichert

  • Ein Mal Traber, immer Traber
  • *****
  • Mitglied
  • 1207 Beiträge
Re: Trust Technique
« Antwort #14 am: 12. Februar 2021, 11:14:31 »
Und wie Angela scheint es mir auch so, dass meine Pferde erwartungs- und planfrei im Zusammenhang mit „Mensch“ nicht so gut vertragen oder wollen. Nur, warum ist das so? Miteinander können sie (und alle anderen Pferde in einigermaßen harmonischen Gruppen) völlig problemlos abhängen und zusammenstehen, in meiner Anwesenheit ist das eher selten.
Vielleicht, weil wir oft genug das Bespaßungsprogramm in einem doch eher drögen Alltag sind? Lange genug abgehangen, jetzt kommt der Kumpel, mit dem ich einfach eine Weile mal Abenteuer und Skandale erleben kann.

Mich persönlich stört es nicht, dieser Kumpel zu sein. Ich kann nicht 24/7 im Stall rumhängen, wie die pferdigen Kollegen mit denen man halt auch einfach nur abhängt. Und so erfülle ich halt meinen "Auftrag"  :lol:
Liebe Grüße Angela und das Traberbübchen
  • Gespeichert