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Huf oben halten

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Huf oben halten
« am: 16. September 2011, 09:10:41 »
Hallo an alle... :-)

Ich möchte meinem Pferd beibringen, die Hufe auf Kommando zu geben und auch oben zu halten, bis ich ein Schlusskommando gebe...
Er ist eben noch nicht so gut ausbalanciert (Isländer, 4 jahre, wird erst seit Februar gearbeitet) und es gibt deshalb auch oftmal Probleme beim Hufpfleger usw.
Hufe geben kann er, entweder beim Hufe auskratzen durch Berührung am Bein und runterbeugen und auch mit Signal durch die Gerte, als Übung auf dem Platz, ich stehe neben seinem Kopf oder vor ihm, tippe sein Röhrbein an und wenn er den Huf hebt - C+B.
Jetzt möchte ich ihm beibringen, dass er den Huf oben halten soll, solange ich ihn mit der Gerte berühre. Wie mach ich das am klügsten?
Ich habe es durch herauszögern des Clicks versucht, aber dann beginnt er mit dem Huf zu scharren... (wird natürlich ignoriert, aber er lässt es trotzdem nicht, weil er meiner Meinung nach nicht versteht was ich von ihm will... ) Wie erkläre ich ihm das jetzt am besten? Wäre es hilfreich das ganze mit einer Beinlonge zu unterstützen und die langsam wegzulassen, wenn er sein Bein ruhig halten kann? (er ist wie gesagt ja auch noch nicht so gut ausbalanciert...)
Ist es vielleicht sinnvoll das ganze mit den Hinterfüßen zu beginnen, weil er mit denen ja nicht unebdingt den Drang hat zu scharren?!  ;)

Fragen über Fragen und ich hoffe auf viele hilfreiche Antworten und wenig Kommentare über meine Ungeübtheit o.ä., da diese nicht zur Antwort/Lösung führen  :lol:
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Ehemaliges Mitglied 43
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Re:Huf oben halten
« Antwort #1 am: 16. September 2011, 11:09:23 »
Huhu carry (?) - sorry, ich hab deinen Namen nicht parat...

Ich habe das mit einem Tinkertier mit dem ich immer mal arbeite angefangen. Er hat ziemliche Gleichgewichtsprobleme - zieht dadurch vorne beim Hufekratzen oft die Füße weg und hinten lehnt er sich voll auf den Mensch...

Ich habe parallel/ähm, also schon nacheinander innerhalb einer Sessio) an zwei Sachen mit ihm gearbeitet:

- Hufe geben und dabei weich hängen lassen, wenn ich an seinem Bein hinunterstreiche u ihn ganz leicht mit meinem Körper berühre.
Dafür habe ich anfangs jede Gewichstverlagerung von dem Bein runter geclickt, dann jeden Anheb-Ansatz, dann dass ich seinen Fuss (noch ziemlich unten hängend) ganz leicht bewegen darf, dann dass der Fuß in Auskratzposition gehalten und hin u her u vor u zurück bewegt werden kann...
Habe versucht, immer seeehr früh zu clicken, so dass er möglichst nicht wegzieht und bin jede Session auch in der kompletten Abfolge durchgegangen, damit er eine Chance hat, seine anderen Beine in eine sinnvolle Stehposition zu bringen.
Wenn er weggezogen hat, habe ich natürlich nicht geclickt. Ach ja und ich habe darauf geachet, seinen Huf dann jeweils nach dem CLick oder nach dem Auskratzen weich! abzustellen und nicht fallenzulassen.

- Hufe selbstständig hochhalten.
Das habe ich meistens direkt im Anschluss an eine "normale" Hufegebeinheit drangehängt - dadurch wusste er, dass es wahrschienlich um die Füßels geht  ;) Nun habe ich mich nur ganz leicht an ihn gelehnt und meine Hand hinter seinen Fuß gehalten, nur 1,2 cm von seinem Wuschefell weg. Wenn er dann den Fuß auch nur einen Hauch von selbst angehoben hat, habe ich das geclickt. Nachdem er dadurch immer mal den Fuß eben an gehoben hat kamen die ersten Berührungen von seinem Fell an meiner Hand zu stande - das habe ich dann als neues Kriterium geclickt. Dieses Stadium dauert eine ganze Weile und viele Trainingssessions! Nach und nach kam dann der Fuß in eine Position hoch, die fürs Auskratzen geeignet wäre - super! weiter ganz viel CB fürs berühren meiner Hand. Und dann erst kam jetzt seit kurzem hinzu, das ich nur festes gegendrücken gegen meine hand clicke. Daraus kann man dann ganz gut Dauer bauen indem man ihn millisekundenweise länger gegendrücken lässt.

