Clickerforum
Clickertraining im Alltag => Bodenarbeit, Longieren und Gymnastizierung => Thema gestartet von: Origanum am 01. Juni 2021, 09:07:49
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Mit welchen Übungen kann man dem Pferd vom Boden aus helfen, weniger vorhandlastig zu gehen? Können auch Übungen zur Stärkung der Rumpfträger und zum Lockern der Schultern helfen?
Was mir bisher eingefallen ist:
* Pre-WWYLM mit Zurückfüttern
* Stepper
* Mattenblume
Ist es sinnvoll bereits mit Seitengängen zu arbeiten oder lieber erst, wenn das Pferd sich vorne besser heben kann? :juck:
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Zur Stärkung der Rumpfaufhängung empfiehlt meine Osteo Trab in der Dauermethode, also etwa 20 Minuten, je nach Status des Pferdes. Spanisches Gefuchtel :cheese: bzw. die Vorübung zum Spanischen Schritt und der SS selbst heben die Schultern. Seitengänge korrekt ausgeführt "öffnen" den Schultergürtel und lockern die Hinterhand, Rückwärts durch die Ecke setzt auf die HH und entlastet somit die VH :D
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Ist es sinnvoll bereits mit Seitengängen zu arbeiten oder lieber erst, wenn das Pferd sich vorne besser heben kann? :juck:
ich würde Seitengänge immer mit einbeziehen. Das kann ja mit einem korrekten Schritt seitwärts beginnen (smallest approximation) und dann aufgebaut werden.
Das schon angesprochene "Rückwärts durch eine Ecke" oder eine Vorform davon, nämlich Lastenverschiebung durch Futterposition, also quasi Hinterhandswendung "erfüttern".
Einzelne Schritte vorwärts UND rückwärts
Gewichtsverlagerung rückwärts - das lernen sie extrem schnell - und hier auf korrekte Ausführung achten.
Shaping on a point of contact (Kurland-Übung)
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Zur Stärkung der Rumpfaufhängung empfiehlt meine Osteo Trab in der Dauermethode, also etwa 20 Minuten, je nach Status des Pferdes.
Kannst du sagen, aus welchen Gründen deine Osteo das empfiehlt? Mein Eindruck ist, dass das Pferdekind bei längeren Trabanfragen immer mehr auseinander fällt. Am schönsten sind eigentlich die ersten paar Schritte :juck:
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Zur Stärkung der Rumpfaufhängung empfiehlt meine Osteo Trab in der Dauermethode, also etwa 20 Minuten, je nach Status des Pferdes.
Kannst du sagen, aus welchen Gründen deine Osteo das empfiehlt? Mein Eindruck ist, dass das Pferdekind bei längeren Trabanfragen immer mehr auseinander fällt. Am schönsten sind eigentlich die ersten paar Schritte :juck:
Der Rumpfträger, vor allem dieser untere Schlingenmuskel (keine Ahnung, wie der richtig heißt), fungiert wohl ähnlich einem Trampolin und wird durch das "Bouncen" im Trab trainiert - so erklärte sie es mir. Diese Schlinge verhindert, dass der Brustkorb zwischen die Schulterblätter sackt (laienhaft ausgedrückt).
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Multiple Mats war und ist für Susie ein Schlüsselelement. Dazu gibts hier glaube ich auch einen Thread.
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Unabhängig davon, ob es hilft oder nicht - so ein "Dauertrab" muss unbedingt langsam aufgebaut werden. :juck: Sonst hat man im Zweifel ein kraftlos auf der Vorhand herumwatschelndes Pferd. Gehört ja auch Kraft und Kondition dazu
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Das schon angesprochene "Rückwärts durch eine Ecke" oder eine Vorform davon, nämlich Lastenverschiebung durch Futterposition, also quasi Hinterhandswendung "erfüttern".
Das ist eine gute Idee. Irgendwann hatte ich das schon mal vor :pfeif: Vielen Dank fürs Erinnern! :keks:
Der Rumpfträger, vor allem dieser untere Schlingenmuskel (keine Ahnung, wie der richtig heißt), fungiert wohl ähnlich einem Trampolin und wird durch das "Bouncen" im Trab trainiert - so erklärte sie es mir. Diese Schlinge verhindert, dass der Brustkorb zwischen die Schulterblätter sackt (laienhaft ausgedrückt).
Danke für die Erklärung. Die Rumpfträgerschlinge (falls sie so heißt) habe ich noch gut von Heikes Kurs im Kopf, aber die Idee des "Bouncen" war mir neu.
Unabhängig davon, ob es hilft oder nicht - so ein "Dauertrab" muss unbedingt langsam aufgebaut werden. :juck: Sonst hat man im Zweifel ein kraftlos auf der Vorhand herumwatschelndes Pferd. Gehört ja auch Kraft und Kondition dazu
Auf jeden Fall. :nick: Ein Muskel profitiert (je nach Philosophie) ja auch nur von Belastung, wenn er nicht (oder nur ganz leicht) überlastet wird und anschließend Zeit zum Regenerieren und Aufbauen hat. Und von 20 Minuten ist das Pferdekind meilenweit entfernt :kicher:
Multiple Mats war und ist für Susie ein Schlüsselelement. Dazu gibts hier glaube ich auch einen Thread.
Das haben wir einige Zeit sogar regelmäßig gemacht, wird wieder ins Repertoire aufgenommen :jessir: Allerdings haben wir damals die Schulterverschiebung über unterschiedliche Platzierungen des Targetsticks erarbeitet, das ist vermutlich manchmal kontraproduktiv, wenn das Pferd sich danach streckt und erst wieder auf die Vorhand fällt, oder? :watch: Hm, da müssen wir wohl etwas mehr mit Stricktechnik experimentieren... :les:
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Bei MM ist v.a. die Füttertechik das, worüber sich das Pferd sortiert :) Stricktechnik geht vielleicht auch, aber für ein sowieso vorhandlastiges Pferd ist die Schulterverschiebung übers Füttern erstmal bestimmt einfacher, bis diese Bewegung im Repertoire ist und dann irgendwann ganz leicht geht.
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Ich würde das Schulterverschieben auch über Fütterungstechnik anfangen. Wenn weiter fortgeschritten, könnte man einen ganz sanften TaiChi-Wall hilfestellend dazu nehmen - was ich z.B. beim Fallen auf die innere Schulter in Wendungen manchmal mache.
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Ja, tatsächlich ist eine Rückwärtsidee vor dem Verschieben enorm hilfreich. Der Targestick alleine zieht das Pferd ja oft nach vorne. Über Fütterung kann man eher diese Rückwärtsidee bekommen, dann wird die Schulter leichter. :nick: