Hallo zusammen

Mein Hundi klaut wie ein Rabe, seit er klein ist. Er ist von Natur aus schon unglaublich neugierig und springt überall hoch. Mittlerweile hat er das alles auf's Höchste perfektioniert. Menschen schauen kurz weg - springt man hoch. Klaut vom Esstisch oder hält wenigstes mal die Zunge dran...

Mir ist schon klar, dass das grundsätzlich an Unaufmerksamkeit und Inkonsequenz meinerseits liegt, aber ich halte es einfach nicht für realistisch, im Haus ständig nur auf meinen Hund aufzupassen und wirklich *immer* *alles* Essen *sofort* wegzuräumen.

Ich dachte mal, eventuell hat ja der ein oder andere von euch eine Idee und/oder ähnliche Erfahrungen? Oder zumindest einen Roboter erfunden, der sofort das Essen überall und immer wegräumt?

Die einzige Idee, die ich dazu kenne, ist nicht gerade dem Clickertraining entsprungen: irgendwelche lärmenden, aber ungefährlichen Gegenstände (z.B. Dosen ohne scharfe Kanten, Topfdeckel aus Metall o.ä.) so auf der "Oberfläche der Wahl" drapieren, dass sie runterfallen, sobald der Hund hoch geht, und ihn (so ist die Hoffnung) dermaßen erschrecken, dass er von weiteren Ausflügen zur Küchenzeile absieht. Ob und wie gut das funktioniert, kann ich nicht sagen. Bei Sky hatten wir zweimal "im Affekt" 'Nein' (o.ä.) gebrüllt und die Sache war gegessen (im Affekt deshalb, weil es einfach passierte, ohne dass wir drüber nachdachten). Demon geht bisher *schnellaufHolzklopf* noch nicht auf Küchenzeilen. Und dass er sich Taschentücher, Socken o.ä. vom Sofa oder anderen "niedrigen" Oberflächen (auf die er ohne weiteres mit dem Kopf kommt) klaut, konnten wir bisher noch nicht abstellen.

Ich habe drei Hunde.
Hund Nummer eins lebt schon fast 8 Jahre mit mir zusammen- sie stiehlt nur, wenn man sie länger alleine lässt und das Diebesgut ist leicht erreichbar.
Hund Nummer zwei aus einem ausländischen Tierheim, hatte wahrscheinlich immer knapp zum fressen stiehlt immer, wenn man mal nicht hinschaut. Sogar vom Teller, wenn man gerade isst(am Couchtisch)- sehr unverschämt, aber mit ein wenig Training, ist es schon sehr gut geworden. Leider kommt es noch ab und an vor, dass sie die Vorderpfoten auf die Küchenzeile legt, weil sie irgendwas da oben gerochen hat und nachschaut.
Hund Nummer drei stiehlt nicht, hat von klein auf immer alles gehabt, was er wollte. Ich weiß nicht, wenn ich was am Couchtisch stehen lassen würde, ob sie nicht doch in Versuchung käme, aber das wäre ohnehin wahrscheinlich gleich von Hund Nummer zwei gefladert(gestohlen).

Trainieren mit "Nein"- Signal- kann man sehr gut mit Clicker machen.

Trainieren mit "Nein"- Signal- kann man sehr gut mit Clicker machen.

Bei Demon und den Sachen auf dem Sofa funktioniert das nicht wirklich. Solange man in der Nähe ist, kann man alles an "spannendem" auf's Sofa räumen und Demon ist der Musterschüler schlechthin. Aber wenn er alleine gelassen wird (bin mal auf der Toilette oder so), dann stibitzt er sich Sachen. Und ich befürchte, dass das abergläubisch bestärkt wurde, weil ich ja natürlich irgendwann auch wieder auftauche. Ergo: man muss Sachen stibitzen, damit Esther aus dem Bad kommt... 

Aber Demon ist ja auch noch ein sehr junger Hund. Diese Sachen werden im Alter find ich ja generell viel besser.
Wobei ich sowieso mittlerweile das Essen immer wegräume vom Tisch. Und andere Sachen stehlen sie kaum, weil sie eh genug Spielzeug rumliegen haben.

