Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Medical Training, Pflege und Versorgung => Thema gestartet von: noothe am 06. Oktober 2012, 22:36:40

Titel: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 06. Oktober 2012, 22:36:40
Da bald (im Dezember  :roll:) die nächste Impfung ansteht, und wir irgendwie immer noch nicht so weiter gekommen sind - vielleicht habt ihr ja noch ein paar Ideen.

Zur Vorgeschichte: Chance mag es eh nicht fixiert zu werden und dann auch noch mit Doof-Gegenständen berührt zu werden. Was ganz in der Vergangenheit liegt weiß ich nicht, die ersten blöden TA-Erlebnisse die ich kenne sind eine Kopfverletzung und das Chippen. Beides endete mit knapp 2h TA-Gerangel mit Aufrüsten auf beiden Seiten (Versuch der Nasenbremse von der TA, was bei Chance absolut nicht geht und Steigumrempeln bei Chance) aber ohne erfolgreiche Behandlung.

Chipversuch Nr.2  ging dann, ausgiebiges Schrubben durch die TA (geht bei Ekzempferd im Sommer gut), und dann mit der anderen Hand schnell die Spritze. Sowas funktioniert aber nur einmal, danach durfte man ewig nicht mit dem Nadelstriegel an die linke Halsseite.

Dann hab ich sie gekauft (dachte sie wär grundimmunisiert, war sie aber nicht), also folgten noch ein paar Spritzen durch mehrere TA, mit mehr oder weniger vorhergehendem Kampf. Einmal ist die Nadel abgebrochen, einmal hatte sie über Wochen eine dicke Schwellung an der Einstichstelle. Hat sich tagelang in der Box von mir nicht anfassen lassen, in die hinterste Ecke gestellt und mit den Hinterhüfchen gewinkt  :-\

Unser jetziger TA (und SB) ist dann letztes Jahr tagelang auf dem Paddock mit ihr spazieren gegangen, bis sie ihn ohne größere Skepsis an sich ran gelassen hat - beim Impfen selbst war ich bewusst nicht dabei, war aber wohl auch recht stressig (obwohl draußen, in der Herde, etc.). Dann nochmal Zähne kontrollieren (nur gucken :heul:), wo sie trotz Sedierung den TA durch den Stall geschoben hat. Seitdem darf er auch nicht mehr in ihre Nähe  :roll:
___________________

Kurzum - lange & doofe Vorgeschichte und ausgeprägte Antipathie auf Pferdeseite, sowohl gegen Fremde, Männer, Personen mit Gegenständen in der Hand, Spritzen, und erhobene Hände. Also alles was man nicht braucht.

Hab schon ewig viel mit einer leeren Spritze Hals berühren geübt (frei), was sonst schon ganz gut geht, auch mit Hautfalte in die Hand nehmen und "abdrücken". Sie gleichzeitig am Halfter zu fixieren führt schon zu deutlich mehr Anspannung, die bloße Anwesenheit einer fremden Person (hatten wir heute) reicht, dass sie mich auf der linken Seite komplett über den Haufen rennt. Rechts ist etwas besser, weil bisher alles böse von links kam. Spritze als Target geht gut, aber nur mit der Nase.

Wie ich jetzt prinzipiell Medical Training aufbauen würd ist mir in der Theorie schon soweit klar, und mit einem Pferd ohne diese Latte an Vorerfahrung würd ichs mir auch durchaus zutrauen, den TA-Besuch recht stressfrei vorzubereiten. Mit Chance bin ich zwar noch nicht mit dem Latein am Ende, aber doch gerade an einem etwas *hüstel* toten Punkt.

Also, zu Hülf!

Ich nehm alles, von Trostkeksen über Trainingspläne, über Basics die ich vorher nochmal üben sollte über... ach was weiß ich  :shy: :bittebitte: :bitte2:

Ansonsten der Thread um für mich selbst das Training mehr zu strukturieren, im Tagebuch geht das ja doch eher unter.

(Und nein, ich trau mir auch nicht zu sie dann selbst zu impfen - evtl. als Notfalloption, aber weiß nichtmal ob ich das bei einem ruhigen Tier über mich bringen würde).
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Morgen mag ich das mal Filmen, so als Ausgangspunkt. Kopfsenken bei Annäherung der Spritze ist vielleicht doof, oder? Oder wär das für den Anfang ok, bis sie die Spritze generell stressfreier akzeptieren kann? Hab bisher halt jedes Anzeichen von Muskelentspannung geclickt, aber auf der linken Seite muss ich wohl nochmal 100 Schritte zurück und auf min. 1m Abstand gehen oder so  :tap:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 06. Oktober 2012, 22:45:04
 :keks: Von mir leider nur ein Trostkeks  :-\ Ich bin mit Puppe gesegnet und stell mir das, so wie bei euch wirklich schwierig vor.
Ich drück' euch ganz fest die Daumen  :dd: Ihr schafft das schon !  :nick:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 07. Oktober 2012, 07:10:55
Hi,

was mir so noch einfällt (als Besitzerin von zum Glück nur einem Pferd mit Nadelphobie):

 
Zitat
ausgeprägte Antipathie auf Pferdeseite, sowohl gegen Fremde, Männer, Personen mit Gegenständen in der Hand, Spritzen, und erhobene Hände.

Du könntest den Punkt >Männer< für's impfen wegnehmen und eine Tierärztin nehmen, wäre ein Punkt weniger. Toll wäre es, wenn du >Fremde< insofern abschwächen könntest, indem sie Chance schon vorher ein paarmal besucht und kurz krault oder ihr was mitbringt. Ist in der Praxis natürlich fast nur durchführbar, wenn die TÄ sowieso gerade im Stall ist. Pferd mit TA alleine lassen kommt bei vielen Tieren nicht gut an, wenn es ernst wird.

Zitat
Hab schon ewig viel mit einer leeren Spritze Hals berühren geübt (frei), was sonst schon ganz gut geht, auch mit Hautfalte in die Hand nehmen und "abdrücken".

Sie wird in den Hals geimpft (ich kenne das so, daß in D in die Brust geimpft wird und in Ö in den Hals)? Für i.m. nimmst du keine Hautfalte, sondern stichst durch in den Muskel. Ich glaube, da bringt Klopfen im Training mehr. Hautfalte festhalten kenne ich da lediglich als Fixierungsmaßnahme beim Pferd (wobei fraglich ist, wie sie die schätzt). Sicherheitshalber möglichst beide Seiten üben. Desinfektionsmittelgeruch üben. Ich habe auch gezielt den Stich geübt, also pieksen mit etwas, das die Haut nicht durchdringt. War bei mir die leere Hülse einer Kulimine bzw. auch eine Fichtennadel.

Gerade bei medical Training finde ich es sehr hilfreich zu clicken und loszulassen, bevor sich das Tier verspannt, und dann erst an der Dauer arbeiten. Wenn du zu langsam bist und Pferd verspannt, würd'ich eher den Clcik weglassen und neu und kürzer ansetzen. Das kann z. B. bedeuten, daß due schnelle Handbewegungen in Richtung Hals machst, anfangs schon einige cm vorher abstoppst und clickst und dabei die Hand natürlich weggibst (streng genommen Kombi aus pos. und neg. Bestärkung).

Fixieren wollen die meisten Pferde nicht. Ich würde weitestgehend so trainieren, daß der kurz gehaltene Strick leicht durchhängt, sodaß sie zwar im Notfall sofort auf Spannung kommt und gehalten werden kann (falls Mensch kräftig genug ist, aber sich nicht von vornherein festgehalten fühlt. Außerdem spannen sie sich beim Festhalten oft an (Halsmuskulatur!), was den Einstich deutlich schmerzhafter macht.


Zitat
Kopfsenken bei Annäherung der Spritze ist vielleicht doof, oder?

Ich finde es eher unpraktisch, zumindest alles, wo der Hals unter die Waagrechte kommt.. Eine Möglichkeit wäre allerdings, mit Nasentarget (auf Dauer) zu arbeiten, das den Hals gewissermaßen in entspannter, aber gut erreichbarer Haltung fixiert. Ich hab's noch nie trainiert, aber Videos bei anderen Tierarten gesehen, bei denen Abwehrbewegungen durch Fixierung eines Körperteils am Target (= unvereinbares Verhalten) verhindert wurden.

Und immer wieder mal vor dem direkten Anlaß üben, wenn er bekannt ist (muß ich auch mal wieder machen).

So, zum lustigen Abschluß ein Trainingsvideo mit Fremdperson: http://www.youtube.com/watch?v=wmtTCGUiOf8 (wenn Kala rosa Haut hätte, hätte man wahrscheinlich blaue Flecken gesehen).

Viele Grüße

Carola
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 07. Oktober 2012, 10:42:24
Nur kurz weil vom Handy: :umarm:

Tierärztin macht leider keinen Unterschied, einige der Ansätze oben waren Tierärztinnen. Wär halt schön wenn es unser SB machen kann, weil der Tatsächlich die Zeit sich nehmen kann und will immer mal wieder nur zum Keks stopfen vorbei zu gehen

Was ich vergessen hab zu erwähnen, Tierärzte sind nicht prinzipiell böse, ans Bein z.b. geht schon, wenn ich mit daneben steh. Aber Kopf/Hals ist ganz blöd.

Garnicht fixieren ist schwer, weil sie dann gleich mal lieber außer Reichweite bleibt. Ich lass schon immer mal andere streicheln wenn ich sie am Strick hab, schätze aber das müsste ich auch noch mehr üben *seufz*

Bei uns hier scheinen viele fixiert auf die linke Halsseite zu sein, wobei ein TA auch in die Brust geimpft hat. Das von rechts könnte evtl. gehen.

Generell klappt halt sowas wie Huf hochnehmen zur Anlenkung nur einmal, sowas merkt sie sich ewig...

So, ich fahr nu in den Stall und probier ein wenig rum.

Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: fifill am 07. Oktober 2012, 11:12:43
Bei uns hier scheinen viele fixiert auf die linke Halsseite zu sein, wobei ein TA auch in die Brust geimpft hat. Das von rechts könnte evtl. gehen.
Ich glaub, dass ist einfach Gewohnheit - von links aufsteigen, von führen, von links spritzen....
Ich würds demjenigen einfach sagen - soll die rechte Seite nehmen. Mir will man auch immer Blut aus der rechten Ellenbogenbeuge nehmen. Ich weise jedesmal darauf hin, dass links besser ist. Eine war mal der Ansicht, sie ist schlauer als ich - nachdem sie aus rechts ein Sieb gemacht hat, nahm sie dann doch den linken.  :confused:

Wirklich schlaue Tipps habe ich nicht, da Fifi sich problemlos von mir spritzen läßt - Hals oder Brust, intramuskulär oder unter die Haut oder von seiner THP in die Haut.
Jemand hatte mir mal erzählt, das bei ihrem Pferd die intramuskulären Spritzen in den Hintern gegeben werden. Frag mich aber nicht nach der Stelle....
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: eboja am 07. Oktober 2012, 21:16:28
Mir fällt noch eins zum "Spritzen-üben" ein: ein Haushaltsgummi, was Du gegen die Haut flitschen lässt. Wäre aber natürlich erst ein relativ später Schritt, wenn viele andere Berührungen, die weniger "schlimm" sind, schon gut klappen. Ansonsten: so viele Leute, wie Du kriegen kannst, in das Training mit einbinden. Und vielleicht auch an den verschiedensten Stellen des Körpers üben, nicht nur dort, wo dann auch tatsächlich gespritzt wird, damit die "ernsten" Stellen einfach nur ein paar unter vielen "von diesem komischen Spiel, bei dem Tine mir allen möglichen Kram gegen den Körper drückt" sind.
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: eboja am 07. Oktober 2012, 22:16:03
Manni, vielleicht kannst Du Tine ja dabei unterstützen, indem Du als "böser Mann" so nach und nach ein wenig mehr Berührungen machst, und irgendwann auch mal "blöde" Berührungen (d.h. leicht schmerzhafte bzw. unangenehme)? Natürlich nur, wenn Tine das möchte und wenn Tine dabei ist.

Mir ist da auch noch was eingefallen, was mein TA mir sagte, als er mir zeigte, wie ich Carinjo eine i.m.-Spritze geben kann: die Hand mit der Spritze sollte Kontakt zum Pferdekörper haben, so dass da nicht plötzlich was zusticht, sondern eben schon eine Berührung da ist. Ist ganz leicht zu zeigen, aber schwer zu schreiben... Halt die Handkante leicht ans Pferd legen und dann erst zustechen (was Du ja nicht musst, aber vielleicht auch für's Training umsetzen kannst).
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 08. Oktober 2012, 00:19:07
So jetzt hab ich 100x überlegt was ich schreib, und das passt mir alles nicht  :roll:

Danke @Carola: das mit dem Abklopfen war ein interessanter Punkt, den ich so garnicht ausprobiert hätte - hat sie mit deutlichem Missfallen drauf reagiert, hätt ich garnicht so doll erwartet  :o Steht nu auch auf der ToClick-Liste.

Habs dann doch erstmal mit Kopf-Senken verbunden, weil sie es selbst angeboten hat und ich mir gedacht hab dass Entspannung momentan über Form geht... Target ist aber glaub ich eleganter, und hab ich auch im Hinterkopf. Mal gucken wie sich das entwickelt.

