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Neues Pferd , neue Probleme?

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Chiara_stephanie
*

Neues Pferd , neue Probleme?
« am: 12. August 2014, 12:35:25 »
Hallo zusammen  :)

Ich habe bereits in meiner Vorstellungsrunde ein wenig von unserem "Problem" erzählt. Nun möchte ich aber noch weiter auf das Thema eingehen. Ich versuche mich kurz zu halten und hoffe auf Feedbacks von euch :D

Also ich habe meinen P.R.E Wallach Bondadoso seit dem 28.06.2014 bei mir (Vorher auf ihm Reitstunden beim Händler). Also noch ganz frisch. Er ist bereits gut angekommen und hat sich sehr gut eingelebt. Im Stall verhält er sich extrem ruhig und lieb. Nimmt man ihn aus dem Offenstall fängt er nach kurzer Zeit an zu Schnappen. Jedoch legt er nicht die Ohren an oder so. Also nach meiner Meinung ist es kein böswilliges Schnappen. Habe Ihn letztens bei der Fellpflege mit einer anderen Stute beobachtet und das sieht etwa gleich aus wie seine Schnappattacken xD.

Reiten mit Ihm ist auch sehr mühsam, er reagiert fast nicht auf feine Hilfen und ich bin strickt dagegen irgendwie im Maul rumreissen etc. Nachdem ich die Zäumung gewechselt habe von der scharfen des Händlers auf eine weichere von mir öffnet er bereits das Maul wenn ich damit zu ihm laufe. Also bereits ein Fortschritt. Jetzt müssen wir noch einen anderen Sattel haben dann lässt er sich auch wider besser Satteln (bereits ausprobiert)

Wie gesagt ist er sehr unruhig beim Reiten und geht draussen gerne durch. Habe Kontakt mit der Vor - Vorbesitzerin gehabt und die meinte es sei ein unberechenbares Pferd darum hätte sie ihn verkauft.

Gestern war ich mit meinen Nerven am Ende und habe mir bereits überlegt ihn wider wegzugeben. Ich bin in den Stall, habe ihn rausgenommen und wollte mit ihm wieder Clickern. Und siehe da! Er machte mit wie ein Musterschüler! Absolut brav, biss nicht, wurde nicht aufdringlich und macht seine Faxen die ich so an ihm liebe. Ich musste lachen, da ich vorher noch solche schlechten Gedanken hatte. Nichts desto trotz wollte ich ein GEMÜTLICHER Freizeitpartner auf den ich auch meine geistig behinderte Schwester setzen kann. Mit ihm jedoch zurzeit nicht Möglich leider :(

Und nun noch zu meiner Eigentlichen Frage  :P :

Ich habe mir überlegt ihm eine Pause zu gönnen, von den vielen Besitzerwechsel und dem ewigen Stress mit dem zwanghaften reiten. Mit ihm zu clickern (da er das scheinbar echt liebt) und dass ich selber Kurse besuche wie zum Beispiel das mit der Doppellonge und ihn sozusagen nochmals von "0" ausbilde um ihm einfach zu zeigen dass das Reiten auch locker und ohne Zwang ablaufen kann. Also sprich ein langsamer Aufbau von 0. Was haltet ihr von dieser Idee?

Über Feedbacks bin ich euch sehr dankbar  :D

Grüessli Chiara
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Ventura
*

Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #1 am: 12. August 2014, 12:46:55 »
Gute Idee! :thup:

Ich würde ihm generell noch ein bisschen Zeit geben, die Zeit beim Händler ohne feste Herde war sicher stressig und auch den Umzug hat er bestimmt noch nicht komplett verarbeitet, auch wenn Ruhe eingekehrt ist.
Wir sind im Februar umgezogen und erst jetzt habe ich das Gefühl, Drops ist einigermaßen in der Herde angekommen und kann auch mal entspannen. ;)