Dieser TinkerBorderCollie hat übrigens auch ganz schnell die unterschiedlichen Signale unterscheiden können.
leichtes Anlehnen und Entlangstreichen für Hufegeben normal und Hand dahinterhalten für "Fuß-Handtarget".

Viel Spaß euch beim Ausprobieren! Und hab Geduld!! Das ist sowohl Trainingsmässig als auch körperlich fürs Pferdl eine durchaus anspruchsvolle Sache! Da kann man schon mal ein halbes Jahr dran rumbasteln! :keks:
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Re:Huf oben halten
« Antwort #2 am: 16. September 2011, 11:13:10 »
Den Click rauszögern ist eigentlich genau das Mittel der Wahl. Nur halt erstmal nur gaaaanz minimal rauszögern. Du kannst auch erstmal "mitzählen" wie lange er denn jetzt schon oben halten kann, ohne zu scharren (vermutlich nur Bruchteile von Sekunden), also erstmal so schnell clicken, wie bisher. Dabei solltest Du eigentlich eine gewisse Varianz bemerken, z.B. dass er den Huf ein wenig höher hält, oder ein wenig ruhiger, oder eben ein klitzekleines bißchen "stabiler" und länger. An diesen besseren Verhalten orientierst Du Dich. Verhalten, die deutlich schlechter sind, werden nicht mehr geclickt, also wenn er den Huf z.B. nur ganz knapp über den Boden anhebt. Du clickst also nach wie vor erstmal das, was er von sich aus anbietet, ignorierst aber die schlechtesten 10%. Ganz besonders gute Versuche kannst Du dafür auch besonders königlich belohnen.
Mit der Zeit sollte sich das Spektrum an Verhalten nach "oben", also zu besseren Verhalten hin, verschieben. Dann ignorierst Du wieder die schlechtesten 10% (die voher noch geclickt worden sind) und schiebst das Verhalten so noch weiter nach "oben". Usw.

War das einigermaßen verständlich?  :confused: :rotw:
Viele Grüße,
Esther
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Mannimen
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Re:Huf oben halten
« Antwort #3 am: 16. September 2011, 12:07:19 »
Hallo an alle... :-)

Ich möchte meinem Pferd beibringen, die Hufe auf Kommando zu geben und auch oben zu halten, bis ich ein Schlusskommando gebe...
Er ist eben noch nicht so gut ausbalanciert (Isländer, 4 jahre, wird erst seit Februar gearbeitet) und es gibt deshalb auch oftmal Probleme beim Hufpfleger usw.

Habe ich das richtig verstanden, Du möchtest ein Balanceproblem per Kommando abstellen? Ich glaube, dass das nicht sehr erfolgreich sein kann. Besser wäre da wohl eher, darauf Rücksicht zu nehmen und den Huf öfter mal wieder abstellen zu lassen, denke ich.
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Re:Huf oben halten
« Antwort #4 am: 16. September 2011, 12:44:22 »
Zitat
Habe ich das richtig verstanden, Du möchtest ein Balanceproblem per Kommando abstellen?

Hallo, nein, das hast du nicht richtig verstanden. Mir ist schon klar, dass er nicht auf ein Kommando reagiert um sich auszubalancieren.

Ich möchte dass er auf Kommando Huf gibt... Und das möchte ich dann weiter ausbauen, dass er den Huf oben hält bis er ein anderes Kommando dafür bekommt. Das mit dem nicht-ausbalnciert sein, habe ich nur hinzugefügt, weil mir die Problemkatik warum er beim Hufpfleger nicht lange stillstehen bleiben kann, klar ist.  :cheer:
Er ist eben noch jung, aber durch viel training wird er ja auch lernen sich dann besser auszubalancieren, gerade durch das Huf hochhalten ohne stützende Hand...

Zitat
Den Click rauszögern ist eigentlich genau das Mittel der Wahl. Nur halt erstmal nur gaaaanz minimal rauszögern. Du kannst auch erstmal "mitzählen" wie lange er denn jetzt schon oben halten kann, ohne zu scharren (vermutlich nur Bruchteile von Sekunden)

Ja, das ist wirklich nur ein Sekundenbruchteil... Er hebt wie beschrieben den Huf auf antippen mit der Gerte. Das ist vergleichbar mit der Bewegung die er macht, wenn er am Bauch ne Mücke wegschlägt. Der Huf geht also sehr schnell hoch (und schnell wieder runter) und ist auch viel höher, als es im "Endstadium" sein soll...
Jetzt habe ich ja das herauszögern probiert, aber entweder kommt das scharren, oder es kommt gar nichts.  :'( Ausser eben der schnellen auf und ab bewegung...

