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Aufhängen am Halfter und Strick

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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #15 am: 18. Dezember 2009, 18:50:35 »
Zitat von: cännsi
Momentan beschäftigt mich das Thema Anbinden auch sehr! Dinah ist jetzt seit 1 Jahr bei mir und bisher hab ich das Ganze eher nicht so zur Aufgabenstellung gemacht.

Offensichtlich hat sie es im Fohlenalter nicht nach der Methode gelernt: Fohli mit festem Strick solange neben der Mama anbinden, es sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt und schließlich merkt, dass alles nichts hilft und es die Situation einfach hinnimmt. :?

Angefangen hab ich vor einem Jahr damit, dass ich sie damals auf das Nachgeben auf Druck im Genick damit belohnte, dass ich nachgab. Nach und nach hab ich sie dann am Anbindeplatz damit vertraut gemacht, dass dasselbe am Anbindeplatz gilt - anfangs nur den Strick durch die Öse gezogen ohne Anzubinden. Irgendwann hab ich dann mal den Strick zugeknotet - Schritt für Schritt die Dauer ausgedehnt - ging einige Male gut und auf einmal hat es dann wieder Klick gemacht und sie hat sich reingesetzt, gezogen und gezerrt, solange bis sie umgefallen ist und sich wieder aufgerapelt hatte. :shock:

Seitdem habe ich es vermieden sie anzubinden - hin und wieder mal zwischendurch wenn sie relaxt ist, aber das Ins-Halfter-reinlegen hat sie noch regelmäßig versucht. Bisher hatte sie aber noch kein Erfolgserlebnis in dem Sinne, dass sie sich befreien konnte.


Seitdem ich das CT mache und Dinah wirklich supertoll mitarbeitet (seitich unser CT nochmal verändert und damit verbessert hab)- schon angerannt kommt, wenn sie mich kramen hört und wirklich was machen will, möchte ich das Ganze von einem anderen Ansatz beginnen:

Jetzt hab ich damit begonnen, sie in einen Schwimmnudelkreis zu stellen und das Ruhig-Stehen-Bleiben zu clickern - cm für cm entferne ich mich jetzt auch schon dabei von ihr nach hinten und zur Seite. Dabei möchte ich dann noch ein Signal zum Stehen etablieren. Dann werde ich es nochmal von vorne beginnen, dass sie auf Druck im Genick nachgibt. (Kopfsenken funktioniert mittlerweile auf Fingerzeig nach unten und Kommando "Down" :D ) Wenn das im Schlaf funktioniert, würde ich mich gerne wieder allmählich an den Anbindeplatz wagen wollen...

Ich ziehe ja mein Ding durch - bin ja bei uns im Stall der Exote 8) mit dem Clickern, und möchte es auch auf diese Art erreichen, dass Dinah irgendwann einmal relaxt am Anbindeplatz stehen bleibt.

Jetz hab ich aber heute eine Diskussion geführt, in der mich jemand (mit gutgemeintem Rat) darauf hingewiesen hat, dass dieses "Problem" mit jedem Tag, wo man es nicht "abstellt" schlimmer macht...der Vorschlag:

Pferd gewinnt  mit dem Alter an Kraft - jetzt hat sie noch nicht genügend "Schmalz" als dass es ihr gelingen würde sich zu befreien. Einfach mit einem alten Hasen und gutem Strick und Halfter auf den Putzplatz stellen und sie solange machen lassen, bis sie es einfach erduldet :? Quasi es ist noch nicht zu spät es mit der Fohlen-Methode zu versuchen.:shock:

Meine Abneigung und mein Zögern diesbezüglich bemerkend noch dazugefügt, dass es wahrscheinlich eher an meinem Kopf liegt und das innerhalb kurzer Zeit gegessen wäre...wenn man da kein großes Ding draus macht :roll:

Aufgrund dessen, dass ich das mit meiner Einstellung nicht vereinbaren :( kann und die Geschichten, die ich darüber schon gehört habe - dass dabei echt schon schlimme Unfälle zustande gekommen sind und vieles andere schiefgehen kann - werd ich diesbezüglich meinem Kopf folgen und es auf den langsamen Weg probieren. Auch wenn wir nur mm für mm vorankommen.