Ihm clickernderweise ein paar Tricks und Grundregeln beizubringen kann sicher nicht schaden, so lernt ihr euch besser kennen und könnt Vertrauen aufbauen. Auch eine neue Aufgabe wie die DoLo kann ihm zeigen, dass die Arbeit mit dir Spaß macht. :nick:
Aber auch das Reiten kannst du ihm sicher wieder angenehmer gestalten, wenn du in kleinen Schritten vorgehst, ihm Zeit lässt und viiiiel lobst. Clickerst du im Alltag oder habt ihr feste Clickerzeiten? Hast du schon darüber nachgedacht, das Reiten noch mal mit Hilfe des Clickers aufzubauen? :)
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Chiara_stephanie
*

Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #2 am: 12. August 2014, 12:55:03 »
Danke für deine Schnelle Antwort :).

Angekommen ist er zwar bereits wirklich, da er ja erst mit den Macken anfängt wenn man mit ihm arbeitet. Ich denke auch das man ihn vorallem geistlich recht fördern muss. Kleiner Einstein *grins* der kapiert alles nach 2 Wiederholungen :).

Ich denke ich lasse das Reiten vorerst. Da es jedesmal für uns beide ein Frust ist. Clickern beim Reiten müsste ich mich zuerst noch weiter einlesen :)

Kennt jemand vielleicht einen Guten Kurs in der Nähe von Zürich?
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penelope
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #3 am: 12. August 2014, 13:11:10 »
Ist das Pferd ursprünglich in traditioneller spanischer Reitweise ausgebildet? Dann ist es eine recht logische Reaktion, dass er bei "typisch deutschen" Schenkelhilfen klemmt und sich bei beidhändiger Zügelführung mit Wassertrense aufregt. Das sollte man nicht dem Pferd anlasten.

Es ist auch ganz normal, dass ein Pferd in einer neuen Umgebung erst mal ein paar Tage sehr zurückhaltend und brav ist und dann später guckt, was so geht mit den neuen Menschen. Bis man ansatzweise mit einem neuen Pferd "zusammen gewachsen" ist, sollte man schon mindestens ein Jahr rechnen.

Ich hab mal in deinen Vorstellungstherad geguckt: einen echt schicken Kerl hast du dir da gekauft! Komm (gerade reiterlich) du IHM entgegen.
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #4 am: 12. August 2014, 13:13:39 »
Liebe Chiara,

Pause machen und sich langsam richtig kennenlernen klingt gut :thup: Bestimmt hängt er grad auch noch sehr an der Herde, weil sie könnte ja jederzeit wieder weg sein. Das dauert seine Zeit.

Versuch doch die Zeit zu nutzen mehr über ihn zu lernen. Setz dich an den Stall und beobachte, wen mag er, mit wem spielt er, was macht er gerne, was sind seine Tageszeiten. Beim Putzen: was mag er besonders gern, was nicht so? Mag er es massiert zu werden?

Und bau ruhig auch die alltäglichen Dinge mit dem Clicker neu auf, damit er lernt dass sich Zeit mit dir immer lohnt. Wer weiß, vielleicht ist er dann bald garnicht mehr unberechenbar. Und Longenarbeit etc. schadet sowieso nie, weil man dort ja an der Balance und Kraft arbeitet, die er auch unter dem Reiter braucht :hug:
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

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Chiara_stephanie
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #5 am: 12. August 2014, 13:30:49 »
Danke euch für die super Antworten :)

Ja ich habe mir auch gesagt dass die Zeit nicht wegrennt und ich gebe ihm jetzt einfach soviel zeit wie Möglich. Denn ich denke das er ein super Partner wird, wenn man ihn akzeptiert wie er ist und ihn nicht zurechtbiegen will. Dafür belohnt er mich ja auch immer wieder mit seiner Grossen Palette an Unfug anstellen  :cheese: xD

Wie er ganz ursprünglich ausgebildet wurde weiss ich nicht und auch die Vorbesitzer nicht. Ich habe einfach ein wenig "Schiss" das ich ihm zu wenig Bewegung bieten kann wenn ich Ihn nicht reite, da ich momentan auch nicht spazieren gehen kann draussen weil er das nicht akzeptiert. Er hat 3 grosse Boxen + Auslauf für sich und "sein" Stütchen, plus täglicher Weidegang über mehrere Stunden. Was empfehlt ihr mir? Longieren ist klar, frei longieren klappt noch nicht so gut...