@Manni: Leider ist die Krümeline furchtbar nachtragend, den "netter SB der immer Kekse hat" Bonus hat er wohl beim ersten Impfen verspielt  :roll:

@Esther: danke für deine Tips, aber so weit sind wir wirklich noch nicht (also Gummi und Mitüben durch eine weitere Person). Das mit dem Handrücken ist nochmal ein guter Hinweis  :janick:

___

Ich hab heute ja mitgefilmt und eine Weile mit mir gerungen, ob ich jetzt bewusst eine Stress-Situation provozier (das ihr seht wo das eigentliche Problem ist) oder nicht - und mich letztendlich dafür entschieden bei der positiven Trainingsatmosphäre zu bleiben, ich kanns mir einfach nicht leisten das alles noch mehr zu vergiften. Also wenn ihr das Video seht: das sind fast 2 Jahre Üben (immer wieder zurück auf Null nach TA-Besuch) und penibles drauf achten dass nichts stressendes dabei ist - wenn man genau hinguckt zeigt sie aber immernoch recht deutlich, was sie von der Sache hält. Sorry, ist ein wenig länger geworden weil ich auch nicht alles rausschneiden wollte, waren insgesamt 30min Training unterbrochen durch Leckerli-Tasche neu auffüllen.

Würd mich trotzdem über Hinweise freuen, was gut und ausbaufähig war und was eher nicht zielführend  :)

:foto: Video: Spritzentraining :foto: (http://www.youtube.com/watch?v=Ckw5rmOOX6M)

War dann später nochmal auf dem Paddock, und da war sehr interessant zu beobachten, dass sie lieber mit der Spritze am Kopf berührt werden mag als am Hals. Durfte Ohren impfen, Nüstern impfen, Augen impfen, Schopf impfen, Kinn impfen... scheinbar haben wir inzwischen Kopf-berühren so hoch bestärkt, dass es das deutlich kleinere Übel ist  :cheese:

Edit: wieso traut ihr euch alle selbst das Pferd zu spritzen??? Kann man das irgendwie an totem Tier / Obst üben? Für die Krümeline wärs schon 100x stressfreier wenn ich das über mich bringen tät  :shy:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: fifill am 08. Oktober 2012, 08:54:57
Edit: wieso traut ihr euch alle selbst das Pferd zu spritzen??? Kann man das irgendwie an totem Tier / Obst üben? Für die Krümeline wärs schon 100x stressfreier wenn ich das über mich bringen tät  :shy:
Na ja - manche Situationen erfodern halt gewisse Maßnahmen  :cheese: Ich hab mit unter-die-Haut-Spritzen angefangen. Meine THP wollte nicht jeden Tag kommen, ich wollte nicht jeden Tag Anfahrt und Spritzen bezahlen und so habe ich es gelernt. An meinem Pferd. Die ersten Mal war die Überwindung ein wenig größer, nach kurzer Zeit wurde es normal.

Das intramuskuläre wurde mir mit Hilfe eines fremden Pferdes und einem Haufen Verbandsvierecke erklärt. Ok, nicht die Idealvariante, aber ich habs kapiert und bisher leben mein Pferd und ich noch  ;) Und ich hatte die Option, wenn ich mich gar nicht traue, kann ich auch anrufen und dann kommt die TÄ vorbei.
Beim ersten Mal hatte ich doch Muffensausen und ich bat eine Miteinstellerin, zumindest den Kopf festzuhalten. Inzwischen reicht Anbinden und ich jag ihm das Teil rein. Ich muss nur zusehen, dass ich alles auf einmal reinkriege. Zweites Mal ansetzen gestaltet sich auch bei Fifi schwierig.
An Obst oder totem Tier üben ist vielleicht für die Technik nett, aber wenn dann das lebende Tier vor einem steht, ist's dann doch was anderes. Die Überwindung, die Kanüle ins Pferd zu stechen, ist dann doch größer.

Vielleicht hilft es auch, wenn beim nächsten Putzen oder sonstigem Umgang mit der Krümeline einfach immer mal ein oder zwei Leute mit drumrum stehen. TA-Besuch fängt ja schon damit an, dass 2 Leute am Pferd rumhantieren oder drumrum stehen.
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: eboja am 08. Oktober 2012, 09:42:20
Hallo Tine,

ich habe jetzt beim Videogucken direkt parallel aufgeschrieben, was mir so einfiel:

Anfangs clickst Du für's Kopfsenken, nicht für das Klopfen. Ich würde direkt ins Klopfen clicken, auch wenn sie dabei ein "säuerliches" Gesicht macht (Gegenkonditionierung). Das Kopfsenken würde ich vermutlich eher als Initiatorsignal nutzen, d.h. sie senkt den Kopf und gibt Dir damit das Okay, dass Du Klopfen darfst. Also: KS, Du klopfst ein Mal (!, Du klopfst anfangs gleich mehrere Male, das würde ich langsam steigern), :click:, warten auf das nächste KS, klopfen, :click:, usw.
Nach den ersten zwei Clicks, als Du erstmal nur KS machst und dann wieder das Klopfen übst, gefällt mir das Ganze viel besser! :thup: Da sind Deine Schritte wieder kleiner. Es ist natürlich toll, wenn Du schon kleinste Entspannungszeichen clicken kannst, aber ich denke, wenn das mal nicht geht, würde ich wirklich einfach gegen konditionieren, ganz kurz beführen, dabei clicken, Hand weg, füttern. Ich denke, damit kommen die Entspannungsanzeichen dann "wie von alleine", weil Du ja nicht wirklich was schlimmes machst und nur ganz, ganz kurz (Berührung eher so in der Art, als wolltest Du eine Fliege verscheuchen, anfangs vielleicht sogar noch ohne Berührung).

Die Übungseinheit mit Spritze finde ich schon richtig klasse! Vermutlich würde ich beim nächsten Training ihr das Halfter dazu anziehen, denn das trägt sie ja auch, wenn es "ernst" wird. Den Strick kannst Du ja erstmal weg lassen und erst nach noch ein paar weiteren Trainings mit dazu nehmen. Einfach, damit all die Sachen, die "im Ernstfall" auch Teil des Bildes sind, auch beim Training schon dabei sind (bzw. so viele, als möglich). Allerdings würde ich da wirklich das KS "an den Anfang" nehmen. Gut, die Wahrscheinlichkeit ist vielleicht gering, dass das im Ernstfall passiert, aber Du willst ihr ja nicht beibringen, dass sie den Kopf nach unten bewegt, sobald eine Spritze an ihren Hals kommt (könnte eventuell zu unschönen Verletzungen führen, wenn sie plötzlich mitten im Spritzen sich bewegt).

Noch eine Idee, weil sie einmal so wegzuckt, als Du die Spritze ganz zu drückst und es dabei klackt: Du könntest sie an das Geräusch gewöhnen, indem Du die Spritze immer wieder "laut" komplett zu drückst, ohne sie aber direkt an ihr dran zu haben. Auch das passiert wahrscheinlich im Ernstfall eher nicht, aber falls doch, hättest Du auch das trainiert.

War die halbe Stunde Training (mehr oder weniger) am Stück? Für das Video war das sicher gut, weil Du uns so viel zeigen konntest, für "wirkliches" Training finde ich es aber zu viel. Als Du mit der Spritze an die Rippen und an den Hintern gehst, ist sie ja gerade abgelenkt und frisst (?). In so einer Situation würde ich sie einfach fressen lassen und nur mit ihr üben, wenn sie mit der Aufmerksamkeit voll bei Dir ist. Vielleicht brauchte sie da einfach gerade eine Pause und die Berührung am Hintern hätte funktioniert, wenn Du sie erst nach einer Pause / am nächsten Tag probiert hättest? Das gleiche gilt für den Anfang auf der linken Seite: sie ist eigentlich gerade am Fressen, da würde ich sie fressen lassen. Oder die Situation so machen, dass ihre Konzentration nicht auch zwei Sachen verteilen muss (Heu und Training), indem ich das Heunetz raus hänge. Ich mag beim Essen auch nicht lernen müssen, sondern in Ruhe essen können :cheese:.

Das klingt jetzt nach ziemlich viel "Gequängel" von mir, ich habe aber einfach nur alles aufgeschrieben, was mir so auffiel, bzw. wo ich eventuell was anders machen würde. Insgesamt finde ich das schon sehr gut, wie ihr da ran geht! Meine Vorschläge sind ja eh nur Vorschläge, was Du davon annehmen willst, bleibt Dir überlassen (und ich bin auch nicht böse, wenn Du davon garnichts annehmen willst ;)).

Ach so: ich habe mich getraut, meinem Pferd eine Spritze zu geben, weil ich kurz vorher ja meinem Hund Blut abnehmen musste. Da ist eine i.m.-Spritze ein Klacks :cheese:. Und so konnte mein TA es sich sparen, nur wegen einer Spritze nochmal zu uns raus zu kommen, und ich konnte mir die entsprechenden Kosten sparen. Das hätte ich aber vor wenigen Jahren vermutlich auch noch nicht hinbekommen, da habe ich das Spritzen-Geben beim Hund immer freundlich an Jörg weitergereicht ;). Nachdem der das aber jahrelang so tapfer gemacht hat (tapfer, nicht gerne!), habe ich halt beschlossen, dass ich jetzt auch mal dran bin. Ach ja: alleine war ich beim Spritze-Geben nicht, Jörg war dabei und hat mir Carinjo gehalten. Ganz frei wäre mir die Gefahr zu groß, dass Pferd eine blöde Bewegung macht, wenn ich gerade spritzen will.
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 08. Oktober 2012, 11:17:11
@Esther: Genau deswegen hab ich das eingestellt  :keks:

Das erste Klopfen war tatsächlich das ausprobieren, was sie überhaupt dazu sagt - das war deutliches Weglehnen - um ganz genau zu sein habe ich für die Re-Annäherung an die Hand geclickt (Hand-Hals-Target quasi). Das war sozusagen Bestandsaufnahme, ich wollt nur nicht direkt damit starten dass sie von mir weg zuckt und ich dafür gehe  :juck: Deswegen dann auch zurück auf null.

Nur Berühren und Reinclicken wenn sie deutliche Abwehrhaltung annimmt mag ich eigentlich nicht mehr (auch wenns ab und an aus Versehen passiert) - dazu üben wir schon zu lang zusammen dass sie weiß, dass ich einen Schritt zurück fahre wenn ihr was doof ist (z.B. die Spritze wieder 2cm vom Hals entfern) - aber sie trotzdem für den Click was tun muss. Hatte irgendwie das Gefühl dass wir nur auf der Stelle treten solang ich immer und immer wieder die Abneigung mitclicker  :juck:

Das Kopfsenken war zu dem Zeitpunkt nicht geplant, aber da sie es als Alternativverhalten angeboten hat hab ich das dann einfach mal angenommen  :nixweiss: Ich denk das bekomm ich dann später beim Fein-Tunen auch in ein Hals entspannt oben halten umgewandelt - beginne nicht mit dem Ziel (oder so  :rotw:). Muss sie glaub ich auch erst auseinander sortieren, da Hand/Gerte am Mähnenkamm ein Signal fürs Kopfsenken ist.

Glaub auch ein Kopfsenken mit Spritze im Hals ist im Fall des Falles besser, als ein bretthart verspannter Hals (sie ist so der alles anspannen und dann mit soviel Körperteilen wie möglich gleichzeitig durch die Gegend fliegen Typ) - nicht ideal, aber das deutlich kleinere Übel  :shy:

Ich hab 30min Film, auf dem ich ca. 10x 1min weg bin zum Tasche auffüllen, 1x komplett nur Popo-Target & Gewicht verlagern übe, zwischendurch schmuse und zwischendurch geht sie auch mal Salzleckstein und Tränke besuchen. Also insgesamt waren es in der Zeit (müsst ich zuhause auf dem Video nochmal gucken) 6-7 Einheiten von ca. 2min. Find ich jetzt nicht so arg viel ehrlich gesagt, so in dem Rahmen bewegen wir uns immer.

Die Heunetz-Szene ist aus dem daneben stehen und schmusen entstanden, ich trenn selten zwischen "jetzt arbeiten wir" und "jetzt ist Freizeit". Wenn sich was anbietet und ins Konzept passt dann click ich das, auf der linken Seite wollt ich eigentlich nicht mal was machen, weil das den Tag davor ja so doof gelaufen ist wieder. Wenns garnicht gepasst hätte hätte sie den Click und das Futter ignoriert, wär dann auch ok gewesen. (Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass sie auf dem Paddock gerade Gras + Heu ad lib. haben, das Heunetz hängt da also echt nur zur Beschäftigung). Ist auch ein bisschen geschummelt zusammengeschnitten, die Szene am Heu gehört ganz an den Anfang zum anderen Klopfen, das war noch die Findungsphase  :rotw:

Oh man, das ist echt Hirnarbeit sich damit auseinanderzusetzen, was man wann wie und warum macht  :roll:

_______

Zusammengefasst: der Film ist kein "How-To" sondern einfach ein Ausschnitt aus unserem gemeinsamen Miteinander mit all seinen Schludrigkeiten und Inkonsequenzen und "hab ich eigentlich schonmal probiert, wie sie auf XY reagiert?" :cheese: Plan ist ja einfach nur, die Spritze so zwanglos wies geht ins normale Training mit einzubauen, Details kommen später. Bin ja auch nicht so häufig draußen und sie nicht immer so aufnahmefähig, dass man das geplant über mehrere Tage am Stück Häppchenweise üben kann :heul:

*Schreibpause, der Chef ruft*
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 08. Oktober 2012, 11:52:18
Danke für eure Erfahrungen mit dem Spritzen. Muss mal mit unserem SB reden, vielleicht kann ich ja auch mal was mithelfen oder einen Tag mitfahren oder so  :juck:

Vielleicht hilft es auch, wenn beim nächsten Putzen oder sonstigem Umgang mit der Krümeline einfach immer mal ein oder zwei Leute mit drumrum stehen. TA-Besuch fängt ja schon damit an, dass 2 Leute am Pferd rumhantieren oder drumrum stehen.