Aber Demon ist ja auch noch ein sehr junger Hund. Diese Sachen werden im Alter find ich ja generell viel besser.

Das ist schön zu hören! Demon ist ja unser erster Welpe, so dass wir nicht wissen, was sich mit dem Älterwerden von alleine legt. Es gibt da allerdings ein paar Dinge auf unserer "Wunschliste", schauen wir mal, was davon erfüllt wird .

Ich denke mir, dass du z.b. das aus dem Zimmer gehen gut kombinieren könntest mit einem Kommando, dass er auf sein Decke/Körbchen gehen soll und dortbleiben. Natürlich sehr schwierig am Anfang, dann langsam steigern. Nicht unbedingt gleich sehr verlockende Sachen dabei rumliegen lassen. Und natürlich für jedes brave Liegenbleiben super loben. Das Kommando kann man auch für viele andere Sachen nutzen.

Bin mit Goldie grad am trainieren mit ablegen und außer Sicht gehen. Hund muss aber ruhig liegenbleiben und darf sich nicht bewegen(fürs Obedience). Da hab ich auch gestartet mit zwei Sekunden weggehen und steigern- derzeit schaffen wir schon fast 30 sec- Endziel ist vorerst für OB 1 2min 

Solches Training ist kein Thema, machen wir schon. Nur sind wir noch nicht bei den Zeiten, die ich ihn auch mal alleine in einem Raum lassen muss. Meist ist auch alles weg geräumt, aber manchmal habe ich halt doch was übersehen . Trotzdem natürlich danke für die Tipps! Und jetzt haue ich mich mal selbst mit der Mod-  und sage  . 

Ich habe auch so einen Schlumpf.
Und er hat in seinem Leben nie gehungert... hatte immer viel Bewegung, Zuneigung, Beschäftigung und was ein Hund sonst so braucht.
Klauen tut er trotzdem.
Ich habe alles probiert, im Guten, mit Schimpfen, mit Tricks... alles sinnlos.
Habe umgedrehte Mausfallen auf den Tisch gelegt, die neben ihm hochsprangen, wenn er sie aus Versehen ausgelöst hat, während er fröhlich und seelenruhig gefressen hat. 
Ehrlich gesagt, habe ICH es aufgegeben und räume halt wirklich alles fressbare weg.
Und decke den Biomülleimer ab (ja auch der wird bei Gelegenheit geplündert)
War im Endeffekt der einfachste Weg.

Danke für eure Antworten!

@Felix -  Kommt mir sehr bekannt vor. Tatsächlich war es so, dass all seine Geschwister das offenbar auch "von Natur aus" praktizierten.

Angst machen mag ich ihm irgendwie nicht. Und die positive Bestärkung leidet dadurch, dass mein Freund nicht konsequent mitzieht, das ist mir gestern noch eingefallen - das macht die Sache natürlich quasi noch unmölglicher... Ich muss mir eine schlaue Lösung ausdenken, die für alle Beteiligten durchführbar ist... *nachdenk*

Bei uns gibt es im Großen und Ganzen Lebensmittel nur in der Küche.
Die ist Tabu-Zone für die Hunde.
Das ist etwas entspannender. 
Früher durften sie in jeden Raum.
Aber wenn mal jemand die Küchentür auflässt, wird es gnadenlos ausgenutzt.

Mit hat geholfen, dass ich den Sinn (aus Hundesicht) mal erfahren habe.
Ich meine, ich war manchmal echt stinkig. Das hat schon bisschen genervt.
Und dann hat mir jemand erklärt, dass es im Grunde aus Hundesicht ganz normal ist.
Der "Rudelführer" hat das Futter verlassen, bedeutet für die Rangniedrigeren Tiere, dass sie ran dürfen.
DAs ändert natürlich nichts am klauen... aber seit dem gehe ich halt für mich anders damit um.
Bin da inzwischen tiefenentspannt.
Das einzige wo ich immer drauf achte ist, dass Dinge, die der Hund nun WIRKLICH nicht räubern darf
(Hühnerknochen z.b.) das Haus sofort verlassen, falls er uns doch mal wieder austrickst.

Übrigens räubern dafür meine Katzen überhaupt nicht.
Da kann man alles stehen lassen, die gehen da nicht bei.
DAs entschädigt etwas. 