Ich denke ich kann mehr von ihm lernen als er von mir und auf das freue ich mich  :D

Und danke für das Kompliment  :cheer:
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #6 am: 12. August 2014, 13:39:23 »
Bei der Haltung klingt es ja erst mal so, dass er die Möglichkeit hat sich nach Lust und Laune zu bewegen. Da würd ich mich erstmal nicht verrückt machen. Er ist ja auch noch relativ jung. Und wenn ihr euch das Longieren erarbeitet (wenn du keinen Trainer vor Ort hast ist der Longenkurs von Babette Teschen sehr zu empfehlen), dann bekommt er ja auch Bewegung.
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #7 am: 12. August 2014, 21:11:51 »
Zitat
Nichts desto trotz wollte ich ein GEMÜTLICHER Freizeitpartner auf den ich auch meine geistig behinderte Schwester setzen kann.

hm, auch wenn ich mich vermutlich damit gerade nicht beliebt machen, warum hast Du Dir dann dieses Pferd gekauft? War er beim Probereiten so absolut lammfromm und umgänglich und gemütlich, dass Du dachtest dass er diese Erwartung erfüllen kann?
Spanische Pferde sind zwar extrem nett von ihrer Grundeinstellung her, sie wollen gefallen und bemühen sich unglaublich, es dem Menschen recht zu machen, aber sie sind nun auch mal wahnsinnig sensibel und fein und temperamentvoll. 
Sind sie durch die traditionelle Ausbildung gegangen, haben sie meistens nur gelernt zu funktionieren. Bist Du nun eben nett und freundlich zu ihm, wird er möglicherweise einfach ausprobieren was jetzt alles geht und welche Grenzen Du ihm setzt.

Deshalb stimme ich zu, dass es eine sehr gute Idee wäre, völlig von null anzufangen, das Reiten erstmal hintenanzustellen für ein paar Monate und komplett neu mit der Grunderziehung, dem Umgang und allem mit Hilfe des Clickers zu beginnen.
Dann kann es sein dass Du in einigen Jahren das zuverlässige und feinfühlige ruhige Pferd hast, das Du Dir wünschst.

ich drücke die Daumen dass Ihr gut zueinanderfindet! :dd: :dd: :dd:
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Chiara_stephanie
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #8 am: 14. August 2014, 11:14:06 »
Hallo :)

Ich habe ihn ja über einen Händler gekauft. Dort war er ein anderes Pferd. War fast lahmfromm. Ich habe dem Händler auch gesagt dass ich eben genau so ein ruhiges Pferd bräuchte. Habe ihn dann noch 4 Wochen länger beim Händler gelassen und bin 1x pro Woche zu ihm in die Reitstunde mit meinem Pferd. Alles tiptop. Mir gefiel einfach von Anfang an den Harten Umgang nicht der er mit meinem Pferd hatte. Jetzt im nachhinein habe ich so viele schlechte Sachen über diesen Händler gehört, dass es mich nicht mehr wundert warum ich jetzt quasi ein anderes Pferd habe. Natürlich meinte der Händler auch dass die Spanier total cool und gelassen sind. Aber eben so kann man sich täuschen lassen  :grmpf:

Trotz allem denke ich dass wir ein gutes Team werden. Ich beachte nur noch die Positiven Entwicklungen und die negativen versuche ich zu ignorieren  :)
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #9 am: 14. August 2014, 11:30:45 »
:thup:
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #10 am: 14. August 2014, 17:23:36 »
Liebe Chiara,

herzlichen Glückwunsch, dass du gleich zu Beginn auf die Idee gekommen bist, ihn mit positiver Verstärkung auszubilden! Ich habe ein ganz ähnliches spanisches Exemplar (heute 14, als ich ihn kaufte war er knapp 8). Ich habe jedoch fast zwei Jahre gebraucht, bis mir klar wurde, dass ich bei diesem Pferd mit Druck und Gewalt keinen Blumentopf gewinnen kann - und will. :roll:

Heute habe ich ein temperamentvolles, kreatives und motiviertes Pferd - das viele Training hat uns sehr geholfen. Trotzdem ist er nie ein so genanntes Verlasspferd geworden. Er ist immer wieder für alle, die mit ihm umgehen (und auch manchmal für mich) ziemlich unberechenbar. Seine Stimmung kann sehr schnell umschlagen, er versucht dann meist zu beißen und sich loszureißen (und wenn man nicht loslässt setzt er auch schon mal die Hinterbeine ein...). Allerdings sind das auch genau die beiden Verhalten, für die er in der Vergangenheit oft belohnt wurde. Belohnung beim Losreißen z. B. in Form von Abstand zum Menschen, Denkpause oder auch einfach schneller dahin kommen, wo er hin möchte (wobei er nie weiter als ein paar Meter wegläuft). Das Schnappen ist für ihn glaube ich eine Form von Stressabbau.

Ich will dir mit der Beschreibung keine Angst machen, zum einen ist jedes Pferde-Mensch-Paar anders, aber was noch entscheidender ist, dass du nun von Beginn eurer gemeinsamen Zeit einen anderen Weg mit ihm einschlägst als das, was er vermutlich zuvor kennengelernt hat.

Was mir geholfen hat waren klare Rituale für viele Sachen. Das gibt ihm Sicherheit und macht ihn entspannter. Denn ganz viele Spanier machen einen auf Macho, gehen bei Angst auf Angriff - sind aber eigentlich eher Angsthasen.  ;)

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg auf deinem Weg!

LG, Jana
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Chiara_stephanie
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #11 am: 14. August 2014, 19:27:59 »
Hallo Jana

"Toll" auch mal zu hören dass andere mit ihren Spaniern solche "Probleme" haben. Aber sind hald fast ein bischen wie spanische Männer oder nicht?  :confused:

Ok wenn er nur ab und zu dann mal wider seine 5 minuten hat kann ich damit leben, die habe ich auch wie er gemerkt hat :P.
Aber du hast mich sicher bestärkt dass dieser Weg den ich jetzt versuche klappen könnte. Das froi mich schon mal sehr :) Wie lange hast du mit ihm dafür trainiert? und was hast du als Trainingsmethode gebraucht?

Freue mich auf deine Antwort :)

LG Chiara
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Chiara_stephanie
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #12 am: 18. August 2014, 20:01:11 »
So Lagebericht  :nick:

Am Samstag schaute eine Freundin vorbei und schaute sich das ganze an. Sie merkte schnell das Bondi keine Privatsphäre lässt. Also hat sie 10min mit ihm auf dem Platz gearbeitet. Hat ihn immer wider wegeschickt und ihre Privatsphäre verlangt. Ihr hättet seinen verblüfften Gesichtsausdruck anfangs sehen sollen. Ich habe sogar ein Foto davon  :cheese:

[EXTERNER BILDLINK ⤤
https://dl.dropboxusercontent.com/u/102710165/2014-08-16%2022.28.53.jpg