Mach ich schon brav  :janick: Beim Hufe machen darf immer mal wer anders halten und vorn Kekse stopfen, dass ich hinten aufhalten kann, während die Bearbeiterin abknipst. Das geht schon echt gut  :dops: Ansonsten darf auch jeder streicheln wenn sie nicht deutlich nein sagt, und ich lass auch mal wen mitputzen (unter Aufsicht putzen) oder spiel mit Besuchern hin- und her schicken.

Sobald Du dir auf diese Weise die Akzeptanz für die Berührung durch die Spritze auf allen Seiten und auch an allen Stellen (auch die Beine) erarbeitet hast, dann kommt die Toleranz gegenüber einem Schmerzempfinden. Dazu würde ich dann aber erst einmal nicht die Spritze benutzen, um diese Verbindung damit nicht weiter zu verknüpfen, sondern schon eher nur die Hand, mit der ein angenehmes Gefühl schon sehr gefestigt ist.

Ist die Gefahr dann nicht groß, mir die Berührung mit der Hand wieder kaputt zu machen  :juck: Hab gestern dann noch mit so einer Haarklammer (sieht man auf dem Titelbild vom Video) ein wenig hier und da gepiekst, das war dann nach ein paar Clicks ok  :dops: Glaub der eigentliche Pieks ist auch garnicht das Schlimme, wie beim Menschen ja auch, sondern eher "die Angst vor dem Pieks"...
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 08. Oktober 2012, 13:47:47
Ja das geht. Generell ist sie ja da nicht sonderlich zimperlich, Ekzemer halt  :roll:

Weil ich gerade nochmal drüber gestolpert bin: http://www.clickerreiter.de/Spritzenphobie.htm - die erste Seite die ich zu dem Thema gelesen hab, und mit einer der Gründe warum ich damals überhaupt angefangen hab zu clickern  ;)

Falls jemand ähnliche Probleme hat, und sie noch nicht kennt...
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 08. Oktober 2012, 17:03:27
Keiner mehr Ideen, oder hab ich alles totge"aber"t :shy:

Ich würd mich auch über gute Beispiel-Videos freuen, egal von welchen Tieren.
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Muriel am 08. Oktober 2012, 22:01:54
ich hab jetzt nciht alles gelesen :grinwech:

ich hab mit einem Isi mal Spritzen geclickert und hab dazu die spitze Ecke einer abgedrehten Einmalportion Augentropfen genommen. Also in kurzen Worten, eine spitze Plastikecke.
ansonsten ähnlich wie Du, Kopfsenken als "Ja das ist ok" und auch als "pieks" - Kopfsenken - Click Reihenfolge. Also das Kopfsenken in dem Moment als hochbestärktes Verhalten etabliert, damit das Pferd sich darin sicher fühlt.

Hab da aber nur drei Einheiten gehabt und weiss nicht, was weiter draus geworden ist (zu Verena schielt)
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 08. Oktober 2012, 23:07:57
Ohja, das würd mich interessieren  :dops:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: eboja am 07. November 2012, 20:14:36
Gibt es hier bei Euch eigentlich was Neues? Wie kommt Ihr mit dem Spritzentraining voran?
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 07. November 2012, 20:40:31
Leider aus Zeitmangel nicht viel, nein... Ich hol die leere Spritze immer beim Pitzen mit raus und "piek" dann ein paarmal, das geht schon. Bin gerade am überlegen wie ich an die Spritze noch was piekendes ran bekomme, um damit quasi den Einstich zu simulieren  :juck:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: eboja am 07. November 2012, 20:49:53
Hmmm, kannst Du vielleicht einen (etwas stumpf gefeilten) Zahnstocher vorne rein stecken?
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: schmusekatze am 04. Dezember 2012, 08:25:29
So, bei uns steht jetzt im Januar 2013 auch impfen an. Tetanus und Influenza...leider hat es der letzte TA bei Gismo ziemlich versaut und Gismo hat jetzt Angst vor Spritzen und wird auch bei Tierärzten etwas nervös.

Klar, werde ich jetzt das ganze vermehrt üben mit ganz viel  :keks: :keks: :keks:
Aber ich hab doch noch ein paar Fragen, wie ich das ganze dann im Januar angehen soll...Natürlich muss es jetzt ein anderer TA sein. Zur Auswahl stehen zwei Männer und eine Frau. Der eine TA wurde mir von meiner SB empfohlen, da dieser immer die Brust abklopft und dann irgendwann die Spritze setzt, sodass die Pferde es nicht wirklich mitbekommen. Wobei ich glaube, das Gismo das Brustklopfen schon als unangenehm empfindet und es leider eben ein Mann ist. Die Frau soll er laut Vorbesitzer gut leiden können und den anderen TA hatte ich beim Gesundheitscheck dabei und ich weiß, dass dieser sehr geduldig ist und auch gemeint hat, dass wir das Impfen mit viel Gedult schon hinbekommen. Bei Frauen ist Gismo halt gelassener...so jetzt weiß ich nicht welchen TA ich nehmen soll  :nixweiss:

Desweiteren weiß ich auch nicht den Ort, also ob ich Gismo am Putzplatz anbinde oder im Laufstall oder gar nicht anbinden. Die letzten Male war es in einer Box und da hat er schon Panik bekommen und ich denke, diese Enge der Box war mitunter ein Grund.

Dann ist mir noch eine Idee gekommen. Nächste Woche ist der Hufschmied wieder da und dann wäre der Nächste Termin auch im Januar...und J. den Hufschmied vertraut Gismo voll und ganz. Er entspannt in seiner Anwendheit total und die beiden kommen super zurecht. Jetzt dachte ich, dass ich das Impfen machen lasse, wenn auch J. zum Hufemachen da ist. Er weiß wie mit Gismo umzugehen ist und kann ihn entsprechend halten wenn was sein sollte (hat halt mehr kraft als ich) und ich hätte noch eine Person da, der ich vertrauen kann...da ich selber auch Angst vor Spritzen hab und vor Gismo seiner Reaktion. Sprich mir würde das ganz auch sicherheit geben...oder ist das ein doofer Gedanke, da jetzt auch noch den Hufschmied miteinzubeziehen?

Will auch nicht wieder reskieren, dass eine andere Person evtl. verletzt wird. Beim letzten Impfen ist Gismo über die alte SB gelaufen  :-[
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Bettina am 04. Dezember 2012, 08:51:23
Manni, eine Impfung besteht aber leider nicht aus Globuli, die man aufgelöst übers Maul geben kann.
Und das lässt sich Gismo ja außerdem auch brav gefallen, so eine Maulspritze. Es geht aber um's Impfen.  :nick:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: schmusekatze am 04. Dezember 2012, 08:56:23
Eine Maulspritze lässt er sich anstandslos gefallen und auch wenn ich mit Spritzen rumhantiere macht ihm das überhaupt nichts aus.
Es ist eher die Situation im allgemeinen.

Werde die Woche auch schon anfangen zu clickern, wenn ich ihn mit irgendwas in die Brust pieckse...aber ich vermute, dass ihm das ziemlich egal ist...weil ich es mache.
Ich bin mir auch noch nicht sicher, wo seine Probleme liegen, da ich noch nie beim impfen dabei war.
Und ich wollte jetzt allgemein wissen, wie ich das am besten im Januar umsetzte um das ganze entspanter zu machen.

Wenn mein Thema hier nicht reinpasst, dann könnt ihr es gerne verschieben.
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Bettina am 04. Dezember 2012, 09:00:17
Das muss ich dann wohl eher falsch verstanden haben. :-\
Nee, hab deinen Gedanken jetzt schon verstanden.  :nick: (Nur kenn ich die beiden ja persönlich und wusste daher, dass das Problem bissl anders gelagert ist.)
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 04. Dezember 2012, 22:40:19
Passt doch super, bei uns gehts auch um die doofen Piekse-Spritzen. Bin leider nicht mehr wirklich weiter gekommen und schiebs deshalb vor mir her, aber irgendwie wirds schon gehen.

Ich würd weder anbinden noch in eine Box gehen, sondern am besten in einen begrenzten Raum wo TA und Pferd sich aber noch bewegen können (Roundpen o.ä.). Aber das ist sicher auch von Pferd zu Pferd unterschiedlich.

Wenn Gismo sich das von dir gefallen lässt (unangenehme Sachen wie feste klopfen und reinpieksen) dann würd ich das recht schnell von anderen Personen machen lassen und Clicken, so dass der/die TA dann nur "einer von vielen" is. Und dabei am besten immer die Super-Leckerli verwenden, so dass er sich echt über die Übung freut!

Ist natürlich alles schwer zu beurteilen, wenn du nicht weißt was genau passiert ist, aber ich kanns mir denk ich gut vorstellen :hug:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: fifill am 05. Dezember 2012, 08:31:19
Ist mir beim Lesen in den Sinn gekommen, von daher keine Gewähr für die Idee  :rotw:
Ich würd die Frau nehmen oder den geduldigen TA. Und wenn das so paßt, Hufschmied und TA zusammen. Während die Füße betüddelt werden und Pferd entspannt dabei ist, Spritze so nebenbei rein und hoffentlich fertig, bevor Pferd was gemerkt hat. Ist vermutlich nicht clickerkonform, aber Not macht erfinderisch  :) Ich muss ehrlich zugeben, dass ich da mehr der Pragmatiker in der Situation bin, als mir vorher eine Riesenbirne zu machen.
Vielleicht verschwindest du auch einfach ums Eck, während Schmied und TA die Spritze erledigen, wenn du selbst Angst vor Spritzen hast? Verschwinde doch schon beim nächsten Schmiedtermin ab und an mal für ein paar Minütchen und gucke, wie Gismo reagiert, wenn du nicht da bist. Wenn er sich da schon aufregt, ist das mit dem Verschwinden natürlich auch nicht so toll.
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 05. Dezember 2012, 11:08:18
@Manfred: das bezog sich jetzt aber nicht auf meinen Post oder? Ich hab ja nirgendwo was von fremden Personen geschrieben, sondern nur von "anderen".

___

Was ich damit nur sagen wollte war, probier erstmal für dich aus, wie er auf eine Spritze in deiner Hand, Klopfen oder Pieken reagiert. Wenn das schon doof ist (so wie bei uns), dann ist das die Übungsaufgabe. Wenn das ok ist, dann brauch man sich daran auch nicht tot üben, sondern im nächsten Schritt dann gucken "und wie reagiert er, wenn eine andere Person das macht". Und dann halt viele Leute einfach beim Vorbeigehen bitten mal einmal mit Spritze zum Pferd - Superleckerli - Fertig. So dass er irgendwann verknüpft "hey cool, ich muss nix machen aber wenn jemand mit Spritze kommt gibts immer was tolles". Also das ist jetzt wirklich die Super-Kurzfassung, aber ich glaub du verstehst was ich meine?

Während des eigentlichen Spritzentermins (wenns wirklich noch so ein Doof-Thema ist) würde ich mich selbst im Hintergrund halten. Weil dann ist der TA der Böse, aber du nicht - anderenfalls kann dich das nämlich im eigentlichen Trainingsprozess ziemlich zurückwerfen. Oder beim Training was besonderes anziehen (roter Kittel oder so), der dann bedeutet "solang ich den an hab passiert dir nichts was du nicht magst!!!".

Manche Sachen kann man einfach nicht verschieben (bei uns eine Tetanus-Spritze bei eitriger Verletzung weil noch nicht geimpft) und ja, man kann auch nicht immer verhindern dass die Situation unschön ist. Gerade wenn es eine Vorgeschichte gibt. Wichtig ist es, solche Situationen deutlich vom Trainingsalltag zu trennen - das können die Tiere auch.

Unser alter TA hat mal den Huf von Chance hochgenommen wie der Schmied, und während sie noch überlegt hat ob sie das jetzt doof findet war die Spritze schon in der Brust... hat leider nur einmal geklappt  :roll:

Und zu allerletzt (ich weiß es klingt doof) - versuch dich nicht vorher zu sehr verrückt zu machen. Üb es vorher ein bisschen stressfrei, und dann sei beim Termin einfach dabei, guck dir selbst an was passiert - wenn der/die TA vorher aufm Hof sein sollte schnapp ihn/sie dir einfach mal zum Gismo-Nase-Kraulen und Möhre geben, vielleicht abhorchen oder irgendwas anderes was nicht schlimm ist, frag wie sie mit Pferden umgehen die Angst haben.

Sorry das ich gerade ein wenig wirr schreibe, aber das Thema beschäftigt mich schon sooo lange, udn falls ich dir aus irgendeiner der gemachten Erfahrungen was weiter geben kann, dann freu ich mich.
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 05. Dezember 2012, 14:12:07
 :friends:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: schmusekatze am 05. Dezember 2012, 21:24:18
Vielen Lieben Dank, Tine  :umarm2: das was du schreibst hilft mir sehr viel weiter.

@Manni: Klar, ich verlange auch nicht das Gismo sich von jedem anfassen lässt, wäre mir ja auch lieber, wenn er die Tierärztin besser kennt, aber andererseits ist man ja froh, wenn die so selten wie möglich da ist. Ich hoffe halt, dass ich es Gismo so weit vermitteln kann, dass wenn ich da bin, und ich diese Fremde Person an ihn ran lasse, dass er mir dann vertraut, dass nichts passiert. So zum Kraulen geht er ja auch zu jedem hin, so an sich hat er nämlich keine Angst vor fremden leuten, er findet das immer ganz interessant. Aber ich bin ja auch froh, wenn Gismo sich in der Hinsicht mitteilt und zeigt, wenn ihm etwas nicht passt.