Zitat
- Hufe selbstständig hochhalten.
Das habe ich meistens direkt im Anschluss an eine "normale" Hufegebeinheit drangehängt - dadurch wusste er, dass es wahrschienlich um die Füßels geht  Nun habe ich mich nur ganz leicht an ihn gelehnt und meine Hand hinter seinen Fuß gehalten, nur 1,2 cm von seinem Wuschefell weg. Wenn er dann den Fuß auch nur einen Hauch von selbst angehoben hat, habe ich das geclickt. Nachdem er dadurch immer mal den Fuß eben an gehoben hat kamen die ersten Berührungen von seinem Fell an meiner Hand zu stande - das habe ich dann als neues Kriterium geclickt. Dieses Stadium dauert eine ganze Weile und viele Trainingssessions! Nach und nach kam dann der Fuß in eine Position hoch, die fürs Auskratzen geeignet wäre - super! weiter ganz viel CB fürs berühren meiner Hand. Und dann erst kam jetzt seit kurzem hinzu, das ich nur festes gegendrücken gegen meine hand clicke. Daraus kann man dann ganz gut Dauer bauen indem man ihn millisekundenweise länger gegendrücken lässt

Das hört sich doch mal gut an... Und wenn er das dann gut kann, dann kann ich ja zum üben mit der Gerte übergehen...
Wie weit hast du das denn jetzt ausgebaut? Weil um mit der Hand ans Wuschelfell zu kommen musst du dich ja auch bücken... Versteht er dann den Übergang zur Gerte oder soll ich doch eher direkt mit der Gerte arbeiten?
Und arbeitest du da auch mit Stimmkommandos? Dass er den Huf dann ablässt wenn du willst und danach erst geclickt wird?

Zitat
Huhu carry (?) - sorry, ich hab deinen Namen nicht parat...
Kein Problem - ich heiße Carina.  :cheese:
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Mannimen
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Re:Huf oben halten
« Antwort #5 am: 16. September 2011, 13:16:48 »
Er ist eben noch jung, aber durch viel training wird er ja auch lernen sich dann besser auszubalancieren, gerade durch das Huf hochhalten ohne stützende Hand...

Na, ich würde meinen, dass ihm vor allem ein verbessertes Körpergefühl dabei hilfreich wäre. Ob sich dies allein durch ein längeres Hochhalten einstellt? :roll:

« Letzte Änderung: 17. September 2011, 02:29:32 von Mannimen »
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Re:Huf oben halten
« Antwort #6 am: 16. September 2011, 13:31:14 »
Na, ich würde meinen, dass ihm dabei vor allem ein verbessertes Körpergefühl dabei hilfreich wäre. Ob sich dies allein durch ein längeres Hochhalten einstellt? :roll:
Wer sagt denn, dass Carina nur am längeren Hochhalten arbeitet? Ich würde annehmen, dass das einfach ein Baustein von vielen ist ;).
Viele Grüße,
Esther
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Re:Huf oben halten
« Antwort #7 am: 16. September 2011, 13:50:11 »
Zitat
Na, ich würde meinen, dass ihm dabei vor allem ein verbessertes Körpergefühl dabei hilfreich wäre. Ob sich dies allein durch ein längeres Hochhalten einstellt?
Er soll nicht unbedingt durch das Hufe halten lernen sich auszubalancieren, aber hilfreich ist es natürlich auch, wie viele andere Übungen auch. :-)
Ich habe nie erwähnt, dass ich nur Hufe halten mit ihm übe... ?!? ???

Zitat
Wer sagt denn, dass Carina nur am längeren Hochhalten arbeitet? Ich würde annehmen, dass das einfach ein Baustein von vielen ist .