Nach diesen 10minuten hatte ich das ruhigste und ausgelassenste Pferdchen :) Wunderschön war das und hoffe das wir auf dem richtigen Weg sind :nick:
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george12
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #13 am: 21. August 2014, 10:52:53 »
Hallo
Ich habe mit meinem Pferd so bisjen das gleiche problem. Als ich ihn mir angeschaut hab beim Vorbesitzer war er Easy. Jetzt bei mir (1Jahr ) und seit dem wir Clickern wird er immer frecher. Ich bin mir teilweise am überlegen das Clickern wieder abzustellen. Ich komm mit seinem verhalten (schnappen,Kopfschlagen ) nicht klar. Wie sind eurere Pferd von Grundher erzogen worden.
Chiara: Wie hat deine Freundin ihn dazu gebracht . Wurde der Clicker genutzt um Privatsphäre  zu schaffen?
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Re: Neues Pferd , neue Probleme?
« Antwort #14 am: 21. August 2014, 12:10:32 »
Hallo Jana

"Toll" auch mal zu hören dass andere mit ihren Spaniern solche "Probleme" haben. Aber sind hald fast ein bischen wie spanische Männer oder nicht?  :confused:

Ok wenn er nur ab und zu dann mal wider seine 5 minuten hat kann ich damit leben, die habe ich auch wie er gemerkt hat :P.
Aber du hast mich sicher bestärkt dass dieser Weg den ich jetzt versuche klappen könnte. Das froi mich schon mal sehr :) Wie lange hast du mit ihm dafür trainiert? und was hast du als Trainingsmethode gebraucht?

Freue mich auf deine Antwort :)

LG Chiara

Ja, der Vergleich mit dem spanischen Macho passt manchmal ganz gut  ;)

Ich kann dir eigentlich nicht so richtig sagen, wie lange wir gebraucht haben, bis es gut klappte. Maßgeblich war eigentlich auch weniger das Pferd als vielmehr das, was ICH mir an Wissen und Technik angeeignet habe. Je mehr ich über Training wusste desto besser lief es zwischen uns. Ich glaube Alexandra Kurland spricht oft von einem "Werkzeugkasten" mit Trainingstools. Je voller der wird, d. h. je mehr Wissen du dir aneignest desto mehr Möglichkeiten hast du - auch rein über positive Verstärkung - zum Ziel zu kommen.

Ein Beispiel: Du willst deinem Pferd die Hufe auskratzen - es zieht aber ständig den Fuß weg. Am Anfang hast du nur den Clicker und Futter, dann merkst du, dass es wichtig ist, im richtigen Moment zu clicken (also wenn der Huf noch entspannt oben ist), dann merkst du vielleicht, dass es auch wichtig ist, schnell zu füttern (wenn dein Pferd den Huf wegzieht wenn du geclickt, aber noch nicht gefüttert hast belohnst du nämlich genau das mit), in einem weiteren Schritt lernst du vielleicht, dass du gezielt die Dauer steigern kannst, dann dass du alternative Belohnungen nutzen kannst (also z. B. wälzen lassen oder auch eine Lieblingsübung),...

Ich kann dich nur ermutigen, gaanz viel zu lesen*, dir verschiedene Trainer live bzw. auf Video anzuschauen und dich dann weiter damit zu befassen nach welchen Prinzipien und Vorbildern genau diese Trainer arbeiten. Wenn du einen theoretischen Überblick hast wäre es natürlich toll, wenn du einen dazu passenden Trainer findest, bei dem du ab und zu Unterricht nehmen könntest und gezielt fragen kannst. Ich habe mir auch verschiedenes angeschaut und bin am ehesten bei Viviane Theby hängen geblieben. Einfach weil ich den Ansatz gut finde, Training möglichst effektiv zu gestalten, d. h. schnelle Fortschritte und gut strukturiertes Training stehen im Vordergrund. Das ist manchen vielleicht zu unromantisch, ich mag's  :cheer:

Ich bin gespannt, wie es bei dir weitergeht. Magst du noch was dazu schreiben, wie deine Freundin mit ihm gearbeitet hat, damit das mit dem Abstand halten geklappt hat?

*mein persönlicher Lesetipp online ist im Moment Susan Friedmann (sie beschäftigt sich zwar viel mit Papageien, aber das Prinzip ist ja das gleiche), es gibt sogar ein paar übersetzte Artikel: http://www.behaviorworks.org/htm/articles_translations.html
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