Hallo zusammen,
diese Frage hat bei uns zunehmend an Bedeutung gewonnen. Immer wieder kommt es zu Schwierigkeit, wenn ein Pferd anderes als die anderen behandelt wird. Das geht sogar soweit, dass es zu Übergriffen, meiner Meinung nach aus Neid, bei den Pferden kommt.
Sobald Antares von mir gerufen wird, wollen ihn andere Pferde schon daran hindern zu mir zu kommen. Befinden wir uns am Anbinder neben anderen Pferden, werden diese unruhig und versuchen näher zu kommen. Da wird dann erst gebettelt und dann gegiftet etc. wenn das Betteln erfolglos blieb. Bei der nächst besten Gelegenheit wird Antares dann gezwickt usw.
Die Besitzer der anderen Pferde, lehnen Futterlob grundsätzlich ab und kritisieren es aus eben solchen Gründen scharf. Da musste selbst Susanne sich schon einiges anhören, als sie eine Unterrichtsstunde mit Futterlob bei uns gab. Je munterer das Pferd dabei wurde, um so lauter wurde die Kritik und um so verärgerter Susanne.
Das macht diese Arbeit mit den Pferden nicht gerade leichter. Die einen wollen keine selbstständigen Tiere und andere belohnen jede freiwillige Aktion ihrer Tiere! Kann man nur noch sein Pferd in Ställen halten, wo alle gleich ticken? Es ist ja auch nicht schön, wenn mein Pferd nach jedem Zusammensein mit mir von den anderen bei seiner Rückkehr dann erst einmal gebissen wird. Da möchte man dann sein Pferd auch nicht mehr hinstellen und alleine halten ist ebenfalls keine Option. Also was tun?
Als Antares mit dem Pferd der Miteinstellerin, die inzwischen ihren Umgang unserem angepasst hat, nur zusammen stand, war deutlich Harmonie spürbar und alle glücklich. Doch nun kommen wieder Pferde anderer Einsteller mit hinzu und es gibt Reibereien, die nichts mit Rangfolge usw. zu tun haben. Die entstehen immer nur dann, wenn unsere Pferde bevorzugt behandelt werden. Da wird selbst im Nachhinein noch am Maul geschnuppert, was Antres wohl zu fressen bekommen hat und dann werden die Ohren angelegt und ihn angegiftet etc., so als hätte er etwas getan, was er nicht hätte tun dürfen. Ich kann das kaum mit ansehen.
Im umgekehrten Fall passiert das jedoch nicht. Wenn ein Pferd also ständig von seinem Besitzer oder der SB Prügel bezieht, ist kein anderes Tier neidisch oder hackt weiter auf ihm rum. Da halten dann alle zusammen und nehmen den armen Tropf friedlich wieder in ihrer Mitte auf. Dieses Tier wird dann sogar in Schutz genommen, wenn es geholt werden soll. Da stellen sich dann andere Pferde gerne mal in den Weg und bedrängen den Menschen, der das Tier holen will. Bei uns ist es jedoch genau umgekehrt, da wurde Antares von den anderen ausgestoßen oder daran gehindert zu mir zu kommen.
Leider macht es auch keinen Sinn heimlich mit ihm etwas zu machen, was die anderen auch gerne tun würden. Selbst wenn er nur draußen grasen durfte, wird er schon angemacht, weil das den anderen nicht erlaubt wird. Zumindest werde ich diesen Eindruck einfach nicht mehr los, denn in der Summe der Erlebnisse häufen sich derartige Vorfälle einfach. Es ist auch nicht möglich ihn in der Gruppe mit anderen Pferden für etwas zu loben, was er gut gemacht hat, weil andere auch kein Lob bekommen. Artig zu sein, ist ja meist selbstverständlich und wird daher eher erwartet und vorausgesetzt als besonders hervor gehoben. Schon legen andere Pferde ihre Ohren an und giften zu uns rüber. In der Halle kann es dabei sogar zu regelrechten Angriffen kommen, wenn der Abstand zwischen den Pferden nicht groß genug ist. Dann beziehen die anderen Pferde für ihr Fehlverhalten immer öfter Prügel, während Antares dafür gelobt wird, dass er sich brav zurückgehalten hat.
Aus diesem Grunde haben wir inzwischen ja auch die Halle für uns allein und die anderen warten einfach bis wir fertig sind.
Vermutlich bräuchten wir auch eine andere Koppel oder Weide, nur für uns.
Geht es Euch auch so ähnlich und was macht ihr dann?
Schön geht sicher anders
Manni