Vielen Dank.  :cheer:
natürlich ist das nicht meine einzige Baustelle... Ich arbeite ja nicht nur am Hufe geben von meinem Pferd...
Die Woche hat 7 Tage, die ich nutzen kann und wenn ich jeden Tag das Gleiche mache, wird es mir und meinem Pferd langweilig.
Und grade nem Jungpferd gibts ja soooo viele Dinge, die man beibringen muss, bevor es irgendwann einmal an die Arbeit unter dem Sattel geht...  :nick:
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Re:Huf oben halten
« Antwort #8 am: 16. September 2011, 15:40:42 »
@ Esther  :five:
@ Carina,
Zitat
Und wenn er das dann gut kann, dann kann ich ja zum üben mit der Gerte übergehen...
-- neugierige Fragen: Warum willst du das unbedingt mit der Gerte als Signal belegen? Es geht dir doch darum, das er das Bein nach hinten oben abwinkelt, oder? Vielleicht willste ja irgendwann auch die Gerte ganz klassisch zum "Touhieren" als Signal verwenden, also dafür, dass er das Bein nach vorne hoch bringt... und dann ist es die Gerte am Bein schon belegt?
Oder noch anders, aus Sicht der Clickerphilosophie gedacht: Warum willst du ein Signal verwenden, das auf negativer Verstärkung beruht? Mit welchem Signal würdest du das Verhalten denn bei deiner Katze abrufen wollen?  8)
Wir Pferdeleute tun uns da manchmal schwer mit dem Loslassen altgewohnter Kommando-Typen.. kenn ich von mir auch  8)


Wie weit hast du das denn jetzt ausgebaut? Weil um mit der Hand ans Wuschelfell zu kommen musst du dich ja auch bücken...
-- ja, ich bin noch im Stadium, in dem ich mich bücken muss. Wenn ich das weiter trainieren wollte, dann würde ich das mit Handkontakt ganz bombenfest und auch schon auf Dauer trainieren. Dadurch bekommt er schon ein deutlich besseres Balancegefühl und hat dann die Chance, dass es ihm leichter fällt komplett "alleine" auf drei Beinen zu balancieren. Und wenn das richtig sitzen würde, würde ich schauen, ob er vielleicht wenn ich anfange mich hinunterzubeugen schon anfängt das Anhebeverhalten zu zeigen und das dann (so wie Esther es beschreiben hat) peu a peu verlängern. So dass ich dann im Endeffekt nur noch neben ihm stehend auf das Bein deuten müsste, das er hochheben soll  :cheer:

Versteht er dann den Übergang zur Gerte oder soll ich doch eher direkt mit der Gerte arbeiten?
-- Du könntest natürlich auch von Anfang an mit der Gerte arbeiten. Und du könntest zB natürlich auch statt ihn mit der Gerte anzutippen, die gerte als Target verwenden. Genauso wie oben mit der Hand beschrieben. Könnte ein bissl schwieriger sein, da er evtl. eben das Angetippt werden schon kennt und erwartet. Es ist vielleicht ein wenig wahrscheinlicher, dass als Reaktion auf angetippt werden ein eher apruptes Anheben passiert - eben wie das Fliegenabwehren, was du beschreibst.
Bzgl Übergang zur Gerte: Ich könnte mir vorstellen, dass du gut erst mit der Hand als target anfangen könntest und wenn er darauf sicher reagiert, dann eine Gerte (vielleicht verkehrt herum?) in die Hand nimmst und dich anfangs mitbückst als wäre es deine Hand und dann Stück für Stück die Gerte verlängerst?


Und arbeitest du da auch mit Stimmkommandos? Dass er den Huf dann ablässt wenn du willst und danach erst geclickt wird?
Nöö, erstens sind wir ja noch nicht soo weit  8) und zweitens fände ich das doppelt gemoppelt...
Der Click beendet ein Verhalten ja. Warum also erst ein "Kommando" für Beenden geben und dann Clicken?
Und diese Übung wäre für mich übrigens eine, bei der ich immer irgendwann C+B geben würde. Sie ist einfach sehr anstrengend und anspruchsvoll.  (im Clickertraining sagen wir übrigens Signal, weil bei Kommando immer mitschwingt: mach xy, sonst...")


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Re:Huf oben halten
« Antwort #9 am: 16. September 2011, 16:37:14 »
Nur zum Thema umswitchen auf Gertensignal.