Mein Tip, ist zwar nicht sooo positiv, aber auch nicht sooo negativ finde ich.

Wenn Kira (Hund) an den Napf von Findus (Katze) geht und da weiter nascht, haben wir eine Sprühflasche dort stehen, sie ist ein mal dran gegangen in dem Moment haben wir sie mit Wasser besprüht (eine Flasche vom Fensterreiniger oder so) das hilft schon. Und ist nicht soooooo drastisch finde ich.

Oh, klauende Tiere kenn ich auch.
Der alte Kater meines Freundes hat schon immer von der Küchenzeile gestohlen. Als er noch jünger war haben wir ihm alle möglichen Sachen nachgeworfen, ihn geschimpft usw. Es hat alles nichts geholfen, mittlerweile lassen wir eben nichts mehr herumstehen was wir dann noch essen wollen.

Unser junger Hund Feliz hat eine Zeit lang auch versucht zu stehlen. Wir hatten das Glück, sie gleich am Anfang ein paar mal zu erwischen. Sie hat bis jetzt nur vom Küchentisch klauen wollen. Vermutlich weil sie da über die Küchenstühle besser rauf kommt als auf die Küchenzeile. Wir haben sie ordentlich geschimpft und ihr auch mal einen Stoß gegeben so dass sie gleich runtergehüpft ist. Das ist zwar nicht clickerkonform, aber es dürfte geholfen haben. Wir wollten ihr eine Falle bauen mit scheppernden Sachen aber sie hat es gar nicht mehr probiert.
Seit wir sie haben gilt das eiserne Gesetz dass keiner die Hunde vom Tisch aus füttert. Und wir lassen auch nichts mehr herumstehen. Das war für meinen Freund eine ziemlich Umstellung, vorher standen immer halbleere Teller am Tisch herum. Mir ist es aber so eh lieber.

Meine erwachsene Hündin Lucy hat nie so wirklich gestohlen. Vom Tisch überhaupt nie, man kann bei ihr eigentlich alles am Küchentisch stehen lassen. Wenns nicht gerade Wurt ist kann man die Sachen auch auf der Couch oder dem Couchtischchen liegen lassen ohne dass sie stiehlt. Im Büro hat sie schon ein paar mal geklaut. Komischer Weise nur, wenn ich Briochekipferl oder Schokokipferl als Jause mit hatte. 

Wir haben bei unseren Hunden immer darauf geachtet, dass sie unter dem Esstisch Platz machen. Wenn sie dies brav tun, dann gab es dafür auch eine Belohnung. Später reichte ein Lob. Und wenn die Nase dennoch empor stieg, kam ein NEIN. Wurde dieses nicht beachtet, musste der Hund die Küche verlassen und durfte nur draußen vor der geöffneten Tür liege. Die Augen sprachen Bände und oftmals kam ein unwirsches Gegrummelt zurück. Blieb der Hund dort brav liegen, gab es natürlich auch wieder Lob und Anerkennung. Ich denke sie haben durchaus verstanden, dass das vor der Tür liegen schon eine Bestrafung war und diese ausblieb, wenn man sich brav unter dem Tisch verhielt.

Allerdings geht das immer nur, solange wir Menschen darüber wachen. Sobald der Hund sich unbeobachtet fühlt, kann er der Versuchung kaum widerstehen. Das riecht einfach zu gut und es läuft ihm der Speichel im Maul zusammen. Wir konnten die Saba förmlich rauslaufen sehen. Wenn das so arg war, schickten wir das Tier dann doch auf seinen Schlafplatz und es gab anschließend eine Belohnung, wenn diese Weisung brav befolgt und eingehalten wurde. Wobei die Dauer natürlich langsam zu steigern ist. Anfangs genügte schon das Weggehen für ein Lob.

Loki fängt an zu klauen! Das hat sie echt nie gemacht, aber gestern ist sie auf den Sessel gesprungen und hat die Krümel vpm Teller geleckt, während ich direkt gegenüber saß.  Bisher konnte ich alles rumstehen lassen, die Zeiten sind vorbei. Nehme ich es mal als Zeichen des Ankommens und der Selbstsicherheit