Hallo,
Da ich in einem anderen Forum per PN aufgefordert wurde, ob ich nicht meine Erfahrungen mitteilen wolle, dachte ich mir, da mir das Thema sehr, sehr wichtig ist, dass ich dieses Thema hier auch mit EUCH besprechen will, da ich dabei viel mit dem CT erreicht habe.
Was, kann ich ja mal anhand Fotos von damals nach dem Zusammenbruch von Robin zeigen, wenn Interesse besteht.
Ich kopier einfach mal meine PN hier rein. Sind meine persönlichen Erfahrungswerte und Rückschlüsse und ich bitte Euch, mich zu korrigieren, zu verbessern und zu ergänzen. Vor allem die Physiomenschen möchte ich bitten, evtl drauf näher einzugehen, weil ich weiß, dass ich manchmal echt deppert und missverständlich formuliere, so dass was Falsches dabei rüberkommt, obwohl ich was ganz anderes meine. bin da halt leider nicht gebildet genug.
Bezüglich Koppen und Verspannungen können mehrere Zusammenhänge bestehen.
1. Meist sind Kopper stressanfälliger. Was passiert im Pferd, wenn es gestresst ist? Psychische Anspannung führt zu erhöhter Körperspannung und zu wenig ausgleichender Entspannungshaltung, weil das Pferd in Stresssituationen eine ganz andere Körperhaltung einnimmt, wie zB guckig sein, in hab Achtstellung Fluchtbereitschaft aufrechterhalten usw.
oft kommt einem der Kopper, der sich mit Koppen von diesem Zustand ausklinkt, "obercool" und relaxter vor, als ein nicht koppendes Pferd, ABER: Er koppt, um sich den Stress, die erhöhte mentale Anspannung wegzukoppen, weil er keine andere , gesunde Strategie mehr anwendet, da er das Koppen entdeckt hat.
Die erhöhte Anspannung und Energie wird quasi dabei in den Bewegungsablauf beim Koppen umgeleitet und der Kopper holt sich dabei die Botenstoffe, im Hirn die ihm zum Stressbewältigen helfen.
Nun ist das oft ein hoher Energielevel, der dann im Bewegungsablauf des Koppens benutzt wird.
=> Klar, dass bei den Bewegungsabläufen des Koppens, die alles andere als ein Bewegen oder Stehen in Enstpannungshaltung darstellen, falsche Muskelbereiche viel zu sehr angespannt und zu wenig ausgleichend aktiv gedehnt werden, denn aktive Dehnung wäre notwendig, um ausreichend Ausgleich zu verschaffen. macht der Kopper aber nicht. Und so kommts dann zu VERspannungen verschiedener Muskelpartien, teils auch Sehnen und Sehenansatzreizungen, Bänderreizungen.
Mit Streß meine ich nun nicht nur sichtbar aufregenden, sondern jegliche Stressform, wie auch Langeweile, Überforderung, Rauhfuttermangel (=nicht ausreichende Möglichkeit das natürliche Kaubedürfnis zu befriedigen), negative Gruppensituation mit innerlichem Stress, weils Pferde gibt, die SCHEINEN entspannt dazustehen, haben aber aufgegeben um den Rang zu kämpfen, damit sie sich vor unnötigem Energieverbrauch schützen)
Überleg mal, wie Du persönlich mit eigenem Stress umgehst. Kennst Du Zeiten, in denen Du selbst Probleme hast und dann auch körperliche Symptome spürst, wie zB Kopfweh, Nackenverspannungen, Rückenschmerzen?
Trotzdem kanns sein, dass Du das Deinem Umfeld nicht mitteilst und zB Deine Kollegen davon nix mitkriegen- und genauso gehts oft den Pferden. Solange es nicht wirklich intensiv und augenscheinlich geworden ist, bemerken wir es meist nicht.
2. Magenprobleme.
Auch Magenprobleme, die Kopper oft haben, führen zu Verspannungen. Oft zeigen Pferde schon Anzeichen, wie Verspannungen im Rücken, die ursächlich durch latente, nicht offensichtliche Magenprobleme hervorgerufen werden, noch bevor man überhaupt einen Zusammenhang zwischen Bauchweh und Rücken erkennen könnte.
Überleg mal: Wenn Du Bauchweh hast - wie bewegst Du Dich dann? Sicher nicht vollkommen entspannt und ausgeglichen - bei Pferden ist das dasselbe.
3. Koppen=Sucht=Befriedigung auch bei positivem Stress bzw. auch, wenn sich das Pferd rundum wohlfühlt, da es auf Grund des veränderten Hirnstoffwechsels eines Suchtkranken , wie ein Raucher, nicht auf sein Zigarettchen danach verzichten KANN.
Auch dieses Koppen bringt vermehrte, unausgeglichenes Anspannungszustände in verschiedene Körperbereiche des Pferdes, die, wenn sie nicht aktiv ausgeglichen und gegengearbeitet werden, zu Verspannungen führen.
So, nun mal für Dich und Dein Pferd ein Vorschlag für die Praxis:
Stell Dich ruhig an Dein Pferd, lass es nach Herzenslust koppen und befühle es nach und nach während der Koppvorgänge am ganzen Körper.
Kann schon ne Zeit dauern, bis Du dabei alle Bereiche erfühlt hast, vor allem auch während der verschiedenen Sequenzen des Koppvorgangs, die ja unterschiedliche Anspannung und passive Entspannung zur Folge haben.
Du wirst feststellen, welche Bereiche hauptsächlich benutzt und entwickelt werden - was Du sicher schon durch blosses Anschauen erkennen kannst - aber befühlen ist noch um einiges intensiver und aufschlußreicher dafür, wie Du Deinem Pferd zu besserer Ausgleichsarbeit helfen kannst. Beim Befühlen während des Koppvorganges nimmt man noch viel mehr wahr, als durch blosses Zugucken.