Hallo,

ich denke darüber nach, welche zirzensischen Lektionen sich gut als "Einsteiger-Übungen" eignen. Den angepinnten Thread habe ich gelesen, insofern ist schon klar, dass ich mit dem Sams noch die generellen Grundlagen festigen muss, und dass das Kompliment für den Anfang empfohlen wird.
Was ich mich jetzt frage, ist, ob das Kompliment nicht vielleicht mehr Dehnung voraussetzt, als ein "untrainiertes" (in Richtung Zirzensik) Pferd anfangs hat? Das Plié wäre wahrscheinlich vorher sinnvoll. Oder nicht?

Gibt es noch anderes, was das Pferd von der "gymnastischen" Seite auf die verschiedenen zirzensischen Lektionen vorbereitet?

Äh, ist überhaupt verständlich, was ich meine? Bin gerade schon ziemlich müde und habe den Eindruck, ziemlichen Stuss zu schreiben... 

Es gibt zwei Möglichkeiten, von der gymnastischen Seite her in die klassischen Zirkuslektionen einzusteigen - das sind Kompliment und Plié.
Beide erfordern die gleiche Dehnung.  

das Kompliment wird normalerweise ja auch langsam erlernt, und von daher kommt die benötigte Dehnung ebenfalls schrittweise. Insofern würde ich schon empfehlen mit einer der beiden Übungen zu beginnen.
Welche, ist eher Geschmacksfrage.

Ich finde, du schreibst keinen Stuss!
Mich würde das auch sehr interessieren!

Ich finde beim Kompliment außerdem auch vor allem schwierig, Berta klar zu machen, was ich von ihr will. Ich habe zwar noch nicht dazu angesetzt, ein Kompliment zu wollen, aber ich habe das Gefühl, dass sie aus 'rückwärts' und 'Bein hoch' nicht so schnell '=Kompliment' machen wird, weil sie glaub ich wenig Idee von dem Bewegungsablauf hat. (Jetzt schreib ich glaub ich Stuss...  )

Nö, das ist schon verständlich. das Kompliment an sich ist auch recht komplex, wenn man es so verlangt.
Stell Dir vor, jemand schraubt an Dir rum und möchte im Endeffekt dass Du einen Purzelbaum machst. Den Du natürlich ohne Hilfe ausführen kannst (so wie die Pferde das auch mit dem Kompliment können - Fressen unter dem Zaun durch ist perfektes Kompliment  ) . Nur die Bewegung in Einzelteile zerlegen und dann ausführen, das ist schwer.

K. besteht aus:

- Anheben eines Beines
- Bein oben halten
- Rückwärts
- Hinterbeine weit stellen
- ein Bein strecken, während das andere zu Boden geht

Man könnte es auch mit "Knie"-Target probieren  (Also Target ans Vorderfußwurzelgelenk, und dann dem T. zu Boden folgen)
ich kenne aber ehrlich gesagt niemanden, der das so beigebracht hat.   

Nee, auch kein Stuss .

Kann sie denn das Plie, bzw. ist es das, was Du mit "rückwärts" meinst?

Danke für die Antwort, Heike! Hm, ich denke, ich würde erstmal mit dem Plie anfangen, wobei ich da die Schwierigkeit sehe, dass es später vielleicht schwierig wird, das Bein zu "bekommen". Aber erstmal ist das ja alles noch nichts für uns, da habe ich ja noch viel Zeit, drüber nachzudenken und mir einen Plan zurecht zu legen .

Man könnte es auch mit "Knie"-Target probieren  (Also Target ans Vorderfußwurzelgelenk, und dann dem T. zu Boden folgen)
ich kenne aber ehrlich gesagt niemanden, der das so beigebracht hat.   

handheb 

Zeigen!!!! 

[EXTERNER BILDLINK ⤤
http://spassmitpferd.bplaced.net/target.jpg] 

okay, da sieht man ned vü  
ich hab parallel dazu den bewegungsablauf via modeling erarbeitet, sprich den hax  nach unten geführt, um ein gefühl für den physiologisch korrekten bewegungsablauf herzustellen. und davorhergehend das parken, also offenes stehen, vorder- und hinterhaxen raus stellen, geshapt und auch das absenken des brustkorbes.
im prinzip ersetzt das target ja einfach nur die ausschleichende hand (fuß, gerte).
mittlerweile funst es komplett frei, wobei wir es nach einem kurzzeitigen systemabsturz nochmal neu geshaped haben  
 

Heike, wenn sie unterm Zaun durchfrisst, hab ich Berta auch schon eine super-perfekte Bergziege machen sehen...  

Kann sie denn das Plie, bzw. ist es das, was Du mit "rückwärts" meinst?