Ich denke ich werde die Tierärztin kommen lassen, da Gismo vor Frauen keine Angst hat. Ist mir bei den letzten TA Besuchen aufgefallen. Zum Röntgen hatte ich eine Tierärztin aus München da, und Gismo war so brav und hat sich abtasten lassen und ihn hat das Röntgen überhaupt nicht gestört, er stand einfach seelenruhig da. Beim Gesundheitszeugnis hatte ich den geduldigen Tierarzt da und vor dem ist Gismo dann zurückgewichen als er ihn abhören wollte. Als er Gismo gestreichelt hat und mit ihm geredet hat, ist er zwar stehengeblieben aber ganz entspannt sieht anders aus.

Mir ist heute auch was komisches Aufgefallen...zum Sedieren beim Zähnemachen, bekommt das Pferd doch auch immer eine Spritze oder? Da war ich nähmlich dabei und ich kann mich schon gar nicht dran errinnern, weil es da überhaupt keine Probleme gab  :juck:  ich glaub, das es ihm vielleicht doch mehr sicherheit gibt, wenn ich auch da bin und er weiß dann das ihm nichts passiert. Umso mehr ich mich gerade mit dem thema befasse, umso weniger Angst hab ich vor dem Impftermin, denn ich kann mir gut vorstellen oder ich weiß, dass wir das schaffen können  :zahn:

Heute hab ich ihm die Brust abgeklopft und mit der Spritze (ohne Nadel) gepickst und auch gezwickt....und das alles war ihm so egal  :keks: Er stand einfach nur da. Zuerst hab ich das am Putzplatz gemacht, als ich ihn dann los gemacht hab, ist er halt rückwärts, weil eigentlich hand richtung Brust Rückwärts heißt, aber es war kein ängstliches Rückwärtsgehen oder so. Freitag werde ich dann mal mit einem Zahnstocher piecksen und dann werden wir das ganze mal mit anderen Leuten machen. Also zuerst mit Leuten, die Gismo kennt (zu Bettina rüber schiel  :cheer: ) und dann vielleicht auch mal fremde Leute.

Ich werde beim Impftermin auch bei ihm sein und neben Gismo stehen, ich habe zwar angst vor Spritzen aber nur wenn Blut abgenommen wird oder überwiegend beim Menschen. Also dürfte der Pieckser in Gismos Brust kein Problem sein und ich nehm davor Bachblüten  :cheese:

Dank dem Clicker hab ich ja ne gute möglichkeit Gismo schnell wieder zu entspannen oder auch abzulenken...was ich früher nicht konnte.

Das mit dem Hufschmied werde ich evtl. nicht machen, weil das der letzte Termin sein wird und ich danach zu Bettinas HO wechsle...und da hab ich dann so ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn um Hilfe frage und ihm dann sozusagen "kündige" bzw. absage.  :tuete:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 05. Dezember 2012, 21:32:08
Klingt doch super  :friends:
Titel: Re:Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 27. Mai 2013, 12:25:06
Ich kopiers mal aus dem Tagebuch hier rein...

Brauch mal ein wenig Trost :heul:

Gestern wars so weit, Impfversuch für die Krümeline. Ich hatte mit dem SB vorher schon abgesprochen, dass wir das mit Sedierung machen. Ich hab sie auf den Sandpaddock vor dem kleinen Boxenstall gestellt, wo wir ja normal selten sind, aber nach einmal Wälzen war sie eigentlich recht entspannt und ist so vor sich hingewandert. Ein paarmal mit der leeren Maulspritze geclickst, ging schonmal schöner, aber war auch ok. Maulspritze mit der Sedierung ging dann aber ganz gut, nachdem sie sich mit dem Geruch angefreundet hatte, und nach ner guten Stunde hat sie dann so vor sich hingedöst. Also immernoch viel weniger als der TA erwartet hätte bei der Sedierung, aber das war ja auch beim letzten Mal schon so. Wahrscheinlich hab ich aber auch nicht alles unter die Zunge bekommen, naja. Auf jeden Fall konnte ich auf beiden Halsseiten mit der Übungsspritze machen und tun, ohne dass sie gezuckt oder sonstwas hätte, mehr kann ich nicht machen. Der TA kommt, steckt die Kanüle rein - und die Chanceline explodiert. Rempelt und steigt und rempelt und tobt und steigt und steigt und - Kanüle ist das erste Mal wieder draußen  :tap: Beim zweiten Mal wollt sie ihn dann lieber nicht mehr ranlassen, hat aber nach ein paar Minuten angespannt stillgehalten wenn er Falten in ihren Hals gekniffen hat - Kanüle Nr. 2 - wieder explodierende Chance  :omm: TA stand dann neben ihr, hat sich die Schuhe zugebunden, mit mir gequatscht, sie steht mit tiefen Kopf daneben und döst. Kanüle Nr. 3 - brauch ich ja wohl nichts mehr zu sagen  :drama: Wir habens dann abgebrochen, weil sie schweißgebadet war (bevor sie dann noch nen Kreislaufkollaps bekommt).

Super, nächstes Trainingsziel ist also "Chance steht still, während eine Nadel in ihrem Hals steckt" - herzlichen Glückwunsch Tine :heul: Aber wie kann ich auch erwarten, dass sie das bei wem Fremdes erträgt, wenn wir es nie geübt haben?  :roll: Naja, nu muss ich erstmal zusehen, dass ich selbst meine Berührungsangst vorm Pieksen loswerde, und dann bekomm ich Kanülen von unserem TA und dann wird das geübt. Ich hab ja sonst nix zu tun was Spaß machen würde  :imsmiling: :gaa: :zombi:

(http://www.noobmoeve.net/pics/chance/2013/2605aufwachen.jpg)

Zum Aufwachen hat sie sich dann selbst in die Box verfrachtet (hat so lange sehnsüchtig reingestarrt bis ich die Tür aufgemacht hab - Boxenpferd  ;) ) und ich hab mich ein wenig an ihrer Seite ausgeheult. Später dann noch Heunetz hingehängt und beobachtet ob sie vernünftigt kaut und schluckt, und mit wiedereinsetzendem Regen durfte sie dann zurück zu den anderen.

Alles in allem darf ich garnicht meckern, es war schon viel besser als beim letzten Mal, grad was das Sedieren (und Nicht-Aufregen) anging, ich durfte auch nachdem der TA aufgegeben hat vor seinen Augen mit der Übungsspritze an ihr rumhantieren... so 10% vom Weg sind geschafft oder so  :roll: Aber es hat mich schon sehr runtergezogen gestern, grad weil so langsam dann schon wieder ne neue "Grundimmunisierung" gemacht werden muss, und der SB/TA besteht auch auf die Impfung. Noch mehr Spritzen  :'(

Ganz ehrlich - diese Trainings"herausforderung" kann von mir aus haben wer will *sich Videos vom Wild-Tier-Impfen angucken geh*
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Aennie am 21. Januar 2014, 13:11:40
Habt ihr es eigentlich nachher geschafft sie zu impfen? Hast du das Training weiter gemacht?

Bei uns steht Anfang Februar der Zahnarzt an. Wahrscheinlich muss Aennie dafür sediert werden, weil sie meistens wenig kooperativ ist. Allerdings hat sie ein großes Problem mit Spitzen am Hals. Ich wollte jetzt auch mal anfangen das zu üben, damit es hoffentlich nicht so viel Stress für alle wird.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 21. Januar 2014, 13:28:12
Geübt ja, geimpft nein.

Aktueller Plan ist Sedierung mit Blasrohr, und dann Impfen, Blut nehmen und Zähne machen zusammen.

Ich werd nach dem Krankenhaus das Thema wohl lange ignorieren, werd nämlich inzwischen voll kommen hysterisch  wenn ich an. spritzen denke :heul:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 04. September 2015, 22:08:40
Ich hab neulich noch ein Video gefunden, vom mehr oder weniger aktuellen Spritzentrainings-Stand... das war zwar schon 2013 während der Rehe, aber wirklich viel haben wir seitdem nicht geübt und es sieht immernoch ähnlich aus: https://youtu.be/LJ4Nr2UEWZg
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: SaBo am 07. Juli 2016, 11:16:29
Wir haben nun auch ein Spritzen-Problem.  :gaa: Und zwar ein ziemlich heftiges, wie mir scheint. Wobei mir versichert wurde, dass es durchaus schlimmere Fälle gab.

Gabor hat gestern zwei Spritzen benötigt, die beide mit einer Kanüle verabreicht wurden. Mir war gar nicht klar, wie sehr sich dieses Pony wehren kann. Vorne hoch und ab durch die Mitte war das Mittel seiner Wahl. Eine Kanüle hat er nur durch Muskelkraft/-Anspannung wieder herauskatapultiert, es war schlicht eine mittelschwere Katastrophe.

Da mir nicht klar war, dass das für uns überhaupt so ein Problem ist, hab ich das natürlich nie geübt. Nun haben wir aber in zwei Wochen Zahnarzt-Termin.  :tap: Natürlich mit Sedierung. Das heißt ich möchte bis dahin Schadensbegrenzung betreiben und möglichst viel üben. Ein bisschen bleibt die Sorge, dass er es irgendwann bei mir ganz toll macht, aber sobald ein Fremder neben ihm steht, vergisst er alle Übung... hat damit bereits jemand Langzeiterfahrung gemacht?

Ich würde nun langsam anfangen und aber auch direkt mit einem spitzen Gegenstand üben. Vielleicht bietet sich hier ein Zahnstocher an...? Wie kann ich die Sedierung/Impfung und sonstige Spritzen möglichst echt imitieren? Die Schmerzen beim Pferd entstehen ja wohl hauptsächlich wegen der angespannten Muskulatur und der Nadel, die dann drin stecken bleiben muss.

Bei Akupunktur hat er komischerweise überhaupt nicht reagiert :juck: Ich nehme an, da ist die Nadel viel viel dünner....

Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: pepper_mill am 11. Dezember 2016, 16:20:06
noothe, aus Interesse: Habt ihr Fortschritte gemacht? Kann deine Stute inzwischen problemlos gespritzt werden?
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 12. Dezember 2016, 20:55:55
Nein... Das hat aber so viele Ursachen, die zusammenspielen, dass es auch ein schwieriges Thema ist. Die aktuelle Lösung ist, dass sie zur Zahnbehandlung mit Blasrohr sediert wird, und dann notwendige Sachen ggf. mitgemacht werden.

Allerdings sitzt ihre Spritzenphobie so tief, dass man ihr auch mit voll wirkender Blasrohrsedierung gerade so die Nachsedierung in den Hals geben kann, sie spannt dann immernoch alles an und versucht nach vorne weg zu rempeln oder zu steigen. Laut unserem ZA ist sie mit ihren niedlichen 500kg auf Platz 1 oder 2 der benötigten Sedierungsmenge aller seiner Kundenpferde.

Das zweite Problem ist, dass sie in Panik gerät, wenn sie einen fremden Gegenstand an ihrem Körper sieht (wahrscheinlich weil sie das mit Bremsen o.ä. verbindet) und dann alles tut, um DAS DING loszuwerden. Den Effekt kann man schon mit einer Wäscheklammer auslösen die an ihrem Fell hängt und sich nicht abschütteln lässt, ohne dass Schmerzen mit im Spiel sind.

Sie ist bei all den genannten Faktoren so gestresst, dass schon das Training mit diesen Gegenständen eher eine Sensibilisierung verursacht, als eine Desensibilisierung :umfall:

Und dann kommt noch dazu, dass ich in den letzten 3 Jahren soviel mit meiner eigenen Krankheit zu tun habe, dass wir es bis auf 2-3x auch gar nicht ernsthaft weiter verfolgt haben. Wäre vielleicht mal ein Projekt für den Winter :kicher:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 909 am 12. Dezember 2016, 21:07:23
Das wird auch eines meiner Winterprojekte für Thea werden. Als ich dieses Jahr das erste Mal bei der Impfung dabei war, dachte ich sie erschlägt den TA mit den Vorderbeinen. Nachdem sie sich losgerissen hatte, zwei Kanülen verbogen und eine Spritze zerstampft hatte, habe ich das dann gemacht, damit der TA nicht doch noch zertreten wird. Das ging so lala, weil sie es von mir nicht erwartet hat, aber ist ja kein Zustand :neinnein:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 12. Dezember 2016, 21:11:13
:five:

Ich hab da gerade ne Idee *threataufmachengeh* :abdues:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: pepper_mill am 13. Dezember 2016, 01:06:15
....gerade so die Nachsedierung in den Hals geben kann, sie spannt dann immer noch alles an und versucht nach vorne weg zu rempeln oder zu steigen. Laut unserem ZA ist sie mit ihren niedlichen 500kg auf Platz 1 oder 2 der benötigten Sedierungsmenge aller seiner Kundenpferde.

Das zweite Problem ist, dass sie in Panik gerät, wenn sie einen fremden Gegenstand an ihrem Körper sieht (wahrscheinlich weil sie das mit Bremsen o.ä. verbindet) und dann alles tut, um DAS DING loszuwerden. Den Effekt kann man schon mit einer Wäscheklammer auslösen die an ihrem Fell hängt und sich nicht abschütteln lässt, ohne dass Schmerzen mit im Spiel sind.