Kann jemand schon von Erfahrungen berichten, dem es ähnlich ergangen ist und der mit Positiv bestärken das "Problem" gelöst hat und mittlerweile ein völlig zuverlässiges Anbindepferd zu Hause hat. Dinah ist jetzt noch jung - ich bin sicher, dass sich die Hektik auch mit dem Alter legen wird, aber ich würde schon gerne jetzt damit beginnen - immerhin ist es sehr mühsam, wenn man sie nicht einfach für einen Moment aus den Augen lassen kann um zB etwas zu holen. :?

Ich würd mich über Kommentare freuen und über Erfolgsgeschichten. :wink:  :wink: 

LG Conny
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #16 am: 18. Dezember 2009, 18:51:20 »
Zitat von: eboja
Hallo Conny,

Erfahrungen kann ich Dir keine berichten.

Aber das ein Problem einfach nur dadurch schlechter werden soll, dass ein Tier älter wird, halte ich für Quatsch. Lernen funktioniert, indem eine Verhaltensweise gezeigt wird. Je öfter gezeigt, desto fester gelernt. Wenn Du es also schaffst, zu verhindern, dass sie angebinden am Strick zieht und zerrt, dann kann sie das Ziehen und Zerren nicht lernen.
Aber das ist halt auch wichtig: solange Du, auf welche Art auch immer, an dem Problem arbeitest, solltest Du verhindern, dass sie sich doch wieder in den Strick hängt, egal, ob sie damit "Erfolg" hat, oder nicht. Denn die Verhaltensweise "In-den-Strick-Hängen" übt und trainiert sie mit jedem Mal, dass sie sie ausführt.

Viele Grüße,
Esther
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #17 am: 18. Dezember 2009, 18:51:33 »
Zitat von: cännsi
Hi Esther,

danke für deine bestärkenden Worte :wink:

Ich binde sie zur Zeit überhaupt nicht mehr an, um das Ganze nicht zum Problem zu machen und zu routinieren. Ich fädle lediglich den Strick durch die Öse.

In Zukunft möchte ich einfach das Stehenbleiben und das Nachgebem auf Druck im Genick richtig fest verankern - dann wieder zurück zum Anbindeplatz und das Ganze mit dem Strickende in meiner Hand da clickern. Ich werde sie demnach erst wieder anbinden, wenn ich das Gefühl habe, dass sie verstanden hat, worauf es ankommt. Vielleicht sind wir ja in einem Jahr schon soweit :P  :P  Wie du schon gesagt hast, möchte ich dass sie es wirklich LERNT!

LG
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #18 am: 18. Dezember 2009, 18:51:48 »
Zitat von: Verena
Hallo Conny!
Also erstmal finde ich es super, daß Du Dich von 'wohlgemeinten' Ratschlägen nicht verunsichern hast lassen und Deinem 'belief-system' treu geblieben bist. Ich habe einmal (bei Gloa) den Blick gesehen, als ein Pferd sozusagen aufgegeben hat und sich in eine Situation willenlos gefügt hat (war in einem Kurs, habe ich früher mal beschrieben ), das werde ich nie vergessen und möchte ich nie mehr erleben :cry:
Ich habe zwar keine Erfahrung mit Fohlen, würde aber zwei Dinge sehen, die Du eh schon trainierst. Einmal das Stillstehen am Anbindeplatz, ohne daß sie wirklich angebunden ist. Du könntest das vielleicht auch mit Mattentraining probieren (Matte vor den Anbindebalken, ihr lernen, sich mit beiden Vorderbeinen draufzustellen, das ganz oft bestärken, so daß sie die Matte als tollen Ort verknüpft. Dort dann auch zB. Kopfsenken abfragen, wenn das gefestigt ist- Du erinnerst Dich an die Mattenübung, die ich mit Gloa gemacht habe?). Der zweite Part wäre ein Alternativverhalten auf den Halfterdruck im Genick zu trainieren, das mit Kopfhochreissen, nach rückwärtsgehen unvereinbar ist, z.B. Kopfsenken. Du schreibst, Du kannst mit Hand auf Genick Kopfsenken schon recht gut abrufen, ist schon super. Du könntest dann durch ganz sachtes Annehmen des Führstrickes, nur so viel, daß sie eben wie bei Deiner Hand einen ganz leichten Halfterdruck auf dem Genick spürt, wieder das Kopfsenken trainieren. Im Kurlandbuch, das ich Dir mitgebracht habe, steht da auch im Fohlenkapitel etwas darüber drinnen.
Waren jetzt nur so mal meine Ideen... :lol:
LIebe Grüße!
Verena
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #19 am: 18. Dezember 2009, 18:52:03 »
Zitat von: cännsi
Hi Verena!