Berta hebt ja die vorderbeine daraufhin, dass ich meine hand am Ellbogen anlege.
Ich weiß gar nicht mehr genau, wie ich das angefangen habe... :juck:
Ich glaube, Ich hatte meine hand einfach da hin gelegt und dann jedes bewegen des fußes geclickt. Da kann man auch ein bisschen kitzeln, wenn auch lange gar nichts tut und die kleine Abwehrbewegung einfangen.
Das können wir jetzt relativ lange (und kopfsenken ist auch noch mit drin).
Und jetzt der eigentliche punkt: wenn ich die Gerte am Signalpunkt anlege, hebt sie das bein auch. :D
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Re:Huf oben halten
« Antwort #10 am: 20. September 2011, 13:31:36 »
Zitat
-- neugierige Fragen: Warum willst du das unbedingt mit der Gerte als Signal belegen? Es geht dir doch darum, das er das Bein nach hinten oben abwinkelt, oder? Vielleicht willste ja irgendwann auch die Gerte ganz klassisch zum "Touhieren" als Signal verwenden, also dafür, dass er das Bein nach vorne hoch bringt... und dann ist es die Gerte am Bein schon belegt?


Warum nicht?!  ??? ich will, dass er das Bein nach hinten oben anwinkelt, ja, und das soll er mit allen 4 Füßen können. Und wenn ich vor ihm stehe u. das hinterbein anheben lassen will, dann ist das ohne Gerte doch recht schwierig, oder?
Wenn ich ihn das Bein nach vorne heben lassen will, dann mach ich das doch eher mit den Vorderbeinen?! Das kann ich doch dann auch mit einer handberührung machen, oder mit der Berührung an einer anderen Stelle... ?!

Zitat
Oder noch anders, aus Sicht der Clickerphilosophie gedacht: Warum willst du ein Signal verwenden, das auf negativer Verstärkung beruht?

Klar, clickern bedeutet positive Verstärkung, aber trotzdem kann man auch mit negativer Verstärkung arbeiten um den Effekt zuerzielen und den dann positiv verstärken. Daran sehe ich nichts schlimmes und wird auch von Clikertrainern öfter mal gemacht. (auch bei A. Kurland zu lesen, beispielsweise beim Verladen) Da sehe ich jetzt nichts schlimmes drin, denn wenn die Übung mal sitzt, dann wird es ja auch nicht mehr negativ verstärkt und er bekommt ja auch immer seine C+B.
Ausserdem beschreibt A. Kurland auch, wie sie die PP Spiele gemacht hat, die auch auf negativverstärkung beruhen, und diese dann geclickt. So mache ich das z. Bsp. auch beim Rückwärtstreten. Wenns mal sitzt, dann reicht das Finger heben zum zurücktreten und man muss es nicht negativ verstärken... ;)

Zitat
-- Du könntest natürlich auch von Anfang an mit der Gerte arbeiten. Und du könntest zB natürlich auch statt ihn mit der Gerte anzutippen, die gerte als Target verwenden. Genauso wie oben mit der Hand beschrieben. Könnte ein bissl schwieriger sein, da er evtl. eben das Angetippt werden schon kennt und erwartet. Es ist vielleicht ein wenig wahrscheinlicher, dass als Reaktion auf angetippt werden ein eher apruptes Anheben passiert - eben wie das Fliegenabwehren, was du beschreibst.

Vielen Dank, das könnte ich mal probieren, um das "Fliegenabwehren" abzustellen... :-)

Zitat
Der Click beendet ein Verhalten ja. Warum also erst ein "Kommando" für Beenden geben und dann Clicken?

Die Übung ist für mich beendet, wenn er auf Kommando "ab" seinen Huf auf dem Boden abgestellt hat und dann bekommt er C+B. :-)
(so wird es jedenfalls i-wann mal sein, wenn Loki es gelernt hat...)
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Mannimen
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Re:Huf oben halten
« Antwort #11 am: 20. September 2011, 14:37:22 »
ich will, dass er das Bein nach hinten oben anwinkelt, ja, und das soll er mit allen 4 Füßen können. Und wenn ich vor ihm stehe u. das hinterbein anheben lassen will, dann ist das ohne Gerte doch recht schwierig, oder?
Wenn ich ihn das Bein nach vorne heben lassen will, dann mach ich das doch eher mit den Vorderbeinen?! Das kann ich doch dann auch mit einer handberührung machen, oder mit der Berührung an einer anderen Stelle... ?!