Nö, das Plié kann sie (auch) nicht. (Wir können zirkusmäßig noch goar nix.  ) Ich überlege auch grade, ob es sinnvoll wäre, erst das zu machen.
Mein "rückwärts" sollte eigentlich keins sein, sondern ich frosche da schon ewig dran rum, dass sie sich quasi "hinterlehnt" (also in Richtung Plié im Prinzip). Sie macht recht fein mit. Ich lehne mich nach hinten, sie auch. Ich clicke, bevor sich ein Bein bewegt. Das Problem: Will ich den Click aber hinauszögern, mit dem Ziel, dass sie weiter nach hinten unten geht... naja. Das klappt nicht. Aber vielleicht sollte ich dazu mal in den Plié- oder Komplimentthread schauen.

@ Bettina:
Ich habe damals meinem Knabstrupper und davor meinem damaligen Haflinger (sehr ängstlich) das Kompliment zwar nicht mit dem Klicker beigebracht aber evtl. hilft es dir ja trotzdem, denn den Klicker kannste ja mit einbinden.

Ich hab zu dem Zeitpunkt viel nach Eva Wiemers gemacht und das Ganze dann mit meinen eigenen Ideen kombiniert, immer waren meine Pferde meine besten Lehrer denn wann immer ich nicht weiterkam musste ich kreativ werden...

Ich habe viele "Vorübungen" gemacht: stehenbleiben auf Distanz, rückwärtsgehen auf berühren und dann die Schaukel (vor - zurück wippen).
Als er das konnte hab ich ihn an die Beinlonge gewöhnt im ihm eine kurzfristige Unterstützung zu bieten (ich weiß, dass sie nicht beliebt ist, aber ich fand es damals gut und mein Knabstrupper hat das sehr gut angenommen- bei meinem Haflinger habe ich den Huf mit meinem Fuß unterstützt) ich hatte mir immer Helfer gesucht, die ich eingewiesen hab. Der Helfer hat dann eine Karotte an einen Stock gebunden und wir haben das Pferd dann mit der Nase Richtung Boden/leicht nach hinten gefüttert. Bei beiden wieder unterschiedlich bei dem Hafi war es besser zwischen den Beinen durch, bei dem Knabstrupper an der Seite. Beim Hafi musste ich dann die Nase wieder nach "vorne" füttern

Beide Pferde fanden die Übung toll und schnell musste ich sie sogar einbremsen, denn sobald die Beinlonge dran war - ging's nach "unten" - so schnell konnte ich garned schaun
Dann hab ich die beinlonge weg getan und über das touchieren erarbeitet, dass sie das Bein selbst halten müssen. So hab ich dann alles Stück für Stück verfeinert bis zum Kompliment auf Distanz über ein Stimmkommando.

Hoffe es hilft dir a bissarl...

Lg Sabrina

Danke für die Tipps, Sabrina!

Mittlerweile hab ich die Pläne zu Kompliment und Co. aber eh erstmal in der Schublade einstauben lassen.
(Nicht unbedingt nur wegen "klappt nicht", eher weil ich an ZL nicht sooo das Interesse habe. )

Ich habe vor einigen Monaten mal mit dem Kompliment begonnen und übe seitdem immer mal wieder die leichte Dehnungshaltung - was echt gut klappt...
Ich nehme den Huf mit der Hand hoch (wie beim Hufe auskratzen) und gebe ihm das "zurück" Zeichen (zurück sagen und Hand auf Brust anlegen) - er hat eigentlich von Anfang an gewusst, dass er nicht zurück gehen soll, sondern sich nach hinten dehnen soll...
Ich denke mit Beinlonge wäre es leichter, weil ich dann aufrecht stehen könnte um ihn zu unterstützen - aber daran trau ich mich irgendwie nicht (ich finde die Beinlonge an sich ein sehr gutes Hilfsmittel wenn sie richtig eingesetzt wird)...

Weiter sind wir noch nicht gekommen - es war zwar schon ein paar Mal so, dass ich sein Bein auf dem Boden ablegen konnte, aber diese Position kann er noch nicht halten (oder er findet den plötzlichen Untergrund unheimlich - ich weiß es nicht)...

Wie ich von unserem jetzigen Stand zu "ich stehe neben/vor/hinter Pferd gebe ein Signal und er weiß was zu tun ist" komme - weiß ich nicht, aber irgendwann kommt bei mir immer der Click und dann geht ganz schnell zum Endprodukt. 

Wir ich ihm Plie beibringen könnte weiß ich nicht - ich finde Kompliment irgendwie leichter...

Ich weiss, ist nicht mehr so aktuell, aber trotzdem noch eine Frage zu den Beiträgen oben.
In einer Vorübung wurde die Schaukel erwähnt, wie erarbeitet man die am besten mit dem Clicker? Mithilfe vom Shapen, also sobald eine Gewichtsverlagerung nach hinten/vorne stattfindet clicken? Stelle mir das gerade extrem schwer vor, bezüglich Timing und Körperbewusstsein des Pferdes...

Genau, man kann z.B. rückwärts anfragen und direkt clicken bevor sich wirklich ein Bein bewegt.