Genau dieses willenlose Geschöpf, das sich mit der Situation "abfindet" möchte ich nicht haben. Jetzt wo ich weiß, wie es anders sein kann, würde es mir wahrscheinlich auchh das Herz brechen :( Danke für dein Statement.

Stillstehen abfragen hab ich damit begonnen, dass ich sie innerhalb einer Begrenzung (aus Schwimmnudeln einen Kreis gemacht) stelle und darin das Stillstehen clicker - allmählich möcht ich mich dann Schritt für Schritt entfernen, ohne dass sie sich bewegt. Später könnte ich den Kreis dann auf den Anbindeplatz verlegen... Dein Tipp mit der Matte ist aber auch ganz toll - Danke. Hab da jetzt im ersten Moment gar nicht dran gedacht, aber ich denke das könnte sehr vielversprechend werden!!

Ja das Kopfsenken ist mittlerweile schon auf Wortkommando mit Fingerzeig nach unten sehr gut abrufbar - also schon ohne Druck :D  Werd allerdings das mit dem Führstrick wieder ins Programm aufnehmen - damit sie auch Ursache und Wirkung verknüpfen kann.

Danke für deinen Input - das klingt ganz toll!

Ja das Kurland-Buch :oops: Muss erst nochwas anderes fertiglesen, sonst komm ich durcheinander - morgen werd ich dann damit starten - hoffentlich ;)

LG
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #20 am: 18. Dezember 2009, 18:52:33 »
Zitat von: Verena
Zitat von: cännsi
Ja das Kopfsenken ist mittlerweile schon auf Wortkommando mit Fingerzeig nach unten sehr gut abrufbar - also schon ohne Druck :D  Werd allerdings das mit dem Führstrick wieder ins Programm aufnehmen - damit sie auch Ursache und Wirkung verknüpfen kann.

Hallo Conny!
Ich würde hier ganz bewusst den ganz leichten Druck (Berührung) mit der Hand auf dem Genick bzw den ganz leichten Druck des Halfters auf dem Genick durch Annehmen des Führstrickes dazunehmen, damit sie lernt, wie sie mit dem (für sie im Moment sehr unangenehmen Gefühl) umgehen kann. Im Moment geht sie damit mit Rückwärts, Kopfhochreissen um, so habe ich das verstanden. Sie soll lernen, auf Druck nachzugeben, damit beruhigt sie sich durchs Kopfsenken selbst und das Ganze eskaliert nicht. Heike hat so ähnlich mit meinem Paten Svipur gearbeitet, der panische Angst vor Spritzen hat und auf Festhalten am halfter oder zwickende Berührung mit Kopf hoch und nach hinten davonstürmen, im schlimmsten Fall auch mit Steigen reagiert. Er sollte nun durch KOpfsenken in diesen Situationen ein beruhigendes, nicht gefährliches Gegenverhalten lernen.
Liebe Grüße!
Verena
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #21 am: 18. Dezember 2009, 18:52:49 »
Zitat von: Muriel
huhu,
du hast ja schon gute Tips bekommen  :D

Das schwierigste ist es echt in einem "normalen" Umfeld seinen eigenen Weg zu gehen, auch wenn der anders aussieht und fünf mal länger dauert.. dafür muss man später nicht ganz so viele Schritte zurückmachen  :wink:
rein Physiotherapeutisch betrachtet kann ich das "anbinden und ziehen lassen bis es aufgibt " auch nicht unbedingt mehr gutheissen  :(  da kann doch so viel kaputt gehen was man vielleicht Jahre später erst merkt.