Ich habe EXAKT den identischen Fall. Alles, was du aufzählst, trifft 100% auf meine Stute zu. Ich glaube mittlerweile auch nicht mehr daran, dass ich das Problem jemals komplett lösen werde, weil die Angst extrem tief sitzt und ich eben auch noch das Problem mit dem Abschütteln sehe. Der alleinige Stich wäre nicht mal soooo das Drama, aber sie versucht eben auch die Kanüle im Hals sofort abzustreifen/abzuschütteln. Bisher habe ich noch nicht mit dem Medical Training gestartet, da wir noch viele andere Baustellen haben....aber das Thema ist natürlich immer im Hinterkopf. Meiner Stute kann im Notfall (Kolik o.Ä.) quasi nicht geholfen werden.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Sanhestar am 13. Dezember 2016, 05:51:13
Ich möchte bei diesem Thema mal ganz vorsichtig (bitte ggfs. mit einem entsprechend ausgebildeten Therapeuten vor Ort klären), dass das homöopathische Mittel Silicea eine riesige Angst vor Spritzen und spitzen Gegenständen hat (Spritzenphobie beim Menschen).

Interessanterweise ist Silicea auch eines der Hauptmittel, die für Impffolgen eingesetzt werden........
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 13. Dezember 2016, 08:21:06
pepper_mill: Für den Fall des Falles würde ich dir da zusätzlich mal empfehlen dich umzuhören, wer in deiner Gegend mit Blasrohr umgehen kann. Das nimmt dem ganzen wirklich viel Stress.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 694 am 13. Dezember 2016, 12:13:38
@noothe : mal ein ganz unfachmännischer Einwurf, ist mir grad in den Kopf geschossen, weil du schreibst "wenn sie Dinge an sich sieht". Wäre es was mit Scheuklappen zu trainieren oder würde sie da nur noch mehr am Rad drehen?
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Muriel am 13. Dezember 2016, 12:15:07
:neinnein: :neinnein: :neinnein:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 694 am 13. Dezember 2016, 20:27:03
 :lol: :lol: :lol:  ok. Ich fände es auch schlimm wenn ich nichts sehen könnte und ausgeliefert bin, war nur so ein Hirngespinst  :lol:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 13. Dezember 2016, 20:34:10
Wir haben es mal probiert, mit oraler Sedierung und Auge zu halten... Die Kanüle hat der TA so rein bekommen und dann ist sie vollkommen ausgeflippt :kicher: Soooo abwegig war die Idee also gar nicht :hug:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: pepper_mill am 08. Januar 2017, 20:23:29
Wie habt ihr denn den "Schmerzreiz" simuliert? Welche Möglichkeiten gibt es?
Ich bin jetzt mit kräftigem Zwicken (Hautfalte nehmen, feste komprimieren und dann noch drehen....), Kuli und Plastikspritze an die Sache heran gegangen, würde das Ganze aber gerne noch weiter steigern, weil ich nicht den Eindruck habe, dass sie das in irgendeiner Form beeindruckt. Sie ist mir für eine Spritzenphobikerin vieeeel zu entspannt dabei...die nickt mir fast schon weg und findet die "Massage" gaaanz supi. Ist zwar schön sie so entspannt zu haben, aber irgendwie habe ich nicht den Eindruck, dass es auf die Art so zielführend ist, was wir da tun. :lol:
Ein bisserl "unangenehm" muss es ja schon sein bzw. am besten so unangenehm, dass es fast noch schlimmer als die Nadel ist.
Wie seid ihr da konkret vorgegangen?

Naja, vermutlich ist bei meiner Stute tatsächlich nicht die Spritze an sich das Problem bzw. das, was gemacht wird, sondern die Frage danach, wer es macht...Den Schwerpunkt werde ich künftig bei ihr dann wohl ganz klar auf Übungen mit Fremden legen müssen.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: eboja am 08. Januar 2017, 20:29:34
Naja, vermutlich ist bei meiner Stute tatsächlich nicht die Spritze an sich das Problem bzw. das, was gemacht wird, sondern die Frage danach, wer es macht...Den Schwerpunkt werde ich künftig bei ihr dann wohl ganz klar auf Übungen mit Fremden legen müssen.
:nick: Das wäre auch mein Tipp gewesen. Oder, alternativ, Spritzen setzen lernen :cheese:. Nee, im Ernst: oft ist das Problem ja die Fremdperson, insofern hättest Du da erstmal noch Trainingsalternativen. Es sei denn natürlich, sie macht das auch so entspannt mit...
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: pepper_mill am 08. Januar 2017, 20:42:37
Training mit Fremdpersonen steht sowieso fest auf dem Plan. Ich wollte im ersten Schritt eben alles für sich geübt haben und im nächsten Step dann Fremde dazu nehmen. Erst mal Leute, die sie "kennt", die aber nichts mit ihr "arbeiten". Meine Mutter und die SBs z.B. Im nächsten Schritt dann mal ganz fremde Personen und erst dann möchte ich den TA für ein paar Übungseinheiten "buchen".

Mir fehlt jetzt noch:
- Einsprühen/Spray im Allgemeinen
- Mauluntersuchung
- Tropfeneingabe ins Auge (bin erst so weit, dass sie mir das Auge in die Hand drückt und ich mit dem anderen Auge "drin rum popeln" kann -> ist ihre Lieblngsübung und machen wir - wie fast alles (außer ich will Halftergriff dazu üben) ohne alles in der Box  :cheese: )
- Fiebermessen

Alles andere haben wir so weit durch. Etwas ausweiten will ich's noch, indem ich einfach mal generell ein paar ungewohnte Gegenstände an sie ran halte (nicht nur das Stethoskop...kann ja sein, der TA kommt mal mit anderen Untersuchungsgeräten an sie ran etc.)...und eventuell auch mal Dinge, die Geräusche machen. Das wäre so mein Plan.

Beim Spritzen wollte ich noch mit "Gummi an die Brust fetzen" und evtl. mit ner spitzen Büroklammer arbeiten...
Könnte man eventuell auch Wäscheklammern ans Fell klemmen? Quälen will ich sie definitiv nicht, aber ich will's eben so gut üben, dass der Stich am Ende für sie "ein Klacks" wird, wenn man versteht was ich meine. Wenn ich Angst vorm Sprung ins Wasser habe und täglich das Hüpfen vom 10m-Turm übe, habe ich am Ende kein Problem mehr mich vom Beckenrand ins Wasser stupsen zu lassen. So ist mein Gedanke.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Buschpony am 08. Januar 2017, 20:52:42
Gummi an die Brust fitzen lassen würde ich nicht. Sowas kann ja ganz schön erschrecken! Und eine Spritze sollte ja nichts Erschreckendes sein - ist das Pferd entspannt, nimmt es die ja kaum bis gar nicht wahr. Mit Schreckreizen könntest du dir ein Problem basteln. Viele Tierärzte klopfen 2-3 mal mit der lockeren Faust vor die Pferdebrust, um den Einstich sozusagen zu verdecken. Auch das kannst du mittrainieren.
Zum weiteren Spritzentraining könntest du nicht nur fremde Leute dazu nehmen, sondern auch Tierarztspezifische Gerüche: Alkohol, Kuh, Blut, Desinfektionsmittel aller Art. Außerdem Kittel zum Umhängen oder was auch immer dein Tierarzt so an Arbeitskleidung trägt.

Beste Grüße,
Dörte.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 08. Januar 2017, 21:27:32
Der Krümeline habe ich tatsächlich Sachen ans Fell geclipst und dabei festgrstellt, dass ein großer Teil ihrer Panik daher kommt, wenn sie was an sich hängen sieht und das nicht ab geht, wie ein Insekt.

Um den Pieks noch genauer zu simulieren habe ich eine Rouladennadel durch eine leere Kanüle geschoben, das kommt dem schon ziemlich nah! Piekst quasi erst und fährt sich dann ein.

(http://www.clickertiere.de/pics/chance/2013/0306spritze.jpg)

Da man die TA-Situation nicht genau nachstellen kann, empfiehlt es sich so viele ungewöhnliche Sachen zu üben wir dir nur einfallen. Eiswürfel, Rasierer, Schermaschine, Essstäbchen, Kinderspielzeug, es gibt nix was nix geht.

Ken Ramirez hat zb vom Wal-training beschrieben, dass die jeden Tag eine Behandlung machen oder üben, aber nur einmal im Monat ist das dann "mal" eine tatsächliche Blutabnahme. Und ja, ich bin schon der Meinung dass es sich auszahlt im Training Dinge zu Üben, dir wesentlich unangenehmer als der Pieks sind. Und Fixieren üben! Nachgeben auf Zug am Strick, Halftergriff, Dauer(!), viele unterschiedliche Orte am Körper (mit einem Hufkratzer kann man auch Ohren untersuchen :grinwech:) ...
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 08. Januar 2017, 22:50:57
Und hier der Vollstänndigkeit halber auch nochmal ein Video aus 2014 mit besagter Rouladennadel: https://youtu.be/ZBp9owB5Td8
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: pepper_mill am 10. Januar 2017, 12:23:31
noothe, wow, also bei deiner sieht man wirklich, wie tief das "Abwehrverhalten" bzw. das Trauma sitzt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sie sich in der Situation mit einem Tierarzt verhält. Meine ist da sehr ähnlich -> rückwärts, Kopf hoch bzw. Unterhals raus und dann steigen. Wenn hinten der Weg dicht ist (weil sie z.B. gegen eine Wand kommt o.Ä.), springt sie im Zweifel auch mal nach vorne los. Bremse, Sicht verdecken etc. macht alles nur noch viel viel viel schlimmer. Daher bin ich von solchen Methoden auch ganz schnell wieder abgekommen (war auch noch vor meiner Clicker-Zeit!).
Was bezweckst du genau mit dem Handtarget? Willst du sie damit wieder etwas "erden" zwischendrin bzw. für den Kopf was "einfaches" abfragen, um den Stress etwas rauszubekommen?

Ich würde eben auch gerne so mit meiner Stute üben, dass ich diese Reaktionen etwas provoziere bzw. ist es aktuell so, dass ich nicht den Eindruck habe, dass sie das Medical-Training mit mir in irgendeiner Form schwierig oder stressig empfindet und wir hatten jetzt noch keinen Punkt, an dem es etwas hakte oder sie Unsicherheit zeigte. Soll ja auch nicht "stressig" sein - nicht falsch verstehen -, aber mir flutscht das für einen "Tierarzt-Phobiker" vieeel zu leicht und entspannt. Meine rastet beim TA ja förmlich aus. Daher muss ich wohl noch was an meiner Simulation ändern. Vielleicht helfen die Rouladen-Nadeln  :cheer: . Oder bei meiner hängt es tatsächlich 0,0 mit der Spritze, dem Stethoskop etc. zusammen bzw. die Dinge als solche sind nicht das Thema, sondern es ist wirklich einzig und allein die Tatsache, dass es ein "Fremder" macht...und es hängt sicherlich auch von ihrem Gemütszustand. In der Box am Abend ist sie halt eh schon uuuultra "gechillt" und erwartet "nur tolle Sachen" - ich müsste das mal draußen machen, wo sie vllt. teils durch die Umgebung schon etwas unsicherer ist. Ich war zum Beispiel auch sehr verwirrt, dass sie am Abend in der Box wirklich keinerlei Stresssignale beim Anblick des Stethoskops hatte. Mein Plan war eigentlich für den Tag nur: "hin schauen und berühren mit der Nase" (das war mein Ziel für die erste Übungseinheit...naja, fehlte iegentlihc nur noch, dass sie meine Hand zur Brust und zum Bauch führte...die wusste, was gemacht werden soll und bot sich direkt an...aber ist halt auch der "Clicker-Modus"...die weiß ja genau, dass ich kein Tierarzt bin). Bei Tierärzten schnorchelt sie wie ein Drache....ne...sie faucht eher wie ein Tiger (so was hab ich noch nie im Leben gehört bei einem Pferd)....und versucht tunlichst zu vermeiden, dass die hinter ihre Schulter kommen.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 10. Januar 2017, 12:38:35
Das Handtarget hat in dem Zusammenhang eigentlich mehrere Funktionen:

1) Es ist unser absolut hochbestärktestes Geht-Immer-Signal, d.h. ich versuche die Spritze nur als zusätzliches Kriterium hinzuzufügen und gar nicht so den Fokus drauf zu legen. Also ihr zu sagen, es geht immer nur um meine Hand, konzentrier dich, :omm:

2) Es macht einen großen Unterschied, etwas zu "ertragen" und die Situation aktiv zu kontrollieren. Dadurch, dass sie etwas zu tun hat, steigert sie sich nicht so in die Panik rein.

3) Ich will um jeden Preis vermeiden, dass sie den Hals/Kopf mit Spritze drin wild durch die Gegend bewegt, eine abgebrochene Kanüle ist mein persönliches Horrorszenaria. Deswegen möchte ich ihre Kopfhaltung so weit es mir irgendwie möglich ist vorgeben können, um das eben zu vermeiden.

4) Sie neigt ja, wie man sieht, zum Unterhals anspannen, und auch das möchte ich mit der Kopfstreckung zum Handtarget auflösen.

5) Da Spritzen normalerweise länger dauert als nur einen kleinen Pieks - zumindest wenn es IV ist - möchte ich vermeiden, dass sie beim Ertönen des Clicks den Kopf in Erwartung des Futters ruckartig bewegt. Daher dient das Signal fürs Handtarget auch als tertiärer Verstärker (Signale für positiv verstärkte Übungen werden ebenfalls zu Verstärkern) für den Pieks ansich, und über die Dauer des Handtargets kann ich dann an der Dauer arbeiten.