Es ist ja immer gut, wenn man weiß, was man will. Ich finde es jedoch auch sehr hilfreich, wenn dies das Pferd ebenso erkennen kann. Das dürfte vor dem Pferd stehend schon etwas schwierig werden, denke ich, wenn es dabei dann um die Hinterbeine geht. Und wenn diese Aufgabe auch noch einen gymnastizierenden Wert haben soll, nehme ich das Hinterbein auch erst nach vorne auf, bevor ich es mir nach hinten raus führe und setze es auch wieder etwas weiter nach vorne ab (hat mit der Lastaufnahme zum Schwerpunkt und der Absenkung der Hüfte zu tun). ;)
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Re:Huf oben halten
« Antwort #12 am: 21. September 2011, 12:20:21 »
Er versteht ja, dass er das machen soll (also nach hinten abwinkeln) und das funktioniert auch bei den Hinterbeinen wenn ich vorne stehe!
Ich will ihn nur dazu bekommen, den Huf auf Dauer oben zu halten !
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Mannimen
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Re:Huf oben halten
« Antwort #13 am: 22. September 2011, 09:15:01 »
Weiß er denn auch warum er das machen soll? Wie hast Du ihm denn diesen Zusammenhang mit der Hufbearbeitung erklären können, wenn Du vor ihm stehst? Und warum darf er den Huf dabei nicht auf deinem Oberschenkel ablegen? Das wäre doch deutlich entspannter und er könnte so dabei auch sehr viel länger stillhalten.
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Ehemaliges Mitglied 43
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Re:Huf oben halten
« Antwort #14 am: 22. September 2011, 10:28:10 »
Huhu carina,

klar kann man Ct auch mit negativer Verstärkung kombinieren  ;) - und ich bin die Letzte, die die Arbeit von Alex Kurland nicht schätzt oder R- ausklammern will. (edit: schau mal hier http://www.clickerforum.info/index.php?topic=2018.msg79843;topicseen#msg79843 wird grad über R+, R- und die Poisoned Cue Gefahr geschrieben - seeehr wichtig und interessant!)

Ich war nur neugierig. Und möchte gerne Bewusstsein schaffen...

In dem meisten Training ohne positive Verstärkung R+ ist es so, dass sowohl Tier als auch für den Mensch, bisher beide gewohnt waren, dass der Mensch agiert (eine Hilfe mit R- gibt) und das Tier reagiert.
CT bietet die tolle Option, das Tier selbst agieren zu lassen und es so in seinem Selbstwertgefühl und auch Körperbewusstsein zu stärken.

Außerdem ist sowas wie eine Gerte in den meisten Fällen, nun, sagen wir mal, nicht nur neutral belegt... Meist schwingt bei der Gerte doch die Möglichkeit der Druckerhöhung mit und das Tier weiß das natürlich sehr gut.
Gelernt wird am besten, leichtesten und freudvollsten, wenn dabei kein "mach xyz, sonst...." im Raum steht.

bzgl Richtung der Abwinkelung - man könnte ja einem Pferd zb beim Longieren signalisieren wollen, dass es die Füße mehr "anheben" soll oder man könnte am Anwinkeln der Hinterbeine nach vorne unter den Bauch arbeiten wollen um damit die Rücken und Kruppenmuckis zu dehnen... usw.

Ich finde die Idee, ihm beizubringen dass er alle Beine selbstständig nach hinten oben hochwinkeln kann, klasse!
Das ist eine tolle Balance-, Muskelaufbau- und Körperbewusstseinsübung!
Je selbstständiger er sie erarbeitet, desto leichter wird es ihm fallen sie auch selbstständig durchzuführen.
Für das Aufbauen der Dauer musst du euch einfach Zeit geben. Das ist ein neues Kriterium, und ein schwiiiieriges noch dazu.
Hilfreich ist es wie schon geschrieben sicherlich, wenn er eben den Huf bewusst und durchaus langsam hebt und dadurch die Möglichkeit hat sich auszubalancieren. Gleichzeitig verknüpft er durch die Langsamkeitv vielleicht leichter, dass es sich um eine statische, ruhige Aufgabe handelt und nicht um eine schnelle, kurze.

@ Manni, warum Herr Pony "wissen" soll "warum" er das macht, verstehe ich nun nich so recht :roll:
Das ist doch unerheblich. Oder gehst du davon aus, dass unsere Pferde wissen sollten, warum sie zb Stillstehn sollen oder sich in Innenstellung bewegen an der Longe oder einen HulaHup Reifen über den Kopf werfen sollen????
Er sollte wissen, dass er für seine Versuche, seine Mitspiel- und Ausprobierbereitschaft belohnt wird!
Dass er nach jedem Click eine Belohnung bekommt!
Dass er seinem Frauchen vertrauen kann, dass sie ihn nicht unter Druck setzt, wenn er mal noch nicht verstanden hat und daher noch nicht in ihrem Sinne handelt...
 
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