Hallo ihr Lieben,
Ich habe seit heute endlich wieder zwei Pflegepferde - zwei junge Hengste, sie werden dieses Jahr 3 und 4 Jahre alt.
Ehrlich gesagt habe ich mich erstmal ganz schön erschrocken, als die Besitzerin mir gesagt hat, dass die noch nicht kastriert sind.
Beim Stichwort "Hengst" kamen mir nämlich sofort die üblichen Vorurteile in den Kopf:
Hengste sind dominant! Unberechenbar! Gefährlich! Nur mit Führkette und Gerte händelbar! Hengste gehören mit spätestens 8 Monaten kastriert, sonst sind sie fürs Leben verdorben!
Mein früherer Reitlehrer hatte einen Hengst und sagte immer: "Bleib weg vom dem, Clickertante, wenn der Deine Angst wittert, wird er aggressiv und greift an."
(Tatsächlich war der Hengst ganz schön gaga, aber das lag vermutlich eher an der katastrophalen Haltung - 23h-Box, nie Paddock/Weide, usw.)
Bei uns im Reitverein gab es außerdem zwei Sporthengste. Die standen in verschiedenen Boxentrakten und die Besitzer haben tunlichst darauf geachtet, dass die sich blooooß niemalsnienicht begegnen. Angeblich wären sie dann sofort aufeinander losgegangen, und hätten einen Rangkampf auf Leben und Tod ausgefochten, denn jeder der beiden würde sich ja die Stuten sichern wollen...
Ich habe das halt erstmal so hingenommen, war schließlich noch ein junges Pferdemädel und wenn Herr Reitlehrer das sagt, dann stimmt das schon!
Aber seitdem ich heute wieder mit Hengsten auf "Tuchfühlung" gegangen bin, denke ich da irgendwie etwas anders.
Dass das Hengste und keine Wallache waren, hat man einfach absolut nullkommagarnicht gemerkt.
Und eigentlich sollten die ja schon längst geschlechtreif sein?
Da ist allerdings auch keine Stute mit im Stall...
Also sind die o.g. Vorurteile wirklich nur Vorurteile?
Gut, an Rangordnung usw. glaube ich ja ohnehin schon länger nicht mehr - aber was ist mit dem Rest?
Sind Hengste womöglich "einfach nur Pferde" und unterscheiden sich gar nicht so sehr von Wallachen?
Ist die Haltung wirklich so schwierig? Sind sie im Umgang gar nicht "anders"?
Wie sind eure Erfahrungen?