Eines meiner Endziele wäre, dass sie späääter dann irgendwann mit der Nase ein stationäres Target berührt und zwar so lange der ganz Prozess dauert. Die eigentliche Übung ist dann also "Dauer auf stationäres Target mit diversen schwierigen Ablenkungen".

______________________

Zu deiner Stute: Oft ist es die Art und Weise wie sich fremde Personen nähern, schon ein eigenes Kriterium für sich. Ich stehe mit Chance ja oft in der Box, und einige Leute können da einfach durch gehen, da sag ich nix und sie stört es nicht. Bei anderen geht sie schon auf Abwehr wenn die in den Stall kommen, da nehme ich sie mindestens ans Halfter oder verlasse sogar mit ihr kurz den Stall. Ich würde es also von 2 Seiten trainieren, erstens das ganze Prozedere an sich und zweitens fremde Personen die ihre Körpersprache so gut im Griff haben, dass sie zwischen passiv-freundlich und forsch-so-ist-das-jetzt hin und her schalten können. Alternativ einen TA suchen, der da selbst sehr ruhig und entspannt ist, Frauen sind da oft auch weniger problematisch als Männer.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: pepper_mill am 21. Januar 2017, 22:10:16
noothe, meine Stute scheint deiner in einigen Punkten sehr ähnlich zu sein (Stichwort "fremde Menschen"/Körpersprache). Es war zum Beispiel auch schon im Beritt der Fall, dass die Sattlerin beim Besuch den Sattel nicht aufs Pferd legen konnte und nicht richtig ran durfte...so musste die Bereiterin (ihre damalige Bezugsperson) das Sattelauflegen und Andrücken der "Stäbe" übernehmen, was dann - mit Abstand zur Sattlerin - ohne Ängste funktionierte. Da war's wirklich ganz eindeutig zu erkennen, dass bei ihr seeeehr viel damit zusammenhängt, WER etwas an ihr manipuliert....es geht für sie weniger um die Frage nach dem "WAS"...ich weiß auch nicht, ob man das mittels Training 100% aus ihr heraus bringen kann, da ich auch nicht immer erkennen ran, woran sie fest macht, dass Person A "darf", Person "B" aber nicht...auf manche Leute reagiert sie total allergisch nur beim Anblick (da geht dann u.U. nicht mal Anfassen/Streicheln) und andere findet sie direkt okay und die dürfen dann auch ran.

Eine Frage hätte ich noch: Macht es Sinn das Medical-Training in der Box fortzuführen und sie später auch dort behandeln zu lassen? Die Box ist recht großzügig (6,5m x 6,5m). Meine Bedenken wären allerdings, dass sie einen noch stärkeren Vertrauensbruch erfahren könnte, wenn sie was "Negatives" in der Box ("ihre Ruhezuone/Sicherheitszone") erfährt...also, falls mal ein Tierarztbesuch doch nach hinten los gehen sollte o.Ä.
Dafür ist sie in der Box einfach sehr konstant bzw. eben ziemlich verlässlich empfänglich fürs Training (nicht aufgeregt/nervös o.Ä, was sich draußen z.B. je nach Situation nicht immer voraussagen lässt...).

Danke an dieser Stelle schon mal für die vielen Anregungen.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 21. Januar 2017, 22:35:26
Bei uns ist das mit der Box ziemlich schief gegangen, und das Risiko das einer verletzt wird ist doch ziemlich groß :shy:

Was die fremden Personen angeht, es braucht halt Zeit. Unsere Osteo war jetzt glaub ich das 8. Mal da und konnte sie das erste Mal "wie ein normales Pferd" behandeln.

Edit: Aber ja, ich würde so lange in der Box trainieren bis es wirklich entspannt geht, und dann nach und nach den Ort verändern und andere Personen mit einbeziehen.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: pepper_mill am 21. Januar 2017, 23:34:42
Okay, so werde ich es machen.
Ich habe mir geschworen, dass ich planbare Geschichten beim TA direkt abbrechen werde, wenn ich eine Form von Gegenwehr/Anspannung/Unsicherheit erahnen kann bzw., wenn ich merke, es kippt. Dann wird an Tag X eben nicht geimpft und ich übe lieber nochmal intensiver, bevor ich einen "Kampf" riskiere, der uns in Sachen Vertrauen wieder meilenweit zurück wirft. Das ist es mir nämlich echt nicht wert - wir sind inzwischen so ein tolles Team und ihr Vertrauen hüte ich jetzt natürlich wie einen "Schatz" ;) . Ich will möglichst vermeiden, dass sie nochmal in irgendeiner Form das Gefühl bekommen muss, den Zweibeinern "machtlos" ausgeliefert zu sein - sie kämpft da echt um ihr Leben und hat panische Angst (ich habe noch nie im Leben ein Pferd so fauchen und kämpfen sehen). Ich möchte das nicht mehr. Im Notfall müssen wir da durch, aber ich hoffe, dass mir ausreichend Trainings-Zeit bleibt, bevor erneut ein TA an sie ran muss.
 :shy:

noothe, dir und mir wünsche ich gaaanz viel Durchhaltevermögen - irgendwann werden unsere Süßen ganz bestimmt noch Vorzeige-Pferde beim Tierarzt/Spritzen *feeeest dran glaub*.
 :cheese:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 21. Januar 2017, 23:36:01
Definitiv :five:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Origanum am 20. August 2019, 20:50:13
Vor kurzem habe ich das mit dem Pferdekind neu erarbeitet. Das Ziel war, dass sie eine Frisbee berührt und nach Möglichkeit auch etwas länger dort bleibt. Mit der Frisbee als Start-/Kooperationssignal haben wir daran gearbeitet, dass ...

... das Pferdekind stehen bleibt, wenn jemand den Hals berührt  :omm:
... der Mensch eine Hautfalte nehmen darf  :omm:
... der Mensch die Hautfalte auch noch pieksen darf  :omm:
... der Mensch eine Nadel in die Hautfalte stechen und etwas injizieren darf.  :watch: :omm:

Innerhalb von vier kurzen Einheiten waren wir so schon beim eigentlichen Thema.

Dieses Video (https://www.dropbox.com/s/omemjcfmpzurnxs/20190820_112651_001.mp4?dl=0) zeigt eine kurze Trainingssequenz mit einer zugestöpselten Spritze fünf Tage später. Wenn die Frisbee hinter dem Kinn verschwindet weiß sie noch nicht, wie sie hinkommt. Deshalb (und weil ich schieben eigentlich vermeiden möchte) lege ich die Frisbee weit vorne hin und versuche, das Pferdekind mit etwas Abstand zur Treppe zu positionieren. Wenn das Umfeld vorbereitet ist, dann findet das Pferdekind das meist total einfach  :zahn:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 20. August 2019, 21:03:35
Sehr cool  :click:

Vielleicht will sie auch sagen "mach die olle Frisbee weg, ich kann das auch so  :zahn:" :kicher:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 21. Oktober 2019, 21:40:31
Wir üben gerade auch mal wieder strukturierter, weil bald der Zahnarzt kommt und ich hoffe, dass wir das mit dem Sedieren diesmal ohne Blasrohr schaffen :shy:

https://youtu.be/QKwGSMI7mug

Ich zitiere mal aus meinem Facebook-Post weil mein Kopf sich heute irgendwie nicht konzentrieren mag :tuete:

Zitat
Da bei uns nächsten Monat der Zahnarzt kommt und ich fest vorhabe, dass wir es diesmal ohne Blasrohr schaffen, die Krümeline zu sedieren, üben wir aktuell bei jedem Stallbesuch wieder am Thema Spritzen.

Letzte Woche habe ich daran gedacht, die Kamera mitlaufen zu lassen, daher kann ich euch jetzt zeigen, wie solch eine Trainingseinheit bei uns aussieht.

***

Der Springständer dient als Target und Startsignal (wie oder wo sie ihn berührt ist mir egal, er dient auf dem großen Reitplatz auch ein bisschen als Orientierung).

Neben der bekannten Berührung mit einer leeren Spritze habe ich eine Spritze mit einer Rouladennadel präpariert - damit kann man das Pieksen schon sehr gut simulieren ohne die Haut ernsthaft zu verletzen.

Später klipse ich eine Zeckenzange an ihren Hals, was ein bisschen das Einstechen der Kanüle simuliert. Früher hatte sie damit ein großes Problem, vermutlich weil es sie an ein Insekt am Hals erinnert hat. Außerdem soll das Gefühl dazu dienen, dass der spätere Einstich selbst nicht "irgendwo" unerwartet kommt. Das Greifen und Kneifen von und in Hautfalten gehört an dieser Stelle ebenfalls dazu.

Zusätzlich zur Zeckenzange nehme ich dann die leere Spritze (ohne Nadel) dazu, damit auch das Manipulieren am Hals normal wird.

***

So lange die Krümeline nach dem Füttern wieder das Startsignal zeigt, erhöhe ich die Kriterien in jedem Durchgang. Zeigt sie das Startsignal nicht, sondern bietet stattdessen das Handtarget an, bleibe ich bei der nächsten Wiederholung bei den alten Kriterien. So kann sie das Tempo und die Schwierigkeit bestimmen, ohne Angst zu haben, den Verstärker zu verlieren. Handtarget, einfaches Kriterium und schweres Kriterium werden gleichwertig verstärkt.

Der Click folgt zu dem Zeitpunkt bereits an unterschiedlichen Stellen im Prozess und auch das Futter kommt manchmal vor und manchmal nach dem Entfernen von Spritze oder Zeckenzange - je mehr Variation bereits im Training vorhanden ist, desto weniger dramatisch sind Abweichungen vom Training im Ernstfall.

Seit dem Video haben wir auch schon fleißig weiter geübt und ich kann inzwischen die Zeckenzange an den Hals klipsen und mit der Spitze einer richtigen Kanüle die oberste Hautschicht "anpieksen" - ich denke, richtig einstechen würde auch schon gehen, dafür brauche ich aber erst wieder sterile Kanülen.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Monika am 21. Oktober 2019, 21:47:39
Ich bin echt beeindruckt von deinem Einfallsreichtum beim Spritzentraining.  :keks:

Und die Krümeline macht das augenscheinlich auch sehr gut mit.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 21. Oktober 2019, 21:52:51
Naja, Not macht erfinderisch, oder wie war das... :grinwech:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Monika am 21. Oktober 2019, 22:03:41
Das stimmt. Aber du zeigst einfach was man alles verwenden kann, wenn man über den Tellerrand schaut. Und das finde ich einfach inspirierend und hammergeil
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 21. Oktober 2019, 22:08:21
:danke: :cheese:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Muriel am 21. Oktober 2019, 22:18:14
Ich finde die Idee mit der Zeckenzange auch sehr cool  :keks: :keks: :keks:

Und so toll, wie ruhig und entspannt sie mittlerweile dabei ist :cookiesbig:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: francelaura am 21. Oktober 2019, 22:51:54
Sehr sehr genial! :dops: :verneig: :dops: Die Zeckenzangen-Idee finde ich auch cool. :thup: Und es ist eine Freude zu sehen, wie relaxed die Krümeline mitmacht. :love:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Mimmilein am 22. Oktober 2019, 07:42:39
Sooo toll  :cookiesbig:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Sonnieh am 22. Oktober 2019, 20:48:37
 :dops: :dops: Super!
Ich finde, dass man deutlich merkt, wie oft die Krümeline schon mit dir was mit dem Startsignal gemacht hat und wie fest installiert euer Handtarget ist!  :dops: :dops:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Honey am 25. Oktober 2019, 16:06:48
Das ist wirklich ein tolles Video!  :keks:

Und abgesehen von dem tollen Training sieht die Krümeline wirklich super aus.  :nick:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 30. Oktober 2019, 13:15:26
Ich danke euch allen  :cheer:

Irgendwie fehlt mir gerade immer noch die Ruhe zum Tagebuch-schreiben, ich möchte aber trotzdem berichten, wie es mit dem Training voran geht...

Nachdem ich die Schritte aus dem letzten Video noch ein paar Mal geübt hatte, hauptsächlich einfach nebenbei, während ich mich mit andern Menschen unterhalten habe, hatte mir Andrea am 22.10. dann ein paar sterile Kanülen, Alkoholtupfer etc. mitgebracht. Und damit ausgestattet konnte ich tatsächlich mehrfach am Hals in eine Hautfalte stechen, die mit der Zeckenzange fixiert war. Einen Ausschnitt von dem Video hatte ich schon bei Facebook gepostet, hier nochmal mit etwas mehr Drumherum: https://youtu.be/AcUK6LKHels

***

Beim nächsten Besuch (24.10.) habe ich die gleiche Prozedur an der Brust wiederholt, erst mit Stechen in die Hautfalte und dann mit Stechen in den Brustmuskel. Die Sedierung muss ja leider mindestens in den Muskel... Das hatte sie tatsächlich ziemlich gut mitgemacht, sodass ich glaub ich 3-4x Clicken und Füttern konnte, während die Spritze in der Brust steckte. Ein bisschen Dauer braucht man ja später schon, wenn da auch noch Flüssigkeit durch muss...