Deshalb find ich es wichtig, dass zusätzlich zum freien Stehen (was immer unglaublich nützlich ist) auch das stressfreie Nachgeben auf den STrick geübt wird.
Dazu kann man erst das Nachgeben/Folgen auf leichtesten Kontakt verstärken und dann, wenn das Folgen schon verinnerlicht ist, den Kontakt mal etwas verstärken und dem Pferd die Gelegenheit geben, die "Folgen" bzw "Nachgeben"-Antwort zu finden, die es schon so oft vorher gefunden hat.
Dazu muss man dann auch mal dranbleiben am Kontakt (gegenhalten), das hat aber den Vorteil das man nicht so unnachgiebig ist wie ein Pfosten, aber genauso geduldig. Wichtig ist dass man nicht ins Ziehen gerät, also wirklich nur ein Mass an Druck aufbauen und dem Pferd alle Zeit der Welt zum Reagieren geben.
das wird dann helfen, wenn es mal wieder angebunden ist, dem Druck auch wieder nachzugeben.

lg Heike
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #22 am: 18. Dezember 2009, 18:53:03 »
Zitat von: cännsi
@Verena

Zitat
Ich würde hier ganz bewusst den ganz leichten Druck (Berührung) mit der Hand auf dem Genick bzw den ganz leichten Druck des Halfters auf dem Genick durch Annehmen des Führstrickes dazunehmen, damit sie lernt, wie sie mit dem (für sie im Moment sehr unangenehmen Gefühl) umgehen kann.

ja - genau daran hab ich vorhin auch gedacht, deshalb eh mein Gedankengang:

Zitat
Werd allerdings das mit dem Führstrick wieder ins Programm aufnehmen - damit sie auch Ursache und Wirkung verknüpfen kann.

Vielleicht ist das nicht so rübergekommen, aber ich habs auf alle Fälle so gemeint, wie du es beschrieben hast. Gezielt Druck aufbauen, damit sie lernt damit ruhig umzugehen.


@Heike

Vielen Dank für deinen Input - sehe das aus gesundheitlicher Sicht ganz genauso, bin aber heute auf keine weiteren Diskussionen eingestiegen. Immerhin gesteht man es mir zu, aus freien Stücken zu schalten und walten - ist eh mein "Problem".;)

Werde in Zukunft bewusst die genannten Tipps umsetzen und dann später, wenn das Nachgeben erst mal "installiert" ist, so weiter vorgehen, wie von dir beschrieben. Vielen Dank
LG :wink:
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Melle
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #23 am: 18. Dezember 2009, 18:53:21 »
also ich kann berichten, dass lucky weiterhin ohne zwischenfälle angebunden fein stehen bleibt.

aber dennoch schön, dass ihr mich alle daran erinnert, das kopfsenken weiter zu vertiefen  :wink:
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #24 am: 18. Dezember 2009, 18:53:40 »
Zitat von: lindalotze
Alter Text von der Clickerliste zum Anbinden-Führen-Halftern, wurde von mir mal für ganz junge Fohlen beschrieben - vielleicht hilfts ja jemandem:

Hallo XXX,
hier mal die Beschreibung, wie die letzten paar Fohlen hier das
Anbinden gelernt haben - wie das mit dem Clicker zerlegt wird, brauch
ich Dir ja nicht zu beschreiben:

1. Desensibilisieren gegen Strick im Gesicht und am Körper, auch mit
Halfter überall rumfahren und touchen lassen. Halftern mit Click und
Kratz, Halfter nur unter Aufsicht tragen lassen. Zur Gewöhnung ruhig
auch eine Weile drauflassen, ohne viel Ablenkung zu bieten.

