So, einmal durchgeackert, zur ersten Stellungnahme 😉.
Bei der Schwatten würde ich auch auf Kladruber tippen, der Schädel irritiert zwischenzeitlich ab und ab ein bisschen
Es wird in Reichweite liegen bleiben und nicht ins Regal wandern, denn immer wieder nachschauen, ob man auf dem richtigen Weg ist, wird zumindest für Leute wie mich (definitiv kein Gedächniswunder) erforderlich sein.
Das Buch ist toll gemacht. Sehr viele Fotos für viele Details, von verschiedenen Pferden, in jeweils verschiedenen Phasen der Übung. Auch „Fehler“ werden ausführlich gezeigt, was das Auge schult und auch der eigenen Beruhigung dient. Der Schreibstil ist lebhaft, anschaulich und humorvoll.
Besonders schön finde ich, wie die Stimmung der beteiligten Pferde rüberkommt – überwiegend enthusiastisch, manchmal nachdenklich oder irritiert. Besonders herzerwärmend die Entwicklung des „Buchpferdes“ Fuchsi, die modellhaft über 18 Monate von „keinerlei Erfahrung mit R+“ und angeblich "wenig lernfähig" zu Piaffe und Levade und Co. trainiert wird.
Der Theorieteil ist umfangreich, fasst aber natürlich die Grundlagen schon ziemlich zusammen.
Immer wieder und ausdrücklich wird betont, dass viele kurze Einheiten zum Ziel führen, beim „drüberschlafen“ verarbeitet und gelernt wird. „Üben, üben, üben“, „wiederholen, wiederholen, wiederholen“ ist ständiges Mantra, ebenso der Hinweis darauf, dass es dauert. Nichts überraschendes an sich – alle gute Entwicklungen brauchen Zeit, bei jeder Art von Training, das im Sinne des Trainees erfolgt (körperlich, geistig, seelisch).
Immerhin hat Fuchsi „nur“ 18 Monate gebraucht, um sehr weit zu kommen – natürlich vom Profi trainiert.
Das Equipment wird vorgestellt und dann geht es an die ausführliche Erklärung zu den verschiedenen Lektionen, wobei alles aufeinander aufbaut: Höflichkeit, Target, gehen, stehen, rückwärts, Genick wölben, Untertreten, isometrischer Squat, Plie, Kompliment, Knien, Liegen, Travers, Schulterherein, Aufstieghilfe, Apportieren, Spanischer Schritt, Piaffe, Levade, kurz zum Reiten mit Clicker.
Der Aufbau ist schön verständlich und nachvollziehbar. Anspruchsvoll ist das Ganze natürlich trotzdem, nicht zuletzt, weil man ja erkennen muss, wann eine Bewegung jetzt „richtig“ ist.
Was mir persönlich gut, Puristen vermutlich weniger gefällt: zum erklären/ wegweisen/ Einstieg bei manchen Übungen darf man schon leichten „Druck“/ Berührungen oder Zug am Halfter ausüben, wobei die Betonung natürlich auf „leicht“ liegt.
Mit "Druck" im Sinne von Berührung komme ich bei Nio gut voran (der ja allerdings auch keine Vorerfahrungen mit Druckstufensteigerung hat).
Spannend dürfte sein, wie gut mit der Umsetzung einerseits Leute vorankommen, die bisher noch nie geclickert haben und quasi „bei Null“ anfangen und andererseits diejenigen, die das seit Jahr und Tag tun und deshalb schon diverse Signale, Bewegungen, Lektionen usw. anderweitig erarbeitet haben und entsprechend viele Knöpfe belegt und Verhalten/ Vorgehensweisen etabliert.
Mein „Hochbegabter“ in jeder Hinsicht (Cello) und ich haben uns bereits an den isometrischen Squat gemacht. Vor einiger Zeit hatte ich schon mal die Idee des Schulhalts und „Gewicht nach hinten“ mit ihm geübt, bin dann aber irgendwie nicht weiter gekommen. Nach hinten stemmen kann er jedenfalls super. Das können wir jetzt schön immer mal kurz unterwegs "richtig" üben, wenn wir auf den grade etwas gemütlicheren Onki warten. Dazu dann das Halswölben. Dann haben wir auf jeden Fall eine muskuläre Grundlage und können ans Verfeinern „unter Dach“ gehen, wenn demnächst wieder – seufz – Winterzeit ist.
Ich bin dann gespannt, wer aus dem Forum sich denn noch so an die Umsetzung welcher Übungen macht!
Gruß
Katja