***

Beim Training danach (26.10.) hatte ich keine von den feinen Kanülen mehr und habe daher eine größere genommen. Das fand die Krümeline zu Recht ziemlich blöd und hat sofort weggezogen, oder da schon das erste Mal in Richtung Brust geschnappt? Ja doch, genau. Das war auf jeden Fall der erste kleinere Dämpfer und eindeutig selbstverschuldet, weil ich zu schnell zu viel wollte :shy:

***

Andrea hat mich dann mit neuen Kanülen versorgt und so ging es am Montag (28.10.) weiter. Allerdings hatte die Krümeline dann beim Training einen mittelschweren Nervenzusammenbruch und wollte gar nichts mehr, schon gar nicht irgendwelche pieksenden Gefühle an Brust oder Hals. Zuerst haben wir auf dem Putzplatz geübt, da hatte ich wieder die Brust desinfiziert (allerdings diesmal nicht mit Alkoholtupfern sondern mit Desinfektionsmittel was stärker gerochen hat) und in die Brust gepiekst, allerdings wollte die Krümeline dabei rückwärts und der Strick hat sich am Anbinder verknoten und ich musste ins Halfter greifen und das war alles viel zu viel für sie. Danach ist sie seitlich ausgewichen oder vorwärts losgerempelt oder oder oder, es war auf jeden Fall recht blöd.

Später bin ich dann mit mehreren geschnittenen Äpfeln und Bananen auf den Paddock und wir haben dort in der "Futterschleuse" geübt, d.h. die Krümeline konnte komplett frei sein. Mit kleinen Schritten durfte ich dann wieder mit der leeren Spritze und der Rouladennadel-Spritze an Hals und Brust - an der Brust mochte sie eine ganze Weile vorher immer das Vorderbein hochnehmen (wie zum Hufe auskratzen) und das haben wir dann so als Startsignal genutzt. So durfte ich dann auch richtig fest an der Brust herummachen, das war ok. Sobald das Desinfizieren dazu kam aber nicht mehr, mit dem Geruch an meinen Händen hat sie sogar ihre geliebte Banane ausgespuckt :drama: Und sobald ich eine richtige Kanüle genommen habe und nur etwas an der Brust gepiekst (ohne Durchstechen der Haut) hat sie sofort und konsequent in Richtung Brust gebissen, wie um ein Insekt loszuwerden. Das war dann ziemlich blöd, weil sie natürlich auch nicht in die Spritze beißen sollte und sie hat auch mehrfach meine Hand erwischt :omm:

***

Gestern (29.10.) war ich dann vor dem Training shoppen, Apfel-Bananen-Mus, Bananen, Möhren... Außerdem habe ich eine weitere "Übungsspritze" aus einer Stopfnadel gebastelt und Octenisept gekauft. Zuerst ging es wieder mit einer großen Futterschüssel in die Schleuse, damit sie auf keinen Fall nur fürs Futter was macht, was sie nicht will. Danach haben wir mit dem Apfelmus erstmal Wurmkur-Training gemacht (bzw. die seelische Vorbereitung auf die Sedierung mit Maulpaste). Da war sie zu Beginn auch recht hektisch aber nach einer Weile hatte sie dann endlich wieder den Übungsflow und die dazu passende Ruhe.

Das eigentliche Spritzentraining, erst mit Rouladennadel-Spritze und dann mit Stopfnadel-Spritze ging wieder ziemlich gut. Statt der Zeckenzange habe ich diesmal einfach Zeigefinger und Daumen der linken Hand an die Stelle gelegt, an die ich die Nadel ansetze, das scheint für sie als "Fühl-Vorbereitung" dann auch gut zu sein. Und ich habe ordentlich Druck angewendet, also EIGENTLICH sollten die Übungsspritzen unangenehmer sein inzwischen, als die richtige Spritze...... Mit diesem Vorgehen ist dann auch das Hapsen zur Brust verschwunden nach einer Weile  :schwitz2: Desinfizieren mit Octenisept war dann auch kein Ding, also lag es bei dem anderen Mittel auf jeden Fall am Geruch (und vielleicht hat es auch etwas gebrannt beim Einstechen, da bin ich selbst auch vollkommen panisch wenn es das macht bei mir). Und zum Schluss konnte ich nach dem Vorgehen - Stelle mit den Fingern der linken Hand markieren, mit der Nadel dazwischen stechen - auch wieder einmal in den Brustmuskel stechen ohne Drama :dops: Ich hab nur selbst aus Reflex die Nadel sofort wieder rausgezogen vor dem Füttern, ich brauch 5 Hände..... Für die Krümeline gabs die bereitliegende Banane und ich bin wieder etwas optimistischer, dass wir das bis zum Zahnarzt noch hinbekommen :shy: :drama: :aufblas:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Muriel am 30. Oktober 2019, 13:57:04
Ihr Helden  :umfall: :thup:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Rüsselnase am 30. Oktober 2019, 15:55:13
Wow! :verneig:
Du magst nicht zufällig einen Monat Urlaub bei uns machen und Lucca das auch beibringen?  :cheese:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 30. Oktober 2019, 16:03:53
Einen Monat? Ich sag lieber nicht, wie viele JAHRE wir schon üben :grinwech:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Sisu am 30. Oktober 2019, 16:28:08
So großartig!  :dops: :cookiesbig:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: SaBo am 11. Dezember 2020, 10:00:42
Ich werde mich auch hier mal wieder an das Thema wagen. Nachdem es eine zeitlang schon recht gut lief und ich mit Zahnstochern ohne Probleme gepiekst habe.
Aber es stellt sich immer wieder raus: Übung ist okay. Der Ernstfall weiterhin der Horror.

Gibt es denn jemand, der direkt mit dem Tierarzt geübt hat? Ich hab mir heute überlegt, ob ich den Tierarzt mal für eine fiktive Untersuchung bezahle, dass wir clickernd langsam das Thema angehen können, nachdem ich natürlich alleine alle möglichen Zwischenschritte, wie desinfizieren, Hautfalte etc. übe...


Gibt es denn auch Happy-End-Geschichten? Also Pferde, die wirklich Terror geschoben haben und mittels Clickertraining sich "ohne Probleme" spritzen lassen?
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Shotlandpony am 11. Dezember 2020, 12:33:39
Shetty Cello trägt´s jetzt mit Fassung. Er hat allerdings auch keine echte "Horror-Vorgeschichte wie meine alte Stute (als junges Pferd langwierige Verstopfungskolik über mehrere Tage, dunkler Stall, Winterfell, diverse Spritzen mit wohl viel Gebohre und nicht sooo guter Technik), er fand`s nur gruselig und übergriffig (genauso wie Fiebermessen) und ist sofort und steil gestiegen. Bei den ersten Spritzen kam dann gleich Nasenbremse drauf, bis ich mich vor zwei Jahren den Winter über damit beschäftigt und so peu a peu viele spitze Dinge in ihn gebohrt habe. Der nächste Ernstfall mit ordentlicher Ladung Antibiotika bei hohem Fieber klappte zum Glück dann super und seitdem sind schon so einige Spritzen problemlos versenkt worden (nochmal Antibiotika, Sedierung für Zahnbehandlung, Tetanus). Cello ist aber grundsätzlich ein sehr furchtloses Pony und sehr kooperativ - es muss ihm "nur" gut erklärt werden. Das ist sehr wichtig.
Ideal wäre wohl wirklich, wenn Tierarzt das eine oder andere Mal ohne "Ernstfall" quasi im Vorbeigehen "piekt, mit Zahnstocher, Sicherheitsnadel o.ä.  Dann ist man hoffentlich auch selber nicht so aufgeregt (deutlich mein Problem in solchen Situationen). Oder andere weniger bekannte Menschen auf die Art mal "pieken".
Und der Tierarzt muss spritzen können. Das kennt man ja auch selber … manche Ärzte/ Helferinnen haben`s nicht drauf, bei anderen merkt man kaum was. Wenn der Doc schon aufgeregt mit mehreren Anläufen die Vene sucht, wundert´s nicht, dass das Pferd das Grausen packt, besonders wenn es "Vorgeschichte" hat.
Vielleicht mit einem noch unbekannter "Doc" probieren, wenn der bisherige quasi "vergiftet" ist ???

Gruß
Katja (froh, dass nur ein großes Shetti gestiegen ist ;)
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: SaBo am 11. Dezember 2020, 16:35:36
Danke für deine Erfahrung. Das macht mir ein bisschen Mut und Hoffnung.   :cheese:

Der bisherige Tierarzt kennen wir quasi nur "spritzend"  :lol: Wir haben den Stall gewechselt und mussten demnach auch den Tierarzt wechseln und durch den Stallwechsel kam ein Infekt, weswegen wir jetzt auch noch in all der Unruhe nach dem Umzug auch noch Antibiotika spritzen mussten.. oder müssen. Am Montag steht der dritte und letzte Termin an :tuete:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: unze am 11. Dezember 2020, 21:32:53
In diesem Zusammenhang fand ich letztes Jahr die Geschichte von Iris Starnberger mit ihrer Stute sehr spannend und beeindruckend, es war in der Click mit Herz Konferenz. Ich meine, ihre Seite ist zuckerbrot.click.

Und hier im Forum natürlich Tines Geschichte mit der Krümeline - guck doch mal.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1237 am 11. Dezember 2020, 22:00:05
Wir haben ja auch so ein "Problem" mit dem Spritzen.

Mir ist aber total aufgefallen dass ÄrztInnen, die A. Ruhe ausstrahlen, B. ein sehr gutes Timing haben  :cheese: und C. Sicherheit vermitteln, viel besser an Muli rankommen.

Der Arzt vom Zahnarzt war mega super :love: Schade dass er nicht bei uns um die Ecke wohnt. Der konnte Muli gekonnt eine Sedierung (sogar drei!) setzen, und jedesmal hat sie ihn wieder rangelassen. Der war echt top und hatte wohl Erfahrung mit "schwierigeren" Patienten. Wurde kein bisschen selber nervös. Der war total gechillt und echt lustig drauf  :lol:

Der letzte war leider zu langsam. Jedesmal wenn ich dachte: jetzt! schnell rein damit! hat er zu viel gezögert.

Wir sind noch lange nicht so weit dass Muli sich das freiwillig antun lässt. Aber gespritzt muss ja trotzdem ab und an mal. Meine Idee war auch noch: selber spritzen lernen....
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Sanhestar am 12. Dezember 2020, 05:17:52

Wir sind noch lange nicht so weit dass Muli sich das freiwillig antun lässt. Aber gespritzt muss ja trotzdem ab und an mal. Meine Idee war auch noch: selber spritzen lernen....

ich setze schon seit über 30 Jahren subkutane und auch intramuskuläre Injektionen selber. Angefangen hat das mit einem Sommer-Ekzemer, der Gegensensibilierung erhielt und alle 2 Tage gespritzt werden musste. Weder wäre der TA jedes Mal raus gekommen, noch hätte ich mir das leisten können.

Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Shotlandpony am 14. Dezember 2020, 09:07:00
Mir ist dann noch eingefallen, dass Cello die erste IV-Antibiotika-Spritze tatsächlich nicht von "unserer" Tierärztin (bisher mit Nasenbremse) bekommen hat, sondern von deren Vertreterin. Niemand kannte niemanden, keine "Vorerwartung". Mit über 40 Fieber war Cello allerdings wohl auch fast alles egal, ich hatte mir so großen Sorgen gemacht, dass ich für die Spritze an sich auch nicht viele Gedanken hatte. Danach war der Drops aber gelutscht und es klappt seitdem auch mit der Stammtierärztin. "Eigentlich" sind solche Spritzen von "unerträglich" ja auch weit entfernt, kennt man von sich selber und viele Pferde zeigen ja auch keine nennenswerte Reaktion. Den falschen Kreislauf unterbrechen und zu "hoppla, soooo schlimm ist das ja wirklich nicht" zu kommen, kann dann aber wirklich eine Herausforderung sein, besonders wenn man selber sich schon vorher ordentlich aufregt.

Gruß
Katja
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: SaBo am 05. Oktober 2021, 09:11:45
Gibt es denn jemand hier, der selbst Venenspritzen setzt? Also bspw. zum Blutabnehmen?

Bei uns stellt sich einfach immer wieder heraus, dass ich üben kann, so gut ich eben kann, dass das aber keinerlei Effekt für den Ernstfall hat.

Beim Ernstfall läuft mein Pferd einfach stundenlang im Kreis oder schüttelt wahlweise den Kopf so stark, dass die Vene "wegrutscht". Die Tierärztin (die so ganz und gar nicht offen für Clickertraining war) meinte, er könne seine Vene gezielt "verstecken", so dass sie nicht mehr dran kommt.

Sie vermutet auch, dass das ganze Training nichts bringe, weil es eher der Geruch oder was auch immer vom Tierarzt ist. Sie glaubt, dass wenn ich selbst Spritzen würde, dass es gar kein Problem sei.

Auffällig war auch, dass er manchmal schön ruhig hingestanden ist, während sie den Zugang "rumstocherte" um die Vene wieder zu finden.
Ich konnte in dem Moment aber nicht bestärken. Sobald ich ihm in dem Moment zu nahe kam, ging das kreiseln wieder los. Ich vermute, er hatte Angst fixiert zu werden, wenn zwei Leute an ihm dran sind.