2. Anführen: anfangs durch Arm um den Popo. Gewicht nach vorn: Click +
Kratz

3. Bremsen: anfangs durch Arm vor der Brust mit C+Kratz

---> Fohlen sollte sich zwischen Deinen Armen vor- und zurück bewegen
lassen, ohne panisch zu werden. Kann und sollte man parallel üben.
Druck von hinten z. B. sollte nicht in Vorschießen ausarten, sondern
in Schritt. Ich mach das gern entlang einer Mauer und in der Box,
damit ich nicht zu fest anpacken muss. Die Wände bremsen ein wenig den
Vorwärtsdrang und verhindern seitliches Wegspringen.

Fohlen in Panik natürlich lieber loslassen als ein Hinfallen etc.
riskieren. Andererseits aber nicht zulassen, dass jede kleine
Beschränkung zu Panik und dann zur Befreiung führt. Am Besten keine
Panik aufkommen lassen.

Stute gut im Auge behalten. Einige Stuten reagieren SEHR grantig, wenn
sie das Gefühl haben, ihr Fohlen wird bedrängt! (Sprich: sie packen
wirklich zu. Und sie finden instinktiv empfindliche Körperteile dafür.)

4. Anführen Teil II: Weiches Seil um den Popo, knapp über den
Sprunggelenken (Evtl. vorher Desensibilisieren). Seilenden über dem
Widerrist zusammenhalten. Anführen über Seildruck, bei
Gewichtsverlagerung/ Vortreten Click+Kratz

5. Bremsen Teil II: Kurzes Seilstück am Halfter. Bremsen durch Zug auf
Halfter, bei Nachgeben Click + Kratz. (Stallecken bieten sich dazu
natürlich an, auf freiem Feld bremst es sich schlechter.)

---> Fohlen sollte sich mit Seil und Halfterstrickchen vor- und
zurückbewegen lassen, ohne panisch zu werden. Kann man wieder gut
parallel üben, oder auch vorerst ein "Führteil" noch durch den Arm
ersetzen. Stimme kann man immer dazubauen, sobald man sicher die
Reaktion nach vorne kriegt.

6. Anführen Teil III: Gerte ersetzt Seil um den Popo. Leichtes Ticken
über Sprunggelenk sollte letztendlich zum Vortreten führen. Vorsicht
mit "Kitzeln", Fohlen haben schnelle Hinterbeine. Bei den ganz
empfindsamen ist ein Stock oft lieber gefühlt als eine funzelige dünne
Gerte, weil der Kontakt nicht so kribbelig ist. (Lass das nicht
irgendwelche Pseudo-Tierschützer sehen, wie Du mit Stecken hinter
einem Fohlen stehst! *g*)

7. Bremsen am Strick sollte weicher werden. Fohlen (am Besten nicht zu
munter, sondern ausgetobt) sollte sich dabei nicht um Dich kringeln,
sondern gerade halten.

8. Anführen Teil IV: Gerte ist präsent als Hilfsmittel, aber den
Erstimpuls gibt der Strick am Halfter. Fohlen dazu mit dem Popo in
Ecke stellen, um panisches Zurückziehen zu vermeiden. Tritt das Fohlen
auf Strick-Druck nicht an (meistens), gleich Gertensignal geben.
Harten Zug anfangs vermeiden, führt garantiert zum Aufhängen.

Seitlicher Zug am Backenstück ist für manche Fohlen leichter
verständlich, sie biegen sich und laufen dann los. Dann eben quer
durch die Box wandern statt gerade aus an der Mauer entlang.
Bei Antreten immer allen Druck weg, Click + Kratz.

9. Führen in alle Richtungen üben, nach links und rechts und vor und
Halt...

10. Gerte ausschleichen. Antreten auf Strick-Zug muss 200%
funktionieren, ist essentiell für Anbindefähigkeiten! Nun ruhig auch
mal "harten Zug" fühlen lassen - immer mit einem Arm hinterm Fohlen
oder mit Seil/ Gerte dabei, um auch auf den harten Zug das Antreten zu
etablieren. Der harte, unnachgiebeige Zug aufs Genick ist bei den
meisten "sonst braven" Pferden am Anbinder der Auslöser für schiere
Panik, und diesen Reflex umzubauen braucht einfach Übung.
Bei Führübungen NICHT deinen Körper als Target benutzen lassen oder
deine Bewegung als Antrittssignal. Das soll wirklich auf Druck im
Nacken funktionieren. Du bleibste stehen und gibst nur aus dem Arm
Strickdruck. Tritt er vor, läufst Du mit.

