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Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit

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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #30 am: 21. Juli 2010, 13:27:36 »
Wichtig finde ich auch, dass die Belohnung immer nur ein Verstärker bleibt und nicht als Signalgeber für Futter den Speichelreflex auslöst.

Den Satz kapiere ich nicht:
Eine Belohnung ist ein Verstärker. OK.
Aber eine Belohnung (Futter) kann doch nicht ein Signalgeber für Futter sein, wenn sie doch tatsächlich Futter ist?

Kapieren würde ich den Satz so:
Wichtig finde ich auch, dass der Verstärker immer nur ein Verstärker bleibt und nicht als Signalgeber für Futter den Speichelreflex auslöst.

Bin ich jetzt irgendwie verwirrt oder wie?

Davon abgesehen wäre es mir egal, ob mein Trainée beim Click oder beim Anblick des Futters anfängt zu sabern oder ob er überhaupt nicht sabbert. Wobei gar nicht sabbern am Angenehmsten ist für den Fütterer, denn dann wird man nicht so eingesaut und im Winter erfrieren einem die Hände nicht so schnell...

Meiner Erfahrung nach gibt es Pferde, die viel sabbern und Pferde, die wenig sabbern. So ist das dann halt und man kann das nicht groß beeinflussen.
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Ken Ramirez

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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #31 am: 21. Juli 2010, 16:05:28 »
das kapier ich auch nicht. Die Auslösung des Speichelreflex war zumindest bei Pavlov das Zeichen für eine erfolgreiche Konditionierung. was soll jetzt daran verkehrt sein?  ???

bzgl sabbern: Mirko hat im letzten Jahr extrem stark gespeichelt *bäääh*, dieses Jahr ist das so gut wie weg. Keine Ahnung, woran das lag. Vielleicht am Hafer.
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Mannimen
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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #32 am: 22. Juli 2010, 00:50:55 »
Hallo zusammen,

da teile ich nur mal meine Meinung mit und stifte gleich wieder Verwirrung. :confused:

Also noch mal anders: Mir ist wichtig, dass mein Pferd zwischen Lob und Futter unterscheiden kann. Ich komme mit meinem "Bauchladen" nicht zur Fütterung. Insofern möchte ich einen solchen Reiz damit auch nicht auslösen, weil es das Tier von der eigentlichen Sache ablenkt. Antare konzentriert sich dann nicht mehr und agiert wild umher, nur um mehr von diesem Futter zu bekommen. Das artet einfach in ein Bettelverhalten aus und hat mit der jeweiligen Lektion nur noch bedingt zu tun. Es steht jedoch die Arbeit im Vordergrund und er soll schon eine gewisse Leistung zeigen, bevor er ein Lob erwarten darf. Bent Branderup hat es so formuliert: "Wenn ich dem Pferd ein Leckerchen gebe, dann soll es nicht denken, dass es gefüttert wird. Vielmehr soll es eine Belohnung sein. Er muss also etwas dafür tun."

Letzteres ist der Schlüssel zur Motivation für eine Leistung und nicht nur für Futter. Das Pferd kann sich sicher sein, dass es für seine Leistung eine Belohnung bekommt. Es lohnt sich für ihn also sich anzustrengen und Leistung zu erbringen. Wenn er jedoch dabei immer nur ans Fressen denkt, lenkt ihn das von der jeweiligen Aufgabe ab. Der Speichelreflex verstärkt nur sein Verlangen nach dem in Aussicht gestellten Futter. Bekommt er es dann nicht, weil die Leistung nicht mehr erbracht wurde, wird er ungeduldig bis aufdringlich. Der positive Effekt wandelt sich in einen negativen. :roll:

Heute hat Antares wieder sehr engagiert mitgearbeitet und es war ihm offenbar bewusst, dass er einfach mehr bringen bzw. von sich geben muss, um mir ein Lob zu entlocken und er erfüllte mir eine Aufgabe, die ich nicht einmal gestellt habe aber die ich in vergangenen Trainingseinheiten immer mal wieder angefragt hatte. Doch da konnte er sich eben nicht so loslassen, was er heute jedoch sehr eindrucksvoll mir präsentierte. Es ging um das Hinlegen und liegen bleiben. Aber diesen Gefallen tat er mir zuvor nicht und sprang immer gleich wieder auf. Heute legte er sich sogar richtig auf die Seite und ließ den Kopf am Boden liegen (toter Pferd). Ich konnte ihn dann in dieser Position überall streicheln und er verlangte nicht nach Futter. Das Leckerlie gab es dann erst als ich fertig war und er immer noch so da lag. Und da er ziemlich schlau ist, blieb er noch etwas länger liegen, vermutlich in der Hoffnung noch mehr Lob zu kassieren, was ihm dann auch gelang. Ich musste ihn regelrecht auffordern sich wieder zu erheben. ;)

Hoffentlich war das jetzt verständlicher
Manfred

« Letzte Änderung: 22. Juli 2010, 00:53:00 von Mannimen »
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #33 am: 22. Juli 2010, 15:27:23 »
"Wenn ich dem Pferd ein Leckerchen gebe, dann soll es nicht denken, dass es gefüttert wird. Vielmehr soll es eine Belohnung sein. Er muss also etwas dafür tun."

Nichts anders passiert doch beim click und der Belohnung. Ich würd sagen, dass du dann evtl. in deiner Technik zu ungenau bist, wenn er zu fordernd wird.  ;)
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cännsi
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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #34 am: 22. Juli 2010, 15:55:44 »
Wenn dem eine gelungenen Konditionierung und konsequente Arbeit vorausgeht, dann sollte es zu dem Problem ja gar net kommen, dass die Bauchtasche schon so nachdrücklich bearbeitet wird, weil Pferd nur ans Fressen denkt. Der Click verspricht das Futter. Und bei futterintelligenten Pferden :cheese: ist da halt doppelt soviel Augenmerk drauf zu legen - und ich hab selbst so ein Exemplar und merk, wieviel Beherrschung einem das abverlangt ;D Wenn der Fall gelegentlich eintritt, dann versuch ich mal zu reflektieren, wo ich womöglich Stuss einbaue oder geh wieder back to basics und mach Höflichkeit, damits net ausartet.

Wo ist E.W. auf diese Problematik explizit eingegangen?



« Letzte Änderung: 22. Juli 2010, 16:02:47 von cännsi »
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #35 am: 22. Juli 2010, 16:07:09 »
Hatte am Anfang auch ein sehr aufdringliches Pferd. Aber die liebe Heike hat sich das angeguckt und uns korrigert. Jetzt ists toll.
letzt hab ich beim longieren geclickt und vergessen das ich kein Futter hatte. Pferd da stand ruhig auf seinem Platz bis ich  mir ein paar Löwenzahn geschnappt hab, zur Belohnung.  :dops:

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cännsi
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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #36 am: 22. Juli 2010, 16:08:46 »
ja ein objektiver Beobachter kann wirklich Wunder wirken - man wird ja teilweise betriebsblind und sieht den Wald vor lauter Bäumen net.
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Mannimen
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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #37 am: 22. Juli 2010, 23:11:33 »
ja ein objektiver Beobachter kann wirklich Wunder wirken - man wird ja teilweise betriebsblind und sieht den Wald vor lauter Bäumen net.

Ja, das stimmt wohl. Und bei dieser letzten Trainingseinheit hatten wir gleich mehrere Zuschauer, darunter auch unsere Trainerin. Und es gab am Ende sogar noch unerwarteten Applaus. :dops:
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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #38 am: 29. Juli 2010, 22:23:38 »
Ah, ich Knaller... JETZT erst hab ich gesehen, dass auf der Homepage der DS ja der komplette Artikel von Frau Wiemers steht... :umfall: Ich wusste gar nicht, dass das in den DS eine gekürzte Version war. *gleichmallesengeht*  :dops:
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TinkaChico
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Re:Wie Pferde lernen - Die Dressurstudien leisten Aufklärungsarbeit
« Antwort #39 am: 15. November 2010, 16:19:43 »
Ah, danke für den Link  :keks:  hab ich zwar die Dressurstudien aber nicht den ganzen Artikel gelesen.

Und ich muss nach lesen der ganzen Diskussion mal wider feststellen -> echt nett hier bei euch  :cheer:
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