Sie meinte, ich müsse das an einem ruhigen Pferd üben. Naja. Ok. Mangels Möglichkeit weiß ich einfach nicht, was ich tun soll. Höchstens die Tierärztin gezielt fürs Training zu bezahlen. Sprich, regelmäßig kommen lassen und ohne sie spritzen zu lassen mit Gabor zu üben...
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 05. Oktober 2021, 09:29:07
Ich traue es mich nicht, obwohl wir auch an dem Punkt scheitern :shy: Aber da sie sich selbst sediert da noch so gegen wehrt, weiß ich gar nicht, ob wir das jemals so hinbekommen werden. Der Hals ist einfach komplett heilig
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: AngelaZ. am 05. Oktober 2021, 09:37:52
Ich kenne auch Pferde, da darf der Besitzer im Ernstfall tatsächlich  nicht dabei sein.
Mein Tierarzt hat genau aus diesem Grund für planbare Sachen - Zahntermine z.B. - einen Helfer.
Die Theorie - der Besitzer ist so emotional involviert und strahlt das im Ernstfall auch so stark aus, dass es das Pferd beunruhigt, obwohl garnichts Beunruhigendes passiert.
Ob er da schon mal an Grenzen gestoßen ist, weiß ich nicht.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Sanhestar am 05. Oktober 2021, 09:38:56
Gibt es denn jemand hier, der selbst Venenspritzen setzt? Also bspw. zum Blutabnehmen?


ja, ich habe das im Rahmen der THP-Ausbildung gelernt. Wobei ich das bei Robustrassen eher ungern mache, weil die wirklich das "Venen verstecken" zur Kunst erklärt haben.

Viel lieber sind mir da die Ziegen :-)

Aber es ist eigentlich nicht soo schwer zu lernen.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: SaBo am 05. Oktober 2021, 10:01:26
Vielen Dank für die schnellen Antworten  :dops:

Ich glaube, es liegt nur zum Teil an mir. Die SB hatte nämlich angeboten, es zu übernehmen, damit nicht meine Vorerfahrung Einfluss nehmen kann. Hat einfach nichts gebracht. Er hat sie einfach vor sich hergeschoben..
Letztendlich hat es geklappt, weil sie ihm dann permanent Karotten vorne angeboten hat. Das lag aber wohl nicht an ihr, ich denke, bei mir hätte es so auch funktioniert. Es war einfach die Situation in dem Moment...

Aktuell übe ich mit ihm:

- Blut stauen (obwohl ich keine Ahnung hab, ob ich da überhaupt ansatzweise in der Nähe der Vene bin  :lol: ich drücke einfach ein bisschen rum)
- Spritze neben ihm aufziehen und an den Hals drücken, auch mit starkem Druck (ohne Kanüle)
- Mit Zanstocher pieksen (so, dass es sicherlich auch ein bisschen weh tut...)

Das alles ist absolut kein Thema. Selbst wenn die SB so tut, als würde sie es tun oder mein Freund. Absolut kein Problem.

Nur im Ernstfall. Da geht es überhaupt nicht.

Ich denke, ich könnte mit einem Kooperationssignal weitermachen. Nur da ist halt auch das Problem: Was ist, wenn im Ernstfall eben nicht kooperiert wird....?

Das blöde war in dem Fall - meiner Meinung nach - dass die Tierärztin, obwohl jung und nett und sicherlich sehr kompetent, so absolut Anti-Clickern war. Sie bezeichnete ihn als Ar***, behauptete, dass er einfach nur seinen Kopf durchsetzen will und dass er die Vene "versteckt", weil er es einfach kann. Mein Angebot, dabei zu clicken tat sie ab, mit "das bringt absolut nichts" und das Füttern vorne missbilligte sie als "jetzt belohnt man ihn ja damit, dass er 20 Minuten seinen Kopf durchsetzen konnte"  :roll:

Aber gut. Was soll ich tun? :nixweiss: Eine clickernde Tierärztin zu finden, wird wohl ein Ding der UNmöglichkeit sein. Obwohl ich ja zumindest mal eine hatte, die Medical Training stark befürwortete..

Ob das mit der Tierärztin überhaupt funktionieren würde, wenn sie schon nach diesem einen Mal (und das war nur etwas zeitaufwändig, nicht gefährlich oder so) meinte, das würde mit ihm nie klappen... 

Aber klar. Das ist ein Kreislauf. Bei mir genauso wie bei ihm. Ich hab ja jetzt schon wieder Sorge vor dem nächsten Mal. Deswegen hatte ich überlegt, ob ich beim Üben tatsächlich noch einen Schritt weitergehen soll und mal selbst stechen soll... aber ich will nichts falsch machen oder ihm schaden. Vielleicht lese ich mich da mal ein bisschen ein.

Und statt einem Blutbild mach ich zukünftig einfach eine Haaranalyse  :lol:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 05. Oktober 2021, 10:33:46
Ich glaube auch die Einstellung und Routine des Tierarztes bzw. der Tierärztin macht viel aus :hug: Die Krümeline hat auch schon einen Tierarzt sediert quer durch den Stall geschoben (da ging es nur um eine Impfung) während ein anderer sie zu der Zeit zumindest ohne große Probleme impfen konnte. Unser Tierarzt ist zum Glück pragmatisch, der bringt auch selber Äpfel mit :kicher:

Vor dem in die Vene stechen habe ich irgendwie einen Heidenrespekt und Angst vor irgendwelchen Entzündungen oder so. Im Muskel geht es inzwischen mit zittrigen Händen :shy:

Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Sanhestar am 05. Oktober 2021, 11:25:52
ich denke, ich würde mit der TÄ mal in Ruhe ein Gespräch führen, ohne Termindruck, ohne Druck, dass an diesem Tag eine Spritze gesetzt werden muss.

Und ihr jede Menge Videos zeigen von Koop-Signal, von Wildtieren, die sich freiwillig und für Belohnung eine Spritze setzen lassen und sie dann bitten, sich klar zu entscheiden, ob sie diesen Prozeß mit euch mitgehen will.

Und dann mit ihrer Beteiligung einen Trainingsplan schreiben.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Rüsselnase am 05. Oktober 2021, 12:11:47
Das haben wir auch schon durch. Und ganz ehrlich, es ist mein gutes Recht als Pferdebesitzer, sich zu verbitten, dass ein TA das eigene Pferd als A*** betitelt. Habe ich leider auch erst retrospektiv begriffen, in der Situation war ich viel zu perplex.
Lucca ist auch so ein Kandidat, der TÄ vor sich herschiebt, umwalzt und ggf. sogar steigt, also echt gefährlich wird. Zwar kann ich selbst in die Vene spritzen/ Blut abnehmen, aber auch ich darf das bei Lucca nicht. Die eine Impfung habe ich selbst gegeben, das war machbar, wenn auch nicht gut. Er würde mich sicherlich nie an die Vene lassen am Hals  :lol:

Unser Zahnarzt macht das ziemlich gut, der hat erstens total die Ruhe weg, zweitens einen Helfer, der Lucca mit nach innen gebogenem Hals eng kreiseln lässt und drittens singt er  :P Lucca ist jedes Mal so perplex, dass die Sedierung schon drin ist, bevor er was merkt.
Hätte ihn gerne als TA, aber er macht nur noch Zähne... Werde wegen der Impfung mal fragen, ob er das nicht ausnahmsweise machen kann, wenn Lucca eh schon sediert ist.

Will sagen:
Selbst wenn man selbst Blut abnehmen kann (technisch), ist noch lange nicht gesagt, dass das Ponytier das auch mitmacht. Und einen TA zu finden, der da so einfühlsam und bereit ist, sich auf die Situation einzulassen, ist heutzutage fast unmöglich, die haben alle keine Zeit mehr  :-\
Und jemand, der mein Pferd entsprechend unfreundlich tituliert, bekommt definitiv von mir zukünftig kein Geld mehr und hat mein Pferd zum letzten Mal gesehen.
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: AngelaZ. am 05. Oktober 2021, 12:24:25
Ich würde auch denken, wenn die Tierärztin mit dieser Einstellung (und entsprechender Energie) ans Pferd geht, kannst du üben, was du willst, es wird dem Ernstfall nicht stand halten.
Hast du Alternativen in der Arztwahl?
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Shotlandpony am 05. Oktober 2021, 14:13:27
Schwierige Sache - meine Tierärztin hat so manche Qualitäten, aber Geduld gehört definitiv nicht dazu. Je nachdem, wie sie drauf ist, das eine oder andere mal mit Minou verflixt unbeherrscht. Mit den Shettis klappt`s jetzt gut.
Nio war ja nun mit Kastration samt "Wildpferdesperrrigkeit" bei Sedierung und danach nötiger AB-Spitze nix für die Nerven beider Zweibeiner, die Ruhe hat nur ihr Helfer bewahrt.
Ich hoffe mal, dass Tetanus im Dezember wieder so klappt wie das erste Mal und er so schnell nichts wieder IV braucht.#
Irgendwann zur Zahnbehandlung ja sicher, aber da ist hoffentlich noch einiges an Zeit fürs Medical Training und er wird ja insgesamt beherrschter, "erwachsener" und verständiger.

Im Zweifel würde ich es, wenn`s nochmal so spektakulär und erfreulich würde, wohl wirklich mit anderem DOC versuchen, möglichst nach Empfehlung von Freunden.

Aber derzeitig bin ich optimistisch, dass die Situation noch nicht komplett verfahren. Nach Tetanus werde ich es wissen ;)

Gruß
Katja
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Sanhestar am 05. Oktober 2021, 14:36:43
Laudine hatte dieses Jahr eine Reihe von "beinahe Koliken" - ich hab's also immer so schnell gesehen, dass es "nur" verlangsamte Darmgeräusche und Schmerzen waren.

Trotzdem mag sie den Tierarzt mittlerweile nicht mehr, verständlicherweise.

Da hier das Spritzentraining mehrmals durch diese akuten Situationen unterbrochen/belastet wurde, habe ich gemanaged und zwar mit Stricktechnik von A. Kurland und ganz spezifisch mit dem TaiChi-Wall. Den kennt Laudine allerdings aus anderen Situationen, in denen sie mit der Schulter gegen mich lehnt.

Das reduziert zumindest das "wegbüffeln".
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Rüsselnase am 05. Oktober 2021, 15:24:39
Ich würde auch denken, wenn die Tierärztin mit dieser Einstellung (und entsprechender Energie) ans Pferd geht, kannst du üben, was du willst, es wird dem Ernstfall nicht stand halten.
Danke Angela, DAS ist genau das, was ich ausdrücken wollte - konnte es aber nicht so gut formulieren wie Du  :keks:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Sanhestar am 05. Oktober 2021, 17:20:45
Ich würde auch denken, wenn die Tierärztin mit dieser Einstellung (und entsprechender Energie) ans Pferd geht, kannst du üben, was du willst, es wird dem Ernstfall nicht stand halten.
Danke Angela, DAS ist genau das, was ich ausdrücken wollte - konnte es aber nicht so gut formulieren wie Du  :keks:

ich hatte mal eine Hufpflegerin, die Xee nicht mochte. Xee hat ihr, wo es auch nur geht, Probleme gemacht.....
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: SaBo am 12. Oktober 2021, 10:38:55
Ein kurzes Update von mir: Ich hab mit der Tierärztin gesprochen und sie wäre bereit, mit mir zu üben. Das ist doch schonmal was. Rein vom Gefühl her, glaube ich nicht dass Gabor sie per se nicht leiden kann. Andersrum auch nicht. Sie ist nur für ihr noch recht junges Alter aus meiner Sicht etwas abgebrüht... zumindest scheint sie sehr viel negative Erfahrung mit (unerzogenen?) Pferden zu haben.


Naja. Egal. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Ich werde jetzt nicht jede Woche oder überhaupt regelmäßig üben können. Aber ich werde jede Gelegenheit nutzen wollen.

Ich dachte da an folgenden Plan:

1. Sie steht neben Gabor, er lässt den Kopf/Hals gerade
2. Wir stehen auf beiden Seiten bei ihm
3. Sie berührt ihn am Hals
4. Sie hält ihn am Hals fest
5. Sie desinfiziert die Stelle
6. Sie tastet nach der Vene
7. Sie pikst mit Zahnstocher o.ä. an die Stelle
...

Ich hab überhaupt keine Ahnung, wie weit wir hier beim ersten Mal kommen würden. Aber ich würde das einfach mal schauen. Sinnvoll wäre es dann wohl zu dokumentieren, wie wir hier vorgegangen sind :juck: Ich hab leider wenig Erfahrung im Erstellen von Trainingsplänen.... :cheese:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: noothe am 12. Oktober 2021, 10:42:12
Wäre ja die perfekte Gelegenheit, mal einen kleinen Plan zu machen :cheese:
Titel: Re: Das leidige Spritzenthema...
Beitrag von: Sanhestar am 12. Oktober 2021, 14:17:26
und jeden grossen Schritt in viele, weitere Zwischenschritte zu zerlegen.

mir fällt z.B. schon bei Punkt 1 einiges ein:

1. Sie steht neben Gabor, er lässt den Kopf/Hals gerade

1a) Gabor kann schon Kopf und Hals gerade halten
1 a)a) wie hoch/tief soll der Kopf getragen werden? Für Injektionen ist es wichtig, dass die Drosselrinne gut sicht-/tastbar ist. Kopf zu hoch/zu tief gibt Probleme
1 a)a)a) gibt es differentiertes Signal hierfür als Unterschied zu z.B. Grown-ups?

1b) Dauer für Verhalten "Kopf/Hals gerade in gewünschter Höhe", ohne TÄ vor Ort
1 b)b) Dauer belastbar machen durch Veränderungen im Umfeld
1 b)b)b) wo sind die Grenzen der Dauer?

1c) Gabor hält Kopf/Hals gerade in gewünschter Höhe bei welcher Distanz von TÄ zu ihm - ab welcher Nähe fällt das Verhalten zusammen?
1 c)c) kann Verhalten durch etabliertes Signal abgerufen werden, wenn TÄ in stressfreier Distanz steht?

usw., usf.