11. normalen Führstrick durch Anbindering ziehen (mit Fohlen an einem
Ende natürlich). Ende in der Hand behalten. Gerte oder Poposeil am
Fohlen. Fohlen stehen lassen. Baut es Zug auf und kommt nicht von
selbst aufs Vortreten, mit Gerte oder Poposeil helfen. Notfalls lieber
loslassen - aber nicht so ruckartig, dass es sich überschlägt! (Dann
war die Panik eh schon zu weit fortgeschritten.) Später wieder mit
"härterem Zug" trainieren. Hirn muss auch dann schalten, wenn
fühlbarer Druck vorhanden ist.

12. längeren Strick mit einer Häkelschlaufe am Anbindering festmachen,
die sich leicht und schnell aufziehen lässt. Lösendes Ende des Stricks
in der Hand behalten. Alles mögliche mit dem Fohlen tun, was es frei
schon kennt. (Putzen etc.) Fohlen sollte langsam von allein vortreten
können, wenn der Strick an ihm zieht. Notfalls Häkelknoten aufziehen,
wenn Panik aufkommt.

13. Fohlen überall anbinden, wo es sich nicht viel tun kann. Eine
glatte Mauer ist für manche mehr Herausforderung als ein
Anbindebalken. Neue Tätigkeiten (Hufe geben z. B. ) auch am Anbinder
üben. Aufziehbarer Knoten und Panikhaken sollten jetzt als Sicherheit
genügen. Seilende hängt frei. Fohlen sollte auf Zug am Halfter
wirklich immer antreten und mitlaufen, egal wann und wie usw.

14. je nach Stute und Fohlenbenehmen kannst Du jetzt Handpferdereiten,
es an der Kutsche mitlaufen lassen oder Verladen üben und ein
angebundenes Fohlen zur Fohlenschau kutschern. (Mit Strohballen
hinterm Poppes und unter der Vorderstange machen wir das.)

Und binde nicht zu lang an, bitte! Don (Vorderbeinfuchtler) hatte des
öfteren die Hufe auch über Maulhöhe und stellte sich in sein Tröglein,
das fast auf Widerristhöhe hing. Strick sollte theopraktisch so kurz
sein, dass das Pferd ihn sich nicht übers Genick ziehen kann.

Tut mir leid, dass es so lang geworden ist, aber es ist nunmal eine
vielschrittige Prozedur.

lg
Linda
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #25 am: 18. Dezember 2009, 18:54:00 »
Zitat von: hyxc
Eine weitere Möglichkeit, den Anbindeplatz zu einem tollen Ort zu machen:
Ein Target an die Wand. Target berühren mit der Nase belohnen. Hylling berührt einfach mit der Nase die Wand ohne spezielles Target. Das kurze Berühren beim Andbinden und nach dem Losbinden (ich hab nur 1 oder 2 Sek. Dauer aufgebaut, kann man natürlich auch länger machen) habe ich eingeführt, weil Hylling manchmal nicht gerne in den Putzplatz reingeht und weil sie oft beim Losbinden sofort losmarschiert ist, ohne auf mich zu achten. Inzwischen kann ich sie überall mit der Nase kurz eine Wand berühren lassen (Reithallenbande, Stallwand - anstelle nach rumliegenden Futter zu suchen, während ich Licht an- oder ausschalte) usw.

Das löst natürlich nicht das Zurück-Ziehen-Problem, aber du hättest halt eine weitere Bestärkungsmöglichkeit für's Stehenbleiben oder um das Anbinden und Angebunden zu sein für Dinah attraktiv zu machen.
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Re:Aufhängen am Halfter und Strick
« Antwort #26 am: 18. Dezember 2009, 18:54:14 »
Zitat von: cännsi
:D  Stimmt!! Vielen Dank für den Tipp!

Mache grad Mattentraining - aber das Wandtarget könnte ich später dann zusätzlich noch am Anbindeplatz einführen.

LG
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